I N F O R M A T I O N

Transkript

1 I N F O R M A T I O N Zur Pressekonferenz mit Bildungs-Landesrätin Mag. a Doris Hummer am 4. Juli 2012 zum Thema Fortschritte im oö. Schulsystem im Schuljahr 2011/12

2 2 1. Standortbezogene Schulentwicklung "OÖ Schule Innovativ" bedeutet Paradigmenwechsel hin zur stärkenorientierten Pädagogik und zur kontinuierlichen Verbesserung der Schulen "Ich bedanke mich bei allen Partnern Landesschulrat, Pädagogische Hochschulen, Schüler-, Eltern- und Lehrervertreter unseres einzigartigen Schulentwicklungsprogramms "OÖ Schule Innovativ" für die hervorragende Zusammenarbeit und ihr unermüdliches Engagement", freut sich Bildungs-Landesrätin Doris Hummer. "OÖ Schule Innovativ" ist der oberösterreichische Weg der Schulentwicklung. Standortbezogene Schulentwicklung (Förderung der Schulautonomie und Schulpartnerschaft) wird mit Stärken orientiertem Unterricht (Förderung von Talenten und Begabungen) kombiniert. Das Zertifikat "OÖ Schule Innovativ" hat Bildungs-Landesrätin Doris Hummer gemeinsam mit dem Landesschulrat und den Pädagogischen Hochschulen entwickelt und im Herbst 2010 erstmals eingeführt. Damit verpflichtet sich die Schulen zur Umsetzung bestimmter Kriterien, um ein gemeinsam festgelegtes Qualitätsziel am Standort zu erreichen. Mit diesem Zertifizierungsprozess ebnen wir den Weg für ein zeitgemäßes und nachhaltiges Bildungssystem. Entscheidend für die Bildungsqualität sind zwei Dinge: die Menschen und das System. "Genau an dem arbeiten wir: das Zertifikat "OÖ Schule Innovativ" greift die individuellen Bestrebungen der Schulen sich weiterzuentwickeln auf und unterstützt sie dabei. Es setzt ganz klare Schwerpunkte zur Stärkung des Schulstandortes und für einen stärkenorientierten Unterricht", erklärt Hummer.

3 3 Jede Schule, die das Zertifikat erwerben möchte, erhält einen Entwicklungsscheck in der Höhe von Euro, mit dem sich die Schule maßgeschneidert Prozessbegleitung oder schulinterne Fortbildungen organisieren kann. Auch ein Coaching durch zwei Bezirksschulinspektor/innen wird angeboten. "Bildung begleitet uns ein ganzes Leben. Ich will ein Bildungssystem schaffen, das von Kindesbeinen an Talente in den Vordergrund rückt und zur beruflichen sowie zur persönlichen Selbstverwirklichung beiträgt", sagt Hummer. 105 Schulen davon drei Gymnasien der Sekundarstufe I nehmen am Prozess dieser Schulentwicklung teil. 66 Schulen (63 HS, 3 AHS) haben das Zertifikat schon erhalten, weitere 39 Hauptschulen sind angemeldet und sollten demnächst ebenfalls das Zertifikat verliehen bekommen. Somit sind bereits 42 Prozent aller 242 Hauptschulen in OÖ "innovative Schulen". Der Siegeszug von "OÖ Schule Innovativ" wird fortgesetzt: Im nächsten Schuljahr 2012/13 startet der Schulentwicklungsprozess OÖ Schule Innovativ auch in den Volksschulen. 2. Ausbau der schulischen Tagesbetreuung fördert Schüler/innen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Seit Jahren wird das Angebot an Ganztagesbetreuung in Oberösterreichs Schulen konsequent ausgebaut. Neben der schulischen Nachmittagbetreuung gibt es in Oberösterreich ein sehr gut ausgebautes Hortangebot. Wir betreuen Mädchen und Buben in den Einrichtungen. Oberösterreich hat damit die zweithöchste Anzahl an Hortkindern in Österreich hinter Wien, erläutert Hummer. Gegenüber dem Arbeitsjahr 2010/2011 bedeutet dies eine Steigerung um 5 %. Im Schuljahr 2011/12 wurden Schüler/innen in 127 Ganztagesschulstandorten betreut. Im kommenden Schuljahr 2012/13 ist ein neuer Rekordwert zu verzeichnen: Schüler/innen (plus 22 Prozent) können dann bereits in 169 Ganztagesschulen (inkl. Privatschulen; 67 VS, 89 HS, 13 ASO) betreut werden.

