Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe Basel Planfeststellungsabschnitt 9.0 Buggingen Auggen

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1 Beraten, Planen, Bauen Impressum Herausgeber: DB ProjektBau GmbH Niederlassung Südwest Schwarzwaldstraße Karlsruhe Tel Fotonachweis: DB ProjektBau GmbH Deutsche Bahn AG Änderungen vorbehalten Einzelangaben ohne Gewähr Stand 07/ Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe Basel Planfeststellungsabschnitt 9.0 Buggingen Auggen Bauen für Europa Der Streckenabschnitt zwischen Buggingen und Auggen Bauwerke entlang der Trasse Umwelt- und Naturschutz Schallschutz Planfeststellung ProjektBau

2 Aris Samaras, Gesamtprojektleiter der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe Basel, DB ProjektBau GmbH Linienführung der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe Basel Vorwort Bauen für Europa die Ausbauund Neubaustrecke Karlsruhe Basel Liebe Leserinnen und Leser, die Eisenbahnstrecke Karlsruhe Basel besitzt eine wichtige Funktion für den nationalen wie auch den internationalen Reise- und Güterverkehr. Allerdings ist die Leistungsfähigkeit der Strecke aufgrund des stetig wachsenden Schienenverkehrs in der Nord-Süd-Relation sowie der Nahverkehrsentwicklung in den Großräumen Karlsruhe, Offenburg, Freiburg und Basel bereits heute nahezu erschöpft. Der Ausbau der Rheintalbahn, wie die Strecke wegen der Linienführung entlang des Rheins auch genannt wird, hatte daher bereits sehr früh hohe verkehrspolitische Bedeutung: Die Strecke war Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) von 1985, auch in dessen Fortschreibung von 1992 sowie im aktuellen BVWP 2003 wurde sie in den vordringlichen Bedarf eingestuft. Mit dem durchgängig viergleisigen Ausbau wird die Rheintalbahn den Anforderungen an einen zukunftsfähigen und modernen Schienenverkehrsweg gerecht. Die Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe Basel ist in 9 Streckenabschnitte unterteilt, die in der Planung und Realisierung unterschiedlich weit fortgeschritten sind. Die nördlichen Streckenabschnitte zwischen Karlsruhe und Offenburg sind teils bereits in Betrieb, teilweise in Bau oder es sind zumindest die Planrechtsverfahren abgeschlossen. Zwischen Baden-Baden und Offenburg beispielsweise haben die Baumaßnahmen schon 1987 begonnen und sind heute weitgehend beendet. Hier können die Züge die neuen Gleise bereits mit einer maximalen Geschwindigkeit von 250 Stundenkilometer befahren. In den südlichen Streckenabschnitten zwischen Offenburg und Basel werden derzeit die Unterlagen für die anstehenden Planfeststellungsverfahren vorbereitet, im Planfeststellungsabschnitt 9.1 zwischen Schliengen und Eimeldingen hat das Eisenbahn-Bundesamt den Planfeststellungsbeschluss bereits Ende 2002 erlassen. Im vorliegenden Planfeststellungsabschnitt 9.0 treffen gemäß der raumordnerischen Beurteilung aus dem Jahre 1994 die Güterumfahrung, deren Gleise den Güterverkehr entlang der Bundesautobahn A 5 westlich an Freiburg vorbeiführen, sowie die Rheintalbahn im Knoten Buggingen zusammen. Fern- und Güterverkehr können diesen Knoten kreuzungsfrei passieren, lediglich für die Nahverkehrsgleise müssen Unterquerungen geschaffen werden. Die vorliegende Planung wird den vielfältigen Anforderungen am besten gerecht: Sie gewährleistet eine günstige Einbindung in das Landschaftsbild, reduziert dank der Verkürzung des Knotens von 5 auf 2,5 Kilometer den Flächenverbrauch und ermöglicht zudem den Erhalt des Haltepunkts in Buggingen. Aris Samaras, Gesamtprojektleiter der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe Basel, DB ProjektBau GmbH Mehr als 