Wohnen im Alter muss bezahlbar bleiben

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1 S enioren Kurier Mitteilungsblatt des Landesseniorenbeirats Mecklenburg-Vorpommern e. V. 19. Jahrgang Nr. 3 / 2014 Aus dem Inhalt Wohnen im Alter muss bezahlbar bleiben BAGSO fordert zukunftsorientierte Wohn- und Lebensformen Wohnen im Alter Senioren-WG des ASB in Stralsund Seite 7 Wohnen im Alter in unserem Bundesland Seite 14 Die intelligente Wohnung Greifswalder Vision Seite 28 Aus Städten und Landkreisen Foto: Ludolf Dahmen Als Interessenvertretung älterer Menschen tritt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) dafür ein, dass Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit die Menschen, die es wünschen, auch im hohen Lebensalter zu Hause und in der vertrauten Nachbarschaft leben können. In einem Grundsatzpapier fordert die BAGSO, die über ihre mehr als 100 Mitgliedsverbände rund 13 Millionen ältere Menschen in Deutschland vertritt, die politisch Verantwortlichen im Bund, in den Ländern und Kommunen dazu auf, den Kostenanteil des Wohnens am Gesamteinkommen in Grenzen zu halten und Investitionen in familienphasen- und alternsgerechte Neubauten und Bestandssanierung zu fördern. Schon heute fehlen mindestens 2,5 Millionen barrierearme Wohnungen. Ältere Menschen werden durch bauliche Barrieren wie Treppen, fehlende Aufzüge oder nicht-barrierefreie Bäder in ihrer Selbständigkeit eingeschränkt. Die Beseitigung baulicher Fortsetzung auf Seite 3 Liebe Vereinsmitglieder, verehrte Leser des Seniorenkuriers, wir haben uns in den letzten Wochen und Monaten etwas intensiver mit dem Thema Wohnen im Alter befasst. Nun hat die BAGSO ein Positionspapier zu diesem Thema veröffentlicht, das wir aufgrund seiner Aussagen und Wichtigkeit vollständig abdrucken. Ausgehend von unserer Weiterbildung in Lubmin, stellen wir in dieser Ausgabe die interessantesten Wohnprojekte der Unternehmen und Verbände vor, die uns mit Referenten unterstützt haben. Wir sind überzeugt, dass sie es Wert sind, um sie allen Lesern zugänglich zu machen. Die neuesten Ausführungen von Politikern zur Rentenangleichung stimmen wenig optimistisch. Vor 2020 ist keine Angleichung zu erwarten. Für alle jetzigen und künftigen Rentner im Osten eine deprimierende Aussage. Liegen doch bei über 50 Prozent der Rentenanwärter, deren Renten bereits unter 850 Euro im Monat. Ein Weiter so in der künftigen Rentenpolitik befördert bereits für alle sichtbar eine wachsende Altersarmut. Nach den Kommunalwahlen haben sich bereits zahlreiche kommunale Beiräte neu gebildet. Den Mitgliedern unseren herzlichen Glückwunsch zur Wahl oder Berufung und viel Erfolg bei der künftigen ehrenamtlichen Tätigkeit. Bernd Rosenheinrich Vorsitzender des Landesseniorenbeirats M-V e. V.

2 Lebensqualität der Heimbewohner wird unter die Lupe genommen Die Vitanas Senioren Centren stellen sich jährlich einer freiwilligen Begutachtung Wie selbstbes mmt dürfen Menschen im P egeheim Ihren Alltag gestalten? Wie wohl fühlen sie sich in ihrem neuen Zuhause? Bei der freiwilligen Heim-Begutachtung durch die BIVA (Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderung e. V.) stehen nicht P egezeiten und P egedokumenta on, sondern das Feststellen der Verbraucherfreundlichkeit im Mi elpunkt. Die Vitanas Senioren Centren Am Schlossgarten und Im Casino stellen sich jährlich dieser freiwilligen Überprüfung. Dafür besuchen Vitanas Senioren Centrum Im Casino Pfaffenstraße Schwerin (0385) speziell geschulte Mitarbeiter der BIVA für einen Tag die Einrichtungen - im Gepäck haben sie zahlreiche Fragebögen. Rund 100 Fragen richten sich an die Centrumsleitung, 50 Fragen beantwortet die Bewohnervertretung und weitere 25 Fragen sind für die Hausbegehung vorgesehen. Beim gemeinsamen Mi agessen mit den Bewohnern im Restaurantbereich kann sich der Prüfer im lockeren Gespräch einen weiteren Eindruck zur Zufriedenheit der Senioren in der Einrichtung machen. Für die Begutachter ist es von großem Interesse zu erfahren, ob die Menschen in den Senioreneinrichtungen ihren gewohnten Tagesrhythmus beibehalten und ein selbstbes mmtes Leben führen können. Als unabhängiger Selbsthilfeverband, setzt sich die BIVA seit 1974 für das Verbessern der Lebensbedingungen in Wohn- und Betreuungseinrichtungen ein. Themen wie zum Beispiel Achtung der Würde der älteren Menschen, Privatheit, Selbstbes mmung und Selbstverwirklichung, Wahren der körperlichen Integrität, Freiheit der Wahl der Leistungsangebote und Rechtssicherheit spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die Ergebnisse der umfangreichen Begutachtung werden vom Ins tut für Soziale Infrastruktur ausgewertet und sind im Internet unter nachzulesen. Um die Verbraucherfreundlichkeit bestä gt zu bekommen und das begehrte Prädikat zu erhalten, müssen 80% der aufgestellten Kriterien erfüllt sein. Dies ist den beiden Schweriner Vitanas Einrichtungen nun schon über viele Jahre kon nuierlich gelungen. Und so dürfen sich die Vitanas Senioren Centren Am Schlossgarten und Im Casino mit dem grünen Haken der Verbraucherfreundlichkeit schmücken. Vitanas Senioren Centrum Am Schlossgarten Adam-Scharrer-Weg Schwerin (0385)

3 Thema Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 3 Fortsetzung von Seite 1 Barrieren gilt nicht nur für den Wohnraum, sondern auch für das gesamte Wohnumfeld, so die Vorsitzende der BAGSO und ehemalige Bundesfamilienministerin Prof. Dr. Ursula Lehr. Die BAGSO fordert u.a. gesetzliche Grundlagen zur Förderung barrierefreien Wohnens bei Neubauten und Sanierungen, eine präventive Gestaltung des Wohnumfelds, die Förderung alternativer Wohnformen und sozialer Netze wie Nachbarschaften, bezahlbare haushaltsnahe Dienstleistungen sowie den Ausbau wohnortnaher Beratungsstellen. Der heutige Seniorenkurier dokumentiert nachfolgend das ausführliche Positionspapier zum Thema Wohnen im Alter oder: Wie wollen wir morgen leben?. Positionspapier der BAGSO: Wohnen im Alter oder: Wie wollen wir morgen leben? PRÄAMBEL Die meisten Menschen möchten auch im hohen Lebensalter in der privaten Häuslichkeit und in der vertrauten Nachbarschaft leben. Ob sich dieser Wunsch noch realisieren lässt, wenn körperliche Beeinträchtigungen vorhanden sind bzw. Hilfe und Unterstützung notwendig werden, hängt nicht nur von einer guten Hilfsmittelversorgung, sondern wesentlich von der Gestaltung und Ausstattung der Wohnung und des Wohnumfeldes ab. Die Wohnung bietet Schutz, Geborgenheit und Sicherheit. Das Gefühl des Zu-Hause-Seins ist in jedem Lebensalter wichtig. Weil Ältere im Allgemeinen mehr Zeit zu Hause verbringen als jüngere Menschen, gewinnen die Wohnung und das Wohnumfeld mit dem Alter zunehmend an Bedeutung. Wohnen ist eingebettet in den sozialen Raum der Nachbarschaft, des Quartiers, eines Stadtteils oder Dorfs. Der Lebensort bildet die Nahtstelle zum öffentlichen Raum. Auch alte Menschen möchten am gesellschaftlichen Leben teilhaben, stoßen jedoch oft auf Barrieren, die sie daran hindern. Diese Hindernisse abzubauen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Außerhäusliche Mobilität ist eine zentrale Dimension der Lebensqualität, ist geradezu Voraussetzung für körperliche, geistige und soziale Aktivitäten, die zu einem gesunden Altern beitragen. Sie zu erhalten, muss deshalb das Ziel einer Wohnungspolitik für alle Lebensalter sein. Barrierearme Wohnumwelten und alltägliche Aktivitätsräume sind wesentliche Bausteine einer lebenswerten und alternsgerechten Infrastruktur. Das Thema Wohnen im Alter sollte daher nicht auf die besondere Lebenslage betagter oder pflegebedürftiger Menschen verengt werden. 1 Aktuell besteht ein erheblicher Mangel an alternsgerechtem Wohnraum. Anpassungen des Bestandes sind daher dringend nötig. Spezialisierte Wohnberater, zertifizierte Handwerksbetriebe, Verbraucherzentralen und Bausparkassen können Kenntnisse und Informationen über praktikable Umbaulösungen, mögliche Kosten, Finanzierungswege sowie alternative Wohnformen vermitteln. In den Kommunen sollten Informationen zu qualifizierten Anlaufstellen vorhanden und leicht zugänglich sein. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zukunftsorientierte Wohn- und Lebensformen für ältere und hochbetagte Menschen zu schaffen. Entsprechend gibt es auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene eine Reihe von Initiativen und Programmen. Der Trend zu neuen Wohn- und Lebensformen unterstreicht die Vielfalt des Wohnens und Lebens auch im Alter. Gemeinschaftliche Wohnformen können eine Option sein, selbstbestimmtes Leben mit Hilfe und Unterstützung in einer vertrauten Gemeinschaft, einer integrierten Nachbarschaft, zu verbinden. Darüber hinaus kommt der Förderung des Zusammenlebens in Wohnquartieren eine wachsende Bedeutung zu. Hierzu bedarf es der Mitwirkung vonseiten der Bürgerinnen und Bürger, der örtlichen Vereine, Verbände und Initiativen, aber auch der Kommunen und des Staates. Nicht zuletzt angesichts des wachsenden Hilfebedarfs in einer älter werdenden Gesellschaft wird es in Zukunft verstärkt darauf ankommen, dass sich Menschen aller Generationen, Kulturen und Milieus aktiv an der Gestaltung des sozialen Miteinanders in ihrem Wohnquartier beteiligen. Die künftige Wohn- und Lebensqualität wird entscheidend davon abhängen, dass sich die dort Lebenden für ihr Quartier einsetzen. Aufgabe der kommunalen Sozialplanung und Stadtentwicklung ist es, dem dazu notwendigen bürgerschaftlichen Engagement Raum und Unterstützung zu geben und damit eine mitverantwortliche Nachbarschaft im Sinne einer Caring Community (sorgende Gemeinschaft) im Quartier zu fördern 2. Fortsetzung auf Seite 4

4 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Thema A. WIE WOLLEN WIR MORGEN LEBEN? Allein oder gemeinsam mit anderen in bezahlbarem und barrierearmem Wohnraum 1. Wir fordern bezahlbares Wohnen im Alter. Die Kosten für das Wohnen setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen: Miete oder Darlehens- und Zinstilgung, Nebenkosten, Energiekosten. Im Alter sinkt in der Regel das verfügbare Einkommen und entsprechend steigt der prozentuale Anteil, der für die Wohnkosten aufgebracht werden muss. Das Wohnen bei guter Qualität bezahlbar zu halten, ist eine Aufgabe vieler: Die Kommune legt die Grundsteuer, die Abgaben und die Preise für kommunale Grundstücke fest. Das Land bestimmt die Grunderwerbsteuer, der Bund die Energiesteuer. Wir fordern die Politik aller Ebenen auf, den Kostenanteil des Wohnens in Grenzen zu halten und auf eine familien- und altersfreundliche Gestaltung der Kostenstrukturen zu achten. Das gesetzliche Wohngeld für Mieter und der Lastenzuschuss für selbstnutzende Wohneigentümer müssen der Kostenentwicklung entsprechend angehoben werden. Der 2010 gestrichene Zuschuss zu Heizkosten ist bedarfsgerecht wieder einzuführen. Die Länder sind auch mit Blick auf Menschen mit geringem Einkommen in der Pflicht, den sozialen Wohnungsbau neu zu beleben, der von vornherein alternsgerecht sein sollte. Investitionen in nachhaltige, familienphasen- und alternsgerechte Neubauten sowie in eine entsprechende Bestandssanierung sind zu fördern. 2. Wir fordern mehr barrierearme Häuser & Wohnungen. Immer mehr Menschen in Deutschland werden immer älter und die meisten wohnen in Häusern, die vor 1978 gebaut wurden. Dieser Wohnraum ist in aller Regel nicht alternsgerecht. Schon jetzt fehlen mindestens 2,5 Millionen barrierearme Wohnungen, Tendenz steigend. 3 Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen werden durch bauliche Barrieren wie Treppen oder fehlende Aufzüge, Standard-Bäder und enge Grundrisse eingeschränkt. Diese Hindernisse für ein selbstständiges Wohnen und Leben gilt es zu beseitigen. Das Programm Altersgerecht Umbauen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet vergünstigte Kredite zur Anpassung des Bestands. Die Hauptzielgruppe der Seniorinnen und Senioren möchte jedoch keinen Kredit aufnehmen oder erhält aufgrund des Lebensalters nur unter Schwierigkeiten ein Darlehen. Über einen Zuschuss ließen sich vielfältige Einzelmaßnahmen einfach und flexibel umsetzen. Wir fordern, das KfW-Programm wie im Koalitionsvertrag angekündigt durch die erneute Einführung eines Zuschusses zu ergänzen und es dauerhaft finanziell ausreichend auszustatten. Gesetzliche und vertragliche Rückbaupflichten von Mietern sind bei Maßnahmen zur Herstellung von Barrierefreiheit nicht mehr zeitgemäß und auch nicht sinnvoll. Das Mietrecht ist entsprechend zu reformieren. 3. Wir fordern gesetzliche Grundlagen, die barrierefreies Wohnen bei Neubauten und Kernsanierungen fördern. Neubauten sollten so angelegt sein, dass sie ein barrierefreies oder zumindest barrierearmes Wohnen ermöglichen. Beispielsweise müssen Schwellenfreiheit, Türbreiten für Rollatoren, Fenstergriffe, die vom Rollstuhl aus leicht bedienbar sind, bodengleiche Duschen, WCs in Sitzhöhe mit Aufstehhilfe und die Lage der wesentlichen Wohnund Funktionsräume auf einer Ebene Standard werden. Die Baukosten für barrierearmes oder besser noch: barrierefreies Bauen und Sanieren sinken, wenn zur Regel wird, was heute noch als Sondermaß oder Sonderanfertigung gilt. Aber auch unterhalb der Schwelle von Barrierefreiheit im engeren Sinn fordern wir Vorgaben in den Bauordnungen, mit denen die Normen für familienphasen- und alternsgerechtes Bauen effektiv angepasst werden. 4. Wir fordern die Vielfalt unterstützender Wohnformen. Allein zu leben kann, muss nicht mit Einsamkeit einhergehen und zu einer bedrückenden Begleiterscheinung des Älterwerdens werden. Dennoch wünschen sich die allermeisten Menschen auch für die Lebensphase, in der viele nicht mehr mit ihrer Familie oder mit einem Partner zusammenwohnen, in den vertrauten vier Wänden bleiben zu können. Dieser Wunsch lässt sich auf Dauer nur realisieren, wenn nachbarschaftliche und organisierte Hilfe am Wohnort, gegebenenfalls im Haus oder in derselben Wohnung, vorhanden ist. Für Menschen, die nicht allein leben wollen oder können, darf das Leben im Heim nicht die einzige Alternative sein. Wir fordern, alternative Wohnformen wie gemeinschaftliches Wohnen, Wohnen für Hilfe und Pflege-Wohngemeinschaften sowohl durch die Einbeziehung von Sozialprogrammen als auch durch barrierefreie bauliche Anpassungsmaßnahmen zu fördern. 5. Wir fordern die Entwicklung und Verbreitung technikbasierter Assistenzsysteme. Neben informellen und professionellen Hilfen kann eine Reihe technischer Assistenzsysteme die Selbstständigkeit im Alltag unterstützen. Technische Hilfsmittel und Maßnahmen wie eine durch Bewegungsmelder gesteuerte Beleuchtung, Notrufsysteme, Sturzmelder und Panikschalter, die Fernsteuerung von Herd und Heizung oder die Erkennung und Überwachung geöffneter Fenster und Türen mithilfe von Sensoren erleichtern ein sicheres Wohnen.

5 Thema Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 5 Wir fordern, technische Hilfsmittel für Menschen mit Beeinträchtigungen einfach, benutzerfreundlich und anwendungsorientiert weiterzuentwickeln und bezahlbare Angebote zu fördern. Hausnotrufsysteme müssen stärker öffentlich finanziert werden, und zwar auch in der gemeinsamen Wohnsituation mit Angehörigen, weil diese Technik zur Entlastung der Pflegepersonen beiträgt. 6. Wir fordern barrierefreies und barrierearmes Bauen als Pflichtfach in den Fort- und Ausbildungsordnungen von Architekten, Ingenieuren, Stadtplanern und Handwerkern. Nur wenn Architekten und Handwerker für die Anforderungen an ein familienphasen- und alternsgerechtes Wohnen sensibilisiert sind, lassen sich Fehlplanungen und eine ungünstige oder gar unbrauchbare Bauausführung verhindern. Das Bewusstsein hierfür ist vielerorts aber noch unterentwickelt, sodass die Kunden bei Neubauten und bei Bestandssanierungen nicht auf mögliche Probleme aufmerksam gemacht werden und deshalb später bei Bedarf die ungeeigneten Räume teuer umrüsten müssen. Wir fordern Technische Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen ebenso wie Architekten- und Handwerkskammern auf, dafür Sorge zu tragen, dass in den Studienund Ausbildungsordnungen wie auch in der Fort- und Weiterbildung die Lebensphasen der künftigen Wohnungsnutzerinnen und -nutzer und besonders die möglichen körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen oder Einschränkungen bedacht werden. Das Themenfeld Gerontologie/Geriatrie sollte als Pflichtunterricht verankert werden. 7. Wir fordern Information, Beratung und Begleitung zu Wohnen im Alter für die Betroffenen. Viele Menschen vermeiden es, sich mit dem Thema Wohnen im Alter frühzeitig auseinanderzusetzen. Die meisten wollen so lange wie möglich zu Hause wohnen, die wenigsten erwägen einen Umzug in eine altersgerechte Wohnung. 4 Gleichzeitig schrecken viele vor den Kosten und Mühen eines Umbaus zurück. 5 Es ist aber weder für die Betroffenen noch für die Gesellschaft hinnehmbar, dass älteren Menschen nur die Wahl zwischen einem eingeschränkten Leben in einem ungeeigneten Zuhause und einer (zudem kostenintensiven) Heimunterbringung bleibt. Es ist dringend erforderlich, die Menschen bei der Entwicklung persönlicher Perspektiven des altersgerechten Wohnens und bei der konkreten Umsetzung zu unterstützen. Daher muss ein flächendeckendes Angebot einer niedrigschwelligen oder auch aktiv auf Betroffene zugehenden qualitativ guten Wohnberatung 6 geschaffen werden, das gezielt bekannt zu machen ist. B. WIE WOLLEN WIR MORGEN LEBEN? In einem aktivierenden und sicheren Wohnumfeld 8. Wir fordern eine präventive Gestaltung des Wohnumfelds, die barrierefrei oder wenigstens barrierearm sein muss und zu Aktivitäten anregt. Pflegebedürftigkeit entsteht häufig infolge von Stürzen. 7 Diese könnten zum großen Teil durch eine barrierearme Gestaltung des Wohnumfelds vermieden werden. Dazu gehören vielfältige Maßnahmen, die der Sicherheit und der Orientierung dienen, beispielsweise breite und gut beleuchtete Fußwege, abgesenkte Bordsteine an Ampeln, Kreuzungen und Fußgängerüberwegen, die einfach und gefahrlos auch mit einem Rollator, Einkaufstrolley oder Rollstuhl bewältigt werden können. Darüber hinaus auch optische, taktile und akustische Vorrichtungen wie Markierungen, Leitlinien und Blindenampeln, die vor allem für Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen wichtig sind. Unabdingbar ist, dass die konkreten Maßnahmen unter Beteiligung von Expertinnen und Experten auch solchen aus der jeweiligen Betroffenengruppe geplant und aufeinander abgestimmt werden. Zudem sollten bundesweit einheitliche Standards angestrebt werden. Zum Schutz vor Kriminalität und zur Stärkung des Sicherheitsgefühls sind Konzepte einer sichtbaren und bürgernahen Polizei zu realisieren. Auch die Verbesserung der Straßenbeleuchtungen, die mit intelligenten, effizienten und wirkungsvollen Leuchtmitteln auszustatten sind, sowie eine klare, übersichtliche Weggestaltung können die Sicherheit erhöhen. Es darf nicht sein, dass sich ältere Menschen aus Angst, Opfer von Kriminalität zu werden, zurückziehen, auf Mobilität verzichten und dadurch früher hilfebedürftig werden. 9. Wir fordern, neue soziale und kulturelle Begegnungsorte zu schaffen und bestehende Angebote zu erhalten. Zu einem präventiven, aktivierenden Wohnumfeld gehören Grünanlagen, die mit seniorengerechten Sitzgelegenheiten und öffentlich gut zugänglichen Toiletten ausgestattet sind und zum Spazierengehen und anderen körperlichen Betätigungen einladen ( Bewegungsparcours ). Sie tragen zu körperlicher Fitness und Selbstständigkeit bei und eröffnen darüber hinaus Gelegenheiten, soziale Kontakte zu knüpfen. In Wohnanlagen ist es wichtig, Räume für Begegnung und Gemeinschaft zu schaffen, um das Entstehen sozialer Netzwerke zu erleichtern und das nachbarschaftliche Miteinander zu fördern. Initiativen, die in Siedlungen und Stadtvierteln Begegnungsstätten einrichten und betreuen, sollten unterstützt werden. Aber auch bestehende Einrichtungen wie Schul- Fortsetzung auf Seite 6

