Das Rinder-Fach-Journal. Milch braucht Zukunft!

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1 Das Rinder-Fach-Journal Milch braucht Zukunft! September 2016

2 26. Nikolausschau Wer erhält den begehrten Klaps? Uhr Jungzüchter Vorführwettbewerb Uhr Eröffnung der Schau Richten der Nachzuchten & Einzelkühe Uhr Züchterabend mit Livemusik Freitag, Zuchtviehhalle Bismark RinderAllianz, Büster Straße 10c, Bismark facebook.com/rinderallianz

3 Impressum BEWEGTE ZEITEN Sehr geehrte Leserinnen und Leser, dieses Vorwort entsteht in einer Zeit, in der der Milchmarkt aus den Fugen geraten ist. Zuallererst spüren Sie als Produzenten die katastrophalen Auswirkungen der Krise. Logischerweise geht diese Situation auch an Ihrem Dienstleister - der RinderAllianz - nicht spurlos vorüber. Die Zahl von über Kühen, die weniger in den Herdbüchern geführt werden, ist nur ein Beleg dafür, dass unsere Mitglieder und Kunden einen gnadenlosen Überlebenskampf führen. Für uns gilt, genauso wie für die Betriebe, die Krise zu überstehen und die Zeit zu nutzen, um zweifellos vorhandene Reserven zu erschließen. Letztendlich wird der Milchmarkt auch künftig heftigen Schwankungen unterliegen. Sowohl die Berge, aber vielmehr die Täler, von denen niemand weiß wie tief sie sind und wie lange sie andauern, müssen durchgestanden werden. Insofern gilt es verantwortungsbewusst mit den vorhandenen Mitteln umzugehen. Dies bedeutet, die RinderAllianz strategisch so aufzustellen, dass sie auf einem wirtschaftlich sicheren Fundament steht und auch künftig die finanzielle Kraft zur Unterstützung der Landwirte in Krisenzeiten hat. Auch die konsequente Weiterentwicklung des Unternehmens bleibt in guten und in schlechten Zeiten eine Aufgabe, die angegangen werden muss. Nun liegt es in der Natur der Sache, dass Sparmaßnahmen generell unpopulär sind, schmerzen und hart erarbeitet werden müssen. Dies gilt für die Umverteilung lang ausgeübter Tätigkeiten genauso wie für Standortfragen. Gerade Letztere sind mit viel Herzblut verbunden, und müssen von Verantwortlichen getroffen werden, die teilweise auch während der Aufbaujahre schon zu den handelnden Akteuren zählten. Dies trifft auch für die Entscheidung zu, die Samenproduktion und Bullenhaltung in Woldegk zu konzentrieren. Eine Konzentration der Samenproduktion ist aus vielen Gründen, auch ohne Milchkrise, unausweichlich. Mit der Einführung der genomischen Selektion steht den Rinderzüchtern seit 2010 ein Werkzeug zur Verfügung, welches eine extrem hohe Vorselektion der potentiellen Kandidaten für die Besamungsstationen ermöglicht. Demzufolge hat sich die Zahl der Ersteinsatzbullen gegenüber dem vorgenomischen Zeitalter deutschlandweit auf ein Drittel reduziert, was wiederum zu leerstehenden Ställen und nicht vollständig genutzten Produktionskapazitäten führt. Diese galt es nun zu bündeln auch wenn dieser Schritt für die Akteure mit schlaflosen Nächten verbunden war. Den traditionsreichen Anlaufpunkt in Bismark werden wir weiter zu einem Rinderzuchtzentrum für Sachsen-Anhalt ausbauen. Wichtige Partner der Landwirte, wie RSA, LKV, ATS und die RinderAllianz erreichen Sie zukünftig Am Osterburger Wege 1. Dabei steht die Hausnummer 1 für unseren Anspruch, der jeden Tag neu erarbeitet werden muss, auch zukünftig der führende Ansprechpartner für die Rinderzüchter zu bleiben. Ihr Matthias Löber Inhalt Verbandsleben 2 Zucht Milchrind 10 Klauen plus 10 Zuchtwertschätzung 12 Beste Herbuchkuheinstufungen 20 ET im RinderAllianz-Gebiet l-kühe 24 LKV aktuell 28 Stoffwechsel von Milchkühen 30 Risikoeinstufung 33 Paratuberkuloseprogramm 37 Treffen der Rindermäster 38 Rindervermarktung 42 Marktbarometer 42 Zucht Fleischrind 46 Best of in Groß Kreutz 46 Rassetreffen 48 Neue Besamungsbullen 50 Frühjahrstreffen 52 Bundesrassetreffen 54 Management 56 Managementseminar 56 Betriebe vorgestellt 58 Besamung 60 Ultraschalluntersuchung 60 Herdenmanagerkurs 62 Kreisvereine 64 Jungzüchter 70 Überregional 76 Titelbild: Milch braucht Zukunft - das gilt nicht nur für Blüthen in der Prignitz Impressum 21. Jahrgang September 2016 erscheint 3 x jährlich Rind und Wir Fachmagazin von Rinderzuchtverband Mecklenburg-Vorpommern e. G. Rinderzuchtverband Sachsen-Anhalt eg RinderAllianz GmbH Landeskontrollverband Mecklenburg-Vorpommern e.v. Landeskontrollverband Sachsen-Anhalt e. V. Herausgeber: RinderAllianz GmbH Am Bullenberg Woldegk Tel.: Fax: Landeskontrollverband für Leistungs- und Qualitätsprüfung Mecklenburg-Vorpommern e.v. Speicherstraße Güstrow Tel.: Fax: Redaktion: Dr. Sabine Krüger - Schriftleitung (RinderAllianz GmbH) Dr. Silke Heinz - Schriftleitung (LKV M-V e.v., LKV ST e. V.) Alexander Braune Franziska Kasper Andrea Richter-Schmidt Dr. Sabine Schmidt Fanny Stania Astrid Ziem Gesamtlayout: in puncto design GmbH, Wolfsburg Druck und Gestaltung: STEFFEN MEDIA Friedland/Meckl. Fotos: Arkink, Bachmann, Beenenga, Buchholz, De Bruin, Drössler, Easterbrock, Finger, Fisher, Fletcher, Geverink, Habbe, Heath, Heuwieser, Hoedemaker, Hopman, Jaeckel, Jones, KeLeKi, Kleemann, Koch, Koepke, Kohl, LKV M-V, LKV ST, Losand, Nolli, Massfeller, Metcalfe, Müller, Murphy, Palo, pab, privat, RBB, Rehfeldt, Rensing, Rinas, RinderAllianz, Robinson, Rossen, RSH, Schmitt-Schech, Schrom, Schröder, Schuhmann, Schulte, Schulze, Soldi, Steel, Thoma, Thomsen, Topf, Wieting u. a. 1

4 RINDUNDWIR September 2016 Neue Mitglieder in unseren Rinderzuchtverbänden Herzlich Willkommen Auf Grund der anhaltend schwierigen Situation in der Landwirtschaft und speziell durch den schlechten Milchauszahlungspreis haben im Jahr 2015/2016 überdurchschnittlich viele Betriebe die Milchproduktion einstellen müssen. Leider wird es auch in den nächsten Monaten weitere Betriebe geben, die bereits angekündigt haben, das Melken aufzugeben. Im Zuchtgebiet des RSA sind bisher mehr als 40 Herdbuchbetriebe (fast Kühen), die keine Kühe mehr melken. Im Zuchtgebiet des RZMV betrifft es 30 Herdbuchbetriebe mit ebenfalls knapp Kühen, die seit 2015 die Milchproduktion aufgegeben haben. Umso mehr freuen wir uns über jeden Betrieb, der bei der RinderAllianz als neues Herdbuchmitglied der RSA oder RZMV begrüßt werden kann. V M Abteilung Milchrind HB-Kühe RZ Verband Weideland GmbH, Plötzky 235 RSA LWB Andrea Feldmann, Klein Wokern 281* RZMV * Färsen/Jungrinder Abteilung Fleischrind Rasse RZ Verband Lena Ideler, Harkebrügge Rotes Höhenvieh RSA Naturlandhof Vorwerk Lausigk, Südliches Anhalt Rotes Höhenvieh RSA Wolfgang Bernickel, Arendsee Angus RSA Michael Ulrich, Ditfurt Hereford RSA Steffen Hübner, Oranienbaum-Wörlitz Wagyu RSA Carl-Philipp Brinkmeyer, Melle Rotes Höhenvieh RSA Steffen Heuer, Rosengarten Rotes Höhenvieh RSA Agrarprodukte Stefan Zander, Südliches Anhalt Angus RSA Carsten Schiller, Winnigstedt Rotes Höhenvieh RSA Cord-Christian Oerke, Ottenstein Rotes Höhenvieh RSA Gutshof Klein Wokern - Udo Feldmann Wagyu RZMV Elisabeth Neumann, Stülow Blonde d'aguitaine RZMV Björn Müller, Remplin Fleckvieh RZMV LWB Michael Teickner, Gumtow Fleckvieh RZMV Jan Holzmann, Selmsdorf Fleckvieh RZMV Usedomer Hof Agrar GmbH & Co. KG Fleckvieh RZMV Hartmut Grosse, Bellin Galloway RZMV Uns Kattenbeker Melkhof GmbH, Kröpelin Uckermärker RZMV Friedhelm Klänhammer, Penkun Halter RZMV Gemeinsam auf Reinschauen lohnt sich! 2

5 Verbandsleben Neue Mitarbeiter beim LKV M-V Kurz vorgestellt Anne-Kathrin Knobloch Jahrgang: 1991 Ausbildung: Bachelor of Science Tätigkeit: Auditorin Mobil: Heike Teichert Jahrgang: 1974 Ausbildung: Hotelfachfrau Tätigkeit: Leistungsprüferin OVP/DM Mobil: Mail: Corinna Blohm Jahrgang: 1973 Ausbildung: Melkerin Tätigkeit: Leistungsprüferin GÜ/DBR Mobil: Mail: Marco Müller Jahrgang: 1983 Ausbildung: Tischlergeselle Tätigkeit: Kurierfahrer Mobil: Mail: NACHRUF Am 9. Juli 2016 verstarb nach langer, schwerer Krankheit Prof. Dr. habil. Dr. h. c. mult. Georg Schönmuth Der Verstorbene durchlief eine fundierte landwirtschaftliche Berufsausbildung, die mit der Lehre begann und schließlich mit der Berufung zum Professor am Institut für Tierzüchtung und Haustiergenetik der Berliner Humboldt-Universität abschloss. An diesem wirkte er von 1955 bis zu seiner Emeritierung im Jahr Unter seiner Leitung erlangte diese wissenschaftliche Einrichtung zu Recht hohes Ansehen. Der Name Schönmuth wird immer mit der Züchtung des Schwarzbunten Milchrindes in der damaligen DDR verbunden sein. Während seiner Berufsjahre fühlte sich der Hochschullehrer eng der Züchtungspraxis verbunden. Für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, diesen Kontakt auch nach der Wende zu pflegen und mit seinem Erfahrungsschatz vielen Zuchtorganisationen, besonders denen der neuen Bundesländer, beratend zur Seite zu stehen. Professor Schönmuth verstand es exzellent, die junge Generation für die Tierzucht zu begeistern. Viele, die heute in dieser Branche Verantwortung tragen oder trugen, durchliefen seine Schule. Wir verlieren mit Professor Schönmuth nicht nur einen anerkannten Hochschullehrer und Wissenschaftler sondern in vielen Fällen einen väterlichen Freund, was den Abschied besonders schmerzlich gestaltet. Gerne erinnern wir uns an die gemeinsame Zeit und werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. M. Löber 3

6 RINDUNDWIR September 2016 Henning-Walter Prahl wurde 75 Jahre Wir gratulieren ganz herzlich Am 23. Juli 2016 beging der Initiator der Gründung eines Landeskontrollverbandes für Mecklenburg-Vorpommern seinen 75. Geburtstag. 15 Jahre bestimmte er den Weg unseres Verbandes als Geschäftsführer mit. Sein Wirken war besonders durch seine Liebe zur Landwirtschaft, seine Beharrlichkeit und dem steten Drang nach Neuem geprägt. Sein Lebensweg führte ihn über die Universitäten in Rostock und Berlin, dem VEG Tierzucht Herzberg, dem VEG Tierzucht Groß Flotow und dem VEB Tierzucht Rostock zum LKV. Die entscheidende Begegnung, die sein weiteres Leben prägen sollte, fand am 1. März 1990 beim heute befreundeten Landeskontrollverband Schleswig-Holstein in Kiel statt. Henning-Walter Prahl führte an diesem Tag mit dem damaligen Vorsitzenden und ersten Ehrenmitglied unseres Verbandes, Freiherrn Hermann von Zitzewitz, dem damaligen Geschäftsführer und Ehrenmitglied unseres Verbandes, Dr. Jörg Bergmann und dem nachfolgenden Geschäftsführer und Ehrenmitglied unseres Verbandes, Gerd Schulz, einen intensiven Erfahrungsaustausch. Im Ergebnis des Gespräches wurde der sofortige Beginn einer Zusammenarbeit mit dem Ziel vereinbart, kurzfristig den Landwirtschaftsbetrieben auf dem Territorium des später gegründeten Landes Mecklenburg-Vorpommern ein umfangreiches und aussagefähiges Ergebnis aus der Milchkontrolle bereitzustellen und damit zu helfen, ein marktfähiges Produkt Milch zu produzieren und weiterhin eine züchterische Tätigkeit zu ermöglichen. Die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Milchkontrolle nach der Wende in Mecklenburg-Vorpommern ist eng mit dem Namen Henning-Walter Prahl verbunden. Als Geschäftsführer baute er seit Mai 1990 einen effizienten und zukunftsorientierten Landeskontrollverband auf, der sich als moderner Dienstleister für die Milchwirtschaft und Rinderhaltung in Mecklenburg-Vorpommern versteht. Dazu wurde später eine Tochter-GmbH, die MQD Qualitätsprüfungs- und Dienstleistungsgesellschaft, gegründet, die im gesamten Bundesgebiet ihre Dienstleistungen für die Lebensmittelindustrie mit großem Erfolg anbietet. In kurzer Zeit entwickelte sich unser Landeskontrollverband zu einem flexiblen und schlagkräftigen Verband, der durch sein umfangreiches Leistungsangebot und vielfältige Initiativen in Deutschland viel Anerkennung findet. Vorstand und Belegschaft gratulieren dem Jubilar auf das Herzlichste und wünschen ihm weiterhin viel Gesundheit und Freude am Leben. S. Hartwig Ihr junges Serviceteam rund ums Melken und alles für die Kälberaufzucht MELKTECHNIK KÜHLTECHNIK STALL- UND FÜTTERUNGSSYSTEME WASSERTECHNIK Holm & Laue Satow GmbH & Co. KG Fleckebyer Straße 8, Satow Telefon: ( )

7 Verbandsleben Bio-Betrieb Höper-Schritt ö net seinen Hof für Rotviehzüchter aus Deutschland Gastgeber des Jahrestreffens der Rotviehzüchter war in diesem Jahr im Mai die RinderAllianz. Der Bio-Betrieb Höper-Schritt auf dem Kirchengut Strellin öffnete für uns seine Tore. Wir waren vom Engagement der Familie mit ihren Anglern alter Zuchtrichtung beeindruckt. Vielen Dank an Wilhelm Höper für die interessante Führung und Anne Schritt für die herzliche Bewirtung! A. Ziem Koppelrundgang einen Tag nach Frühjahrsaustrieb Betriebsleiter Wilhelm Höper führt über das Kirchgut Hallenser Masterstudenten üben Tierbeurteilung in Pretzier In diesem Jahr fand der Tierbeurteilungsworkshop der Martin-Luther-Universität Halle in Zusammenarbeit mit der RinderAllianz auf dem bekannten Top-Betrieb AG Pretzier statt. Geschäftsführer Frank Pieper stellt den Masterstudenten das hoch interessante Unternehmen vor und beantwortet fachmännisch alle aufkommenden Fragen. A. Braune Frank Pieper - Leidenschaft für Rinderzucht Foto: P. Schröder Sunrise Sale 22 Dienstag, 14. März 2017 Vermarktungszentrum Karow Für die TOP-Genetik-Auktion Sunrise Sale 22 suchen wir potenzielle Verkaufs tiere mit interessanter Abstammung und hervorragendem Exterieur. Alle Tiere sollten genomisch getestet sein. Anmeldung Bis spätestens Fax: oder karow@rinderallianz.de 5

8 RINDUNDWIR September 2016

9 Landwirtschaft aus nächster Nähe! Im gesamten RinderAllianz-Gebiet öffneten im Juni viele Höfe ihre Türen und Tore für die Öffentlichkeit. Verbrauchern, Berufskollegen und Freunden wurde ein Blick hinter die Kulissen der Betriebe ermöglicht. Eine Chance, die viele nutzten und sich informierten.

10 RINDUNDWIR September 2016 In Bismark entsteht ein modernes Rinderzuchtzentrum Auf dem Gelände Am Osterburger Wege 1 wird eißig gebaut. Was sind die Gründe für eine Investition in schwierigen Zeiten? Die RinderAllianz GmbH errichtet auf dem Gelände Am Osterburger Wege 1 in Bismark ein modernes Rinderzuchtzentrum. Milch- und Fleischrindhalter finden hier nach Fertigstellung bequem und an einer Stelle vieles, was für einen Landwirtschaftsbetrieb gebraucht wird. Der Dienstleistungsgedanke steht im Mittelpunkt dieser Investition. Selbstverständlich bringt die Konzentration der Mitarbeiter der RinderAllianz in Sachsen-Anhalt an einem Standort auch deutliche Synergieeffekte. Mit der Errichtung eines zweckmäßigen Verwaltungsgebäudes und einer Halle für Agrarartikel werden die RinderAllianz GmbH, der Rinderzuchtverband Sachsen-Anhalt eg, der Landeskontrollverband für Leistungs- und Qualitätsprüfung Sachsen-Anhalt e.v. und die Agro-Tier-Service GmbH moderner aufgestellt sein. Die Konzentration von vier Dienstleistern schafft für die Rinderhalter einen zentralen Anlaufpunkt in Sachsen-Anhalt. Somit wird im Frühjahr 2017 eine Idee, die die Rinderzüchter aus Sachsen-Anhalt schon vor Jahren entwickelten, verwirklicht. Der bekannte Standort der RSA eg in der Stendaler Bahnhofstrasse wurde an einen Investor verkauft, wird aber noch bis zum Umzug nach Bismark genutzt. Bei der RinderAllianz führte der extrem niedrige Milchpreis, genau wie bei den Landwirten, zu Einnahmeverlusten. Gerade das aktuelle Krisenjahr zeigt, wie weitsichtig die Entscheidung des Vorstandes und Aufsichtsrates der RSA eg zur Gründung des neuen nun wesentlich größeren Unternehmens war. Es gilt, jetzt die vorhandenen Synergieeffekte zu erschließen und konsequent zu nutzen. Eine Konzentration der teuren Bullenhaltung und Samenproduktion an einem Standort der RinderAllianz war deshalb unumgänglich. Mit der Genomischen Selektion ist es möglich, die Zuchtwerte des Kalbes mit recht hoher Sicherheit voraus zu schätzen und so nur noch die besten Bullen für die Besamungsstation auszuwählen. Deshalb werden künftig nur noch ca. 25 Jungbullen im Jahr angekauft. Der durchschnittliche Bullenbestand in Woldegk - dem Standort der gemeinsamen Besamungsstation - wird bei etwa 150 Vatertieren pro Jahr liegen. Diese Zahl ist ausreichend, um das Unternehmensziel von etwa 1 Mio. im In- und Ausland zu verkaufenden Spermaportionen zu erreichen. Vor dem Hintergrund, eine maximale Produktsicherheit für die Landwirte zu erzielen, wird die RinderAllianz auch künftig in den Testherden eine Nachkommenschaftsprüfung durchführen. Hier wird der Fokus aber klar auf der Erfassung von Gesundheitsdaten liegen, um den Zuchtfortschritt weiter zu erhöhen. Die Stallungen in Bismark werden jetzt zu einem weiteren Vermarktungszentrum der RinderAllianz umfunktioniert. Es besteht künftig die Möglichkeit, Rinder in getrennten Stallungen in Bismark zu sammeln oder für EU-Exporte zu quarantänisieren. So erhoffen wir uns für die Landwirte in MV und ST künftig weitere Vermarktungsmöglichkeiten. Der Zuchtviehmarkt, vor allem der Export, bietet perspektivisch gute Absatzmöglichkeiten. Allein im laufenden Abrechnungszeitraum sind die Rindervermarktungszahlen im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent gestiegen. Die Konzentration der Bullenhaltung der RinderAllianz an einem Standort wird zu deutlichen Kosteneinsparungen führen und eröffnet gleichzeitig neue Möglichkeiten für die Rindervermarktung. Den Mitarbeitern der Besamungsstation werden neue Perspektiven angeboten und der Traditionsstandort Bismark wird auch künftig der aktiven Rinderzucht dienen. Der Bau in Bismark liegt im Plan- bald werden RinderAllianz, Rinderzuchtverband Sachsens Anhalt, LKV ST und ATS unter einem Dach ihre Dienstleistungen anbieten 8

11 Verbandsleben Impressionen der Fototour im Juli möchten auch Sie professionelle Bilder mit Ihren Rindern haben, melden Sie sich bei uns Besuchen Sie uns auf der November 2016 Ausstellungsgelände Hannover RinderAllianz, Tel , Am Bullenberg 1, Woldegk Sie finden uns an unserem neuen Standort in Halle 11. Das RinderAllianz-Team freut sich auf Sie! Milch-Coupon Gutschein für einen Becher Milch am RinderAllianz-Stand in Halle 11! Kommen Sie vorbei! November Nur gültig im angegebenen Zeitraum. Pro Person nur ein Gutschein einlösbar.

12 RINDUNDWIR September 2016 Gesundheit für einen festen Stand Einzigartiger Zuchtwert für Klauengesundheit Bereits im letzten Jahr konnten die RinderAllianz und die RBB als einzige deutsche Zuchtunternehmen Zuchtwerte für Gesundheitsmerkmale veröffentlichen, die auf reinen Diagnosedaten beruhen. DAS PROGRAMM für gesunde Kühe Ein Gemeinschaftsprojekt von RinderAllianz, Rinderproduktion Berlin-Brandenburg, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Forschung M-V, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und VIT Verden Unter dem Logo wurden bisher die Zuchtwerte Mastitis plus und Kalbung plus veröffentlicht. Neben den Diagnosedaten für diese beiden neuartigen Zuchtwerte werden in dem Testherden-Projekt auch umfangreich Klauenschnittdaten gesammelt. Bei jedem Routineklauenschnitt werden die Diagnosen über die Klauenpfleger aufgenommen. Hierfür sind viele Klauenpfleger mit einem Touchpad ausgerüstet und können die Daten aller Tiere direkt am Klauenstand aufnehmen und in die Herdenmanagement-Programme überspielen. Außerdem werden die Klauendiagnosen in die Herdenmanagement-Programme aufgenommen. Das ist vor allem bei akuten Behandlungen zwischen den Klauenpflegeterminen praktisch. Mit beiden Verfahrensweisen werden alle gestellten Diagnosen erfasst, sodass bereits jetzt eine umfassende Datensammlung vorliegt. Bisher wurden rund Diagnosedaten im Bereich der Klauen erfasst. Zuchtwert für Klauengesundheit Klauen plus ist ein in Deutschland einzigartiger Zuchtwert, der auf Klauenschnittdaten und Diagnosen beruht. Insgesamt fließen in den Index Zuchtwerte für die sechs am häufigsten auftretenden Klauenkrankheiten ein: Dermatitis Digitalis (Mortellaro) Panaritium Klauengeschwüre Klauenrehe Weiße-Linien-Defekt Limax Für diese Einzelzuchtwerte konnten sehr gute mittlere Erblichkeiten ermittelt werden (Tabelle 1), die es ermöglichen, auf resistente Kühe zu züchten. Wie gut dies funktioniert, zeigt die Abbbildung 1. Anteil Nachkommen (Nk) [%] Abbildung Merkmal Erblichkeit (h 2 ) Dermatitis Digitalis (Mortellaro) 0,12 Klauengeschwüre 0,12 Panaritium 0,09 Weiße-Linien-Defekt 0,08 Klauenrehe 0,03 Limax 0,13 Tabelle 1: Erblichkeiten der einzelnen Klauenerkrankungen Vergleicht man die Nachkommen der Väter, die gute Werte für Klauen plus (>120) und niedrige Werte für Klauen plus (<90) haben, sieht man, dass fast 45 % weniger Nachkommen eine Klauenerkrankung aufweisen. Das zeigt sich auch bei der infektiösen Klauenkrankheit Mortellaro. Hier reduziert sich die Anzahl an Diagnosen um 57 % bei den Nachkommen von hohen Klauen plus -Vererbern. Auch bei den anderen genannten Klauendiagnosen sind diese Unterschiede zwischen den Klassen zu beobachten. Ein großer Vorteil ist die positive Korrelation von Klauen plus mit allen funktionalen Merkmalen (Tabelle 2), sodass man mit der Auswahl von hohen Klauen plus - Vererbern nicht nur auf gesunde Klauen, sondern auch fruchtbare, langlebige Kühe züchtet. Mit der genauen Erfassung von Klauenschnittdaten und -behandlungen kann eine gute Grundlage für die züchterische Bearbeitung gelegt werden! Auf der neuen Bullenkarte sowie im neuen Bullenkatalog sind alle Bullen, für die profit plus -Zuchtwerte vorliegen, gekennzeichnet. Zusätzlich finden Sie auf unserer Internetseite auch die Zuchtwerte für die einzelnen Klauenerkrankungen, um noch gezielter die passenden Bullen zu selektieren. Wir danken den Betrieben, die unser Projekt seit Jahren durch standardisierte, korrekte Datensammlung unterstützen. J. Körte Merkmal RZG RZM RZE RZS RZR RZN Fundament Klauen Plus 0,44 0,22 0,22 0,19 0,24 0,42 0, (N=48) (N=175) (N=294) (N=149) KlauenP lus % Nk mit Klauenerkrankungen % Nk mit DMortellaro >120 (N=16) Tabelle 2: Zuchtwertkorrelationen bei 696 Bullen mit min. 50 Töchtern 10

13 Finden Sie nicht auch, dass zu viele Ihrer besten Kühe durch Klauenerkrankungen abgehen? Zucht Milchrind Darum haben wir den neuen Zuchtwert entwickelt. Er beruht auf tierärztlichen Diagnosemeldungen von 100 Testherden mit Kühen und bildet somit ein solides datenbasiertes Fundament für Ihren Zuchterfolg. Die sechs wirtschaftlich wichtigsten Klauenkrankheiten sind in diesen Wert eingeflossen. So können Sie mit gezielt die Klauengesundheit Ihrer Herden beeinflussen und haben fittere, gesündere Tiere. Achten Sie bei der Bullenauswahl auf das -Logo! Anteil der Nachkommen mit Klauenerkrankungen in % % weniger Erkrankungen Garantiert! >120 -Zuchtwert Die Zeit ist reif für einen neuen Zuchtwert! Eine Kooperation von KLAUEN 11

14 RINDUNDWIR September 2016 Zuchtwertschätzung August 2016 Bullen töchtergeprüft TOP 10 Deutschlands und weitere interessante Vererber der RinderAllianz Name HB-Nr. GJ Vater RZG Milch Fett Fett Eiw. Eiw. RZM RZE RZR RZS RZN Besitzer kg % kg % kg Big Point Bookem , , LTR/ZBH Boom Bookem , , OHG Dotch Dotson , , RA Snowfall Snowman , , RUW Suran Super , , RBB Snow RF Snowman , , MAR Picanto Snowman , , MAR Go Now RF G-Force , , RUW Boss Bookem , , OHG Beachball Beacon , , MAR Biathlon Beacon , , RA Shirocco Super , , RA Athlet Atwood , , RA Camera Snowman , , RSH/RA NOG Jamar Jango , , RA Boogani Bookem , , RA Jentin Jeeves , , RA Slang Snowman , , RA Evert Altaiota , , RA Germany Gerard , , RA Sutilo Super , , RA Barry Beacon , , RA Mad Max Destry , , RA Bullen genomisch getestet TOP 15 Deutschlands und weitere interessante Vererber der RinderAllianz Name HB-Nr. GJ Vater RZG Milch Fett Fett Eiw. Eiw. RZM RZE RZR RZS RZN Besitzer kg % kg % kg Barcley Balisto , , LTR/ZBH Mission P Missouri , , RUW Barbarossa Balisto , , LTR/ZBH Fantastic Famous , , RUW Elbrus Extreme , , RA Milord Missouri , , OHG Balu Balisto , , RUW Simba Silver , , RUW Baltikum Balisto , , LTR/ZBH Cinema Chevrolet , , VOST Martinius Missouri , , RBB Basta Balisto , , OHG Basical Balisto , , RUW Burano Balisto , , RBB Bonum Balisto , , RA Azur Anton , , RA Mocon Morgan , , RA Singer Supershot , , RA Minelli Missouri , , RA Dutchmann Deyja , , RA Custos Commander , , RA Dreamshot Shotglass , , RA Cordello Commander , , RA Pointer PowerballP , , RA Bermuda Balisto , , RA Lopedo Lexington , , RA Bewes Boss , , RA Kingston Kingpin , , RA Silvio Silver , , RA Citizen Chevrolet , , RA Phoenix President , , RA Altona Album , , RA Tersus Tribune , , RA 12

15 Zucht Milchrind Ehemalige Genomic-Stars starten durch Die Highlights - Töchtergeprüft! Es ist noch nicht lange her, dass Holsteinzüchter mit Spannung auf die töchterbasierten Zuchtwerte der ersten Generation genomischer Jungbullen warteten. Die Besten dieser Generation wurden auch damals schon als Bullenväter eingesetzt. Deren Söhne stehen heutzutage im Fokus der Züchterschaft. Mit der aktuellen Zuchtwertschätzung wird deutlich, dass diese Beschleunigung des Generationsintervalls zum Erfolg führt. TOP 10 Bestes Beispiel ist Bookem mit seinem Sohn Big Point aus der Jelykoe-EX90-Familie. Big Point selbst führte als Sohn seines genomischen Bullenvaters Bookem die deutsche Topliste genomischer Jungbullen damals souverän an. Nun übernimmt er mit seinem ersten eigenen töchterbasiertem Zuchtwert mit deutlichem Abstand die deutsche Spitzenposition. Mehr als kg Milch kombiniert mit positiven Eiweißprozenten machen ihn zu einem Lieferanten von leistungsstarken Laufstallkühen mit 187 melkenden Töchtern. Auf Rang 2 ordnet sich mit Boom ein weiterer Bookem Sohn in der deutschen Holsteinelite ein. Er übertrumpft den Listenführer hinsichtlich der funktionalen Merkmale. Allerdings sollten bei der Anpaarung die Strichlänge und die Fundamente beachtet werden. Mit auf das Siegertreppchen darf auf dem Bronze-Rang der RinderAllianz-Vereber Dotch. Dieser von Jörg Schröter in Tilleda gezüchtete Dotson-Sohn ist leider nicht ganz einfach anzupaaren. Will man sein gewaltiges Leistungspotential nutzen, sollte man als Anpaarungsgrundlage Kühe mit hervorragenden Eutern auswählen. Dotch lässt mit Snowfall den höchsten Snowman-Sohn hinter sich. Dieser ist ein Spross der bekannten EX95 Rubens Carla-Dynastie. Neben dem hohen Leistungspotential erbte er leider auch die tendenziell schlechtere Töchterfruchtbarkeit seines Vaters. Suran belegt Rang 5 und hat mit weiteren Töchtern den ersten Platz auf der Liste der besonders sicher geprüften Bullen Big Point-Tochter MyH Henna, Vollschwester des RinderAllianz-Bullen Bronx (grzg 145) - ihre Tochter MyH Henley (grzg 159) wurde 2016 beim Sunrise Sale verkauft und ist aktuelle deutsche Nr. 10 aller deutschen Jungrinder (> 9 Monate); Z.+B. Mecklenburg young Holsteins; Kurzen Trechow in Deutschland (mindestens 500 Töchter in der Zuchtwertschätzung) erobert. Seine Zuchtwerte basieren auf Informationen von mehr als Töchtern für Leistungsmerkmale. Durch seinen Einsatz kann man Leistung, Nutzungsdauer und Eutergesundheit verbessern. Mit Snow RF und Picanto folgen zwei weitere bekannte Snowman-Söhne. Snow RF bleibt ein kompletter Vererber. Sein Zuchtwert für Töchterfruchtbarkeit muss unbedingt berücksichtigt werden. Er konnte 4 RZG-Punkte durch verbesserte Werte im Leistungsbereich und der Nutzungsdauer hinzugewinnen. Das gilt ebenso für den Neueinsteiger der April-Zuchtwertschätzung Picanto. Er konnte sich von Platz 11 auf Platz 7 der deutschen Topliste vorarbeiten. Sein Profil ist nicht so ausgeglichen, wie das vieler seiner väterlichen Halbbrüder. Es folgt Go Now RF, der noch sehr unsicher ist. Erfreulich, dass sich Boss in den TOP 10 der deutschen Rangliste einordnet. Er stammt aus dem bekannten R-Stamm von Niermann in Melle. Die vielen Boss-Söhne in den deutschen Besamungsstationen werden von dieser Entwicklung profitieren. Deutlich unterdurchschnittliche Werte für das Kalbeverhalten stellen trotz hoher Leistungsveranlagung den Einsatz von Beacon-Sohn Beachball in Frage. Er komplettiert die TOP 10. Auf den folgenden Rängen ordnen sich viele ehemalige umfangreich eingesetzte genomische Jungbullen ein und bestäti- gen das in sie gesetzte Vertrauen. Dazu gehören beispielsweise Bullen wie Beauty, Bossanova, Maximum, Bube, Fanatic und Genesis. RinderAllianz vorn sehr gut dabei - Jenthin, Camera und Athlet sind unsere Flaggschiffe Die RinderAllianz kann insgesamt 10 der aktiven TOP 50 Bullen stellen. Nach Dotch folgen Babur, Bordun, Philo und Biathlon. Biathlon steigert sich um 2 Punkte und erreicht einen RZG von 137. Die Zuwächse sind hauptsächlich das Ergebnis von verbesserter Leistung und Töchterfruchtbarkeit. Aber auch das Exterieur zeigt besonders im Bereich Körper steigende Tendenzen. Biathlon eignet sich für den Einsatz in Betrieben mit automatischen Melksystemen. Er ist ein Spross des I-Stammes von Jürgen Kersten. Biathlon-Tochter Anna, 1. LA, AG Schnellin-Dorna e.g. Auf ähnlich hohem Niveau ordnet sich sehr stabil Shirocco ein. Er überzeugt mit viel Milch und dementsprechend viel Milchtyp. Seine edlen meist dunkel gezeichneten Töchter tragen hervorragende Euter. Die Länge der optimal platzierten Striche und der gute RZD empfehlen Shirocco für Roboterbetriebe. Bereits im März gefiel die Nachzuchtgruppe von Deutschlands höchstem Atwood-Sohn Athlet. Inzwischen ist seine Töchterzahl auf 445 gestiegen. Gleichzeitig steigert Athlet seine Zuchtwerte kontinuierlich (+5 im RZG). Ein Manko war bisher die Melkbarkeit. Weitere Messergebnisse der durchschnittlichen Minu tengemelke seiner Töchter bescheren Athlet +5 Punkte 13