250 Züge des Nah-, Fern- und Güterverkehrs befahren täglich die Mitte des 19. Jahrhunderts gebaute Strecke Karlsruhe Basel, die zu den wichtigsten Nord-Süd-Magistralen im Netz der Deutschen Bahn AG zählt. Sie verbindet die Ballungsräume des Rheingebietes und findet zudem ihre Bedeutung in der Fortsetzung nach Süden in den Schweizer Raum und weiter in die Industriegebiete Norditaliens. Der Stellenwert der Strecke als nördlicher Zulauf zu den bereits im Bau befindlichen Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT) in der Schweiz wird in den kommenden Jahren zunehmen. Verkehrsprognosen sagen voraus, dass sich der Schienenverkehr mit der Fertigstellung des Lötschberg-Basistunnels (voraussichtlich 2007/8) und des Gotthard-Basistunnels (voraussichtlich 2015/16) im Vergleich zu heute erheblich steigern wird. Deshalb verfolgt die Bahn mit dem Ausbau der Rheintalbahn drei zentrale Ziele: 1. Die Erhöhung der Streckenkapazität, um den prognostizierten Mehrverkehr auf der Rheintalbahn aufnehmen zu können. 2. Die Entmischung der Verkehre, d.h. die Trennung der schnellen Züge des Fernverkehrs von den langsameren Zügen des Nahund Güterverkehrs. Dadurch entfallen gegenseitige Beeinträchtigungen im Betrieb in Folge unterschiedlicher Fahrgeschwindigkeiten von Zügen. 3. Die qualitative Verbesserung für die Reisenden, d.h. deutlich kürzere Reisezeiten durch Erhöhung der maximalen Geschwindigkeit für den Reisefernverkehr auf 250 Stundenkilometer. Um der prognostizierten Verkehrsentwicklung quantitativ wie qualitativ Rechnung zu tragen, sehen die Planungen einen durchgängig viergleisigen Ausbau der Strecke vor. Dabei sind die beiden vorhandenen Gleise der Rheintalbahn vornehmlich dem Nah- und Güterverkehr vorbehalten, der Personenfernverkehr und soweit konfliktfrei möglich Teile des Güterverkehrs werden auf den neuen Gleisen geführt. So benötigen Zulauf zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen Lötschberg-Basistunnel im Bau Simplontunnel im Betrieb Gotthard-Basistunnel im Bau Reisende künftig für die Fahrt zwischen Karlsruhe und Basel nur noch 70 Minuten und damit knapp eine halbe Stunde weniger als heute. Die Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe Basel wird jedoch nicht nur den Zielen und Anforderungen des Fernund Güterverkehrs gerecht, sondern ermöglicht zugleich die Weiterentwicklung der Nahverkehrskonzeptionen und damit die infrastrukturelle Anbindung der Region an die Ballungszentren. 2 3

3 Im neuen Knoten Buggingen können sowohl Güterals auch Fernverkehr kreuzungsfrei passieren Der Streckenabschnitt zwischen Buggingen und Auggen Die Einteilung der Strecke in Planfeststellungsabschnitte ist eine bei Eisenbahnvorhaben übliche Vorgehensweise. Sie erfolgte für das gesamte Vorhaben zwischen Karlsruhe und Basel. Dabei wurden Grenzen zwischen Gebietskörperschaften ebenso bedacht wie bauliche beziehungsweise bautechnische Besonderheiten. Der Streckenabschnitt 9 zwischen Buggingen und Basel ist in die folgenden vier Planfeststellungsabschnitte unterteilt: 9.0 Buggingen Auggen 9.1 Schliengen Eimeldingen 9.2 Haltingen Weil am Rhein 9.3 Basel Die Grundlage für die Planungen sind der Bundesverkehrswegeplan und der Bedarfsplan zum Bundesschienenwege-Ausbaugesetz (BSchwAG). Für den Großteil der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe Basel hat sich die Parallelführung der beiden neuen Gleise mit der Trasse der bestehenden Rheintalbahn als sinnvollste Lösung erwiesen. Auf dem Teilabschnitt zwischen Herbolzheim bis Buggingen wird jedoch eine abweichende Linienführung favorisiert, da die Führung der neuen Gleise entlang der Rheintalbahn durch