Trainingsskript. Rettungssporttechniken. 2. überarbeitete Auflage vom Herausgeber: DLRG OG Fellbach - Jugend -

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1 Trainingsskript Rettungssporttechniken 2. überarbeitete Auflage vom Herausgeber: DLRG OG Fellbach - Jugend - LV Württemberg / BZ Rems-Murr by Markus Hübl, info@fellbach.dlrg-jugend.de

2 Seite 2 0 Vorwort / Einführung Auf Anregung von motivierten Trainern kamen wir zu dem Entschluss ein Trainingskriptenband zu erarbeiten. Es gibt genügend Literatur, die aber entweder zu ausgiebig oder zu theoretisch sind und nicht auf unsere Bedürfnisse anwendbar sind. Es werden mehrere Skripte erarbeitet, die zusammen ein umfangreiches Netz von Informationen liefern und dennoch überschaubar bleiben. Es wird versucht das Skript immer aktuell zu halten. 1 Inhaltsverzeichnis 0 Vorwort / Einführung 2 1 Inhaltsverzeichnis 2 2 Allgemeines: Inhalt Aufbau Voraussetzung Verschiedene Skripte Verbesserungen 4 3 Rettungssporttechniken Rollwende Schleppen einer Puppe Achselschlepptechnik Einarmtechnik überhalb der Wasseroberfläche Einarmtechnik unterhalb der Wasseroberfläche Schleppen einer Puppe mit Flossen Puppe mit Flossen in Seitenlage Puppe mit Flossen in Rückenlage Wende mit der Puppe Wende in Rücklage Wende in Seitenlage Übergabe der Puppe an den nächsten Schwimmer Flossenschwimmen Handelsübliche Flossen Wettkampfflossen 11 2

3 Seite Hindernisschwimmen Gurtrettertechnik Der Start mit dem Gurtretter Wechsel mit dem Gurtretter Wende mit dem Gurtretter und Opfer 13 4 Informationen zum Rettungssport Regelwerk Links Training 14 5 Literaturverzeichnis 14 3

4 Seite 4 2 Allgemeines: Um sich konzentriert auf einen Wettkampf vorzubereiten sollten die Techniken beherrscht werden. Dabei sollte die Trainingsmethodik speziell für Wettkämpfe und den menschlichen Organismus (Belastung,...) beachtet werden. Dieses Skript ist konzipiert für die Rettungssporttechniken und nicht für die Rettungsgerättechniken. Diese werden in den beiden Heften für die Rettungsschwimmerausbildung (grün und blau) sehr gut erklärt. 2.1 Inhalt Im Skript: Rettungssporttechniken (ohne Rettungsgerättechniken) Am Ende: Informationen zum Thema Rettungssport und Quellenhinweis. 2.2 Aufbau Das Skript ist untergliedert in die verschiedenen Techniken. Jede Technik wird erläutert und es werden Fehlerquellen aufgezeigt. Eine Übungsreihe ist nur bei der Rollwende angegeben. Bei den anderen Techniken ist dies nicht möglich. 2.3 Voraussetzung Um im Bereich des Rettungssportes aktiv zu werden, sollten die Teilnehmer entsprechende Schwimmarten beherrschen und eine Grundkondition mit bringen. 2.4 Verschiedene Skripte Folgende Skripte stehen zur Verfügung. Brustschwimmen / Anfängerschwimmen: Herausgeber Andreas Veltsios Verbesserung des Brust- und Rückenschwimmens: Herausgeber Markus Hübl Erlernen des Kraulschwimmens: Herausgeber Klaus Staiber und Markus Hübl Ernährungskunde: Herausgeber Klaus Staiber Trainingsaufbau und interessante Gestaltung des Trainings noch in Arbeit Trainingsmethodik in Bezug auf den Rettungssport noch in Arbeit Rettungssporttechniken: Herausgeber Markus Hübl Startsprünge noch in Arbeit Spiele noch in Arbeit Rechts- und Versicherungswesen angedeutet im Anfängerskript 2.5 Verbesserungen Diese Skripte sollen ständig aktualisiert werden. Daher bitten wir um Deine Mithilfe. Gib bitte Bescheid, falls wichtige Infos fehlen oder wenn Du welche darstellen möchtest. Am besten gleich auf einem Datenträger. 4

