Offizielle Eröffnungsfeier des Landtagsgebäudes. Ansprache von Regierungschef Otmar Hasler
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- Waltraud Lenz
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1 Offizielle Eröffnungsfeier des Landtagsgebäudes Ansprache von Regierungschef Otmar Hasler Landtagsgebäude Vaduz 15. Februar 2008
2 2 Es gilt das gesprochene Wort Durchlauchter Landesfürst, Durchlauchte Landesfürstin, Durchlauchter Erbprinz, sehr geehrte Frau Nationalratspräsidentin Prammer, sehr geehrter Herr Ständeratspräsident Brändli sehr geehrter Herr Bundesrats-Vizepräsident Weiss sehr geehrter Herr Landtagspräsident, sehr geehrte Mitglieder der Regierung sehr geehrte Frauen und Herren Kantonsrats- und Landtagspräsidenten sehr geehrte Mitglieder des Landtages, sehr geehrte Vertreter der Gerichte, sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Herren Vorsteher, sehr geehrter Herr Dompfarrer, geschätzte Gäste aus dem In- und Ausland Begrüssung Es ist mir als Vertreter der Bauherrschaft eine grosse Freude und Ehre, Sie alle hier im Plenarsaal des Hohen Hauses zur Einweihung des neuen Landtagsgebäudes begrüssen zu dürfen. Ich freue mich, dass so viele in- und ausländische Gäste unserer Einladung gefolgt sind und mit uns diesen denkwürdigen Tag feierlich begehen. Der heutige 15. Februar ist ein Freudentag. Erstmals erhält die liechtensteinische Volksvertretung, der Landtag, ein eigenes Zuhause in einem zeitgenössischen Bauwerk mit einem eindrücklichen Plenarsaal sowie Sitzungs- und Büroräumlichkeiten, welche den Parlamentsbetrieb in Zukunft vereinfachen und angenehmer gestalten werden. Für unser Parlament stellt dies einen Meilenstein dar und bringt dessen Eigenständigkeit als gesetzgebendes Organ unseres Staates zum Ausdruck. Das neue Landtagsgebäude stellt aber vor allem ein wichtiges Symbol für die liechtensteinische Bevölkerung dar. In diesem Haus wird künftig der Landtag, das gesetzmässige Organ der Gesamtheit der Landesangehörigen, nach den Bestimmungen der Verfassung die Rechte und Interessen des Volkes im Verhältnis zur Regierung wahrnehmen und geltend machen. Das Landtagsgebäude ist somit das Haus des Volkes, welches hoffentlich zahlreich hier ein- und ausgehen und die öffentlichen Verhandlungen des Landtages vor Ort verfolgen wird. Schliesslich erhält mit dem neuen Landtagsgebäude auch der liechtensteinische Hauptort Vaduz eine Aufwertung. Zusammen mit dem Regierungsgebäude, dem Landesmuseum und dem sich in Bau befindlichen Landesarchivgebäude entsteht ein Regierungsviertel mit einem neuen und unverkennbaren Gesicht. Vom grosszügigen Peter-Kaiser-
3 3 Platz ausgehend ist nun eine durchgehende Fussgängerzone bis zum Vaduzer Rathaus entstanden. Vorgeschichte Was 1984 der Landtag in einem Grundsatzbeschluss festgelegt hat, nämlich den Bau eines eigenen Landtagsgebäudes anzustreben, findet heute, rund ein Vierteljahrhundert später, seine Erfüllung. Dazwischen wurde viel geplant, fanden unzählige Baukommissionssitzungen statt und wurde nicht zuletzt in einer Volksabstimmung im Jahre 1993 ein erstes Projekt im Rahmen einer Volksabstimmung deutlich abgelehnt. Landtag und Regierung verfolgten ihr Ziel aber konsequent weiter und vollzogen im Jahre 1996 einen Neustart. Die deutliche Ablehnung des ersten Projektes veranlasste Landtag und Regierung allerdings zu einer Änderung bei der Genehmigung von künftigen staatlichen Projekten. Seither werden Verpflichtungskredite für staatliche Bauvorhaben aufgrund von Bedürfnissen und daraus ermittelten Anlagekosten beschlossen. Erst in der Folge wird jeweils ein Architekturwettbewerb durchgeführt. Das erste Projekt hatte trotz dessen Ablehnung an der Urne weitreichende Auswirkungen auf das nun realisierte Bauwerk: Die Fortsetzung der Hangbebauung an der Schlosshalde und das zwischen dem Verweserhaus und dem Regierungsgebäude gesetzte neue Landtagsgebäude stellte eine ortsbauliche Konzeption dar, welche in der Folge mit speziellen Bauvorschriften rechtskräftig festgelegt wurde und eine Grundlage für das jetzt realisierte Projekt bildete. Das Projekt Dem langen Weg vom Grundsatzbeschluss bis zur Realisierung des neuen Landtagsgebäudes kann man somit auch viel Positives abgewinnen. Jedenfalls kann sich das Resultat aus meiner Sicht heute sehen lassen. Realisiert wurde ein architektonisch und städtebaulich eindrückliches Bauwerk, welches sowohl in Bezug auf die markante Form wie auch in Bezug auf die ungewöhnliche Materialwahl einen starken Akzent im neuen Regierungsviertel setzt. Dem Architekten ist es meiner Meinung nach mit dem Landtagsgebäude, dem Hohen und dem Langen Haus, in überzeugender Art und Weise gelungen, eine zeitgenössische Antwort zu den bestehenden traditionellen und denkmalgeschützten Gebäuden im Regierungsviertel zu geben. Der neue Platz vor dem Regierungsgebäude und dem Landtagsgebäude verleiht diesem Ort ein neues unverkennbares Gesicht. Das Regierungsgebäude erfährt durch die Neugestaltung eine Aufwertung, indem nach der Realisierung des sich im Bau befindlichen Archivgebäudes auch im rückwärtigen Bereich des Gebäudes eine grosse freie Fläche entsteht, womit dieser Traditionsbau sehr markant auf dem Peter-Kaiser-Platz zur Geltung kommt.