6 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Thema zentren und Alters- und Pflegeheime können und sollten sich zu Orten für alle Generationen weiterentwickeln, indem sie beispielsweise ihre Cafeteria oder ihren Mittagstisch auch für Gäste von außen öffnen. 10. Wir fordern einen funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Um die Mobilität im höheren Alter aufrechtzuerhalten und damit eine selbstständige Versorgung sowie gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, ist ein gut ausgebautes Netz von Bussen und Bahnen unabdingbar. Damit auch Menschen mit Beeinträchtigungen die Angebote des ÖPNV nutzen können, müssen Haltestellen sowie der Einstieg in die Verkehrsmittel barrierefrei gestaltet werden. Darüber hinaus sind lesbare Fahrpläne und leicht zu bedienende, möglichst standardisierte Fahrkartenautomaten notwendig. Damit die Interessen von Fahrgästen mit Kinderwagen, Fahrrädern und Rollatoren nicht kollidieren, müssen in Bussen und Bahnen ausreichend Stellplätze vorgesehen werden. Insbesondere in ländlichen Gebieten ist die Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln stark eingeschränkt. Gefragt sind hier flexible Bedienformen wie Ruftaxis oder Bürgerbusse, deren Einrichtung und Ausbau von der öffentlichen Hand unterstützt werden müssen. 11. Wir fordern eine wohnortnahe Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs und Dienstleistungen. Eine gute Infrastruktur mit Einrichtungen für die tägliche Grundversorgung wie Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Drogerien in fußläufiger Entfernung ist Voraussetzung dafür, sich auch im Alter eigenständig versorgen zu können. Für eine selbstständige Lebensführung im Alter sind darüber hinaus wohnortnahe Dienstleistungsangebote wie (Haus-)Arzt-Praxen, Bank- und Postfilialen erforderlich. Wo eine umfassende Infrastruktur nicht mehr vorgehalten wird, können Hol- und Bring-dienste, beispielsweise von Supermärkten, unterstützend wirken. Dies betrifft insbesondere die ländlichen Räume und Stadtrandgebiete. Es existieren bereits Modelle wie der rollende Supermarkt und die mobile Bank, die weiter flächendeckend ausgebaut werden müssen. Bei der Ausweitung dieser Versorgungsangebote ist die Unterstützung durch Städte, Gemeinden und Landkreise sowie Unternehmen gefragt. C. WIE WOLLEN WIR MORGEN LEBEN? Umgeben von sozialen Netzen 12. Wir fordern die stärkere Förderung informeller sozialer Netze. Die wichtigsten Netzwerkstrukturen, die im Alltag unkompliziert und kostenlos Unterstützung und Sicherheit bieten, sind Familie und Nachbarschaft. Vor dem Hintergrund sich verändernder Familienstrukturen und einer vermehrten Berufstätigkeit von Frauen brauchen Familien eine verlässlich gesicherte Unterstützung. Bei dem Bemühen, Kindererziehung, Pflege und Beruf zu vereinbaren, dürfen Frauen und Männer nicht länger auf freiwillige betriebliche Angebote angewiesen sein. Darüber hinaus müssen nachbarschaftliche Strukturen unterstützt und ausgebaut werden. Hier sind sowohl Länder und Kommunen als auch Wohnungsbauunternehmen gefordert. Der Ausbau des Programms Soziale Stadt ist zu begrüßen, ebenso wie Maßnahmen im Rahmen der sorgenden Gemeinschaften, die allerdings weiter konkretisiert werden müssen. Schon heute leisten gemeinschaftliche Wohnformen einen wertvollen Beitrag als soziale Netze, weil sie nicht nur ihren Mitgliedern soziale Stabilität bieten, sondern zugleich auf das Miteinander im Quartier ausstrahlen. Diese Wohnformen sollten deshalb durch entsprechende Flächennutzungspläne und spezifische Strukturen, etwa gesicherte Finanzierungsmodelle, deutlicher gefördert werden. 13. Wir fordern bezahlbare haushaltsnahe Dienstleistungen. Für 30 bis 40 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner stationärer Einrichtungen sind eine mangelnde Verpflegungsversorgung und unzureichende soziale Kontakte die ausschlaggebenden Gründe für den Auszug aus der eigenen Wohnung. 8 Erforderlich ist deshalb ein bezahlbares Angebot an haushaltsnahen Hilfen, die bereits gewünscht und gebraucht werden, lange bevor Pflegebedarf im engeren Sinne entsteht. 9 Damit die darauf angewiesenen Nutzerinnen und Nutzer dieses Angebot auch wahrnehmen können, muss es allerdings bezahlbar sein. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um mehr Menschen auch im Alter das Wohnen zu Hause zu ermöglichen. 14. Wir fordern wohnortnahe Beratungsstellen mit Begegnungsstrukturen und den Ausbau ambulanter sozialer Dienste. Im Dschungel der vielfältigen Leistungsangebote und Kostenträger werden Stellen gebraucht, die umfassend informieren, gangbare Wege aufzeigen und möglichst Beratung aus einer Hand bieten. Solche Stellen müssen gerade für Ältere wohnortnah und niedrigschwellig ausgerichtet sein. Um Ressourcen effizient zu nutzen, sollten sie bevorzugt bei bereits eingeführten Begegnungsstrukturen angesiedelt werden. Als solche Anlaufstellen für die Bevölkerung bieten sich beispielsweise Mehrgenerationenhäuser und Familienzentren an. Dort können Informationen zur Alltagsversorgung gesammelt und weitergegeben werden. Dieses Angebot sollte gezielt

7 Thema Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 7 mit Begegnungsgelegenheiten, etwa einem Mittagstisch, verbunden werden. Auch die Kombination von Beratung, Begegnung und Bewegung erleichtert das Knüpfen von Kontakten. Darüber hinaus müssen Dienst- und Pflegeleistungen ambulant-zugehend angeboten werden, um auch mobilitätseingeschränkten Personen Unterstützung zu bieten. 15. Wir fordern mobile, zugehende Dienste im ländlichen Raum. In vielen ländlichen Gegenden wird die Lebenssituation älterer Menschen zunehmend schwierig. Vor allem in dünn besiedelten Räumen ist der Erhalt einer tragfähigen Infrastruktur gefährdet. Während Nachbarschaftsstrukturen auf dem Land oft (noch) verlässlicher sind als in den größeren Städten, mangelt es häufig an der notwendigen Infrastruktur und einem zuverlässigen, flexiblen Mobilitätsangebot. Wohnortnahe Beratungsstellen und Versorgungsangebote sind in der Fläche schwer zu verwirklichen. Wir fordern deshalb, Dienste mobil zu organisieren. Das gilt nicht nur für die medizinische Versorgung, sondern auch für die Versorgung mit Lebensmitteln, Bankdienstleistungen und Diensten der Verwaltung. Das Positionspapier wurde von den Mitgliedern der verbandsübergreifenden Fachkommission Aktuelle Fragen der Seniorenpolitik erarbeitet und der Vorstand der BAGSO e.v. hat das Papier im Juni 2014 verabschiedet. Für die fachliche Unterstützung danken wir Barbara Kahler, Prof. Dr. Angelika Sennlaub und Petra Uertz. Anmerkungen 1 Wohnen im Alter wird oft mit einem Leben im Heim oder in einer Altenwohnanlage gleichgesetzt, doch solche und andere Sonderwohnformen sind die Ausnahme. 95 Prozent der 16,7 Millionen Menschen in Deutschland, die mindestens 65 Jahre alt sind, leben in normalen Wohnungen. Das gilt auch für 89 Prozent der vier Millionen Menschen, die 80 Jahre und älter sind. Zwei Drittel der knapp 2,5 Millionen Pflegebedürftigen, von denen 83 Prozent älter als 65 Jahre und 36 Prozent sogar 85 Jahre oder älter sind, werden im Privathaushalt versorgt (Statistisches Bundesamt, Pflegestatistik 2011 Deutschlandergebnisse). 2 Dieses Thema steht auch im Mittelpunkt des Siebten Altenberichts der Bundesregierung Sorge und Mitverantwortung in der Kommune Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften. 3 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BMVBS (Hrsg.): Wohnen im Alter, Heft 147, Berlin 2011, S Nur 31 Prozent der Mieter und 22 Prozent der selbstnutzenden Wohneigentümer denken über einen solchen Umzug nach, siehe BMVBS, Heft 147, S Zu einem Umbau bereit wären 10 Prozent der Mieter und 20 Prozent der selbstnutzenden Wohneigentümer, siehe BMVBS, Heft 147, S Die bundesweit derzeit existierenden ca. 250 Wohnberatungsstellen können den steigenden Informationsbedarf nicht bewältigen. Sie klären kompetent und neutral den Bedarf, informieren über eine kostengünstige Umsetzung und Finanzierung erforderlicher Maßnahmen sowie über Fördermittel, steuerliche und mietrechtliche Aspekte. 7 Das ist bei etwa 30 Prozent der alten Menschen, die pflegebedürftig werden, der Fall. 8 Umfrage des Kuratoriums Deutsche Altershilfe, vgl. Michell-Auli, Peter; Kremer-Preiß, Ursula (2013): Quartiersentwicklung: KDA-Ansatz und kommunale Praxis. Köln: Eigenverlag. 9 HessenAgentur (Hrsg.) (2008): Haushaltsnahe Dienstleistungen in Hessen. Modul 2: Bedarfsanalyse bezogen auf Haushalte älterer hilfe- bzw. pflegebedürftiger Personen. Abruf Wohnen im Alter in Mecklenburg-Vorpommern Auch in Mecklenburg-Vorpommern werden immer mehr Menschen immer älter. Der überwiegende Teil von diesen will in der Häuslichkeit und vertrauten Umgebung in Würde alt werden. Eine Enquetekommission Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern des Landtags beschäftigt sich mit den daraus erwachsenden Problemen und versucht, erforderliche Lösungsansätze zu finden. Im Frühjahr wurde der Komplex Wohnen im Alter mit einem Zwischenbericht (Drucksache 6/2929) abgeschlossen und Handlungsempfehlungen erarbeitet. Die Enquete-Kommission empfiehlt dazu Maßnahmen in folgenden fünf Handlungsfeldern: flächendeckende, mobile Wohnberatung, alternative Wohnformen, sozialraumorientiertes Quartiers-, Stadt- und Dorfmanagement, Schaffung von (weitgehend) barrierefreiem Wohnraum und Wohnumfeld, Städtebauförderung. Zu wünschen bleibt, dass diese bereits jetzt in die aktuellen Entscheidungen des Landtags einfließen werden. Den Zwischenbericht kann man von der Internetseite de/landtag/gremien/enquete-kommission.html herunterladen. Der Landesseniorenbeirat hat in seiner Stellungnahme zum Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung der Landesbauordnung M-V (LBauO M-V) formuliert: Im 50 Barrierefreies Bauen erscheint die im Absatz (1) bei dem auch von der Enquetekommission des Landtages festgestellten Defizit altengerechter Wohnungen die Beschränkung auf ein barrierefreies Geschoss nicht angemessen und wird nicht dazu beitragen, künftig ausreichend altengerechte Wohnungen vorzuhalten. Wir sind der Auffassung, dass künftig grundsätzlich Wohnungen und deren Wohnumfeld barrierefrei gebaut bzw. gestaltet werden sollten. Bei Neubauten sollte auch grundsätzlich über Breiten von Treppenaufgängen, zweitem Handlauf oder Größe des Platzes hinter der Eingangstür nachgedacht werden. Jetzige Größen sind ungeeig- Fortsetzung auf Seite 8

8 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Thema net, vorübergehend und kurzzeitig z. B. einen Kinderwagen oder Rollator oder beides gleichzeitig abzustellen. Fehlende 2. Handläufe machen Treppenaufgänge für Menschen mit halbseitiger Lähmung von Hand oder Arm nach einem Schlaganfall bzw. auch zunehmender altersbedingter Verschleißerscheinungen unpassierbar. Schmale Treppenhäuser verhindern Hilfestellung von Begleitpersonen. Rettungsdienste haben Probleme beim Transport Hilfebedürftiger. Dies entspricht aber nicht dem Ziel, immer mehr ältere Menschen im vertrauten Wohnumfeld zu belassen und bei Bedarf durch Familienangehörige bzw. ambulante Pflegedienste betreuen zu lassen. Die im Positionspapier der BAGSO formulierte Aufgabenstellung stellt deutlich heraus, dass es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, zukunftsorientierte Wohn- und Lebensformen für ältere und Hochbetagte Menschen zu schaffen. Besonders hervorzuheben ist, dass hier an die erste Stelle die Forderung nach bezahlbarem Wohnen im Alter gesetzt wird. Die Brisanz dieser Forderung wird deutlich, wenn man berücksichtigt, dass sich bundesweit seit 2003 bis 2012 die Zahl der Anspruchsberechtigten auf Grundsicherung mehr als verdoppelt hat auf fast Leistungsbezieher. In den nächsten zehn Jahren könnte sich der Anteil durch Beschäftigte mit Niedriglöhnen, Langzeitarbeitslosigkeit und Brüchen in den Erwerbsbiografien vervierfachen. Keine gesicherten Angaben gibt es zur Anzahl der Anspruchsberechtigten, die keine Leistung aus Scham, Unkenntnis oder anderen Gründen beantragen. In Mecklenburg- Vorpommern liegt der Anteil der Neurentner mit einer Rente unter 850 Euro bereits jetzt über 50 Prozent mit steigender Tendenz. In unserem Bundesland fehlen etwa altersgerechte Wohnungen. Bundesweit entsprechen weniger als ein Prozent diesen Anforderungen. Damit kommt auf die Wohnungsunternehmen ein großes Problem zu. Investitionen in den altersgerechten Umbau von Bestandswohnungen müssen auf die Miete umgelegt werden. Da künftige Rentner immer weniger Geld in der Tasche haben werden, ist dies nur über Förderprogramme möglich. Die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an umbauwillige und kreditfähige ältere Menschen ausgereichten günstigen Darlehen kann nur der zurückzahlen, der auch über ein ausreichendes Einkommen bzw. Rücklagen verfügt. Hier muss schnellstens über nichtrückzahlbare Zuschüsse nachgedacht werden. Was nutzen barrierefreie Wohnungen, wenn das Wohnumfeld nicht entsprechend gestaltet ist. Hier haben Architekten, Verkehrsplaner, kommunale Vertreter und Wohnungsunternehmen noch ein weites Betätigungsfeld. Auch zur Einrichtung wohnortnaher Beratungsstellen, möglichst integriert in die Pflegestützpunkte wie auch in die Mehrgenerationenhäuser oder vorhandene oder neu zu schaffende Begegnungsstätten, sind kurzfristig Entscheidungen zu treffen. Wohnungsunternehmen sollten auch über eigene Sozialarbeiter nachdenken, die ältere Mitbewohner zugehend beraten und betreuen. Viele der aufgeworfenen Fragen finden sich in den 15 Punkten des Positionspapiers der BAGSO wieder. Ausgehend von unserer Weiterbildung im Mai in Lubmin bieten wir Wohnungsunternehmen und Verbänden die Möglichkeit, ihre dort vorgestellten Projekte einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Wir wollen diese Beispiele nutzen, um in den Seniorenbeiräten der Kommunen einen Diskussionsprozess mit den Vertretern der Kommunen, der Wohnungsunternehmen und Verbänden in Gang zu setzen. Folgen wir dem Beispiel der Stadt Neubrandenburg (Seite 9), wo bereits 23 Prozent der Wohnungen altersgerecht angeboten werden. Bernd Rosenheinrich Vorsitzender Landesseniorenbeirat M-V e. V. Wohnraumförderung 2014 und 2015 Landesförderinstitut berät Interessenten über Darlehen und Zuschüsse Im Jahr 2030 wird ungefähr jeder dritte Bürger in Mecklenburg-Vorpommern 65 Jahre alt oder älter sein war diese Altersgruppe ungefähr halb so groß. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern hat sich schon sehr frühzeitig mit allen Fragen auseinandergesetzt, die damit in Zusammenhang stehen. Im Landtag wurde eine Enquête-Kommission zu dem Thema Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufen. Wohnen ist dabei ein Schwerpunkt in den Überlegungen und Diskussionen. Das Mietpreisniveau in Mecklenburg- Vorpommern wird von Fachleuten nicht als problematisch angesehen. Die Zahl der Haushalte wird Prognosen zufolge in unserem Land weiter zurückgehen, was die Mietpreisentwicklung voraussichtlich auch in Zukunft dämpfen wird. Dies ist für alle diejenigen, die sich über ihre Finanzen im Alter Sorgen machen, besonders interessant. Die meisten Menschen haben auch konkrete Vorstellungen vom Wohnen im Alter: Sie möchten so lange wie möglich selbständig in ihren eigenen vier Wänden und in ihrem angestammten Quartier leben. Auch wenn wir in Mecklenburg-Vorpommern genug Wohnungen haben, sind es nicht immer die passenden. Die Landesregierung hat ihre Förderung konsequent an diese Entwicklung angepasst. Sie erweitert die Förderung von altersgerechtem Umbau,

9 Thema Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 9 hilfsbedürftige Senioren aus der Umgebung. Des Weiteren gibt es hier einen kleinen Friseursalon und eine Fußpflegepraxis. In der zweiten und dritten Etage wurden zwei Wohngemeinschaften für je neun Demenzkranke eingerichtet. Hier erhalten die betroffenen Menschen als Alternative zur Heimunterbringung die Möglichkeit, in einer familienähnlichen Struktur mit entsprechenden Betreuungsangeboten zusammenzuleben. In den Wohnetagen vier bis elf gibt es jetzt 69 Einzimmer- und 16 Zweizimmerapartments. Darüber hinaus ist in jeder dieser Etagen ein möblierter Gemeinschaftsraum entstanden. Alle Wohnungen sind mit einem Hausnotrufgerät ausgestattet und in der 24 Stunden beauch für selbst nutzende Eigentümer, sie konzentriert ihre Wohnraumförderung auf den Bestand und stärkt nachhaltig die Versorgungsanker im ländlichen Raum, denn das Thema Wohnen im Alter ist untrennbar verknüpft mit der Sicherung von infrastrukturellen Basisangeboten von Dienstleistungen. Hierzu hat sie die Kategorie barrierearm bzw. reduziert für den Umbau entwickelt. Dies hat zwei Gründe: Zum einen kommen die meisten Senioren mit einer Wohnung aus, deren Ausstattung nicht unbedingt 100 Prozent behindertengerecht sein muss. Hier können mit weniger Aufwand individuell gute Lösungen gefunden werden. Zum anderen ist ein behindertengerechter also barrierefreier - Umbau nach den DIN-Normen im Bestand viel schwerer umzusetzen. Hierzu werden über das Landesförderinstitut (LFI) unter bestimmten Voraussetzungen Darlehen und Zuschüsse ausgereicht. Bei den Darlehen bestehen neben einem allgemeinen Programm zur Modernisierung und Instandsetzung von Miet- und Genossenschaftswohnungen Fördermöglichkeiten zur barrierearmen Anpassung von selbst genutztem Wohneigentum mit erweiterten Förderhöchstbeträgen für Wohnungen in innerstädtischen Altbauquartieren. Der Barrieren reduzierende Umbau von Miet- und Genossenschaftswohnungen wird ebenso mit Darlehen gefördert wie die Nachrüstung von Personenaufzügen. Mit der Schaffung von Kriterien für einen barrierearmen Umbau hat die Förderung im Land einen Entwicklungssprung vollzogen. Selbstverständlich wird aber nach wie vor auch die Schaffung von barrierefreien Miet- und Genossenschaftswohnungen im Bestand mit Darlehen gefördert. Die Zuschussrichtlinie zum Landesprogramm Personenaufzüge und Lifte, barrierearmes Wohnen wird in Kürze in Kraft treten. Danach werden zur Nachrüstung von Personenaufzügen und Liften in Gebäuden mit Miet- und Genossenschaftswohnungen Zuschüsse von 30 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben je Personenaufzug/ Lift bereitgestellt. Für den Bereich des selbstgenutzten Wohneigentums steht der an den individuellen Bedarfen der Eigentümer orientierte Abbau von Barrieren im Vordergrund. Vorgesehen sind Zuschüsse in Höhe von 30 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben von bis zu Euro pro Wohnung. Auch die Zuschussförderung ist an die Einhaltung weiterer Fördervoraussetzungen gebunden. Das Landesförderinstitut (LFI), Internet-Adresse be rät Interessenten ausführlich. Dr. Edith Nolte Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus M-V Mit kleinen Apartments Einzigartiges Wohnprojekt der NEUWOGES in Neubrandenburg Die Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft mbh (NEUWOGES) hat 2013 ein in Neubrandenburg einzigartiges Wohnprojekt realisiert und aus einem Hochhaus ein Seniorenwohnhaus mit kleinen Apartments inklusive Betreuung, Demenz-Wohngemeinschaften, Tagespflege und Begegnungsstätte gemacht alles unter einem Dach. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Caritas Mecklenburg e.v. und sensibilisiert durch eine Alterssimulationsschulung entwickelten die NEUWOGES- Mitarbeiter Ideen und erarbeiteten ein Konzept für das zukünftige Seniorenwohnhaus, in das auch die Wünsche der Bewohner einflossen. Vom Ergebnis sind alle begeistert: Der Eingangsbereich im Erdgeschoss wurde komplett neu gebaut. Er ist nicht nur heller, freundlicher und einladender gestaltet, sondern auch barrierefrei. Die Wegeführung ermöglicht das stufenlose Erreichen des Hauseingangs, eine Automatiktür vereinfacht den Zutritt ins Haus und auch den Weg zum neuen Fahrstuhl kann der Mieter ohne Treppenstufen überwinden so kommt jeder ohne Hindernis bis zur Wohnungstür. Im Erdgeschoss hat durch einen Anbau eine größere Begegnungsstätte die bisherige in der 10. Etage ersetzt. Durch die neue zentrale Lage ist sie nun auch für die Bewohner des Wohngebietes viel besser erreichbar. Die Tagespflegeeinrichtung der Caritas betreut im Erdgeschoss außerdem pflege- und Fortsetzung auf Seite 10