die Stadt Freiburg als nicht sinnvoll beurteilt wird. Daher verläuft die neue Strecke die so genannte Güterumfahrung entlang der Bundesautobahn A 5 westlich um Freiburg herum, bevor sie im Planfeststellungsabschnitt 9.0 vor dem Haltepunkt Buggingen wieder mit der Rheintalbahn zusammenführt. Während die Güterumfahrung zur Abwicklung des Güterverkehrs dient, wird der Personenfern- und -nahverkehr weiterhin auf der bestehenden, jedoch ertüchtigten Rheintalbahn durch Freiburg hindurchgeführt. Das zuständige Regierungspräsidium Freiburg führte ein Raumordnungsverfahren zur Abstimmung der Planung mit den Zielen und Anforderungen der Raumordnung und Landesentwicklungsplanung durch. Gemäß der abschließenden raumordnerischen Beurteilung aus dem Jahre 1994 wurde die Zusammenführung der beiden Trassen im Knoten Buggingen vertiefend geplant. Im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens hat die Bahn verschiedene Varianten, die seitens der Kommunen vorgeschlagen wurden, untersucht und Einwände in den weiteren Planungsprozess einbezogen. Die nachstehenden Kapitel beschreiben die daraus resultierende Trassenführung, die nach Abwägung aller Kriterien im Planfeststellungsverfahren beantragt wurde. Streckenverlauf Der Planfeststellungsabschnitt 9.0 beginnt im südlichen Bereich der Güterumfahrung Kenzingen-Buggingen an der Gemeindegrenze Heitersheim/Buggingen und endet an der Gemeindegrenze zwischen Auggen und Schliengen. Die insgesamt 11,8 Kilometer lange Strecke führt in diesem Teilabschnitt durch Gemarkungen der Gemeinden, Buggingen, Müllheim und Auggen. Knoten Buggingen Die abschließende raumordnerische Beurteilung aus dem Jahre 1994 sah für den Knotenpunkt Buggingen eine Überwerfung der Rheintalbahn und der Güterumfahrung in Form eines planfreien Kreuzungsbauwerkes vor. Diese Entscheidung wurde 1998 revidiert, das Ergebnis der neuen Aufgabenstellung war ein vereinfachter Knotenpunkt. Die Gleise der von Freiburg kommenden Rheintalbahn werden in den neuen Gleisen der Neubaustrecke fortgesetzt und die Gleise der neuen Güterumfahrung auf den Gleisen der bestehenden Rheintalbahn weitergeführt. Dadurch können sowohl Güter- als auch Fernverkehr den Knoten kreuzungsfrei passieren, lediglich der Nahverkehr wird ausgefädelt. Dabei unterquert das von Freiburg in Richtung Basel führende Nahverkehrsgleis die Güterumfahrung, bedient anschließend den Haltepunkt Buggingen und mündet dann in das bestehende Gleis der Rheintalbahn ein. In der Gegenrichtung fädelt das Nahverkehrsgleis Basel Freiburg aus dem östlichen Gleis der Rheintalbahn aus, unterquert die neuen Gleise und verläuft im Haltepunktbereich östlich zu den neuen Gleisen, um dann wieder in die Rheintalbahn zu münden. Für diese Linienführung in Tieflage sind lediglich zwei Unterquerungen erforderlich, die das Landschaftsbild nur gering beeinträchtigen. Die gesamte Bahnanlage überschreitet in diesem Abschnitt nicht die Höhenlage der heutigen Rheintalbahn; die Tieflage beträgt maximal acht Meter unter Geländeoberkante. Die Länge des Knotens beträgt 2,5 Kilometer bei einer überwiegenden Trassenbreite von 50 Meter, einschließlich der parallelen Wirtschaftswege. Lediglich im nördlichen Abschnitt erreicht der Knoten im Bereich des Kreuzungsbauwerkes eine maximale Breite von 90 Meter. Diese Planungen führen nicht nur zu einer günstigen Einbindung in das Landschaftsbild, sondern reduzieren darüber hinaus auch deutlich den Flächenverbrauch 4 5