5 Seite 5 3 Rettungssporttechniken Im Einzelnen werden die Rollwende, das Puppenschleppen, das Flossenschwimmen, das Hindernisschwimmen und der Gurtretter erläutert. 3.1 Rollwende 1 Mit Kraul an die Wand anschwimmen; vor der Wende keine Atmung mehr durchführen; Kopf gesenkt lassen um die Gleitphase nicht zu stoppen. Der eine Arm bleibt nach dem Zug hinten, der zweite bleibt nach dem Zug ebenfalls hinten, damit die Arme am Körper anliegen. Die Erlernungsphasen im Einzelnen Kein Armwedeln bei der Drehung! Die Drehung um die Querachse wird durch das Anlegen des Kinns an die Brust und Delphinbeinschlag eingeleitet. einem Nun erfolgt die Drehung. Die Arme zeigen permanent Richtung freiem Wasser. Bei der Drehung um die Querachse wird bereits die Drehung um die Längsachse eingeleitet. Ungefähr die Hälfte der Längsachsendreh ung ist bis zum Abstoßen bewältigt. Nun stark abstoßen und mit Kraulbeinschlag beginnen. Bevor man auftaucht wird ein Arm nach hinten gezogen (Zugphase) um die Gleitphase nicht zu stoppen. Eine Rollwende wird erst dann beherrscht, wenn sie regelmäßig geübt wird! Vor einem Wettkampf sollte man den Teilnehmern mitteilen welche Wendetechnik (Kraul- oder Rollwende) die bessere für sie ist. Ebenfalls sollte die Rollwende mit Flossen trainiert werden, da sich der Ablauf zur normalen Rollwende unterscheidet ( die Drehung um die Längsachse wird später eingeleitet). Beim Flossenschwimmen sollte die Rollwende bevorzugt werden, da sie schneller und schonender für das Material ist. Drehung im freien Wasser Zum Üben der Drehung beginnen wir im freien Wasser und nicht an der Wand. Dabei ist zu beachten, dass die Drehung durch das Anlegen des Kinns an die Brust eingeleitet wird. Die Arme können zu Beginn als Unterstützung leicht mitrudern das Rudern sollte aber später keinen Einfluss mehr auf die Drehung haben. Die Drehung aus dem Kraulschwimmen heraus üben. Bevor man sich dreht, sollte keine Atmung erfolgen und der Kopf gesenkt bleiben. Dies auch im Wettkampftempo üben! Arme arbeiten beim Einleiten der Drehung mit (häufigster Fehler). Der Körper ist zu steif bei der Drehung ist der Körper zu gerade und die Beine öffnen sich zu früh. Die Drehung ist zu langsam. Die Drehung wird zu frühzeitig beendet. Drehung an der Wand 1 Entnommen aus: 5