4 4 "GTS-Betreuung an APS im Schuljahr 2012/13 in OÖ lt. vorl. Stellenplan"; Quelle: LSR OÖ 2012/13 haben 202 Standorte die Bewilligung zur Führung einer schulischen Tagesbetreuung, wovon 169 Standorte diese auch anbieten. Von den Schüler/innen die im kommenden Schuljahr eine Ganztagesschule besuchen, nehmen lediglich Schülern (27,6 Prozent) dieses Angebot in Anspruch. Das ist ein klares Signal für die Richtigkeit unseres Ansatzes, eine bedarfsgerechte Tagesbetreuung an Oberösterreichs Schulen anzubieten und die Wahlfreiheit zu ermöglichen. "Schulische Tagebetreuung in OÖ im Schuljahr 2012/13"; Quelle: Land OÖ

5 5 3. Ausbau der Schulautonomie stärkt Eigenverantwortung und Engagement vor Ort und erhält die Zustimmung aller Parteien Im Mai beschloss der Oö. Landtag einstimmig die von Bildungs-Landesrätin Doris Hummer vorgelegte Novelle des Oö. Landeslehrer-Diensthoheitsgesetzes (LDHG). Die Gesetzesnovelle verankert erstmals den Rechtsanspruch von Schulleiter/innen, bei der Auswahl von Lehrer/innen unter voller Wahrung der Objektivierungsrichtlinien mit zu entscheiden. Landesrätin Hummer: "Der einstimmige Beschluss im Landtag ist eine schöne Bestätigung der standortbezogenen Schulentwicklung. Jeder Direktor, jede Direktorin, kann nun in der Zusammensetzung des Lehrerteams mitwirken. Damit ist eine ganz wichtige Voraussetzung für mehr Verantwortung und Autonomie am Schulstandort gegeben. Der Rechtsanspruch der Schulleitung auf Mitsprache schafft eine neue Qualität und stärkt das Prinzip der Schulautonomie." 4. Ausbau internationaler Schulangebote attraktiviert den Standort OÖ und bringt Weltoffenheit Das Bundesland Oberösterreich ist mit seinen international erfolgreichen Industrieunternehmen ein wesentlicher Motor für die heimische Wirtschaft. Durch die steigende Internationalität der Unternehmen erhöht sich auch die Anzahl ausländischer Spitzenkräfte aus Management und Forschung, die sich mit ihren Familien im Großraum Linz niederlassen. Für den Wirtschafts- und Forschungsstandort OÖ ist dieser Know-how- Transfer von essentieller Bedeutung. Im neu geschaffenen Early Learning Center (ELC) der LISA (Linzer International School Auhof) wurden im vergangenen Schuljahr 16 Kinder im Alter von 4-6 Jahren eingruppig betreut. Im kommenden Schuljahr werden es bereits 21 Kinder sein. Das ELC ist in der LISA-Junior International Primary School integriert, da zur Zertifizierung als IBO-Schule ein Kindergarten bzw. eine Early Learning Group angeschlossen sein muss, um die international durchgehende Ausbildung der 3 bis 6-jährigen Kinder sicherzustellen. An der LISA Junior (Volksschule) werden Kinder, die aus 29 verschiedenen Ländern kommen, unterrichtet. Seit 2008 haben sich die Schülerzahlen an der LISA Junior verdoppelt. Waren es im Jahr 2008 nur 50 Schüler/innen, so werden es im Schuljahr 2012/13 voraussichtlich bereits 114 Schüler/innen sein.

