Christiane Metzler Universität Trier FB IV - Soziologie. Kirche auf dem Land. KLJB-Bundesversammlung Warendorf-Freckenhorst 09.
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- Sylvia Kuntz
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1 Christiane Metzler Universität Trier FB IV - Soziologie Kirche auf dem Land KLJB-Bundesversammlung Warendorf-Freckenhorst 09. März
2 Gliederung 1. Studien: Jugendsurvey 2000 und Replikationsstudie Ausgewählte Ergebnisse 3. Kennzeichen von Jugendreligiosität 4. Fazit: Kirche auf dem Land 2
3 1) Studien: Jugendsurvey 2000 und Replikationsstudie
4 Forschungsdesign Repräsentativbefragungen von 14- bis 25-Jährigen Zielsetzung Porträt der jugendlichen Lebenswelt / Zukunftsplanung thematische Schwerpunkte (u.a. Migration und Integration) Vergleich: Befunde des 2000er- und 2011er-Jugendsurveys Stichprobengröße n = (2000er Survey) n = (2011er Survey); davon Trier (1026), Bitburg-Prüm (794), Trier-Saarburg (908) Ausschöpfungsquote: 27,3% Erhebungsregionen Stadt Trier Landkreise: Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg Ergebnispräsentation (KLJB-Bundesversammlung, Warendorf-Freckenhorst, ) Nur Jugendliche aus den ländlichen Regionen (2000: n = 1189; 2011: n = 1702) 4
5 2) Ausgewählte Ergebnisse 5
6 Konfessionszugehörigkeit 2000 und 2011 Vergleich % 85% Konfession Römisch-katholisch Evangelisch 7% 7% 2% 2% 5% 6% Erhebungszeitpunkt andere Religionsgemeinschaft keine Religionsgemeinschaft 6
7 Religiöse Selbsteinschätzung 2011er Survey 10 Als wie religiös würdest Du dich einschätzen? % 45% 27% 2% sehr religiös religiös weniger religiös gar nicht religiös 7
8 Religiosität 2000 und 2011 im Vergleich % 8% 23% 22% 36% 42% 32% 28% Erhebungszeitpunkt Religiosität Hoch Mittel Niedrig Keine 8
9 Gottesdienstbesuch 2011er Survey 10 Wie häufig gehst du zum Gottesdienst? 8 6 6% 15% 33% 28% 18% Regelmäßig / Jede Woche Einmal im Monat Mehrmals im Jahr Einmal im Jahr Nie 9
10 Kirchenbindung 2000 und 2011 im Vergleich % 7% 17% 23% 6 3 Kirchenbindung Hoch Mittel Niedrig 55% Keine Erhebungszeitpunkt 10
11 Alltagsrelevanz des Glaubens 2000 und 2011 im Vergleich % 8% 44% 42% 49% 5 Welchen Einfluss haben Religion und Glauben auf Dein alltägliches Handeln? Einen großen Einfluss Einen geringen Einfluss Keinen Einfluss Erhebungszeitpunkt 11
12 Jenseitsrelevanz des Glaubens 2000 und 2011 im Vergleich % 42% 38% 38% Erhebungszeitpunkt Glaubst Du an ein Leben nach dem Tod? Ja Weiß nicht Nein 12
13 Unausgesprochene Religiosität 2000 und 2011 im Vergleich % 31% 31% 29% 37% Ich denke, dass viele Jugendliche insgeheim viel stärker an Religion interessiert sind, als es den Anschein hat. Trifft zu Teils-Teils Trifft nicht zu Erhebungszeitpunkt 13
14 Kirchenaustritt 2000 und 2011 im Vergleich % 47% 44% 33% 19% 23% 1% 1% Erhebungszeitpunkt Hast du schon einmal über einen Kirchenaustritt nachgedacht? Ich habe noch nicht darüber nachgedacht. Nein, ich werde nicht austreten. Ja, ich ziehe einen Austritt in Betracht. Ja, ich bin bereits ausgetreten. 14
15 Wie sollte deiner Meinung nach ein lebendiger Gottesdienst aussehen? 2011er Survey 10 Wunsch nach 8 Musikbezug 6 Modernisierung Partizipation / Gemeindebezug 28% 13% 12% 6% 2% Jugendbezug Sonstiges Rückbesinnung auf traditionelle Werte Anteil 15
16 Kennzeichen von Jugendreligiosität in der heutigen Zeit Betonung der Ursprungsbedeutung des Religiösen: Bewältigung von Kontingenzerfahrungen Kirchenferne und Kirchenkritik Pluralisierung und Collagierung Verszenung und Eventisierung Spiritualisierung und Ästhetisierung doing religious cool culture 16
17 Fazit: Kirche auf dem Land Die Beziehung Jugendlicher zu Religion und Kirche fügt sich keiner einfachen Denkschablone. Für das schwierige Verhältnis sind folgende Merkmale charakteristisch, wobei sich zwischen 2000 und 2011 allerdings Veränderungen ergeben haben: Die Mehrzahl der Jugendlichen ist nach wie vor kirchenfern eingestellt (Kirche als rituelle Ressource), aber der Anteil von kirchenfernen Jugendlichen hat ab- und der Wunsch nach einer lebendigeren Gottesdienstgestaltung zugenommen. Jugendliche sind entschiedener geworden: 44% geben an, nicht aus der Kirche auszutreten (2000: 33%). Allerdings ist der Anteil derjenigen, die einen Kirchenaustritt in Betracht ziehen, etwas angestiegen (2000: 22%; 2011: 29%). Eine tiefe Religiosität ist ebenfalls ein Minderheitenphänomen, allerdings hat die Religiosität insgesamt an Bedeutung für Jugendliche gewonnen, wobei intensive Formen der Glaubensbindung nicht zwangsläufig mit Kirchennähe einhergehen (Privatisierung des Religiösen). Religions- und Glaubensfragen gelten vielen nach wie vor als unjugendlich und das Reden darüber als uncool (religiöse Schweigespirale). Religiosität und Kirchenbindung variieren nach Alter, Geschlecht, Region und Konfession, wobei sich gegenüber der 2000er Studie kaum Unterschiede ergeben. Kennzeichen von Jugendreligiosität in der heutigen Zeit: Betonung der Ursprungsbedeutung des Religiösen, Kirchenferne und Kirchenkritik, Pluralisierung und Collagierung, Verszenung und Eventisierung, Spiritualisierung und Ästhetisierung, doing religious cool culture. 17
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