10 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Thema Clara-Zetkin-Straße 145 neugestalteter Außenbereich Fotos: Neuwoges Durchbrüche für die künftige Tagespflege setzten Notrufzentrale aufgeschaltet. Im Haus gibt es zudem einen zentralen Ansprechpartner. So werden hier auch Dienstleistungen vermittelt oder kleine technische Hilfen im Haushalt organisiert. Ergänzend bietet die Caritas je nach individuellem Bedarf einzeln buchbare Serviceleistungen. Die komplett neu gestalteten Außenanlagen wurden gartenähnlich angelegt. Sie ermöglichen einen erholsamen Aufenthalt im Freien. Außerdem konnten sich die Bewohner bei der Gestaltung des Gartens einbringen. Die Wohnungsgesellschaft hat dafür beispielsweise das Kräuterbeet höher gesetzt. Mit all diesen baulichen und konzeptionellen Neuerungen hat die NEU- WOGES den bisherigen und künftigen Bewohnern das Wohnen und Leben im Haus angenehmer gestaltet, so NEUWOGES-Geschäftsführer Frank Benischke. Außerdem reagieren wir damit frühzeitig auf die Anforderungen des demografischen Wandels. Und das alles weiterhin zu bezahlbaren Mieten. Filmbeiträge über den Umbau des Seniorenwohnhauses sowie einen Einblick in eine Demenz-WG und einen Clip zum Notruf erhalten Sie hier: Grit Litfiel Teamleiterin Marketing Eine schöne Alternative Die Senioren-Wohngemeinschaften bei der Volkssolidarität Uecker-Randow e.v. Wer möchte schon gern alt und auf Hilfe angewiesen sein? Früher oder später sind ältere Menschen auf Hilfe im Alltag angewiesen, müssen Kompromisse schließen, lieb gewonnene Gewohnheiten verlassen, sich neu orientieren. Für viele bedeutet dieser Schritt, in eine Pflegeeinrichtung zu ziehen, das Gefühl, seine persönliche Freiheit aufgeben zu müssen. Aber was ist, wenn man sich insgesamt noch fit fühlt, nur punktuell eingeschränkt ist und sich noch sehr gut selbst zu helfen weiß? Wenn man zum Einen die Geselligkeit liebt, auf der anderen Seite aber gern seinen Tagesablauf weiterhin allein bestimmen möchte? Wir von der Volkssolidarität Uecker- Randow haben dazu ein außerordentlich interessantes Angebot, denn wir sind in der glücklichen Lage, gerade solchen Senioren, die eben dieses Lebensgefühl haben, unsere mittlerweile überaus beliebten Seniorenwohngemeinschaften ans Herz legen zu können. Die Senioren-WG der Volkssolidarität Uecker-Randow befinden sich in Eggesin, (Sand-)Ahlbeck und in Torgelow. In Eggesin gibt es drei Wohnungen mit je zwei Einzelzimmern, einem Doppelzimmer, einem Gemeinschaftsraum sowie Bad und Küche. In (Sand-)Ahlbeck sind es vier Wohnungen mit je zwei Einzelzimmern, einer Küche und Bad. Zu dieser Wohnanlage gehört noch ein Gemeinschaftsraum mit offener Küche. In Torgelow befinden sich zwei Senioren-WG in zentraler Lage für insgesamt 14 Senioren/innen mit Einzelzimmern, Gemeinschaftsräumen und offener Wohnküche und in Pasewalk finden 11 Senioren/Innen Platz. In allen Wohngemeinschaften kann man individuell wohnen und gleichzeitig eine 24-stündige ambulante Betreuung genießen. Alle Einrichtungen werden nach dem EQG-MV 2 (5) betrieben.

11 Thema Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 11 Seniorengerechte Wohnungen Mit Kompetenz zu den richtigen Lösungen in Greifswald Viele ältere Menschen möchten so lange wie möglich in der eigenen Wohnung bleiben. Die Herausforderung der Wohnungsgesellschaft lag und liegt darin, den Wohnungsbestand seniorengerecht umzurüsten. Dabei ist die Schaffung von Gemeinschaftsflächen zu beachten. Der Bedarf an neuen, bezahlbaren Lösungen für das Wohnen im Alter ist vorhanden. Statistiken haben gezeigt, dass 93 Prozent der über 65-Jährigen zu Hause wohnen bleiben wollen. Über 50 Prozent der Mieter sind bereit, für eine technische Ausstattung und die Bereitstellung wohnungsnaher Dienstleistungen mehr Miete zu zahlen. In der Universitäts- und Hansestadt Greifswald sind 19 Prozent aller Bürger über 65 Jahre alt. Durch den demografischen Wandel werden es im Jahr 2020 über 22 Prozent der Bevölkerung sein. Schon heute leben in Greifswald etwa Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Das entspricht etwa 23 Prozent. Der Anteil der pflegebedürftigen Menschen beträgt 2,8 Prozent Tendenz steigend. Da bereits heute über ein Drittel aller Mieter der Wohnungsbau- und -Verwaltungsgesellschaft mbh Greifswald (WVG) über 61 Jahre alt sind, wurde der Wohnungsbestand in den vergangenen Jahren an die Bedürfnisse angepasst. 21 Wohnhäuser der WVG sind mit Aufzügen ausgestattet. Das entspricht ca. 10 Prozent des Gesamtbestandes Wohnungen sind zugangsfreundlich im Erdgeschoss oder im Hochparterre zu erreichen. 503 Wohnungen sind barrierearm und 26 Wohnungen sind als behindertengerecht eingestuft. Der Anteil der seniorengerechten Wohnungen soll bis 2030 verdoppelt werden. Seit den vergangenen Jahren gewinnt das Betreute Wohnen für Senioren immer mehr an Bedeutung. Seniorengerechtes Wohnen in der Niels- Bohr-Straße in Greifswald Es schließt die Lücke zwischen dem Wohnen in einem Pflegeheim und dem Wohnen in einer Wohnung ohne jegliche Betreuung. Hier wird dem älteren Menschen ermöglicht, ein individuelles und selbstständiges Leben in einer barrierefreien und altengerechten Wohnung zu führen, mit der Besonderheit, dass der Mieter über einen Mieterbetreuungsvertrag jederzeit bestimmte Leistungen abfordern kann. Die älteren Menschen, die im betreuten Wohnen leben, fühlen sich wohl in ihren eigenen vier Wänden, wissen sie doch, dass jemand da ist, auf den sie sich verlassen können, der ihnen bei ihren Alltagssorgen und Problemen sowie bei medizinischen Notfällen hilft. Dafür sorgen das medizinische Fachpersonal des Pflegedienstes in den Häusern sowie das Notruftelefon, das 24 Stunden erreichbar ist. Mit der Kooperation zwischen der WVG und dem Pflegedienst Heinrich & Heinrich konnten bereits attraktive, bezahlbare Angebote für ältere Menschen geschaffen werden. Der Vorteil dieser Konstellation liegt in dem personellen Know-how der beiden Partner. Die WVG schließt die Mietverträge und baut die Wohnhäuser nach den Bedürfnissen um, die Pflegeverträge liegen in den Händen des Pflegedienstes. Drei Wohnhäuser mit 114 Wohnungen wurden nach diesem Prinzip bereits geschaffen. Dabei können alle Facetten des betreuten Wohnens angeboten werden. Von der seniorengerechten Wohnung mit schwellenlosem Zugang über das Leben mit Pflegestufen bis hin zum betreuten Wohnen mit Demenz. Allerdings müssen diese Wohnungen auch in der Zukunft bei drohender Altersarmut bezahlbar bleiben. Momentan wird ein weiteres Wohnhaus in Greifswald umgebaut, das diesem zusätzlichen Kriterium gerecht wird. Die 32 seniorengerechten Wohnungen haben eine von der WVG subventionierte Kaltmiete; auch die Servicepauschale des Pflegedienstes Heinrich & Heinrich ist gekappt, um auch Menschen mit kleinem Geldbeutel ein betreutes Wohnen zu ermöglichen. Jana Weller Pressesprecherin

12 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Thema Eine Alternative zum Betreuten Wohnen oder Heim In der Senioren-WG Alte Schule in Stralsund Seit Mai 2013 bietet der Arbeiter-Samariter-Bund RV NORD-OST e.v. in Stralsund, Wolfgang-Heinze-Str. 9, ein Wohngemeinschaftsprojekt für Senioren an. Als Alternative zum Heim und zum Betreuten Wohnen. Individuelle Pflege und Betreuung unter Berücksichtigung auf die verschiedenen Belange der Mieterinnen und Mieter unterstützen die Senioren dabei, selbst alt zu werden. Menschen sind verschieden. Das ist unstrittig. Bis diese so verschiedenen Menschen alt sind. Dann werden keine großen Unterschiede mehr gemacht. Wo es bis eben um das ganze gute Leben ging, soll plötzlich nur noch eine Frage übrig sein: Geht s noch? Allein zuhause? Mit Pflegedienst? Oder, wenn s nicht mehr ganz so gut geht: Betreutes Wohnen? Oder wenn s gar nicht mehr geht: Heim. Dann werden aus Menschen Pflegefälle. Der Mensch wird, was ihm fehlt, er verschwindet hinter seinem Hilfebedarf. Muss das so sein? Ist das der Lauf der Dinge? Macht das Alter denn wirklich alle gleich? Nein! Menschen sind verschieden, gerade auf ihre alten Tage! Und darum gibt es die Senioren-WG Alte Schule. Als Alternative zum Betreuten Wohnen, als Alternative zum Heim. Für Frauen und Männer, die selber alt werden wollen. Die nicht nur ein paar Möbel mitbringen wollen, sondern auch ihren eigenen Kopf. Die Alte Schule passt, wenn jemand trotz aller Probleme mit Alter und Gesundheit Ansprüche hat an sich und andere. In der WG hat jeder seine eigene kleine Wohnung. Mit Bad, großen Fenstern und herrschaftlich hohen Decken. In der Wohnküche findet das Leben statt. Dort wird gemeinsam gekocht und gegessen. Dort wird geredet, gespielt, gerätselt, manchmal gibt s ein Video zusammen, ab und an wird getanzt. In der Küche macht die WG ihr Programm und ihre Einkaufszettel. Und dort ist rund um die Uhr auch eine ASB-Mitarbeiterin da und für Unterstützung und Betreuung zuständig. Die Pflege übernehmen ambulante Pflegedienste. Das heißt, die Mieter werden je nach Bedarf und individuell verhandeltem Pflegevertrag von den Pflegedienstmitarbeiterinnen besucht. Das läuft genauso wie bei Senioren, die konventionell allein in ihrer eigenen Wohnung leben. Wer hier in der Alten Schule wohnt, ist Mieter und nicht Bewohner wie im Heim. Die Pflege ist nicht der Zweck der Einrichtung, sondern lediglich Mittel, die Mieter in ihren eigenen Zwecken zu unterstützen. Rechtlich und finanziell gehört die WG deshalb auch in das ambulante Versorgungssystem der Pflegekassen. Mietergefühl heißt, verglichen mit dem Heim, mehr Alltag, weniger Pläne, vertrautere Beziehungen, mehr Eigenwilligkeit und Eigeninitiative. Spiegelei gibt s und Rührei und weiche Vier- Minuten-Eier wie im richtigen Leben. Und jeder kann Kuchen mitbringen für alle, und den dürfen auch alle essen! Eben weil das eine große Wohnung ist und kein Heim. Weil in dieser ambulanten Welt andere Vorschriften gelten. Preislich ist die WG etwa so teuer wie ein Platz im Pflegeheim. Der größte Posten ist die 24-Stunden-Betreuung, die sich um vergleichsweise wenige Menschen kümmert. Die WG bekommt bisher jedoch keine Zuschüsse vom Sozialamt der Stadt. Das ist der Grund, warum die Alte Schule auf absehbare Zeit auch eine exklusive Alternative bleiben wird. Der ASB, als Träger der WG, arbeitet daran, das zu ändern. Selbst alt zu werden, nach den eigenen Vorstellungen und Ansprüchen, trotzdem sicher, unterstützt und gepflegt, sollte kein Privileg sein, sondern für alle erschwinglich. Carsten Tesch Mieter der Senioren-WG Alte Schule Fotos: Ludolf Dahmen

13 Aktivitäten des Landesseniorenbeirats Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 13 Erinnerung muss wachgehalten werden Ehrenpreis für Neustrelitzer Projekt Kriegskinder / Brigitte Paetow hielt die Laudatio In diesem Jahr lobte die SPD- Landtagsfraktion zum nunmehr neunten Mal den mit Euro dotierten Johannes-Stelling-Preis aus und erinnerte damit an den sozialdemokratischen Ministerpräsidenten des Freistaates Mecklenburg-Schwerin von 1921 bis 1924, der wegen seiner entschiedenen Haltung gegen die nationalsozialistische Diktatur mit anderen aufrechten Demokraten in der Nacht vom 21. zum 22. Juni 1933 in Berlin von Nazis ermordet wurde. Den Ehrenpreis erhielt das Moderatoren- und Organisationsteam der Stadt Neustrelitz für das Projekt Kriegskinder Lebenswege bis heute, das vom Anne-Frank-Zentrum Berlin initiiert wurde. Ihm gehörten Thomas Kowarik vom Kunsthaus Neustrelitz, Dirk Kollhoff als Kontaktpartner zu den Neustrelitzer Schulen und der zuständige Referent des Anne-Frank- Zentrums Berlin, Timon Perabo, an. Jury-Mitglied Brigitte Paetow vom Landesseniorenbeirat hielt dazu folgende Laudatio: Kriegskinder das ist eine Zusammenfügung von Begriffen, die eigentlich gar nicht zusammenpassen. Krieg ein mit Waffen und Gewalt ausgetragener Konflikt, der zu Tod und Verletzung von Menschen führt; Kinder der Inbegriff für Wachsen, Gedeihen und Zukunft. Aber es gibt sie, diese Kriegskinder auch heute noch, 75 Jahre nach Beginn und 69 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges. Ich bin Jahrgang 1939 und damit auch ein Kriegskind. Einige Ereignisse des Krieges und besonders die Auswirkungen habe ich schon bewusst erlebt und noch in Erinnerung. Dazu gehören, dass 1945 jeden Abend eine Stube unseres Hauses mit Stroh ausgelegt wurde, damit Flüchtlinge auch mit Kindern, die mit Pferd und Wagen unterwegs waren, übernachten konnten und verpflegt wurden, dass ein kranker Soldat als Heimkehrer bei uns aufgenommen wurde, dann an Typhus starb und von meinen Eltern bestattet wurde; anschließend pflegten wir das Grab, dass ein zwölfjähriger Junge, der auf der Flucht seine Eltern verloren hatte, von unserer Familie aufgenommen wurde und später über den Suchdienst seine Verwandten in Dortmund finden konnte; aus Dankbarkeit blieb er stets mit meinen Eltern in Verbindung. Wenn ich diese persönlichen Erinnerungen schildere, ist mir bewusst, Dirk Kollhoff (rechts) und Timon Perabo (2. von links) vom Moderatorenteam Neustrelitz mit der Laudatorin Brigitte Paetow und Heinz Müller, parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion dass die Erlebnisse von vielen Kriegskindern, die noch dazu auf der Flucht waren, viel intensiver und tiefgreifender waren. Sie erlebten Hunger, Not, Krankheit und Tod aus nächster Nähe. Unsere Schlussfolgerung schon damals und auch heute muss deshalb lauten: Wir alle wollen, dass sich solche Erlebnisse nicht wiederholen! Ein wichtiger Aspekt dafür ist, die Erinnerung an die grausamen Ereignisse wachzuhalten. Auch die heutige junge Generation zeigt ein hohes Interesse an derartiger Geschichtsarbeit, wenn sie interessant gestaltet und modern aufbereitet wird. Mit dem Projekt Kriegskinder Lebenswege bis heute, das von September 2011 bis Dezember 2013 schon in Neustrelitz, Saalfeld und Schwedt vorgestellt wurde, verfolgt das Anne- Frank-Zentrum das Ziel, durch einen Dialog der Generationen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und den Zusammenhalt vor Ort auszubauen. Ältere Menschen erhielten die Gelegenheit, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen, Jugendliche erarbeiteten sich im persönlichen Austausch Einblicke in die Zeitgeschichte, erzählten aber auch älteren Menschen aus ihrem Leben. Alle am Projekt Teilnehmenden erlangten ein tieferes Verständnis für unterschiedliche Lebensweisen, indem die ihnen zu Grunde liegenden Erfahrungen und (Vor-)Geschichten erkundet wurden. Mit dem Kriegskinder-Projekt hat das Anne-Frank-Zentrum einen Raum für ältere Menschen geschaffen, Kriegserfahrungen aus ihrer Kindheit, über die sie mitunter lange geschwiegen haben, mit Jugendlichen zu teilen. Gleichzeit hat das Anne-Frank-Zentrum dafür Sorge getragen, dass mit diesen Geschichten verantwortungsvoll umgegangen wird. Dies hieß vor allem, Jugendliche in ihrer Reflexion dieser Geschichten zu begleiten. Kriegskinder erzählen häufig von leidvollen Erfahrungen für die deutsche Bevölkerung, von Bombardierung, Besatzung und Zwangsmigration. Sie sprechen davon, wie der Krieg zurück nach Deutschland kam, weniger von den Entwicklungen davor. Gleichzeitig waren in den Projektorten keine Menschen involviert, die die Verfolgung durch die Nationalsozialisten überlebt haben und von der Politik der Diskriminierung und Vernichtung erzählen konnten. Für das Fortsetzung auf Seite 14

14 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Aktivitäten des Landesseniorenbeirats Anne-Frank-Zentrum war es deshalb wichtig, im Projekt Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, auch diese Perspektiven auf Krieg und Nationalsozialismus kennen zu lernen. Und sie wurden darin befähigt, Berichte von Kriegserlebnissen in den Kontext der Kriegs- und Verfolgungspolitik einzuordnen und zu verstehen, dass subjektive Erinnerungen einer anderen Logik folgen als geschichtswissenschaftliche Berichte. Dies ist wohl die zentrale Herausforderung des Kriegskinder-Projekts: Gesprächsräume zu öffnen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass dadurch keine verzerrten Bilder vom Zweiten Weltkrieg und vom Nationalsozialismus vermittelt werden. In Neustrelitz hatten pädagogische, soziale und kulturelle Institutionen und Initiativen das Projekt vor Ort getragen und einzelne Aktivitäten unter Leitung des Moderatorenteams umgesetzt. Im Laufe des zweiten Projektjahres organisierten sie u. a. Zeitzeugeninterviews, Stadtführungen oder Erzählcafés, um die Menschen über ihre Erlebnisse und die Geschichte des Ortes ins Gespräch zu bringen. Dabei entstanden mit viel ehrenamtlichem Engagement Ausstellungen, Texte, Filme und Theaterstücke, die später auf Geschichtsmeilen präsentiert wurden. Wie wichtig solche Projekte auch heute noch sind, zeigten aktuelle lokale Wahlergebnisse sowohl zum Europäischen Parlament als auch zu den Gemeindevertretungen. Auch deshalb sind wir dem Moderatorenteam der Stadt Neustrelitz dankbar für sein Engagement. Die intelligente Wohnung eine Zukunftsvision? LSB-Vorstand informierte sich im Technologiezentrum Vorpommern in Greifswald Fotos: Harald Feuerhermel Karin Lechner testet die Funktionsweise. Jenny Kempka führt durch die Ausstellung. Vorbeugen ist besser als pflegen. So könnte man eine alte Mediziner-Weisheit abwandeln. Es ist belegt, dass sich durch Prävention und Rehabilitation bei vielen älteren Menschen die Pflegebedürftigkeit vermeiden oder hinausschieben lässt. Leider wird diese Erkenntnis im Gesundheitswesen weitgehend ignoriert. Diese Problematik bot dem Vorstand des Landesseniorenbeirats Anlass, seine Tagung am 1. Juli im Technologiezentrum Fördergesellschaft mbh Vorpommern in der Brandteichstraße 20 in Greifswald durchzuführen. Es ging um Altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben (Ambient Assisted Living AAL; siehe auch Beitrag auf Seite 23 des heutigen Seniorenkuriers). In einer Einführung erläuterte die Leiterin des Informationszentrums, Jenny Kempka, die Vorteile und Voraussetzungen für die Anwendung der neuen Technologien. Sie machte deutlich, wie wichtig die Einrichtung eines Netzwerks für Beratung und Information rund um das Thema ist. Im Foyer des Biotechnikums ließen wir uns ein Telemonitoring-System vorführen. Mit Hilfe von Sensoren können Fenster, Licht und Heizung automatisch gesteuert oder aus der Ferne bedient werden. Zur Steigerung der Sicherheit können Einbruchs-, Rauch-, Hitze- und Wassermelder den Innenraum überwachen und es kann auch eine automatische Herdabschaltung installiert werden. Einige Notrufsysteme für den Wohnbereich und Freizeitaktivitäten wurden uns vorgestellt, die zum Beispiel bei einem Sturz automatisch ausgelöst werden. Ein Signal wird automatisch an eine Notrufzentrale weiter geleitet. Viele kleine alltagstaugliche Helfer lassen sich ganz einfach montieren, beispielsweise Badewannenhaltegriffe und sehr leichte Rollatoren. Weiterhin wurden uns elektronische Geräte vorgeführt, die den Gesundheitszustand erfassen und an medizinische Zentren weiter leiten. Interessant waren auch die Telemonitoring-Systeme, die an Medikamenteneinnahme