6 Seite 6 Nun wird die geübte Drehung an der Wand erprobt. Nach der Drehung wird sich in Rückenlage abgestoßen. Das Gefühl für die Entfernung zum Beckenrand muss jeder selbst herausfinden. Der Trainer kann nur sagen: "Zu weit weg" oder "zu nah dran". Entfernung wird falsch eingeschätzt es kommt auf die Schnelligkeit des Anschwimmens an. Da hilft nur üben. Die Entfernung sollte bei normalem und bei Wettkampftempo richtig eingeschätzt werden. Drehung mit Anlegen der Arme Nun wird die Bewegung der Arme vor der Drehung mit berücksichtigt. Vor der Drehung werden die Arme nach ihrer jeweiligen Zugphase an den Körper angelegt. Während der Drehung zeigen die Arme immer in Richtung freies Wasser. Somit drehen sich die Arme nicht mit, sondern zeigen immer jene Richtung an, in die sich später abgestoßen wird. Dazu kann als Hilfsmittel ein Ring oder auch ein Brett dienen, welches der Schwimmer mit beiden Händen fest hält, vor der Drehung an den Körper anlegt und dann immer in Richtung der späteren Abstoßrichtung zeigt. Hinweis: Falls es jemand nach längerer Übungsphase nicht hinbekommt, soll er das Händewedeln erst einmal beibehalten. Die Bewegung sollte dann nach Möglichkeit gleichzeitig mit beiden Armen erfolgen. Die Drehung wird nicht geschafft die Teilnehmer denken zu sehr an die Arme als an ihre Drehung. Zur Unterstützung der Einleitung zur Drehung dient ein Delphinbeinschlag. Die Koordination fehlt - üben. Drehung um die Längsachse Nun wird die Drehung um die Längsachse hinzugenommen. Diese müssen sich die Teilnehmer selbst erarbeiten. Beim "Andrehen" werden bis zum Abstoßen bereits 90 von den insgesamt 180 gedreht. Die restlichen 90 dreht man sich nach dem Abstoßen (siehe Bildreihe oben). Der eine dreht mehr an, der andere weniger. Je nachdem wie die Schwimmer am Besten damit zurechtkommen. Es wird in Bauchlage abgestoßen (sie drehen sich also vor dem Abstoßen die ganzen 180 und stoßen sich dann ab zweithäufigster Fehler) Fehlende Koordination - da hilft nur üben. Der Körper wird nach der Drehung zu schnell aufgemacht um sich ab zu stoßen Drehung in Zeitlupe üben und dann schneller werden. Hinweise zum Training Die Rollwende sollte erst allen Teilnehmern gelehrt und dann ständig ins Training eingebaut werden. Nur durch ständiges Anwenden der Rollwende wird die Rollwende perfekt. Mit Flossen ist die Rollwende im Gegensatz zur einer Kraulwende noch effektiver, darum sollte sie im Training nicht vernachlässigt werden. 6

7 Seite Schleppen einer Puppe Es gibt viele Techniken eine Puppe zu schleppen. Es hängt davon ab wie ein Schwimmer körperlich ausgeprägt (auch altersabhängig) ist oder an welchen Körperpartien (Beine oder Arme) er mehr Kraft besitzt. Wir beschränken uns hier auf die Achselschlepptechnik und die Einarmtechnik über und unterhalb der Wasseroberfläche. Generell gilt Bei allen Techniken wird die Puppe auf Brustbeinhöhe und mittig gehalten. Puppe und Körper liegen waagrecht im Wasser und zwischen Puppe und Körper entstehe nur ein kleiner Spalt, wobei die Puppe auf dem Brustbein aufliegt Achselschlepptechnik Es wir Rücken (Brustbeinschlag) geschwommen. Die Puppe wird an den Armstümpfen gehalten und versucht schön liegend im Wasser zu halten. Die Gesichtspartie der Puppe muss sich über der Wasserlinie befinden. Der eigene Körper sackt ab. Somit sackt die Puppe mit ihrem Beinstumpf ebenfalls ab Puppenschwimmen unterscheidet sich von dem normalen Rückenschwimmen in Bezug auf die Wasserlage nicht. Die Puppe drückt auf den Körper und diesem Druck muss einfach mit einer angemessenen Rücklage entgegengewirkt werden. Falscher Beinschlag siehe Skript Brust und Rücken Einarmtechnik oberhalb der Wasseroberfläche Es wird Rücken geschwommen. Mit einer Hand wird die Puppe am Kinn (Kinnkörbchen) gehalten und mit dem anderen Arm wird Rückenkraularmzug geschwommen. Dabei ist zu beachten, dass das Kinnkörbchen nicht die Atemwege oder den Hals bedeckt. Der Arm taucht über dem Kopf gestreckt ins Wasser ein und wird leicht angewickelt bis zum Oberschenkel gezogen. Die Handfläche wird dabei immer als Druckfläche gegen den Wasserwiderstand gestellt. Hier gibt es verschiedene Rhythmusmethoden im Verhältnis Beinschlag zum Armzug. Es gibt einen Beinschlag auf einen Armzug: Diese Methode wird meistens angewandt, wenn der Schwimmer einen kräftigeren Armzug als Beinschlag besitzt, da die Beine durch das Ziehen des Armes eine kleine Pause erhalten. Oder zwei Beinschläge auf einen Armzug: Beim ersten Beinschlag wird der Arm nach hinten gezogen, beim zweiten Beinschlag erfolgt die Zugphase des Armschlages. 7

