Das fing ja prima an. Und in der Tat, wir fingen wirklich sehr schöne Pollaks, alle auf Überbeißer. Der Größe maß über 1 Meter, ein echter Brecher

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1 Harbak 2012 Juli 2012 wollten wir nach Harbak. Ich hatte meinen Schwager überredet in diese Region zu reisen, da wir das Jahr zuvor in Lauvvika extrem gut gefangen hatten. Vor allem sehr gute Dorsche, Stückgewichte von 10 Pfund bis über 23 Pfund hatten uns verzaubert. Dazu konnten wir noch Seelachse in großer Zahl vor Flesa fangen, was wir aber aufgrund von erreichten Kapazitätsgrenzen unserer Fischboxen dann aber abbrachen. Somit machte ich meinem Schwager schon mal den Mund wässrig, nicht ahnend, dass das doch etwas anders kommen könnte. Zur Anfahrt gibt es nicht viel zu sagen, wir sind über Kiel/Oslo nach Norge eingereist. Zurück nahmen wir aufgrund der unverschämten Preise von ColorLine den Umweg über Frederikshavn in Kauf, kostete gerade mal die Hälfte. Kurze Anmerkung hierzu: Wir kommen aus Köln, mein Schwager aus dem Bayrischen. Es sind doch einige Stunden mehr, die man im Auto sitzt (ca. 4 ½ Std.) Je nach Wegstrecke machen die 4 Stunden mehr dann doch Einiges aus. Will damit sagen, eine echte Alternative sehe ich nicht unbedingt, wenn man diese Route wählt. Zurück zu Oslo: Norge empfing uns mit eher schlechtem Wetter. Was soll s, wir waren ja nicht zum Baden hier. In Harbak selbst waren wir von der Umgebung erst einmal verzaubert; es liegt wirklich sehr schön. Der Gastgeber selbst ist auch super nett und hilfsbereit, allerdings nicht ganz so dolle organisiert. Unser Boot hatte kein funktionierendes GPS, mein Schwager bekam nicht sein gewünschtes und bestelltes Boot, Schwimmwesten hatten wir erst einmal auch keine und so waren wir erst einmal etwas irritiert. Allerdings bemühte sich unser Gastgeber sehr um Abhilfe und so hatten wir am

2 Mittag des nächsten Tages ganz neue selbstaufblasende Schwimmwesten. Die sind allerdings auch nicht ohne, wie wir feststellen konnten, aber davon später. Unser GPS dauerte etwas länger, war aber dafür dann eben auch brandneu. Die Welt ist klein, wirklich. Am nächsten Morgen traf mein Schwager doch glatt einen Nachbarn aus dem gleichen Dorf, der auch dort gebucht hatte. Dieser war schon fast wieder auf der Heimreise und konnte von sehr guten Fängen berichten. Sie hatten sogar ein unglaubliches Erlebnis mit Grindwalen: ein Verband war neben und unter Ihrem Boot geschwommen, praktisch zum Anfassen! Dass die Fänge in den letzten beiden Tagen nicht mehr gut waren, überhörten wir glatt. Die Profis (wir waren gemeint) lassen sich doch von so was nicht beeindrucken! Am ersten Tag wollten wir vor Flesa unser Glück auf Seelachse probieren. Revet war lt. Wetterbericht nicht zu machen. Ja das Wetter, hier vor allem der Wind, stimmte uns nachdenklich. 4 m/s war schon super, aber leider pendelte sich der Wind eher immer um die 5 m/s bis 6 m/s ein. Das war eigentlich zu viel, um ganz raus zu fahren. Um es kurz zu machen, Seelachse waren schwer zu fangen. Egal wie wir es auch versuchten, wir konnten nur Einzelfänge verbuchen. Ein größerer Schwarm war nicht zu finden. So was hatten wir eigentlich noch nicht erlebt. Einzelfische, die zudem auch noch in unterschiedlichen Tiefen bissen, fingen wir. Aber sonst tote Hose. Und glaubt es uns, wir strengten uns wirklich an. Speedpilken und Jiggen, tief, leicht, schnell, schwer, einfach nur mühsam. Ein schwacher Trost, dass wir insgesamt im Camp noch am besten fingen. Auch unser Gastgeber war sichtlich geknickt, Fische waren einfach schwer zu finden und vor allem zu fangen. Wir ließen uns nicht demotivieren und planten am nächsten Tag vor Flesa, dem offenen Meer zugewandten Teil, einen Versuch auf Dorsche zu starten. Der Wind war wieder zu kräftig, um von einer ruhigen Angelei sprechen zu können. Wir hatten aufgrund der guten Erfahrungen im Jahr zuvor (Lauvvika 2011) auch hier ein Boot mit 100 PS und 23 ft genommen. Damit konnten wir sicher raus, allerdings wurde einem Teil unserer Mannschaft sehr schnell schlecht. Die Kreuzwellen, die nahe am Ufer auftreten, ließen das Boot immer wieder rollen, eine eher unschöne Bewegung für den Magen. Wir versuchten unser Glück mit Überbeißer und hofften auf Dorsche. Auf unserem Boot waren wir zu viert, Kai, mein Jüngster und seine beiden Freunde. Wir hatten kaum die Pilker unten, da hatten wir kleine Seelachse gefunden. Es dauerte wiederum nur ein paar Sekunden, als es laut Fisch schallte. Die Rute bog sich ordentlich und der Fisch war sehr agil, je näher er an das Boot kam. Das konnte doch kein Dorsch sein? Zum Vorschein kam ein sehr schöner Pollak, 85 cm.