4 Das vorhandene Empfangsgebäude des Bahnhofs Müllheim......wird durch einen modernen Neubau ersetzt. Bauwerke entlang der Trasse Bereich Müllheim Im Bereich von Müllheim sehen die Planungen den Bau der beiden neuen Gleise östlich der Rheintalbahn vor, so dass die vorhandenen Gleise in ihrer Lage und Höhe bestehen bleiben können und bauliche Änderungen nur in geringem Maße erforderlich sind. Die Rheintalbahn bleibt dadurch während der Bauzeit voll funktionsfähig. Auch in Bezug auf Bauablauf, Belastung der Anwohner, Bauzeit und Kosten ist dies das beste Konzept. Bereich Auggen Im Bereich Auggen ist dagegen ein Trassentausch vorgesehen: Hierbei werden die vorhandenen Gleise der Rheintalbahn vollständig mit einem Gleisabstand von 4,50 m erneuert, so dass sie für den Hochgeschwindigkeitsverkehr genutzt werden können. Die neuen Rheintalbahngleise für den Güter- und Nahverkehr werden westlich der alten Trasse gebaut. Mit diesem Trassentausch können Konflikte hinsichtlich der vorhandenen Bebauung und der Industrieanlagen auf der Ostseite vermieden werden, zumal die Verschiebung der Trassenlage nach Westen aufgrund der dort fehlenden Bebauung möglich ist. Auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist diese Variante als die günstigste einzustufen. Hinzu kommt, dass im südlich anschließenden Abschnitt 9.1 der Trassentausch bereits im Planfeststellungsverfahren beschlossen wurde. Bahnhöfe/Haltepunkte Im Zuge der Streckenerweiterung werden der bestehende Bahnhof Müllheim sowie die Haltepunkte Buggingen und Auggen an die neuen Gegebenheiten angepasst und modernisiert. Zusätzlich erhalten sie behindertengerechte Bahnsteigzugänge sowie Unterstände mit Sitzgelegenheiten. Die Haltepunkte beziehungsweise der Bahnhof werden mit dem derzeit üblichen Standard wie beispielsweise Lautsprecheranlagen, Beleuchtung und Anzeigetafeln ausgestattet. Die Bahnsteige weisen eine einheitliche Nutzlänge von 210 Meter bei einer Bahnsteighöhe von 55 Zentimeter über Schienenoberkante auf. Haltepunkt Buggingen Die vorhandenen Bahnsteiganlagen einschließlich der Zugänge werden zurückgebaut und durch Außenbahnsteige an den östlichen beziehungsweise westlichen Rand der Bahntrasse, also jeweils entlang der beiden neuen Nahverkehrsgleise, ersetzt. Der Zugang zu den Bahnsteigen erfolgt im nördlichen Bereich des Haltepunktes an der Ost- wie an der Westseite über Treppenund Rampenzugänge, die an die Eisenbahnüberführung über die Kreisstrasse K 4944 angebunden sind. Im Haltepunktbereich von Buggingen sind insgesamt sechs Gleise vorhanden: zwei durchgehende Gleise des Fernverkehrs, zwei durchgehende Gleise des Güterverkehrs und jeweils außenliegend je Richtung ein Gleis für den Nahverkehr. Bahnhof Müllheim Das vorhandene Empfangsgebäude des Bahnhofs Müllheim wird zurückgebaut und durch einen moderneren Neubau an der Ostseite der Fernverkehrsgleise ersetzt. Der Bahnhofsvorplatz östlich der Bahntrasse wird nach Abstimmung mit der Stadt Müllheim umgestaltet. Der Busbahnhof wird in Richtung Süden verschoben und im Bereich des heutigen Stellwerkes sowie der vorhandenen Park+Ride-Plätze neu errichtet. Im frei werdenden Bereich zwischen Bahntrasse und Bahnhofsstraße sind 300 überdachte Stellplätze für Fahrräder vorgesehen. Parkplätze für Behinderte sowie Taxistellflächen werden ebenfalls in diesem Bereich neu errichtet. Als Ersatz für die wegfallenden Pkw- und Park+ Ride- Plätze entstehen neue Parkflächen auf der West- und Ostseite der Bahnanlage. Die Bahnsteige bleiben grundsätzlich an ihren jetzigen Standorten erhalten; im Zuge der Maßnahme werden sie angepasst und modernisiert. Zusätzlich wird der derzeitige Bahnsteig 1 mit einer Schallschutzwand von den östlich gelegenen Fernverkehrsgleisen getrennt. Den Zugang zu den Bahnsteigen ermöglicht eine neue Bahnsteigunterführung. Diese wird auch das