15 Aktivitäten des Landesseniorenbeirats Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 15 und an Termineinhaltung erinnern. Der Bedarf für altersgerechte Technik sei groß und halte auch bereits vermehrt Einzug in die Wohn- und Lebensbereiche älterer Menschen, betonte Jenny Kempka. Bereits jetzt finde ein Teil der Kommunikation zwischen Eltern, Kindern und Enkeln über Skype oder Soziale Netzwerke statt. Daneben gebe es eine Vielzahl weiterer technischer Innovationen. Das Informations- und Kompetenzzentrum für alltagsunterstützende Assistenzsysteme ist bereits seit März 2013 ein zentraler Anlaufpunkt für interessierte Bewohner und Unternehmen aus der Region Vorpommern. Neben 22 Produkten von Herstellern aus ganz Europa präsentieren sich hier auch regionale Vereine und Verbände auf zahlreichen Veranstaltungen. Die Leiterin des Informationszentrums informierte die Vorstandsmitglieder außerdem über ein neues, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt, bei dem seit Anfang dieses Jahres gemeinsam mit dem Landkreis Vorpommern-Greifswald eine kommunale Beratungsstelle Besser Leben und Wohnen im Alter durch Technik aufgebaut wird. Siegfried Schwinn/red Rentenangleichung am Sankt Nimmerleinstag? Wieder stimmt der Bundestag gegen die Anerkennung der Lebensleistung Vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg hat Bundeskanzlerin Merkel Mitte August die Entwicklung Ostdeutschlands nach der friedlichen Revolution in der DDR als Erfolgsgeschichte gewertet. Die neuen Bundesländer hätten sich bei allen noch vorhandenen strukturellen Problemen gut entwickelt, sagte sie der Leipziger Volkszeitung. Deshalb ist es unverständlich, warum die Rentnerinnen und Rentner im Osten nicht an dieser Erfolgsgeschichte teilhaben dürfen. Die ostdeutschen Renten sollen, so die Bundeskanzlerin bis spätestens 2020 an das Westniveau angeglichen werden soll die Renteneinheit erreicht sein, sagte sie der Sächsischen Zeitung. Bis 2017 wolle die Bundesregierung ein Gesetz beschließen, das den Fahrplan zur vollständigen Angleichung der Rentenwerte in Ost und West festschreibt. Aktuell beträgt der Rentenwert in Ostdeutschland 92 Prozent des Westwertes. Bei der Angleichung des Rentenwertes Ost an das Westniveau geht es um mehr als nur Gerechtigkeit 24 Jahre nach der Wiedervereinigung. Es geht um die Anerkennung der Lebensleistungen der ostdeutschen Rentnerinnen und Rentner und um die Herstellung gleicher Lebens- und Einkommensverhältnisse nach dem Grundgesetz. Bereits auf dem 9. Seniorentag 2009 in Leipzig erklärte die Kanzlerin: Ich stehe dazu, dass wir eine solche Angleichung von Ost und West brauchen. Ich würde, wenn Sie mich nach dem Zeitrahmen fragen, sagen, dass das Thema in den ersten beiden Jahren der nächsten Legislaturperiode erledigt sein wird. Was Versprechungen vor Wahlen Wert sind, konnten wir dann in der letzten Legislaturperiode selbst erleben. Aus der Angleichung wurde bis heute nichts. Deshalb sehe ich die Angleichung auch 2020 noch nicht. Nach der nächsten Bundestagswahl werden die Karten erneut neu gemischt. Bereits jetzt gibt es Widerstand aus der eigenen Fraktion. Es muss irgendwann Schluss damit sein, mit dem Füllhorn übers Land zu ziehen, so der wirtschaftspolitische Sprecher der Union im Bundestag, Joachim Pfeiffer, laut einem Spiegel-Bericht. Wenn es um das eigene Einkommen geht, kann das Füllhorn nicht groß genug sein. Einfluss auf diese Entwicklung werden die Rentnerinnen und Rentner selbst wohl genauso wenig wie in dieser Legislaturperiode nehmen. Es wird, da bin ich überzeugt, letztlich auf die biologische Lösung hinauslaufen. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause im Juli dieses Jahres stimmte der Bundestag namentlich zu einem Antrag ab, in dem die Fraktion DIE LINKE nun schon wiederholt forderte, die Angleichung des Rentenwertes Ost an das Westniveau sofort auf den Weg bringen. Um sich ein Bild zu machen, was die Versprechen auf Wahlkampfveranstaltungen Wert sind, hier das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten aus Mecklenburg- Vorpommern: Dr. Dietmar Bartsch, DIE LINKE: Ja; Heidrun Bluhm, DIE LINKE: Ja; Kerstin Kassner, DIE LINKE: Nicht teilgenommen; Matthias Lietz, CDU: Nein; Dr. Angela Merkel, CDU: Nicht teilgenommen; Dietrich Monstadt, CDU: Nein; Eckhardt Rehberg, CDU: Nein; Peter Stein, CDU: Nein; Karin Strenz, CDU: Nicht teilgenommen; Frank Junge, SPD: Nein; Jeannine Plugradt, SPD: Nein; Sonja Steffen, SPD: Nein; Dr. Harald Terpe, GRÜNE: Enthaltung Was noch interessieren würde: Erhalten Bundestagsabgeordnete, Minister und andere Funktionsträger aus den neuen Bundesländern dementsprechend auch eine geringere Altersversorgung? Das Abstimmungsverhalten dazu dürfte dann ein anderes sein. BeRo

16 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Aktivitäten des Landesseniorenbeirats Kaffeefahrten Das große Geschäft AG Seniorensicherheit warnt vor Aktionen dubioser Vertriebsunternehmen Im August widmete sich das MDR Fernsehen mit Unterstützung der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt in seiner Sendung exakt Die Story mit den ausufernden Kaffeefahrten. Mit der Masche, dass der Teilnehmer einen Gewinn zu erwarten hätte, werden täglich mit ca. 300 Bussen vorwiegend ältere Menschen in abgelegene Orte Deutschlands gekarrt. Die Einladungen dazu sind immer gleich. Der Adressat hat entweder einen Geld- oder Sachpreis gewonnen bzw. zu erwarten. Geschenke gibt es oben drauf. Die Fahrt sowie die Versorgung sind selbstverständlich kostenlos. Es werden angeblich attraktive Orte angefahren bzw. Schiffsreisen in Aussicht gestellt. Wer noch jemanden mitbringt, erhält eine zusätzliche Belohnung. Nur noch schnell die Rückmeldung ausgefüllt und zurück an eine Postfachadresse geschickt, natürlich zahlt das Porto der Empfänger. Jede Woche immer wieder kann man dann früh am Morgen an bestimmten Bushaltestellen in der Regel erwartungsvolle ältere Menschen stehen sehen. Oftmals sind es alleinstehende und einsame Senioren, die sich auf ein wenig Abwechslung und Kontakte mit anderen Menschen freuen. Dann kommt die erste Ernüchterung. Der Bus fährt das in Aussicht gestellte Reiseziel gar nicht an. Abseits im Wald oder an einsamen Straßen gelegene Gasthöfe sind das Ziel zu einer Verkaufsveranstaltung. Dann beginnt ein Marathon des stundenlangen suggestiven und auch aggressiven Bearbeitens, um den Senioren Lamadecken, Produkte mit Magneten, Rheumaprodukte, Herzmittel, Mittel gegen Schlaganfall, Nahrungsergänzungsmittel oder Wundermittel gegen Demenz in großen Jahresabpackungen aufzuschwatzen. Falls jemand nicht mitspielen will, wird er fertig gemacht. Dabei sind die Verkaufsberater nicht zimperlich. Da Das Schöne am Altwerden ist die Tatsache, dass man immer öfter tatsächlich recht hat, und zwar rechter, als man noch mit Neunzehn oder Dreiundzwanzig gedacht hätte. Ezra Loomis Pound ( ), amerikan. Dichter man nur Gutes will, redet man den Teilnehmern ein schlechtes Gewissen ein, wenn sie nichts kaufen. Anders als in der Vergangenheit geht es nicht mehr um den Abschluss von Verträgen, die könnte man ja später widerrufen, sondern sofort um den Kauf der Produkte. Da die Mehrzahl auch der Senioren sowohl EC- oder Kreditkarten besitzen, kann der Kauf sofort vollzogen werden. Schlimm für denjenigen, der sich darauf einlässt. Ein Widerruf ist fast unmöglich. Eine Anschrift für Widerruf und Rücksendung ist nicht vorhanden. Die angegebene Postfachadresse ist die des Reiseunternehmens. Die Vertriebsfirmen und deren Anschriften sind angeblich nicht bekannt. Was nutzt es dann, wenn man feststellt, dass man Lamadecken im Internet schon für 50 bis 250 Euro bestellen und erwerben kann. Im Beitrag konnte man sehen, dass die Akteure der Verkaufsveranstaltung das Licht der Öffentlichkeit scheuen. Keiner nahm das Angebot der Reporter an, im Fernsehen Stellung zu nehmen. Teilweise wurde sehr aggressiv gegen diese vorgegangen. Übrigens, so der Leiter des Ordnungsamtes des Lahn-Dill-Kreises, sind solche Verkaufsveranstaltungen beim zuständigen Ordnungsamt anzumelden. Keine der von den Reportern aufgesuchten Veranstaltung war angemeldet. Deshalb werden in der Regel auch einsame Landgasthäuser angefahren, weil es dadurch schwer wird, dies durch die Behörden überprüfen zu lassen. Der Ordnungsamtsleiter bezeichnete diese Verkaufsveranstaltungen als Ort des Wuchers und Betrugs. Die angerufenen Ordnungsämter zeigten leider auch wenig Interesse an den Informationen der Reporter. Unternommen wurde aus unterschiedlichsten Gründen nichts. Fest steht aber, dies sind alles illegale Veranstaltungen. Wer Gutes tut, braucht aber die Öffentlichkeit nicht zu scheuen. Durch die Verbraucherzentrale und entsprechende Labore wurden die Produkte untersucht. Das Ergebnis: Zu teuer oder wirkungslos. Gesunde Ernährung zum Beispiel ist den angebotenen Nahrungsergänzungsmitteln allemal vorzuziehen. Man kann nur empfehlen, solche Veranstaltungen zu meiden. Wer trotzdem meint, aus Gründen der Geselligkeit mitfahren zu müssen, sollte EC- und Kreditkarte zu Hause lassen und nur wenig Geld einstecken. Mit dem kostenlosen Mittagessen war es auch oftmals nichts. Nachdem die Verkäufer abkassiert und verschwunden waren, kassierte der Gastwirt von jedem einzelnen für das Mittagessen ab. Auf ihre Gewinne und Geschenke warten die Teilnehmer noch heute. Die in einem Fall angekündigte Bootsfahrt fand dann aber noch statt. 20 Minuten einschließlich ein- und aussteigen. Das kann man in Schwerin auf dem Pfaffenteich billiger haben. Bernd Rosenheinrich Leiter der AG Seniorensicherheit

17 Aktivitäten des Landesseniorenbeirats Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 17 Wir gratulieren nachträglich zum Geburtstag: Manfred Schittko, Bergen, am 05. Juni zum 80. Brigitte Paetow, Neubukow, am 18. Juli zum 75. Heinz Käkenmeister, Rostock, am 19. Juli zum 80. Landesseniorenbeirat vermittelt weiterhin Seniorensicherheitsberater des Landeskriminalamts Vier pensionierte Polizeibeamte des Landeskriminalamts haben sich ehrenamtlich als Seniorensicherheitsberater bereit erklärt und kommen auf Anforderung in Heime, Gemeinschaften oder zu Gruppen Interessierter, um dort Aufklärung zu leisten und Betrug oder Straftaten vorzubeugen. Die Vermittlung übernimmt der Landesseniorenbeirat, der erreichbar ist über Tel , Fax und per lsb@landesseniorenbeirat-mv.de Das Projekt wird gefördert durch: Informationen der BAGSO: 11. Seniorentag: Gemeinsam in die Zukunft! Vom 2. bis 4. Juli 2015 findet im Congress Centrum Messe Frankfurt/Main der 11. Deutsche Seniorentag statt. Schirmherrin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihn gemeinsam mit der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem hessischen Ministerpräsidenten und dem Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt eröffnen wird. Mit dem Motto Gemeinsam in die Zukunft! soll ein Zeichen gesetzt werden für mehr Gemeinschaft und Miteinander und zu konstruktivem Handeln in Gesellschaft und Politik. An drei Tagen gibt es etwa 100 Einzelveranstaltungen zum Zuhören, Mitdiskutieren und Mitmachen. Auf der begleitenden Messe Sen- Nova finden sich interessante Parcours, kostenfreie Gesundheitstests, ein vielfältiges Bühnenprogramm sowie fachliche Beratung. Am Abend des 2. Juli wird im Kaiserdom St. Bartholomäus ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Die Deutschen Seniorentage finden alle drei Jahre jeweils an einem anderen Ort statt. Im Vordergrund stehen Information, Unterhaltung und Begegnung. In Zusammenarbeit mit der Tourismusund Congress GmbH Frankfurt können wir Ihnen schon jetzt Abrufkontingente in Hotels unterschiedlicher Preisklassen in Messenähe anbieten. Die Kontingente stehen uns exklusiv zur Verfügung und sind buchbar bis zum 3. Juni Die Buchung erfolgt über die Tourismus- und Congress GmbH. Der folgende Link führt Sie zu der speziell für den Deutschen Seniorentag eingerichteten Buchungsseite: Sie können dort Ihre Zimmer online oder telefonisch Frau Fotini Kaldi buchen. Wenn Sie für eine Gruppe mehrere Zimmer benötigen, sprechen Sie bitte ebenfalls Frau Kaldi an. Diesen Link finden Sie auch auf der Internetseite die regelmäßig an den Stand der Vorbereitungen angepasst wird. Bei Flugreisen: Medikamente nicht ins Handgepäck! Arzneimittel, die kühl gelagert werden müssen Insulin beispielsweise, gehören bei Flugreisen nicht in das normale Reisegepäck, weil im Frachtraum Temperaturen bis unter dem Gefrierpunkt herrschen. Solche Arzneien sollten entweder, gut isoliert, als Handgepäck befördert oder gesondert abgegeben werden. Sie können dann an Bord im Kühlschrank aufbewahrt werden. Bei längeren Autofahrten empfiehlt es sich, kühl zu lagernde Medikamente in einer Kühltasche aufzubewahren, die eventuell über den Zi-garettenanzünder betrieben werden kann.

18 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Mecklenburg-Vorpommern Ihre Forderungen sind auch die unseren Das Miteinander von Jung und Alt in der politischen Debatte nimmt konkrete Formen an Bereits seit dem Jahr 2000 gibt es etwa alle zwei Jahre in Schwerin das Projekt Jugend im Landtag. 80 bis 100 Jugendliche aus ganz Mecklenburg- Vorpommern arbeiten dann vier bis fünf Tage im Schweriner Schloss, dem Sitz des Landtags, zusammen, bringen ihre Themen und Ideen mit und diskutieren diese kreativ und konstruktiv mit Landtagsabgeordneten. Außerdem nimmt in der politischen Debatte das Miteinander von Jugend und Alter konkrete Formen an. So war ich als Präsidentin des 8. Altenparlaments zur Diskussion der Workshop-Themen eingeladen und durfte mich daran auch rege beteiligen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten zunächst wichtige Infos zu ihren Themen und erarbeiten dazu gemeinsam Fragen und Lösungsansätze. Die Präsidentin des 8. Altenparlaments, Brigitte Paetow (Bildmitte), nahm an mehreren Gesprächsrunden teil. Dann tauschen sie sich mit den Abgeordneten im direkten Dialog aus. Sie tragen eigene Standpunkte, Ideen und Forderungen vor, lernen die Ansichten und Absichten der Abgeordneten kennen und treffen mit ihnen klare Verabredungen zur weiteren Bearbeitung der Themen. Diesmal standen im Mittelpunkt die Themenkomplexe Die Zukunft beginnt heute, Extrem engagiert, Bildung ist mehr als Schule, Migrationsund Asylpolitik sowie Agro-Agro. Die ernsthafte und sachkundige Diskussion der Themen hat mich beeindruckt und in dem Wunsch bestätigt, diese für unser Land zukunftsorientierten Aufgaben gemeinsam zu erörtern, denn Die Zukunft beginnt heute und erfordert das Miteinander aller Generationen. Die Prämissen dieses Workshops belegen den Gleichklang der Forderungen von Jung und Alt, denn dies könnten auch Forderungen eines Altenparlaments sein: 1. Mehr Investitionen in die Bildung! 30 Prozent aller Ausbildungsplätze im Handwerk bleiben unbesetzt. Sie könnten besetzt werden, wenn mehr Schüler/innen die Berufsreife erlangen (MV hat eine zu hohe Schulabbrecher/innenquote), Betriebe sollten unterstützt und ermuntert werden, sich noch mehr um den Nachwuchs zu kümmern, z. B. mit Praktika und Messen. Viele Berufe erscheinen unattraktiv, sie brauchen deshalb Anreize, z. B. über höhere Vergütungen oder Fahrtkostenerstattungen (Wirtschafts förderung). Betriebe klagen über schlecht qualifizierte Jugendliche, gebraucht wird darum eine individuellere Förderung für benachteiligte Schüler/ innen durch qualifizierte Lehrende mit hoher Motivation. Ungewöhnliche Handwerke brauchen finanzielle Unterstützung, um darin ausbilden zu können, eventuell durch Unterstützung aus der Wirtschaft. 2. Durchlässigkeit von Schulsystemen schaffen! Der Stellenwert des Realschulabschlusses ist schlecht sein Image braucht eine Verbesserung. Vorurteile müssen abgebaut werden, damit Bewerber/innen mit einem schlech-

19 Mecklenburg-Vorpommern Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 19 ten Abi nicht jenen mit einer guten mittleren Reife vorgezogen werden. Auch das Image der Berufsreife ist verbesserungswürdig. Mittlere Reife sollte auch auf dem Gymnasium erworben werden können, ohne dass man dafür von der Schule abgehen muss. Der Wechsel von einem zum anderen Schulsystem sollte auch nach der Orientierungsstufe unkompliziert möglich sein. 3. Gleiches Geld für gleiche Arbeit! Gleiche Tarife für Azubis und Arbeitnehmer/innen in Ost und West, Nord und Süd. Gleiche Vergütungen für Frauen und Männer. 4. Unterstützungsstrukturen schaffen, die MV als junges Bundesland stärken. Agenturen wie MV 4 you können helfen, junge Menschen ins Land zu holen, aber auch die Bundesagentur für Arbeit sollte stärker für dieses Thema sensibilisiert sein. Bedürfnisse der jungen Generation müssen von der Politik stärker in den Blick genommen werden (wie wäre es mit einer Enquete-Kommission Jung sein in MV?). 5. Bessere bzw. mehr Freizeit- und Kulturangebote Erhalt bestehender Strukturen. Viele Angebote für Jugendliche verschwinden, dabei sind sie für die Attraktivität eines Wohnorts wichtig und sollten gesichert werden, bzw. es sollten Zentren für Jugendliche geschaffen werden. Mobilität der Jugendlichen muss möglich gemacht werden, etwa durch bezahlbare Angebote zu bedarfsgerechten Zeiten, z. B. mit einem speziellen Schülerfahrausweis. Fahrpläne mit den Bedürfnissen der Jugendlichen abstimmen (z.b. ist ein verringertes Angebot in den Ferien für Jugendliche mit mehr Zeit kontraproduktiv). In diesem Sinne bin ich sehr gespannt auf den vorgesehenen und von allen Seiten begrüßten Generationendialog im Jahre 2015! Brigitte Paetow Der Medienmarkt ist in Bewegung geraten Nirgendwo wird mehr Radio gehört als in unserem Bundesland Beim diesjährigen Medientreff mit Jahresempfang der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern in Rostock Ende Juni, zu dem auch der Landesseniorenbeirat eingeladen war, ging es in erster Linie um die Medien selbst und ihre Macher. Seit Jahren befindet sich die Medienwelt in einem Veränderungsprozess, dessen Ende noch nicht abzusehen ist. Die Digitalisierung hat eine Umwälzung der Medien eingeleitet, die einer industriellen Revolution gleichkomme. Die Entwicklung des Internets und der Zugang zu ihm ist längst Teil der Infrastruktur geworden. Auch das Mediennutzungsverhalten hat sich tiefgreifend verändert, wobei die Inhalte der neuen digitalen Medienwelt oft auf der Strecke bleiben. Die Tageszeitungen stecken in der größten Krise ihrer Geschichte, was jedoch nicht nur am Internet liegt Junge Leute 14- bis 29-Jährige lesen nur gelegentlich, manche nie eine Zeitung. Ihre Eltern wenden für die Lektüre im Schnitt dreimal so viel Zeit auf. Dies geht aus einer Langzeitstudie von ARD und ZDF für 2011 hervor. Der Tag manches Jugendlichen beginnt mit dem Griff nach dem Smartphone, das stets neben dem Bett liegt. Man prüft neue Whatsapp-Nachrichten und geht auf Facebook. Zum Duschen wird Musik gehört, die von Spotify kommt. Danach wird das TV-Morgenmagazin eingeschaltet. Gedruckte Zeitungen haben ihren Zenit schon 1982/83 überschritten. Damals betrug die (gesamtdeutsch kumulierte) Auflage aller Zeitungen gut 30 Millionen Exemplare. Dreißig Jahre später, 2013, wurden nur noch 17 Millionen Exemplare verkauft. Das waren nur noch 57 Prozent, was der Verbreitung im Jahr 1957 entpräche. Zeitunglesen ist zudem immer teurer geworden, im Netz lassen sich Informationen viel billiger verbreiten. Fünfzig Prozent der Kosten einer Zeitung entstünden allein durch Druck und Vertrieb. Als Informationsquelle steigt das Internet in allen Altersgruppen, auch bei den über 60-Jährigen. Dr. Christian Frenzel, Chef der Staatskanzlei M-V, lobte in seinem Grußwort die Arbeit der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern. Besonders wichtig sei die verantwortungsvolle Umgang mit Medien, die es verstünden, viele Bürgerinnen und Bürger für die offenen Kanäle zu interessieren. Besondere Beachtung finde das landesweite Medienkompetenz-Portal, das von Staatskanzlei, Medienanstalt und Landesdatenschutz entwickelt wurde und seit 2013 freigestaltet ist. Deutschlandweit sei es ein Vorzeige-Projekt. Fazit der Veranstaltung: Der Medienmarkt in MV sei in Bewegung, neue Ideen und Projekte würden gefördert und von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen. Die drei Tageszeitungen in MV kämpften mit Umsatzverlusten, ohne dass nennenswerte Konkurrenzkämpfe ausgetragen würden. Nirgendwo in Deutschland wird laut Statistik mehr Radio gehört als in MV. Neben sechs regionalen privaten Sendern senden 32 Webradios. Ostseewelle HIT-RADIO gehöre zu den meist gehörten Sendern in Deutschland. Die 14 lokalen Sender konnten 2013 Ihre Quoten weiter steigern. Der Satellitenkanal BB-MV-Lokal-TV verbesserte die technische Reichweite von sieben Sendern. Monika Schmidt Landesseniorenbeirat MV

