Veränderungen im Umgang mit Demenzerkrankungen im Zuge der Zeit
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- Alexander Waldfogel
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1 Veränderungen im Umgang mit Demenzerkrankungen im Zuge der Zeit Beispiele von Selfmanagement Eva Krebs-Roubicek Praxis für Psychiatrie Rehalp
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3 Veränderungen im Umgang mit Patienten von der Aufbewahrung bis zur Therapie Grundprinzipien (kleine Einheiten, Gemeindenähe, Koordination der Angebote ) Uniklinik Oxford (TagespatientInnen) Kantonale Klinik Wil (Warteliste, Bettenabstand, Aufenthaltsräume, Privatsphäre, Hygiene) Uniklinik Basel (Situation, Psychiatriekonzept, Sofortmassnahmen, bauliche Veränderungen) Praxis für Psychiatrie Rehalp (Konsiliar-/Liaison)
4 Diagnose der Demenz Defizite in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, die zur Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Fähigkeiten führen Hausarzt aufsuchen Ausschliessen anderer Ursachen Frühdiagnose wichtig -> Memory Klinik Beratung, Schulung und Begleitung Medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapie Unterstützung und Entlastung der Angehörigen
5 Ethische Herausforderungen Heinz Rüegger Angst-soziale Ausgrenzung-Stigmatisierung Kränkung unserer Idealvorstellungen vom Alter Gleicher Anspruch auf Schutz, Respekt und Solidarität Anspruch auf Lebensschutz, auf Grundrechte, auf Gleichbestimmung und auf Respekt vor der eigenen Person Andersartig, aber gleichwertig
6 Alltäglicher Umgang Eine Haltung, die alles vermeidet, was blossstellen, verletzen, entwürdigen oder der Lächerlichkeit preisgeben könnte Demente Personen trotz erlittener Verluste als Erwachsene ernst nehmen Eine konsequente Achtung der Privat- und Intimsphäre Ernstnehmen der (noch vorhandenen) Fähigkeiten, die es wahrzunehmen und einzusetzen gilt Eingehen auf die Wünsche und Bedürfnisse, soweit möglich Sich-Einlassen auf die spezielle Erlebniswelt Demenzkranker mittels sog. Validierender Kommunikationsformen Ernsthafte Orientierung am mutmasslichen Willen einer dementen Person, wobei das Prinzip leitend sein soll: so viel stellvertretend fürsorgerisches Entscheiden wenn nötig
7 Die Diagnose einer dementiellen Angst Verzweiflung Resignation Das grösste Unglück Erkrankung führt zu Möglichkeiten oft übersehen Lebensqualität der Erkrankten und der Betreuer verbessern
8 Qualität Handbuch 2001 Türe öffnen zum Menschen mit Demenz Grenzen der medikamentösen Behandlung Psychische und soziale Faktoren beeinflussen den Verlauf Persönlichkeit und Recht auf Lebensqualität im Mittelpunkt des pflegerischen Handelns Feste Bezugspersonen auch in stationären Einrichtungen notwendig Bedeutung der Biographie, der Vorlieben und Abneigungen
9 Lebensqualität für die Angehörigen NF-Studie Bährer/Krebs 2005 Getrennte Gruppentherapie für PatientInnen und Angehörige im gleichen Zeitraum Diskutierte Themen (aktueller Gesundheitszustand, Umgang mit der Krankheit, Beziehung zum Partner, Beziehung zur Familie, Tagesablauf) Annahme des Factors free time Annahme der Krankheit mit allen Problemen Eigenes Selbstwertgefühl aufbauen Ein Manager der eigenen Ressourcen werden
10 Modell Projekt in Mainz Früher erkennen und behandeln ( ) Gruppenpsychotherapie Bewältigung nicht-kognitiver und partnerschaftlicher Probleme Einbeziehung der nicht erkrankten Ehepartner
11 Heimfreie Zonen Klaus Dörner 2009 Gemeinden in Deutschland entdecken alte Leute als Wirtschaftsfaktor: Betreutes Wohnen zu Hause Kleine Wohngemeinschaften Familienpflege Pensionierte leiden unter Freizeit rund um die Uhr: freiwillige Arbeit, Nachbarschaftshilfe, Betreuungsaufgaben => für andere wichtig zu werden und Sinn im Leben finden
12 Beschäftigungsideen für Demenzkranke 2009 Sitzgymnastik Kreatives Gestalten Spiel und Spass Erinnern und Erzählen Rätselfreuden Aktivitäten ausser Haus Kochen und Backen Essen und Trinken Plaudern