16 RINDUNDWIR September 2016 für dieses Merkmal. Ebenfalls verbessern kann sich der ohne hin sehr beliebte Snowman-Sohn Camera. Mehrfach konnten ausgezeichnete Töchtergruppen präsentiert werden. Auch auf den Kreistierschauen dieses Sommers konnten Töchter dieses Ausnahmebullen mit Spitzenplatzierungen glänzen. Camera-Töchter sind sehr einheitliche und rahmige Milchkühe. Sie bewegen sich auf tadellosen Fundamenten. Aufgrund der hervorragenden Euter seiner Töchter kann Camera seinen Euterzuchtwert um 2 Punkte steigern. Für einen Snowman-Sohn eher ungewöhnlich und deshalb umso erfreulicher ist der positive Trend (+2 RZR) seiner Töchterfruchtbarkeit. Informationen von mehr als Töchtern sorgen für maximale Sicherheit beim Einsatz von Camera. Altmeister Jentin bleibt sehr stabil und unverändert attraktiv. Seine Töchter aus dem Wiedereinsatz kalben demnächst. Erste Berichte stimmen zuversichtlich, dass Jen tin die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen wird. Germany, Dessau und Slang - diese Namen muss man sich merken! Germany startete seine Vererberkarriere im Dezember mit einer hervorragenden Nachzuchtgruppe auf der Nikolausschau. Jetzt konnte er 4 Punkte RZG zulegen, weil seine Töchter ihre Milchleistung deutlich steigern konnten. Als Geheimtip könnte sich der ALH Duke-Sohn Dessau entpuppen. Bisher sind Informationen von nur 12 Töchtern in seine Zuchtwerte eingeflossen. Allerdings wird berichtet, dass die bisher gesichteten Töchter unerwartet viel Milch geben und dabei auch durch sehr gute Exterieureigenschaften zu gefallen wissen. Dessaus Mutter ist die Shottle-Tochter VG87 Illinois und entstammt dem erfolgreichen Gourmette-Stamm, aus welchem bereits erfolgreiche Bullen wie Gunnar, Jentin und Biathlon hervorgegangen sind. Für eine große Überraschung sorgte mit dieser Zuchtwertschätzung ein weiterer Snowman-Sohn aus den Stallungen der RinderAllianz. Slang legte mit Hilfe seiner ersten 30 Töchter gewaltige 10 Punkte im RZG (130) zu. Er konnte fast Aufsehen erregende Camera-Nachzuchtgruppe der Nikolausschau einheitlicher geht es kaum! 500 kg Milch zulegen und die Bewertungen von 23 seiner Töchter erbrachte einen auf 130 gesteigerten RZE. Slangs Mutter ist VG89 ALH Rusty. Sie ist eine Shottle aus EX90 Tanika (Titanic), welche über VG88 Leadmae 1 (Durham) auf die legendäre Leadman-Tochter EX95 Lead Mae zurückzuführen ist. Rotbunt - Mad Max bleibt im Exterieur eine Klasse für sich Der Neueinsteiger Red Mist stellt die neue Nr. 1 der töchtergeprüften rotbunten Bullen nach RZG. Der Elburn-Sohn stammt aus der erfolgreichen Familie von Huijben Pietje 514, die auch die Vererber Elwood und Snow RF hervorgebracht hat. Durban Red ist der aktuell beste deutsche rotbunte Exterieurvererber. Fageno wurde als genomischer Jungbulle stark eingesetzt und gibt sein Debüt in der Liste der töchtergeprüften rotbunten Vererber mit RZG 138 auf Rang 4. Der leistungsstarke Jerrylee Red hat mit Platz 6 der Topliste einen ausgezeichneten Neueinstieg. Mad Slang-Tochter Slomka, 1. LA, LWB Griepentrog KG, Steinhagen Max verdoppelt seine Nachkommenzahl und bestätigt standesgemäß sein Talent, außergewöhnlich exterieurstarke Töchter zu produzieren. Wer Fitness sucht wird sicher fündig Viele der Topbullen nach RZG finden sich auch in der Topliste der besten Fitnessbullen Deutschlands wieder. Wer also nach RZG selektiert, erhält gleichzeitig gesunde und widerstandsfähige Kühe. Beacon-Sohn Beart ist nicht nur die Nr. 1 der Topliste für RZFit sondern auch für RZRobot. Die RinderAllianz-Bullen Camera, Shirocco, Biathlon, Dessau, Jentin, Barry, Slang, Athlet, Germany und Guenau realisieren allesamt einen RZFit von mindestens 120. Zum Vergleich: Der auch international als Fitness- Pabst anerkannte Leif hat einen aktuellen RZFit von 119. Die Ausrichtung der deutschen Holsteinzucht hin zu gesünderen und gleichzeitig leistungsfähigen Kühen trägt also nachhaltig Früchte. Mad Max-Tochter Maxie, Hatke GbR aus Bösel, qualifizierte sich zur Teilnahme an der Europaschau 2016 in Colmar (FRA) 14

17 Zucht Milchrind Genomische Jungbullen Das Angebot ist groß die Auswahl nicht leicht! Balisto ist weiterhin der vorherrschende Bullenvater der deutschen Topliste. Viele seiner Söhne weisen ein attraktives Vererbungsmuster auf. Konkurrenz bekommen sie von hoch rangierten männlichen Nachkommen des Day-Sohnes Missouri. Auch der Einfluss der Bullenväter Silver und Supershot nimmt bereits zu und sorgt für mehr Vielfalt in der väterlichen Abstammung der besten deutschen Hoffnungsträger. Die Besten nach RZG RinderAllianz Outcrossbulle Elbrus super rangiert Höchster deutscher Bulle mit einem RZG von 163 ist der Balisto-Sohn Barcley. Er ist auch der höchste Leistungsbulle (RZM 164). Allerdings sollten der Melkbarkeit, der Töchterfruchtbarkeit und der Euterveranlagung der anzupaarenden Rinder besondere Beachtung geschenkt werden. Ein Ausnahmebulle folgt auf Rang 2. Mission P RDC (RZG 162) ist der weltweit höchste Rotfaktorträger und weltweit höchste hornlose Bulle auf RZG-Basis. Seine Mutter stammt aus der Massia-Kuhfamilie und ist eine hornlose und außerdem die höchste Tochter des Lawn Boy-Sohnes Asterix P in Deutschland. Barbarossa folgt an dritter Stelle (RZG 161). Für ihn gilt ebenso wie für Barcley, dass die anzupaarenden Rinder vor seinem Einsatz intensiv auf gute Eutermerkmale vorselektiert sein sollten. Eine alternative Abstammung (Famous x Massey x Limbo x Funkis x Celsius x Leadman) bietet Fantastic mit einem RZG von 161. Auch Fantastic vereint hohe Leistung (RZM 152/ kg Milch/+0,10 % Eiweiß) mit guter Nutzungsdauer (RZN 126). Die Striche sind etwas kürzer, Beckenneigung und Zentralband sind weitere Baustellen. Anschließend folgt Elbrus, der höchste RinderAllianz-Vererber dieses Segmentes. Mit der Kombina tion Extreme x VG85 Suran x VG86 Gerard x VG89 Goldwin x EX90 Dundee x EX92 Rudolph zählt er zu den Outcrossbullen für die neue Saison. Sein mütterlicher D-Stamm von Kaack aus Schleswig-Holstein ist nicht erst seit dem Triumphzug bei Neumünster am Abend mit 3 Siegertiteln bundesweit bekannt. Mit Spitzen-RZG von 161, mehr als Milchkg bei gleichzeitigem RZE-Niveau von 132 und sehr guten Werten für Eutergesundheit (116) und Nutzungsdauer (122) ist Elbrus einer, der auch international am stärksten nachgefragten Bullen aus den Stallungen der RinderAllianz. Milord ist der zweite Missouri-Sohn unter den TOP 10. Er bietet ein sehr komplettes Profil für die Anpaarung körperbetonter Kühe und Jungrinder. Leider ist er Träger des Haplotypen HH5. Ebenfalls unter den TOP 10 rangiert Balu (Balisto) mit unveränderten grzg 160. Simba (RZG 159) stammt aus einer neuen Kuhfamilie mit sicherer Väterfolge (Silver x Boss x Beacon x Jefferson). Sperma ist noch nicht verfügbar. Darauf folgen mit stabilen grzg 159 die bekannten Baltikum (Balisto) und Cinema (Chevrolet). Im direkten Anschluss an die TOP 10 folgt ein weiterer sehr interessanter Missouri-Sohn. Martinius lässt mittelrahmige Kühe mit allerbesten Beinen und Eutern erwarten und ist erste Wahl für alle großen Betriebe, die nach der profitablen Laufstallkuh suchen. Auch sein Leistungszuchtwert spricht mit viel Elbrus - Nr. 1 der jungen RinderAllianz-Vererber von internationalem Format Milch bei leicht positiven Inhaltsstoffen dafür. Hinzu kommen sehr gute Zuchtwerte für alle funktionalen Merkmale. Was ist aus dem NOG-Programm besonders zu empfehlen? Bonum (RZG 157) ist der Exterieurspezialist (RZE 137) unter den Balisto-Söhnen. Nur einer unter allen TOP 50 Bullen Deutschlands kann einen höheren RZE vorweisen. Damit verteidigt er den guten Ruf seiner außergewöhnlichen Kuhfamilie. Balisto x VG89 Epic x VG89 Garrett x VG85 Bolton x EX90 Mtoto, insgesamt 9 Generationen VG und EX stehen hinter Bonum als Nachkomme der Kuhfamilie des Spermamillionärs Shottle. Kein Bulle unter den TOP 250 hat einen besseren RZE als Missan (RZE 147). Dieser Missouri-Sohn geht zurück auf Regancrest RH Durham Bliss VG89, die Vollschwester von Regancrest-PR Barbie EX92. Shonestar heißt der höchste AltaSpring -Sohn der TOP-Liste. Seine Mutter ist eine Supersire-Tochter und stammt aus der Eroy-Familie. Dieser Bulle überzeugt mit einem sehr guten Leistungszuchtwert und einer rundum soliden Exterieurvererbung. Ebenfalls einen prominenten Hintergrund besitzt mit Morningview Converse Judy EX93 der beste Kingboy-Sohn, Kingman. Kaluscho, ein Kingpin-Sohn, gehört zu den TOP 10 Bullen für Exterieur in Deutsch- Bonum - Bullenvater und Garant für erfolgreiche Milchproduktion 15

18 RINDUNDWIR September 2016 land. Er geht über Töchter von Mogul und Domain auf die Vollschwester des Bullen Massey zurück. Pluspunkte des Bullen sind positive Inhaltsstoffe und allerbeste Fitnesszuchtwerte bis hin zu einer überdurchschnittlichen Melkbarkeit. Mit Montross greift ein weiterer Bullenvater in die Toplisten ein. Sein Sohn Mondeo führt überwiegend exzellent bewertete weibliche Vorfahren in seinem Pedigree, welches von EX93 Cleitus Jemini ausgeht. Supershot-Sohn Seaside ist der Bulle für die Zucht auf besonders kraftvolle und leistungsbetonte Milchkühe mit guter Fruchtbarkeit und langem Herdenverbleib. Zum Besten, was die Zucht auf Hornlosigkeit derzeit bietet, gehört der Powerball P-Sohn Onno P. Er ist in Woldegk zu Hause. Seine familiären Wurzeln sind die der dänischen Ausnahmekuh VG87 Neblina. Sie hat bisher zahlreiche erfolgreiche Spitzenbullen und auch dementsprechende weibliche Unser Partner: Familie Meerkötter von der Insel Rügen Stark fürs Land! Fördermittelmanagement und Ingenieurleistungen für Landwirte Agrarinvestitionsförderung: Betriebsund Investitionskonzepte, Antrag - stellung, Beratung und Abrechnung Bauplanung und Baubetreuung für landwirtschaftliche,kommunale, denkmalgeschützte und private Bauvorhaben Energie: Planung, Konzepterstellung, Baubetreuung und Fördermittelmanagement für Biogas- und Strohfeuerungsanlagen, Nahwärmenetze und Maßnahmen Ihre Investition in guten Händen! Zentrale Lindenallee 2a Leezen Tel Nachzucht gebracht. Onno P punktet mit hoher Leistung, guter Eutergesundheit und mit fruchtbaren sowie langlebigen Töchtern. Minelli stammt ebenfalls aus den Nebelinas. Seine Stärken liegen in der positiven Vererbung der Inhaltsstoffe und niedrigen Zellzahlen. Hingucker werden die fest aufgehängten und hohen Euter (140!) mit längeren Strichen sein. Weit überdurchschnittliche Töchterfruchtbarkeit (RZR 121) und 123 Zähler für Nutzungsdauer perfektionieren das Bild dieses jungen Hoffnungsträgers von der RinderAllianz. Mehr als Rinder und mit über Mkg durchschnittlicher Herdenleistung zeichnen den Herkunftsbetrieb von Cordello aus. Dieser frühe Commander-Sohn von DE-SU Holsteins aus den USA glänzt mit fantastischem Exterieur (RZE 143!), guter Leistung ( Mkg) und Nutzungsdauer von 126. Lange, optimal platzierte Striche und eine hervorragende Melkbarkeit (RZD 120) machen ihn zu einem Favoriten für Herden mit automatischen Melksystemen. Der Deyja-Sohn Dutchman startet mit sehr ausgeglichenen Zuchtwerten seine Laufbahn. Er entspringt einer leistungsund exterieurstarken, kanadischen Kuhfamilie. Dutchmans genomisches Profil zeigt TOP-Werte für die Nutzungsdauer (RZN 137), Töchterfruchtbarkeit und Melkbarkeit, gepaart mit starken Fundamenten (125) und Qualitätseutern (130). Eine ordentliche Milchmenge und Färsentauglichkeit (RZKd 110) runden das Bild dieses Allrounders ab. Hornlos und trotzdem attraktiv? Das Angebot der hornlosen Vererber neben Onno P vervollständigt der aus der Familie von Lylehaven Lila Z EX94 stammende Polo P RDC. Laurent P ist ein Sohn des viel benutzen Label P und stammt aus der holländischen Froukje-Familie. Dieser Bulle vererbt bei mittlerer Leistung überragende Eiweißprozente. Darüber hinaus überzeugt er mit einer tadellosen Exterieurvererbung. 100 % hornlose Kälber liefert der Kanu P-Sohn Karat PP. Er ist die aktuelle Nummer 2 bei den rotbunten homozygot hornlos vererbenden Bullen in der deutschen Topliste. Onno P - interessanter hornloser Newcomer aus erfolgreicher dänischer Kuhfamilie (im Bild: Mutter Nyala) Rotbunte Neuigkeiten Dreamboy (RZG 156), Efraim (RZG 155) und Great (RZG 153) führen die Liste der rotbunten genomischen Jungbullen an. Der Debutant-Sohn Dreamboy-Red geht auf keine geringere als KHW Regiment Apple-Red EX96 zurück. Mit kg Milch ist der Effort-Sohn Efraim um knapp 300 kg leistungsstärker als Dreamboy und rangiert an zweiter Stelle. Mütterlicherseits geht seine Kuhfamilie auf Holstein-Stammkuh Plushanski Chief Faith EX94 zurück. Neu im rotbunten Angebot ist Swissbec Power (Durango x Mogul), der mit RZE 146 die genomische Exterieurliste anführt. Er geht zurück auf die herausragende kanadische Zuchtkuh Vidia Mr Burns Miss VG89. Power liefert neben Spitzenwerten für Exterieur hohe Leistung und Nutzungsdauer. Insgesamt kann die Holsteinzucht auf ein bisher nie da gewesenes, quantitativ und qualitativ hochwertiges Bullenangebot zugreifen. Ehemalige genomische Spitzenbullen avancieren zur Spitze der töchtergeprüften Bullen. Das aktuelle Angebot der genomischen Jungbullen liefert vielfältige Selektionsmöglichkeiten auf höchstem Niveau hinsichtlich Abstammung und Vererbungsschwerpunkten. Um alle züchterischen Möglichkeiten betriebsindividuell optimal auszuschöpfen, erscheint die Nutzung von elektronischen Bullenanpaarungsprogrammen (BAP) unausweichlich um maximalen Zuchtfortschritt zu erzielen. H. Reimer 16

19 Lassen Sie uns gemeinsam die Milchviehherde Ihrer Zukunft gestalten. Zucht Milchrind Sprechen Sie mit Ihrem Außendienstmitarbeiter! 17

20 RINDUNDWIR September 2016 Internationale Zuchtwertschätzung Manifest für Planet Beim ersten Blick auf die internationalen TOP-Listen fällt auf, diese Bullen kennt man doch... Ja! - immer mehr bekannte hochveranlagte Genomstars schaffen es nun mit ihren Töchterzuchtwerten erneut in die TOP-Listen. USA Der Einfluss von Planet und dessen Nachkommen ist ungebrochen! Sagenhafte 7 der TOP 10-Bullen führen ihn als Vatersvater oder Muttersvater. Einer von ihnen ist Sandy-Valley-SANDY-Saloon-ET (AltaIota x Planet), der mit sehr viel Milch TPI Punkte zählt. Knapp dahinter die ehemalige Nr. 1 Seagull-Bay Supersire-ET (Robust x Planet) vor S-S-I Snowman Mayflower-ET und Roylane BOB 5170-ET, der über seinen Vater Bookem auch den Planet-Einfluss besitzt. Auf den Rängen 5 und 6 sind zwei sich ähnelnde Bullen, Sully Munition-ET und DE-SU Rookie, vor dem seit 3 Zuchtwertläufen mit hohen Zuchtwerten vorhandenen Sandy-Valley Sterling-ET. Einer der interessantesten Bullen ist der Hill-Sohn Mr Welcome Hill Tango-ET, der die edle und leistungsstarke Kuh verspricht. Der Vater unseres RinderAllianz Bullen Mocon, S-S-I Bookem Morgan-ET, hält sich beständig wie ein Uhrwerk. Er ist in den Toplisten vor S-S-I Mogul Multiply-ET, der aus dem gleichen Züchterhause stammt. Dieser frühe Mogul-Sohn schließt mit TPI Zählern die TOP10-Liste ab. Kanada Die Poleposition in Kanada geht an den Garrett-Sohn Maple Wood Brewmaster, der sogar noch 30 LPI Punkte dazu legen konnte. Auf dem zweiten Platz landet Mountfield SSI Mogul vor seinem väterlichem Halbbruder AJDH ALTAAgency und dem Vater der beiden Coyne-Farms Dorcy. Sehr gutes Exterieur und eine ausgewogene Milchleistung sind die Attribute, die den Super-Sohn Minnigan-Hills-Day vor OCD Sargazer-ET in die Riege der Besten befördert. Auf den folgenden Plätzen reihen sich mit DE-SU BKM McCutchen 1174-ET, dem in Europa nicht verfügbaren Dymentholm Sympatico und dem Schaukuhfabrikanten Val-Bisson Doorman drei Exterieur-Garanten ein, die alle Planet-Blut führen. Den 10. Rang belegt Chartoise Smurf, aus den bekannten Splendors, der von Platz 3 auf die 10 rutscht. Europa Eine neue Nummer 1 finden wir in Italien. Gandy Valverde ET mit komplett deutschem Pedigree (Goldday x Jardin) hält mit 100 PFT Punkten die Konkurrenz auf Abstand. Auf den nachfolgenden Plätzen sind mit dem Numero Uno Vollbruder AMIGHETTI Magnifico ET und LIBU INSEME Attila ET zwei altbekannte Topbullen. Ohne Edelmetall befindet sich nun Royal Jeeves Scolari ET, der schon als Genombulle zur Top-Garde Italiens zählte. Abschluss der TOP 5 bildet ALL.MEI. ROYAL CHAVEZ mit viel Milch, ordentlichem Exterieur, aber knapperen funktionalen Merkmalen. Die Zuchtwertschätzung in Frankreich war weniger spektakulär. Dort bleiben in der intensiv durch Bronco geprägten HIT-Liste Elinino und Felikan auf dem Treppchen und gewinnen sogar einige ISU-Punkte dazu. Die Internationale Crème de la Crème findet auch in den verschiedensten Zuchtwertschätznationen seinen Platz. In den Niederlanden führt Willem's Hoeve R Browning vor dem Augustus-Sohn DELTA Antidote. Ihm folgen das Vater-Sohn-Gespann aus der gleichen amerikanischen Zuchtstätte DE-SU 521 Bookem-ET und DE-SU BKM McCutchen. Beide haben ihren Ursprung bei DE-SU Holsteins, die bei einem Tierbestand von Rindern Mkg produzieren. Auf den weiteren Plätzen findet man eine Vielzahl von neuen und auch alten Vererbern. International stellt man fest: ob Leistung, Fitness oder Exterieur - Planet hat einen dauerhaften Platz in den Genea logien der Holsteinzucht gefunden. TOP USA Name Vater x Muttervater Original- ZW TPI* 1 Saloon AltaIota x Planet Supersire Robust x Planet Mayflower Snowman x Socrates Bob Bookem x O-Man Munition Robust x Planet Rookie Bookem x Bronco Sterling Robust x Planet Tango Hill x Colby Morgan Bookem x Shottle Multiply Mogul x Robust 2521 * TPI = Type Production Index TOP Kanada A. Braune TOP 10-Listen der internationalen Zuchtwertschätzung Name Vater x Muttervater Original- ZW LPI* 1 Brewmaster Garrett x Shottle Mogul Dorcy x Marsh AltaAgency Dorcy x Shottle Dorcy Bolton x Bret II Day Super x Bolton Stargazer Super x Elegant McCutchen Bookem x Shottle Sympatico Snowman x Planet Doorman Bookem x Shottle Smurf Snowman x Planet 3043 * LPI = Lifetime Profit Index TOP Italien Name Vater x Muttervater Original- ZW PFT* 1 Valverde Goldday x Jardin Magnifico Man-O-Man x Shottle Attila Man-O-Man x Goldwyn Scolari Jeeves x Goldwyn Chavez Snowman x Alexander Bellini Man-O-Man x Shottle Italo Bogart x Shottle Warren Goldday x Jardin Zamagni Super x Active Narima O-Man x Goldwin 2559 * PFT = Produktion, Funktionalität, Typ TOP Frankreich Name Vater x Muttervater Original- ZW ISU* 1 Elninio Usonet x Shottle Felikan Via Thelo x Trent Franco Man Bronco x Shottle Gwenhodo Bronco x Planet Drance ISY Frosty x Oman Just Fern VosacMan x RosedJoc Gion Eba Niagra x Toystory Facetie Via Thelo x Bolton Bossanova Bronco x Shottle Gold Star Snowman x Airriad 172 * ISU = Index Synthèse Upra TOP Holland Name Vater x Muttervater Original- ZW NVI* 1 Browning Snowman x Ramos Antidote Augustus x Shottle Bookem Planet x Ramos McCutchen Bookem x Shottle Bonaparte Bonanza x Shottle Metallic Atlantic x Paramount G-Force Man-O-Man x Jordan Universe Snowman x Goldwin Snow Snowman x Spencer Snowfever Snowman x Goldwyn 253 * NVI = Summe aus Nutzungsdauer, Leistung, Exterieur und Gesundheit 18

21 Zucht Milchrind Sonnenschein zur GGI-Tour Biathlon und Jentin überzeugen Luxemburger Zuchtexperten International Distributor Am 12. Juli besichtigten die Zuchtexperten Thorsten Blechmann, Armand Braun (beide CONVIS) und Jörg Harms (GGI) in der Altmark Nachzuchten der Bullen Biathlon, Vegas und Jentin. Sowohl Biath lon als auch Jentin begeisterten die Züchter durch die Einheitlichkeit der vorgestellten Tiere, die in jeglichen Produktionssystemen gut zurechtkommen. Die drei Töchter des Bullen Vegas zeigten ihre Stärken im Exterieur, sodass an diesem Tag nicht nur die Sonne am Himmel sondern auch auf den Gesichtern der Beteiligten schien. Biathlon wird im nächsten Luxemburger Bullenkatalog präsentiert und so noch breiter international eingesetzt. M. Wollert Biathlon-Tochter Beate, Agrar GmbH & Co. KG Bierstedt BIO-SIL für mehr Milch und mehr Biogas! Hochaktive homo fermentative Milchsäurebakterien für alle Silagen. (Gras, Mais, Leguminosen, GPS, CCM und Getreide) Bewährt in den besten deutschen Milchbetrieben! Geringste Silierverluste und für Silage die schmeckt BIO-SIL DLGgeprüft Kombinationsprodukte: sehr sicher für extreme Silierbedingungen BIO-SIL + Sila-fresh (Basis: Kaliumsorbat) BIO-SIL + Amasil NA BIO-SIL + Melasse 1b: Verbesserung des Gärverlaufes, für leicht bis mittelschwer vergärbares Siliergut im unteren TM-Bereich < 35% 1c: wie 1b, aber Futter im oberen TM-Bereich >35% bis 50% 4b: Verbesserung der Verdaulichkeit 4c: Erhöhung der Milchleistung 1a: für schwer silierbares Futter für schwer silierbares Futter Die beste Lösung für Ihren Betrieb finden Sie in unserem Fahrplan zur Silierung im Internet oder rufen Sie uns an. 2: Verbesserung der aeroben Stabilität bei CCM, LKS, Feuchtmais und für Maissilage Dr. PIEPER Technologie- und Produktentwicklung GmbH Dorfstraße Neuruppin/OT Wuthenow Tel.: Fax: info@dr-pieper.com Warum BIO-SIL? - sehr schnelle ph-wertabsenkung - hohe Reinproteingehalte in den Silagen (starke Hemmung der Proteolyse) - hohe Wirksamkeit gegen Gärschädlinge - nutzt zur Säurebildung das gesamte Spektrum vergärbarer Kohlenhydrate - hohe Wirksamkeit sowohl bei niedrigen und hohen Trockenmassegehalten als auch bei niedrigen und hohen Temperaturen NEUER GRUNDPREIS FÜR BIO-SIL bisher 0,74 NEU: 0,69 /t Siliergut! RABATTE MÖGLICH! NEU: FÜR ALLE HÄCKSLER Durchsatzorientierter Dosierer für 3 verschiedene Siliermittel gleichzeitig 19

22 RINDUNDWIR September 2016 Beste ganzjährig geprüfte Betriebe Betrieb Kreis A+B-Kühe n Steffen Mumm, Sievershagen NWM , , * LWB Griepentrog KG, Steinhagen LRO , , * GGAB Agrarbetrieb Groß Grenz GmbH LRO , , * Rinderzucht - Rosenkranz, Möllenbeck MSP , , MH Rodenwalde KG LUP , , * Milch kg Fett % Fett kg Eiw. % Eiw. kg FE kg Plönnigs/Valdiek GbR, Cheinitz SAW , , Lewitz-Naturprodukte e.g., Goldenstädt LUP , , * APV Samtens e.g. VPR , , LWB Schröter, Tilleda MSH , , LLG Iden SDL , , * LWB Ralf Thormählen, Nienhagen LRO , , Bothmann & Greve OHG, Testorf-Steinfort NWM , , * Gutsverwaltung Dewitz GbR MSP , , * Agp Lübesse mbh LUP , , * Denissen LW GmbH & Co. KG,Wöbbelin LUP , , * Görminer LWB Peenetal GmbH & Co. KG VGW , , * Lühe/Schaper GbR, Stendal SDL , , Agrar GmbH Jeetze SAW , , Ravensberger Agrar, Kirch Mulsow LRO , , * Meiners/Hobel GbR, Horst LRO , , * Milchhof Tietje GmbH & Co. KG, Potzlow UM , , * Agrofarm eg Lüssow LRO , , Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH BK , , * ADAP RZ GmbH, Ahrenshagen VPR , , * Stoltenhäger AP und Handels GmbH VPR , , * Agrar GbR Jähne/Marquardt, Wittstock UM , , MFM AG Neu Kaliß e.g. LUP , , Agrargesellschaft Gustow mbh VPR , , Güldenpfennig & Wollert GbR, Gohre SDL , , R LWB Hans Jürgen Paulsen, Zollchow UM , , R Milchhof Krey/Springborn GbR, Kurzen Trechow LRO , , Landgut Durach KG, Strasburg VGW , , * Aalberts-Krap GmbH, Schlieffenberg LRO , , * LWB Poortinga KG, Dragun NWM , , * GbR Güldenpfennig u.herrmann, Dahrenstedt SDL , , GbR Lenschow, Grieben NWM , , AV "MiFeMa" Plauerhagen e.g. LUP , , * Milchproduktion Lindtorf e.g. SDL , , Heckrath KG, Prangendorf LRO , , * Raminer Agrar GmbH & Co. KG VGW , , * 20

23 Zucht Milchrind nach Fett + Eiweiß-kg V M Betrieb Kreis A+B-Kühe n RZ Peters KG, Körchow LUP , , * AG Trebitz e.g. WB , , AEG GbR Funkenhagen VPR , , Agrar e.g. Reinstorf LRO , , Michael & Tinneberg GbR, Meßdorf SDL , , R Milch kg Fett % Fett kg Eiw. % Eiw. kg FE kg W. N. PON-Kuhpon, Kaarz LUP , , * Agrar GmbH Murchin VGW , , * Deutsch/Kersten GbR, Rochau SDL , , R AEG Pretzier e.g. SAW , , Below-Farm GbR, Below LUP , , * Milchhof Neuensund GmbH VGW , , * Kaufmann-Ungnade GbR, Gladigau SDL , , AWB Demsin GmbH, Kleindemsin JL , , * Eldemilch GmbH, Küppeldamm MSP , , Grebser LEG mbh LUP , , MAG Milch und Marktfrucht Gressow AG NWM , , GbR Busse-Müller, Schelldorf SDL , , R Ernst Manten, Kröpelin LRO , , Landwirtschaft Malchin B. u. M. Meyer GmbH & Co. KG MSP , , Lühe-Pöhl-Zimmermann BG, Gohre SDL , , Gut Kuhlen - Strothmann LUP , , Anklamer Agrar AG VGW , , * APG eg Schwarzholz SDL , , Produktivgenossenschaft Leezen eg LUP , , * Herrmann Meyer zu Borgsen, Hanshagen NWM , , AG Schwingetal e.g., Sassen VGW , , Milchhof Hardenbeck GmbH & Co. KG UM , , GbR Stelzer/Teschner, Grambow VGW , , Schulze GbR, Schauen HZ , , R Frank Hauschildt, Martensdorf VPR , , Agrargenossenschaft Uckermark Agrar e.g., Göritz UM , , * Francke GbR, Bösdorf BK , , R Ostrauer Agrar GmbH SK , , Agrarbetrieb e.g. Steinhausen NWM , , * Klug GbR, Volgfelde SDL , , Flessauer MP GmbH SDL , , Agrar-Produkte e.g. Spornitz LUP , , RZ Augustin KG, Neuendorf VGW , , * Tantzen/Dobbehaus GbR, Wakenstädt NWM , , * Gut Dummerstorf GmbH LRO , , * Melkfrequenz 3-mal, R Roboter 21

24 RINDUNDWIR September 2016 Das Beste duplizieren Wissenswertes zum Embryonentransfer Auch in Zeiten niedriger Milchpreise ist für viele Züchter Embryotransfer interessant, weil der Verkauf von hochwertigem Zuchtvieh ein zweites Standbein neben der Milchproduktion darstellen kann. Auf Basis der genomischen Zuchtwertschätzung können genetisch hochveranlagte Rinder zuverlässig selektiert werden. Deren überproportionale Vermehrung durch ET beschleunigt den innerbetrieblichen Zuchtfortschritt immens. Die Effektivität dieses Instrumentes hängt deutlich von den erzielten Erfolgsraten ab. Das erste durch Embryotransfer produzierte Kalb wurde schon 1951 geboren. Die Technik erfuhr entscheidenden Aufschwung in den 70er Jahren durch die Einführung nichtchirurgischer Techniken. Um ein optimales Resultat zu erzielen, sollten für die Spendertiere folgende Kriterien gelten. Donortier ist gesund und im besten Zustand Haltungsbedingungen sind die Betriebsbesten optimal in Kondition (nicht zu fett!) ist frei von Parasiten hat gute Brunsten gezeigt Spurenelement/ Energieversorgung ist ausbalanciert Keine zusätzlichen Stressfaktoren und keine Gruppenüberbelegung Achtung! auch Hitze kann Stressfaktor sein Der Zyklusstand während der Einleitung einer hormonellen Stimulation ist ein wichtiger Einflussfaktor auf den Spülerfolg. Zum Behandlungsbeginn sollte auf den Ovarien des Spendertieres ein funktioneller Gelbkörper existieren. Er garantiert die synchrone Entwicklung der Follikel und andererseits sollte kein dominanter Follikel vorhanden sein. Unter Superovulation versteht man die Die genomisch besten Tiere aus dem RinderAllianz-Gebiet gehen zu Europas größtem Biotechnikzentrum, der NOG in Nückel. Dort haben sie nicht nur optimale Haltungsbedingen, sondern werden auch intensiv per ET und IVF Verfahren als Donoren genutzt. Auslösung vieler Ovulationen durch die Gabe von Hormonen zur Gewinnung einer größeren Anzahl befruchteter Eizellen. Die Superovulation bildet somit die Voraussetzung für die gleichzeitige Gewinnung einer größeren Anzahl von Embryonen. Viele Embryonen steigern natürlich die Chance auf viele wertvolle Kälber. Insgesamt erhält man durchschnittlich 5-7 Embryonen pro Superovulation, was zu 3-4 Trächtigkeiten führt. Nach der erfolgten Hormonbehandlung muss das Donortier rindern. Die Brunst wird meisten mittels PGF2 induziert. Die Befruchtungsrate bei superovulier- ten Rindern liegt insgesamt etwas niedriger als bei spontan brünstigen Tieren, weshalb in dieser Brunst immer eine zweimalige Besamung am Anfang und am Ende der Brunst ein Muss ist. Die besten Ergebnisse werden mit zweimaligen Besamungen Stunden und Stunden nach der ersten PGF2 -Injektion erzielt. Der gleichzeitige Einsatz verschiedener Besamungsbullen senkt das Risiko unbefruchteter Eizellen. Bitte dieses Vorhaben aber immer zuvor mit dem Zuchtverband absprechen, denn auch die Abstammung der resultierenden Kälber soll eindeutig identifizierbar sein. Als Empfängertier kommen Jungrinder in Frage, die sich aufgrund einer Brunstsynchronisation oder natürlichen Brunst im vergleichbaren Zyklusstadium wie das Spendertier befinden. Die Zyklussynchronität zwischen Empfänger- und Spendertieren ist ein extrem wichtiger, die Trächtigkeitsraten beeinflussender Faktor! Noch entscheidender ist jedoch die Synchronität zwischen dem Entwicklungsstadium des zu übertragenden Embryos und dem Zyklusstand des Empfängers. Darum sind die intensive Brunstbeobachtung der Empfängertiere und deren Dokumentation zwingend notwendig. Obwohl die Tiere nur Trägertiere heißen, sollen sie doch ihre Elitetiere von morgen gesund zur Welt bringen. Trägertier ist gesund und im besten Zustand mit gutem Uterus ausgestattet optimal in Kondition (nicht zu fett!) ist frei von Parasiten Spurenelement/ Energieversorgung ausbalanciert nicht in überbelegten Gruppen ist kein Problemtier! 22