20 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Mecklenburg-Vorpommern Pflegestützpunkt Schwerin Nach stellt nur sich einem vor Jahr fest etabliert Pflegestützpunkt Schwerin die richtige Adresse Der Pflegestützpunkt (PSP) Schwerin ist angekommen. Nach nur einem Jahr seines Bestehens ist der PSP etabliert und hat sich TEXT zu einem wichtigen Anlaufpunkt für die Schwerinerinnen und Schweriner entwickelt. Die Zahlen sprechen für sich. Nach einem gelungenen Start der Einrichtung im Juni vergangenen Jahres 2013 wurden bis zum Jahresende bereits fast 600 Hilfebedürftige sowie deren Angehörige rund um das Thema Pflege beraten häufig waren dazu mehrfache Termine notwendig. Und die Beratungszahlen steigen kontinuierlich an. So konnten die Pflegeexperten bereits in den ersten beiden Quartalen 2014 Ratsuchenden in über 800 Fällen helfen. Die gute Resonanz zeigt, dass das Thema Pflege in unserer alternden Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt. In den meisten Familien tritt ein Pflegefall unerwartet ein. Deshalb ist es wichtig, dass jeder, der Informationen rund um die Themen Erreichbarkeit - als Aufkleber oder perforiert? Beratungsangebote und Veranstaltungen Kontaktaufnahme mit der Betroffenen Pflegestützpunkte Telefon: Oktober bis Dezember auch unter erheblich erleichtert. Hilfen im Alltag und Pflege sucht, diese schnell und unbürokratisch erhält. Pflegestützpunkte sind in dieser Situation der richtige Ansprechpartner. Die Fragen, mit denen sich die Experten des Pflegestützpunktes beschäftigen, sind breit gefächert und umfassen Themen zu Hilfsmitteln und Reha-Maßnahmen, Unterstützung bei der Suche nach Haushaltshilfen oder Wohnformen im Alter wie Betreutes Wohnen, Pflegeheime oder Wohngruppen. Als weitere Schwerpunkte in der Arbeit haben sich Beratungen zu Verhinderungs- und Kurzzeitpflege, Tagespflegeangebote oder auch Fragen zur Pflegezeit herausgestellt. Ein großer Informationsbedarf besteht auch zum Betreuungsrecht, zur Vorsorgevollmacht und zur Patientenverfügung. Vor diesem Hintergrund ist eine umfassende und kompetente Unterstützung das wichtigste Ziel aller Beteiligten. Während der Öffnungszeiten beraten die Sozialberaterin der Stadt, Karola Reinsch, und die Pflegeberaterin, Bettina Wahl, alle Hilfesuchenden qualifiziert und neutral rund um das Thema Pflege, auf Wunsch auch in der Häuslichkeit. Der Pflegestützpunkt in Schwerin ist in das Schweriner Stadthaus eingebunden und für alle Bürgerinnen und Bürger gut erreichbar. Darüber hinaus ist der Stützpunkt von Beginn an bestens vernetzt mit dem Seniorenbüro der Landeshauptstadt für die Arbeit der Pflegeexperten von Beginn an ein Pluspunkt, da es die Gleichzeitig kooperiert der Schweriner PSP mit weiteren Partnern in der Stadt, schließlich ist die Netzwerkund Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiges Handlungsfeld, um auf seine Angebote aufmerksam zu machen. Allein im ersten Halbjahr 2014 beteiligte sich das Team des Pflegestützpunktes mit zahlreichen Aktionen, wie beispielsweise Seminaren, Workshops und Vortragsreihen an verschiedenen Veranstaltungen in der ganzen Stadt. Und auch für das zweite Halbjahr plant der Pflegestützpunkt noch so einiges. Man darf gespannt sein! Kontaktdaten des Pflegestützpunktes Schwerin Öffnungszeiten Dienstag 8 12 Uhr & Uhr Donnerstag 8 12 Uhr & Uhr sowie nach Vereinbarung, auf Wunsch auch in der Häuslichkeit. Anschrift Pflegestützpunkt Schwerin Am Packhof Schwerin Beratungsangebote und Veranstaltungen der Pflegestützpunkte Oktober bis Dezember auch unter

21 Hier fühl n wir uns zu Hause! Denn hier können wir einfach sein, wie wir sind! Das bieten wir - kurzgefasst: Kurz- und Langzeitpflege spezielle Wohnbereiche für Menschen mit Demenz Verhinderungspflege Probewohnen Ihre privaten Möbel können Sie natürlich gern mitbringen Reinigungsservice für Ihre Wäsche Abwechslungsreiches Freizeitangebot Ausflüge in die Umgebung Vielseitiges Therapieangebot Ihre Gäste sind immer herzlich willkommen Wir kochen täglich frisch für Sie Vitanas Senioren Centrum Am Tierpark Am Tierpark Ueckermünde (039771) Vitanas Senioren Centrum Am Kulturpark Neustrelitzer Straße Neubrandenburg (0395)

22 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Mecklenburg-Vorpommern So einfach wie nur irgend möglich MitMachZentralen im Land haben ihre Förderung erhalten und können loslegen Die MitMachZentralen im Land haben ihre finanzielle Förderung erhalten. Begonnen wurde am 1. August mit den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte, Rostock und Ludwigslust- Parchim, es folgten zum 1. September Vorpommern-Rügen, Vorpommern- Greifswald und Nordwestmecklenburg. Die MitMachZentralen sind für all diejenigen geschaffen worden, die sich ehrenamtlich engagieren oder damit anfangen wollen, erklärte Sozialministerin Birgit Hesse. Gerade dort, wo die Strukturen für Freiwillige noch nicht so gut organisiert sind, könne die neue Anlaufstelle helfen, Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement zu fördern, zu vernetzen und weiterzuentwickeln. Mitzuwirken am gesellschaftlichen Miteinander muss so einfach wie möglich sein, schließlich wollen wir mehr aktive Bürgerinnen und Bürger. Die MitMachZentralen werden u. a. Informationen und Hilfen zu Möglichkeiten des Ehrenamts in allen Bereichen, Angeboten von Weiterbildungen für ehrenamtlich Tätige, Öffentlichkeitsarbeit zum Thema und rechtlichen Belangen anbieten. Auch Vereine, Verbände und Initiativen, die Ehrenamtliche suchen, können sich an die MitMachZentralen wenden. Bereits deutliche Einflüsse auf die Regierungsarbeit Zwischenbericht der Enquete-Kommission in der Landtagsdiskussion Die vor zwei Jahren berufene Enquete- Kommission Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern wir berichteten im vorigen Seniorenkurier auf Seite 14 darüber hat dem Landtag den ersten Zwischenbericht vorgelegt. Die Parlamentszeitschrift LandtagsNachrichten Mecklenburg-Vorpommern informierte in ihrer Ausgabe 5/2014 darüber: Die Experten haben sich auf Handlungsempfehlungen zum Wohnen im Alter konzentriert. Ein erstes Ergebnis: Die Wohnungen im Nordosten müssen insgesamt seniorengerechter werden. Die Kommission aus Abgeordneten und Experten soll bis 2015 Strategien entwickeln, wie sich das Land gezielt auf eine älter werdende Bevölkerung einstellen kann. Nach Angaben des Kommissions-Vorsitzenden Jörg Heydorn haben die Vorschläge bereits Einfluss auf das Regierungshandeln. Ideen zur Schaffung von weitgehend barrierefreiem Wohnraum, zu mobiler Wohnberatung, zu Städtebauförderung und alternativen Wohnformen seien aufgenommen worden, sagte der SPD-Politiker. Im Analyseteil seien Daten zur demografischen Entwicklung sowie finanziellen Lage und Wohnsituation Älterer erhoben und zusammengestellt worden, die laut Heydorn eine solide Grundlage zur weiteren Entscheidungsfindung im Land bilden. Gesundheit und Pflege oder Mobilität im Alter seien weitere Themen der Kommission, die alle eng miteinander verflochten sind. Ziel sei es, möglichst vielen Menschen einen langen und zufriedenen Verbleib in der eigenen Häuslichkeit zu sichern, betonte Maika Friemann-Jennert von der CDU-Fraktion. Dafür müssten allerdings auch die finanziellen Voraussetzungen sichergestellt werden. Die Kommission hatte sich dafür ausgesprochen, notwendige Umbauten in bestehenden Wohnungen stärker durch das Land zu fördern. So müssten nicht nur Wohnungen alten- und behindertengerecht ausgebaut, sondern auch Lifte und Fahrstühle in den Gemeinschaftseinrichtungen eingebaut werden. Dazu habe die CDU-Landtagsfraktion in den Verhandlungen zum Doppelhaushalt ein Lift- und Fahrstuhlprogramm initiiert, betonte Friemann-Jennert. Karen Stramm von der oppositionellen Linksfraktion forderte von der SPD/ CDU-Regierung ein mutigeres Herangehen. Die Mittel des Bundes, die das Land noch bis 2019 erhalte, seien vollständig zweckgebunden für die soziale Wohnraumförderung einzusetzen und durch Landesmittel zu ergänzen. In einem Sondervotum schlug die Linksfraktion vor, die im Sondervermögen angesparten Mittel für eine Darlehensförderung zu nutzen. Einig seien sich alle Kommissionsmitglieder darüber, dass selbstbestimmtes Wohnen im Alter und aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für ein würdevolles Altern wichtig ist. Das müsse den Senioren aber auch ermöglicht werden. Auch Rainer Albrecht, Obmann der SPD- Landtagsfraktion, wies auf die Bedeutung der Wohnraumförderung hin. Wir brauchen zukünftig sehr viel mehr seniorengerechte Wohnungen, um Älteren und Menschen mit Behinderungen möglichst lange eine selbstständige Haushaltsführung in ihrem gewohnten Wohnumfeld zu ermöglichen, sagte er. Nach Ansicht von Silke Gajek, Obfrau der Grünen-Fraktion in der Enquete- Kommission, setzt der Zwischenbericht erste Impulse für eine Neuausrichtung der Wohnungspolitik. Es ist aber offensichtlich, dass im weiteren Arbeitsprozess die Handlungsempfehlungen konkretisiert werden müssen, fügte sie hinzu. Ihrer Fraktion sei es besonders wichtig, alternative Wohnformen zu unterstützen. Darauf beziehe sich auch ein Sondervotum der Grünen.

23 Mecklenburg-Vorpommern Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 23 Neue Möglichkeiten erkundet Im Biotechnikum Greifswald informierte sich die Enquete-Kommission über altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben (Ambient Assisted Living AAL). Auch damit beschäftigt sich ein Beitrag der Landtagsnachrichten in der schon erwähnten Ausgabe. Jenny Kempka, Projektleiterin des Technologiezentrums Vorpommern, betonte, wie notwendig es ist, ein Netzwerk für Beratung und Informationen rund um das Thema zu schaffen. Vorgeführt wurde ein Telemonitoring-System, bei dem Sensoren Fenster, Licht und Heizung automatisch steuern. Einbruchs-, Rauch-, Hitze- und Wassermelder überwachen den Innenraum oder schalten automatisch einen Herd ab. Notrufsysteme für den Wohnbereich und für Freizeitaktivitäten werden, beispielsweise bei einem Sturz, automatisch ausgelöst und leiten ein Signal an eine Notrufzentrale weiter. Ambient Assisted Living umfasst Methoden, Konzepte, (elektronische) Systeme, Produkte sowie Dienstleistungen, die das alltägliche Leben älterer und auch benachteiligter Menschen unterstützen. Die verwendeten Techniken und Technologien sind auf den Nutzer ausgerichtet und integrieren sich möglichst unaufdringlich in dessen direktes Lebensumfeld. Die Gruppe der Anwender solcher Technik ist sehr vielfältig. Sie reicht von gesunden und aktiven Älteren, Was ist AAL? André Huysmann, Geschäftsführer von APEX MV, demonstrierte elektronische Geräte, die den Gesundheitszustand erfassen und an medizinische Zentren weiterleiten oder an Medikamenteneinnahme und Termineinhaltung erinnern. Senioren-Technik-Botschafter Horst Ungelenk berichtete von seiner Ausbildung zum AAL-Berater. Sozialdezernent Dirk Scheer vom Landkreis Vorpommern-Greifswald stellte das Konzept einer Musterwohnung mit neuen Möglichkeiten für Sicherheit, Pflege und Betreuung vor. die hauptsächlich Lifestyle-Funktionen zur Steigerung der Lebensqualität verwenden, bis hin zu Menschen mit mehreren Grunderkrankungen, denen ein längeres selbstständiges Leben im häuslichen Umfeld ermöglicht werden soll. Hierbei werden auch Pflegepersonal, Ärzte und Familienmitglieder in die Unterstützung einbezogen, beispielsweise durch erweiterte Kommunikationsmöglichkeiten und erleichterte soziale Interaktion. Wichtiges Instrument in der Gesundheitspolitik Sozialministerin betont die Gemeinsamkeit von Kassen, Verbänden und Patienten Sozialministerin Birgit Hesse hat das gemeinsame Gremium mit Krankenkassen, Ersatzkassen, Kassenärztlicher Vereinigung, der Krankenhausgesellschaft, den Kommunalen Spitzenverbänden sowie Patientenvertretern als ein wichtiges Instrument der Gesundheitspolitik hervorgehoben. Es ist mir wichtig, mit allen Beteiligten an einem Tisch zu sitzen und so die medizinische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern vor allem im ländlichen Raum gemeinsam zu gestalten, sagte die Ministerin. Das so genannte Paragraph- 90a-Gremium, benannt nach $ 90a des V. Sozialgesetzbuches, dient dazu, Fragen der Gesundheitsversorgung voran zu bringen, die nur sektorenübergreifend gelöst werden können. Dazu gehört beispielsweise die Fortsetzung einer Behandlung durch einen niedergelassenen Arzt nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. 40 Prozent haben Angst Ein hoher Anteil der über 65-Jährigen leidet unter Angststörungen. Dies ergab die so genannte Eurodep-Studie, für die mehr als Europäer im Alter zwischen 65 und 104 Jahren befragt wurden. Jeder dritte Teilnehmer, so die Apotheken-Umschau, berichtete von entsprechenden Symptomen, darunter etwa Panikattacken oder posttraumatische Belastungsstörungen. In Deutschland litten mit 40 Prozent besonders viele Menschen unter Ängsten. Die Wissenschaftler vermuten, dass dies vielfach aus den Erinnerungen an den 2. Weltkrieg und dessen Folgen resultierte.

24 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Mecklenburg-Vorpommern Versorgung Älterer gewinnt an Bedeutung Prof. Dr. Ingmar Steinhart erläuterte Nachfolgeprojekt Psychiatrie am Fall Im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung zu den 10. Wochen der Gemeindepsychiatrie Anfang Mai stand in der Fachpflegeeinrichtung Haus am Bibowsee in Nisbill bei Warin (Landkreis Nordwestmecklenburg) die Vorstellung des Projekts Psychiatrie am Fall, ein Nachfolgeprojekt von Länger leben in Mecklenburg-Vorpommern, durch Prof. Dr. Ingmar Steinhart vom Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.v. Ausführlich belegte Prof. Steinhart: Der Psychiatrieentwicklungsplan des Landes Mecklenburg-Vorpommern von 2011 beschreibt die Psychiatrie als Querschnittsfach, das genuin auf Vernetzung, Kooperation und Koordination angelegt ist. Hinter dieser Zuordnung verbirgt sich die Erkenntnis, dass das psychosoziale Hilfesystem durch eine Vielzahl an Akteuren, Leistungsträgern und Maßnahmen geprägt ist, deren Zusammenspiel noch ein deutliches Optimierungspotenzial aufweist. Das übrigens auch volkswirtschaftlich dringendste Problem der psychiatrischen Versorgung ist die Organisation von Aufgaben, Zuständigkeiten und Budgets primär über sozialrechtlich definierte Leistungen statt nach Personen über die Zeit. Das Versorgungssystem ist nach Sozialgesetzbüchern und innerhalb derselben nach Sektoren versäult. Die einzelnen Leistungen werden als Einzelmaßnahmen erbracht, die weder im Querschnitt noch im Längsschnitt systematisch aufeinander abgestimmt sind. Zwischen und innerhalb der Behandlungen, Rehabilitation und Pflege kommt es in hohem Maße zu Abbrüchen der inhaltlichen und personellen Kontinuität. Die Koordinierungsleistungen wird den Nutzern überlassen, die diese umso weniger erbringen können, je schwerer die Störung tatsächlich ist. Die finanziellen Anreize wirken in die falsche Richtung: Maßnahmenausweitung auf Seiten der Leistungserbringer und Ressourcenverknappung als Reaktion der Leistungsträger. Diese generelle Problembeschreibung ist nicht neu. Der oben genannte Psychiatrieentwicklungsplan weist auf, dass in Mecklenburg-Vorpommern in der Vergangenheit eine ganze Reihe von Initiativen entwickelt wurden, um im Rahmen der durch die Gestaltungsmöglichkeiten des Landes und der Kommunen gegebenen Möglichkeiten auf das Steuerungsdefizit zu reagieren. Dabei lag der Schwerpunkt häufig auf der Entwicklung von Instrumenten, die innerhalb eines Leistungsbereichs (SGB XII) die Koordination und Vernetzung effektiver gestalten sollten. Angesprochen sind dabei insbesondere regionale Managementsysteme wie beispielsweise die gemeinde-psychiatrischen Verbünde, das regionale Budget in Rostock sowie die Einzelfallsteuerungen durch Hilfeplankonferenzen. Gleichwohl zeigen die praktischen Erfahrungen, dass gerade auch die Übergänge zwischen den einzelnen Hilfesystemen erhebliche Probleme aufweisen. Steigender Pflegebedarf Der Psychiatrieentwicklungsplan des Landes betont, dass insbesondere die Versorgung alter Menschen von großer Bedeutung ist und bleiben wird. Denn der Rückgang der Geburtenzahl, die selektive Abwanderung gerade junger Menschen und der Anstieg der Lebenserwartung führen dazu, dass Mecklenburg-Vorpommern besonders stark von der demografischen Entwicklung betroffen ist. Nach Auskunft des Landesamts für Statistik hat sich das Durchschnittsalter in Mecklenburg-Vorpommern seit 1990 um 9.3 Jahre erhöht. Mit einem Durchschnittsalter von 35.4 Jahren hatte MV zur Wendezeit bundesweit noch die jüngste Bevölkerung war die Bevölkerung nur in anderen neuen Bundesländern im Durchschnitt noch älter als in MV. Prognosen zufolge wird dieser Trend mittelfristig kaum gebrochen. Der Anteil von Menschen, die über 65 Jahre sind, wächst von derzeit 21,7 auf voraussichtlich 36,2 Prozent im Jahr 2030 an. (Durchschnitt der Bundesrepublik: 28,8 Prozent). Ein zentraler Begleiteffekt der demografischen Veränderung ist der steigende Pflegebedarf in der Bevölkerung. Nach der Pflegestatistik 2007 waren in der Bundesrepublik rund 2.25 Millionen Menschen (MV ) pflegebedürftig, und zwar im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass auf Grund der engen Definition des Sozialgesetzbuches die Zahl deutlich nach oben korrigiert werden müsste, da nur diejenigen erfasst werden, die u. a. einen Pflegebedarf von täglich 90 Minuten haben. Unabhängig davon weist das Bundesamt für Statistik aus, dass bundesweit die Zahl der Pflegebedürftigen gegenüber 2005 um 5.6 Prozent gestiegen ist. Im vergleichbaren Zeitraum stieg in Mecklenburg-Vorpommern die Zahl der amtlich erfassten Pflegebedürftigen von 2005 auf 2007 um elf Prozent an (Landesamt Statistik MV). Ferner ist grundsätzlich davon auszugehen, dass in Zukunft die Pflegebedürftigkeit noch stärker als bisher von Multimorbidität, Chronizität und vor allem von psychiatrischen Auffälligkeiten wie Demenzerkrankungen geprägt bzw. dominiert wer-