neue Empfangsgebäude mit den Parkplätzen im Westen verbinden. Über Treppen bzw. behindertengerechte Rampen können die Reisenden die Bahnsteige erreichen. Beide Aufgangsmöglichkeiten erhalten eine Überdachung. Im Bereich des Empfangsgebäudes wird neben der Treppe ein Aufzug installiert. Haltepunkt Auggen Die vorhandenen Bahnsteige sowie der vorhandene Fußgängersteg werden zurückgebaut. Die Querung der Bahnanlagen wird durch eine neue Füßgängerunterführung ermöglicht. Neben den zukünftigen Nahverkehrsgleisen werden neue Außenbahnsteige gebaut, die durch die neue Unterführung über Treppen und behindertengerechte Rampen zu erreichen sind. Kreuzungsbauwerke im Knoten Buggingen Für die Unterführung des westlichen, von Freiburg in Richtung Basel führenden Nahverkehrsgleises ist ein Überwerfungsbauwerk erforderlich, damit die Gleise der Güterumfahrung das Nahverkehrsgleis konfliktfrei kreuzen können. Um den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, wird der Nahverkehr Basel- Freiburg ebenfalls in einem Kreuzungsbauwerk unter den Fernverkehrsgleisen auf die Ostseite der Bahnanlagen geführt. Eisenbahnüberführungen Große Dole/Seefelden Anstelle des bestehenden Bauwerks der zweigleisigen Rheintalbahn wird eine neue Eisenbahnüberführung für drei Gleise realisiert. Westlich dieser Überführung wird ein zusätzliches Bauwerk zur Unterquerung der Güterumfahrungsgleise hergestellt. Lindenstraße /Seefelden Die bestehende zweigleisige Eisenbahnüberführung der Rheintalbahn wird circa 16 Meter weiter nördlich durch ein 6 7

5 Eisenbahnüberführung über die Kreisstraße K 4944/Buggingen Die Querung der Bahnanlage in Auggen, wird durch eine neue Fußgängerunterführung ermöglicht. neues Rahmenbauwerk für fünf Gleise ersetzt. Die Lindenstraße wird neu trassiert, der Verkehr kann jedoch während der Bauphase aufrechterhalten bleiben. Infolge der geänderten Linienführung wird auch eine Neugestaltung des Knotenpunktes Lindenstraße/Bahnweg erforderlich. Kreisstraße K 4944/Buggingen Die bestehende zweigleisige Eisenbahnüberführung und die Bahnsteigbauwerke werden durch Stahlbetonbrücken für sechs Gleise und den zukünftig parallel verlaufenden Geh- und Radweg ersetzt. Hügelheimer Runs/Hügelheim Circa 34 Meter nördlich der bestehenden Eisenbahnüberführung entsteht ein neues Rahmenbauwerk für vier Gleise, welches über die Runs sowie über den nördlichen Geh- und Radweg führt. Der Bach wird links und rechts der Bahn an die neuen Verhältnisse angepasst. Zienkener Weg/Müllheim Anstelle der Straßenüberführung über die Bahnanlage wird künftig in nördlicher Nachbarlage eine Eisenbahnüberführung für fünf Gleise über den dann tief liegenden Zienkener Weg führen. Aufgrund der unterschiedlichen Lage des alten und neuen Bauwerks kann der Verkehr während der Bauzeit aufrechterhalten bleiben. Zur künftigen Querung eines Wirtschaftsweges über die Zienkener Straße ist im Osten ein zusätzliches Bauwerk erforderlich. Klemmbach/Müllheim Die bestehende Eisenbahnüberführung über den Klemmbach wird durch eine neue ersetzt, es entsteht ein Rahmenbauwerk für sieben Gleise. Zufahrt PKW-Stellplätze Westseite sowie Geh- und Radweg Um die entstehenden Parkplätze im Westen der Bahntrasse zu erreichen, wird eine neue Verbindung erforderlich, welche von der Klosterrunsstrasse unter der Bahn hindurch nach Westen führt. Für diese Parkplatzzufahrt wird ein Rahmenbauwerk mit einer Länge von circa 48 Meter errichtet. In dieser Unterführung wird parallel die Geh- und Radwegverbindung geführt, die die derzeitige Verbindung ersetzen wird. Kreisstraße K 4946/Müllheim Die bestehende Eisenbahnüberführung wird im Bereich des östlichen