Europäische Indikatoren für gute pädiatrische Praxis (COSI)
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1 ANHANG A2 Europäische Indikatoren für gute pädiatrische Praxis (COSI) Zu Kap. 2.6 Kategorien Kategorien Themen Anzahl A Gesundheitsförderung/Prävention/Screenings (4) Unfall-Verhütung Stillförderung Regelmäßige entwicklungsneurologisches Screening Regelmäßige Längen und Gewichtskontrollen Hüftdysplasie-Früherkennung Förderung einer gesunden Lebensführung SIDS Prävention Nachverfolgen des Neugeborenen- Hörscreenings Nachverfolgen des Neugeb. Stoffwechsel-Screenings Impf-Programme und Durchimpfung 3 Amblyopie-Screening B Versorgung von akuten Erkrankungen (9) Akute Otitis media 2 Pneumonie adäquate Einweisung 2 Pharyngitis-Tonsillitis adäquate Diagnostik Vorgehen bei Fieber im Säuglingsalter Atemnot (pulmonary distress) Infekte der oberen Luftwege Harnwegsinfekte C Versorgung von chronischen Erkrankungen (7) ADHS-Screening Langfristige des Asthma bronchiale Früherkennung des Diabetes mellitus Typ Kopfschmerzen, Migräne D Praxis-Organisation (3) Barrierefreie Praxis Fortbildung des Praxisteams Teilnahme an Qualitätszirkeln 5
2 Anhang 529 Kategorien Themen Anzahl E Patienten-Sicherheit und Fehler-Management (9) Verschreibung von Medikamenten 2 Umgang mit Medikamenten und Impfstoffen Wartung der Ausrüstung und der Medizintechnik Notfall-Schulung Leitlinien-Umsetzung Beschwerde- und Fehlermanagement Beschreibung A0 Unfallverhütungs- Handreichungen Regelmäßige Weitergabe von schriftlichen Informationen an Eltern zur Unfallverhütung Anzahl der Vorsorgen bei denen Unfallverhütungs-Handreichungen ausgegebene und erklärt A02 Stillförderung Regelmäßige Stillförderung Anzahl der Neugeborenen, deren Eltern über das Stillen in der Praxis gut informiert A03 SIDS Prävention Beratung zur Verhütung des plötzlichen Kindstodes A04 A05 A06 A07 Nachverfolgen des Neugeborenen Hörscreenings Nachverfolgen des Neugeborenen Stoffwechsel Screenings Früherkennung der Hüftsdysplasie Amblyopie-Screening Kontrolle der Praxis, dass das Neugeborenen-Hörscreening durchgeführt Kontrolle der Praxis, dass das Neugeborenen-Stoffwechsel-Screening durchgeführt Früherkennung der Hüftsdysplasie durch ein Screening aller Neugeborenen Früherkennung von Sehstörungen Anzahl der Neugeborenen, deren Eltern eine Beratung zur Verhütung des SIDS bekommen Anzahl der Neugeborenen, bei denen ein Neugeborenen-Hörscreening (OAE oder BERA) durchgeführt Anzahl der Neugeborenen, bei denen ein Neugeborenen Stoffwechsel-Screening in der Geburtsklinik oder durch den Praxispädiater durchgeführt denen die Hüften durch Ultraschall oder ein andere standardisierte Untersuchungstechnik untersucht denen ein Sehtest mit einer standardisierten Untersuchungstechnik durch ausgebildetes Personal durchgeführt Alle Vorsorgen bei ihrem ersten Praxisbesuch Alle Säuglinge in den ersten drei Monaten Alle Kinder unter 5 Jahren
3 530 Anhang A08 A09 A0 A2 A3 A4 Entwicklungs- Screening Kontrollen des Längen und Gewichtsverlaufs Förderung eines gesunden Lebensstiles Impfungen- Durchimpfung Impfungen- Durchimpfung Impfungen- Durchimpfung Regelmäßige jährliche Durchführung den ersten 6 Lebensjahren Regelmäßiges Dokumentieren von Längen-Gewichts- Verlauf und BMI mit Beratung Aufklärung über das Rauchen Regelmäßiges Überprüfen des Impfstatus bei jedem Patientenkontakt Vollständigkeit der empfohlenen Impfungen mit Vollendung des 2. Lebensjahres Vollständigkeit der empfohlenen Auffrisch-Impfungen bei Jugendlichen B0 Akute Otitis media Adäquate Diagnosestellung bei Otitis media B02 Akute Otitis media Adäquate Therapie bei Otitis media denen jährlich entwicklungsneurologische Untersuchungen nach einem standardisierten