25 Mecklenburg-Vorpommern Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 25 den wird. Auch wenn z. B. demenzielle Erkrankungen in absehbarer Zeit medizinisch vermutlich nur bedingt kontrollierbar sein werden, so gilt es jedoch aus volkswirtschaftlichen und ethischen Gründen, die sozialen Dimensionen durch strukturelle Maßnahmen steuerbar bzw. gestaltbar zu machen. Schätzungen zufolge sind aktuell in MV rund Menschen von demenziellen Erkrankungen betroffen (etwa sieben Prozent der über 65-Jährigen). Da der zentrale Risikofaktor für demenzielle Erkrankungen das Alter ist, wird ferner erwartet, dass diese Zahl in den nächsten Jahren deutlich (ungefähr über 90 Prozent bis 2020) ansteigen wird. Insofern kann davon ausgegangen werden, dass in naher Zukunft in unserem Bundesland jeder sechste Bürger bzw. Bürgerin in der Alterskohorte der über 65-Jährigen an Demenz erkranken wird. Für einige Kommunen in MV wird sogar prognostiziert, dass die Prävalenz dort in den nächsten zehn Jahren bis zu 140 Prozent wachsen wird (z. B. Neubrandenburg). Belastbare Zahlen zur Größenordnung anderer gerontopsychiatrischer Krankheitsbilder liegen derzeit nicht vor. Nach Analysen des Landesverbandes Sozialpsychiatrie MV werden die bisher in Mecklenburg-Vorpommern vorhandenen ambulanten und teilstationären Angebote den spezifischen Anforderungen gerontopsychiatrisch erkrankter Menschen und ihrer Angehörigen noch nicht umfassend gerecht. Hier ist. eine Weiterentwicklung notwendig, die den Kriterien einer passgenauen, lebensfeld- und sozialraumorientierten Hilfe folgt. Durch die Einbindung der Ressourcen und Bedingungen des sozialen Nahfeldes wie Familie und/oder Nachbarschaft sollte so ein ganzheitlicher Ansatz im Sozialraum entwickelt werden, der über die Grund,- Behandlungs- und Hauswirtschaftspflege hinausgeht und weiterführende, z. B. psychosoziale Leistungen, mit einschließt. Denn bei komplexem und differenziertem Hilfebedarf sind die betroffenen Bürgerinnen und Bürger krankheitsbedingt und/oder strukturbedingt oftmals überfordert. In diesem Fall ist eine ausführliche Fallklärung meist verbunden mit der zusätzlichen Fallsteuerung zwingend erforderlich. Nach wie vor wird generell die Pflege mehrheitlich von der Familie erbracht. Mit einer Quote von 70.5 Prozent häuslicher Pflege liegt die Situation in MV im Bundesdurchschnitt. Diese Größenordnung entspricht auch den Pflegepräferenzen, die Angehörige pflegebedürftiger Menschen in Repräsentativbefragungen äußern. Laut einer aktuellen Umfrage vom Institut für Demoskopie Allensbach (2011) präferieren 76 Prozent der Personen mit einem pflegebedürftigen Angehörigen die häusliche Pflege (ambulante Pflege: 21, Pflegeheim: fünf Prozent). Die Bereitschaft, pflegebedürftige Angehörige in ein stationäres Obhut zu geben, ist also äußerst gering ausgeprägt. Dies wurde auch bei der Befragung von Angehörigen im Rahmen eines Modellprojekts in der Rostocker Südstadt hinreichend deutlich. Allerdings zeigen die Erfahrungen, dass das familiäre Pflegearrangement nicht immer den Belastungen des Alltags standhält. Nach langer Zeit persönlichen Engagements und Aufopferung kapitulieren die Angehörigen oftmals, wenn der Betreuungsaufwand eine gewisse Schwelle überschreitet. Die Einweisung in ein Pflegeheim ist demzufolge nicht zwangsläufig die unmittelbare Folge einer somatischen Verschlechterung des Gesundheitszustands eines Pflegebedürftigen, sondern eher in der allmählichen Überhitzung bzw. in der krisenhaften Eskalation eines chronisch überforderten privaten Unterstützungssystems zu sehen. Vor diesem Hintergrund stellen sich Heimeinweisungen tendenziell eher als Ergebnis einer sozialen als einer medizinischen Indikation dar. Ein weiterer Aspekt, der für eine Stärkung der familiären Pflege spricht, ist die volkswirtschaftliche Perspektive. Gerade in Mecklenburg-Vorpommern ist mittelfristig auf Grund der hohen Arbeitslosenzahlen und des geringen Lohnniveaus mit einer hohen Altersarmut zu rechnen. Der Versuch, auf die steigenden Prävalenzen etwa im Bereich der Demenz mit dem Ausbau stationärer Kapazitäten zu reagieren, kann mittelfristig für die Kostenträger bzw. die Kommunen zu einer großen finanziellen Belastung werden. Eine sozialräumlich ausgerichtete Fallsteuerung insbesondere bei Menschen mit eher komplexen Hilfebedarfen bzw. bei drohender Heimeinweisung ist unseres Erachtens eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass durch eine frühzeitige Verzahnung lebensfeldorientierter Ressourcen die häusliche Pflege stabilisiert und die Angehörigen entlastet werden. Strukturelle Voraussetzungen Im Rahmen des vom Sozialministerium unterstützten Modellprojektes Länger leben in MV hat der Landesverband Sozialpsychiatrie von 2009 bis 2012 in ausgewählten Regionen Mecklenburg Vorpommerns u. a. die Errichtung von Pflegestützpunkten mit Blick auf gerontopsychiatrische Bedarfe unterstützt. Ein zentrales Anliegen war es dabei, im Kontext der Pflegestützpunktdiskussion Strukturen vorzubereiten, die bei gerontopsychiatrisch erkrankten Menschen mit einem komplexen Hilfebedarf ein passgenaues und sozialräumliches Arrangement von Hilfeleistungen erlauben. Insofern zielte das Modellprojekt Länger leben in MV primär auf Organisationsentwicklung, Netzwerkbildung und konzeptionelle Begleitung der Akteure in verschiedenen Regionen Mecklenburg Vorpommerns. Dabei haben sich die Strukturen in zwei Regionen besonders gut entwickelt: in Fortsetzung auf Seite 26

26 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Mecklenburg-Vorpommern der Hansestadt Rostock und im Landkreis Nordwestmecklenburg.. Im Landkreis Nordwestmecklenburg ist es im Juni 2011 gelungen, die Landrätin für die Übernahme der Schirmherrschaft für ein gerontopsychiatrisches Netzwerk zu gewinnen und den Aufbau dieses Netzwerkes mit regionalen Entscheidungsträgern zu initiieren und voranzutreiben. Dabei wurde zunächst eine interne Lenkungsgruppe Gerontopsychiatrie eingerichtet, die mit Vertretern der Wismarer Klinik, der Kommune, einem Vertreter der Alzheimer-Gesellschaft MV und einer niedergelassenen Psychiaterin sowie mit Mitarbeitern des Modellprojekts besetzt wurde. Zentrales Ziel dieser Lenkungsgruppe ist es, den Ausbau der (gerontopsychiatrischen) Hilfen für alte Menschen im Landkreis fachlich zu begleiten. Konkret wurde dabei einerseits ein für den Landkreis gerontopsychiatrisches Beratungskonzept erarbeitet, das die Vernetzung der vorhandenen beraterischen Angebote beinhaltet und mit Blick auf die neu zu errichtenden Pflegestützpunkte vor allem mobile, aufsuchende Beratungsstrukturen vorhält und andererseits unter Einbeziehung weiterer Akteure aus der Allgemeinmedizin, der Alzheimer- Gesellschaft und bestehender mobiler Beratungsstrukturen ein Modell für eine gerontopsychiatrische Fallsteuerung entwickelt. Kernziel des Projektvorschlags ist die Erprobung und Evaluation gerontopsychiatrischer Fallsteuerungsinstrumente in der Hansestadt Rostock und im Landkreis Nordwestmecklenburg. Dabei soll ein Analyseschwerpunkt insbesondere auf dem Vergleich einer städtischen und einer eher ländlichen Region gelegt werden. Handlungsfelder in Nordwestmecklenburg Phase 1: Es liegt ein erster Entwurf für ein theoretisches Handlungsmodell vor. Das vorliegende Konzept einer Fallsteuerung gerontopsychiatrischer Hilfen soll zunächst konkretisiert (wer macht genau was zu welcher Zeit) und weiter entwickelt werden. Phase 2: Das präzisierte Fallsteuerungskonzept soll probeweise umgesetzt und für mindestens zehn Fälle dokumentiert und evaluiert werden. Phase 3: Die Ergebnisse und Erfahrungen mit der Fallsteuerung werden im Rahmen eines Berichts und fachöffentlicher Workshops publiziert und zur Diskussion gestellt. Insgesamt soll ein Vergleich der Ergebnisse auch Aufschluss über die Handlungsmöglichkeiten in eher ländlich strukturierten Regionen Mecklenburg-Vorpommerns geben. bp Renten ins Ausland Rund Renten werden jeden Monat an Deutsche ins Ausland überwiesen Tendenz steigend waren es noch Beliebtestes Auswandererland für Rentner ist Spanien, danach folgen Österreich, Polen, die USA und die Schweiz. Knapp fünf Prozent aller deutschen Auswanderer gehören der Generation 65 plus an. Die Rente kann wahlweise auf ein Konto in Deutschland oder auf ein Konto bei einer Bank im Ausland überwiesen werden. Pflegerinnen aus dem Ausland helfen zu Hause Von Jahr zu Jahr wird in Deutschland die Hilfe durch ausländische Pflegerinnen wichtiger waren es bereits über , vorwiegend aus Polen, Tschechien und der Slowakei. Das geht aus Angaben der Stiftung Warentest hervor. Die Pflegerinnen wohnen sehr oft bei den alten Menschen und pflegen sie zu Hause. Eine Betreuung rund um die Uhr kostet zwischen rund 1200 und 2500 Euro, zusätzlich freie Kost und Logis. Nach Schillers Tod Am Tage nach Schillers Tod (1805) war das Weimarer Theater geschlossen gewesen und dies in der darüber erlassenen, wohl von Kirms verfassten Bekanntmachung durch die traurige Stimmung der Schauspieler begründet worden. Einige Zeit darauf führten mich dringende Geschäfte zu Goethe. Mit Zittern und Zagen trat ich den Weg an. Er empfing mich mit ernster Miene, äußerte aber kein Wort über Schillers Dahinscheiden. Als ich seine Befehle eingeholt hatte, wollte ich mich entfernen, da rief er: Noch eins! Sagt dem, der die sonderbare Annonce über den Tod meines Freundes verfasst hat, er hätte es sollen bleiben lassen. Wenn ein Schiller stirbt, bedarf es dem Publikum gegenüber wegen einer ausgefallenen Theatervorstellung keiner Entschuldigung. Aus den Aufzeichnungen des Zeitgenossen Eduard Genast ( )

27 Mecklenburg-Vorpommern Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 27 Mit anderthalb Litern gut versorgt Was zu den idealen Getränken gehört Empfehlungen aus dem DGE-Praxiswissen Getränke stehen im DGE-Ernährungskreis im Mittelpunkt, denn Wasser ist an zahlreichen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt, beispielsweise als Transport- und Lösungsmittel für Nährstoffe (z. B. über das Blut zu den Organen) oder zur Aufrechterhaltung einer konstanten Körpertemperatur. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist daher lebensnotwendig. Der menschliche Organismus besteht beim Erwachsenen, je nach Geschlecht, zu etwa 50 bis 60 Prozent aus Wasser. Dieses erhält der Körper hauptsächlich aus Getränken. Wird im Verlauf des Tages nicht ausreichend getrunken, reguliert der Körper den Bedarf über das Durstempfinden. Durst entsteht dann, wenn der Körper mehr als 0,5 Prozent seines Gewichts in Form von Wasser verloren hat. Bei einer Frau von 60 Kilogramm Gewicht bedeutet dies einen Verlust von etwa 300 Millilitern Wasser. Senioren sollten besonders auf eine adäquate Flüssigkeitszufuhr achten, da im Alter Flüssigkeitsverluste häufig zunehmen, da durch die verminderte Konzentrationsfähigkeit der Niere mehr Urin ausgeschieden wird. Gleichzeitig lässt das Durstempfinden vermehrt nach, so dass der Flüssigkeitsmangel weniger gut wahrgenommen wird. Als erste Symptome können bei Wassermangel Müdigkeit, trockene Haut und Schleimhäute (z. B. rissige Lippen, Mundtrockenheit), Kopfschmerzen, Verstopfung, Neigung zu Harnwegsinfekten oder auch eine Erhöhung der Körpertemperatur auftreten. Häufig ist bei älteren Menschen eine zu geringe Trinkmenge Ursache für Verwirrtheit oder eine schlechte Tagesform, zum Beispiel bei Demenz. Als Orientierungswert sollten Senioren (sofern keine Krankheiten, etwa Nierenschädigungen, vorliegen) pro Tag etwa 1,3, besser 1,5 Liter trinken, um gut versorgt zu sein. Dabei wird davon ausgegangen, dass, zusätzlich zu dieser Trinkmenge, noch etwa 680 Milliliter Flüssigkeit durch wasserhaltige Lebensmittel oder Mahlzeiten, wie zum Beispiel Eintopf oder wasserhaltiges Gemüse und Obst, aufgenommen werden. Das bedeutet, je DGE-Ernährungskreis Quelle: DGE weniger eine Person isst, desto mehr muss sie den fehlenden Flüssigkeitsanteil aus der festen Nahrung über Getränke ausgleichen. Ideale Getränke sind Trink- bzw. Mineralwasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees und Fruchtsaftschorlen. Kaffee und Tee werden in die Flüssigkeitsbilanz mit eingerechnet. Anders lautende Aussagen, die besagen, dass koffeinhaltige Getränke dem Körper Flüssigkeit entziehen, haben sich als falsch erwiesen. Aufgrund der anregenden Wirkung von Koffein auf Herz und Kreislauf dienen diese Getränke allerdings nicht als Durstlöscher. Gegen den Genuss von bis zu vier Tassen Kaffee täglich ist aber nichts einzuwenden. Gelegentlich ein Glas Bier oder Wein ist akzeptabel. Besteht individuell Unsicherheit, kann der Genuss von Kaffee, Tee und alkoholischen Getränken zur Sicherheit mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Besonders beim Angebot von alkoholischen Getränken ist auf die Wechselwirkung mit Medikamenten zu achten. Folgende Tipps haben sich als hilfreich erwiesen, um die Flüssigkeitszufuhr zu verbessern: Sorgen Sie dafür, dass zu jeder Mahlzeit grundsätzlich ein Getränk bereit steht. Stellen Sie an häufig frequentierten Stellen in Ihrem Wohnumfeld Getränke bereit, die am Tag zwischendurch getrunken werden sollen. Dies erinnert daran, ausreichend zu trinken. Ein abwechslungsreiches Getränkeangebot kann dazu beitragen, einen Flüssigkeitsmangel zu vermeiden. Führen Sie Trinkrituale ein. Beispiele dafür sind der Nachmittagskaffee oder der 5-Uhr-Tee, das Glas Wasser, Saft oder Tee am Morgen als Start in den Tag oder die Wasserflasche am Bett. Wasserhaltige Lebensmittel und Speisen, wie Obst, Gemüse und Suppen, können Sie bei der Flüssigkeitszufuhr unterstützen. Quellen: Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Trinken im Alter, korrigierter Nachdruck, Bonn (2014) dito: Essen und Trinken im Alter, korrigierter Nachdruck, Bonn (2014) Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. Sektion Mecklenburg-Vorpommern

28 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Aus Städten und Landkreisen LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG Seniorenbeirat baute eine Arbeitsgruppe auf Diskussionsrunde über Wohnen im Alter Erinnerung an alte Traditionen Vor zwei Jahren bildete sich in der Hansestadt Wismar eine Arbeitsgruppe Wohnen im Alter mit interessierten Bürgern der Stadt. Vorteilhaft dabei ist, dass gerade von den größeren Wohnungsgenossenschaften ein Vertreter an den Sitzungen beratend teilnimmt. Der Seniorenbeirat der Stadt baute diese Arbeitsgruppe auf und bekam im vergangenen Jahr Unterstützung vom Pflegestützpunkt. Die Mitarbeiter sitzen an der Basis und können über den Bedarf und die Wünsche der älteren Menschen genaue Auskunft geben. Die meisten Einwohner möchten in ihrem Wohnumfeld wohnen bleiben. Deswegen ist es wichtig, dass gerade die Politik Programme auflegt, um einen altersgerechten und barrierefreien Wohnbereich durch Umbau ermöglicht. Eisenbahner der Hansestadt Wismar begehen in jedem Jahr am zweiten Sonntag im Juni traditionsgerecht den früheren Tag des Eisenbahners. Mit Unterstützung der Gewerkschaft und des Bahnsozialwerks lassen es sich die Frauen der ehemaligen Güterabfertigung nicht nehmen, jedes Mal im Tierpark der Stadt zu feiern. Mitglieder des neu gegründeten Vereins Eisenbahnfreunde haben sich als Aufgabe gestellt, ein Stück Eisenbahngeschichte in Wismar zu erhalten. In viel ehrenamtlicher Arbeit wurde der unter Denkmalschutz stehende Lokschuppen wieder hergestellt, so dass dieses Fest jetzt vor Ort, am Bahnhof Wismar Lokschuppen gefeiert werden kann. Kaffeetrinken im Lokschuppen Schön ist es, dass Alt und Jung gemeinsam Geselligkeit pflegt. Viele Erinnerungen aus alten Zeiten machen diesen Nachmittag immer wieder abwechslungsreich und manche Erfahrungen können ausgetauscht werden. In diesem Jahr reichten an den liebevoll hergerichteten Tafeln die Stühle nicht, aber eine Lösung wurde gefunden. In zwei Jahren soll in einem rekonstruierten Waggon, der in den fünfziger Jahren von einem Reisezug in Moidentin abgekoppelt worden war, auf Reise ins Umland gegangen und dort mit den Familien gefeiert werden. Es dürften unvergessliche Stunden sein! Karin Lechner LANDESHAUPTSTADT SCHWERIN (K)ein Dankeschön für das Ehrenamt Wer sich in Schwerin für das Ehrenamt engagiert, kann dafür kein Dankeschön erhalten. Trotz aller Lippenbekenntnisse sieht es schlecht aus mit der Würdigung dessen, was viele in der Stadt ehrenamtlich für das Gemeinwohl der Stadt tun. Ähnlich schaut es in unserem Bundesland aus. Eine Ausnahme ist die Hansestadt Rostock, wo es die Ehrenamtskarte seit Jahren gibt. Hier wird Engagement durch Rabatte und Zusatzangebote belohnt. Sozial- und Arbeitsministerium sprachen einmal von Wertschöpfung durch das Ehrenamt. Es soll sich pro geleistete Stunde zwischen fünf und sieben Euro fünfzig bewegen. Ist das nichts? Natürlich: Ehrenamt zeichnet sich dadurch aus, dass jemand unentgeltlich etwas für andere tut. Und jetzt plant die Staatskanzlei die Errichtung einer Ehrenamtsstiftung. Nicht ausgezahlte Haushaltsmittel sollen in die Stiftung fließen sowie von privaten Spendern. Sozialministerin Birgit Hesse wirbt zeitgleich für die Errichtung von Mit- Mach-Zentralen, die ehrenamtliches Engagement in den Landkreisen und kreisfreien Städten bündeln sollen. Die Mit-Mach-Zentralen verstehen sich als

29 Aus Städten und Landkreisen Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 29 Ansprechpartner auf Kreisebene, die neue Stiftung soll landesweit Ehrenamtliche bei ihrer Arbeit unterstützen. In MV engagiert sich derzeit jeder Dritte ehrenamtlich unentgeltlich und in seiner Freizeit für einen guten Zweck. Nicht bekannt ist, wie das Stiftungsgeld beim Ehrenamtler ankommen soll. Es wäre doch wirklich ausgezeichnet, eine Ehrenamtskarte für das ganze Land zu schaffen, mit der sich zwar nicht unbedingt neue Ehrenamtler werben lassen, die immerhin aber das Engagement würdigt. Die Stärkung des Ehrenamts ist ein Anliegen der Stadt Schwerin und der Landesregierung. Für die Einführung einer städtischen oder landesweit geltenden Ehrenamtskarte spricht, dass mit ihr eine neue Form der Anerkennungskultur sichtbar wird. Den bürgerschaftlich Engagierten gegenüber kann Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit auf lokaler Ebene und landesweit ausgedrückt werden. Darüber sollten die Politiker und Landtagsabgeordneten nachdenken und nicht, wie in Schwerin, von vornherein eine Ehrenamtskarte ablehnen. Jeder kann sich im Internet schlau machen, in welchen Ländern, Städten und Gemeinden es schon Ehrenamtskarten gibt. Es gibt viel mehr als man denkt! Siegfried Schwinn Vitanas singt Happy Birthday zum 101. Geburtstag Am Anfang eines jeden Monats werden im Vitanas Senioren Centrum Im Casino in Schwerin alle Jubilare groß gefeiert. So beging Charlotte Lechler auch fröhlich ihren 101. Geburtstag am 31. Mai. Der Schweriner Seniorenbeirat kam persönlich zum Beglückwünschen vorbei und überbrachte ihr einen wunderschönen Rosenstrauß. Auch ein im Namen der Bürgermeisterin, Angelika Gramkow, und des Ministerpräsidenten, Erwin Sellering, unterzeichnetes Gratulationsschreiben wurde von der rüstigen Jubilarin sichtlich gerührt in Empfang genommen. Seit fünf Jahren lebt Charlotte Lechler im Vitanas Senioren Centrum Im Casino und fühlt sich hier sehr wohl. Zum freudigen Anlass gab es in gemütlicher Runde Nachmittagskaffee mit leckerem Kuchen. Schöne Musik und herzliche Glückwünsche von nah und fern rundeten die Feierlichkeiten wunderbar ab. Blumen und Glückwünsche für Charlotte Lechler Foto: Vitanas Im toten Winkel korrekt verhalten Aktives Training am Rollator Schwierige Alltagshürden meistern ist auch dem Schweriner Vitanas Senioren Centrum Im Casino sehr wichtig. Unter dem Motto Mit dem Rollator mobil in Schwerin nahmen zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner an einem lehrreichen Rollator-Training teil. Alle schlossen dieses nach drei intensiven Stunden mit Bravour ab. Als Gemeinschaftsprojekt der Verkehrswacht, des Nahverkehrs Schwerin (NVS) und der Polizei übten die hochbetagten Senioren auf dem NVS- Gelände an mehreren Stationen: Das richtige Ein- und Aussteigen aus Bussen und Straßenbahnen wurde intensiv geübt und wichtige Informationen zu technischen Hilfestellungen vor Ort vermittelt. Dazu waren Mitarbeiter eines Sanitätshauses vor Ort und überprüften unter anderem die Bremsen der fahrbaren Gehhilfen. Eine Polizistin gab zudem wertvolle Hinweise, wie man sich im toten Winkel eines Fahrzeuges korrekt verhält. Bei strahlendem Sonnenschein machte dann auch das Parcours-Fahren der Verkehrswacht richtig Spaß, bevor es zum gemütlichen Ausklang eine Runde Kaffee und Kuchen gab. Zu guter Letzt erhielten die Teilnehmer persönlich ausgestellte Zertifikate. Nun rollen die aufgeklärten Vitanas-Senioren in Zukunft sicherer durch Schwerin. Foto: Vitanas