25 Zucht Milchrind 7 Tage nach der Brunst werden bei Empfän gertieren die höchsten Trächtigkeitsraten erzielt. Die Spender sollten 12 bis 24 Stunden vor den Empfängern in Brunst kommen, da die Embryonen superovulierter Rinder zum Zeitpunkt der Spülung weniger weit entwickelt sind, als die unbehandelter. Wenn nach einer vorherigen gynäkologischen Untersuchung die Geschlechtsgesundheit des Empfängers und ein fühlbarer Gelbkörper festgestellt wurden, wird in das jeweilige Gebärmutterhorn ein Embryo übertragen. Die Embryonen können auch in flüssigem Stickstoff eingelagert werden. Tiefgefroren können sie unbegrenzt gelagert werden. Auch wenn man alles optimal gestaltet Der Embryotransfer ist nicht nur das Mittel der Wahl zur starken Vermehrung von Elitetieren bei den Holsteins, auch in der Fleischrindpopulation hat es eine enorme Bedeutung und immer sein Bestes gibt, so braucht man auch beim Embryotransfer das bekannte Quäntchen Glück. Bei dieser Menge an Informationen ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Die Fachleute sind daher gefragt. A. Braune/H. Reimer ET-Tierärzte und ET-Techniker im RinderAllianz-Gebiet für Sie unterwegs: Dr. med. vet. Heike Terbeck-Hasenpusch Die bekannte ET-Expertin aus Schleswig-Holstein ist seit 25 Jahren im ET-Geschäft mit über 50 Spülungen und mehr als 300 Übertragungen jährlich erfolgreich. Tierarztzentrum Dr. Bernd Linke Richarda Reincke Veterinärmedizinerin in Dissertation Seit 2011 die Frau für die Fruchtbarkeit, ca. 25 Spülungen und 300 Übertragungen im Jahr Jörg Reinecke Fachagrarwirt der NOG Fruchtbarkeitsprofi von Besamung über Diagnostik bis zum ET. Seit 2004 ist er als ET-Techniker mit mehr als 224 Spülungen und Übertragungen im Jahr 2015 tätig. Tierarztzentrum Dr. Bernd Linke Dr. med. vet. Bernd Linke Mit der Passion für die Reproduktionsbiologie des Rindes kann er auf mehr als 30 Jahre Praxiserfahrung im Großtierbereich zurückgreifen. Dr. med. vet. Uwe Küchenmeister Der routinierte Biotechnik experte am Rind hat 30 Jahre Praxis und jährlich 107 Spülungen und 900 Transfers aufzuweisen. Ansprechpartner Für weitere Informationen und die Koordination stehen Ihnen Holger Reimer ( ) und Alexander Braune ( ) zur Verfügung. 23

26 RINDUNDWIR September 2016 V M Neue Liter-Kühe Herzlichen Glückwunsch F+E-kg-Kühe Name Ohr-Nummer Geburtsdatum Name Ohr-Nummer Geburtsdatum Die bekannte Derry-Tochter BCH Biggi von der Augustin KG, ist nicht nur eine der erfolgreichsten Verbandsschaukühe der letzten Jahre, sondern überzeugt auch als Dauerleistungs kuh mit mehr als kg Milch. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Ausnahmekuh. Vater ø LA M-kg F-% E-% FE-kg Besitzer Kreis Globi DE Lee 8/ ,47 3, Ernst Manten, Kröpelin LRO Lea DE Lee 10/ ,02 3, GbR H. u. C. Behrens, Käthen SDL Nadine DE Bastrol 12/ ,87 3, GGAB Agrar Groß Grenz GmbH, Benitz LRO Zara DE Zauberer 11/ ,52 3, LWB Griepentrog KG, Steinhagen LRO Polly DE Prisma 10/ ,69 3, LWB Griepentrog KG, Steinhagen LRO Gaunerin DE Stern 7/ ,27 3, Steffen Mumm, Hanshagen NWM Jutta DE Juote 11/ ,31 3, Winfried Keller, Rossow VGW Liter-Kühe Vater ø LA M-kg F-% E-% FE-kg Besitzer Kreis AK Peggy DE Paramount 6/ ,66 3, Aalberts-Krap GmbH, Lalendorf LRO AK Odine DE Outside 9/ ,55 2, Aalberts-Krap GmbH, Lalendorf LRO Carola DE Tornado 9/ ,59 3, AG Krevese-Drüsedau SDL Lisa DE Laudan 9/ ,65 3, AG Tucheim JL Gerlinde DE Laudan 9/ ,01 3, AGRAR GbR Jähne/Marquardt, Nordwestuckermark UM Jolina DE Jackpot 7/ ,15 3, Agrar GmbH & Co. KG Sandhagen, Galenbeck MSP Luna DE NOG Lanugo 8/ ,16 3, Agrar GmbH & Co. KG Sandhagen, Galenbeck MSP Pippa DE Prestino 9/ ,93 3, Agrar GmbH Murchin VGW Rübchen DE Ronaldo 7/ ,25 3, Agrar GmbH Vipperow, Priborn MSP Rama DE Ramos 8/ ,56 3, Agrar GmbH Vipperow, Priborn MSP Rapunzel DE Rasputin 10/ ,88 3, Agrar GmbH Vipperow, Priborn MSP Elfriede DE Emil 8/ ,70 3, Agrarbewirtschaftung Behrenwalde GmbH, Weitenhagen VPR RZA Charlotte DE Leif 8/ ,85 2, Agrarbewirtschaftung Behrenwalde GmbH, Witenhagen VPR Vera DE Lyon 7/ ,39 3, Agrargenossenschaft e.g., Köchelstorf NWM Kathlen DE Emil 8/ ,85 3, Agrargesellschaft Gustow mbh VPR Dörte DE Dogma 10/ ,56 3, Agrargesellschaft Kandelin GmbH, Süderholz VPR Carla DE Cetan 7/ ,82 3, Agrarvereinigung MiFeMa e.g., Barkhagen LUP Rosali DE Roncadin 8/ ,37 3, Agricola Rehmsdorf BLK Schimmel DE Nevada2 10/ ,08 3, Agrofarm eg, Lüssow LRO Johanna DE Jeff 7/ ,04 3, AG-Schwarzbuntzucht-Fischbeck e.g. SDL Milla DE Minister 7/ ,73 2, Anklamer Agrar AG, Bargischow VGW Ramira DE Ramos 9/ ,44 3, Anklamer Agrar AG, Bargischow VGW Ramona DE Ramos 9/ ,38 3, Anklamer Agrar AG, Bargischow VGW Anina DE Akonnor 7/ ,56 3, APG Schwarzholz SDL Ornella DE Omega 6/ ,56 3, APV Samtens/Rügen e.g., Rambin VPR Johanna DE / ,60 2, Below-Farm GbR, Techentin LUP Gerda DE / ,33 3, Below-Farm GbR, Techentin LUP Hilde-4640 DE Jefferson 7/ ,85 3, Bothmann & Greve OHG, Testorf-Steinfort NWM Juli DE Janosch 7/ ,13 3, Dr. Manfred Markmann, Dummerstorf LRO Hera S DE Splendour 8/ ,47 3, Friedrich-Wilhelm Schmidt, Röbel MSP Molly DE / ,08 3, GbR Meyer/Meyer, Wittenburg LUP 24

27 Zucht Milchrind Olympiade der Liter-Kühe Knapp Kühe knackten seit 1977 bis Juli 2016 die magische Grenze von Litern im Gebiet der RinderAllianz. Calla, (V. Jochen, geb. 1960) von der LLG Iden, schaffte es 1977 in Sachsen- Anhalt als Erste. Etwa 20 Jahre später machte es ihr Waltraut (V. Waterloo, geb. 1981) vom Milchhof Rodenwalde in Mecklenburg-Vorpommern nach. Tornado, Black Boy und Lee dominieren in Sachsen-Anhalt die Vater- und Mutter-Vater-Seite mit mehr als 100 Dauerleistungskühen. Amadeus II, Notel und Patrick bilden mit 76 Töchtern und Enkelinnen die Spitze in Mecklenburg-Vorpommern. Grundsätzlich ist das Feld der Vererber jedoch breit gefächert. Auf der männlichen Seite gab es im gesamten Gebiet fast 900 unterschiedliche Väter und knapp Mutter-Väter. M. Wollert Name Ohr-Nummer Geburtsdatum Vater ø LA M-kg F-% E-% FE-kg Besitzer Kreis Doli DE / ,72 3, GbR Meyer/Meyer, Wittenburg LUP Tabea DE Zecher 6/ ,86 3, GGAB Agrarbetrieb Groß Grenz GmbH, Benitz LRO Anja DE Machacho 7/ ,95 3, GGAB Agrarbetrieb Groß Grenz GmbH, Benitz LRO Rosi DE Ramos 9/ ,27 3, GGAB Agrarbetrieb Groß Grenz GmbH, Benitz LRO Cina DE Cimbal 10/ ,87 3, GGAB Agrarbetrieb Groß Grenz GmbH, Benitz LRO Paula DE Preval 12/ ,14 3, Grünhofer Milchviehzucht AG, Rothenklempenow VGW Emma DE Emil 9/ ,92 3, Gut Dudendorf MAYER KG VPR Lilly DE Win 395 9/ ,99 3, Gut Hohen Luckow Milch GmbH & Co KG, Satow LRO Sandra DE Stratos 19/ ,80 3, Gut Miekenhagen Brüns KG, Satow LRO Jule DE Johann 9/ ,63 3, Gutshof Klein Wokern, Groß Wokern LRO Latina DE Leif 8/ ,36 3, Gutsverwaltung Dewitz GbR, Lindetal MSP Silke DE Preval 11/ ,23 3, Hanstedt/Koch GbR, Herrenhof NHS Pretty DE Santana 11/ ,87 3, Hans-Ullrich Salomon, Orpensdorf SDL Tilda DE Rasputin 9/ ,28 3, Helms GbR, Jördenstorf LRO Gabriella DE Cent 9/ ,01 3, Hof Karp, Rastow LUP Cato NL Winston 6/ ,05 3, Hof Lüttow GmbH & Co. KG, Lüttow-Valluhn LUP Deula DE Bojar 10/ ,66 3, Jaeger GbR, Karstädt PR Borke DE Boss Iron 9/ ,60 3, Jaeger GbR, Karstädt PR Doris DE Logistic 9/ ,17 3, Kaufmann-Ungnade GbR,Gladigau SDL Honda DE Patterson 10/ ,16 3, Kienzle KG, Neuhof LUP Zofe DE Zecher 8/ ,08 3, Kirchengut Sabel Arndt Tofahrn, Burg Stargard MSP Lorna DE Lord 8/ ,61 3, Landgut Behrenhoff Clausen KG VGW Janice DE Jeffersen 6/ ,96 3, Landgut Durach KG, Strasburg VGW Dunja DE / ,45 3, Landhof Rouenhoff, Penkun VGW Resi DE Zunder 9/ ,69 3, Lindecke GbR, Beesewege SDL Almros DE Mascol ET 7/ ,86 3, LLG Iden SDL Lisabeth DE Janther 7/ ,22 3, LLG Iden SDL Laura DE Mascol ET 7/ ,45 3, LLG Iden SDL Albe DE Liberal 9/ ,34 3, LLG Iden SDL Anja DE Mascol ET 7/ ,58 3, LLG Iden SDL Elke DE Akonnor 7/ ,56 3, LLG Iden SDL Piea DE Future 2 8/ ,96 3, LLG Iden SDL Aldina DE Laboe ET 9/ ,85 3, LLG Iden SDL Annekatrin DE Preval 8/ ,77 3, LLG Iden SDL Dolly DE Dragon 11/ ,17 3, Lothar Stehr, Spornitz LUP Paula DE Raul 12/ ,54 3, LPG eg, Mestlin LUP Wike DE Win 395 8/ ,15 3, Lugtenberg UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG, Lutheran LUP Lause DE Laudan 7/ ,50 3, LWB Griepentrog KG, Steinhagen LRO Julia DE NOG Jawohl 9/ ,33 3, LWB Gropp GbR, Stavenhagen MSP - DE Eico 9/ ,16 3, LWB Kette GbR, Kummerow VPR Luna DE Lustig 7/ ,60 3, LWB Kummerow GmbH MSP Elke DE Wipp 8/ ,07 3, LWB Kummerow GmbH MSP Winnie DE Win 395 6/ ,38 3, LWB Poortinga KG, Dragun NWM sortiert nach Besitzer, danach FE-kg 25

28 RINDUNDWIR September 2016 Neue Liter-Kühe Herzlichen Glückwunsch Lea von Lee bei Familie Behrens in Käthen erreichte im Juli 10 Tonnen Fett und Eiweiß bei aktuell kg Milch Laika von Zunder aus der GbR König in Mieste - bereits im letzten Heft erwähnt - kommt nicht zum ersten Mal vor die Linse; sie war bereits vor 12 Jahren als Fotomodell und bei 2 Nachzuchtschauen für unseren Verband aktiv und erfolgreich Hermine, eine Heroldtochter in der 9. Laktation, die erste Liter-Kuh der Zander Golz GbR in Ducherow Name Ohr-Nummer Geburtsdatum Vater ø LA M-kg F-% E-% FE-kg Besitzer Kreis Egon DE Egon 9/ ,28 3, LWB Winfried Keller, Rossow VGW Goldi DE Salvano 9/ ,87 3, Mewes GbR, Estedt SAW Jet DE / ,55 3, Milchhof Burg Stagard GmbH MSP Gorbi DE Prelad 13/ ,36 3, Milchhof GmbH&Co.KG Altensalzwedel SAW Constanze DE Costa 9/ ,50 3, Milchhof Gut Parchim GbR LUP Cetana DE Cetan 10/ ,31 3, Milchhof Hardenbeck GmbH & Co. KG, Boitzenburger Land UM Dora DE Jonas 10/ ,55 3, Milchhof Maas GbR, Lützow NWM Elsa DE Sierra 9/ ,80 3, Milchhof Maas GbR, Lützow NWM Dänin DK / ,91 3, Milchhof Neuensund GmbH, Strasburg VGW Luice DE Laudan 9/ ,18 3, Milchhof Neuensund GmbH, Strasburg VGW Piccolina DE Prinzipal 9/ ,41 3, Milchhof Rodenwalde KG, Vellahn LUP Laurina DE Laudan 8/ ,45 3, Milchhof Tietje GmbH & Co. KG, Oberuckersee UM Roswita DE Boss Iron 8/ ,78 3, Milchprod.Wildenborn KG BLK Clarinda DE Captain 7/ ,76 3, Milchviehbetrieb Weijs, Papendorf LRO Emilia DE / ,65 3, NRW Agrar GmbH, Wusterhusen VGW Toni DE Ticket 9/ ,77 3, Ostfriesen GbR, Krusemark SDL Sternchen DE Merinit 8/ ,49 3, Ostrauer Agrar GmbH SK Dietke DE Dynasty 8/ ,53 3, Pastiner LW GmbH & Co. KG Gut Witzin, Kobrow LUP Hermine DE Radium 7/ ,83 3, PG Leezen eg LUP Bettina DE Tornado 8/ ,23 3, Plönnigs/Valdiek GbR, Cheinitz SAW Sally DE Fyn Lemvig 10/ ,14 3, Plönnigs/Valdiek GbR, Cheinitz SAW Mara DE Laudan 7/ ,65 3, Plönnigs/Valdiek GbR, Cheinitz SAW Muffi DE Pippen 10/ ,47 3, Postma GbR, Lambrechtshagen LRO Limare DE James 9/ ,39 3, R. &. V. Schulz GbR, Neuendorf SDL Josefine DE Jeff 10/ ,29 3, RAB Ehrenfried Kühn, Bodemar WB Mareike DE Merinit 8/ ,25 3, Räcke GbR, Räckendorf JL Maggie DE Manat 9/ ,77 3, Raminer Agrar GmbH & Co. KG, Ramin VGW BcH Bambi DE Mascol ET 7/ ,09 3, Rinderzucht Augustin KG, Kemnitz VGW BcH Ladwina DE Elwillo 6/ ,57 2, Rinderzucht Augustin KG, Kemnitz VGW BcH California DE Blitz 7/ ,45 2, Rinderzucht Augustin KG, Kemnitz VGW Dora DE Rolex 8/ ,93 3, Rinderzucht Augustin KG, Kemnitz VGW RZP Orchidee DE Laudan 9/ ,04 3, Rinderzucht Peters KG, Körchow LUP ASR Herta DE Stern 9/ ,15 3, Rinderzucht Redmann GbR, Kreien LUP Lotte DE Leif 9/ ,16 3, Wolkower Milchhof Kussmann KG, Warrenzin MSP Hermine DE Herold 9/ ,95 3, Zander/Golz GbR, Ducherow VGW Gretha DE Prestino 10/ ,07 3, Zierzower Landerzeuger GmbH LUP sortiert nach Besitzer, danach FE-kg 26

29 Kulturgut Tradition Arbeitsplätze Grünland Schulmilch Energie Zucht Gesundheit Milchrind Genuss Vielfalt Brauchtum Kulturgut Tradition Arbeitsplätze Grünland Schulmilch Energie Gesundheit Genuss Vielfalt Brauchtum Kulturgut Tradition Arbeitsplätze Grünland Schulmilch Energie Gesundheit Genuss Vielfalt Brauchtum Kulturgut Tradition Arbeitsplätze Grünland Schulmilch Energie Gesundheit Genuss Vielfalt Brauchtum Kulturgut Tradition Arbeitsplätze Grünland Schulmilch Energie Gesundheit Genuss Vielfalt Brauchtum Kulturgut Tradition Arbeitsplätze Grünland Schulmilch Energie Gesundheit Genuss Vielfalt Brauchtum Kulturgut Tradition Arbeitsplätze Grünland Schulmilch Energie Gesundheit Genuss Vielfalt Brauchtum Kulturgut Tradition Arbeitsplätze Grünland Schulmilch Energie Gesundheit Genuss Vielfalt Brauchtum Kulturgut Die Kampagne Milch ist mehr wert ist bereits in aller Munde. Und noch immer liegt der Milchpreis auf einem Niveau, das immer mehr Milchbauern nach und nach in den Ruin treibt. Doch wie es oft so ist: Manchen Menschen wird erst bewusst, dass etwas fehlt, wenn es unwiederbringlich verloren ist. Und plötzlich erinnert man sich, dass der Bauer nicht nur Kühe züchtet, sondern auch im Winter in aller Herrgottsfrühe die Straßen gestreut hat. Und ach ja der Sportverein und die Freiwillige Feuerwehr haben jedes Jahr eine Unterstützung für ihre Feiern vom ortsansässigen Landwirt bekommen und für die Jugendfahrten. Was jetzt? Für die Grundschule und den Kindergarten war der Bauernhof immer ein gern genutztes Ausflugsziel für Klassenfahrten und Wandertage. Hier konnten die Kinder lernen, wie Landwirtschaft funktioniert Vorbei!? Wir fordern faire Milchpreise für die Milchbauern, sonst geht auf dem Land bald das Licht aus! 27

30 RINDUNDWIR September 2016 Kein Glück mit bayerischem Fleckvieh Deutschlands beste Melker im Wettkampfmodus Die letzten Handgriffe trainiert, das theoretische Melkerwissen aufgefrischt, Tipps zum perfekten Melken bei Berufskollegen geholt und auf geht s: Koffer packen für die besten jungen Melker aus M-V. Insgesamt nahmen 36 Teilnehmer aus Deutschland und je 2 aus Belgien, Luxemburg und der Schweiz beim 34. DLG-Bundeswettbewerb Melken vom 24. bis 28. April 2016 im Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Milchviehund Rinderhaltung Achselschwang am Ammersee teil. In 2 Kategorien wurde der Leistungsvergleich für den landwirtschaftlichen Nachwuchs Deutschlands durchgeführt. Für Mecklenburg-Vorpommern qualifizierten sich bei der Landesmeisterschaft im Melken im März 2016 in der Produktivgenossenschaft Am Schmooksberg e.g. in Diekhof Hauke Timm, Franziska Baranowski und Tommy Scheel. Auf Grund einer kurzfristigen Erkrankung von Tommy Scheel erklärte sich Jeannette Agarius von der Pastiner Landwirtschafts GmbH & Co. KG bereit, den Anforderungen des Bundeswettbewerbes zu stellen. Innerhalb von 4 Wochen wurden die Teilnehmer für den Wettkampf wie folgt vorbereitet: Vervollkommnung der praktischen Melkarbeit und Vertiefung der Fachkenntnisse in der Milchgewinnung. In Zusammenarbeit mit den Betrieben unserer Teilnehmer, den Betrieben GbR Schildt und Landhof Bobitz e.g. wurden die jungen Melker unter der bewährten Anleitung von Erhard Schildt (Groß Nieköhr, Richter beim Bundesmelkwettbewerb aus M-V) im praktischen Melken trainiert. Die Vorbereitung auf den mündlichen Teil erfolgte durch Herrn Grzech von der FH für Agrarwirtschaft Güstrow. In diesem Jahr war die Auswahl der Wettkampfstätten etwas Besonderes. Während Achselschwang Austragungsort für die Teilnehmer des Fischgräten-Melkstandes war, wurden die Teilnehmer der Kategorie Karussellmelken im Klosterdorf der Erzabtei St. Ottilien Kühe und Mönche - das passt Unser Team aus M-V: Franziska, Hauke und Annette (v. l.) Teilnehmer Betrieb Melkstandtyp Hauke Timm Agrargenossenschaft eg Köchelstorf Fischgräte Franziska Baranowski GGAB Groß Grenz GmbH Karussell Annette Agarius Pastiner Landwirtschafts GmbH & Co. KG Fischgräte Die qualifizierten Teilnehmer inmitten der grünen Voralpenlandschaft begrüßt. Nach 4 erlebnisreichen Tagen kehrten die Melker nach einem packenden Kampf mit Platz 9 in der Länderwertung nach M-V zurück. Die eigenen Erwartungen wurden zwar nicht erfüllt, aber die gesammelten Erfahrungen aus diesem Wettbewerb stellen eine wichtige Bereicherung ihres Berufslebens dar. Bundesmelkwettbewerbe sind einerseits Nervenkitzel, Aufregung, Spannung, harter Konkurrenzkampf und Lampenfieber. Andererseits gibt es für die Teilnehmer interessante Rahmenprogramme während der Wettkampftage. So wurde in diesem Jahr die Stadt München besichtigt und ein Ausflug in das geschichtsträchtige Kloster Andechs als geistliches Zentrum des Ammersees mit einer individuellen Bierverkostung unternommen. Auch die Besichtigung des traditionsreichen Lehr-, Versuchsund Fachzentrums für Pferdehaltung Haupt- und Landgestüt Schwaiganger und der Besuch eines Fleckvieh- und Holsteinzuchtbetriebes standen auf dem Programm. Nach bayerischem Brauchtum mit Blasmusik endete der Melkwettbewerb mit der Auswertungsveranstaltung und Siegerehrung. Die bayerischen Melker nutzten ihren Heimvorteil und gewannen die Mannschaftswertung. Wir wünschen unseren Teilnehmern alles Gute für ihre weitere berufliche und persönliche Entwicklung und gesundheitliches Wohlergehen. Unser besonderer Dank gilt dem Landwirtschaftsministerium von M-V für deren finanzielle Unterstützung und natürlich auch allen anderen Beteiligten. J. Kanz/S. Heinz Wissenswertes zu den Mönchen von St. Ottilien - bewirtschaften ein ca. 500 ha großes Klostergut - im Jahr 2010 wurde ein neuer Milchviehstall für ca. 170 Rinder mit einem 26er Melkkarussell eingeweiht - der Zugang zu den Tieren ist für den Besucher immer möglich, um den Verbrauchern die Landwirtschaft näher zu bringen - die Benediktinermönche zeigen sich sehr offen und veranschaulichen, dass Tradition und Moderne nicht unbedingt im Widerspruch stehen 28

31 LKV aktuell Erfolgreich dank konsequentem Durchhaltevermögen Hygiene im Stall mit der richtigen Strategie zur gesunden Milchviehherde Am 8. Juni 2016 fand beim LKV eine Schulungsveranstaltung mit Milchproduzenten zum Thema Milch- und Melkhygiene mit der Firma ECOLAB statt. Den Grundstein für die Referenten legte Dr. Sven Olm (MQD) mit seiner Einleitung über die Ursprünge und Geschichte der Hygiene. Anschließende Fachvorträge fokussierten die Themen Hygiene und deren Einfluss auf die Euter- und Klauengesundheit. Thomas Linke (ECOLAB) blickte zunächst auf die Entwicklung der Milchkuh in den letzten 50 Jahren zurück. Neben Genetik und Milchmenge haben sich auch Herdengröße, Haltungsbedingungen und die Anforderungen an die Hygiene verändert. Trotz dieser Tendenzen hat sich die Ursache für Euterentzündungen - Infektionen mit Mikroorganismen - nicht verändert. Keime allein sind häufig nicht das Problem, sondern neue Übertragungswege, die sich durch den Wandel in der Milchviehhaltung ergeben haben (z. B. Weidehaltung vs. Stallhaltung). So sind heute insbesondere Umwelterreger wie E. Coli und Strep. Uberis dominierende Erreger für Euterentzündungen. Mit Hilfe zielgerichteter Hygienemaßnahmen und -systeme kann eine Keimübertragung vor, während und nach dem Melkprozess wirksam verhindert werden. Die Eutervorreinigung ist ein unverzichtbarer Arbeitsschritt, um die Infektionswege (von Zitze zu Euter und von Kuh zu Kuh) zu unterbrechen (Abb. 1). Keime am Euter bzw. der intakten äußeren Zitzenhaut können dort keine Infektion verursachen. Erst wenn es den Keimen gelingt, über den geöffneten Zitzenkanal in das Euter einzudringen, können sie dort eine Euterentzündung auslösen. Die Infektionskette unterbrechen, das ist der Schlüssel zum Erfolg! Heike Stahmann und André Schmikale (beide ECOLAB) verdeutlichten die Wichtigkeit optimaler Hygiene für die Klauengesundheit. Nur die kontinuierliche, präventive Hygieneroutine im Stall kann wirksam Mortellaroinfektionen vorbeugen, kostspielige Behandlungen vermeiden und unnötige Milchverluste verhindern. Professionelle Eutervorreinigung (Copyright by Ecolab) Hygienekonzept erfolgreich im Praxistest Komplettiert wurde die Vortragsreihe von zwei Praxisberichten, dargestellt von Mirko Heilemann (630 Milchkühe) von der Heilemann KG (Rotenburg a. d. Wümme) sowie Landwirt Corne lius Klaasen van Husen (140 Milchkühe). Beide Betriebe betonen, dass nicht ein einzelnes Produkt, sondern die konsequente Umsetzung des betriebsspezifischen Hygienekonzeptes und dessen kontinuierliche Überwachung über den Erfolg der Maßnahme(n) entscheiden. So berichteten beide Betriebe, dass sie infolge der neuen Hygienestrategie die Zahl der Neuinfektionen deutlich reduzieren konnten. Beide Praktiker sind sich einig, dass die Analyse wichtiger Betriebskennzahlen, die Dokumentation aller Betriebsabläufe und deren Auswertung entscheidend sind. Jeder Mitarbeiter macht nun denselben Handgriff gleich eine Routine, die Sicherheit bringt und Fehler vorbeugt. Möchten auch Sie die Hygiene in Ihrem Betrieb erfolgreicher managen? Wir beraten Sie kostenlos und unverbindlich direkt in Ihrem Betrieb. Sprechen Sie die Fachleute von LKV/MQD (handel@ mqd.de) und die Fachberater der Firma ECOLAB (Fachberater für M-V: Marco Probst, , marco.probst@ ecolab.com) an. Wir freuen uns auf Sie und darauf, gemeinsam hygienisch erfolgreich zu werden! M. Probst 29

32 RINDUNDWIR September 2016 LFA M-V und LKV M-V konzipieren 6-Felder-Schema zur Beurteilung des Sto wechsels von Milchkühen Die 90er Jahre waren der Beginn für die Nutzung von Milchinhaltsstoffen zur Bewertung der Versorgungslage der Kühe sowie zur routinemäßigen Fütterungskontrolle im Rahmen des Herdenmanagements. Mittlerweile werden auch weitere Indikatoren zur Beurteilung der Fütterungssituation aus den Managementdaten und aus der Tierbeobachtung verwendet. Zweifel an der Aussagekraft der 9-Felder-Tafel Seit der Einführung der 9-Felder-Tafel (1992) wurde das Leistungsvermögen der Kühe nahezu verdoppelt. Das Bewertungsschema blieb bis dato unverändert und wird teilweise noch gern und erfolgreich genutzt. Aus Sicht der Nutzer stimmt aber die Diagnose nach den Milchkontrollergebnissen unter bestimmten Bedingungen nicht mit der Diagnose am Tier bzw. nach weiteren Merkmalen überein. Insbesondere die Nutzung eines starren Mindestgehaltes an Milcheiweiß als untere Grenze für die Bewertung einer optimalen Energieversorgung, unabhängig vom Leistungsniveau, ist mit den Beobachtungen am Tier (Veränderungen der Körperkondition, Tierverhalten, Milchleistungsentwicklung, Stoffwechseluntersuchungen im Blut), nicht in Einklang zu bringen. Zudem führen die zahlreichen Tierwohldiskussionen dazu, die Beurteilung der Versorgungslage der Kühe differenzierter und exakter durchzuführen. Hinzu kommt die kritische Betrachtung der Tierhaltung als Umweltverschmutzer. Eine Proteinüberversorgung ist zu vermeiden, zumal eine weitere Differenzierung der Bewertung der Eiweißversorgung anhand des Milchharnstoffgehaltes in der Praxis zur Einsparung von Eiweißfutter, zu geringerer Stickstoff-Emission und damit zu geringerer gesundheitlicher und Umweltbelastung führen könnte. Aussagefähigkeit an umfangreichem Datenmaterial in M-V überprüft Initiiert durch den LKV M-V überprüfte das Institut für Tierproduktion (LFA M-V) die bisher im Bewertungsschema genutzten Orientierungswerte für den Versorgungsstatus von Einzelkühen anhand der Milchinhaltsstoffe. Hierfür wurden die Milchkontrolldaten aller Kühe in M-V ( ) in 2 aufeinanderfolgenden Monaten analysiert, mit dem Ziel, Qualifizierung der Aussagen der Milchkontrolle hinsichtlich einer wirkungsvollen Fütterungskontrolle. Was zeigen die aktuellen Milchkontrollergebnisse? - Harnstoff ist und bleibt ein guter Indikator für die Eiweißversorgung der Kühe - der Milcheiweißgehalt wird stark von der Milchmenge beeinflusst - der mittlere Milcheiweißgehalt hat sich seit 1992 um 0,1 %-Punkte verringert - Kühe mit Tagesleistungen von >40 kg Milch haben im Mittel 3,2 % Eiweiß (das sind 15 % aller ausgewerteten Kühe) - die durchschnittliche Tagesleistung betrug 1992 in M-V 14 kg, jetzt 30 kg - genetische Individualität der Kuh bezüglich der Milchinhaltsstoffe ist sehr ausgeprägt Die Nutzung eines einheitlichen, konstanten Eiweißgehaltes als oberer und unterer Orientierungswert für die Bewertung der Energieversorgung der Kühe muss in Frage gestellt werden. Besser wäre die Berücksichtigung der natürlichen individuellen Variabilität des Milch eiweißgehaltes. Daher sollte ein Normalbereich zwischen einem minimalen (%Emin) und einem maximalen Milch eiweißgehalt (%Emax) festgelegt werden, der sich mit der Milchmenge verändert. Milcheiweißgehalte unterhalb der %Emin-Linie/oberhalb der %Emax-Linie weisen auf zu niedrige/zu hohe Milcheiweißgehalte hin (Abb. 1). Auch der Fett-Eiweiß-Quotient (FEQ) wurde in die detaillierte Untersuchung einbezogen, der einen engen Bezug zur Mangelversorgung der Kuh hat: - hohe Milchfettgehalte: übermäßige Mobilisierung von Körperfettreserven und damit Anzeiger für Energiemangel bei gleichzeitig gering bleibendem oder sinkendem Milcheiweißgehalt - Kühe mit einem FEQ > 1,4 haben im Mittel deutlich niedrigere Milchleistungen zum gleichen Laktationszeitpunkt und einen geringeren Milchleistungsanstieg zu Beginn der Laktation bzw. einen früheren und schnelleren Milchleistungsabfall in der fortgeschrittenen Laktation im Vergleich zum normalen Laktationsverlauf - Kühe mit einem hohen FEQ und zusätzlich einem niedrigen Milcheiweißgehalt (<%Emin) fallen deutlicher durch deren extreme Energieunterversorgung in ihrer Milchleistung gegenüber dem Mittel aller Kühe ab - mit erhöhten Milcheiweißgehalten allein lässt sich eine energetische Überversorgung einer Kuh nicht eindeutig von einer sehr guten bzw. optimalen Energieversorgung unterscheiden; daher wird von der Bewertung einer Überversorgung anhand der Milchinhaltsstoffe abgesehen Weiterhin wurden Aussagefähigkeit und Orientierungsbereich des Milchharnstoffs (MHST) kritisch überprüft und festgestellt: - MHST bleibt einzige Messgröße für ausreichende Futtereiweißversorgung - hoher MHST ist eng verbunden mit hohen N-Ausscheidungen über den Harn ungenutztes Futterprotein - MHST von ca. 220 mg/liter Milch = eine ausgeglichene Versorgung mit Energie und Futterprotein - bei MHST <100 mg/liter sind tendenziell keine hohen Milchleistungen zu erwarten, Ursache ist eine insgesamt 30