Untersuchungsprotokoll durchgeführt (nach nationalen Richtlinien) denen regelmäßig Gewicht, Länge, BMI gemessen, in standardisierten Perzentilen-Kurven dokumentiert und für die Beratung genutzt werden (nach nationalen Richtlinien) Anzahl der Patienten, die mindestens eine Aufklärung über das Rauchen und den Nikotinabusus erhalten Jeder Patientenkontakt wird als eine Gelegenheit zur Überprüfung des Impfstatus und ggf. zur Erinnerung an fällige Impfungen genutzt denen mit Vollendung des 2. Lebensjahres ein vollständiger Impfstatus entsprechend den nationalen Empfehlungen dokumentiert Anzahl der Jugendlichen, bei denen die Auffrisch-Impfungen nach nationalen Richtlinien vollständig durchgeführt denen die Diagnose nach allen drei klinisch relevanten Kriterien der Otitis media (akuter Beginn, Mittelohrerguss und Trommelfellrötung) diagnostiziert Anzahl der Patienten, die zunächst Analgetika statt initial Antibiotika verschrieben bekommen Alle Kinder 0 6 Jahre Alle Kinder und Jugendlichen Alle Jugendlichen --- Alle Patienten, die zwischen. Januar und 3. Dezember des Jahres das 2. Lebensjahr vollendet Alle Jugendlichen Alle Patienten mit Verdacht auf Otitis media Alle Patienten mit Otitis media ohne Risikofaktoren
4 Anhang 53 B03 B04 Pharyngitis Tonsillitis Infektion der oberen Luftwege Streptokokken-Nachweis im Rachenabstrich als Indikation für antibiotische Therapie Angemessene Therapie bei Infektionen der oberen Luftwege B05 Pneumonie (CAP) Adäquate Anwendung von Antibiotika für Pneumonie B06 Pneumonie (CAP) Zeitgerechte Überprüfung des Therapieerfolges bei Pneumonie B07 B08 Atemnot (pulmonary distress) Vorgehen bei Fieber im Säuglings- und Kleinkindesalter Krankenhaus-Einweisung der Patienten mit Atemnot Gründliche Abklärung bei fiebernden Säuglingen/ Kleinkindern B09 Harnwegsinfekt Adäquate Diagnosestellung beim Harnweginfekt C0 C02 ADHS Aufmerk- samkeits- Hyperaktivitäts- Defizit-Syndrom Diagnose-Screening bei ADHS Lungenfunktion bei chronischen Asthma Patienten Anzahl der Patienten, die vor positivem Streptokokken- Nachweis im Rachenabstrich keine Antibiotika erhalten Anzahl der Patienten, die keine Antibiotika verschrieben bekamen Anzahl der Patienten, die Antibiotika entsprechend der Leitlinien bekamen Anzahl der Patienten, die innerhalb 48Std. nach Beginn der Therapie nachuntersucht Anzahl der Patienten, die ins Krankenhaus eingewiesen denen ff. Untersuchungen durchgeführt : Blutbild, CRP, Urinuntersuchung denen vor der Verabreichung von Antibiotika eine Urinprobe zum Anlegen einer Kultur gewonnen (Methoden: suprapubische Blasenpunktion, Katheterurin oder Mittelstrahlurin) Anzahl der Patienten, in deren Akte ein Screening mit einem international standardisierten Fragebogen (z. B. DSM), das zur Diagnose eines ADHS geeignet ist, dokumentiert denen innerhalb der ersten 6 Monate der Diagnosestellung eine Lungenfunktion durchgeführt Alle Patienten mit Pharyngitis, die über 2 Jahre alt sind Alle Patienten mit einer Infektion der oberen Luftwege und einer normalen Atemfrequenz Alle Pneumonie-Patienten mit persistierendem oder schwankendem Fieber > 38,5 Einziehungen und erhöhter Atemfrequenz Alle Patienten mit Pneumonie Alle Patienten mit Atemnot und O 2 - Sättigungswerten unter 92 % Alle Patienten im Alter von 3 Monaten bis 5 Jahre mit Fieber und schwerem Kranksein ohne sichtbare Ursache Alle Patienten mit Harnwegsinfektion Alle Patienten über 4 Jahre, die Verdachtssymptome für ein ADHS aufweisen Alle Asthma-Patienten ab dem Alter von 5 Jahren