8 Seite 8 Der Arm wird beim Eintauchen überzogen. Dies bedeutet, dass der Arm auf der anderen Seite des Kopfes eingetaucht wird. Der Arm wird seitlich am Körper eingetaucht (Gegenpart zum Überziehen). Das passiert oft, wenn die Schulter ungelenkig ist. Mund, Nase oder Hals der Puppe werden von der Hand zugehalten. Am Besten ist es, das Kinn mit zwei bis drei Fingern steif zu halten und die Puppe damit zu ziehen. Die anderen Finder werden von der Puppe abgespreizt Einarmtechnik unterhalb der Wasseroberfläche. Zugphase: Es wird Rücken geschwommen. Mit einer Hand wird die Puppe am Kinn (Kinnkörbchen) gehalten und mit dem anderen Arm wird unter der Wasseroberfläche bis zur Höhe der Schultern gezogen. Der Arm wird unterhalb der Wasseroberfläche am Kopf vorbei nach oben gezogen, bis er gestreckt ist (dabei hilft die Schulter mit Wasserfassen) und dann angewinkelt bis auf Schulterhöhe durchgezogen. Der Körper befindet sich leicht in Seitenlage. Am besten ist, wenn der Arm nah am Körper zieht (auf dem Bild ist er zu weit weg). Bei dieser Technik wird die 1:1-Technik angewandt. Ein Beinschlag auf einen Armzug, da der Armzug schneller von sich geht als bei der Überwassertechnik. Es wird zu stark in Seitelange geschwommen und die Puppe bekommt eine ungünstige/unruhige Position. Der Arm wird nicht ganz gesteckt. Beim Hochziehen des Armes wird zu viel Wiederstand erzeugt - der Arm sollte stromlinienförmig nach oben gezogen werden. 3.3 Schleppen einer Puppe mit Flossen Hier werden ebenfalls zwei Arten von Techniken angewandt; Seitenlage und Rückenlage Puppe mit Flossen in Seitenlage Es wird Flossen in Seitelage geschwommen. Der eine Arm hält die Puppe am Kinn (wie oben beschrieben). Die Puppe liegt dabei auf den Körper auf und wird ziemlich "kurz gehalten". Der Kopf der Puppe wird im Bereich der Achselhöhle gehalten. Der andere Arm ist in Schwimmrichtung gestreckt und kann gegebenenfalls ab und zu einen Unterwasserarmzug 8

9 Seite 9 absolvieren. Diese Technik wird von flossenstarken Schwimmern bevorzugt, da durch die Seitenlage mehr Wasser verdrängt werden kann und der mit den Flossen erzeugte Wasserdruck höher ist als in Rückenlage. Die Puppe hängt schief. Dies bremst unheimlich. Der Kopf der Puppe hängt unter Wasser. Dies passiert, wenn die Puppe zu locker am Körper gehalten wird Puppe mit Flossen in Rückenlage Die Technik ist die Gleiche wie ohne Flossen (oben beschrieben). Es sind alle drei Techniken möglich. Hierbei ist zu beachten, dass zwischen Körper und Puppe mehr Abstand benötigt wird. Somit sollte der eigene Körper etwas steiler (nicht zu steil) im Wasser liegen. Zudem muss auf einen breiten Beinschlag geachtet werden. Körper liegt zu steil im Wasser. Puppe wird dadurch ebenfalls im Wasser hängen. Beine haben keine Bewegungsfreiheit - Breiter schlagen oder die Puppe seitlich halten, wobei hier die Puppe ebenfalls einen Wasserwiederstand verursacht. 3.4 Wende mit der Puppe Durch eine ungeübte Wende kann viel Zeit verloren gehen, darum sollte dies trainiert werden Wende in Rücklage Die Puppe wird ca. 2 Meter vor der Wende an die "lange Leine" gelassen. Das bedeutet, dass der Arm an der Puppe vor der Wende ausgestreckt wird (Puppe wird nicht mehr am Brustbein gehalten). Der andere Arm schlägt am Beckenrand an und es wird gewendet mit den Füßen unter der Puppe hindurch. Der Ellenbogen des Haltearmes (an der Puppe) wird nach unten ins Wasser gedrückt, so dass die Puppe angedreht wird. Der Abstoß erfolgt und die Puppe kann einfacher mit genommen werden (ggf. mit beiden Händen), da sie bereits angedreht worden ist. Durch diese Wendetechnik muss die Puppe weniger transportiert werden, da sie nicht ganz bis zum Beckenrand gezogen wird. Die Puppe wird bereits durch das Abknicken des Ellenbogens angedreht, damit sind beim Abstoßen bereits bis zu 60 der Gesamtdrehung vollzogen. 9