3 Das fing ja prima an. Und in der Tat, wir fingen wirklich sehr schöne Pollaks, alle auf Überbeißer. Der Größe maß über 1 Meter, ein echter Brecher für unsere Verhältnisse und unser Rekordfisch. Einziger Wermutstropfen waren die Hänger am Riff, die uns schon etwas Material kosteten. Aber wenigstens ging was und wir waren absolut heiß!

4 Der Wind legte allerdings immer mehr zu und so mussten wir wieder abbrechen und rein in den Fjord ( Flesafjorden). Dort versuchten wir es auf Leng und Lumb. Aber das war mit der Drift auch eher mühsam und daher auch nicht so erfolgreich. Richtig tief konnten wir nicht fischen, einfach zu viel Drift! Lumbs fingen wir eh überall, aber diese Genossen waren leider auch meist verwurmt, wenn nicht tief gefangen und die Lengs leider eher klein. Unsere Ausbeute an diesem Tag, war im Vergleich zum Rest des Camps gut, vor allem weil wir wirklich sehr schöne große Pollaks gefangen hatten, 6 an der Zahl und keiner unter 80 cm.! Die nächsten Tage waren aber eher ernüchternder. Wir hatten wirklich Pech mit Wetter und Fisch. Flesafjorden war leer, so zumindest unser Eindruck. War sicherlich falsch, aber wenn man 2 Stunden am Stück ohne Erfolg fischt, dazu noch weiß was man ein Jahr zuvor wie doof gefangen hat, dann fragt man sich natürlich schon ob die Bande da unten Urlaub auf Mallorca macht! Zudem hatten wir sehr oft zu viel Wind, um vernünftig tiefer fischen zu können. Das es dazu auch noch kalt wurde, war zwar nicht so störend, wir hatten die dicken Anzüge ja dabei, aber für Juli waren das bescheidene Temperaturen. Ach ja, auf dem Heimweg, hatten wir auf einem Pass gerade noch mal 3 Grad! Trotzdem, die Tage vergingen wie im Flug. Allerdings wurden wir auch zunehmend ratloser. Wir fingen zwar immer Fisch, aber eben sehr sehr mühsam. Ein Ausflug nach Revet war auch ein Flop, zu viel Wind machte die Ausfahrt eher zu einem Ritt auf den Wellen und der einzig wirklich gute Fisch wurde von unserem Newcomer als Hänger interpretiert und mit brachialer Kraft den sch Hänger reiß ich ab!!! ausgeschlitzt. Na ja, war wenigstens für ein paar gut gemeinte Ratschläge und aufheiternde Anmerkungen a la war das Ar nun am Haken oder an der Angel gut Dazu plagte, wie schon angemerkt, einen Teil der Mannschaft die Seekrankheit und auch die Aussicht auf Anfüttern der Fische durch die Kollegen konnte keine echte Jagdstimmung im Team erzeugen! Wir fischen auf Dorsch meist mit Überbeißer. Damit hatten wir noch die besten Erfolge, gerade um diese Jahreszeit. Pilken, so unsere Erfahrung, scheint im Sommer eher nicht der Hit zu sein. Einige nette Exemplare fingen wir um Flesa herum, aber auch hier war wirklich Ausdauer gefragt.