13 Die Sprache der Emotionen Zentrum für Gerontologie Zürich 2009 Ausdruck der Augen, kleinste Verschiebungen der Falten im Gesicht- was bedeuten sie, wie sind sie zu lesen, wie zu verstehen? Grundemotionen nach M. Powell Lawton 1.Aufmerksamkeit/Interesse 2.Freude 3.Ängstlichkeit/Angst 4.Ärger 5.Traurigkeit
14 Zehn Regeln zum Umgang mit Demenz Jens Bruder 1996 Risikoabwägung Einfachheit und Verständlichkeit Konstanz Gleichzeitigkeit von Sprache, Berührung und Blick Keine Verbote Ablenkung Körperliche Begegnung Mut zum Streit Fixierungen Strukturieren, Aktivieren und Trainieren
15 Selbsterhaltungstherapie Dr.phil.Barbara Romero Integriert: medizinische Behandlung und Rehabilitation für die Kranke mit psychosozialen und edukativen Hilfen für die betreuenden Angehörigen oder Pflegenden Stabilisierung des Individuums und der noch vorhandenen Kompetenzen Stabilisiert: Bestätigende Kommunikationsformen Verstärkte Bezugnahme auf die persönlichen Erinnerungen Partizipation im alltäglichen Leben und Teilnahme an Aktivitäten, die weder unter- noch überfordernd sind
16 12 Tipps zum Umgang mit Demenzkranken (Heike 2007) Informieren Sie sich gründlich über die Krankheit Versuchen Sie nicht den Betroffenen zu ändern, oder ihn mit Argumenten zu überzeugen Halten Sie die Selbständigkeit des Betroffenen so weit wie möglich aufrecht Sichern Sie Gefahrenquellen Behalten Sie nach Möglichkeit die Gewohnheiten des Betroffenen bei Sorgen Sie für einen gleichbleibenden Tagesablauf
17 12 Tipps zum Umgang mit Demenzkranken (Heike 2007) Sorgen Sie durch Orientierungshilfen für Sicherheit Finden Sie so schnell wie möglich die noch vorhandenen Ressourcen Arbeiten Sie mit Blicken, Gesten und Berührungen Bei Konfliktsituationen lenken Sie ab Vermeiden Sie sinnlose Wortgefechte Versuchen Sie auf jeden Fall gelassen auf Ängstlichkeit, Hinterherlaufen und Aggressivität zu reagieren
18 Ein Paar Tipps zum Umgang mit der Erkrankung (Ralf Ihl 2009) Vermeiden Sie Schuldzuweisungen: die dementielle Erkrankung ist für die Auffälligkeiten verantwortlich Versuchen Sie, einfühlsam zu reagieren, Aggressionen und Unverständnis verstärken die Auffälligkeiten Fördern Sie alle noch vorhandenen Fähigkeiten. Helfen Sie beim Beginn von Tätigkeiten und lassen Sie sie alleine zu Ende führen Nutzen Sie die Schwächen des Patienten zu beider Vorteil Zeigen Sie Humor in lustigen Situationen, die Krankheit ist hart genug
19 Wertekultur Tertianum 2009 der verwirrte Mensch geht seiner Wege, er ist auf der Suche nach sich selbst, nach seiner Identität. Er lässt sich nicht fremd bestimmen, fühlt sich gewissermassen autonom. Das Normale ist nicht mehr sein Problem, er folgt nur seinen eigenen Regeln. Er lebt konsequent sich selbst, bricht die Tabus seines Lebens, die Umwelt muss sich ihm anpassen
20 Spirituelle Bedürfnisse Gabrielle Kreutzner Tertianum 2009 Übereinstimmung / Überschneidung mit dem Person-zentrierten Ansatz in der Pflege und Begleitung von Menschen mit Demenz Starke Kongruenz besteht in Bezug auf die vom Kittwood 1997 formulierten sechs zentralen psychischen Bedürfnisse (Liebe, Bindung, einbezogen sein, tätig sein, Identität, Trost) und den Grundkomponenten des pflegewissenschaftlichen Spiritualitätskonzeptes (Williams 2006)
21 Leben mit Demenz ist eine Form unter vielen Formen des altwerdens, und als solche ernst zu nehmen eine Form, die trotz aller Grenzen durchaus lebenswert sein kann
22 Zusammenfassung Verbesserung der Kompetenz der Hausärzte in Diagnose und Therapie Bessere Koordination und Vernetzung der Anbieter Wertschätzung der Betreuer Ausbau von niederschwelligen Angeboten Bedeutung des Umgangs, der Unterstützung und Entlastung der Angehörigen, anderer Betreuer und der nichtmedikamentösen Therapie
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