10 Seite 10 Puppe wird zu wenig angedreht. Der Abstoß kann nicht voll ausgenutzt werden (da ansonsten die Gefahr besteht, dass die Puppe verloren wird) oder der Abstoß wird durch das Herumreißen der Puppe gebremst. Die Puppe wird bis zum Beckenrand gezogen der Arm wird nicht ausgefahren. Somit ist die Ellenbogentechnik nicht mehr in vollen Umfand anwendbar Wende in Seitenlage Die Puppe wird ebenfalls an die "lange Leine" gelassen und der Ellenbogen nach unten geknickt. Hier ist es oft sinnvoll auf der einen Seite anzuschwimmen und auf der anderen Seite zurück zu schwimmen. Es wird nach dem Abknicken des Ellenbogens und dem Abstoßen der Arm an der Puppe gewechselt; der Körper muss sich nicht zu sehr in der Längsachse drehen. siehe Wende in Rückenlage. 3.5 Übergabe der Puppe an den nächsten Schwimmer Ein Schwimmer ist bereits am Puppe schleppen. Der folgende Schwimmer befindet sich im Wasser auf der Seite, wo sich der Arm des vorigen Schwimmers bewegt (falls Achselgriff verwendet wird, auf der rechten Seite). Der Schwimmer schlägt mit ausgestrecktem Arm, dem aktiven Arm, an und schiebt die Puppe mit der Hand am Kinn von sich weg. Der Kopf der Puppe muss dabei über Wasser sein. Der folgende Schwimmer hält sich mit einer Hand am Beckenrand fest, bis der vorherige Schwimmer angeschlagen hat und greift dann die Puppe mit beiden Armen und stößt sich ab. Bis der vorherige Schwimmer angeschlagen hat unternimmt er keine aktive Bewegung mit der freien Hand zur Puppe. Folgend geht er in seine Puppentechnik über. (Bei der Achseltechnik wird die rechte Hand von dem Armstumpf losgelassen und angeschlagen; mit dem linken Arm die Puppe von sich weggedrückt und übergeben). Fehlerquellen Frühstart, da das Greifen der Puppe zu früh erfolgt oder nicht gewartet wird bis der ankommende Schwimmer angeschlagen hat. Die Puppe wird vom vorherigen Schwimmer nicht "angedreht" - es sollte schon beim Wegdrücken versucht werden die Puppe ein wenig zu drehen, somit es der nächste Schwimmer leichter hat. 3.6 Flossenschwimmen Flossenschwimmen kann jeder der auch Kraulschwimmen kann. Es gibt jedoch kleine Unterschiede. 10