33 LKV aktuell Beziehung zwischen Milcheiweißgehalt und Milchmenge im Datenpool der Milchkontrollergebnisse der Kühe im April 2015 in M-V Vorschlag eines neuen Bewertungsschemas zur Energie- und Proteinversorgung anhand der Milchkontrolldaten bei Kühen zu geringe Futteraufnahme verbunden mit geringer Futtereiweißmenge - die Milchkühe in M-V sind im Mittel sehr gut mit Futtereiweiß versorgt; bei optimalem MHST von etwa 220 mg/liter für eine bedarfsgerechte Futtereiweißversorgung sind etwa 35 % der Kühe und sogar 25 % der Milchviehherden überversorgt Einsparpoten zial bei Eiweißfuttermitteln - MHST ist Indikator für Stickstoff- und speziell Ammoniak-Emissionen, mit einer Reduzierung der Eiweißfuttermittel höhere Umweltentlastung - das Herden- bzw. Gruppenmittel und nicht die einzelne Kuh betrachten und unter Beachtung einer Toleranz gegenüber dem Optimum ein Wert von 250 mg/liter MHST nicht überschreiten. Bewertungsrahmen der Milchinhaltsstoffe ist dringend zu modernisieren Die Erkenntnis, dass der FEQ die Energieversorgung der Kuh besser als der individuelle Milcheiweißgehalt wiedergibt, erfordert die Überarbeitung des Bewertungsrahmens für die Aussagen der Milchkontrolle. Fixe Milcheiweißgehalte als Orientierungswerte für die Energiemangel- und Energieüberversorgung bedingen eine fehlerhafte Bewertung insbesondere der hochleistenden Kühe und suboptimale Managemententscheidungen. Der FEQ hingegen ist von der Höhe der Milchmenge unabhängig und damit ein deutlich besserer Indikator. Eine Anpassung der Obergrenze des Milchharnstoffgehaltes zur Charakterisierung einer bedarfsgerechten Proteinversorgung bietet die Chance der Einsparung von Eiweißfuttermitteln und der umweltrelevanten Reduzierung der N-Ausscheidungen über den Harn. Sechs statt neun Felder Im Ergebnis dieser Auswertungen ergibt sich ein Bewertungsrahmen, der anhand der ermittelten Milchkontrollergebnisse die Versorgung der Kuh besser als bisher charakterisiert. Insgesamt 6 Felder teilen die Kühe in die Bereiche energetisch unterversorgt und optimal versorgt sowie entsprechend der Futterproteinversorgung in Proteinmangel, Protein bedarfsdeckend und Protein bedarfsüberschreitend ein (Abb. 2). Als Grenzwert für die Charakterisierung der Energieversorgung gilt ein FEQ von 1,4. Für die Charakterisierung einer bedarfsdeckenden Proteinversorgung wurde ein Milchharnstoffgehaltsbereich von 150 bis 250 mg/ Liter definiert. Zusätzlich können die Kühe, die aufgrund eines hohen FEQ (>1,4) und niedrigen Milcheiweißgehaltes (<%Emin) ein erhöhtes Ketoserisiko haben, gekennzeichnet werden. Milcheiweißgehalte >%Emax deuten auf ein erhöhtes Verfettungsrisiko hin, was es am Tier zu überprüfen gilt. Vergleich: 6-Felder vs. 9-Felder Ein Vergleich der Anwendung der 6-Felder-Tafel mit dem bisherigen 9-Felder-Bewertungsschema zeigt, dass mit der neuen Bewertung ein deutlich geringerer Anteil der Kühe als energetisch unterversorgt klassifiziert wird. Dies steht im Einklang mit der Validierung der Daten anhand der Körpermasseentwicklung p.p. sowie zu den Tierbeobachtungen von Milchviehhaltern bzw. Fütterungsberatern. Auch zeigt die neue 6-Felder-Tafel die Futterproteinversorgung der Kühe realistischer an. Wie geht es weiter? - Ausblick aktuell bietet der LKV M-V seinen Mitgliedern den Neuvorschlag (6-Felder) parallel zur bisherigen Bewertung (9-Felder) der Kühe auf Herdenebene an der Vorschlag wird auf Bundesebene (DLQ, DLG, ) unter Einbeziehung eines für Deutschland repräsentativen Datenpools (wirtschaftlich bedeutsame Rassen, Fütterungs- und Haltungsbedingungen) weiter bearbeitet zu erwarten ist eine Beurteilung der Kühe, die näher an der aktuellen tatsächlichen Stoffwechselsituation liegt bundesweite Nutzung und Umstellung im deutschsprachigen Raum bisher überwiegend positive Resonanz von Beratern und Betrieben parallele Projekte zur Validierung des neuen Schemas anhand gleichzeitig und einheitlich erfasster Krankheits- bzw. Behandlungsdaten (z. B. Testherdenprogramm ProFit, optikuh) Über Ihr Feedback zur neuen 6-Felder-Tafel in der praktischen Nutzung wären wir dankbar. Bei Fragen und Anregungen zum Forschungsprojekt nehmen Sie bitte Kontakt mit Dr. Bernd Losand auf. Tel.: b.losand@lfa.mvnet.de B. Losand, A. Römer, S. Heinz 31

34 RINDUNDWIR September 2016 Mais und Raps - neue Trendsetter Arla nutzt Potential GVO-freier Milch Seit Anfang des Jahres drängt der Lebensmittelhandel viele Molkereien, verstärkt gentechnikfreie (GVO-freie) Milch abzuliefern. Damit wollen die Handelsketten eine noch höhere Akzeptanz bei den Verbrauchern erreichen regional und GVO-frei sind derzeitig die Trendsetter im Lebensmittelsektor. Laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) lehnen 57 % der Verbraucher gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Zudem kauft in Deutschland bereits jeder fünfte Haushalt GVO-freie Milch, die interessanterweise auch mehr je Einkauf ausgeben (GfK, Abbildung 1). Doch nur ca. 16 % der in Deutschland produzierten Milch wird gentechnikfrei vermarktet zu erkennen an dem grünen Siegel ohne Gentechnik auf den Molkereiverpackungen (Abbildung 2). Dieses Verbraucherpotential wird nun auch die Arla Foods Deutschland GmbH nutzen und dadurch gleichzeitig den Mehrwert für die Milch der Landwirte steigern. Ein Teil der Arla-Lieferanten aus M-V, S-T und BB wird zukünftig GVO-freie Milch an die Molkerei liefern. Voraussetzung für die Ablieferung von gentechnikfreier Milch ist u. a. eine 3-monatige Wartezeit, in der keine gentechnisch veränderten Futtermittel an Das Futter wird zukünftig noch genauer unter die Lupe genommen milchproduzierende Tiere verfüttert werden dürfen. Das meist verwendete gentechnisch-veränderte Futtermittel ist momentan Soja. Für Landwirte wird die Futterumstellung auf GVO-freies Futter zusätzliche Kosten verursachen, die seitens Arla honoriert werden soll. Weiterhin ist die Einhaltung des VLOG-Standards (VLOG = Verband für Lebensmittel ohne Gentechnik e.v.) notwendig. Der VLOG-Standard sieht für Milchproduzenten die Dokumentation von Betriebsbeschreibungen, Hofaudits mit Betriebsrundgang sowie Futtermittelanalysen vor. Diese Audits werden von zugelassenen, zertifizierten LKV-Auditoren bis Ende September 2016 in Arla-Betrieben durchgeführt. Je nach Auditergebnis werden die GVO-freien Betriebe in verschiedene Risikoklassen eingestuft. Als Zertifizierungsstelle ist analog, wie bei QM-Milch, Arlagården und Milkmaster (DMK) sowie QS und Tierwohl, die ABCG in Alsfeld zuständig. S. Heinz Qualitätskriterien für Lebensmittel Nutzung des Siegels nach Produktkategorien 32

35 Risikoeinstufungen was bedeutet das für den Landwirt? Ziel der Risikoeinstufung ist die Aufdeckung und Einschätzung von potentiellen Eintragsquellen und Verschleppungsgefahren von GVO im Unternehmen. Dabei werden die gesamten Prozessabläufe im Unternehmen daraufhin betrachtet. Grundsätzlich führt eine Verwendung von GVO im Unternehmen zu einer höheren Risikoeinstufung. Mit zunehmenden Risiko erhöhen sich die Überwachungshäu- gkeit und die Anzahl der zu analysierenden Proben. Bei jedem Audit werden die Kriterien zur Risikoeinstufung durch den Auditor neu erfasst oder überprüft, die Risikoeinstufung des Unternehmens wird im Rahmen der Bewertung/Zerti- zierung jedes Audits neu durchgeführt. Dies ist in der Betriebsbeschreibung zu dokumentieren bzw. anzupassen. (Quelle: VLOG-Standard) Risikoklasse 0 (kein oder ein sehr geringes Risiko) - keine oder nur nichtaustauschbare GV-Futtermittel/Rohstoffe im Betrieb - nach Beginn der Ohne Gentechnik - Fütterung ndet kein Wechsel zur Fütterung mit nach VO (EG) Nr. 1829/2003 und 1830/2003 gekennzeichneten Futtermitteln statt - Rohstoffbezug von, unter Gentechnikgesichtspunkten, risikobehafteten Materialien nur von nach VLOG-Standard zerti zierten Futtermittelproduzenten und Händlern - eingesetzte mobile Mahl- und/oder Mischanlagen oder stationäre Mahlund/oder Mischanlagen landwirtschaftlicher Selbstmischer verarbeiten nachweislich und ausschließlich kennzeichnungsfreie Futtermittel oder sind nach VLOG-Standard zerti ziert - nur Einsatz von Logistikern, die nach dem nach GMP+, QS oder dem VLOG-Standard zerti ziert sind, sofern diese vom Landwirt beauftragt sind Risikoklasse 1 (mittleres Risiko) - keine oder nur nichtaustauschbare GV-Futtermittel/Rohstoffe im Betrieb - keine GV-Futtermittel/Rohstoffe in den gleichen Anlagen (oder Betrieb) - eingesetzte mobile Mahl- und Mischanlagen verarbeiten sowohl kennzeichnungspflichtige als auch kennzeichnungsfreie Futtermittel/ Rohstoffe; Spülchargen werden vorgenommen; für die eingesetzte mobile Mahl- und Mischanlage liegt eine LKV aktuell Zerti zierung in einem anerkannten Qualitätssicherungssystem (z. B. QS, KAT) aber keine VLOG-Zerti zierung vor Risikoklasse 2 (hohes Risiko, da es zu einer Vermischung von GVO-freien und GVO-haltigen Rohstoffen kommen kann) - austauschbare GV-haltige Futtermittel/Rohstoffe im Betrieb und Anlagen - eingesetzte mobile Mahl- und Mischanlagen verarbeiten sowohl kennzeichnungspflichtige als auch kennzeichnungsfreie Futtermittel/ Rohstoffe; Spülchargen werden vorgenommen; für die eingesetzte mobile Mahl- und Mischanlage liegt keine Zerti zierung in einem anerkannten Qualitätssicherungssystem (z. B. QS, KAT) vor - regelmäßiger Wechsel zwischen Ohne Gentechnik Fütterung und Fütterung mit nach VO (EG) Nr. 1829/2003 und 1830/2003 gekennzeichneten Futtermitteln in einer Betriebseinheit/einem Betriebsteil - Rohstoffbezug ohne Zerti zierung der Hersteller oder Lieferanten Zitzengummis mit Kopfbelüftung führen zu Sorgenfalten Einige Landwirte haben sich in letzter Zeit dazu entschlossen, Zitzengummis mit Kopfbelüftung einzusetzen. Leider wird durch Hersteller bzw. Händler nicht darauf hingewiesen, dass durch deren Einbau die Milchmengenmessung und damit die Ergebnisse der Milchkontrolle beeinflusst werden können. Da eine Kalibrierung dieser Messgeräte nicht immer möglich ist, informieren Sie sich bitte vorab bei Ihrem zuständigen Leistungsinspektor. Falls sich Landwirte für einen Rückbau der Milchmengenmessgeräte entschieden haben, dann melden Sie das bitte ebenfalls ihrem LKV-Mitarbeiter. H. Schneider Hersteller DeLaval GmbH Lemmer - Fullwood GmbH S.A. Christensen & Co. Tru-Test Ltd. New Zealand Bezeichnung MM 25 MM 27 Dateflow/Easyflow IDC 3 Tru-Tester Abbildung Betroffene Milchmengenmessgeräte in M-V (Bilder: 33

36 RINDUNDWIR September 2016 Bevor es zum großen Knall kommt Onlinebasierter Biogaskurs startet im Oktober 2016 Ein neuer webbasierter Zertifikatskurs an der Universität Rostock vermittelt das nötige Wissen, um Optimierungspotenziale im Betrieb von Biogasanlagen zu identifizieren. Der Kurs startet im Oktober Er richtet sich an Landund Energiewirte, Biogasanlagenbetreiber und Beschäftigte der Biogasbranche, die die Biogaserzeugung verstehen und optimieren wollen. Der onlinebasierte Kurs ist kostenfrei. Unter uni-rostock.de zeigt ein Kurzfilm, wie der Kurs funktioniert und welche Inhalte vermittelt werden. Module erklären alles über Biogas Der Spezialisierungskurs Biogas ist in drei Module gegliedert: Im Grundlagenmodul erarbeiten sich die Teilnehmenden die fachliche Basis zu den Themenfeldern Bioenergie und Nachwachsende Rohstoffe. Im Aufbaumodul 1»Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung«lernen sie verschiedene Möglichkeiten einer optimierten Biogaserzeugung kennen. Es werden technische und Software-Lösungen zur Effizienzsteigerung von Biogasanlagen vorgestellt. Das zweite Aufbaumodul»Aktuelle Forschungsthemen und Fallbeispiele aus der Praxis«gibt einen Einblick in unterschiedliche wissenschaftliche Untersuchungen der Professur für Agrartechnologie und Verfahrenstechnik der Universität Rostock. Die Biogasfachberater des Kooperationsnetzwerkes des LKV e.v./mqd mbh, der LMS Agrarberatung GmbH, LU- FA-Rostock und der Universität Rostock werden erneut ein wichtiger Partner in diesem Projekt sein. Die Teilnehmenden lernen alternative Substrate für die Biogaserzeugung und Additive für den Einsatz in Biogasanlagen kennen. Sie eignen sich das nötige Wissen zur Direktvermarktung und Flexibilisierung von Biogasanlagen an. Nach Abschluss des Kurses sind sie in der Lage, das neu erlernte Wissen auf den Betrieb ihrer eigenen Biogasanlage anzuwenden. Die Mischung macht es Der Kurs verbindet die Vorteile von flexiblem Onlinelernen und praktischer Vertiefung im Seminar. Er bietet damit eine optimale Möglichkeit, um sich neben dem Beruf weiter zu bilden. Experten aus Wissenschaft und Praxis führen durch den Kurs. Der Spezialisierungskurs Biogas wird im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes KOSMOS entwickelt und erprobt. Dank der Projektförderung entfällt im ersten Durchgang die Teilnahmegebühr. Interessierte können sich bis zum Biogasnetzwerk 15. August 2016 bewerben. Alle Informationen zum Kurs sind unter zu finden. C. Klatt/J. Burgstaler Kontakt: Universität Rostock Carolin Klatt Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Projekt KOSMOS Telefon: uni-rostock.de Biogasanlagen in Zeiten niedriger Milchpreise - eine mögliche Einkommensalternative für Landwirte 34

37 ZOETIS LÄDT SIE HERZLICH ZUM 1. MECKLENBURGER ERFAHRUNGSAUSTAUSCH ZUR RINDERGESUNDHEIT EIN ORT: TAGUNGSRAUM DER VIEHHALLE DES LKV M-V, SPEICHERSTRASSE 11, GÜSTROW DATUM: 23. SEPTEMBER 2016 TAGESORDNUNG: Ab 8:30 Uhr Frühstück 09:00-09:15 Uhr Begrüßung DVM Rüdiger Schmidt Zoetis Deutschland GmbH 09:15-09:30 Uhr Aktuelle Informationen der Tierseuchenkasse Mecklenburg-Vorpommern Dr. med. vet. Burkhard Dittmann Tierseuchenkasse M-V 09:30-10:30 Uhr Das Immunsystem des Rindes besser verstehen Prof. Dr. med. vet. Hans-Joachim Schuberth Arbeitsgr. Immunologie, Stiftung TiHo Hannover 10:30-11:00 Uhr Kaffeepause 11:00-11:30 Uhr Gesunde Euter dank gezielter Resistenzanalysen und effektiver Managementtools Susanne Schönfeld 11:30-11:50 Uhr Aktuelle Daten einer deutschlandweiten Untersuchung zur Resistenzlage von Mastitiserregern DVM Rüdiger Schmidt Zoetis Deutschland GmbH 11:50-12:10 Uhr Mykoplasmen eine alte Krankheit im neuen Gewand Dr. med. vet. Birgit Schwagerick Rindergesundheitsdienst der Tierseuchenkasse M-V 12:10-12:30 Uhr Einsatz von Rispoval RS in einer Milchviehherde Was bringt es? Ergebnisse einer Anwendungsbeobachtung Dr. med. vet. Ulrike Falkenberg Rindergesundheitsdienst der Tierseuchenkasse M-V Ab 12:30 Uhr Gemeinsames Mittagessen Die Teilnahme ist kostenlos. ANMELDUNG: Bitte teilen Sie uns bis zum mit, ob Sie teilnehmen werden. Senden Sie dazu bitte diese Anmeldung ausgefüllt an den LKV Mecklenburg-Vorpommern per Fax an / oder melden Sie sich telefonisch unter / an. Ich nehme an der Veranstaltung mit Personen teil. Ich kann leider nicht teilnehmen. Name: Telefon: Datum/Unterschrift: Mit freundlicher Unterstützung der Tierseuchenkasse Mecklenburg-Vorpommern und dem Landeskontrollverband Mecklenburg-Vorpommern

38 RINDUNDWIR September 2016 lkvq Mehrwert für Milcherzeuger Tierärzte und Berater in Milchviehbetrieben aufgepasst! LANDESKONTROLLVERBAND FÜR LEISTUNGS- UND QUALITÄTSPRÜFUNG MECKLENBURG-VORPOMMERN e.v. LANDESKONTROLLVERBAND FÜR LEISTUNGS- UND QUALITÄTSPRÜFUNG TSPRÜFUNG MECKLENBURG-VORPOMMERN e.v. Vollmacht zur Anzeige meiner LKV-Daten für Hoftierärzte und Berater Vollmacht zur Anzeige meiner LKV-Daten für Hoftierärzte und Berater Mit meiner Unterschrift willige ich ein, dass meinem Hoftierarzt / Berater Name / Firma: Telefonnummer: Straße: Faxnummer: PLZ Ort: adresse: Ortsteil: Mit meiner Unterschrift willige ich ein, dass meinem Hoftierarzt / Berater Name / Firma: Telefonnummer: Straße: Faxnummer: PLZ Ort: adresse: Ortsteil: 1. der Befund der Mastitisuntersuchung von Milchkühen meines Betriebes per Fax / Mail zugestellt wird.* Ja Ja Nein 1. der Befund der Mastitisuntersuchung von Milchkühen meines Betriebes per Fax / Mail zugestellt wird.* Ja Ja Nein 2. Der Hoftierarzt / Berater erhält hiermit die Zugangsberechtigung zu den Milchgütedaten meines Betriebes.* Ja Nein 2. Der Hoftierarzt / Berater erhält hiermit die Zugangsberechtigung zu den Milchgütedaten meines Betriebes.* Ja Nein 3. Der Hoftierarzt / Berater erhält hiermit die Zugangsberechtigung zur neuen LKV-Auswertung meines Betriebes.* Ja Nein 3. Der Hoftierarzt / Berater erhält hiermit die Zugangsberechtigung zur neuen LKV-Auswertung meines Betriebes.* Ja Nein * Zutreffendes bitte ankreuzen. Die Weitergabe sonstiger betriebsbezogener Daten bedarf meiner gesonderten Zustimmung. * Zutreffendes bitte ankreuzen. Die Weitergabe sonstiger betriebsbezogener Daten bedarf meiner gesonderten Zustimmung. Betriebs- oder Kundennummer: Telefonnummer: Betriebsname / Name: Faxnummer: Anschrift (Betriebsstempel): adresse: Betriebs- oder Kundennummer: Telefonnummer: Betriebsname / Name: Faxnummer: Anschrift (Betriebsstempel): adresse: Ansprechpartner für Rückfragen: Telefonnummer: Datum: Unterschrift Auftraggeber: Ansprechpartner für Rückfragen: Telefonnummer: Datum: Unterschrift Auftraggeber: Die unterschriebene Vollmacht können Sie uns per Fax an schicken. Die unterschriebene Vollmacht können Sie uns per Fax an schicken. Landeskontrollverband für Leistungs- und Qualitätsprüfung M-V e.v. Speicherstraße e Güstrow Landeskontrollverband für Leistungs- und Qualitätsprüfung M-V e.v. Speicherstraße Güstrow AND FÜR SPRÜFUNG MERN e.v. Berater Mit wenigen Klicks zu aussagefähigen Betriebsdaten lkvq bei Milcherzeugern in aller Munde. Aber was ist das eigentlich? Welche Voraussetzungen benötige ich, um lkvq nutzen zu können? Was kann das? lkvq sind onlinebasierte Managementauswertungen mit Übersichten zu Ihrem Betrieb, überbetrieblichen Vergleichen sowie zu den Eutergesundheitskenn- t wird.* Betriebes.* Betonelemente für landwirtschaftliches Bauen meines stimmung. zahlen. Weiterhin finden Sie die 9-Felder-Harnstofftafel und das von Dr. Bernd Losand (LFA M-V) neu entwickelte Bewertungsschema zur Versorgungslage der Milchkühe mittels FEQ und Harnstoff. Was Sie brauchen? Einen onlinefähigen PC und ein Login von unserer EDV-Abteilung. Ganz einfach, oder? Nutzen Sie die neuen, kostenlosen (für LKV-Mitglieder) Managementtools zum Controlling ihres Herde. Auch Ihr Hoftierarzt oder Fütterungsberater kann mit lkvq arbeiten wie das geht? Einfach eine Vollmacht für Ihren Spezialisten zur Einsicht in die lkvq-auswertungen und/oder in die Milchgütedaten ausfüllen, zum LKV M-V schicken und schon gibt es das entsprechende Login. Berater und Tierärzte bekommen einmalig eigene Zugangsdaten zum Kundenbereich, mit denen sie alle von ihnen betreuten Betriebe auswerten können. Damit entfällt das lästige Suchen nach den jeweils richtigen Passwörtern oder Betriebsnummern ihrer Kunden. Im Bereich Milchgüte steht Ihnen zudem zu jeder Untersuchung der Anlieferungsmilch eine Harnstoffauswertung in Form eines Fütterungskont- Wir beraten Sie gern! Leopoldshagen Grünberg 1 a Tel Fax atf-leo@gmx.de Liegewände I Behälter I Abdeckplatten für Güllebehälter I Kanäle und Fundamente Straßenplatten I Spurwegplatten Rinnenabdecksteine I Winkelstützen... und selbstverständlich Fahrsilowände sowie Klärtechnik und Sonderelemente u.v.m. rollberichtes für 4 bzw. 8 Euro monatlich zur Verfügung. Gerne schalten wir diesen Service auch probeweise frei. Und zu guterletzt wo finde ich das Formular zur Dateneinsicht für Tierärzte und Berater? Unter Formulare/Downloads» Datenverarbeitung oder Sie fragen unsere Mitarbeiter vor Ort. B. Bockholdt Wirrwarr bei den Milchinhaltssto en Sie fragen sich, warum die Untersuchungsergebnisse zu den Inhaltsstoffen Ihrer Tankmilch nicht mit den Ergebnissen der Milchkontrolle übereinstimmen? Die Lösung lautet: die Zahlen und die einbezogenen Tiere von Milchgüte und Milchkontrolle sind nicht miteinander vergleichbar. Bei der Milchkontrolle werden Einzeltierdaten erfasst, die anschließend über Rechenmodelle zu einem Herdenmittel zusammengefasst werden. In diese Rechenmodelle fließen auch Tiere, deren Milch aus verschiedenen Gründen nicht zur Molkerei geliefert wird, mit ein. Dem gegenüber steht die Tanksammelmilch mit deren Untersuchungsergebnissen ohne dem Anteil Milch, den der Landwirt nicht an die Molkerei geliefert hat. Im Rahmen der Milchgüteprüfung wird aus dem Milchtank eine repräsentative Probe gezogen und im akkreditierten LKV-Labor untersucht. Das Probenergebnis ist Grundlage für die Bezahlung der Milchproduzenten seitens der Molkereien. Erfahrungsgemäß wird die Milch von einigen Tieren mit erhöhter Zellzahl nicht mit abgeliefert, um die Einstufung in die Qualitätsklasse nicht zu gefährden. B. Bockholdt 36

39 LKV aktuell Kurz vor Zwölf die Zeit nicht verschlafen. Paratuberkulose bekämpfen mit Programm! Am wurde ein Paratuberkulosebekämpfungsprogramm des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz für M-V im Amtsblatt veröffentlicht. Das Programm richtet sich an alle Rinderhalter, eine Teilnahme ist freiwillig. Die Kosten trägt der Tierhalter. Die Tierseuchenkasse und das Land können aber Unterstützungen gewähren. Das zuständige Veterinäramt und der Rindergesundheitsdienst der Tierseuchenkasse begleiten die Teilnehmer von der Prüfung der Voraussetzungen bis zur amtstierärztlichen Bescheinigung als Paratuberkulose-unverdächtiger Bestand durch das Programm. Gründe für eine Teilnahme: Paratuberkulose ist eine meldepflichtige Tierkrankheit. Sie ist nicht heilbar. Durch ihren langsamen Verlauf bleibt sie lange unerkannt. In dieser Zeit führt sie zur Verringerung der Milchleistung, der Fruchtbarkeit, des Schlachtgewichts und damit zu Mindereinnahmen. In der öffentlichen Wahrnehmung spielt die Paratuberkulose bisher eine untergeordnete Rolle. Wenn sich das jedoch ändern sollte und die Milcherzeuger zwar von der Gefahr für die Menschen wussten aber nichts dagegen unternommen haben, steht die Milchwirtschaft schnell wieder am Pranger. Nach Diskussionen um BSE, Massentierhaltung, Turbokühen und Güllegestank sollte ein Skandal um krankmachende Tuberkulosemilch auf jeden Fall vermieden werden. In anderen Bundesländern und EU-Staaten gibt es schon seit längerer Zeit Bekämpfungsprogramme. Paratuberkulose-unverdächtige Bestände sollen Rinder nur noch aus ebensolchen dazukaufen. Im Laufe der Zeit werden es immer mehr werden. Wer nicht dazugehört, hat dann Probleme beim Tierverkauf. Was sollte vor der Teilnahme beachtet werden? Die Teilnahme am Programm kostet Geld und diese Kosten fallen mehrere Jahre lang an. Um erfolgreich zu sein, benötigt man ausreichend qualifiziertes und geschultes Personal. Nach dem Beginn ist man an den Bekämpfungsplan gebunden, den man einseitig nicht mehr ändern kann. Alle Map-Nachweise von Einzeltieren werden an das zuständige Veterinäramt gemeldet. Ob dies dann Konsequenzen für die Tier- und Milchvermarktung hat, hängt von den jeweils geltenden rechtlichen Bestimmungen ab, die sich während der Programmdauer ändern können. Es ist nicht auszuschließen, dass die Untersuchungsergebnisse in die Öffentlichkeit gelangen und dann zu irrationalen Schlussfolgerungen in der Politik, den Medien und der Bevölkerung führen. Wie unterstützt der LKV? Der LKV Mecklenburg-Vorpommern konnte in der Endphase der Programmerstellung seine Meinung zum Programm darlegen. Eine direkte Beteiligung bei der Durchführung des Programms ist vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz nicht vorgesehen. Wir sind aber trotzdem aktiv: Unsere Tierärztin berät die Mitglieder bei der Vorbereitung auf das Programm. Sie erläutert dessen Inhalt, geht mit ihnen die Checklisten durch und gibt Empfehlungen. Wir bieten unabhängig vom Map-Landesprogramm M-V die Untersuchung der Tiere und der Umgebung an. Diese Untersuchung wird nicht gefördert. Erregernachweis mittels PCR (20,00 je Untersuchung) Sockentupfer aus dem Kuhumfeld Kotproben von Einzeltieren, von mehreren Tieren gepoolt aus der Umgebung Antikörpernachweis mittels ELISA (3,50 je Probe) Milchproben von Einzeltieren Blutproben von Einzeltieren Nach der Untersuchung weiß der Landwirt, ob Paratuberkulose ein Problem für den Bestand darstellt und wie groß der Sanierungsaufwand sein wird. Bei Fragen oder Anregungen zum Programm oder den Maßnahmen des LKV wenden Sie sich bitte an unsere Tierärztin Susanne Schönfeld (Telefon: , S. Olm/S. Hartwig Woran erkenne ich Paratuberkulose? Typische Krankheitsmerkmale beim Rind sind (BRENTRUP und HEIMBERG, 2005): wochen- bis monatelang anhaltende Durchfallerscheinungen, die unter zunehmender Abmagerung der betroffenen Tiere zumeist tödlich enden schwarzbrauner, übelriechender Kot ist teilweise mit kleinen Gasblasen durchsetzt die Fresslust der erkrankten Tiere bleibt trotz des starken Durchfalls lange erhalten die meisten mit dem Paratuberkulose-Erreger infizierten Kühe bleiben über Jahre hinweg klinisch gesund, erkranken zum Teil sogar überhaupt nicht starker Milchleistungsrückgang (DIRKSEN, 2006) 37

40 RINDUNDWIR September 2016 Richtige Strategie führt zu hohen Schlachterlösen Rindermäster tre en sich Am luden der Kontrollund Beratungsring Rindermast sowie der Fachausschuss Rindfleisch des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt Rindermäster und Gebrauchsmutterkuhhalter in die Landhof Drömling GmbH nach Köckte ein. Ca. 70 Landwirte, hauptsächlich Gebrauchsmutterkuhhalter aus Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, Viehhändler, Vertreter von Schlachtunternehmen und Verbänden fühlten sich vom Themenschwerpunkt: Rindermast/Mutterkuhhaltung - ökologisch oder konventionell? angesprochen. Schlachtgewichte im Aufwind Hans-Jörg Rösler (stellvertr. Geschäftsführer LKV S-T) und der Vorsitzende des Fachausschusses Rindfleisch, Thomas Seeger aus der Agrar-Gesellschaft Börde mbh Rottmersleben, eröffneten die Veranstaltung. Danach stellte Bernd Priegnitz (LKV S-T) die Ergebnisse der Ringbetriebe des letzten Jahres vor (Tabelle 1). Die Schlachtgewichte erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr deutlich. Hohe Absetzerpreise und die Forderungen der Schlachtunternehmen nach hohen Schlachtgewichten zwingen zur Produktion schwerer Tiere. Bei den Bullen mit Mastgenetik wurde dies über eine längere Haltungsdauer erreicht. Aus Preisgründen wurden günstigere Absetzer, die nicht immer voll im Masttyp standen, zugekauft. Die Zuwachsleistungen gingen gegenüber dem Vorjahr zurück. Anders bei den Jungbullen mit Milchgenetik. Gute Mastbedingungen und die Forderung nach vollfleischigen schweren Schlachtköpern führten zu höheren Tageszunahmen, höheren Schlachtgewichten und geringerer Haltungsdauer. (Tabelle 2). Färsen der Landhof Drömling GmbH Köckte In der Wirtschaftlichkeitsauswertung konnten die Ergebnisse von 33 Mastbetrieben mit gelieferten Bullen einbezogen werden (Tabelle 3). Höhere Zunahmen und Gewichte bei einer geringeren Haltungsdauer führten im Wirtschaftsjahr 2014/15 zu besseren finanziellen Ergebnissen bei den schwarzbunten Bullen. Schlechte Qualitäten bei dafür zu hohen Preisen für Absetzer schmälerten das Ergebnis der Mäster von Mastrassebullen. Die Effektivität der Rindermast wird entscheidend von der Qualität und den Preisen der Absetzer bestimmt. Ökonomisch Tabelle 1: Mastleistung von Jungbullen aus Ringbetrieben in S-T und M-V im Jahr 2015 Genetik Haltungen (n) Bullen (n) Schlachtgewicht (kg) Alter (Tage) Zunahme (g/tag) Gesamt Mastgenetik Milchgenetk Tabelle 2: Unter Produktionsbedingungen erreichte Ergebnisse verschiedener Rassen Rasse/Rassekonstruktion Anzahl (n) Schlachtgewicht (kg) Alter (Tage) Zunahme (g/tag) Anguskreuzung Charolaiskreuzung Charolais Uckermärker Mast-Kreuzung Fleckvieh Kreuzung Milch*Milch Rotbunt-Holstein-Frisian Schwarzbunt-Holstein-Frisian

41 LKV aktuell sinnvoll ist eine intensive Mast von Absetzern und Fressern mit guter Mastgenetik und einem Gesundheitsstatus auf hohem Niveau. Da in den Sommermonaten niedrige Preise eine kostendeckende Rindermast nicht ermöglichen, liefern Bullenmäster in dieser Zeit deutlich weniger Tiere mit geringeren Gewichten als in den Wintermonaten. Kontinuierlich über das ganze Jahr ausstallende Betriebe sind finanziell im Nachteil. (Tabelle 4) Vermarktungsform bestimmt Betriebsergebnis Bei der Wirtschaftlichkeitsanalyse unterschiedlicher Vermarktungsformen 2014/15 erreichten nur diskontinuierlich liefernde, konventionelle Betriebe mit der Mast eigener Absetzer (kein Umstellungsstress, beste Mastgenetik, hohe Verkaufspreise) und ökologisch wirtschaftende Betriebe (hohe Schlachterlöse, Öko-Prämie) ein positives Ergebnis. Direktvermarkter (hohe Festkosten durch lange Haltungsdauer) und kontinuierlich liefernde, konventionelle Zukaufsbetriebe (Umstellungsstress, Krankheiten, Preistief im Sommer) bewegten sich bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung im negativen Bereich. Mit Öko-Angus auf der Erfolgsspur Dr. Wilhelm Bee, Biolandwirt aus Lichterfelde in der Altmark, stellte die Öko-Mutterkuhhaltung zum Zweck der Qualitätsrindfleischerzeugung dar. In Deutschland spielt nur Fleischfülle, Fettabdeckung und Geschlecht bei der Bezahlung eine Rolle. In anderen Ländern, aber auch in der gehobenen Gastronomie in Deutschland ist man wesentlich weiter. Hier wird Zartheit, Marmorierung und intramuskuläres Fett gefordert und bezahlt. Durch die Bewertung des intramuskulären Fettes als Geschmacksträger in den USA ist dieses Rindfleisch sensorisch hochwertig und wird nach Einführung von TTIP zu ei- Damit Sie bei der Futtermittel- Qualität wissen, wo Sie dran sind, bieten wir Ihnen Qualitätsbewertung für alle Futtermittel. Mit maximaler Präzision und in Höchstgeschwindigkeit. Die Ergebnisse zur Grundfutteranalytik erhalten Sie bereits binnen zwei Tagen. Dipl.-Ing. agr. Marion Dunker hilft Ihnen gerne weiter. Tabelle 3: Auszug aus der betriebswirtschaftlichen Auswertung der Rindermastbetriebe Sachsen-Anhalts im Wirtschaftsjahr 2014/2015 Kategorie Einheit Betriebe mit Mastrassebullen Betriebe mit schwarzbunten Bullen Verkaufte Tiere Stück/Betrieb Einstallgewicht kg/stück Mastendgewicht kg Schlachtgewicht Tageszunahme g/tier Endmastalter Tage Schlachterlös /Tier Tiereinsatz /Tier Kraftfutterkosten /Tier Grundfutterkosten /Tier Summe Kosten /Tier Gewinn/Verlust /Tier 6 74 Tabelle 4: Wirtschaftlichkeit der Rindermast von Mastrassen nach Vermarktungsform im Wirtschaftsjahr 2014/2015 diskontinuierlich, konventionelle Betriebe kontinuierlich, konventionelle Betriebe Direktvermarkter Öko- Betriebe Verkaufte Bullen Einstallgewicht [kg] Schlachtgewicht [kg] Masttagszunahme [g/tag] Tiereinsatz [ /Bulle] Futterkosten [ /Bulle] Lohnkosten [ /Bulle] Maschinenkosten [ /Bulle] Erlös [ /kg SG] 3,87 3,68 3,52 4,50 Kosten gesamt [ /Bulle] Erlös [ /Bulle] Gewinn / Verlust [ /Bulle] LUFA Rostock der LMS Agrarberatung GmbH Graf-Lippe- Str. 1, Rostock, Tel.:

42 RINDUNDWIR September 2016 nem Umdenken bei deutschen Mästern und Fleischvermarktern führen. Rassenmäßig favorisierte Herr Bee Anguskreuzungen hinsichtlich Fleischqualität und Masteignung im Biobereich. Männliche Masttiere werden bei ihm kastriert, da Ochsenfleisch wesentlich schmackhafter als Jungbullenfleisch ist. Die Tageszunahmen seiner Mastrinder liegen bei über Gramm! Schlachtgewichte von 400 kg werden angestrebt. Auch Herr Bee muss von den Einkünften seines Betriebes leben. Dies gelingt im Ökobereich trotz höherer Preise bei ansprechender Qualität nur durch die Prämien (230 /ha S-T Ökoprämie ). Im Koalitionsvertrag der neuen Regierung soll der Ökolandbau ausgebaut werden. Als eine Maßnahme erwägt Landwirtschaftsministerin, Prof. Claudia Dalbert (Die Grünen), nun die Zahlungen in der Umstellungsphase auf 403 /ha und danach auf 273 /ha zu erhöhen. Biobereich mit stetigem Zuwachs Anschließend stellten Jens Freitag und Torsten Hein von der Biopark Markt GmbH Risiken und Chancen bei der Umstellung landwirtschaftlicher Betriebe oder Teilbereiche auf ökologische Produktion vor. Es wurde dabei explizit auf den geringen Aufwand der Umstellung in der Mutterkuhhaltung hingewiesen. Auch in Mecklenburg entscheiden die Fördermittel über die Rentabilität der Biobetriebe. Die gegenwärtigen Marktpreise und Preisprognosen wurden vorgestellt. Der Biobereich ist ein sich über Jahre stetig entwickelnder Bereich mit wesentlich stabileren Bedingungen als die konventionelle Produktion. Gerade in Zeiten der Globalisierung und Öffnung der Märkte sind regionale, qualitativ hochwertige Produkte, die vom Verbraucher gesucht werden, eine Chance für deutsche Landwirte. Grünlandpotential nutzen Unter der Überschrift Grünland ist der Zahlreiche Landwirte, Viehhändler, Vertreter von Schlachtunternehmen und Verbänden folgten der Einladung schlafende Proteinriese stellte Herr Nörtershäuser (H. Wilhelm Schaumann GmbH) verschiedene Aspekte zur Grünlandverbesserung vor. Durch die Klimaveränderung kommt es in Ostdeutschland zu ausgeprägten Sommertrockenheiten. Tiefwurzler, insbesondere der Rohrschwingel, gewinnen eine größere Bedeutung. Auch Kombinationen zwischen deutschem Weidelgras und Weißklee kommen mit den sich verändernden Bedingungen zurecht. Düngung, geeignete Bearbeitung und Schröpfschnitte bestimmen den Narbenzustand und somit den Ertrag. Den Mutterkühen ganz nah Im Anschluss wurden die Stallanlagen und die Mutterkuhherden der Landhof Drömling GmbH besichtigt. Der Betrieb befindet sich im Naturpark Drömling, einem früheren Sumpfgebiet, das im 18. Jahrhundert trockengelegt wurde. Durch den Betrieb werden ha Grünland ausschließlich extensiv mit 850 Mutterkühen und Nachzucht und 780 ha Acker bewirtschaftet. Hauptkulturen auf dem Acker sind Mais, Roggen, Raps und Triticale. Rassebasis in Köckte sind Fleckvieh-, Limousinkühe und Kreuzungen daraus. Männliche und weibliche Absetzer, die nicht zur Zucht benötigt werden, werden verkauft. Herr Sünder, als Geschäftsführer und Herr Rötz als Produktionsleiter beantworten viele Fragen zum Management und der Bewirtschaftung. Konflikte zwischen der Naturparkverwaltung und landwirtschaftlicher Nutzung brachte Sünder mit den Worten: Wenn dafür bezahlt wird, machen wir das auch so wie gefordert. auf den Punkt. Bei der Herdenbewirtschaftung hat hohe Effizienz Priorität. In Absprache mit der Naturparkverwaltung werden je nach Schutzkategorie der Flächen verschieden große Herden in die Gebiete gebracht und bleiben nach Möglichkeit die gesamte Weideperiode in diesem Bereich. Um kurze Abkalbezeiträume von Mitte April bis Mitte Juni zu realisieren, werden zwei bis drei Deckbullen über sechs Wochen in die Herden gelassen. Bei Abtrieb erfolgt immer eine Trächtigkeitsuntersuchung. Nichtragende Kühe gehen danach zur Schlachtung. B. Priegnitz 40

43 Top-Leistung hat gute Gründe Allein- und Ergänzungsfutter Mineralfutter Milchleistungsfutter Leckmassen Kälbermilch Stallhygiene Sprechen Sie mit unseren Futtermittelexperten: Ceravis AG Schleswig-Holstein Ceravis AG Mecklenburg-Vorpommern

44 RINDUNDWIR September 2016 Marktbarometer Bereit für die Verladung zum Export - Vom Standort Karow nach Libyen Zuchtrinder Zuchtviehvermarktung leidet unter Überangebot Die andauernde schlechte wirtschaftliche Situation auf den Milchviehbetrieben wirkt sich auch auf den Handel mit Zuchttieren aus. Etliche Betriebe greifen massiv in ihre Bestände ein, um mit dem Verkauf von Zuchtvieh den schlechten Auszahlungspreis bei der Milch etwas zu kompensieren. Das hat zu einem Überangebot in allen Altersklassen geführt. Damit gerieten natürlich auch die Preise unter Druck. Weibliche schwarzbunte Jungrinder stehen in ausreichendem Maße zur Verfügung. Potentielle Aufzuchtbetriebe sollten sich jetzt am Markt bedienen, um ihre Stallkapazitäten aufzufüllen. Die verhaltene Nachfrage bei Kühen und abgekalbten Färsen im Inland hält immer noch an. Tragende Rinder sind fast nicht am Markt zu platzieren. Milchpreis, Weltpolitik und Weltklima beeinflussen Export Innerhalb der EU herrschen annähernd die gleichen Verhältnisse auf dem Milchmarkt wie in Deutschland. Dies führte dazu, dass Abnehmerländer Polen und England auch sehr zurückhaltend mit dem Ankauf von Kühen und abgekalbten Färsen waren. Die klassische Variante beim Export in Drittländer stellen die tragenden Färsen dar. Viele Faktoren spielen bei diesem schwierigen Geschäft eine Rolle. Zuerst ist es das Geld. Die Finanzierung muss vor der Auswahl der Tiere stehen, ansonsten würden die Exporteure ein erhebliches Risiko eingehen. Probate Mittel stellen die Bezahlung über Vorkasse oder über Akkreditive dar. Wir sind aber auch abhängig vom Klima. Die Futtergrundlage im Empfängerland ist von entscheidender Bedeutung für die Einfuhr der Rinder. Dazu kommt noch die allgemeine weltpolitische Lage (Embargo). Zum Schluss muss noch die innenpolitische Situation des jeweiligen Einfuhrlandes betrachtet werden. Aktuelles Beispiel ist der Putsch in der Türkei. Da die Türkei in diesem Geschäftsjahr unser Hauptabnehmerland ist, bekommt die weitere Entwicklung am Bosporus große Bedeutung für unser Unternehmen. Nach anfänglich schwacher Nachfrage und düsteren Prognosen nahm der Exportmarkt in den Monaten April Juni zum Glück noch einmal richtig Fahrt auf. So konnten wir per schwarzbunte tragende Färsen am Markt platzieren. Damit nehmen wir laut Deutschen Holstein Verband (DHV) hinter MAR und RUW den drit- ten Platz bei den Rinderzuchtverbänden in Deutschland ein. Nach Informationen von unseren Exporteuren werden ab September die Golfstaaten und auch Russland wieder ins Geschäft einsteigen, so dass wir etwas optimistischer in die Zukunft blicken können. R. Netzband Nutzrinder Mit dem Abschluss der Ernte belebt sich die Vermarktung von männlichen und weiblichen Absetzern aus der Mutterkuhhaltung. Die Preise für diese Tierkategorien orientieren sich sehr stark an den aktuellen Schlachtrinderpreisen. Tendenziell ist davon auszugehen, dass die Vorjahrespreise nicht ganz erreicht werden. Beste Preise lassen sich bei den Mästern nur mit den entsprechenden Qualitäten realisieren, d. h. altersgerechte Entwicklung und Absetzgewichte um 250 kg Lebendgewicht. Eine stärkere Inlandnachfrage führt bei den weiblichen Absetzern zu festeren Preisen. Weibliche Uckermärkerabsetzer für das Block House Programm dürfen frühestens mit dem 6. Lebensmonat abgesetzt werden. F. Schultz 42

45 Rindervermarktung Zuchtviehexporte in Deutschland rückläu g bei RinderAllianz mit steigender Tendenz Entgegen dem deutschlandweiten Trend konnte die RinderAllianz ihre Exportzahlen im laufenden Geschäftsjahr um 15 % steigern. Vom bis haben Zuchttiere überwiegend Holsteins aus unserer Region den Weg ins Ausland angetreten. Ein strategischer Vorteil der größeren RinderAllianz ist die Möglichkeit, durch Bündelung der Angebote zahlenmäßig größere Aufträge bedienen zu können. Der Deutsche Holstein Verband dagegen verzeichnet für das Kalenderjahr per Juli absolute Exportzahlen von Zucht rindern (Minus 7,6 %). Der Drittlandanteil ist mit 68 % hoch und vergleichbar mit dem bei RinderAllianz. Drittlandexporte sind risikoreich und schwer planbar. Letztendlich sind sie abhängig von der politischen Lage in den Empfängerländern. Innerhalb der EU sind Polen, Litauen und Spanien Hauptabnehmer für Tiere aus dem RinderAllianz Gebiet. Die Milchbauern in den Nachbarländern sind genauso oder noch stärker von der Krise auf dem Milchmarkt betroffen, wie die einheimischen Landwirte. Insofern bleibt es weiterhin eine enorme Herausforderung, für den notwendigen Absatz zu sorgen, um dringend notwendige Einnahmealternativen bereitzustellen. Zuchtviehexporte werden auch künftig eine wichtige Möglichkeit der zusätzlichen Wertschöpfung für unsere Betriebe darstellen. Das gilt auch in Krisenzeiten. Die Ausgangsposition, der RinderAllianz in diesem hart umkämpften Markt, ist recht gut. Allerdings waren unsere Kunden zurecht mit den am Markt erzielten Preisen unzufrieden. Verband Export 01/16 07/16 MAR RUW RA VOST RSH RBB ZBH LTR OHG RBW 731 SRB 10 Exporte von Färsen, Jungrindern und Kühen im Zeitraum 01/ /2016 (Quelle: DHV) Wir werden deshalb versuchen, neue Vermarktungswege zu erschließen, um das alte Motto Mit Zuchtvieh lässt sich Geld verdienen auch für den Landwirt wieder umzusetzen. M. Löber Gemeinsam in Karow! Veranstaltung für Fütterungsexperten und Züchter 17. Dummerstorfer Seminar Futter und Fütterung und Fachpräsentationen rund ums Rind ab 9:00 Uhr Vermarktungszentrum Karow Glühwein & Schmalzstullen Gänse und Enten vom Landwirt, bratfertig (Vorbestellungen bei Andrea Richter-Schmidt, Tel oder unter karow@rinderallianz.de) RinderAllianz, Tel , Karow, Zarchliner Str. 7, Plau am See I 43

46 RINDUNDWIR September 2016 Ist deutsches Zuchtvieh auch weiter gefragt? RinderAllianz-Experte Frank Wienecke im Interview Die Landwirte in Europa und weltweit beklagen sehr niedrige Milchpreise. Auf vielen Betrieben in Deutschland entwickelete sich der Zuchtviehexport in den letzten Jahren zu einem wichtigen Standbein. Wie sieht das aber heute aus? Wir haben bei Frank Wienecke, Außendienstmitarbeiter für die Rindervermarktung in der westlichen Altmark, nachgefragt. Wie bewerten Sie die aktuelle Lage in der Vermarktung von Zuchtvieh? Auch in der jetzigen schwierigen Situation ist die Zuchtviehvermarktung ein gutes Mittel für die Landwirte, um ihre Liquidität zu verbessern. Wir konnten den Export tragender Färsen im vergangenen Geschäftsjahr sogar um Stück erhöhen. Die Betriebe und wir als RinderAllianz müssen für den Erfolg Hand in Hand arbeiten. Oft liegen zwischen einer Anfrage der Exporteure bis zum Abtransport nur sieben Tage. Das verlangt den Milchviehhaltern eine hohe Flexibilität ab. Die Zusammenarbeit zwischen Herdbuchabteilung und Vermarktung klappt in unserem Hause sehr gut. Auch wenn es manchmal hitzig wird, können wir in diesem Team Rolf Netzband (Teamleiter Vermarktung Sachsen-Anhalt) und Frank Wienecke sind vorsichtig optimistisch Wenn die Zusammenarbeit zwischen der RinderAllianz und den Betrieben stimmt, kommen solche Exporte (Libyen) zustande schnell auf Anfragen reagieren. Die Preise hätten wir uns für unsere Mitglieder natürlich wesentlich höher gewünscht, aber das gibt der Markt leider (noch) nicht her. An dieser Stelle bedanken wir uns bei unseren treuen Kunden herzlich für die faire und gute Zusammenarbeit und für das Verständnis, wenn mal etwas nicht gleich klappt. Zuchtviehhandel ist und bleibt Vertrauenssache! Die RinderAllianz GmbH hat den Einsatz von gesextem Sperma empfohlen, gibt es derzeit ein Überangebot an tragenden Färsen? Ich kann das für mein Arbeitsgebiet so nicht bestätigen. Der Einsatz von gesextem Sperma hielt sich auch aus Kostengründen in Grenzen. Es ist uns trotz der zum Teil schwierigen Situation gelungen, schon weit vor dem Kalben viele tragende Färsen in den Export zu senden. Hinzu kommt, dass die Betriebe in letzter Zeit häufig ihre Holsteinkühe mit Fleischrindsamen belegt haben. Das führt alles dazu, dass meiner Meinung nach ab Herbst sogar Jungkühe auf dem Markt fehlen könnten. Dieser Trend wird länger anhalten. Wir bemerken heute schon eine leicht steigende Nachfrage nach abgekalbten Färsen. Welche Besonderheiten gibt es in Ihrem Gebiet, der westlichen Altmark? Die Betriebe in der westlichen Altmark sind mit gutem Boden nicht so reich gesegnet. Auch in landwirtschaftlichen Unternehmen mit viel Acker spielt die Tierhaltung deshalb eine große Rolle. Der Mangel an Bodenpunkten kann nur durch die Veredlung durch die Tierproduktion wettgemacht werden. Viele Landwirte sagen mir oft genug: Vom Acker allein können wir nicht leben, deshalb rechne ich nicht damit, dass es in meinem Arbeitsgebiet zu einer großflächigen Aufgabe der Milchproduktion kommen wird. Wie schätzen Sie die Zukunft von spezialisierten Färsenaufzuchtbetrieben ein? Die Färsenaufzuchtbetriebe haben definitiv ein höheres Risiko in den Zeiten niedriger Milchpreise, denn sie besitzen keine Möglichkeit, nicht verkaufte tragende Färsen zu melken. Also liegt es an uns, alle tragenden Färsen vor der Kalbung zu vermarkten. Das ist unsere tägliche Aufgabe und wir sind optimistisch, sie auch weiter bestmöglich erfüllen zu können. Exportländer, die schon immer mit uns zusammen arbeiten, wie zum Beispiel Russland, Kuwait, Dubai und Ägypten, wollen weiterhin deutsches Zuchtvieh. Diese Länder sind mit der Qualität, der Dokumentation und mit dem Veterinärstatus unserer Tiere zufrieden. Es wird Wert auf ein gutes Exterieur gelegt, das Angebot können wir bedienen. Ich bin also optimistisch. 44

47 Neue Wege im Handel mit Bullenkälbern Denkavit unser neuer Partner Denkamilk Rindervermarktung Topstart + DOSTO CAPS Das Team für den sicheren Start! Die Firma Denkavit war vor etwa einem Jahr auf der Suche nach einem geeigneten Partner für den Bullenkälbereinkauf in M-V und ST. Aufgrund des Drucks von der Politik sind auch die Mastbetriebe angehalten, in Sachen Antibiotikaeinsatz umzudenken. Diesen Ansatz brachte Denkavit in unsere Gespräche mit ein. Denkavit Wer ist das? Die Firma Denkavit ist ein Familienunternehmen aus den Niederlanden, unter der Führung der Familie Buys. Sie beschäftigen rund 400 Mitarbeiter mit Standorten in Holland, Frankreich, Italien und Deutschland. Das Kerngeschäft des Unternehmens liegt in der Produktion von Tierfutter und dessen Verkauf. In den 50er Jahren kam es bei einem Überschuss von Milchkälbern und Milchprodukten zu der Überlegung, beides zu nutzen. Daraus entstand die heutige Kälbermast. Zusammenarbeit Denkavit und RinderAllianz! Warum? Heute mästet Denkavit jährlich um die Kälber. Um diese Stückzahlen zu realisieren, bediente man sich des herkömmlichen Kälberhandels. Auch die RinderAllianz arbeitet bisher auf diese Weise. Das bedeutet, dass die Kälber erst nach mehreren Stationen und längerer Transportzeit auf den Mastbetrieben ankommen. Das wollten wir gerne ändern. Heute werden die Kälber nach dem Ankauf im Sammelstall sortiert und sofort transportiert. Sie sind spätestens nach 24 Stunden auf dem Mastbetrieb und können dort bestmöglich versorgt werden. Vorteile für die Milchviehbetriebe Denkavit garantiert die Abnahme aller verkaufsfähigen Kälber zu marktgerechten Preisen. Außerdem wird in Zukunft für alle interessierten Lieferanten die Möglichkeit bestehen, Auskunft über die Kälbergesundheit der angelieferten Kälber zu erhalten. Denkavit untersucht und dokumentiert jedes angelieferte Kalb durch eine Blutuntersuchung. Aus diesen Daten kann jeder Betrieb Verbesserungen in der eigenen Kälberaufzucht herleiten und auch eine Beratung der Firma Denkavit in Anspruch nehmen. Diese Erkenntnisse können natürlich auch für die Aufzucht der weiblichen Kälber genutzt werden. Das Team RinderAllianz hofft mit dem neuen Partner Denkavit für die Kundschaft nicht nur attraktiver im Kälberhandel zu sein, sondern auch einen Mehrwert über die Beratung zu erzielen. Probieren Sie es aus! R. Schmitz Geeignet für Milchviehbetriebe in Deutschland! kalt und warm löslich höchste Anwendungssicherheit Eimer- und Automatentränke ad libitum Fütterung angesäuert hohe Leistung Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Handelspartner! Ein neuer Maststall mit optimalen Bedingungen für die Kälber G E M E I N S A M W A C H S E N 45

48 RINDUNDWIR September 2016 Weibliche Top-Genetik unter dem Hammer 8. Deutsches Fleischrind-Färsenchampionat Best of 82 Elite-Färsen aus vielen deutschen Zuchtgebieten wechselten anlässlich des 8. Deutschen Färsenchampionats am 12. April in Groß Kreutz den Besitzer. Mit einem Durchschnittspreis von Euro konnte ein für Veranstalter und Beschicker zufriedenstellendes Verkaufsergebnis erzielt werden. Topseller war die hessische Charolais-Färse Verona (Romeo x Unickel), für die ein Käufer aus Westfalen Euro bot. Erstmalig war die Rasse Galloway auf der Auktion vertreten. RinderAllianz-Züchter vom Ausfallteufel geplagt Viele Ausfälle plagten in diesem Jahr die Beschicker aus dem RinderAllianz-Zuchtgebiet, so dass von den 23 vorgesehenen Verkaufstieren nur 14 (10 aus ST, 4 aus M-V) aufgetrieben werden konnten: Fleckvieh-Simmental (9), Angus (4) und Galloway (1). und mit vier Klassensiegen dennoch erfolgreich In der dem Verkauf vorausgehenden Prämierung haben sie sich dennoch sehr erfolgreich behauptet und neben fünf Ib-Platzierungen vier Klassensiege geholt: Kat. 11 KEA Begonie (Talisker x Kondor; ANG), Hartmut Keunecke, Lauenhagen, Kat. 44 Lippy PP* (Egon x Hoeness; FLS), Christian Bunde, Drewitz, Kat. 48 Esra PP* (Rosenherz x Turbo; FLS), Röder GbR, Wulferstedt, Kat. 53 Lilith PP* (Egon x Rokko; FLS), Albert Bunde, Drewitz. Rasseübergreifend hinterließ insbesondere die auf hohem Niveau sehr homogene Fleckvieh-Simmental-Kollektion einen absolut überzeugenden Eindruck, zu dem auch die RinderAllianz-Beschicker einen nicht unerheblichen Beitrag leisteten! Im Zuge der Versteigerung konnten 11 Färsen durch Mecklenburger (8) und Sachsen-Anhaltiner (3) Züchter erworben werden, darunter die Siegerfärse der Rasse Limousin. S. Schmidt Angus-Klassensiegerin KEA Begonie von Hartmut Keunecke, Lauenhagen Fotos (2): Saskia Meier, RBB Mit der Rosenherz-Tochter Esra holte die Röder GbR einen Klassensieg beim Fleckvieh-Simmental Dexterzüchter hielt in Brandenburg die Mecklenburger Farben hoch Beim Brandenburger Fleischrinderwettbewerb am 6. Mai 2016 auf der BraLa in Paaren/Glien war in diesem Jahr nur ein einziger Mecklenburger am Start. Dexterzüchter Dr. Gerald Stumpf aus Radegast präsentierte die anderthalbjährige Färse Fiona sowie die 4-jährige Kuh Helle mit Bullenkalb Herbert und belegte einen Ib- und einen Ic-Platz. Herzlichen Glückwunsch und danke für das Engagement! S. Schmidt Viel Schick zeigte die junge Dexterfärse Fiona 46

49 Zucht Fleischrind Kaderschmiede für künftige Zuchtbullen Ergebnisse 2015/2016 aus der Prüfstation Laage Manchmal passt es einfach: Mit g Prüftagszunahmen schloss Ubaldo, Vollbruder des Karower Champions von 2015, die Eigenleistungsprüfung in der MPA Laage als Jahrgangsbester 2016 ab. Zusammen mit 33 anderen Kandidaten durchlief Ubaldo (Uwe x Samut; Fleckvieh-Simmental; Züchter: Beate Rathje, Mistorf ) die Stationsprüfung in Laage. Mit durchschnittlichen Prüftagszunahmen von g und Lebenstagszunahmen von g wurden 2015/2016 sehr zufrieden stellende Ergebnisse erreicht, die sowohl dem Entwicklungspotential als auch einer soliden Skelettentwicklung der heranwachsenden Bullen gerecht zu werden vermochten. Die höchsten Prüftagszunahmen mit mehr als g erzielten die Rassen Fleckvieh-Simmental und Charolais, mit durchschnittlich g lagen auch die mittelintensiven Angus auf hohem Niveau. Bullen in Bismark und Karow 9 Prüfbullen des Jahrgangs konnten auf den Auktionen in Bismark (2) und Karow (7) zu durchschnittlich (und damit leicht über dem Durchschnitt) verkauft werden, zwei davon in die Besamung. Die Rassesieger Angus (PMC Gero aus der Putenmast Cölpin GmbH) sowie Fleckvieh-Simmental (der oben erwähnte Ubaldo) waren Prüfbullen. Ubaldo erfolgreicher Prüfbulle in Laage und Rassesieger Fleckvieh-Simmental in Karow Tabelle 1: Ergebnisse 2015/2016 der Stationsprüfung in der MPA Laage Ausblick auf das Prüfjahr 2016/2017 Auch für das neue Prüfjahr sind wieder 35 Prüfkälber vorgesehen. 15 Kälber wurden in den ersten beiden Prüfgruppen bereits eingestallt. Der 3. Durchgang ist in Vorbereitung. Die Daten zu den Prüfkälbern und ihren Ergebnissen stehen auf der Internetseite der RinderAllianz unter leistungspruefung-zws/ zum Download. S. Schmidt Rasse Einstallung Prüfabschluss Bewertung Ultraschall n Alter (d) GW (kg) LTZ (g) GW (kg) PTZ (g) LTZ (g) T/B/S (Pkt.) RMF cm2 Index RMF Angus ,5-8,0-7,1 90,7 1,13 Aubrac ,0-7,0-6,5 102,6 1,69 Blonde ,3-7,0-7,0 95,1 1,37 Charolais ,8-7,8-7,3 101,3 1,15 Gelbvieh ,0-7,0-7,5 83,1 1,16 Fleckvieh ,9-7,7-7,6 94,8 1,08 ø ,6-7,6-7,3 94,3 1,17 Minimum ,7 0,97 Maximum ,0 1,80 47

50 RINDUNDWIR September 2016 Auftakt mit Angus und Fleckvieh-Simmental RinderAllianz-Rassetre en 2016 erö net Getreu dem Motto Erfahrungsaustausch ist die billigste Investition werden im RinderAllianz-Zuchtgebiet jährlich für alle größeren Fleischrind-Rasseblöcke Züchtertreffen auf interessanten Praxisbetrieben angeboten. Den Auftakt gestalteten am 26. Mai und 9. Juni die Rassen Angus und Fleckvieh-Simmental. Angus mit Zukunft Rassetreffen in der Güritzer Agrar GmbH Mit über 30 interessierten Teilnehmern war die Resonanz auf die Einladung nach Karstädt bei Grabow sehr zufriedenstellend. Nach einem gemeinsamen Mittagessen informierten Gernot Pohl und Sabine Schmidt über Neuigkeiten aus der RinderAllianz und über verschiedene Schwerpunkte aus der Zucht und Vermarktung von Angusrindern. Dabei war u. a. auch Gelegenheit, den neuen roten Aberdeen-Angus-Besamungsbullen der RinderAllianz Tobak K in Bild und Zahlen zu präsentieren und auf seine Nutzung Appetit zu machen. Die Angus gehören seit mehreren Jahren zu den Rassen, die am Exportmarkt besonders gefragt sind. Vor diesem Hintergrund ging der Appell an die Züchter, Herdbuchführung und Leistungsprüfung in Ordnung zu halten, Zuchttiere als Absetzer möglichst nicht zu verkaufen, sondern für mögliche Kaufaufträge vorzuhalten ein Konzept, das im laufenden Jahr mit mehreren Exportaufträgen für Angus gut aufgeht. Züchterischer Ausblick - überzeugende Färsenherde mit Zuchtbullen Helgo (Iron Ore x Red Rock) Im Anschluss stellte Geschäftsführer Stephan Nagel die Anguszucht in der Güritzer Agrar GmbH vor. Der Biobetrieb befindet sich im Landkreis Ludwigslust-Parchim und ist aus der ehemaligen in Steesow ortsansässigen LPG hervorgegangen. Sie gehört heute zur Steesower Agrarland GmbH & Co. KG, einem Verbund landwirtschaftlicher Unternehmen in der Region. Der Betrieb wirtschaftet hier eng mit der Milower Agrarmarketing GmbH Steesow zusammen, einem weiteren Angus-Zuchtbetrieb im Firmenverbund. Die Güritzer Agrar GmbH bewirtschaftet fast 900 ha LN, darunter verschiedene Grünlandflächen unter Naturschutzauflagen, betreibt jedoch auch Ackerbau. Die Grünlandflächen befinden sich im Landschaftsschutzgebiet Unteres Elde- und Meynbachtal. Die Absetzer aus der Mutterkuhhaltung mästet der Betrieb selbst aus. Seit 2012 werden Zuchtherden der Rassen Angus und Charolais aufgebaut. Aktuell stehen im Betrieb rund 70 Angus-Herdbuchkühe in den Farben rot und schwarz. Ein großer Teil der Kühe geht auf die Zucht der Milower Agrarmarketing GmbH zurück. Hinzu kamen Zukäufe aus den Betrieben Timo Oelkers, Engensen und Joachim Bethge, Poritz sowie Zukäufe schwarzer AA-Tiere aus Dänemark. Im Rahmen der Betriebsbesichtigung konnten auf der Weide zwei Angus-Kuhherden (eine schwarze AA-Herde sowie eine rote Angus-Zuchtherde) und eine sehr vielversprechende Färsenherde begutachtet werden. Interessante Zuchtbullen aus zum Teil wenig verbreiteten Linien, die 1- und 2-jährigen Verkaufsbullen sowie weitere Nachzuchttiere in der Rinderanlage Karstädt rundeten die Besichtigung ab. Geschäftsführer Stephan Nagel (rechts) stellt die Tiere in der Rinderanlage Karstädt vor Ein Hingucker! Aufgrund seines RZF von 124 wurde Zuchtbulle Ralf auf der Generalversammlung 2016 des RZMV ausgezeichnet. Unser Fazit: eine sehr lohnenswerte Besichtigung und ein engagierter Zuchtbetrieb, mit dem in Zukunft zu rechnen ist! S. Schmidt 48

51 Zucht Fleischrind Am Rand der Großstadt Fleckvieh-Simmental 2016 Die täglichen Zunahmen stimmen und machen die eigene Bullenmast rentabel Bernd Nöckel, favorisiert Herdengrößen die genau auf den jeweiligen Deckbullen zugeschnitten sind Das diesjährige Fleckvieh-Simmental Züchtertreffen fand am 9. Juni im Süden des Zuchtgebietes statt. Gastgeber war die Weidewirtschaft Kollenbey e.g. Im mitteldeutschen Industriegebiet zwischen Halle, Merseburg, Buna und Leuna liegen die Saaleauen um Kollenbey. Während der Horizont von der Kulisse der Industrie geprägt ist, vermitteln Wiesen und weidende Kühe mit Kälbern bei Fuß eine unerwartete Idylle. Am Himmel kreisen Störche und Seeadler und ein Großteil der Flächen ist FFH- und Naturschutzgebiet. Der 265 ha Grünland umfassende Weidewirtschaft Kollenbey ist ein vor Jahren ausgegliederter Partner der Agrarprodukt e.g. Schafstädt. Die ersten Mutterkühe kamen in den Jahren Damals startete Sachsen-Anhalt ein Förderungsprogramm für den Zukauf reinrassiger Fleischrinder. Ein Teil der Herde geht auf diese ersten 30, damals aus Baden-Württemberg stammenden Doppelnutzungs-Fleckviehkühe, zurück. Heute kann man sagen, die Rasse hat sich für den Standort und Betrieb absolut bewährt. Von den 250 Fleckvieh-Mutterkühen werden gut 200 Kühe im Herdbuch geführt. Damit gehört die Weidewirtschaft Kollenbey e.g heute zu den größten Zuchtbetrieben der Rasse im RinderAllianz-Zuchtgebiet. Etwa fünfzig Prozent der männlichen Nachzucht werden im Betrieb gemästet, die anderen als Absetzer verkauft. Um den Markt über das Jahr gleichmäßig zu bedienen, gibt es keine saisonale Kalbung. Es wird sehr darauf geachtet, dass in den einzelnen Kühe umfassenden Teilherden, die Kälber nach Geschlecht und Alter sortiert werden. Die 6-7 Deckbullen im Betrieb werden gezielt ausgewählt. Bernd Nöckel, er trägt Verantwortung für die gesamte Rinderproduktion, schaut beim Zukauf der Herdenbullen ganz genau auf Qualität. Getreu dem Motto der Bulle ist die halbe Herde hängt die Messlatte sehr hoch. In den letzten Jahren kamen unter anderem auch KB-Bullen aus der Station Bismark zum Einsatz, darunter Carlos (Columbus x Vitez) und Graf (Gigant x Heiner). Vor allem die Graf-Nachkommen überzeugten in Exterieur und Fleischleistung. Im betrieblichen Zuchtziel werden gut bemuskelte Kühe im mittleren Rahmen nach vorn gestellt. Die Kälber werden auf der Weide nicht zugefüttert und sollen maximale Gewichte aus Grundfutter und Milch der Mütter generieren. Natürlich verfolgt der Betrieb das überregionale Zuchtgeschehen sehr genau, ist auch Mitglied im Bundesrasseverband, hat aber betrieblich bedingt keine Möglichkeit, mit eigenen Tieren auf Ausstellungen und Schauen präsent zu sein. Der Verkauf von Zuchtbullen ab Hof ist eine künftige Option. Aber mit weiblichen Zuchtrindern (Jungrinder bis tragende Färse) hat sich Kollenbey - egal ob im Inland oder Export - schon einen Namen gemacht. Es ist absolute Selbstverständlichkeit, die Verkaufstiere optimal zu präsentieren und wer in Kollenbey gekauft hat, kommt gern zurück. G. Pohl Die einhellige Meinung der Züchter, Kollenbey ist ein sehr interessanter Betrieb 49

52 RINDUNDWIR September 2016 RinderAllianz präsentiert Neue Fleischrind-Besamungsbullen Aberdeen Angus TOBAK K ET (rot) Züchter: Kanada Abstammung: V: Red Lazy MC Trooper 21Y r VV: Red SSS Soldier 365W r MV: Crowfoot 4130P sw Mit Tobak K steht ein genetisch äußerst interessanter roter Aberdeen-Angus-Bulle für den Zuchteinsatz zur Verfügung. Der über Embryotransfer gezogene Bulle mit kanadischer Abstammung hat die Stationsprüfung für Fleischrindbullen in Laage mit sehr guten Ergebnissen durchlaufen (PTZ: g, LTZ: g, Index Rückenmuskelfläche: 1,13). Der ausgesprochen dunkelrote Bulle mit typvollem Kopf, genügend feinem Knochenbau, ausgeprägter Mittelhandlänge und sehr guter Körpertiefe und Bemuskelung steht damit ganz im Typ seines preisgekrönten Vaters. Red Lazy Mc Trooper 21Y war Senior & Grand Champion Red Angus Bull auf der Fort Worth National Angus Show 2014 in Texas sowie Senior Champion Bull auf der Denver Stock Show Er gefällt durch seinen beeindruckenden Phänotyp (dunkelrote Farbe, typvoller Kopf, enorme Länge, Tiefe und Bemuskelung) und weist positive Zuchtwerte hinsichtlich Kalbeverlauf, Absetzund Jährlingsgewicht, Milchleistung, Schlachtkörpergewicht und Marmorierung auf. Die Mutter Red YY Patty 701T ist eine gefragte Spenderkuh, die ebenso ausgezeichnete Zuchtbullen, wie auch effiziente weibliche Zuchttiere, hervorgebracht hat. Die enorm tiefe, sehr feine Kuh mit einer festen Oberlinie und einem guten Euter überzeugt ebenfalls mit durchgängig positiven Zuchtwerten. Tobak K ist negativ auf das Myostatin- (Doppellender-)Gen getestet. Eigenleistung Körung KZW: 104 Tgl. Zunahme g Zuchtwert Fleischleistung 200 Tage 365 Tage mat. TZ365 Bem.365 Si.% RZF Fleckvieh-Simmental DEMARCO PP* Züchter: Arndt & Sohn GbR, Bottmersdorf Abstammung: V: Deno VV: Dalgas MV: Odysseus Mit Demarco PP* bietet die RinderAllianz GmbH einen für Färsenanpaarungen geeigneten Bullen. Demarco ist ein sehr korrekter, mittelrahmiger Bulle mit herausragendem Exterieur und besten Fundamenten. Sowohl auf der Mutterals auch auf der Vaterseite finden sich durchgehend Vererber mit herausragendem Typ und hochpositiver Fleischleistung. Demarco selbst überzeugt mit viel Ausdruck und einer enormen Wachstumskapazität. Er liegt mit seinen Ta- geszunahmen weit über dem Betriebsdurchschnitt. Durch die Kombination der Blutführung ist Demarco ein Bulle mit bester Outcross-Qualität und dadurch sehr breiten Einsatzmöglichkeiten. Die aktuell vorliegenden Elterninformationen empfehlen diesen Bullen für unkomplizierte, leichte Kalbungen und Färsenanpaarungen. Der Bulle ist sowohl für die Reinzucht als auch für die Gebrauchskreuzung geeignet. Eigenleistung Körung KZW: 113 Tgl. Zunahme g Zuchtwert Fleischleistung 200 Tage 365 Tage mat. TZ365 Bem.365 Si.% RZF