30 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Aus Städten und Landkreisen Seit seiner Gründung vor zwanzig Jahren führt Elisabeth Schlaak den Seniorenbeirat der Stadt Kühlungsborn. Das sucht Vergleiche! Die Daten zur Einwohnerstruktur der Stadt belegen, dass diese sich auch hier seit den vergangenen Jahren in Richtung der älteren Jahrgänge verschieben. Von den mit Hauptwohnsitz in Kühlungsborn gemeldeten Bürgern sind demnach 32 Prozent 60 Jahre und älter. Dieser Trend dürfte sich weiter bestätigen. Allein schon LANDKREIS ROSTOCK Bisher einmalig in MV: 20 Jahre Führung des Beirats Die Vorsitzende Elisabeth Schlaak zieht Bilanz über 20 Jahre Tätigkeit. unter diesem Aspekt kommt der Arbeit des Seniorenbeirats als Interessenvertretung für diese große und wachsende Bevölkerungsgruppe eine immense Bedeutung zu, betonte deshalb Bürgermeister Rainer Karl in seinen Grußworten anlässlich der Feierstunde zum Jubiläum. Außerdem hob er das aktive und immer lösungsorientierte Wirken des Beirats und den fairen Umgang zwischen Beirat und Verwaltung in allen Fragen hervor. Dies habe letztlich auch dazu beigetragen, dass die Stadt Kühlungsborn 2010 im Wettbewerb der Seniorenfreundlichkeit von Kommunen einen 3. Platz belegen konnte. Schon die Anzahl der Gäste zu dieser Veranstaltung es waren etwa 100 verdeutlichte, welches Ansehen der Seniorenbeirat in den vergangenen Jahren erworben hat. Die Aula des Schulzentrums war auch deshalb der geeignete Ort, weil die Direktorin sowie Schüler als Gastgeber auftraten und mit Temperament durch das Programm führten. Dieses unverkrampfte Miteinander in dieser Situation sogar ein Füreinander von Jung und Alt hat mich sehr beeindruckt und ich weiß, dass dies keine Ausnahme war. Gleich zu Beginn ihres Berichtes über die vergangenen Jahre konnte die langjährige und verdienstvolle Vorsitzende mit einer Besonderheit aufwarten: Vier der elf Gründungsmitglieder von 1994 sind noch heute in diesem Gremium aktiv. Diese Kontinuität lässt auf ein gutes Miteinander auch im Beirat schließen. Dies spiegelte auch der Rückblick auf die vergangenen Jahre wieder: Die seit 1996 jährlich durchgeführten Seniorentage boten stets unter Mitwirkung vieler Vereine und Verbände abwechslungsreiche Veranstaltungen an, 2008 wurde ein Seniorenpass entwickelt, der den Senioren der Stadt auch einige Vergünstigungen bei ortsansässigen Firmen bietet. Der Seniorenbeirat hat dabei auch die Unterstützung durch die sozial sehr engagierte Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. Möge sich diese so positive Bilanz der Seniorenarbeit auch in den nächsten 20 Jahren fortsetzen. Dies wünscht im Namen des Landesseniorenbeirats: Brigitte Paetow Arbeitsfähiger Seniorenbeirat im Ostseeheilbad Graal-Müritz Nach Ablauf der 2. Wahlperiode des Seniorenbeirats hatte die Gemeindevertretung des Ostseebades Graal- Müritz folgende Bürgerinnen und Bürger einstimmig in den Seniorenbeirat berufen: Heidi Kuveke, Sabine Rohde, Wilfried Beerbaum, Manfred Hancke und Hans-Erich Völpel. Auf der konstituierenden Sitzung bedankte sich Bürgermeister Frank Giese für die konstruktive Mitarbeit des Beirats in den vergangenen drei Jahren. Als Sprecher wurde einstimmig Manfred Hancke wiedergewählt, sein Stellvertreter ist Wilfried Beerbaum. Beauftragte für die Ausschüsse sind: Hans-Erich Völpel (Wasser), Manfred Hancke und Wilfried Beerbaum (Bau, Finanzen sowie Tourismus etc.), Heidi Küvecke und Sabine Rohde (Jugend etc.) und für die Kontakte zur Gemeindevertretung Manfred Hancke.: Der Arbeitsplan für die kommenden Monate umfasst folgende Themen: Betreuung der Pflegeheime Strandperle, Seeperle, ASB; Betreutes Wohnen in Graal-Müritz Haus Waterkant, ASB; Ärztliche Versorgung; Innerörtlicher Verkehr für Senioren und Gäste; Renovierung des Seniorentreffs. Der Seniorenbeirat sucht Seniorinnen und Senioren, die Spaß an einem Ehrenamt haben, zur Mitarbeit. Helfen Sie mit, die Interessen der Seniorinnen und Senioren in Graal-Müritz zu vertreten und die Verwaltung des Ostseeheilbades zu unterstützen und zu beraten. mh

31 Aus Städten und Landkreisen Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 31 Das Malheur war schnell behoben Aus Broderstorf schreibt uns Edith Schröder: Im Juni beschloss ich, mit den Kindern im Pastower Kindergarten Löwen zu basteln. Schnell waren die Raubtiere ausgeschnitten.bunte Wolle für die Mähne des Löwen, in der Hauptsache gelb und braun, hatte ich schon zugeschnitten. Plötzlich hörte ich ein kleines Menschlein sagen: Heute hat Oma Edith nur Löwen dabei. Total geschockt schielte ich zu dem kleinen Mädchen hinüber und sah auch sofort, warum es so verärgert war. Die Kleine schaffte es nicht, die Mähne gleichmäßig dem Löwen auf den Kopf zu kleben. Das Malheur war schnell behoben und stolz zeigte sie allen ihr Werk. Die anderen Künstler hatten sich in der Zwischenzeit um rote und blaue Wolle gestritten. Auch das konnten wir klären. Zum Schluss fanden alle es todschick, ihren Löwen auch noch die geliebten Knöpfe in die Mähne zu kleben. Auch Blumen fanden sie toll. Nur gut, dass der Löwe nicht lebendig war! Sein Gebrüll hätte man sicherlich bis Rostock gehört. LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE Bürgerinitiative: Mehr deutschsprachige Musik! Willi Behnick vom Sprecherrat der Bürgerinitiative Neubrandenburg Für ein besseres NDR 1 Radio MV mit wesentlich mehr deutschsprachiger Musik und zur Bewahrung der deutschen Muttersprache sandte dem Kreisseniorenbeirat Mecklenburgische Seenplatte ein Schreiben, das uns dessen Vorsitzender Prof. Dr. Helmut Pratzel zur Veröffentlichung zur Verfügung stellte. Darin heißt es: Der Name unserer Bürgerinitiative drückt schon unsere Zielstellung aus. Seit dem Jahr 2000 wurde das Musikprogramm von NDR 1 Radio MV total verändert. Seit dieser Zeit werden die Hörer mit englischsprachiger Musik regelrecht bombardiert. Auch die wenigen deutschsprachigen Titel sind nicht in jedem Fall der Geschmack von älteren Menschen und werden auch noch laufend wiederholt. Eine Alternative zu diesem öffentlichrechtlichen Sender haben wir in unserem Bundesland leider nicht. Beim Hören von deutschsprachiger Musik von Sendern im Internet oder Kabel fehlt dann aber der Bezug zu unserer Region und viele Menschen, gerade ältere Hörer, haben dazu auch keine Möglichkeit. Seit dem Jahr 2000 versucht die BI Neubrandenburg, eine Änderung des Musikprogramms herbeizuführen leider vergeblich. In diesem Jahr haben wir erneut den Versuch einer Veränderung unternommen. Wir haben uns mit Bitten und Vorschlägen an die Direktorin des Landesfunkhauses, Frau Elke Haferburg, gewandt. Wir haben den Herrn Ministerpräsidenten des Landes um Unterstützung gebeten. Wir haben an die Vorsitzende des Landesrundfunkrates, Frau Ilka Lochner-Borst, die Bitte ausgesprochen, uns die Ergebnisse der letzten Umfrage zum Musikprogramm zu übersenden, da das Landesfunkhaus und auch die Staatskanzlei sich auf die Media-Analysen und repräsentativen Umfragen zur Gestaltung des Tagesmusikprogramms berufen und darum eine Änderung ablehnen. Wir haben auch die vier Fraktionen der demokratischen Parteien im Landtag angeschrieben, aber um Untersuchung des Problems und für Unterstützung unseres Anliegens hat sich keine Partei ausgesprochen. Auch der Seniorenbeirat der Stadt Neubrandenburg hatte sich an die Direktorin des Landesfunkhauses MV mit der Bitte um mehr deutschsprachige Musik und der Schaffung eines Hörerbeirats gewandt. Beides wurde von Herrn Böskens im Auftrag der Direktorin abgelehnt. Wir können auf Grund von Zeitungsartikeln und Leserbriefen nur Stimmungen und Meinungen der Bürger aus dem Leserbereich des Nordkuriers registrieren. Vielleicht gibt es in Ihrem Bereich (Stadt, Kreis) Bürgerinitiativen oder Interessengruppen, die das gleiche Ziel wie wir verfolgen. Es wäre im Interesse von vielen Hörern, hauptsächlich auch der Senioren, wenn wir vereint unsere Forderungen zum Ausdruck bringen würden. In einem Brief an den Petitionsausschuss des Landtags, der uns als Ko- Fortsetzung auf Seite 32

32 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Aus Städten und Landkreisen pie vorliegt, betont die Bürgerinitiative Neubrandenburg: Wir wenden uns gegen das von morgens bis abends gleichbleibende Abspielen von Musik in englischer Sprache. Wir leben in einem Land, in dem die Muttersprache mit Deutsch bezeichnet wird. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben einen Bildungsauftrag, besonders für unsere Sprache. Wer, wenn nicht wir, soll unsere Sprache pflegen, in allen Bereichen nutzen und ständig weiter entwickeln? Nicht nur Theater, auch Musik in seiner Vielfalt zählt zur Kultur. Viele dieser älteren Menschen haben eben nur die Möglichkeit, über Radio und Fernsehen Kultur zu erleben. Sie haben kein Verständnis dafür, dass in einem Rundfunksender, den sie mit finanzieren, Musik angeboten wird, die nicht ihrem Geschmack entspricht. Die Bürgerinitiative Neubrandenburg lud zu einer öffentlichen Versammlung ein, die allerdings erst nach Redaktionsschluss des Seniorenkuriers stattfand. Eingeladen waren auch die Direktorin des Landesfunkhauses, die Vorsitzende des Landesrundfunkrats und der Vorsitzende des Petitionsausschusses sowie Vertreter der demokratischen Parteien. Wir werden über die Ergebnisse des Treffens berichten. red LANDKREIS VORPOMMERN-GREIFSWALD Gesundheitspreis gewonnen! Zum ersten Mal ist der Gesundheitspreis Mecklenburg-Vorpommern unter dem Motto Länger zu Hause leben Pflege zu Hause vergeben worden und der 2. Preis - mit Euro dotiert ging an das Mehrgenerationenhaus Torgelow der Volkssolidarität Uecker-Randow e.v., mit seinen Angeboten Kurse für pflegende Angehörige und GeroMobil. Der gemeinsame Innovationswettbewerb der AOK Nordost und der Landesärztekammer M-V stand unter der Schirmherrschaft von Sozialministerin Birgit Hesse und wurde Ende 2013 ausgeschrieben. Insgesamt waren 19 Projekte und Personen vorgeschlagen worden. Eine unabhängige Jury hatte im Voraus die Entscheidung über die Preisträger getroffen. Im Rahmen der Festveranstaltung wurde im Juni 2014 im Plenarsaal des Landtages im Schweriner Schloss vor zahlreichen Gästen aus Wirtschaft, Gesundheitsbranche, Wissenschaft und Politik den Preisträgern die Auszeichnungen überreicht und damit ihr engagierter Einsatz gewürdigt. Sozialministerin Birgit Hesse sagte, dass die AOK Nordost und die Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam die Initiative und die Verantwortung für den neuen Preis übernommen haben und damit ein wichtiges Signal an alle Akteure ging, sich gemeinsam den aktuellen Sozialministerin Birgit Hesse (Mitte) mit Vertretern des MGH Torgelow und zukünftigen Aufgaben zu stellen. Die meisten pflegebedürftigen Menschen werden zu Hause versorgt, zum Teil durch Pflegedienste, aber doch überwiegend durch Familienangehörige oder Verwandte. Die Angebote, Ideen und Konzepte auch aus unserem Haus zeigen auf, mit welchem Engagement, ehrenamtlicher Leidenschaft und Kreativität die Pflege bei den Menschen vor Ort stattfindet und dadurch die pflegenden Angehörigen bei ihrer verantwortungsvollen schweren Arbeit Hilfe und Unterstützung finden. Die Auszeichnung ist Ansporn, auch weiterhin die Menschen mit unseren Angeboten, wie Kurse für pflegende Angehörige, Gesprächskreise, Beratungen im GeroMobil und persönliche Hausbesuche zu erreichen. Mit Blick auf die demografische Entwicklung und die steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen ist es sehr wichtig, dass über die Krankheit Demenz aufgeklärt und über Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten informiert wird. Dabei hilft ein breites Netzwerk kompetenter Fachkräfte wie Ärzten, Apothekern, Krankenkassen, Therapeuten, Pflegestützpunkten, Politikern und sowie vielen ehrenamtlichen Helfern. Regina Levenhagen Mitarbeiterin im MGH

33 Aus Städten und Landkreisen Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 33 LANDKREIS VORPOMMERN-RÜGEN Zum elften Mal Fest der Generationen Bei herrlichem Sommerwetter erlebten Anfang Juli in Stralsund rund 1000 Besucher das 11. Fest der Generationen, kombiniert mit dem 45. Zoofest. Das Team des Zoos mit Direktor Dr. Christoph Langner und die Arbeitsgruppe Kultur, Sport und Freizeit des Seniorenbeirats der Hansestadt unter der Leitung von Ursula Brassat hatten diesen kulturellen Höhepunkt in Stralsund vorbereitet. Die Aktivitäten haben sich gelohnt. Mit zünftiger böhmischer Blasmusik begann bereits um 11 Uhr das abwechslungsreiche Bühnenprogramm mit Gesang, Tierschau, Tanz, Kinderzirkus und Breakdance. Etwa 20 Vereine, Verbände, Organisationen präsentierten sich. Die Hobbyausstellung gab einen Einblick in eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. So waren u. a. Fotoarbeiten, Modellbau, Bilder, Bastel- und Handarbeiten, Hutund Kleidermoden, Patchwork, Imkerei, Weberei und das Arbeiten am Spinnrad zu sehen. Viele Aussteller sind schon seit Jahren immer wieder dabei. Seit 2002 präsentiert der Stralsunder Senior Heinz Zimmermann seine Schiffsmodelle. Am Stand Senioren ans Netz konnten Seniorinnen und Senioren unter fachlicher Anleitung von Dipl.-Ing Michael Bernhardt die bunte Welt des Internets kennenlernen und diese Möglichkeit wurde rege angenommen. Die Kinder nutzten die Angebote des Tierpark- Fördervereins und der Druckwerkstatt der Schill-Schule um Jutta Lüdecke. Die Hüpfburg war begehrt. Auf Pony und Kamel ging es durch den Tierpark. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm lockte viele Zuschauer an. Die Fotoausstellung in der Ausstellungshalle des Zoos unter dem Thema Unsere Welterbestadt könnte noch schöner werden, wenn fand ebenfalls das Interesse der Besucher. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt der IGS Grünthal und des Seniorenbeirats und ist bereits die fünfte Fotoausstellung, die Schule und Seniorenbeirat geschaffen haben. Das Fest bot Anlass, traditionsgemäß durch Mitglieder des Seniorenbeirats und den Leiter des Tierparks drei Tulpenbäumen zu pflanzen. Die Bäume seit 1996 haben schon eine stattliche Größe. Das Team der Gaststätte Delikater, ein Betrieb der Stralsunder Werkstätten, sorgte für eine abwechslungsreiche, schmackhafte kulinarische Versorgung. Die medizinische Betreuung wurde durch das DRK Stralsund/Rügen abgesichert. Das Technische Hilfswerk stellte ein Ausstellungszelt zur Verfügung. Die Unterstützung durch die Stadtverwaltung war gegeben. Ein Dankeschön geht an alle, die zum Gelingen des Festes für Jung und Alt beigetragen haben. Ohne das ehrenamtliche Engagement jedes Einzelnen, die Freude der Vereine, Verbände und Organisationen und der Seniorinnen und Senioren, sich in das Gemeinwesen einzubringen, wäre diese Generationen verbindende Veranstaltung nicht möglich werden die 12. Seniorenkulturtage stattfinden. Giesela Müller Vorstand des Seniorenbeirats Um als Alter seinen Sinn zu erfüllen und seiner Aufgabe gerecht zu werden muss man mit dem Alter und allem, was es mit sich bringt, einverstanden sein, man muss Ja dazu sagen. Ohne dieses Ja, ohne die Hingabe an das, was die Natur von uns fordert, geht uns der Wert und Sinn unserer Tage wir mögen jung oder alt sein verloren, und wir betrügen das Leben. Hermann Hesse ( )

34 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Aus Bund und Ländern Experten in eigener Sache 7. Altenberichtskommission im Dialog mit den Seniorenorganisationen Sorge und Mitverantwortung in der Kommune darüber diskutierten Mitglieder der Siebten Altenberichtskommission in Berlin mit Vertreterinnen und Vertretern von Seniorenorganisationen. Die Kommission kümmert sich im Auftrag der Bundesregierung um die Frage, welchen Beitrag die Kommunen und örtliche Gemeinschaften zu einem selbstbestimmten Leben und Älterwerden in der gewohnten Umgebung leisten können. Für den Lebensalltag älter werdender Menschen haben das kommunale und das lokale Umfeld eine besondere Bedeutung: Die Kommune ist hauptverantwortlich für die Daseinsvorsorge der Bürgerinnen und Bürger; gleichzeitig wird die Lebensqualität älterer Menschen maßgeblich durch die lokale Infrastruktur und die sozialen Netzwerke in der örtlichen Gemeinschaft bestimmt. Dabei stellt der demografische und soziale Wandel die Kommunen vor besondere Herausforderungen: Wie können in sehr unterschiedlichen Sozialräumen Gesundheitssorge, Pflege und Alltagsunterstützung so organisiert werden, dass die Potenziale älterer Menschen entwickelt und erhalten werden? Das ehrenamtliche Engagement von älteren Menschen und für ältere Menschen Dr. Matthias von Schwanenflügel vom Bundesfamilienministerium, Prof. Dr. Ursula Lehr (BAGSO) und Prof. Dr. Andreas Kruse (v.l.) ist dabei von großer Bedeutung: Welche Bedingungen müssen auf der lokalen Ebene geschaffen werden, damit das vorhandene Potenzial für dieses Engagement genutzt werden kann? Kommissionsvorsitzender Prof. Dr. Andreas Kruse und vier weitere Mitglieder der interdisziplinär besetzten Sachverständigenkommission tauschten sich hierzu mit älteren Menschen als Expertinnen und Experten in eigener Sache aus. Die Vertreterinnen und Vertreter der BAGSO und ihrer Mitgliedsverbände formulierten ihre Erwartungen an den Bericht und die Empfehlungen der Kommission. Ich hatte die Gelegenheit, die Präsentation von Frau Prof. Dr. Susanne Kümpers von der Hochschule Fulda zum Thema Ungleichheit und Diversität im Zusammenhang mit Teilhabechancen und Sorgebedarfen aus der Sicht einer Seniorenorganisation zu kommentieren. Die Sachverständigen werden ihren Bericht im Frühjahr 2015 fertigstellen. Die Bundesregierung erarbeitet hierzu ihre Stellungnahme und leitet beides dem Bundestag zu. Im Herbst 2015 soll der Bericht veröffentlicht werden. Brigitte Paetow Zwei Probleme harren der Lösung Volkssolidarität fordert frühere Rentenangleichung / Landzuschlag in der Pflege ist notwendig Es reiche nicht aus, die Ostdeutschen im Jahr 24 der deutschen Einheit bei der Angleichung des Rentenwerts Ost auf das Jahr 2020 zu vertrösten. Deshalb fordere die Volkssolidarität, bereits zum 1. Juli 2015 die pauschal bewerteten Zeiten anzugleichen. Das erklärte der amtierende Präsident der Volkssolidarität, Dr. Frank-Michael Pietzsch. Es sei zu begrüßen, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel sich zu den Festlegungen des Koalitionsvertrags von CDU/CSU und SPD über die Rentenangleichung Ost bekenne. Das sei aber nicht überraschend und werde dem Handlungsbedarf in dieser Frage nicht gerecht. Pietzsch machte darauf aufmerksam, dass der Rückstand von 7,8 Prozent beim Rentenwert Ost nach wie vor bedeutsam sei. Er ist aber wiederum nicht so groß, dass eine stufenweise Angleichung an den in den alten Ländern geltenden Rentenwert nicht zu bewältigen wäre. Pietzsch äußerte sich außerdem zu einem weiteren aktuellen Thema. Die Pflegedienste im ländlichen Raum müssen durch einen Finanzzuschlag unterstützt werden, forderte er. Es sei ein Unterschied, in einer Stadt zehn Menschen zu pflegen oder auf dem Land zehn Menschen in zehn Orten. Der unterschiedliche Aufwand müsse auch in der Finanzierung über die bisherige Wegepauschale hinaus berücksichtigt werden. Auf einer Fachveranstaltung der Volkssolidarität über Altern im ländlichen Raum stellte er die Forderung nach einem Landzuschlag auf. Er verwies dabei auf die unterschiedlichen Voraussetzungen für die Pflegedienste, die berücksichtigt werden müssten. Zugleich sprach er sich dafür aus, ehrenamtliches Engagement und professionelle Arbeit in der Pflege besser miteinander zu verknüpfen. Die Pflege wird auf Dauer nicht allein durch hauptamtliche Mitarbeiter zu sichern sein, unterstützte ihn auch Jörg Heydorn, der Vorsitzende der Enquetekommission des Landtags Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern.