11 Seite 11 Das Flossenschwimmen ist die derzeit schnellste bekannte Möglichkeit der Fortbewegung durch eigene Muskelkraft im nassen Element (bis zu 3,08 m/sec). Es gibt unterschiedliche Arten von Flossen. Wir wollen hier auf die handelsüblichen und die Wettkampfflossen eingehen. Auf Taucherflossen gehen wir hier nicht ein, da diese nicht für den Wettkampf geeignet sind. Laut Regelwerk dürfen die Flossen die Maße 30cm (Breite) und 65cm (Länge) nicht überschreiten. Der Beinschlag erfolgt wie beim Kraulschwimmen, nur dass beim Flossenbeinschlag in den Knien leicht mit geschlagen wird (beim Kraulschwimmen kommt der Schlag aus der Hüfte). Die Frequenz des Schlages wird durch die Flossen langsamer Handelsübliche Flossen Bei den handelsüblichen Flossen sollte eine hohe Frequenz geschlagen werden. Beim Tauchen eine etwas langsamere Frequenz, um den Sauerstoff nicht zu schnell zu verbrauchen. Die Beine benötigen bei Kraftanstrengung sehr viel Sauerstoff Wettkampfflossen Die Wettkampfflossen wippen durch ihr Glasfaserblatt bei jedem Schlag mit und erzeugen somit einen weiteren Schlag nach dem Flossenschlag. Die Beinbewegung sollte mit Kraft erfolgen und nach dem Schlag eine kurze Pause eingebunden werden, damit die Flosse den Schlag durch ihre Spannung vollenden kann. Zu beachten ist natürlich auch der benötigte breitere Beinschlag, wegen der Flossenbreite. Um die Wettkampfflossen auf die richtige Breite zu testen ist es sinnvoll, zu überprüfen ob die Flossen flattern. Man schlägt die Flossen langsam im Wasser. Wenn die Flossen durch den Druck flattern (Bein schlägt hin und her), sollten schmälere Flossen bevorzugt werden. Umgang im Training Wenn zuvor wenig mit Wettkampfflossen trainiert wurde, spürt man die neue Belastung vorwiegend an Sehnen und Bändern; es ist im Training Vorsicht geboten. Nach max. 200m sollten die Flossen gewechselt werden. Falls schon eher ein Schmerz an Sehnen oder Bändern zu spüren ist (kein Belastungsschmerz der Muskeln) sind die Wettkampfflossen sofort abzulegen! Umgang mit den Flossen Wettkampfflossen haben eine wesentlich kürzere Lebensdauer als handelsübliche Flossen. Ein Watschelschritt (Vorwärtslaufen) ist mit diesen Flossen grundsätzlich nicht erlaubt. Beim Anlegen der Flossen ist darauf zu achten, dass der Gummischutz an der Innenkante ist. Mit den Wettkampfflossen bitte nur Rollwenden absolvieren. Bei einer einfachen Kraulwende besteht die Möglichkeit, dass die Flossen durch zu starkes Biegen brechen; also generell nicht stark biegen. 3.7 Hindernisschwimmen Es wird Kraul an das Hindernis angeschwommen. Vor dem Hindernis bleibt der eine Arm vorne und der andere folgt. Es wird keine Atmung durchgeführt. Dann wird in der Hüfte abgeknickt und mit einem Delphinbeinschlag nochmals beschleunigt. Unter Wasser wird ein kleiner Brustarmzug 11

12 Seite 12 wird ein kleiner Brustarmzug (eventuell auch Beinschlag) durchgeführt; falls nötig auch 2-3 Mal. Das Hindernis wird knapp durchtaucht. Kurz vor dem Auftauchen wird die Kraularmzugphase eines Armes durchgeführt und nach dem Auftauchen direkt ins Kraulen übergegangen. Das Hindernsschwimmen ist wie alle Rettungssporttechniken zu trainieren; auch hier können Sekunden gewonnen werden. Beim Hindernisschwimmen ist besonders darauf zu achten, dass vor dem Hindernis nicht abgebremst wird. Es gibt mehrere Techniken zum Hindernisschwimmen. Je nach Beckentiefe und Bodenbeschaffenheit kann sich vom Boden abgestoßen werden. Das Anschwimmen erfolgt wie oben beschrieben. Der Delphinkick folgt. Vom Boden wird sich mit beiden Beinen abgestoßen. Dadurch bekommt man den Schwung. Das Auftauchen erfolgt wieder gleich. Vor dem Hindernis wird angehalten es muss aus dem Kraulen heraus abgetaucht werden. Nach dem Hindernis wird erst einmal tief durchgeatmet es ist nach dem Auftauchen direkt ins Kraulen überzugehen. Das Hindernis wird zu tief untertaucht das Hindernis darf ruhig berührt werden. Wenn der Haaransatz das Hindernis berührt hat, war es genau richtig. Es wird zu spät oder zu früh angetaucht beides ist nicht optimal und vermindert die Geschwindigkeit. 3.8 Gurtrettertechnik In Fellbach haben wir uns angewöhnt, den Gurtretter auf der linken Schulter zu tragen Der Start mit dem Gurtretter Wie so oft gibt es auch hier mehrere verschiedene Varianten. Wurftechnik Der Gurtretter wird in der einen Hand gehalten und beim Startsprung mit nach vorne geworfen. 12