Wirtschaftsweges für die beiden neuen Fernverkehrsgleise erweitert. In diesem Zusammenhang wird auch eine Erneuerung der Wirtschaftswegbrücke östlich der beiden neuen Gleise erforderlich. Abgesehen von Anpassungen der Entwässerungseinrichtungen bleibt die vorhandene Kreisstraße unverändert. Auf der Gemarkung Auggen wird für Wildtiere und für die unter Artenschutz stehende Wimpernfledermaus eine Querungshilfe gebaut. Die Gestaltung des Bauwerks ermöglicht sowohl am Boden lebenden Tieren als auch Fledermäusen eine Unterquerung der Gleise. Straßenüberführungen Alle vorhandenen Straßenüberführungen müssen durch neue Bauwerke ersetzt werden, da sie weder in der Breite noch in der Höhe für die künftig viergleisige Streckenführung ausreichend sind. Wirtschaftsweg über die Kreisstraße K 4944/Buggingen Bedingt durch die Erweiterungen der Gleisanlagen wird die vorhandene Wirtschaftswegbrücke über die Kreisstraße K 4944 circa 17 Meter westlich durch einen Neubau ersetzt. Die Straßen überführung ist auf einen Rad- und Fußweg beschränkt. Breitenweg/Buggingen Die bisherige Überführung der Gemeindeverbindungsstraße Breitenweg wird durch ein neues Bauwerk circa 192 Meter weiter südlich ersetzt. Vorgesehen ist ein 4-Feld-Spannbetontragwerk mit einer Gesamtlänge von circa 96 Meter. Während der Bauzeit bleiben die Verkehrsverbindungen im Wesentlichen erhalten. Zienkener Straße/Hügelheim Anstelle der bisherigen Überführung der Zienkener Straße wird eine neue Straßenüberführung circa neun Meter weiter nördlich gebaut. Vorgesehen ist ein 3-Feld-Spannbetontragwerk mit einer Länge von circa 61 Meter. Der verkehr wird während der Bauzeit umgeleitet. Wegüberführung Hügelheimer Runs Die bisherige Überführung wird im Zuge der Verlegung der Bach- und Radwegquerung durch ein neues Bauwerk ersetzt. Die Verkehrsführung bleibt während der Bauzeit weitestgehend aufrechterhalten. Bundesstraße B 378/Müllheim Die bisherige Überführung der Bundesstraße B 378 wird durch ein neues Bauwerk, circa 15 Meter weiter nördlich, ersetzt. Die bisherige Querung der Bahnanlage bei Auggen Vorgesehen ist ein 3-Feld-Spannbetontragwerk mit einer Länge von circa 66 Meter. Die Straßenführung wird entsprechend angepasst. Hierbei wird es während der Bauzeit zu einer zeitweiligen Umleitung des Verkehrs kommen. Klosterrunstraße (Klemmbach)/Müllheim Im Zuge der Verlegung des Klemmbaches nach Norden wird eine Straßenüberführung der Klosterrunstraße östlich der Bahngleise über den Klemmbach notwendig. Die Klosterrunstraße wird um circa 12 Meter in östliche Richtung verschoben. Auf der Ostseite der Straße ist auf der gesamten Länge ein Gehweg vorgesehen. Der Verkehr wird während des Baus aufrechterhalten. 8 9

6 Anfallende Aushubmassen werden soweit möglich wieder verwendet Aufforstungen als Ausgleich und Ersatz für Eingriffe in den Naturhaushalt 100-jähriger Bestand eines Auenwaldes Klosterrunstraße (Parkplatzzufahrt)/Müllheim Bedingt durch den Neubau einer Parkplatzzufahrt ist eine Überführung der Klosterrunstraße östlich der Bahngleise über eine Zufahrtsstraße und einen Geh- und Radweg erforderlich. Die bisherige Überführung über den Geh- und Radweg wird zurückgebaut, die Verkehrsführung bleibt während der Bauzeit erhalten. Kleinfeldele/Auggen Die bisherige Straßenüberführung wird durch eine neue ersetzt, geplant ist ein 3-Feld-Spannbetontragwerk mit einer Länge von circa 63 Meter. Die bisherige Verkehrsführung muss während der Bauzeit gesperrt werden. Fischerpfad/Auggen Anstelle der bisherigen Überführung südlich der Firma Jacoby wird eine neue Straßenüberführung, 270 Meter weiter südlich, gebaut. Vorgesehen ist ein 