5 532 Anhang C03 C04 C05 C06 C07 C08 D0 D02 D03 Früherkennung des Diabetes mellitus Migräne und Kopfschmerzen Zugang und Einrichtung für Behinderte Fortbildungen für das Praxisteam Teilnahme an Qualitätszirkeln E0 Leitlinien Umsetzung Asthma-Selbstmanagement- Plan Regelmäßige Demonstration einer adäquaten Inhalier-Technik Pharmakotherapie ist der Krankheitsschwere angepasst Stationäre Krankenhausaufnahme wegen Asthma Früherkennung des Diabetes mellitus Selbstmanagement- und Therapie-Planung für Patienten mit Migräne und Kopfschmerzen Barriere freie Praxis Mindestens jährliche Praxisbezogene Fortbildungen Ärztliche Teilnahme an externen Qualitätszirkeln Evidenz der Leitlinien- Umsetzung Anzahl der Patienten, die einen schriftlichen Selbstmanagement-Plan erhalten Anzahl der Patienten die regelmäßig eine adäquaten Inhalier- Technik demonstrieren können Anzahl der Patienten, deren medikamentöse Therapie der Krankheitsschwere angepasst ist Anzahl der Patienten, die in den vergangenen 6 Monaten wegen Asthma im Krankenhaus stationär aufgenommen Anzahl der Patienten, die auf Hyperglykämie und Glukosurie mit point of care -Testmethoden untersucht Anzahl der Patienten, deren Krankenakten für leichte, mittelschwere und schwere Kopfschmerzen Selbstmanagement und Therapie-Planung (medikamentöse Behandlung, ergänzende Therapien) enthalten und die entsprechendes Informationsmaterial erhalten Die Praxis ist für Rollstühle zugänglich und hat 90 cm breite Türen. Falls die Praxis nicht im EG ist, hat sie einen genügend großen Aufzug. Jedes Mitglied des Praxisteams hat an mindestens einer Praxisbezogenen Fortbildungen in den letzten 2 Monaten teilgenommen Ärzte nehmen regelmäßig an akkreditierten externen Qualitätszirkeln teil Die Praxis kann belegen, dass in den letzten 2 Monaten Leitlinien umgesetzt werden und Instruktionen (Prozessbeschreibungen) für das Praxisteam abgeleitet Alle Patienten, die Verdachts-Symptome auf einen Diabetes mellitus Alle Patienten mit Migräne und Kopfschmerzen
6 Anhang 533 E02 E03 E04 E05 E06 Umgang mit Medikamenten Umgang mit Medikamenten Umgang mit Medikamenten und Impfstoffen Lagerung von Medikamenten und Impfstoffen Ausrüstung und Medizintechnik Dokumentation der Medikamenten-Verordnung in der Patientenakte Dokumentation der Unverträglichkeiten, Medikamentenallergie und Kontraindikationen in der Krankenakte Verfallsdaten der Medikamente und Impfstoffe werden regelmäßig kontrolliert Sichere Lagerung von Medikamenten und Impfstoffen im Kühlschrank Kontrollen der Ausrüstung und Medizintechnik E07 Notfall-Kompetenz Jährliches Training in Wiederbelebung und Notfall-Management E08 E09 Fehler- und Beschwerde- Management Fehler- und Beschwerde- Management Quelle: Gottfried Huss, Max Geraedts 204 Umgang mit Patienten- Beschwerden und Anregungen Umgang mit Fehlern und Teilnahme an einem Fehler- Berichtssystem (CIRS) Jede Patientenakte enthält eine Übersicht über laufende Medikamenten-Verordnungen Jede Patientenakte enthält eine Übersicht über Unverträglichkeiten, Medikamentenallergie und Kontraindikationen in der Krankenakte Dokumentation über die mindestens 3-monatige Kontrolle der Verfallsdaten (Checklisten) aller Medikamente und Impfstoffe Der Kühlschrank für Medikamente und Impfstoffen hat ein Alarm-gebendes Min/Max Thermometer. Die Temperatur wird täglich dokumentiert und liegt zwischen 2 und 8 Celsius Ausrüstung und Medizintechnik werden entsprechend der gesetzlichen Vorschriften regelmäßig überprüft. Es ist für jedes einzelne Teammitglied dokumentiert, dass er in den letzten 2 Monaten an mindestens einer Fortbildung in Wiederbelebung und Notfall-Management teilgenommen hat Die Praxis dokumentiert regelmäßig Patienten-Beschwerden und Anregungen und leitet Verbesserungsschritte ab Die Praxis dokumentiert regelmäßig Fehler, leitet Verbesserungsschritte ab und nimmt an einem Fehler-Berichtssystem teil (CIRS).
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