13 Seite 13 Fehlerquellen Gurtretter landet auf der falschen Bahn Gurtretter wird zu wenig nach vorne geworfen Wechsel mit dem Gurtretter Der ankommende Schwimmer schlägt mit der linken Hand (ausgestreckter Arm) an, greift mit der rechten Hand den Gurtretter, zieht ihn von der Schulter und übergibt somit dem nächsten Schwimmer. Der wartende Schwimmer hält sich mit einer Hand am Beckenrand fest bist der ankommende angeschlagen hat und zieht sich dann den Gurtretter über. Es kommt immer die Frage auf mit welcher Hand sich der wartende Schwimmer am Beckenrand festhalten soll, bis der ankommende Schwimmer angeschlagen hat. Wenn man sich mit der rechten Hand am Beckenrand festhält, greift man mit der linken Hand den Gurtretter und schlüpft mit dem rechten Arm, nachdem der Beckenrand losgelassen wurde, durch den Gurtretter und zieht ihn über seinen Kopf. Wenn man sich mit der linken Hand festhält (es ist von Vorteil, sich trotzdem zusätzlich mit der rechten Hand zu halten, bis man den Gurtretter greift der Arm kreuzt vor dem Körper) schlüpft man während der Übergabe des Gurtretters, ohne Mithilfe der zweiten Hand, mit dem rechten Arm durch den Gurtretter und zieht ihn mit derselben Hand über den Kopf. Der linke Arm macht dabei gar nichts. Diese Methode ist meiner Meinung nach schneller, verlangt jedoch viel Übung und ein eingespieltes Team. Hinweis für ankommende Schwimmer: Wenn man sich als Opfer gleich wieder hinten anhängen muss. Gleich nach der Übergabe sollte man den Gurtretter hinten schnappen (Vorsicht: Nicht die Öse!) und Brustbeine schwimmen, bis sich das Seil spannt. Dann in Kraulbeine übergehen Wende mit dem Gurtretter und Opfer Der Gurtretterschwimmer macht eine Wende (Rollwende wäre super) und taucht die ersten paar Meter um dem Seil aus dem Weg zu gehen. Das Opfer geht, sobald der Schwimmer wendet, in Rückenlage und schwimmt Rücken- Brust bis sich das Seil nach hinten zieht. Dann schmeißt das Opfer den Gurtretter nach hinten und wechselt, sobald wieder Zug auf dem Seil ist, in Rückenkraulbeinschlag (man spürt wenn das Seil gespannt ist). Bis dahin wird Brustbeine geschwommen. 13

14 Seite 14 Fehlerquellen Das Opfer geht zu schnell in Rückenlage. Damit bremst man den Schwimmer und er bekommt Probleme bei der Wende. Das Opfer lässt den Gurtretter los. Das darf nicht passieren. Das Opfer schmeißt, nachdem der Schwimmer vorbei geschwommen ist, den Gurtretter zu schnell nach hinten. Dadurch verfängt sich der Schwimmer beim Kraularmzug oft im Seil. 4 Informationen zum Rettungssport Für den Rettungssport werden viele Informationen benötigt um auf dem Laufenden zu bleiben. 4.1 Regelwerk Es wird nach einem Regelwerk geschwommen, in welchem die Durchführungsbestimmungen klar erläutert sind. Die Kurzfassung und Zusammenstellung des Regelwerkes (national) für jede Altersklasse, kann unter und dort unter Regelwerk heruntergeladen werden. Das Regelwerk für Outdoor-Disziplinen ist ebenfalls auf unseren Homepage zu finden. Das Regelwerk sollte beherrscht werden. 4.2 Links Für den Inhalt der Internet-Links wird keine Haftung übernommen. - Rettungssport der DLRG. - Ressortstab SRuS des LV Württembergs - SRuS des LV Württembergs 4.3 Training Das Training sollte so konzipiert sein, dass auch Zeit für das Erlernen und Üben der Rettungssporttechniken bleibt. Durch beherrschen der Technik ist man um einiges schneller. Diese Rettungstechniken sind bei weitem nicht alle, die angewendet werden. Auch wir bei der DLRG Fellbach entwickeln uns weiter. Rettungstechniken sind individuell abzustimmen. Jeder Schwimmen muss seine Technik finden. Die Bilder sind von uns gemacht werden und spiegeln nicht immer alles 100& richtig wieder. 5 Literaturverzeichnis Einsicht:

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