6 6 Die LISA Junior hat sich 2010 um die Zertifizierung als IBO Schule beworben und macht große Fortschritte in der Implementierung der geforderten Standards. Im Mai 2012 hat die LISA-Junior bereits den Candidate Status der IBO erhalten. Ziel ist es, mit Ende des Schuljahres 2012/13 die Zertifizierung zu erlangen. Die internationale Ausbildung im LISA-Schulzweig des Europagymnasiums Auhof ist zu einem fixen Bestandteil des Bildungsangebotes des Industriestandortes Oberösterreich für international tätige Konzerne und deren Mitarbeiter/innen geworden. Für die Standortqualität Oberösterreichs ist ein durchgängiges englischsprachiges Bildungssystem, das es Menschen aus aller Welt ermöglicht, in Oberösterreich gemeinsam mit ihren Familien Fuß zu fassen, unbedingt erforderlich. Die LISA (Linzer International Auhof School) erfüllt mit ihrer international anerkannten Schulausbildung diesen Anspruch. Die Unterrichtssprache ist durchgehend Englisch, die Sprachausbildung hat einen besonderen Stellenwert. Traditionell wird auch das Internationale Bakkalaureat (IB) als weltweit anerkannte Abschlussprüfung der schulischen Laufbahn angeboten und breit genutzt. Die LISA (5. bis 12. Schulstufe) wird mit acht Klassen, d.h. zwei pro Jahrgang, geführt. Auch im Schuljahr 2012/13 wird wieder mit zwei Klassen (26 und 27 Schüler/innen) begonnen. Weltoffenheit und Internationalität sind Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft. Junge Menschen, die hier ihre Talente entwickeln, bereichern sich selbst, aber auch den Wirtschaftsstandort Oberösterreich als Ganzes", sagt Landesrätin Doris Hummer. Fünf Studiengänge der FH OÖ werden durchgehend in englischer Sprache gehalten. In allen anderen Studiengängen gibt es engschlischsprachige Lehrveranstaltungen. 5. Reduktion der Schulabbrüche sorgt für einen guten Start ins Leben "Unser Ziel ist es, dass alle Jugendlichen in Oberösterreich ihren Bildungs- und Berufsabschluss machen, um die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start ins Leben zu haben", hält Hummer fest. In der Altersgruppe der Jährigen verfügen derzeit insgesamt knapp 12 % der Menschen über maximal einen Pflichtschulabschluss. "Wir wollen in Oberösterreich diesen Wert auf deutlich unter 10 % reduzieren hier geht es um die Lebenschancen der Betroffenen und das Wohl unserer Gesellschaft", sagt Landesrätin Hummer.

7 7 Jene Personen, die bereits aus dem Schulsystem ausgeschieden sind und die keinen positiven Abschluss in der Pflichtschule erworben haben, können diesen seit heuer kostenlos nachholen. "Wir erwarten uns, pro Jahr mit diesem Förderangebot ca. 200 Personen bei der Nachholung ihres Pflichtschulabschlusses unterstützen zu können", so die Landesrätin. Oberösterreich knüpft ein dichtes Netz an Unterstützungen für Jugendliche um Schulabschlüsse sicher zu stellen. In Oberösterreich gibt es bereits eine Vielzahl an Einrichtungen, die Jugendlichen in unterschiedlichen Problemlagen unterstützen: Job Coaching des JugendService, Jugendberatung des AMS, Schulpsychologie, Schulsozialarbeit oder sonderpädagogische Förderung. Jede davon ist gut geeignet, um bestimmte Schwierigkeiten, die Jugendliche haben können, zu bewältigen. Bisher bestand jedoch das Problem, dass diese Hilfsangebote nicht koordiniert waren und Jugendliche oftmals nichts davon wussten. Deshalb wurde nun, auf Initiative von Bildungs- Landesrätin Doris Hummer und in enger Zusammenarbeit mit dem Landesschulrat, ein gut abgestimmtes Paket geschnürt. So werden gefährdeten Schülerinnen und Schülern treffsicher genau jene Unterstützungen geboten, die sie aufgrund ihrer individuellen Problemlage benötigen. Die Koordination liegt jeweils beim Klassenvorstand. Das Prinzip funktioniert wie in der Medizin: Der Klassenvorstand kümmert sich, vergleichbar dem Hausarzt, um seine Schülerinnen und Schüler treten besondere Schwierigkeiten auf, holt er einen Experten zu Hilfe. Schwierigkeiten können Lernschwäche oder Verhaltensauffälligkeit sowie Probleme im familiären Umfeld oder ein fehlender Lehrplatz sein. Die Klassenvorstände kennen ihre Schülerinnen und Schüler und meist auch deren Probleme gut. Je nachdem, woran es fehlt, kommt ein passender Helfer ins Spiel, um den Jugendlichen zu unterstützen. Die Bündelung der Kräfte führt mehr Jugendliche an weiterführende Bildung heran. Landesrätin Doris Hummer ist zuversichtlich, dass durch die Koordination der vielfältigen Initiativen und Unterstützungen, den Jugendlichen noch besser als bisher geholfen werden kann. "Das abgestimmte Teamwork der Spezialisten unter der Koordination der Klassenvorstandes ermöglicht uns, den Jugendlichen wirklich treffsicher zu helfen. Damit haben wir erstmals ein lückenloses Netz geknüpft, durch das uns keiner mehr durchrutschen soll. Denn: Jeder Jugendliche hat eine Recht darauf, eine weiterführende Ausbildung zu absolvieren und so gut in sein Leben zu starten", resümiert die Landesrätin.