5 Die besseren Exemplare hatten aber immerhin zwischen 15 und 18 Pfund.

6 Uns so ging es weiter. Es war wieder einer dieser Tage mit viel Wind. Unsere Laune war schlecht, Tendenz fallend, wie das Barometer. Fischen würden wir Heute auf die Nacht schieben müssen, wenn denn der Wetterbericht Recht haben sollte. Und auch dann würde es eher schwierig werden. War da nicht etwas von Forellenfischen im Forum die Rede gewesen? Eine kurze und intensive Befragung unseres Vermieters ergab auch sofort, dass dieser 2 Seen kannte, deren Besitzer (oder war er das selbst?) kein Problem mit Besuchern hatte. Ein Glück, dass wir unsere Forellenruten dabei hatten Etwas stutzig machte uns allerdings der Hinweis, dass wir ALLE Fische des einen Sees mitnehmen mussten! Größe egal, sie mussten raus. Na denn, was soll s, uns war wichtig, dass wir unserem Hobby nachgehen konnten und nicht blöd rumsitzen mussten. Die Seen lagen nicht wirklich weit weg und waren gut zu erreichen! Wir fingen 6 Forellen zu fünft, in 2 Stunden, Größe sehr bescheidene, Zentimeter am ersten See. Wir fischten mit kleineren Wobblern und 2 bzw. 3er Mepps. Von Beißorgie konnte man da nicht sprechen, aber dafür waren die Fische extrem schön gezeichnet und die Umgebung einfach nur spitze. Auf der Fahrt zum 2ten See war daher eine Diskussion entbrannt, was wohl die Dicken locken würde. Wir waren uns einig, dass Diese wohl tiefer stehen und zudem eher auf Naturköder beißen würden. Hatten wir nix bei für und daher die perfekte Ausrede! Am 2ten See sollte aber Alles ganz anders kommen. Kaum dort, wollte natürlich jeder der Erste am Wasser sein. War das nicht mein Sohn, der im Schweinegalopp zum Ufer rannte? War aber völlig unnötig. Alles fing, aber wirklich Alles. Kaum war der Spinner im Wasser, knallte eine dieser Zwerge drauf. Der See war völlig übervölkert und daher mussten diese Fische raus. Also das war dann schon komisch, wenn man die nicht mal 20 Zentimeter großen Fische abschlug. In Deutschland hätten Sie mich direkt aus dem Verein geworfen. Kulinarisch war das auch sehr überschaubar, was da übrig blieb. Natürlich wollten wir es nicht wahrhaben, dass der komplette See nur mit diesen Zwergen besetz war. Also fischten wir noch ein Weilchen in der Hoffnung, auf den großen Biss. Man hatte beim Wurf schon manchmal den Eindruck, dass der Spinner gar nicht ins Wasser kam, sondern noch in der Luft gepackt wurde. Aber nachdem wir ca. 30 Kinder ermordet hatten, verloren wir doch die Lust und brachen ab. Als Fazit würde ich es mal so formulieren: Wenn das Wetter kein Fischen auf

7 dem Meer zulässt, sicher eine Alternative. Alleine die Landschaft ist es schon wert. Dafür einen Tag opfern würde ich aber nicht. Zurück unterhielt ich mich mit dem Vermieter. Es war wie vermutet, der See müsste eigentlich abgefischt werden, aber keiner will die Winzlinge. Es gibt wohl durchaus einige Seen in der Nähe, die bessere Fische bringen. Allerdings muss dafür dann aber auch eine Karte gelöst werden. Eh ich es vergesse, unser Vermieter stellte uns auch eine Krabbenfalle zur Verfügung. Die platziert man am besten in ca Meter tiefen Wasser und lässt diese ca. 24 Stunden drin. Fischabfälle hat man ja eh genug oder Was raus kommt, schmeckt, wenn man es mag, super: Ca. 20 Minuten im Topf (Meerwasser) köcheln, abkühlen lassen und dann puhlen. Nur nicht überessen, der Eiweißgehalt hat s in sich, nicht wahr Rene Zum Schluss eine besondere Einlage meines Sohnes Kai. Als wir draußen am Fischen waren, musste er mal. War ja nicht so einfach, kalt, gut eingepackt, da muss man(n) schon ein wenig suchen. Schwimmweste stört da, also weg damit. Blöd ist halt das Geschaukele, der Einer ist nicht einfach zu treffen. Aber die Schwimmweste, die hat er voll erwischt. Macht nix, schnell im Meer abwaschen, ist ja nur eine Automatikweste. Wir die funktionier? Also wir wissen es jetzt: Wenn diese mit einer entsprechenden Menge Meerwasser in Berührung kommt, macht s zischhhhhh und das Ding ist voll und 50.- für die neue Patrone lösen sich auf! Echt Magic, funzt super!

8 Als abschließendes Fazit eine kurze Zusammenfassung bzw. Beurteilung: Harbak ist toll, ein sehr abwechslungsreiches und landschaftlich sehr beeindruckendes Gebiet. Der Vermieter ist ok, auch wenn die Organisation und die Qualität der Ausstattung nicht immer perfekt ist. Dafür entschädigt er mit einer extrem hohen Hilfsbereitschaft. Das wiegt aus unserer Sicht Alles auf. Zudem hatten wir ja vielleicht nur gerade Pech. Das wir wenig fingen, nun das ist halt eine Eigenschaft unseres Hobbies. Ärgert einen natürlich, wenn man selbst das Los gezogen hat, aber so ist das nun mal. Wir hatten Kollegen im Camp, die haben aus Verzweiflung Fisch gekauft, um nicht leer nach Haus fahren zu müssen. Wir hatten, mit Mühe in 2 (!) Wochen, unsere Filets zusammen. Noch nie erlebt und hoffentlich auch nicht mehr der Fall. Deshalb ist das Revier nicht schlecht. Wir fahren übrigens dieses Jahr wieder nach Lauvvika, liegt ja sozusagen direkt nebean. Harbak ist es nicht geworden, weil wir nur zu 4 diesmal unterwegs sind, mein Schwager wollte nicht mehr mit und zu viert war nichts mehr Passendes frei. Zum Abschluss noch ein paar Bilder zum Anheizen, sind aber keine Fische drauf

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