53 Zucht Fleischrind Der reinerbig hornlose Gandalf PP* erweitert noch einmal die genetische Breite des Spermaangebots der Rasse Uckermärker. Beide Elternlinien sind bisher nicht über die Besamung verfügbar, so dass sich Gandalf als züchterische Alternative für die meisten Reinzuchtbestände anbietet. Auf der Vaterseite stehen mit Gunnar (Gabor Guido Ganter) sowie Dario eher seltene Uckermärkerlinien im Pedigree. Die Mutterseite kombiniert mit Elton und Henri sehr zuverlässige, leistungsstarke Genetik. Mit 120 % Aufzuchtleistung zum Betriebsmittel ist die Gandalf-Mutter Garantin für Milch und Mütterlichkeit! Der insgesamt sehr harmonische, typ- starke Gandalf liegt mit seinen Tageszunahmen deutlich über dem Durchschnitt seines Zuchtbetriebes und wurde gekört. Herauszuheben ist das sehr korrekte, eher etwas feinere Skelett, insbesondere die sehr soliden Klauen mit hohen Trachten. Gandalf besticht durch seinen extrem gelassenen, gutartigen Charakter, der bereits auch seine Mutter auszeichnet. Auf Grundlage seines eigenen Exterieurs sowie der vorhandenen Elterninformationen sind von Gandalf tendenziell unkomplizierte Kalbungen zu erwarten, so dass sich ein breiter Einsatz sowohl für die Reinzucht als auch für Gebrauchskreuzung anbietet. Uckermärker GANDALF PP* Züchter: LWB Sebastian Ehlert, Jarmen Abstammung: V: Gunnar VV: Gabor MV: Elton Eigenleistung Körung KZW: 106 Tgl. Zunahme g Zuchtwert Fleischleistung 200 Tage 365 Tage mat. TZ365 Bem.365 Si.% RZF Mit Gunvald stellt die RinderAllianz GmbH einen weiteren gut veranlagten Weißblauen Belgierbullen für die Kreuzung mit Holsteins bereit. In seiner Genetik verbindet er auf Leichtkalbigkeit gezüchtete dänische Mutterlinien mit Großvätern der belgischen Population. 38 kg eigenes Geburtsgewicht sowie ein in Dänemark vorgeschätzter Zuchtwert für den direkten Kalbeverlauf von 102 lassen einen normalen, unkomplizierten Kalbeverlauf erwarten. Seine Jugendentwicklung mit Tageszunahmen von über g machen Gunvald zusätzlich interessant. Der Bulle ist kein Rotfaktorträger! Auch gesext (männlich) verfügbar! Weißblaue Belgier GUNVALD Züchter: Dänemark Abstammung: V: Gadaffi VV: Fripon MV: Valentin Eigenleistung Körung KZW: 111 Tgl. Zunahme g Zuchtwert Fleischleistung 200 Tage 365 Tage mat. TZ365 Bem.365 Si.% RZF

54 RINDUNDWIR September 2016 Mehr Fleisch aus Gras Frühjahrstre en für Fleischrinderzüchter und Mutterkuhhalter in M-V Die Entscheidung, das Frühjahrstreffen der Fleischrinderzüchter und Mutterkuh halter in diesem Jahr erst am 5. April durchzuführen, erwies sich möglicherweise als nicht optimale Wahl. Aufgrund der Witterungslage und der anstehenden Arbeiten im Pflanzenbau konnten viele Landwirte den Termin nicht wahrnehmen, so dass die Veranstaltung mit etwa 50 Teilnehmern deutlich schlechter besucht war als in den Vorjahren. Schade, denn sowohl die Vorträge am Vormittag als auch die Betriebsbesichtigung am Nachmittag waren ausgesprochen interessant und lohnenswert. Fütterung von Fleischrindern und Färsenmast im Fokus Einen überaus informativen und hörenswerten Vortrag hielt Prof. Dr. Olaf Steinhöfel vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Unter der Überschrift Mehr Fleisch aus Gras ging es um die Fütterung von Fleischrindern, insbesondere durch verstärkte und zielgerichtete Nutzung des Grünlandes. Ulrike Drews von der LVAT in Groß Kreutz referierte zur Wirtschaftlichkeit der Mast von Fleischrindfärsen. Eine Thematik, die nicht nur bei den anwesenden Block House-Vertragsbetrieben auf Interesse stieß, allerdings auch in den Ergebnissen recht ernüchternd war. Besichtigung in der Russower Landbau und Haffrind GmbH Nach einigen News aus der Fleischrindervermarktung (Reinhard Schmitz) und der Herdbuchzucht (Sabine Schmidt) ging es nach dem Mittag hinaus zum Gastgeberbetrieb, der Russower Landbau und Haffrind (RLH) GmbH. Hier werden Mutterkühe zur Absetzerproduk tion gehalten. André Harder und Detlef Wodars stellten sehr ambitioniert das Management der Mutterkuhhaltung im Betrieb vor und präsentierten ihre im Aufbau befindliche Fleckviehzuchtherde (ca. 40 Herdbuchkühe plus Nachzucht). Gespannt waren die meisten Teilnehmer auch auf die Besichtigung der Wasserbüffel, die der Betrieb zur Pflege von Naturschutzflächen am Salzhaff und gegen die drohende Verschilfung der Flächen hält. Obwohl sich die Büffel in den zurückliegenden Monaten durchaus zu Medienstars und lokalen Berühmtheiten entwickelt haben, posierten sie aktuell noch sehr gelassen und unbeeindruckt von den Besuchern in Stallnähe. Fazit: Eine sehr interessante Veranstaltung, der einige Teilnehmer mehr allerdings gut getan hätten. S. Schmidt Fleckvieh-Nachzuchtfärsen in der Russower Landbau und Haffrind GmbH Wasserbüffel Landschaftspfleger am Salzhaff 52

55 Zucht Fleischrind Gemeinsames Training für ein kritisches Auge! Mecklenburger Züchter waren Gastgeber für Vergleichsbewertung Die Teilnehmer der Bewerterschulung auf dem Angus-Zuchtbetrieb von Hartmut Keunecke in Lauenhagen Angus, Fleckvieh-Simmental und Limousin wurden bei der diesjährigen Vergleichseinstufung genauer unter die Lupe genommen. Die Fleischrind-Bewerter aus Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen reisten Anfang Juni zu ihren Kollegen nach Mecklenburg-Vorpommern, um gemeinsam Rinder einzustufen und damit nicht nur das Auge zu schärfen, sondern auch eventuell unterschiedliche Sichtweisen in der subjektiven Bewertung von Fleischrindern hinsichtlich Typ, Bemuskelung und Skelett zu vereinheitlichen. Dass nicht jede Rinderherde begeistert ist, wenn 15 Bewerter gleichzeitig zwischen den Tieren herumstiefeln, um alle Merkmale genau zu sichten, versteht sich von selbst. Umso beeindruckender war die Ruhe in den ausgewählten Herden, die das Anliegen erst möglich machte. Den gastgebenden Züchtern: - Limousinhof Zippelow, Bernd & Felix Wirtz GbR - Engfer GbR, Groß Helle - Hartmut Keunecke in Strasburg-Lauenhagen sei an dieser Stelle für die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung herzlich gedankt. Es brachte allen Teilnehmern viel, sich einerseits mit den Kollegen zu vergleichen, aber vor allem auch am Tier über bestimmte Vorzüge und Mängel zu diskutieren und sich auf ein einheitliches Bewertungsergebnis zu einigen. Gemeinsame Einstufung der RinderAllianz-Bewerter in Kollenbey Um diese positiven Erfahrungen noch einmal zu vertiefen, trafen sich die Fleischrind-Bewerter der RinderAllianz Ende Juli in Kollenbey im südlichen Sachsen-Anhalt, um in einem größeren Betrieb Kühe der Rasse Fleckvieh-Simmental einzustufen. Nach etwa 150 gemeinsam bewerteten Kühen sowie nach zum Teil intensiven Diskussionen über Farbe, Eutermerkmale, Fleisch- und Milchtyp, Rahmen, Oberlinie, Tiefe, Breite, Becken, Beinstellung, Fesseln, Klauen etc. lässt sich eine inzwischen sehr einheitliche Sichtweise feststellen, die unbedingt auch im Bewerteralltag aufrecht erhalten und regelmäßig nachjustiert werden soll. S. Schmidt 53

56 RINDUNDWIR September 2016 Magnet für Fleischrindzüchter aus Nah und Fern Bundesrassetre en im RinderAllianz-Zuchtgebiet Neugierige Wagyu-Rinder der Haake-Schröder GbR in Kuhlhausen Gleich für drei rassebezogene Bundestreffen Angus, Gelbvieh und Wagyu waren RinderAllianz-Zuchtbetriebe im Juni/Juli Gastgeber. Die Chance, sich einem so breiten Fachpublikum zu präsentieren, wurde von unseren Züchtern erkannt und engagiert genutzt. Am Ende dürfte die Fleischrinderzucht in der Region ein deutliches Stück an Bekanntheit und Wertschätzung gewonnen haben. 12. Nationales Gelbviehtreffen Zum zwölften Mal fanden sich Züchter und Interessierte des Deutschen Gelbviehs aus ganz Deutschland zum gemeinsamen Interessenaustausch zusammen. Das diesjährige Treffen führte am Wochenende des 11. und 12. Juni nach Mecklenburg-Vorpommern. Gastgeber waren die Gelbvieh-Zuchtbetriebe: Gut Dudendorf MAYER KG, Dettmannsdorf, OT Dudendorf Seit einigen Jahren steht hier neben rund HF-Kühen auch eine Herde von ca. 40 Gelbvieh-Mutterkühen. Zuchtschwerpunkt ist die Hornlosigkeit. Die Herde präsentierte sich mit gut entwickelten Kälbern bei Fuß. Trebeltal Bioprodukte GbR, Christian Rohlfing, Bassendorf Christian Rohlfing bewirtschaftet mit seiner Familie ca ha an vier Standorten. Am Wohnort in Bassendorf wird die Gelbvieh-Mutterkuhherde (40 HB-Kühe) gehalten. Eine kleine Herde Pustertaler Sprinzen (ebenfalls Herdbuch) sowie etwa 40 Gebrauchskreuzungen mit Gelbvieh und Uckermärkern ergänzen die Mutterkuhhaltung im Betrieb. Zur Mitgliederversammlung der im vergangenen Jahr gegründeten IG Deutsches Gelbvieh trafen sich Mitglieder und Gäste in Bad Sülze. Nach einem gemeinsamen Abendessen stellte Dr. Sabine Schmidt die Rinderzucht und Organisationsstrukturen in der Region vor. Mit 199 Gelbvieh-HB-Kühen stehen in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 40 % der deutschen Gelbvieh-Herdbuch-Mutterkühe. Weitere Themen waren die Entwicklung der IG seit ihrer Gründung, die neu entwickelte Internetseite (www. rzv-franken.de/gv/) sowie Aktivitäten zum Erhalt und zur züchterischen Weiterentwicklung der vom Aussterben stark bedrohten Rasse Gelbvieh. Deutsche Anguszüchter in Sachsen-Anhalt zu Gast Vom 24. bis 26. Juni trafen sich rund 100 Anguszüchter und -halter aus ganz Deutschland zu den 31. Deutschen Angustagen in Sachsen-Anhalt. Selbst aus Österreich und der Schweiz waren drei Teilnehmer angereist. Neben Betriebsund Herdenbesichtigungen stand die jährliche Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Deutscher Angus-Halter e.v. mit auf dem Plan. Sehr engagiert hatten sich die gastgebenden Zuchtbetriebe auf die Besichtigungen vorbereitet. So zeigten sie den sehr aufgeschlossenen und interessierten Besuchern besondere Einzeltiere, Kleingruppen und ganze Herden und erläuterten Erreichtes, Zuchtstrategien und Zukunftspläne. Das bot Raum für einen angeregten Erfahrungsaustausch unter den Züchtern. Gastgeber waren: Joachim Bethge, Poritz Er wurde von seiner ganzen Familie und besonders von seinen Enkeln, den Jungzüchtern Otto Wilhelm und Arnd Oke Steffens bestens unterstützt. Der Betrieb bewirtschaftet 53 ha Acker und 63 ha Grünland im Nebenerwerb und hält 73 Angusrinder. Mutterkuhhaltung Schopsdorf GmbH Hier werden 400 Mutterkühe (davon 167 Angus) gehalten, daneben 200 Bullen und 165 Färsen gemästet sowie 50 Färsen als Nachzucht für die Mutterkuhherden aufgezogen. Günter Reichert, Natho Der vom Nebenerwerb zum Haupterwerb entwickelte Betrieb bewirtschaftet 161 ha, davon 39 ha Grünland, und hält rund 30 Angus-HB-Kühe. Durch den starken Einsatz von KB-Bullen konnte hier Nachzucht vieler bekannter Vererber besichtigt werden. Auf der Heimreise am Sonntag bestand für die Teilnehmer (je nach Reiserichtung) noch die Möglichkeit, weitere interessante Angus-Zuchtbetriebe kennenzulernen: Hark Arfsten, Gut Müggenbusch, Mario Seidenbusch, Pötewitz Steffen und Bernhard Stickel, Winkel. 54

57 Zucht Fleischrind Die Teilnehmer der 31. Deutschen Angustage auf dem Hof von Joachim Bethge in Poritz Ein ausführlicher Bericht ist auf der Internetseite des BDAH unter angus-bundesverband.de/index.php/de/ aktuelles nachzulesen. Bundestreffen der Wagyu-Züchter in Havelberg und Kuhlhausen Über kaum eine Rasse wird in den Medien so intensiv berichtet wie über Wagy u und das von ihnen erzeugte Rindfleisch. Am 1. Juli-Wochenende trafen sich die Mitglieder des Wagyu-Verbandes Deutschland e.v. zu ihrer Jahrestagung in Sachsen-Anhalt. Gastgebender Betrieb war die GbR Haake-Schröder in Kuhlhausen, in der seit 2008 Wagyu-Rinder gezüchtet werden. Mit inzwischen 9 Wagyu-Herdbuchkühen, 6 Färsen und 14 Kälbern sind Ronald Haake und Andreas Schröder der momentan größte Zuchtbetrieb dieser Rasse im RinderAllianz-Zuchtgebiet. Auf der Jahresversammlung konnte der Vorsitzende Klaus Möbius ein steigendes Interesse an der Rasse und ein rasantes Wachstum des Verbandes verzeichnen. Mit Spannung erwartet wurde der sehr interessante Vortrag von Graham Truscott, Geschäftsführer der Australian Wagyu Association, über die globale und australische Wagyu-Zucht und -Produktion, zur Markt-Situation, zu Fleischbewertungssystemen und erzielbaren Qualitäten und Preisen. Am Abend genossen die Teilnehmer der Tagung ein rustikales Wagyu-Grillbuffet mit Fleisch von einem Wagyu-Ochsen des Gastgeberbetriebs. Und ja - Wagyu-Fleisch schmeckt sehr lecker! S. Schmidt Agrarshop Jarmen alles für Stall, Hof und Weide Fü erungstechnik Stalleinrichtung Tränketechnik Weidetore, Panels Wiegetechnik Behandlungsanlagen Weidezauntechnik Zaunsysteme Schlachtebedarf Treptower Str. 3, Jarmen Tel.: Gelbviehkuh mit Kalb bei Christian Rohlfing in Bassendorf 55

58 RINDUNDWIR September 2016 Bei uns tre en sich die Besten der Branche! 19. RinderAllianz-Managementseminar in der Lutherstadt Wittenberg Zwei spannende Tage mit interessanten Vorträgen und einem Betriebsbesuch im Mehrfamilienunternehmen Heideland Kemberg lockten im April die Besten der Branche in den Süden Sachsen-Anhalts. Die Lutherstadt Wittenberg öffnete die Tore für das 19. Managementseminar. Mut zum Handeln Mit einem breiten Lächeln und herzlichen Worten eröffnete Dr. Sabine Krüger im Namen der Geschäftsführung die Veranstaltung und führte gekonnt durch den Tag. Prof. Dr. Bernd Nolte gelang ein spannender Start mit dem Thema: Heute erkennen, was morgen wichtig ist und zielorientiert handeln. Der internationale Managementberater und Geschäftsführer der Firma 4P Consulting zeigte zunächst sechs Entwicklungstrends, die in seinen Augen die deutsche Landwirtschaft nachhaltig beeinflussen. Global stehen an oberster Stelle das russische Embargo und der schwierige Warenexport nach China. Nicht zu vernachlässigen ist in seinen Augen auch TTIP. Auf der EU-Ebene sind mit dem Wegfall der Milchquote im Zuge der gemeinsamen Agrarpolitik und der europäischen Schweinepest weitere Komponenten im Fokus, welche die deutsche Landwirtschaft massiv bewegen. Diese Faktoren führen zwangsweise zum Strukturwandel und man sollte, laut Nolte, dabei nicht stehen bleiben. Die Empfehlung des Experten ist hierbei die Erschließung neuer Märkte und Kunden. Er sieht die Nutzung neuer Technologien als hervorragenden Managementtool, um effizienter zu werden. Mit dem Slogan Mut steht am Anfang des Handelns Glück am Ende motivierte Prof. Dr. Nolte mit seinem mitreißenden Vortrag, sich Ziele zu setzen und nach diesen aktiv zu streben. Ein klasse Beginn... Nutztierdebatte und Weltmarktkonkurrenz Ein schwieriges Thema unter dem Titel Milchviehhaltung zwischen Weltmarktkonkurrenz und deutscher Nutztierdebatte Wohin führt der Weg? stellte Prof. Dr. Folkhard Isermeyer dar. Der Präsident des Thünen-Instituts zeigte zunächst die Kopplung des Weltmarktpreises an den europäischen Preis. Spannend bleibt für ihn und natürlich auch für die anwesenden Milcherzeuger, wo sich das zukünftige Marktgleichgewicht einpendelt. Grundsätzlich sieht er das gesamte Agrarpreisniveau (Getreide, Milch, ) bei einer globalen Orientierung der Agrarpolitik leider eher als gedämpft. Die Schlussfolgerung für den Experten ist, aufgrund des ökonomischen Drucks, eine Vergrößerung der Betriebe bei abnehmender Zahl. Die räumliche Konzentration bleibt unter diesem Aspekt ein zusätzliches Thema. Doch genau diese Tendenzen sehen Verbraucher als kritisch an. Isermeyer plädiert hier ganz klar für den offenen Dialog und auch wenn es schwer fällt, sollte man sich der Diskussion stellen. Die hohen deutschen Standards sollten als Anreiz genommen werden, auch die gute Milch unter dem Namen Made in Germany zu verkaufen. Das Potential ist vorhanden und müsse jetzt genutzt werden. In diesem Punkt sieht er vor allem die Politik in der Pflicht. Eine nationale Nutztierstrategie könnte in seinen Augen ein möglicher Lösungsansatz sein. Stellschrauben auf dem eigenen Betrieb Die ruinöse Milchpreissituation kann durch den einzelnen Betrieb nicht geändert werden und auch der Appell an die Politik bringt nur bedingt eine Besserung. Von daher muss man die Stellschrauben nutzen, die man verändern kann die Wirtschaftlichkeit der eigenen Produktion. Prof. Dr. Hermann H. Swalve versuchte in diesem Bereich weiterzuhelfen. Im Fokus standen Zucht und Management. Die Höhe der Milchleistung verliert seiner Meinung nach etwas Betriebsrundgang im Mehrfamilienunternehmen Milchagrargenossenschaft Heideland e.g., Kemberg 56

59 Management Prof. Dr. Nolte hält einen mitreißenden Vortrag Prof. Dr. Isermeyer stellt sich den Fragen Richard Reiß bei der Unternehmensvorstellung an Bedeutung. Ein unterschätzter Faktor sei vor allem die Nutzungsdauer. Hier gilt das Motto umso länger im Bestand, umso besser. Grund hierfür sind insbesondere steigende Aufzuchtkosten, die auf mehrere Laktationen verteilt werden können. Weiterhin ist die Leistung einer Altkuh höher als die einer Jungkuh. Bei einem frühen Abgang wird auf viel Milch verzichtet! Die Milchleistung wird um etwa 24 % von der ersten bis zur vierten Laktation gesteigert. Abgänge in der ersten Laktation und insbesondere zu Laktationsbeginn stellen somit enorme, finanziell unausgleichbare Verluste dar. Die häufigsten Abgangsgründe zeigen sich in der Eutergesundheit, Fruchtbarkeit, Fundamenten und dem Stoffwechsel. Managementmaßnahmen in Form von guter Grundfutterqualität, optimaler Gestaltung der Transitphase und passender Aufstallung sind ein Muss für Kühe, die langjährig im Bestand bleiben sollen, so Swalve. Die Zucht zeigt zwar erst später Erfolge, bringt aber dauerhafte Verbesserungen. Der neue Zuchtwert Mastitis plus stellt ein hervorragendes Managementtool dar, um die Eutergesundheit in der Herde zu verbessern. Der Blick für das Tier Die Zucht schafft natürlich langfristige Verbesserungen, muss jedoch mit dem gesamten System im Einklang stehen. Dr. Anke Römer schilderte Möglichkeiten und Grenzen der unterschiedlichen Managementhilfen. Die Beachtung der Milchkennwerte lag ihr dabei besonders am Herzen. Nach neuesten Erkenntnissen sollte ein Gleichgewicht zwischen dem Fett-Eiweiß-Quotient (FEQ) und dem Harnstoffgehalt angestrebt werden. Ähnlich der 9-Felder-Taffel wurde eine Abbildung mit 6 Feldern als Grundlage vorgestellt (siehe Seite 30/31). Eine Einteilung der Herde in die Versorgungsstufen kann Aufschluss über den Gesundheitszustand geben, aber auch Problemtiere in den Fokus rücken. Die Nutzung von Managementhilfen bildet für Römer eine ausgezeichnete Möglichkeit zur Kontrolle und zum Handeln. Sie warnt jedoch vor Abhängigkeit und empfiehlt das altbekannte Auge des Herrn nie zu vernachlässigen. Teamwork ist Alles Auch trotz neuester Technik ist der Erfolg nicht garantiert, denn das Zusammenspiel von allen Beteiligten ist gefragt. Wie schaffe ich es, meine Mitarbeiter zu motivieren? Wie können wir (noch) besser zusammenarbeiten? Diese Fragen beantwortete Roland Gäbler mit seinem Impulsvortrag. Als Mitglied verschiedenster Seglerteams konnte er zahlreiche Regatten für sich entscheiden. Zu den größten Erfolgen zählen die Siege auf Europa- und Weltmeisterschaften, sowie die Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen. Niederlagen können nicht ausgeschlossen werden und genau dort besteht in seinen Augen der Unterschied. Das altbekannte Motto vom Boden wieder aufstehen zählt seiner Meinung nach in jeglichen Bereichen und sollte ein Vorsatz sein. Der respektvolle Umgang und die positive Einstellung des Teams sind der Schlüssel zum Erfolg. Neckische Fragen und heitere Anekdoten gab es anschließend bei der beliebten Podiumsdiskussion, die diesen interessanten Tag abschloss. Die lockere Atmosphäre lud zu anregenden Gesprächen ein. Mit dem Betriebsbesuch konnte die Theorie des Tages am nächsten Vormittag in die Praxis umgesetzt werden. Spitzenleistungen in der Elbaue Richard Reiß ist keinesfalls nur im Süden der RinderAllianz ein Name, den man kennt. Der Vorstandsvorsitzende der Milchagrargenossenschaft Heideland e.g. Kemberg führt das Unternehmen seit Jahrzehnten und liefert mit ihm kontinuierlich Spitzenleistungen. Nicht zuletzt nahm Gudra mit FEK und einer Leistung von Mkg (4,16 % F, 3,28 % E) in der ersten Laktation die Spitzenposition des DHV ein. Gezogen wurde die mittlerweile zweikalbige AltaIota-Tochter in der Deutsch/Kersten GbR in Rochau. Bei einer Herdenleistung von kg (3,87 % F, 3,35 % E) bei dreimaligem Melken ist sie sicherlich eine unter vielen Hochleistungssportlern. Das Betriebsgelände südlich der Elbe beherbergt mehr als Milchkühe und ist arrondiert durch eigene Grünlandflächen. Nach und nach wurden kontinuierlich die alten DDR-Ställe umgebaut. Krönung des Fortschritts ist der 2014 eingeweihte Liegeboxenlaufstall und das Außenmelker-Karussell (60 Plätze), welches Reiß stolz präsentiert. Eine Biogasanlage sowie ein Weiterbildungs- und Schulungszentrum waren ebenfalls Teil des Bauprojektes. Beim gemütlichen Mittagessen konnte die Veranstaltung rekapituliert und letzte Anregungen für den heimatlichen Betrieb gesammelt werden. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich bei allen Referenten, Helfern sowie der Heideland e.g. Kemberg und Herrn Reiß. Wir freuen uns, Sie im nächsten Jahr erneut beim Managementseminar begrüßen zu dürfen, wenn es wieder heißt: Bei uns treffen sich die Besten der Branche!. M. Wollert 57

60 RINDUNDWIR September 2016 Mogul-Tochter Alexa - ein Star bei Familie Wachtel Mit Herzblut dabei Ein Aus ug nach Estedt zu Familie Wachtel Es liegt Gewitter in der Luft, als ich Ende Juli auf dem Weg zur Betriebsreportage nach Estedt bin. Vielleicht kommt etwas Regen - der Mais hätte es schon wieder nötig. Im Radio singt Udo Lindenberg durch die schweren Zeiten - irgendwie passend! Schwere Zeiten durchleben unsere Milchbauern momentan wirklich. Die Misere auf dem Milchmarkt hält weiterhin an und beherrscht das tägliche Geschäft. Das sind wahrlich nicht die besten Bedingungen, um über die Motivation für die Zukunft zu sprechen. Ich lasse mich überraschen, denn ich kenne die sympathische Familie Wachtel, deren Freude an der Landwirtschaft förmlich ansteckend ist. Hintergrund Pferde- und Rinderzucht haben auf der Hofstelle, die seit dem Jahr 1686 in Familienbesitz ist, schon immer Tradition. Nur zu DDR-Zeiten mussten sie der auferlegten Schweinehaltung in den Stallungen weichen. Ab 1. Oktober 1990, also zwei Tage vor der offiziellen Deutschen Wiedervereinigung, wurde der Betrieb Andreas Wachtel gegründet. Frisch verheiratet und gerade Eltern geworden, wagten seine Frau und er den Schritt in die Selbstständigkeit. Aus heutiger Sicht eine mutige Entscheidung, die wir aber nie bereuten und Zum Glück hatten wir auch immer unsere Familien, die uns in den Jahren viel unterstützten, erinnern sich Andreas und Christiane. Mit dem Schritt in die Selbstständigkeit waren Wachtels aber nicht allein. In ihrem Wohnort in Estedt gab es eine in Deutschland einmalige Konstellation. In diesem kleinen Ort in der Altmark entstanden sagenhafte acht Privatbetriebe in den Wendejahren (6 Milchkuh/ 2 Schweine), deren Zusammenhalt bis heute Bestand hat. Im ersten Winter wurden die damals 13 Tiere von Andreas und Christiane in Anbindung gemolken, als dann die 60 weiteren Tiere im Jahr 1991 folgten, wurde die Scheune umgebaut und ein Melkstand integriert. Anschließend wuchs der Viehbestand kontinuierlich durch die eigene Reproduktion und wurde mit der einen oder anderen zugekauften Kuh ergänzt. Dabei bewies Andreas immer ein gutes Händchen - dazu aber später noch ausführlicher. Kurz vor der großen Milchkrise 2008 entschieden sich die beiden zu bauen. Kein riesiger Sprung, aber eine zukunftsfähige Investition mit Erweiterungspotenzial war die Devise. So entstand ein neuer Boxenlaufstall für 140 A. u. C. Wachtel GbR Dorfstraße Gardelegen / OT Estedt Anbau Gesamtfläche Grünland Luzerne Mais Marktfrüchte in 4-jähriger FF (Raps, WW,G, R, Tr) 270 ha 100 ha 16 ha 35 ha 119 ha Rinder Kuhbestand 165 Jungrinder/Kälber 142 Milchmenge kg 4,01 % 3,40 % Lebensleistung kg BSI Kühe 2,2 BSI Färsen 1,2 Bulleneinsatz: Snyder, Bewes, Bermuda, Tersus, Biathlon, Suran, Snow RF, Mad Max, Phoenix, Extreme, Dempsey Kühe und 2 Lely-Roboterboxen für unsere Ladys, erzählt Christiane schmunzelnd. Im letzten Winter wurde die Spiegelung des Stalles, mit nun 3 Robotern für 200 Tiere und einen Bereich für 60 tragende Rinder und Trockensteher, der sich langfristig auch für eine 4. Robotergruppe eignet, bezogen. Die Entscheidung für ein automatisches Melksystem stand schon sehr früh fest. Der Wunsch nach etwas mehr Flexibilität und weniger körperliche Belastung waren die Hauptgründe dafür. Dass diese Wahl die richtige war, symbolisieren nicht nur die 58

61 Management Andreas mit Enkeltochter Paula, Christiane und Christian Wachtel beiden deutlich, sondern auch die Kühe fühlen sich sichtlich wohl. Die Ruhe, die in dem sauberen mit breiten Gängen und Stroh-Kalk eingestreuten Tiefboxen ausgestatteten Stall herrscht, ist beeindruckend. Eine absolute Win-Win Situation für Mensch und Tier. Kein Zwang und doch erfolgreich Die Menschen neben den beiden Betriebsleitern sind Frank, der nach 25 gemeinsamen Jahren schon zum Inventar zählt, und 2 Halbtagskräfte, die tatkräftig bei allen anfallenden Arbeiten zur Seite stehen. Auch die vier Kinder (Sophie, Lisa, Marie und Christian) haben früh anpacken gelernt. Natürlich freut uns, dass drei von ihnen der Landwirtschaft treu geblieben sind und ihre Passion dort gefunden haben. Wir übten nie Druck oder Zwang auf die Kinder aus; lebten ihnen aber immer das Leben als Landwirte offen vor, betonen die sichtlich stolzen Eltern. Für die Mädchen und ihren kleinen Bruder sind Fahrten zu den Landes-, Bundes-, Europa- und Weltmeisterschaften Programm. Oft wurde der Fleiß auch mit Siegen für die engagierten Pferdejungzüchter gekrönt. Aber auch bei Jungzüchterwettbewerben der Rinderzüchter sind Wachtels aktiv und erfolgreich. Momentan sorgt der Jüngste von ihnen - Christian (17 Jahre) gerade für Furore. Der Reserve-Sieger des diesjährigen Bundesvorführwettbewerbes ist als deutsche Vertretung für die Europameisterschaft in Cremona nominiert. Eine große Ehre, aber auch Herausforderung, weiß der bescheidene ehrgeizige junge Mann. Alles Genetik Das Züchterblut von Christian kommt nicht von ungefähr. Schon Vater Andreas kaufte zur Betriebsgründung gute Abgekalbte über die Auktion in Bismark und demonstrierte dabei ein geschultes Auge. Als echter Glücksgriff erwiesen sich eine Prelude- und eine Southwind-Tochter aus dem Herzen des D-Stammes der Niermannschen Zucht aus Schiplage. Auf Kreistierschau, Verbandschau und Bundesniveau erfolgreiche Tiere (Starleader-Tochter Donna) resultierten aus dieser Investition. Auch Bullenmütter waren dabei und heute sind mehr als 20 % der Herde auf diese beiden Tiere zurück zu führen. Über die Kuhfamilien des Betriebes wird akribisch Buch geführt und alles sorgfältig notiert. Das liegt wohl in den Genen, denn Christians Opa ist kein geringerer als Eckhard Roitsch, der mit seiner höchst fundierten Passion zur Rinderzucht viele Nachwuchszüchter im Lauf der Jahrzehnte prägte. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch seine Tochter Christiane mit Hofführungen für Schulklassen die junge Generation für Landwirtschaft zu begeistern weiß. Die Wichtigkeit von Genetik ist heute noch ein vorrangiger Bestandteil der Betriebsphilosophie. Kuhfamilien sind dabei der Ursprung, sind sich Vater und Sohn einig. Die in der 2. Laktation mit 86 Punkten eingestufte Mogul-Tochter Alexa ist ein weiterer Beweis dafür. Sie entspringt der weltbekannten Durham Atlee-Dynastie und brachte erst kürzlich ihr zweites weibliches Kalb von Baltikum mit einem grzg >150 zur Welt. Beim Bulleneinsatz wird eine gute Mischung aus töchtergeprüft und genomisch favorisiert, wobei neben der AMS-Eignung und dem Exterieur immer die Kuhfamilie eine Rolle spielt. Bei all der Liebe zur Zucht, müssen die Tiere trotzdem funktionieren. Für Extrabehandlungen ist keine Zeit, bestätigt Andreas: Wir treiben morgens die überfälligen Tiere zum Roboter, dann müssen die Boxen gereinigt, die Kälber per Milchtaxi und auch alle anderen Tiere gefüttert werden. Anschließend geht es bei entsprechender Witterung aufs Feld und abends dann der gleiche Rhythmus wie am Morgen. Die Kühe müssen sich schon in das System integrieren, sonst funktioniert es auf Dauer nicht, führt Vater Andreas in seiner ruhigen und besonnen Art fort und Frau und Sohn bestätigen das nickend. Fazit Die mitreißende Liebe der Familie zur Landwirtschaft und die kontinuierliche und wohlüberlegte Investition in die optimale Balance zum Wohl von Mensch und Tier ist das Rezept dieses gut funktionierenden Betriebes. Die Verbraucher und deren Wünsche werden dabei immer mit einbezogen. Wir sind uns sicher, dass wir von Wachtels Tieren und von Christian - unserem Starter für Europa - auch in Zukunft noch einiges hören werden und das auch in schweren Zeit. A. Braune Christian Wachtel mit dem Siegertyptier Steinfeld 2015 Rotkäppchen Starleader-Tochter Donna als erfolgreiche Vertreterin des D-Stammes 59