35 Aus Bund und Ländern Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 35 Ein Jahr Werbung fürs Ehrenamt Bundesministerin Manuela Schwesig ernannte Engagement-Botschafterinnen und -Botschafter für 2014 Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, ernannte die Engagement- Botschafterin und die Engagement- Botschafter 2014: Marita Gerwin von der Zukunftsagentur Fachstelle Zukunft Alter der Stadt Arnsberg in Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Ulrich Hegerl vom Bündnis gegen Depressionen in Leipzig und Wolfgang Rosskopf von der Alfred Kiess GmbH in Stuttgart. Die Engagement-Botschafter, die bereits Träger des Deutschen Engagementpreises sind, werden ein Jahr lang für das Ehrenamt in Deutschland werben, besonders auch innerhalb der Woche des bürgerschaftlichen Engagements vom 12. bis 21. September, die drei Schwerpunktthemen hat: Inklusion, Engagement in der alternden Gesellschaft und Engagement von Unternehmen. Bürgerschaftliches Engagement ist nicht selbstverständlich und doch engagieren sich 23 Millionen Menschen in Deutschland, hob die Bundesministerin hervor. Umso wichtiger ist es, den Wert und die Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, denn Bürgerverantwortung, Eigeninitiative und Engagement sind die Basis einer starken und lebendigen Zivilgesellschaft. Es gibt nach wie vor ein West-Ost-Gefälle Die Ärztedichte ist im Süden Deutschlands überproportional hoch Im internationalen Vergleich ist in Deutschland die Gesamtzahl der Ärzte relativ hoch, doch die Ärztedichte in den Regionen entspricht nicht überall dem regionalen Bedarf. Das stellt der aktuelle Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann-Stiftung fest. Die neu gestaltete Bedarfsplanung gemäß dem Landärztegesetz verbessere diese Situation nur bei der hausärztlichen Versorgung. Bei der aktuellen Hausärzteverteilung lasse sich, gemessen an den regionalen Bedarfsunterschieden, ein deutliches West-Ost-Gefälle feststellen. In den alten Bundesländern sei, insbesondere im Süden, die Ärztedichte, gemessen am relativen Bedarf, überproportional hoch. Für die Bedarfsplanung auf Bundes- und Landesebene müssten stärker morbiditätsbezogene Faktoren (Sterblichkeit und Pflegebedürftigkeit) berücksichtigt werden. Einbezogen werden müssten auch sozioökonomische Faktoren (Arbeitslosigkeit und Einkommenssituation). Die Planung müsse auf der Basis der zukünftigen demografischen Bevölkerungsentwicklung in den Regionen erfolgen. Massenarmut unter Senioren entwickelt sich dramatisch Expertise des Paritätischen Wohlfahrtsverbands findet uneingeschränkt Unterstützung Die Nationale Armutskonferenz (nak) hat die vom Paritätischen Wohlfahrtsverband in Berlin vorgestellte Expertise zur Altersarmut in Deutschland begrüßt. Darin warnt der Verband vor einer Lawine der Altersarmut und fordert die Bundesregierung zu einer Reform der Altersgrundsicherung auf. Die nak schließt sich den Forderungen des Paritätischen an. Wenn die Bundesregierung weiterhin die Altersarmut unterschätze, drohe in wenigen Jahren eine Massenarmut unter Senioren. Dass derzeit nur 2,7 Prozent der Rentner in der Bundesrepublik auf Grundsicherung angewiesen sind, scheint die Bundesregierung in völlige Gelassenheit zu versetzen. Das sagte Joachim Speicher, der Sprecher der Nationalen Armutskonferenz. Dabei sei die Zahl der Grundsicherungsempfänger in den vergangenen zehn Jahren bereits um über 80 Prozent gestiegen. Selbst vorsichtige Schätzungen gingen davon aus, dass sich die Zahl der Betroffenen in den nächsten zehn Jahren vervierfachen werde. Das Dramatische an Altersarmut ist, dass es für die Betroffenen kaum Hoffnung auf Besserung mehr gibt. Während jüngere Menschen noch Wege aus der Armut finden können, haben ältere Menschen mit dem Eintritt in den Ruhestand wenig Chancen, ihre finanzielle Situation zu verbessern, warnte Speicher. Die Nationale Armutskonferenz fordert die Bundesregierung auf, die Regelsätze in der Grundsicherung bedarfsgerecht zu erhöhen. Darüber hinaus müssten die seit Jahren steigenden Stromkosten in tatsächlicher Höhe übernommen werden. Nicht zuletzt sei es notwendig, wieder einmalige Leistungen auf Antrag zu gewähren. Fortsetzung auf Seite 36

36 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Aus Bund und Ländern Die Nationale Armutskonferenz (nak) wurde im Herbst 1991 als deutsche Sektion des Europäischen Armutsnetzwerks (European AntiPoverty Network EAPN) gegründet mit dem Ziel, Bedürftigkeit in Deutschland zu minimieren. Mitglieder der nak sind: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, Armutsnetzwerk e.v., Armut und Gesundheit in Deutschland, BAG Schuldnerberatung, BAG Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit, BAG Wohnungslosenhilfe, Bundesbetroffeneninitiative wohnungsloser Menschen, Bundesverband Die Deutsche Tafel e.v., Der Paritätische Wohlfahrtsverband, Deutscher Bundesjugendring, Deutscher Caritasverband, Deutscher Gewerkschaftsbund, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Deutschland Evangelischer Bundesverband, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, sowie BAG der Landesseniorenvertretungen und Gesundheit Berlin-Brandenburg e.v. Am Rande bemerkt: Alt werden verlangt Mut Dass das Altwerden nichts für Feiglinge ist, hören wir aus Film- und Buchproduktionen. Wie wahr... aber was sollen wir Feiglinge tun? Als ich so um die 20 meine Familie wissen ließ, ich wolle nie alt werden... also so um die 40, konterte meine Mutter lakonisch, dass ich mich dann früh genug aufhängen müsse! Keine echte Alternative. Nun betrachte ich mit großer Aufmerksamkeit, was meine Altersgenossen, die sich noch auf freiem Fuß befinden, so treiben. Da gibt es die Marathonläufer. Und die Himalaja-Kraxler und die Ozean-in-der-Nussschale-Überwinder. Keiner unter 75! Ist das Mut? Verrücktheit? Die Suche nach der ewigen Jugend? (Oder der Ewigkeit?) Kürzlich hat sich ein alter Bauer mit seinem alten Trecker mit einer Spitzengeschwindigkeit von 18 km/h von Norddeutschland nach Mallorca auf den Weg gemacht. Malle war die Lieblingsinsel seiner Seligen. Da sie immer flog und er das Treckerfahren vorzog, lernte er die Insel nie kennen. Das sollte nun anders werden. Fremdsprachen waren ihm fremd und ebenso die Vorschrift, dass man nachts nicht mit einem 18-km/h-Trecker über bundesdeutsche Autobahnen brettern darf. Mutig? Übermütig? Da war der Mittneunziger aus Deutschlands Süden schon bescheidener. Er hatte all die tief über die Teller gebeugten, schweigenden Suppenschlürfer von 80 an aufwärts in seinem Altersheim satt und annoncierte. Er suchte eine Familie, die ihn zum Sonntagsbraten einladen würde. 20 Euro wollte er beitragen. Rent an Opa! Nun hat er zwei Probleme: Die Einladungen stauen sich und niemand will seine Euros! Mutig? Auf alle Fälle fantasiereich und vermutlich werden sie ihren Sonntagsbraten-Opa alle lieben. Als ich noch in den Sielen der 45-Stunden-Woche hing, plante ich mein Alter: Drei Wochen zu Fuß den Tasman-Trail laufen! Und dann gut trainiert die westliche Hälfte der Route 66 mit ihren Geisterstädten und mit meiner Lieblingsbank mitten auf dem zentralen Platz von Santa Fé! Mein Mut hätte ausgereicht, alles andere eher nicht mehr! Heute ist meine Mut-Tagesration schon aufgebraucht, wenn ich morgens meine alten Beine aus dem Bett geschwungen habe vor allem zwischen November und März. Himalaja, die Ozeane der Welt, die alten Wanderrouten was fällt mir dazu noch ein? Ein völlig neues Programm: Mut zur Lücke! Die Alles-ist-möglich- Zeit ist vorbei. Heute gilt nur noch für uns Feiglinge: Je mehr Lücke, desto mehr Mut. In diesem Sinne mutige Grüße! Prof. Dr. Christime Swientek BAGSO-Nachrichten 2/2014 Unzufrieden mit der Altenpflegepolitik Umfrageergebnisse in Heimen zeigen nicht nur ein Stimmungsbild für den Südwesten Mit der aktuellen Situation der stationären Altenpflege in Baden-Württemberg beschäftigt sich das Altenpflegebarometer Es ist eine Initiative der Evangelischen Heimstiftung, für die das unabhängige Institut Cogitaris im Frühjahr eine Online-Befragung von 1400 Heimleitungen des Bundeslandes durchführte. Rückmeldungen kamen von knapp 200 Einrichtungen, was etwa 20 Prozent aller dortigen Pflegeheime entspricht. Unterstützt wurde die Erhebung von den Diakonischen Werken Württemberg und Baden, den Caritasverbänden der Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Erzdiözese Freiburg sowie vom Landesverband des DRK. Da die Ergebnisse nicht nur ein Stimmungsbild im Südwesten Deutschlands wiedergeben, sondern auf Deutschland insgesamt angewendet werden können, seien sie auch im Seniorenkurier angezeigt. Bernhard Schneider, der Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung, bewertete die Umfrage so: Über 90 Prozent der Pflegeeinrichtungen sind überhaupt nicht oder überwiegend nicht zufrieden mit der Altenpflegepolitik in Bund und Land. 67 Prozent der Heime halten die Pflegevergütung für nicht auskömmlich, weshalb 91 Prozent fordern, die Beiträge der Pflegeversicherungsleistungen für die stationäre Pflege zu erhöhen.

37 Aus Bund und Ländern Ausgabe 3 / Jahrgang Seite 37 Trotz der großen Probleme erwarten 71 Prozent der befragten Heime keine Verbesserung bei der Entwicklung der Pflegesätze, vielmehr zumindest für die kommenden drei Jahre eine weitere Verschlechterung. Bei der Personalsituation sind mehr als drei Viertel der Befragten mit der Anzahl der Bewerbungen für Pflegefachkräfte unzufrieden. Der Trend gehe weiter nach unten. Das gilt auch für die Besetzung der Ausbildungsstellen. 63 Prozent der befragten Heimleiter sind mit der schulischen Qualifikation der Bewerber unzufrieden und erwarten auch hier eine Verschlechterung. Höchste Priorität in den nächsten Jahren haben die Sicherung der Wirtschaftlichkeit (59 Prozent), die Suche nach qualifiziertem Personal (54 Prozent), die Sicherung der Qualitätsstandards in der Pflege (48 Prozent) und die Bewältigung der Herausforderung Demenz (43 Prozent). Welche Veränderungen erwarten Sie in den nächsten 3 Jahren hinsichtlich dieser drei Aspekte? wird deutlich besser wird etwas besser keine Veränderung wird etwas schlechter wird deutlich schlechter... der Bundesregierung... des Landes Baden-Württemberg... Ihres Land- bzw. Stadtkreises keine Angabe Wie zufrieden sind Sie mit der Altenpflegepolitik voll und ganz zufrieden überwiegend zufrieden überwiegend nicht zufrieden überhaupt nicht zufrieden... der Bundesregierung... des Landes Baden-Württemberg... Ihres Land- bzw. Stadtkreises keine Angabe Welche Herausforderungen/Prioritäten sehen Sie für Ihr Pflegeheim in den kommenden 3 Jahren? Sicherung der Wirtschaftlichkeit Suche nach qualifiziertem Personal 59% 54% 38% 3% 38% 5% 2% Sicherung der Qualitätsstandards in der Pflege Bewältigung der Herausforderung Demenz Sicherung baulicher Standards Gemeinwesenarbeit Entwicklung neuer Produkte / Leistungen Quartiersarbeit Setzen von pflegefachlichen Schwerpunkten Verstärkung der Marketingaktivitäten Aufbau neuer Wohnformen Anwerbung ausländischer Fachkräfte 48% 45% 3%3% 43% 44% 10% 3% 28% 29% 36% 7% 20% 53% 23% 5% 18% 41% 34% 7% 16% 34% 40% 10% 16% 42% 36% 5% 14% 40% 43% 3% 13% 28% 51% 8% 9% 23% 62% 7% Sehr hohe Priorität Hohe Priorität Geringe Priorität keine Angabe

38 Seite Jahrgang Ausgabe 3 / 2014 Aus Bund und Ländern Wortmeldung Zum Lernen im Alter: Auf der Suche nach einem neuen Wort Für das neue Wort werden zuerst drei Sinnhorizonte aufgezogen: ein pädagogischer, ein gesellschaftlicher und ein individueller. 1. Die Montessori-Pädagogik verwendet Offene Form und Freiarbeit im Unterricht. Ihr Grundgedanke ist: Hilf mir, es selbst zu tun. Im Mittelpunkt steht das einzelne Kind. Es lernt nach seiner eigenen Art, nach seinem Rhythmus. Dadurch gewinnt es Selbstvertrauen und lernt Selbstständigkeit und kann so das praktische Leben besser gestalten. Dabei muss sich der Lehrende selbst als Lernender begreifen. Die Zeitspanne der Erziehung reicht vom Kleinkindalter bis in das junge Erwachsensein. 2. In der Französischen Revolution galt die Parole: Liberté, Egalité und Fraternité. Es ging um die Befreiung vom absolutistischen Staat, um die bürgerlichen Freiheitsrechte und um die Gleichheit aller Menschen. Um die Erhaltung der Freiheit, Gleichheit und Solidarität geht es bis heute. 3. Zur Literatur gehört durchgehend das Motiv des Konflikts von zwei Sittlichkeiten: der Sittlichkeit von Familie und Verwandtschaft und der Sittlichkeit des Staates bzw. des Konflikts zwischen Individuum, Gesellschaft und Staatsraison. Selber tun, frei arbeiten, selbst organisieren und so das Leben leben, das steht auf dem ersten Horizont, Freisein von Unterdrückung, Gleichsein sowie Gedanken frei denken können auf dem zweiten, und auf dem dritten steht, dass ich es bin und dass meine Sinne entscheiden und ich mich auch der Welt widersetzen kann. Die Übertragung dieser Konzepte auf das Alter ist einfach: Das Montessori-Konzept ließe sich individuell über das frühe Erwachsensein hinaus bis ins Alter hinein verlängern, die Verteidigung der Freiheit und der Kampf gegen Willkür gelten für alle Menschen, so auch für Alte, und die eigensinnige, selbstbestimmte individuelle Handlungsweise ebenso. Der Begriff Autonomie umfasst das alles sehr gut. Er muss nur noch mit dem Begriff Alter verbunden werden. Bernd Gosau Durchblick, Mitteilungsblatt der Seniorenvertretungen im Lande Bremen IMPRESSUM Herausgeber und Redaktionsanschrift: Landesseniorenbeirat Mecklenburg-Vorpommern e.v., Haus der Begegnung Schwerin, Perleberger Str. 22, Schwerin, Tel.: (0385) oder , Fax: (0385) Mail: lsb@landesseniorenbeirat-mv.de Vorsitzender: Bernd Rosenheinrich Redaktion: Dieter W. Angrick (V.i.S.d.P.) Gefördert vom Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern Gestaltung: Produktionsbüro Tinus Veröffentlichte Meinungen müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Nachdruck mit Quellenangabe gestattet. Beleg exem plar erwünscht. Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 15. August 2014; Redaktionsschluss für Nr. 4/2014: 7. November 2014 Im fortgeschrittenen Alter Des Lebens Freuden sind vergänglich. Das Hühnerauge bleibt empfänglich. Wie dies sich äußert, ist bekannt, krumm wird das Bein und krumm die Hand. Die Augenlider schließen sich, das linke ganz absonderlich. Dagegen öffnet sich der Mund, als wollt er flöten, spitz und rund. Zwar hilft so eine Angstgebärde nicht viel zur Linderung der Beschwerde. Doch ist sie nötig jederzeit zu des Beschauers Heiterkeit. Wilhelm Busch ( )

39 Karl-Marx-Str. 16, Tessin Telefon: , Fax: Die gemeinnützige Tessinum GmbH ist ein komplexes Gesundheitszentrum zur Betreuung älterer Menschen: Therapiezentrum für Geriatrie und Schlaganfall (Rehabilitationsklinik, Spezialisierung: ältere Schlaganfall- Patienten) Pflege- und Betreuungszentrum (stationäre Pflege und Tagespflege) Ambulante Alten- und Krankenpflege, Betreutes Wohnen Physio- und Ergotherapie Alt sind doch nur die anderen! Kennen Sie das Gefühl? Man trifft Menschen, die so alt sind wie man selbst. Man hat sie lange nicht gesehen und denkt: Mensch, der ist aber alt geworden!. Und dann sieht man im Gesicht des Anderen an so ganz kleinen Zeichen, dass dieser gerade genau das Gleiche denkt. Jedenfalls kommt es einem so vor. Dabei sehen wir oft die Schönheit des Alters nicht. Die Furchen im Stamm eines alten Baumes nehmen wir vielleicht noch wahr und staunen, wie er die Jahrhunderte überdauert hat. Die Geschichten, die uns ein altes Gesicht erzählen kann, übergehen wir dagegen so manches Mal. Dabei liegen oft Schönheit und Wärme in den vielen Fältchen und Falten, Schönheit eines gelebten Lebens etwas, von dem kein glattgebügeltes, geliftetes oder mit Botox behandeltes Gesicht erzählen kann. Wir können uns dem Älterwerden nicht entziehen. Und wenn ich Ihnen erzähle, dass ich gerade 50 geworden bin, dann denken viele von Ihnen vielleicht: Aber das ist doch kein Alter! Das ist doch noch jung!. Die gleiche Information in einem Jugendmagazin bewirkt sicherlich eine andere Reaktion. Alter ist eben RELATIV. Auch in unserer geriatrischen Reha-Klinik hier in Tessin können unsere Mitarbeiter das so manches Mal erleben. Da sagt dann der 90-jährige Patient nach einer Hüft-OP zum 70-Jährigen: Was wollen Sie denn hier, Sie sind doch viel zu jung für diese Klinik! Auch die eigene Sicht auf das Älterwerden, auf das Ältersein verändert sich im Laufe des Lebens. Phänomene, die in der Jugend keine Rolle gespielt haben, sollen nun Zeichen für das fortschreitende Alter sein. Plötzlich lässt die Gelenkigkeit nach oder doch nicht plötzlich? Ist der Grund vielleicht die fehlende Bewegung, das fehlende Training? Radschlagen und Spagat haben auch mit Mitte Zwanzig nicht mehr geklappt, obwohl es doch im Kindesalter gar keine Probleme damit gab, man hat allerdings irgendwann aufgehört, regelmäßig zu üben. Als junger Erwachsener konnte man problemlos sagen: hab ich vergessen obwohl ich das in der Schule hatte weiß ich nicht mehr. Jetzt denkt man manchmal bei sich: Verdammt, das musst du doch wissen, dazu hast du doch vor ein paar Monaten einen interessanten Artikel gelesen. Oder was noch schlimmer ist: Andere wundern sich, warum man dies und das nicht mehr weiß. Vielleicht liegt es an den Erwartungen zum eigenen Älterwerden die Selbstwahrnehmung und das Bewusstsein, dass die Anderen es (vielleicht) ganz anders sehen. Was zählt letztlich? Ob die Haare braun, blond oder weiß sind? Oder ob unter den Haaren ein wacher Geist sitzt? Ob die Haut glatt ist oder ob das Leben Spuren z. B. Lachfalten gegraben hat? Ob der schöne Schein nach außen stimmt oder ob wir mit uns im Reinen und zufrieden sind? Das Glück macht oft Kurven und Sprünge. In der Mitte des Lebens kann es durchaus zu einem TIEF kommen und 20 Jahre später erleben viele wieder ein HOCH in ihrer Lebenszufriedenheit. Kritische Lebensereignisse prägen uns, wir lernen aus ihnen, wir wissen, dass wir Krisen auch meistern können. Dazu gehört es aber auch, sich selbst immer wieder neue Ziele zu setzen kleine oder große, die einen bewegen, in Schwung halten, Körper und Geist fordern. Der Mittelpunkt unserer Gedanken sollten nicht wir selbst sein, sondern die Anderen: die Familie, die Freunde, die Mitmenschen. Etwas GEBEN bringt Glück und Zufriedenheit für beide Seiten. Alter ist auch Einstellungssache. Meinungen von Journalisten sind nicht zwangsläufig Wahrheiten, auch wenn diese in der Zeitung und im Fernsehen geäußert wurden. Besser ist es, selbst nach Antworten zu suchen und zu überprüfen, ob sich das Gehörte oder Gelesene tatsächlich mit der eigenen Lebenswirklichkeit deckt. Schon Cicero hat vor mehr als 2000 Jahren geäußert: Nicht das Alter ist das Problem, sondern unsere Einstellung dazu. Manchmal hilft es schon, die kleinen Eitelkeiten hintan zu stellen, um zu mehr Lebenszufriedenheit zu gelangen. Die Brille hat ja inzwischen den Sprung in die Normalität geschafft, mit dem Hörgerät ist es noch lange nicht so weit. Da sitzt so Mancher lieber mit Unverständnis in der Gesprächsrunde und weiß nicht, worüber die anderen lachen, anstatt sich so ein Ding zu besorgen. Die Grundschüler haben inzwischen Ranzen mit Rädern, die Koffer werden sowieso auf Rollen gezogen, aber als Senior zum Einkaufen einen Hackenporsche nehmen das fällt so manchem dann doch schwer. Entscheidend ist, wie wir das Leben annehmen egal ob wir zwanzig, fünfzig, siebzig oder hundert Jahre alt sind. Oder wie Benjamin Franklin es formuliert hat: Zufriedenheit ist der Stein der Weisen, der alles in Gold verwandelt, was er berührt. Kerstin Trommer, Gerontolgin

40 Informieren Sie sich. Wir beraten Sie gern. Vollstationäre Pflege Kurzzeitpflege Verhinderungspflege Urlaubspflege Betreutes Wohnen Mietwohnen Der Wohnpark Zippendorf ist eine Seniorenwohnanlage direkt am Schweriner Innensee. Auf dem weitläufigen Gelände vereinen sich stationäre Pflegeeinrichtung, Betreutes Wohnen und Mietwohnen. Ruhig ist es hier und das zu jeder Jahreszeit. Der Straßenlärm ist fern und die Strandpromenade ist in 5 Minuten zu erreichen. Es bieten sich reichlich Kontaktmöglichkeiten beim Einkaufen in der Einkaufsquelle, bei einem Besuch im Residenzcafé, bei Spaziergängen oder an schönen Tagen beim Verweilen auf den Parkbänken in der Grünanlage oder auf den Terrassen. Freundliches Fachpersonal vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit und gewährleistet qualifizierte Pflegeleistungen in allen Pflegestufen. Wir wollen dem Menschen dort begegnen, wo er steht und ihn ein Stück seines Lebens begleiten. Wohnpark Zippendorf, Alte Dorfstraße 45, Schwerin Einrichtungsleiter: Sven Kastell, Tel.: 0385 / Pflegeleitung: Britta Schermer, Tel.: 0385 /

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