3-Feld-Spannbetontragwerk mit einer Länge von 58 Meter. Der bisher als Sackgasse endende Fischerpfad wird hierzu über die Bahnanlage verlängert und dort an einen bereits vorhandenen Weg angeschlossen. Die bisherige Verkehrsführung bleibt während der Bauzeit erhalten. Straßen und Wege Die bestehenden Kreuzungsmöglichkeiten der Trasse bleiben bis auf die Kirchstraße erhalten, müssen jedoch teilweise in der Lage verschoben werden. Die Straßen werden, wie teilweise oben beschrieben, baulich an den neuen Zustand der Bahnanlage angepasst. Auch das landwirtschaftliche Wegenetz wird entsprechend verändert. Wege, die im Bereich der zukünftigen Bahnanlage liegen, werden seitlich neu errichtet. Massenkonzept Die beim Bau der neuen Trasse anfallenden Aushubmassen werden soweit möglich für neue Dämme und zur Modellierung des Geländes wieder verwendet. Im Bereich der Bahnanlagen nahe des Bahnhofs Müllheim und der Haltepunkte Buggingen und Auggen sind Altlastenverdachtsflächen bekannt. Eventuell anfallender Bodenaushub aus diesen Flächen wird gemäß den Verwaltungsvorschriften untersucht und entsprechend verwertet oder entsorgt. Umwelt- und Naturschutz: Auflage und Anliegen zugleich Große Bauprojekte wie die Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe Basel bedürfen einer langfristigen und sorgsamen Planung. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf den Schutz und Erhalt von Natur und Umwelt. Dabei bildet die Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) einen wichtigen Bestandteil der vorbereitenden Planungen. Sie beschreibt die Auswirkungen eines Bauvorhabens auf Menschen, Tiere, Pflanzen, Gewässer, Boden, Klima, Luft sowie Landschaft und Siedlungen. Die UVS wird von unabhängigen Gutachtern erstellt und bildet die Grundlage für den so genannten Landschaftspflegerischen Begleitplan, der die Eingriffe in die Natur durch die Baumaßnahmen detailliert erfasst und in ihrer Wirkung beurteilt. Gleichzeitig legen die Planer der Bahn und der zuständigen Landesbehörden fest, wie Natur und Landschaft weitgehend geschützt und unvermeidliche Eingriffe durch Maßnahmen mit möglichst gleichwerigen ökologischen Funktionen kompensiert werden können. Im Planfeststellungsabschnitt 9.0 greifen die geplanten Baumaßnahmen insgesamt auf einer Fläche von rund 47,4 Hektar vorübergehend oder dauerhaft in hochwertige Lebensräume ein. Zur Kompensation dieser Eingriffe sind im Rahmen der landespflegerischen Begleitplanung Ersatzund Ausgleichsmaßnahmen von knapp 65 Hektar vorgesehen, hinzu kommen 350 laufende Meter Bachrenaturierung und rund 250 Einzelbäume. Wesentliche Grundlage für die Auswahl der Ausgleichsmaßnahmen sind die vom Arbeitskreis Grünkonzept Rheintalbahn erarbeiteten Vorschläge. Hierzu zählen beispielsweise die Renaturierung des Ehebachs, die Entwicklung eines reich strukturierten Biotopkomplexes bei Auggen, die Sicherung von Fledermauswinterquartieren, die Entwicklung eines strukturreichen Vegetationskomplexes in der Kiesgrube In den Erlen westlich von Buggingen oder auch Biotopvernetzungen in Hügelheim und Müllheim. Als weitere Maßnahmen sind die Anlage und Pflanzung von Streuobstwiesen, Feldgehölzen, Hecken und die Entwicklung von extensiv genutztem Grünland zu nennen