62 RINDUNDWIR September 2016 Schwarz-Weiß-Fernsehen im Kuhstall Die Ultraschalluntersuchung ist ein wertvolles Instrument, um die Fruchtbarkeit der Herde genauer unter die Lupe zu nehmen In vielen Großtierpraxen hat die Innovation der Ultraschalltechnologie (Sonographie) die Diagnosesicherheit und den Therapieerfolg nachhaltig positiv beeinflusst. Auch das FruchtbarkeitsServiceTeam der RinderAllianz bietet ihren Kunden diesen Ultraschall-Service an und kann inzwischen auf ein gutes Jahr Erfahrung zurückblicken. Grund genug, um die Vorteile dieser Untersuchungstechnik einmal darzustellen. Für einen ökonomisch wirtschaftenden Betrieb ist es von großer Bedeutung, nicht tragende Tiere so schnell wie möglich zu erkennen. Darüber hinaus ist eine gezielte Brunstinduktion, im Falle einer Nichtträchtigkeit, ein wertvolles Instrument, um die Güstzeit merklich zu verkürzen. Für diese Ansprüche ist die Ultraschalldiagnostik wie gemacht! Die Sonographie gilt im Allgemeinen als schonendes Verfahren, bei dem mit geringfügiger Manipulation eine schnelle und sichere Diagnose gestellt werden kann. Im Bereich des Fruchtbarkeitsmanagements wird die Ultraschalldiagnostik zur Trächtigkeits-, Ovar- und Gebärmutterdiagnostik eingesetzt. Trächtigkeitsdiagnostik Neben dem Fakt, dass die Trächtigkeitsuntersuchung (TU) mittels Ultraschall auch vor dem Zeitpunkt der manuellen Palpation eingesetzt werden kann, spricht vor allem der Informationsgewinn über den Zustand der Frucht für die Sonographie. Neben der Darstellung des Fruchtwassers, können die Menge und die Qualität der Flüssigkeit in der Gebärmutter beurteilt werden. Der Zustand der Fruchthüllen und die Frucht selber sind genauso wichtige Kriterien für die Bewertung der Befunde. Es ist mit Hilfe der Ultraschalldiagnostik nicht nur darstellbar, dass eine Kuh trächtig ist. Es kann darüber hinaus auch beurteilt Gebärmutter mit Fruchtwasser und darin befindlicher Frucht bei einer Trächtigkeitsuntersuchung mittels Ultraschall. Der rote Kreis stellt die dünne Fruchtblasenwand dar, in der sich die Frucht befindet. In dieser Einstellung kann im bewegten Bild die Herzaktivität beurteilt werden. werden, ob die Frucht lebt und wie aktiv sie ist. Dies geschieht über die Feststellung der Herzaktivität der Frucht. Dieses aussagekräftige diagnostische Tool bietet einzig und allein die Ultraschalluntersuchung. Keinem anderen Verfahren zur TU beim Rind gelingt es, dies festzustellen. Vor allem in Problemphasen auf einem Betrieb - also in Phasen mit erhöhter embryonaler Sterblichkeit - kann dies einen deutlichen Vorteil zur rektalen Untersuchung mit der Hand bieten. Weitere Vorteile bestehen in der Möglichkeit der Altersbestimmung. Diese ist dann von Nutzen, wenn ein Deckbulle in der Herde zum Einsatz kommt, oder auch die Dokumentation eine Schwachstelle darstellt. Auch die Zwillingsdiagnostik ist ein nicht zu leugnender Vorteil, den die Ultraschalluntersuchung mit sich bringt. Eierstocksdiagnostik Gerade in Betrieben mit ungenügender Umrinderkontrolle ist die Untersuchung mittels Ultraschallgerät besonders wert- Gebärmutter mit Eiteransammlung voll. Der Anteil nichtträchtiger Tiere ist zum TU-Termin oftmals erhöht. Dann kommt es darauf, an wertvolle Zeit zu gewinnen. Die einzelnen Funktionskörper auf den Eierstöcken können durch die unterschiedliche Darstellung von Follikeln und Gelbkörpern im Ultraschallbild mit einer größeren Sicherheit voneinander unterschieden werden, als bei der manuellen Untersuchung. Bei nichtträchtigen Tieren kann nach der Untersuchung der Eierstöcke eine gezielte hormonelle Therapie - zum Beispiel zur Brunstinduktion - vorgeschlagen werden. Beim Vorliegen von Zysten bietet die Technik den Vorteil, dass zwischen einer Follikelzyste und einer Gelbkörperzyste unterschieden werden kann. Dies ist nicht nur für den Therapieansatz, sondern auch für den Erfolg der angewendeten Maßnahmen von großem Interesse. Gebärmutteruntersuchung Im Falle von entzündlichen Veränderungen mit und ohne Flüssigkeitsansammlungen im Uterus kann die Sonographie 60

63 Besamung FST FruchtbarkeitsServiceTeam Scannerservice Kontaktieren Sie uns! MARIA KASTEN FruchtbarkeitsServiceTeam Darstellung von verschiedenen Eierstockszysten deutliche Vorteile bieten. Auch sehr geringe, kaum fühlbare Flüssigkeitsmengen ohne eine deutliche Verdickung der Gebärmutterwand, können sicher diagnostiziert werden. Tiere mit solchen Befunden können gezielter einer tierärztlichen Behandlung zugeführt werden. Visualisierung ist wichtig Im Gegensatz zur manuellen Untersuchung der weiblichen Geschlechtsorga- ne können die Mitarbeiter des Betriebes bei der Untersuchung mit einbezogen werden. Das Erkennen bestimmter Befunde kann eine Motivation für die teilnehmenden Mitarbeiter sein. Oftmals sind gerade bei Problemtieren sichtbare Befunde wichtig, um das Stallpersonal für die Notwendigkeit und auch die korrekte Ausführung der Therapie zu motivieren. M. Kasten DIRK HAMANN FruchtbarkeitsServiceTeam Rundum gut versichert! Generalvertretung Kuschel Hauptstr Hardebek Tel: Fax: Alexander.Kuschel@ruv.de Offizieller Partner der RinderAllianz Die Nr. 1 in puncto A g r a r- Ve rsi c h e r u n g! Die -AgrarPolice. Der Rundumschutz für die Landwirtschaft. Mit der R+V-AgrarPolice bieten wir Ihnen einen Rundumschutz für Ihre betrieblichen Versicherungen. Aus folgenden Bausteinen können Sie individuell Ihren Versicherungsschutz zusammenstellen: > Gebäude- u. Inventarversicherung inkl. Betriebsunterbrechung > Haftpflichtversicherung > Maschinen- u. Elektronikversicherung > Transportversicherung > Rechtsschutzversicherung > Tierversicherung 61

64 RINDUNDWIR September 2016 Sie suchen Herdenmanager - Wir bilden sie aus 1. Herdenmanagerkurs bei der RinderAllianz Gute Herdenmanager zu finden das ist die wichtigste und gleichzeitig schwierigste Aufgabe eines jeden Betriebes. Dieses Statement hören wir immer wieder von unseren Kunden. Leider wird es immer schwerer, das passende Personal zu finden gerade jetzt, wo es in vielen Betrieben zu Umstrukturierungen kommt und Generationswechsel stattfinden. Deshalb haben wir uns gemeinsam mit dem IFN-Schönow entschieden, einen Herdenmanagerkurs zu organisieren, der neben der Theorie auch intensive Verknüpfung mit der Praxis bietet. Dieser Kurs beinhaltet mehrere Module rund ums Milchrind: 2. Modul Kälbermanagement & Jungtieraufzucht 5. Modul Datenanalyse und Abschlussprüfung 3. Modul Fütterungsmanagement & Eutergesundheit 4. Modul Fruchtbarkeitsmanagement & Geburtshilfe 1. Modul Mitarbeiterführung & Kommunikation Modul 2 - Kälber und Jungvieh Das nur ein gut aufgezogenes Kalb eine leistungsfähige Kuh werden kann das war das Thema von Sarah Peter (IFN- Schönow). Vom Tag der Geburt bis hin zur besamungswürdigen Färse wurde alles zur Kolostrumversorgung, Tränkeperiode und zu den Krankheiten des Jungviehs anschaulich vermittelt. Am Nachmittag war dann der Praxisbetrieb angesagt. Stefan Hensel von der Agrar GmbH & Co. KG Sandhagen hatte erst kürzlich im Bereich K0 und K1 (Kolostrum-Kälber) einiges neu umgestellt. Jetzt werden die Kälber mit einer definierten Menge Kolostrum - nach einer Qualitätsprüfung mit einem elektronischen Refractometer - zu einer definierten Zeit versorgt, so dass die Immunglobulinversorgung im Kalb verbessert wird und damit auch die Gewichtszunahmen und Vitalität des Kalbes. Es wurde viel diskutiert. Die Offenheit des Herdenmanagers, wie kritisch er seinen eigenen Betrieb und vergangene Manage mententscheidungen durchleuchtete, war beeindruckend. Modul 3 - Fütterungsmanagement und Eutergesundheit Anett Specht offenbarte zum Thema Fütterungsmanagement und Rationsgestaltung die theoretischen Grundlagen, die am Nachmittag in der Agrargesellschaft Klein Luckow mbh auf dem Futtertisch intensiv beschrieben und diskutiert wurden. Der HM Olaf Müller präsentierte uns eine Herde, die mit sehr viel Augenmaß und Geschick gemanagt wird. Dass es wichtig ist, die Zellzahl-Millionäre im Bestand im Zaum zu halten und wie es gelingen kann, auch bei hoher Milchleistung die Eutergesundheit im Griff zu haben, das zeigte uns die Agrargesellschaft Kandelin GmbH als Praxisbetrieb. Der HM Ronny Fuhrmann kann - nicht ohne Stolz - auf eine niedrige ZZ (< 200 Tsd. Zellen) verweisen, und das schon seit mehreren Jahren, die durch klare Regeln im Melkstand und durch konsequente Kontrolle vor dem Trockenstellen erreicht wurden. Der Kurs ging über mehrere Wochen, so dass immer eine Woche Pause war und in dieser Zeit den Teilnehmern über die elearning-plattform des IFN-Schönow die Möglichkeit gegeben wurde, sich alle Informationen zu den jeweiligen Modulen im Selbststudium anzueignen. Modul 1 - Mitarbeiterführung Mit 9 Teilnehmern aus MV, Sachsen und Brandenburg startete der Kurs. Dr. Toschi Kaufmann (IFN-Schönow) übernahm das 1. Modul zum Thema Mitarbeiterführung. In kleinen Gruppen und Rollenspielen wurde den Teilnehmern deutlich gemacht, wie sie als Chef oder auch als Mitarbeiter im Team auf die Kollegen wirken und in sehr anschaulichen Beispielen konnten Tipps zur Kommunikation mitgegeben werden. Praxistag: Stefan Hensel stellt die Agrar GmbH & Co. KG Sandhagen vor 62

65 Besamung Agrargesellschaft Klein Luckow: Herdenmanager Olaf Müller präsentiert eine klasse Herde Praktische Übungen mit Ultraschall am Tier Kursraum in Woldegk - ideale Bedingungen wir haben bestanden Herzlichen Glückwunsch! Modul 4 - Fruchtbarkeitsmanagement und Geburtshilfe Diese Thematik fällt uns als RinderAllianz natürlich leicht, da es unsere tägliche Arbeit betrifft und wir im Rahmen der Fruchtbarkeitberatung und Schulung der Mitarbeiter landwirtschaftlicher Betriebe mit dem Inhalt vertraut sind. Neben den Grundlagen zur Fruchtbarkeit wurden auch Hormonprogramme das Für und Wider lebhaft diskutiert. Maria Kasten (Tierärztin im Fruchtbarkeits-Service-Team der RinderAllianz), die unter anderem auch den Scanner-Service und die Weiterbildung von Eigenbestandsbesamern anbietet, schulte die Kursteilnehmer nicht nur in der Brunsterkennung, sondern auch im Besamungsmanagement. Dr. Toschi Kaufmann (IFN-Schönow) rundete die Theorie mit Tipps zum Fruchtbarkeitsmanagement ab. Thomas Labs (Besamungstechniker der RinderAllianz) zeigte uns mit viel Begeisterung die Neue Salower Milchviehbetriebs GmbH & Co. KG. Hierbei lag der Schwerpunkt natürlich auf der Organisation des Fruchtbarkeitsmanagements, den er hier für den Betrieb ganz übernommen hat (Komplettservice der RinderAllianz). Alle waren beeindruckt von der Präzision, mit der hier gearbeitet wird und dem Wissen, welches hinter jeder Entscheidung steckt. Unter Leitung von Maria Kasten und Frau Dr. Kaufmann untersuchten die Kursteilnehmer die vorgestellten Kühe auf den Allgemeinzustand. Die Leitfrage war: Wie kann ich mit einfachen Mitteln schon eine erste Einschätzung zum Allgemeinbefinden der Kuh machen? Danach ging es ins Spezielle. Gemeinsam mit den Teilnehmern wurde die Theorie zum Fruchtbarkeitsmanagement vom Vormittag praktisch am Tier umgesetzt. Zum Abschluss hatte jeder Kursteilnehmer Gelegenheit, selbst einmal die Ultraschallsonde in die Hand zu nehmen und Tiere zu untersuchen. Modul 5 - Datenanalyse Die Datenerfassung und -analyse, die in modernen Milchviehbetrieben unverzichtbar ist, arbeiteten Dr. Markus Jung (IFN-Schönow) und Dr. Kirsten Mense (IFN-Schönow) heraus. Dass die Datenanalyse in vielen Betrieben einen hohen Stellenwert für Managemententscheidungen hat, konnte Bastian Braun (Fruchtbarkeitsservice-Team RA) an vielen Beispielen zeigen. Er berät seit einigen Jahren Milchviehbetriebe im RinderAllianz-Gebiet und konnte so praktische Erfahrungen vermitteln. Zum krönenden Abschluss, dem Erhalt des Zertifikats über die erfolgreiche Teilnahme am HM-Kurs, musste noch eine Prüfung bestanden werden. Die Teilnehmer bewiesen, dass sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig dem Kurs beiwohnten. Das positive Feedback überzeugte, diesen Kurs im nächsten Jahr wieder anzubieten. Die Rinder Allianz würde sich freuen, wenn wir SIE im nächsten Jahr auf dem Bullenberg begrüßen können. C. Wesenauer 63

66 RINDUNDWIR September 2016

67 Danke! Für die Unterstützung der Sommertierschauen möchten wir uns herzlich bei allen Helfern und Sponsoren bedanken. Der größte Dank gilt jedoch den Beschickern, die jedes Jahr aufs Neue mit ihrem Engagement eine sensationelle Tierpräsentation ermöglichen.

68 RINDUNDWIR September 2016 Team Funkenhagen holt Überraschungssieg 11. Kreistierschau der Uckermark lockt Besucher nach Göritz Bestes Tierschauwetter, prächtig vorbereiteter Tiere, der Geruch von frischem Stroh, und ein Hauch erregter Spannung erwarteten die Zuschauer in der Uckermark. 53 Kühe aus 9 Betrieben und 14 Jungzüchter stellten sich an diesem Tag den geschulten Augen der Preisrichter Isabell Sanselzon (Jungzüchter) und Klaus-Dieter Augustin (Milchrinder). Für die Züchter aus der Uckermark war es wirklich keine leichte Entscheidung, mitten in der Milchkrise Tiere für eine Schau vorbereiten, Personal abstellen, Transport organisieren und und und Am Ende des Tages gab es viele zufriedene Gesichter aber lesen Sie selbst: Alter Hase überzeugt Der Wettbewerb der Jungzüchter war sehr gut besetzt. Max Barsch (25 J.) aus der Agrarprodukte Dedelow GmbH konnte ihn mit seiner Boogani-Tochter Bonia und viel Erfahrung klar für sich entscheiden. Max kann sich nun stolz Bester Jungzüchter der Uckermark 2016 nennen. Nicht umsonst wurde er schon auf der MeLa 2015 zum Besten Nachwuchszüchter des Landes gekürt. Bester Jungzüchter der Uckermark 2016, Max Barsch mit Bonia, (Agrarprodukte Dedelow GmbH) Camera-Töchter dominieren Die Färsenklassen wurden von den 7 aufgetriebenen Töchtern des Bullen Camera beherrscht. Die Hälfte der für die Siegerauswahl Jung ausgewählten Tiere stammte von dem Snow-Man-Sohn ab! So war es auch nicht überraschend, dass der Preisrichter die Camera-Tochter Chayenne (MV Gunnar) des Milchviehbetriebes Wolters aus Bandelow zur Miss Uckermark 2016: Enzia (v. Enrico), 2. LA, AEG GbR Funkenhagen mit Züchter und Auszeichnenden Siegerin und ihre väterliche Halbschwester Cama (MV Zar) der Mesecke GbR aus Blindow zur Reservesiegerin kürte. Klasse Kühe! Enzia gewinnt Miss-Titel Die Siegerauswahl der mittleren Kühe (2. und 3. Laktation) fiel dem Preisrichter aufgrund der guten Qualität der Tiere nicht leicht. Sieger Mittel wurde die Enrico-Tochter Enzia aus der AEG GbR Funkenhagen mit ihrem hervorragenden Gesamteindruck. Klaus-Dieter Augustin zeigte sich sichtlich beeindruckt. Den Reservesieg Mittel errang Melli (v. Marelli) der Mesecke GbR, Blindow. In den älteren Kuhklassen ab der 4. Laktation stellten sich 5 Tiere dem prüfenden Blick des Preisrichters. Die Siegerauswahl endschied Vroni, eine NOG Volny-Tochter der Agrargenossenschaft Uckermark Agrar e.g. aus Göritz knapp vor Valerie der Hardenbeck GmbH & Co. KG, Boitzenburger Land für sich. Ein besonderes Die Sieger Highlight dieser Klasse war die Liter-Kuh Schnute aus dem Stall der Familie Paulsen aus Nordwestuckermark, die sich sehr gut präsentierte und neben ihren Wettstreiterinnen keine Abstriche machen musste. Das Finale der Siegerauswahl bot ein schönes Bild und bewies die besondere Qualität der Kühe in der Züchtergemeinschaft der Uckermark. Siegerin und Miss Uckermark 2016 wurde Enzia aus der AEG GbR Funkenhagen. Ende einer Ära - Danke Eberhard Besonders für Eberhard Martens, einer Instanz der Uckermärkischen Züchterszene, war es eine sehr emotionale Veranstaltung. Als Vorsitzender des KRBV Uckermark hatte er zum letzten Mal die Leitung dieser Tierschau mit dem gewissen ETWAS! Wir finden: Ein gelungener Abschluss eines herausragenden Züchterengagements! F. Stania Kat.-Nr. Name Vater Besitzer HB-Kühe, 1. LA Sieger 17 Chayenne Camera Milchviehbetrieb Wolters GmbH Reservesieger 25 Cama Camera Mesecke GbR HB-Kühe, LA Sieger 49 Enzia Enrico AEG GbR Funkenhagen Reservesieger 66 Melli Marelli Mesecke GbR HB-Kühe, ab 4. LA Sieger 75 Vroni NOG Volny Agrargen. Uckermark Agrar e.g. Göritz Reservesieger 79 Valerie Velvet Hardenbeck GmbH & Co. KG Höchste Lebensleistung Schnute, Hans-Jürgen Paulsen, Nordwestuckermark Miss Uckermark 2016 Enzia, AEG GbR Funkenhagen 66

69 Kreisvereine 8. Demminer Kreistierschau in Stavenhagen Gropp GbR siegt auf dem Schlossgelände Vorstellungsrunde unserer Jungzüchter Siegerin Manja (v. Malpas), LWB Gropp GbR, Klockow Viel Lob erhielten die Landwirte von Offiziellen und Zuschauern, weil sie an einem Sonntag (19. Juni 2016) trotz der anhaltenden Milchkrise auf das Stavenhagener Schlossgelände gekommen waren, um den Besuchern einige ihrer Kühe zu zeigen. Dass es den Tieren gut geht, wollten die Rinderzüchter der Region zeigen und stießen dabei auf großes Interesse. Insgesamt wurden 15 Kühe ausgestellt. Dabei machte Manja, eine Malpas-Tochter aus dem Betrieb Gropp GbR in Klockow, die beste Figur und ging als Siegerin nach Hause. Anschlie- ßend präsentierten 12 Jungzüchter, davon 3 Fleischrindjungzüchter, ihre Tiere. Gewaschen, geschoren und gestylt gingen sie mit ihren Tieren an den Start. Als Dank für die tolle Vorführung gab es für jeden Jungzüchter ein Präsent. Die Betriebe Gut Jürgenstorf GmbH, Agrargenossenschaft e.g. Lindenberg und Vanselow Dairy erhielten durch Christian Behn (Vorsitzender Milchkontrollverein Demmin) eine Auszeichnung für ihre l-kühe. Ein beeindruckender Höhepunkt war die Präsentation der Rassen Uckermärker, Fleckvieh, Charolais und Wagyu. Die Züchter beantworteten viele Fragen der interessierten Besucher. Kuhfitting, Schaumelken, Hufbeschlag beim Pferd, Schafe scheren und Hunde Agility rundeten das Programm ab. Die Organisatoren des Kreisrinderzucht- und Besamungsvereins Demmin e.v., des Milchkontrollvereins Demmin und der 3 regionalen Bauernverbände des alten Landkreises zeigten sich mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden. Herzlichen Dank an die Sponsoren! E. Fritz Mit BASU zum Erfolg! Mineralfuttermittel für ohne konventionelle Gentechnik und ökologische Tierhaltung Mineralfutter für GVO konventionelle freie Mineral- und ökologische Tierhaltung Ergänzungsfuttermittel Ergänzungsfuttermittel Milchaustauscher Milchaustauscher und Fütterungsarzneimittel Fütterungsarzneimittel Mineral- und Alleinfutter sowie Zuchtzubehör für Heimtiere Mineralfutter GmbH Bergstraße Bad Sulza Telefon: /820-0 Fax: / info@basu-mf.de Internet: 67

70 RINDUNDWIR September Prignitz-Tierschau in Blüthen Die Prignitz trotzt der Milchpreiskrise Die Siegerkühe der Möller GbR auf einen Blick: MBL Biene (bestes Typtier), MBL Ulla (Ia-Preis Jungzüchter AK 16-25), MBL Ines (Siegerkuh jung), MBL Tabea (Siegerkuh 2. Laktation), MBL Naomi (Siegerkuh 3. Laktation, Miss Prignitz 2016) Im Vorfeld gab es doch die eine oder andere Diskussion, ob es richtig sei, in der derzeitigen Situation eine Tierschau durchzuführen. Die Schau fand statt und mit rund 40 angereisten Holstein-Kühen, 20 Jungzüchtern von 6 bis 25 Jahren sowie einer großen Auswahl verschiedener Fleischrinder-, Schafund Pferderassen präsentierten die Prignitzer Züchter stolz die Ergebnisse ihrer Zuchtarbeit. Rund 800 Besucher folgten der Einladung und bekundeten damit ihr Interesse. Gute Euter und Fundamente sind für mich das wichtigste bei den Färsen, gab Preisrichter Maik Volber (RinderAllianz) den Jungkühen gleich zu Beginn mit auf ihren Weg durch den Schauring. Mit der Antares-Tochter MBL Ines (1a) und der Majorca-Tochter MBL Lina Die Sieger (1b) konnten gleich zwei Kühe aus dem Stall der Möller GbR den Preisrichter von sich überzeugen. Die Dominanz der Möller GbR setzte sich auch bei den Zweitkalbskühen fort. MBL Tabea (V: Samson) verwies mit viel Jugendlichkeit und Milchcharakter Holde von der Lenzener Wische Rinderzucht GmbH auf den Platz der Reservesiegerin. Bei den Drittkalbskühen dominierte die amtierende Miss Prignitz 2015 MBL Naomi aus der Möller GbR den Ring und verwies ihre Konkurrenz souverän auf die Plätze. Der 1b-Platz ging an Marlen aus der Lenzener Wische Rinderzucht GmbH. Die typvolle Shott-Tochter Ciara sicherte der Landgenossenschaft Pröttlin den Sieg bei den älteren Kühen vor AGK Breslau (V: Borsati) aus der Agrargenossenschaft Karstädt. Preisrichter Name Vater Betrieb Herdbuchkühe 1.Laktation Sieger MBL Ines Antares Möller GbR, Baaarz Reservesieger MBL Lina Majorca Möller GbR, Baaarz Herdbuchkühe 2.Laktation Sieger MBL Tabea Samson Möller GbR, Baaarz Reservesieger Holde k.a. Lenzener Wische RZ GmbH, Kietz Herdbuchkühe 3.Laktation Sieger MBL Naomi Shaker Möller GbR, Baaarz Reservesieger Marlen Magna P Lenzener Wische RZ GmbH, Kietz Herdbuchkühe ab 4.Laktation Sieger Reservesieger AGK Breslau Borsati AG Karstädt e.g. Beste Euterkuh MBL Naomi, Möller GbR, Baaarz Miss Prignitz MBL Naomi Möller GbR, Baaarz Maik Volber würdigte besonders die Leistung der 2001 geborenen Deula (V: Bojar), von der Jaeger GbR aus Blüthen in den Ring geschickt, für die höchste Gesamtleistung ausgezeichnet und an diesem Tag auch noch für das Erreichen der magischen Liter-Grenze prämiert. Vor das spannende Finale, die Wahl der Miss Prignitz 2016, hatte der Tierschauverein den Jungzüchterwettbewerb gestellt. Insgesamt 20 Teilnehmer präsentierten sich in vier Altersklassen dem Richturteil von Maik Volber. Der Titel des Besten Typtiers ging an die Möller GbR für die rotbunte Bama-Red-Tochter MBL Biene, die von Johann Möller aus Baarz vorgeführt wurde. MBL Naomi zeigte sich in ihrer dritten Laktation erneut in Bestform und sicherte sich den Titel als beste Euterkuh. Der Preis für die höchste Durchschnittsleistung ging an AGK Seleni (V: Selenius) aus der Agrargenossenschaft Karstädt. Bei der Wahl zur Miss Prignitz zögerte Preisrichter Volber nicht lange und kürte MBL Naomi, die Miss des Vorjahres, zur neuen Miss Prignitz Ein herzlicher Dank geht an alle Organisatoren, Helfer und Beschicker für ihr Engagement bei der Organisation dieses schönen Schautages. Wir gratulieren den Siegern und Platzierten herzlich zu ihren Erfolgen. B. Braun 68

71 Kreisvereine Kulturgut Tradition Arbeitsplätze Grünland Schulmilch Energie Gesundheit Genuss Vielfalt Brauchtum Kulturgut Tradition Arbeitsplätze Grünland Schulmilch Energie Wie Gesundheit der Milchpreis Genuss Vielfalt Ausstellungen Brauchtum Kulturgut beein usst Tradition Arbeitsplätze Grünland Schulmilch Energie Gesundheit Genuss Vielfalt Brauchtum Kulturgut Das Harzer Landwirtschaftsfest in Reinstedt und die Altmärkische Tierund Gewerbeschau in Krumke gestalteten sich in diesem Jahr ganz anders... Ein leerer Stall, keine Kuh, die am Futtertisch steht oder in der Liegebox wiederkaut, kein Kalb, das an seinem Milcheimer schmatz - eine beunruhigende Stille. Keine schöne Vorstellung und doch ist es harte Realität. Die Milchauszahlungspreise liegen jetzt schon seit zwei Jahren am Boden. Mit der Milchproduktion verdient niemand mehr Geld. Viele Betriebe können sich nur noch über Wasser halten, weil Biogasanlagen oder eine ausreichend große Feldwirtschaft vorhanden sind. Doch wie lange soll das noch so weiter gehen? Milch ist mehr wert das Motto überzeugte Die angespannte Situation zwang die Veranstalter, ein Zeichen zu setzen. Keine Milchrinderschau auf dem Harzer Landwirtschaftsfest in Reinstedt und auf der altmärkischen Tier- und Gewerbeschau in Krumke. Stattdessen wurden die Besucher auf das derzeitige Problem aufmerksam gemacht. Milch ist mehr wert, unter diesem Motto präsentierte sich die RinderAllianz an beiden Terminen in Sachsen-Anhalt. Der Plan ging auf, viele Besucher verweilten am RinderAllianz-Stand, um mit den Landwirten ins Gespräch zu kommen. Was können wir als Verbraucher tun?, so lautete die meistgestellte Frage an diesen Tagen. Dass diese Frage nicht ganz so leicht zu beantworten ist, zeigte sich in den vielen Gesprächen. Den meisten Verbrauchern ist es nicht egal, wo die Milch herkommt und wie es dem Landwirt im Ort geht. Schaumelken zog die Besucher in Reinstedt an als es hieß: Schaumelken. Die Besucher schätzten wie viel Liter eine Kuh zu einer Melkzeit gibt und hatten im Anschluss die Möglichkeit, das weiße Gold zu kosten. Auch das Kuhmobil erregte Aufsehen und fand neben dem Melken am Gummieuter großen Anklang. Ein Schlüssel für jeden Betrieb Auf der zweitägigen altmärkischen Tierund Gewerbeschau in Krumke verzichteten die Kreisvereine ebenfalls auf eine Holsteinschau. Fleischrinder der Rassen Hereford, Angus, Highland und Dexter hielten die Fahne für die RinderAllianz hoch und waren das ganze Wochenende mit einer Rassedemonstration präsent. Um die dramatische Situation der Hofaufgaben bildlich darzustellen, hingen symbolisch die Schlüssel der Betriebe, die bereits die Milchproduktion eingestellt haben, an einem Schlüsselbrett. Sehr viele Besucher schauten dort genauer hin und wirkten schockiert, denn ihnen war nicht klar, wie viele Betriebe es wirklich schon sind. Was die Verbraucher aus den Informationen machen, können wir nicht mehr beeinflussen. Die Milchbauern hoffen weiterhin, dass endlich bessere Milchauszahlungspreise in Sicht sind. Danke an Jörg Schröter und seine Familie für die Unterstützung in Reinstedt. Peter Schuchmann, der für Gespräche mit Besuchern aus Krumke an beiden Tagen zur Verfügung stand, und den Beschickern der Fleischrindrassendemonstration, gilt ebenfalls ein Kompliment F. Kasper Schaumelken lockte Besucher an Landwirtschaftsbetrieb Schröter aus Tilleda machte sich auf den Weg nach Reinstedt. Er stellte für das hauptsächlich städtische Publikum zwei Kühe aus. Eine große Menschentraube bildete sich, Rassedemonstration anstatt großer Schau in Krumke 69

72 RINDUNDWIR September 2016 Mit dem Harzkuhkälbchen Elsa ng alles einmal an... Jungzüchter zu Gast im Harz Die Fleisch- und Milchrindjungzüchter der RinderAllianz GmbH erlebten am 21. Mai einen informativen Tag bei Familie Thielecke in Tanne. Jungzüchter frischten Wissen auf 18 Nachwuchszüchter und 5 Betreuer stärkten sich nach der Begrüßung durch den Vorstand der JungzüchterAllianz und Betriebsinhaber Uwe Thielecke im Hofcafé der Familie. Im Folgenden erläuterte Uwe Harstel (RinderAllianz) die Exzellent-Bewertung und die Rangierung einer Kuhklasse anhand der Rasse Harzer Rotes Höhenvieh. Anschließend galt es, zwei Kühe zu bewerten und eine Klasse von drei Tieren zu rangieren. Jeder Teilnehmer konnte sich über seine Kenntnisse ein Bild machen. Gemeinsam mit dem Workshopleiter wurden die Ergebnisse besprochen. Teilnehmer des Intensivtages Fleischrind mit schöner Bergwiesen-Kulisse Familiengeführter Betrieb Betriebsinhaber Uwe Thielecke und Tochter Julia gaben schließlich Informationen zum Biobetrieb. Mit dem Harzkuhkälbchen namens Elsa, einem Geschenk zum 30. Geburtstag der Ehefrau Susann an Ehemann Uwe, wurde das Hobby zum Beruf gemacht. Der Betrieb hat sich auf die Zucht und Haltung vom Aussterben bedrohter Tierarten spezialisiert, speziell auf die Erhaltung und Züchtung der alten, deutschen Mittelgebirgsrinderrasse Harzer Rotes Höhenvieh. Das 1996 gegründete Unternehmen verfügt über einen Viehbestand von 560 Tieren (davon 170 Mutterkühe und 9 Zuchtbullen) sowie eine Grünlandfläche von 550 ha, die ökologisch bewirtschaftet wird. Die Tiere sind auf den Bergwiesen unterhalb des Brockens zu finden. Auf dem Hof befindet sich zudem ein eigenes Schlachthaus, Direktvermarktung wird praktiziert. Neben dem Ehepaar Uwe und Susann Thielecke sind unter anderem auch die Töchter Julia und Sarah im Betrieb integriert. Weitere sieben Arbeitskräfte finden im Hofladen und der Schlachterei eine Anstellung. Auch das Vorführen kam nicht zu kurz Nach einem deftigen Mittagessen auf dem Bauernhof ging Carolin Nagel auf das Vorführen von Fleischrindern ein. Uwe Harstel hatte im Vorfeld zwei Rinder führig gemacht, die nun von den Jungzüchtern am Halfter geführt werden konnten. Die Jungzüchter drehten so einige Runden und waren auf das Resümee der Workshopleiterin gespannt. Ein sehr interessanter und lehrreicher Tag endete schließlich mit der Besichtigung der Rinder auf den Weiden und dem Stall in Königshütte. Alle Jungzüchter zeigten sich beeindruckt von der Entwicklung dieses Betriebes. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bei Familie Thielecke für die Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltung bedanken und wünschen für die Zukunft alles Gute. Weiterhin geht ein großes Dankeschön an Uwe Harstel für das Training der Rinder sowie die Workshopleitung am Tag der Veranstaltung. J. Pionke Uwe Harstel erläutert die Grundregeln der Exzellent-Bewertung 70