8 Liste der angemeldeten und zertifizierten Schulen 2011/2012 Bezirk Schule 66 zertifizierte Schulen L HS 23 Linz/Ebelsberg L HS 27 Linz L HS 5 Linz L HS 24 Linz L HS 14 Linz (Spallerhofschule) L HS Franziskanerinnen L HS 11 Diesterweg LL HS 2 Neuhofen/Krems LL HS Doppl LL HS 2 Haid LL HS Pasching UU NMS Puchenau UU SHS Feldkirchen an der Donau UU HS Ottensheim UU HS Oberneukirchen UU HS Altenberg UU NMS 1 Gallneukirchen UU HS Gramastetten UU HS Steyregg GM HS Gmunden-Traundorf GM NMS Neukirchen/Altmünster GM NMS 1 Bad Ischl GM NMS1 Vorchdorf GM NMS 2 Vorchdorf KI HS Wartberg an der Krems KI HS 1 Kirchdorf an der Krems SE HS Losenstein SD HS St. Marienkirchen bei Schärding SD HS/MHS Andorf SD HS St. Aegidi WE NMS 5 Wels WE NMS/IBMS Wels WE NMS 6 Wels WE BG/BRG Wels Brucknerstraße WE BRG Wallererstraße WE BG/BRG Wels Schauerstraße WL NMS Marchtrenk WL HS Eberstalzell EF NMS Eferding Nord EF SHS/NMS Eferding Süd EF HS Aschach EF HS Hartkirchen EF HS Prambachkirchen GR HS Gaspoltshofen GR HS Neukirchen am Walde GR HS Pram GR HS St. Agatha GR HS Waizenkirchen VB HS Seewalchen VB HS Attnang-Puchheim VB HS 1 Schwanenstadt VB HS 2 Schwanenstadt Stand: 18. April 2012

9 RI HS 1 Ried im Innkreis PE HS Mauthausen PE HS St. Georgen am Walde PE HS Schwertberg PE HS Waldhausen PE HS Naarn RO HS Aigen-Schlägl RO HS Helfenberg RO HS Neufelden RO HS Niederwaldkirchen RO HS Peilstein RO HS St. Martin im Mühlkreis RO HS St. Peter am Wimberg RO HS Ulrichsberg 39 angemeldete Schulen LL HS 1 Neuhofen LL HS Wilhering LL NMS 2 Enns LL HS Niederneukirchen UU HS Reichenthal KI HS Grünburg SE HS 1 Ennsleite SE HS Promenade Steyr SE HS 2 Tabor SE HS Großraming SD HS 1 Schärding SD HS 2 Schärding SD HS Riedau SD HS Esternberg SD HS Kopfing SD HS Raab SD HS Münzkirchen WE NMS 3 Wels WL HS Sattledt EF NMS Alkoven GR HS 2 Grieskirchen GR HS 1 Grieskirchen GR HS Neumarkt - Kallham GR HS Haag am Hausruck VB NMSTimelkam VB SIHS Vöcklabruck VB HS Frankenmarkt VB HS Regau VB HS Ampflwang RI HS St. Martin im Innkreis BR HS 2 Mattighofen PE HIT Grein PE NMS St. Georgen an der Gusen PE HS Luftenberg PE HS Saxen PE HS 2 Perg FR HS Königswiesen FR NMS Neumarkt im Mühlkreis FR HS St. Leonhard Stand: 18. April 2012