4 4 Die zeitgenössische Architektursprache setzt sich im Innern der beiden Gebäude, insbesondere hier im Plenarsaal des Landtages, aber auch in den Büro- und Sitzungsräumen im angrenzenden Langen Haus fort. Der Architekt kommt mit einigen wenigen Materialien aus, welche den einzelnen Räumen eine unverwechselbare Atmosphäre verleihen. Zum Gesamtprojekt gehören auch die Tiefgarage vor dem Regierungsgebäude und der Landesführungsraum im Untergeschoss. Bedeutung und Wertung Als das Regierungsgebäude im Jahre 1905 bezogen wurde, beherbergte es in der Folge neben dem Landtag sowie der Regierung und Verwaltung auch die Gerichte. Mit dem Bezug des neuen Landtagsgebäudes kann nun auch die räumliche Trennung der drei Staatsgewalten definitiv abgeschlossen werden, nachdem die Gerichte schon vor einigen Jahrzehnten in andere Räumlichkeiten umgezogen sind. Künftig sind somit auch Landtag und Regierung, Legislative und Exekutive, räumlich voneinander getrennt. Neben den räumlichen und organisatorischen Vorteilen, welche ein eigenes Gebäude für den Landtag bringt, hat dieser Schritt vor allem auch eine symbolische Bedeutung. Der Landtag, die liechtensteinische Volksvertretung erfährt dadurch eine sichtbare Aufwertung. Das neue Landtagsgebäude trägt der von der Verfassung bestimmten Funktion des Landtages als gesetzgebendes Organ Rechnung und bringt dessen staatspolitische Bedeutung zum Ausdruck. Mit dem Plenarsaal, dem Herzstück des Hohen Hauses, ist ein würdiger Ort geschaffen worden, wo wichtige Entscheidungen im Namen des Volkes getroffen werden, wo in Zukunft Gesetze verabschiedet und wichtige Finanzbeschlüsse gefasst werden. Mit dem heutigen Tag kann das neue Landtagsgebäude offiziell dem Landtag übergeben werden. Ich darf in wenigen Minuten als Vertreter der Bauherrschaft dem Landtagspräsidenten, als Vertreter der künftigen Nutzer, symbolisch den Hausschlüssel überreichen. Ich wünsche dem Landtag, den Frauen und Herren Abgeordneten, bereits jetzt alles Gute bei der Erfüllung ihrer Aufgaben in den neuen Räumen. Gottes Segen und eine positive Atmosphäre, die diese Räume ausstrahlen, mögen sie bei ihrem künftigen Wirken begleiten. Dank Zum Schluss meiner Ausführungen und bevor Dompfarrer Markus Kellenberger das Bauwerk einweihen wird, möchte ich allen, die an der Realisierung des neuen Landtagsgebäudes mitgewirkt haben herzlich danken. Mein Dank geht zuerst an den Architekten, Hansjörg Göritz, der dieses Werk geschaffen hat und dem es gelungen ist, ein architektonisch und städtebaulich eindrückliches und doch zurückhaltendes Landtagsgebäude in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Frick in Schaan zu gestalten. Anerkennung und ein grosser Dank geht auch an die Unternehmer und Handwerker, welche bei diesem Projekt beste Werbung für das liechtensteinische Handwerk abgeliefert haben. Schussendlich danke ich auch allen früheren und aktuellen Mitgliedern der
5 5 Baukommission, dem Hochbauamt an der Spitze die Amtsleiter Walter Walch und Peter Mündle, welche das Projekt vom Plan bis zur Ausführung begleitet haben. Ihnen, liebe Gäste, danke ich für Ihr Kommen. Ich wünsche Ihnen im Anschluss an die Einweihung einen interessanten Rundgang mit vielen positiven Eindrücken und lade Sie anschliessend zum Festbankett im Vaduzer Saal ein.
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