73 Jungzüchter Viele neue Gesichter beim Jungzüchterwettbewerb Vorführen, Beurteilen und Rangieren auf hohem Niveau 34 hochmotivierte Jungzüchter nahmen am 28. Mai 2016 am Vorführund Landestierbeurteilungswettbewerb beim Landgut Parchau e.g. teil. Wir durften viele neue Jungzüchter begrüßen und möchten uns ganz besonders beim Betrieb bedanken, der diese Veranstaltung so hervorragend unterstützte! Die Kleinsten ganz groß! Die Bambinis eröffneten den Vorführwettbewerb und vier Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren zeigten ihr Können. Preisrichterin Friederike Ebeling verlieh allen Teilnehmern aufgrund der souveränen Vorführleistung den 1a-Preis. Die gewonnenen Medaillen ließen die Kinderaugen strahlen. Typtier der Klasse wurde die schwarze Attic-Tochter Elsa vom MVB van der Horst aus Langenweddingen. Die Klasse 1 zog anschließend in den Ring ein. Die vier Kinder machten es der Richterin nicht einfach und so entschied sie sich, zwei 1c-Plätze an Julia Berger und Lennard van Leusen zu vergeben. Julia hielt zudem das Typtier der Klasse, die Optimal-Tochter Leckie (Landgut Parchau), am Halfter. Den zweiten Rang konnte sich Maja Sofie Gregor knapp hinter Letizia Marie Erhardt sichern. Mit Jan Georg Wallstabe zog ein erfahrener Jungzüchter in die nächste Klasse ein. Mit der weißgezeichneten Heidi (v. Grizzly), die ebenfalls Typtier der Klasse wurde, konnte er sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Die strahlende Marianne van Leusen freute sich über ihren 1b-Platz. In der folgenden Klasse durften wir zum ersten Mal Jannik Homeier beim Jungzüchterwettbewerb begrüßen. Umso schöner war es für den jungen Mann, dass er mit seiner Pinolo-Tochter Silvester nach vielem Üben in der 3. Klasse vorne gehen konnte. Erfolgreich war es ebenfalls für die Pinolo-Tochter Daniela (Landgut Parchau), die als Typtier der Klasse ausgezeichnet und von Daniel Hauser geführt wurde. Profis am Werk Gina Dierks führte in der folgenden Klasse die bereits erwähnte Silvester am Halfter und konnte sich mit dem braven Tier und einem breiten Lächeln den 1a-Platz sichern. Pascal Schmidt und seine Milka (v. Optimal) zogen auf den 1b Rang. Josephine Jahn nahm den Preis des Typtiers für ihre Safran-Tochter Lisa (AG Wörmlitz) entgegen. Sieger der 5. Klasse wurde durch die tolle Präsentation Jamie Dressel mit Flocke (v. Pinolo, Landgut Parchau e.g.). Über den 1b-Preis freute sich Laura Loehrke vom Landgut Parchau e.g. Die Goldday-Tochter Flashy vom MVB van der Horst sicherte sich die Schleife des Typtieres. Der Ehrgeiz stieg von Klasse zu Klasse und so hatte es Friederike Ebeling auch in der letzten Runde nicht einfach mit ihrer Entscheidung. Durchsetzten konnte sich Friederike Nagel mit ihrem Jungrind Lou (v. Pastewka, Landgut Parchau e.g.) vor Pit Muller und Melissa Pecher. Angelina Schmidt führte das Typtier Rosi (v. Acapulco, Landgut Parchau e.g.). Siegerauswahl In der Endauswahl des Typtieres konkurrierten sieben Jungrinder um den Titel der Miss Parchau Die Preisrichterin entschied sich schnell für die schicke, dunkle Attic-Tochter Elsa vom MVB van der Horst aus Langenweddingen. Die Königsdisziplin, der Grand Champion der besten Vorführer, wurde anschließend gekürt. Friederike Nagel konnte sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Unsere Bambinis sind Spitze! Landeswettbewerb im Beurteilen und Rangieren Alexander Braune (Zuchtprogramm ST) durfte den Jungzüchtern am Nachmittag die Beurteilung, Einstufung und Rangierung von Jungkühen näher bringen. 2 Timon- und 2 Manur-Töchter standen uns dafür vom Landgut zur Verfügung. An dieser Stelle gilt diesem Betrieb nochmal ein ganz besonderer Dank für die hervorragende Vorbereitung der Tiere! Zusammen mit den Jungzüchtern stufte Alexander Braune zunächst eine Kuh ein und erklärte ihnen beispielhaft sein Vorgehen. An den drei weiteren Tieren versuchten die Teilnehmer anschließend Erlerntes umzusetzen. In der Alterskategorie Jung konnte Lennard van Leusen das Exterieur am sichersten einschätzen und damit den 1a-Platz erringen. Ihm folgten Marianne van Leusen und Josie Dierks. Bei den Teilnehmern der älteren Kategorie konnte Antje Last die Schwächen und Stärken der Kühe am zuverlässigsten erkennen und siegte damit vor Pit Muller und Lucas Siemann. Wir gratulieren allen Teilnehmern zu diesem erfolgreichen Tag und würden uns freuen, euch bei der nächsten Veranstaltung erneut begrüßen zu dürfen! Bei Fragen und Anregungen stehen wir euch gern zur Verfügung. M. Wollert 71

74 RINDUNDWIR September 2016 Jungzüchter vor der Kamera Preisrichterschulung für Nachwuchstalente Am 11. Juni 2016 lud der Verband deutscher Fleischrindjungzüchter e.v. (VdFJ) bundesweit alle interessierten Jugendlichen ein, Wissenswertes zum Amt des Preisrichters eines Jungzüchterwettbewerbs zu erlernen. Zum diesjährigen Seminar erschienen neun Jungzüchter aus vier Bundesländern auf dem Betrieb der Familie Nagel in Wahrburg (Landkreis Stendal). Jungzüchter bewiesen ihr Können vor der Kamera Martina Genkel-Jenning in Aktion Für die JungzüchterAllianz meldeten sich Otto Wilhelm Steffens (15 Jahre, Poritz), Jonathan Engfer (16 Jahre, Groß Helle), Marie Porse (21 Jahre, Bad Bibra) und Friederike Nagel (21 Jahre, Wahrburg)an. Alle vier sind sehr erfahrene Jungzüchter und nehmen seit vielen Jahren aktiv an Wettbewerben teil. Eltern und Jungzüchter aus der Nähe sowie der Vorstand des Jungzüchtervereins unterstützen die Familie bei der Durchführung der Schulung. Betriebsspiegel Bei schönstem Wetter begrüßte uns die Familie auf ihrem Fleckvieh-Simmental Betrieb. Seit fast 20 Jahren bewirtschaften sie eine Mutterkuhherde mit ca. 30 ha Grünland im Nebenerwerb. Die Herdengröße liegt bei 15 Muttertieren und deren Nachzucht. Mit Hilfe der künstlichen Besamung können die passionierten Züchter die neueste Genetik nutzen und Linienvielfalt wahren. Eine Leidenschaft der Eltern und Kinder ist der regelmäßige Besuch von Auktionen und Wettbewerben. Theorie und Praxis Nach einer kurzen Betriebsbesichtigung und Führung durch Betriebsinhaber Torsten Nagel, stärkten sich alle Beteiligten und waren auf Kommendes gespannt. Den Einstieg der Schulung verschaffte Martina Genkel-Jenning (RinderAllianz und Vorstandsmitglied des VdFJ) durch einen spannenden und informativen Vortrag. Sie erläuterte die theoretischen Grundlagen des Preisrichteramtes und gab eigene Erfahrungen an die jungen Leute weiter. Durch Bilder und passende Beispiele konnte das Gehörte verdeutlicht werden. Anschließend zogen vier Tiere mit ihren Jungzüchtern in den Ring und präsentierten der Workshopleiterin und Richterin Martina Genkel-Jenning ihre Vorführfähigkeiten. Vom Ring aus beobachteten die Nachwuchspreisrichter das Geschehen und legten ihre Rangierung der Klasse fest. Vor die Linse genommen Die Herausforderung für die neun Richter war es nun, ihr theoretisches Wissen über die Kommentierung eines Wettbewerbes vor einer Kamera zu präsentieren. Nacheinander traten alle vor die Linse und kommentierten ihre Platzierungen. Großer Wert wurde auf die eigene kleine Vorstellung zur Person, ein kurzes Gesamtfeedback der Klasse, das positive Bewerten der einzelnen Jungzüchter im Vorführring und die letzten Worte an den Veranstalter gelegt. Natürlich spielen Körperhaltung, Ausdruck und Gesprächstempo eine ebenso große Rolle. Sicherlich keine leichte Aufgabe, aber Übung macht bekanntlich den Meister! Nach einer Stärkung erfolgte die Auswertung der Videos. Jeder Nachwuchspreisrichter erhielt ein Feedback von den anderen Teilnehmern und wertvolle Tipps für die Zukunft. Sicherlich konnte jeder Teilnehmer neue Erfahrungen sammeln. Die Preisrichter von Morgen Um den Nachwuchs des Richterjobs eines Jungzüchterwettbewerbes brauchen wir uns keine Sorgen machen, denn das Potential ist vorhanden! Sollten Sie Richter für Ihren Jungzüchterwettbewerb suchen, helfen wir Ihnen gern bei der Vermittlung. C. Nagel 72

75 Jungzüchter Gänsehautstimmung bei Europaschau Jungzüchterfahrt nach Colmar Ins schöne Elsass führte uns die diesjährige Jungzüchterfahrt. Die kuhbegeisterten, jungen Leute von den Zuchtverbänden RinderAllianz, RBB und Masterrind Sachsen erlebten gemeinsam eine ausgelassene Show und sahen die schönsten Kühe Europas. Perfekter Start Mit einem tollen Bühnenbild wurde die Europaschau eröffnet und die Müdigkeit der nächtlichen Fahrt vergessen. Die teilnehmenden Länder zogen mit Fahnen und einer Auswahl ihrer Tiere in den Ring. Spannungsvolle Musik, tosender Beifall und ein Wasserspiel ließen die Erwartungen auf Kommendes steigen. Gemeinsam sahen wir die Klassen der rotbunten Kühe, die ihren Höhepunkt in der Auswahl des Grand Champions hatten. Die schicke Red Jordan-Tochter Irene von Schrago Freres (Schweiz) bestach durch ihr hervorragendes Euter (EX97) und die klaren Fundamente, sodass sie am Ende nicht nur das Publikum sondern auch den Richter in ihren Bann zog. Weitere Ergebnisse der Europaschau lesen Sie auf Seite 76. Gut gelaunt und mit hohen Erwartungen ging es weiter zum European Sale. Vor vollen Rängen wurden die Showdiven der Zukunft verkauft. Nach einem tollen ersten Tag fuhren wir zur Jugendherberge. Deutsche Jungzüchter auf den vorderen Plätzen Auf dem Bundesjungzüchtertreffen in Leer konnten sich Gerrit Kumlehn und Torben Melbaum für den europäischen Wettbewerb qualifizieren. Schon am Freitag erreichten sie gute Platzierungen im vorderen Feld im Fitting. Großbritannien stellte mit Jonny Woodhouse und James Doherty sowohl die Spitze der jüngeren als auch älteren Kategorie. Samstag zeigte die deutsche Delegation ihr Können beim Vorführen. Die Tiere wurden den Jungzüchtern im Vorfeld zugelost und so starteten alle unter gleichen Bedingungen. Erica Rijneveld (Niederlande) konnte als Richterin gewonnen werden und zeigte sich von dem starken Starterfeld beeindruckt. In der Alterskategorie Jahre überzeugte Gerrit durch schnelles Aufstellen und eine ausgeglichene Präsentation. Mit seiner dunkel gezeichneten Färse platzierte er sich somit im mittleren Feld. Sieger Jung wurde der Ire Paul Murphy. Ihm folgten Pieter Vandewalle (Belgien) und Gabriele Gariglio (Italien). Ruhig und professionell zog Torben Melbaum in die Seniorenklasse ein. Sein hohes Niveau hielt er bis zur letzten Sekunde und so konnte er unter jubelndem Beifall aus dem deutschen Fanblock auf den zweiten Platz hinter Thomas Neville (Irland) ziehen. Ein hervorragendes Ergebnis für beide Jungzüchter! Neben dem Vorführen und Fitten der Tiere wurde auch die Sauberkeit des Standes beurteilt. Die Benotungen der drei Wettbewerbe von beiden Alterskategorien führten zum Gesamtergebnis. Nach einer spannungsgeladenen Pause wurden die besten Teams Europas ausgezeichnet. Deutschland auf Platz 5 von 16! Einen herzlichen Glückwunsch an Torben und Gerrit zu dieser super Leistung! Grazien im Rampenlicht Nach den hervorragenden Ergebnissen am Vormittag ging es mit Spannung Gemeinsam auf Reisen - Kuhfans von RBB, Masterrind und RinderAllianz zum Wettbewerb der schwarzbunten Diven. Unter lautem Beifall wurde jede Einzelne im Ring begrüßt und die Stimmung steigerte sich bis zur letzten Klasse kontinuierlich. Krönung war die Wahl des Grand Champions, der mit Standing Ovation gefeiert wurde. Die schönste Kuh Europas wurde Galys-Vray (Schweiz), die Preisrichter Markus Mock (Deutschland) auf ganzer Linie überzeugen konnte. Freiburg bei Nacht Noch euphorisiert vom Schaugeschehen machten wir uns auf den Weg nach Freiburg. Unter der Pforte des eindrucksvollen Münsters begrüßte uns der Nachtwächter und mit ihm wurde uns die historische Entwicklung dieser schönen Stadt näher gebracht. Zu Fuß erkundeten wir kleine Gassen, verborgene Winkel und hörten von den Schrecken vergangener Zeiten. Sicherlich zwei interessante Stunden für jeden von uns. Am Sonntag ging es nach einem stärkenden Frühstück zurück in die Heimat. An dieser Stelle bedanken wir uns recht herzlich bei den Organisatoren der Fahrt, dem Brandenburger Jungzüchterverein e.v. und freuen uns auf weitere gemeinsame Ausflüge. M. Wollert 73

76 RINDUNDWIR September 2016 Jungzüchter machen sich Fit für die Schau Ein klasse Wochenende in Karow Am machten sich 16 hochmotivierte Nachwuchszüchter aus Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt auf den Weg zur Geschäftsstelle der RinderAllianz GmbH nach Karow. Alexander Braune (RinderAllianz) startete mit der Theorie des Bettenbauens und zeigte den Teilnehmern, wie man für eine Schau das perfekte Bett herrichtet. Danach konnten die Jungzüchter selbst Hand anlegen und fleißig Stroh und Sägespäne auflockern und in einzelnen Schichten zu einem festen Bett formen. Nach dieser Anstregung erklärte Alex, was man beim Waschen eines Jungrindes alles beachten muss, damit es später beim Scheren keine bösen Überraschungen gibt. Nun konnte jeder Jungzüchter sein eigenes Tier waschen. Als jedes Jungrind wieder in seinem frisch gemachten Bett stand, gab es einen kurzen Theorieteil über die richtige Fütterung von Jungrindern vor und während der Schau. Dabei zeigte Alex verschiedene Heuproben und ließ das beste Heu für eine Schau bestimmen. Außerdem zeigte er, wie Rübenpressschnitzel optimal eingeweicht werden. Übung macht den Meister Nach einem Mittagsplausch wurde die zweite Hälfte des Tages dem Scheren gewidmet. Nach dem das Fell der Tiere trocken war, zeigte Alex, wie man Kopf, Körper und Beine schert und welche Schermaschinen und -messer für die verschiedenen Körperregionen genutzt werden. Den Jungzüchtern wurde gezeigt, wie sie den schwersten Teil einer Schur bewerkstelligen die Topline und die Bottomline. Hierbei ist es sehr wichtig, dass das Haarkleid des Tieres frei von Fett und Schmutz ist, damit sich das Fell hochföhnen lässt und auch beim Scheren für eine gewisse Zeit stehen bleibt, sodass daran gearbeitet werden kann. Zunächst wurde demonstriert, wie das Fell hochgeföhnt und angeglichen wird. Auf Rücken und Bauch gilt das Motto: So viel wie nötig, so wenig wie möglich!, da die Haare möglichst unauffällig Mängel im Körperbau kaschieren sollen. Außerdem wurde gezeigt, wie man die Topline fixiert, damit sie Halt hat und sich das Haar nicht hinlegen kann. Danach versuchten sich alle an ihren eigenen Tie- Alle Teilnehmer auf einen Blick 74

77 Jungzüchter ren. Bei manchem Jungzüchter konnte man sehen, dass sie bereits Übung hatten. Aber die Scherneulinge mussten sich nicht verstecken. Letztlich gilt, wie so oft im Leben: Übung macht den Meister! Beim gemeinsamen Grillen konnte neu Erlerntes ausgewertet werden. Kleine Tricks für Vorführer Der nächste Tag startete mit der Herrichtung der Betten und dem Waschen der Jungrinder. Beim Vorführtraining zeigten fünf Jungzüchter mit einer Auswahl ruhiger Rinder das Führen, während Jessica Pionke die Feinheiten erläuterte und auf häufig gemachte Fehler hinwies. Die Zukunft liegt in unseren Händen Heute schon an Morgen denken! Das gute Wetter wurde für die Erstellung von verschiedenen Motivfotos genutzt. Franziska Kasper (RinderAllianz) unterstützte uns tatkräftig dabei. Zum Abschluss gab es ein gemeinsames Mittagessen und das Trainingslager Fit für die Schau wurde ausgewertet. Das Resümee war sehr positiv. An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bei der Agrarvereinigung MiFeMa e.g., Plauerhagen für die Bereitstellung der Tiere, der RinderAllianz für die Ermöglichung der Durchführung dieser Veranstaltung und den Mitarbeitern Franziska Kasper und Alexander Braune für die tatkräftige Unterstützung bedanken. A. Mesecke Holt euch den Look der JungzüchterAllianz Bei Interesse meldet euch einfach: Hoodie 30 Pullover 30 Fleecejacke 30 Sachsen-Anhalt: Jessica Pionke Tel Polo-Shirt 20 Mecklenburg-Vorpommern: Jenny Galda Tel Kinderfleecejacke (ohne Abb.) 25 Pulli 20 75

78 RINDUNDWIR September 2016 Vray-lich die schönsten Kühe Nicht nur Fußballfans reisen nach Frankreich Mitte Juni, war das kleine französische Colmar der Anziehungsmagnet für die internationalen Holsteinfreunde. Die Europaschau 2016 stand auf dem Programm. Nach der imposanten Eröffnungsfeier folgten die emotionsreichen Wettbewerbe. Jungzüchter Motiviert bis in die Haarspitzen und vom Ehrgeiz gepackt, wetteiferten die Jungzüchter aus 12 Nationen um die vorderen Platzierungen. Clippen und die Präsentation der Jungrinder, waren die zu meisternden Kategorien, denen sich Gerrit Krummlehn (MAR-V) und Torben Melbaum (MAR-WE) stellen mussten. Beide visualisierten einmal mehr ihr Können im Umgang mit den Tieren und lieferten eine sehr gute Leistung. Torben schaffte es in seiner Altersklasse (>20 Jahre) mit einer souveränen Darbietung auf einen zweiten Platz. Sieger dieser Gruppe wurde der aus Irland stammende Thomas Neville, der auch den Clippingwettbewerb für sich entschied. Die Preisrichterin Erica Rinjefeld beglückwünschte und lobte alle Jungzüchter für die erbrachten Leistungen. Die Züchter der Champions Familie Bichon aus Frankreich (Fotoquelle: Schweizerbauer) European Sale Für durchschnittlich Euro fanden die 42 aufgetriebenen Auktionsnummern mit überwiegend Schaupedigrees am Vorabend der Holsteinschau neue Besitzer. Aus der Kuhfamilie von Ashlyn Vray stammten die beiden Top-Seller der Auktion. Ihre McCutchen-Tochter wechselte für Euro von Spanien nach Italien und Ashlyns Atwood-Enkelin landete mit sagenhaften Euro den Preishit des Tages. Red-Holstein-Kühe Schon beim Einzug der ersten Klasse merkte man die enorme Qualität der Schaukühe, die wochenlang für diesen Auftritt vorbereitet wurden. Siegerin der Jung wurde die aus Frankreich stammende Du Louvion Hawai (V LaddP) vor der Schweizer Armani-Tochter Barbotine, die mit viel Eleganz, einer schrägen offenen Rippe und dem gewissen Etwas den Preisrichter Jaume Serrabassa (Spanien) Schwärmen ließen. Erfreulich aus Sicht der RinderAllianz ist die Dominanz der Mad Max-Töchter in dieser Altersgruppe, der mit 5 Nachkommen der meistvertretene Vater war. Das mit zunehmender Laktation die Kühe nicht schlechter werden, symbolisierten die alten Kuhklassen der Roten in Perfektion. Schönheiten über Schönheiten, machten es dem Preisrichter nicht leicht eine Entscheidung zu treffen. Mit Suard Jordan Irene siegte hier nicht nur die älteste Kuh der Schau, sondern auch der absolute Publikumsliebling vor Bopi Lotaine (Talent x Rustler) aus der Schweiz. Aus dem sehr kleinen rotbunten Kontingent der Deutschen blieb HMS Halloveen von Henrik Wille und Hubert Meyer positiv in Erinnerung, die als eine der kleinsten Kühe hier mit ihrem traumhaften Euter die Blicke auf sich zog. Holsteinwettbewerb Schöne Kühe haben immer etwas beeindruckendes, aber die Qualität, die einem hier geboten wurde, ließ nicht nur das Herz höher schlagen nein es verschaffte Gänsehaut von Kopf bis Fuß. Die großen Klassen der Jungkühe waren von enormen Rahmen und dennoch viel Eleganz geprägt, genau diese Attribute waren dem Preisrichter auch besonders wichtig. Das Amt des Preisrichters übernahm in diesem Jahr der bekannte deutsche Züchter, Schaubeschicker und Richter Markus Mock vom Bodensee. Siegerin wurde die schon auf der Swiss Expo erfolgreiche Afterschock-Tochter Pandora (MV Seaver) vor der seidigen Yorick-Tochter Naomi aus Österreich. In den mittleren, sehr stark vertreten Klasen lieferten sich die Augenweiden spannende Duelle um die vordersten Plätze der Klassen. Die Nase vorn hatten letztendlich mit viel Balance aus Typ, Jugend- Die schönste Kuh aus ganz Europa Atwood Tochter Galys-Vray Jordan-Red Tochter Irene EX 96wurde Siegerin der Rotbunten Modest- Tochter Lady Gaga die erfolgreichste deutsche Kuh 76

79 Überregional lichkeit und der nötigen Kraft ausgestatte Chelios-Tochter Heline (MV Umanoir) aus Frankreich vor der edlen weißen Stanley Cup-Tochter White aus Italien. Damit waren Sieger und Reservesieger der mittleren Klassen gefunden. Beim Blick in den Katalog der alten Kuhklassen, wusste der Fachmann gleich, hier wird es ein Highlight nach dem anderen geben. Die in den Bann ziehende Aura, der weltbekannten Atwood-Tochter Galys Vray, erleichterte die Entscheidung, sie als Klassensiegerin auszuzeichnen. In der letzten Klasse war die Entscheidung jedoch nicht so schnell getroffen. Die bekannte deutsche Modest-Tochter Lady Gaga (MV Lheros) und die aus Frankreich nach Spanien importierte Goldwyn-Tochter Ashlyn Vray konkurrierten hier unerbittlich gegeneinander. Etwas mehr Länge im Hals verhalf der Goldwyn-Tochter zum Klassensieg. Mit dem aus dem gleichen französischen Stall stammenden Duo: Galys Vray und Ashlyn Vray standen die Siegerkühe Alt fest. Diese beiden Tiere setzten dann umgangssprachlich noch einen drauf und wurden Siegerin und Reservesiegerin des Europawettbewerbes und rührten damit nicht nur das Züchterehepaar sondern auch die neuen Besitzer und alle an der Vorbereitung beteiligten Personen zu Tränen. Wir gratulieren auch dem deutschen Team und den Züchtern unserer Nationalmannschaft für eine sehr gute Leistung und eine tolle Gruppe von Schaukühen. A. Braune Die Platzierungen des deutschen Kontingentes Red-Holstein Name La. Besitzer Verb. Platz RS Rosanne 1. Egon Studthoff MAR-WE 6. Maxie 1. Hatke GbR MAR-WE 11. Britta 2. Meyer GbR MAR-WE 9. Chicca 3. Gerd Gerdes MAR-WE 7. HMS Halloveen 4. Henrik Wille und Hubert Meyer MAR-WE 4. Holstein Princes 1. Jürgen Hobbie VOST 3. BT Patricia 1. Wilfried und Eckhard Hauck ZBH 4. Tramilda-N Camilla 1. Devon Lohmöller & Michael Mütze MAR-WE 6. RZB Liza 1. Egon Strudthoff MAR-WE 11. Roccafarm S. Zeava 2. Egon Strudthoff MAR-WE 5. SHo Moonrise 2. Wilken Schwarze MAR 7. LLH Carolin 2. Heinz Tangermann MAR 8. Giessen San Goerdy 2. Rainer Engelke & Eike Spangenberg MAR/ZBH 8. BWH Annika 3. Wille/Bollhorst/Melbaum/Kallass MAR-WE 6. WIT Lucille 3. Withege GbR RUW 13. Elaniss 4. Wilcor Holsteins MAR-V 4. Gesha 4. Rinderzuchtbetrieb Derboven MAR-V 8. FG Ice 4. Egon Strudthoff MAR-WE 11. Lady Gaga 6. Henrik Wille & Friedrich Köster MAR-WE 2. Sieger Tiere der Europaschau Red-Holstein Sieger und Reservesieger Jung Du Louvion Hawai (Ladd P x Adventure) Earl Lepoint, Bavay (F) Ptit Coeur Barbotine (Armani x Jonah) Roger Frossard, les Pommerats (CH) Sieger und Reservesieger Alt Suard-Red Irene (Jordan x Sayso) Gebr. Schrago, Middes (CH) Bopi Lotanie (Talent x Rustler) Pierre Oberson und Nicolas Savary, Maules (CH) Grand Champion Suard-Red Irene (Jordan x Sayso) Gebr. Schrago, Middes (CH) Bopi Lotanie (Talent x Rustler) Pierre Oberson und Nicolas Savary, Maules (CH) Holstein Sieger und Reservesieger Jung Pandora (Aftershock x Seaver) Comex Currat-Papaux-Piller, Les Ecasseys (CH) Naomi (Yorick x Theo) Ulrich Kopf, Mäder (AT) Sieger und Reservesieger Mittel Heline (Chelios x Umanoir) M. Rabin Patrick und Al.Be.Ro., Carentoir (F) Dotti White (Stanleycup x Shottle) Errera Holsteins und La Corte di Dotti, Mantova (I) Sieger und Reservesieger Alt Galys Vray (Atwood x Damion) Junker, Staub und Al.Be.Ro, (CH) Ashlyn Vray (Goldwyn x Lheros) Ponderosa, Al.Be.Ro., Hostalets de Tost, Lleida (ES) Grand Champion Galys Vray (Atwood x Damion) Junker, Staub und Al.Be.Ro, (CH) Ashlyn Vray (Goldwyn x Lheros) Ponderosa, Al.Be.Ro., Hostalets de Tost, Lleida (ES) Reserve European Champion Ashlyn Vray 77

80 RINDUNDWIR September 2016 RinderAllianz holt sich erneut Input aus den Large Dairy Herd Management Conference und CRI-Kurs für Milchpro s Vom 1. bis 4. Mai fand in Oak Brook (in der Nähe von Chigaco, Illinois) die Large Dairy Herd Management Conference statt. Dort trafen sich Experten aus der Milchviehbranche, zum Austausch über neueste Forschungen und daraus resultierende Erkenntnisse für die Milchviehproduktion. Dozenten von insgesamt 38 Universitäten gaben in 94 Vorträgen ihr hochkarätiges Wissen weiter. Voraussichtlich Anfang 2017 wird ein E-Book zur Konferenz verfügbar sein. Interessenten können es bei der RinderAllianz gerne anfordern. Large Dairy Herd Management Conference Die Konferenz hatte unter anderem die Fachbereiche Fütterung, Fruchtbarkeit, Ökonomie und Weltmarktgeschehen sowie neue Technologien in Stallbau und Melksystemen im Programm. Zuchtstrategien im Zusammenhang mit genetisch gesteuerten Selektionsprogrammen, waren ein gesonderter Fachbereich, der von Experten erörtert wurde. genomischen Typisierung selektiert wurden, in ET-Programme zu überführen. Diese erneute extreme Beschleunigung des Zuchtintervalls hätte zudem noch den angenehmen Nebeneffekt, die Inzuchtproblematik in den Beständen deutlich zu verringern. Der Experte ist davon überzeugt, dass die Typisierung von weiblichen Rindern in kommerziellen Milchviehbetrieben in naher Zukunft gängige Praxis sein wird. Wisconsin - America s Dairyland Welche Bedeutung dieser Titel hat, weiß jeder, der Wisconsin schon einmal besucht hat. In regelmäßigen Abständen finden sich die verschiedensten Milchviehbetriebe an den Straßenrändern. Diese reichen in ihrer Größe von 50 bis weit über Kühe. Die Landschaft erinnert sogar ein wenig an Mecklenburg-Vorpommern - darin waren sich alle Teilnehmer der Reise einig. Im Rahmen eines exklusiven Programmes zu den Themen Reproduktion, Klauengesundheit und Management holten sich Landwirte und Mitarbeiter von CRI und RinderAllianz interessante Anregungen. Ansprüche an das Fruchtbarkeitsmanagement werden immer höher Tatsächlich scheinen einige Trends in Wisconsin und im Osten Deutschlands vergleichbar. Die Betriebe werden nicht nur größer, sondern stellen auch immer höhere Ansprüche an das Management. Im Zuge dessen hat es sich etabliert, bestimmte Aufgabenkomplexe auszulagern. Bei Statz Farms begleiteten die Teilnehmer zwei Besamungstechniker Typisierung weiblicher Tiere modernes Werkzeug für das Zuchtmanagement Zu dieser Thematik war der Beitrag von Dr. Francisco Peñagaricano (Universität Florida) sehr interessant. Er sprach über die Chancen, die sich aus der genomischen Selektion von weiblichen Tieren für Milchviehbetriebe ergeben. Mittlerweile ist die Typisierung von gesamten Färsenbeständen praktikabel und wird derzeit auch schon in einzelnen Betrieben in den USA in Pioniermanier durchgeführt. Peñagaricano sieht in diesem Zusammenhang den größten Fortschritt darin, weibliche Tiere, die auf Basis der Ein hoher Standard des Kuhkomforts sollte immer im absoluten Fokus des betrieblichen Managements stehen. Das ist nicht neu, dennoch wird das Thema zuweilen immer noch unterschätzt. Wie viele Kompromisse sind tatsächlich rentabel? 78

81 Überregional Statz Farm hält Kühe, Zucht und Reproduktionsmanagement sind an den Dienstleister CRI ausgelagert Beim täglichen Rundgang des Besamungstechnikers auf der Statz Farm werden alle Kühe angemalt (Tailpaint) und brünstige Tiere gesucht von CRI, die die gesamte Reproduktionsstrecke von schwarzbunten Kühen gewährleisten. Gängige Praxis ist die Arbeit mit Tailpaint (wie auch beim RinderAllianz-ReproTeam) und der Einsatz von Ovsynch-Programmen. Auf die Frage, wie Joe Statz die Auswahl der Bullen organisiert, erklärt er, dass diese Entscheidungen komplett an CRI abgegeben wurden. Lediglich in Vorgesprächen machte er deutlich, was er von seinen Kühen erwarte und gab einen Preisrahmen für die Bullen vor. Dass CRI einen guten Job macht, beweist ein Rundgang im Stall. Ähnlich handhaben es auch andere große Betriebe, wie Darlington Ridge Farms (3.100 Kühe) oder Dallman Dairy (2.000 Kühe). Besonderes Highlight der Betriebsbesuche war Spring Breeze Dairy, eine Farm, die bereits seit 1994 besteht, viele Entwicklungsprozesse durchmachte und aktuell mehr als 40 kg durchschnittliches Tagesgemelk vorweisen kann. Für die Zukunft ist eine Verdoppelung der Kuhzahl geplant. Kennzeichnend für das Management jeder besuchten Farm waren wöchentliche Treffen mit Futterberater, Tierarzt und Zuchtberater. Während dieser Beratungen werden die aktuellen Zahlen ausgewertet und überprüft. Im Fokus stehen dabei die vorab gesetzten Ziele und wie diese gemeinsam realisiert werden können. In Wisconsin zeichnet sich ein eindeutiger Trend ab. Aus züchterischer Sicht fokussieren die funktionalen Merkmale wie Nutzungsdauer, Töchterfruchtbarkeit oder Zellzahl immer stärker. Dennoch werden, unabhängig vom genetischen Potenzial, Kälber und Jungtiere, die in der Aufzuchtphase krankheitsauffällig sind, bewusst selektiert. Es gilt der Grundsatz: Ein vorbelastetes Kalb wird keine rentable Kuh! Das Bewusstsein für eine optimale Kälber- und Jungrinderaufzucht wird somit auf ein neues Level gehoben. Im Kern bleibt also immer die Frage: Wann ist eine Kuh profitabel? Ein grundlegender Gedanke, der auch die RinderAllianz-Mitarbeiter während ih- rer täglichen Arbeit begleitet. Mit den neu gewonnenen Erkenntnissen aus den USA-Besuchen wird unser Unternehmen die vorhandenen Konzepte optimieren, um unsere Kunden bei der Beantwortung dieser Frage zu unterstützen. J. Schendel/M. Wendt Take Home Message züchterische Konzentration auf funktionale Merkmale erhöhen konstante Kontrolle des Break- Even-Points der einzelnen Kuh, daraus resultierend Entscheidungen treffen! konsequente Selektion vorbelasteter Jungtiere Outsourcing von einzelnen Aufgabenbereichen regelmäßige Arbeitsgruppen mit Spezialisten Synergie effekte nutzen (Futterberater, Tierarzt, Klauenpfleger, Leiter der Pflanzenproduktion etc.) Mit einer Jungviehaufzucht in modernen Offenställen und Paddock, ermöglicht man der Kuh von morgen eine stabile Basis für die spätere Milchproduktion 79

82 RINDUNDWIR September 2016 RinderAllianz bei Züchtern in Oberschlesien Dirk Schmüser wieder souveräner Preisrichter DHV-Preisrichter Dirk Schmüser in Polen bekannt und geschätzt Die Opolagrar, organisiert von der DLG-International, ist ein fester Termin für die Landwirte in Oberschlesien und Opole. Auf Einladung der Rinderzuchtverbände Opole und Oberschlesien richtete Dirk Schmüser am 11. Juni 2016 den Wettbewerb der Milchrinder in Kamień Śląski, Polen. Insgesamt waren 72 schwarz- und rotbunte Holsteinrinder für den Wettbewerb angemeldet. Besonderheit war die Rangierung einer Klasse rotbunter Kühe des alten polnischen Doppelnutzungstyps. Die Herausforderung für den Preisrichter bestand darin, neben Kühen auch Jungrinder und tragende Färsen zu richten. Die Jungrinder im Alter von Monaten waren in fünf Klassen eingeteilt. Mit souveränen Entscheidungen kürte Dirk Schmüser bei den Färsen und bei den Kühen eine rotbunte Holstein zum Grand Champion. Sowohl die 19 Monate alte Dolmen-Tochter Laura, als auch die zweitlaktierende Delta Lilac-Tochter Ula wurden vom staatlichen Zuchtbetrieb OŚRODEK HODOWLI ZA- RODOWEJ in GŁOGÓWEK ausgestellt. Sehr erfreulich war die 1a-Platzierung einer rotbunten Colbert-Tochter in der Altersklasse Monate. Dieses Jungrind hatte Familie Kontny aus Leśnik 2015 über die RinderAllianz gekauft. Herzlichen Glückwunsch an unsere polnischen Züchterkollegen. Vielen Dank an Martin Ziaja, Vorsitzender des Zuchtverbandes Opole für die Einladung und besonderen Dank an unseren Preisrichter Dirk Schmüser. F. Schultz Gemeinsam zum Ziel: Mehr Futter effizienz durch BONSILAGE-behandelte Silagen. Fragen Sie Ihren SCHAUMANN-Fachberater! Wir freuen uns auf Ihren Besuchen! Halle 20 Stand D17 Das BONSILAGE-Programm mit den intelligenten Stammkombinationen aus homo- und heterofermentativen Milchsäurebakterien bietet für jeden Einsatzbereich und jede Silierbedingung perfekt abgestimmte Siliermittel. Überzeugen Sie sich! 80 Telefon:

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