7 Währen der Bauzeit werden die Einschränkungen des Bahnbetriebs auf ein Minimum reduziert. Beispiele für Schallschutzwände, die die Immissionswerte im Vergleich zu heute deutlich reduzieren werden Schallschutz Die Bahn kommt auch während der Bauzeit Planfeststellung Ablauf des Planfeststellungsverfahrens Trotz der Erweiterung der Strecke auf vier Gleise und der prognostizierten Zunahme des Verkehrs wird sich die Schallsituation in weiten Teilen des Streckenabschnitts 9.0 verbessern. Grund dafür sind die vorgesehenen baulichen Maßnahmen zum Schallschutz, die den Lärm deutlich reduzieren. Diese Maßnahmen sind vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Er legt fest, dass beim Bau oder einer wesentlichen Änderung von Eisenbahnen durch diese keine schädlichen Umwelteinwirkungen durch Verkehrsgeräusche hervorgerufen werden, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind. Hier kommt die 16. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchV) zur Anwendung, welche die zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten erlaubten Schallimmissionswerte verbindlich festlegt. In Bereichen, in denen der Schall diese Grenzwerte überschreitet, schreibt der Gesetzgeber Schallschutzmaßnahmen vor. Aktiv nennt man Maßnahmen, die direkt an den Verkehrswegen liegen Beispiele hierfür sind Schallschutzwände und -wälle. Passive Maßnahmen sind dagegen schalltechnische Verbesserungen an Gebäuden wie zum Beispiel der Einbau von Schallschutzfenstern. Grundsätzlich besteht ein Vorrang der aktiven vor den passiven Maßnahmen. Ein so genanntes Schallgutachten von unabhängigen Gutachtern im Auftrag der Bahn erstellt berechnet die Schallimmissionswerte, die aufgrund der Veränderung der Strecke zu erwarten sind. Anhand dieses Gutachtens und der berechneten Werte wird entschieden, ob und welche Art von Maßnahmen ergriffen werden. Dort wo eine wesentliche Änderung bzw. ein Neubau der Bahnanlagen geplant wird, werden zum Schutz der betroffenen Anwohner im Rahmen der Lärmvorsorge die Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung zu Grunde gelegt und durch oben beschriebene Maßnahmen eingehalten. Im Planfeststellungsabschnitt 9.0 sind auf der Basis der Verkehrsprognosen des Bundesverkehrswegeplanes 2003, insgesamt mehr als 18 Kilometer Schallschutzwände mit Höhen zwischen 2,0 und 5,0 Meter über Schienenoberkante zwischen Seefelden/Buggingen, Hügelheim/Müllheim und Auggen geplant. Dabei sind die Schallschutzwände entweder als Außenwände oder zwischen den Gleisen als Mittelwand angeordnet. Sie werden grundsätzlich an der den Zügen zugewandten Seite hochschallabsorbierend ausgebildet. Während der Arbeiten an der neuen Trasse darf es zu keinen nennenswerten Einschränkungen des Bahnbetriebes auf der stark frequentierten Rheintalbahn kommen. Dennoch lassen sich Auswirkungen durch den Bau nicht vollständig ausschließen. Die Planungen sehen vor, dass der Bahnhof Müllheim und die Haltepunkte Buggingen und Auggen während der Bauzeit für den öffentlichen Personennahverkehr weiter genutzt werden können. Für den reibungslosen Ablauf sind hierzu Behelfsmaßnahmen vorgesehen. Einschränkungen des Straßenverkehrs können durch einen zeitlichen Versatz der Baumaßnahmen und durch entsprechende Ausweichmöglichkeiten weitestgehend auf ein Minimum reduziert werden. DB AG (Vorhabenträgerin) erstellt Unterlagen für den Planfeststellungsantrag Antrag wird beim Eisenbahn-Bundesamt Karlsruhe/Stuttgart eingereicht (=Beginn des Verfahrens) Anhörungsverfahren durch das Regierungspräsidium Freiburg Öffentliche Auslegung der Unterlagen für einen Monat Ggf. schriftliche Einwendung betroffener Bürger (bis zu zwei Wochen nach Auslegung) Stellungnahme von Fachbehörden und Trägern öffentlicher Belange Stellungnahme der DB AG Anhörungstermin mit Einwendern, Fachbehörden, Trägern öffentlicher Belange, DB AG Abschlussbericht der Anhörungsbehörde Eisenbahn-Bundesamt prüft alle Sachverhalte Eisenbahn-Bundesamt erlässt Planfeststellungsbeschluss (Zustellung und Offenlage der Unterlagen bei der Anhörungsbehörde) 12 13