DEZEMBER JANUAR 1. WOCHE ROSENKOHL. Rosenkohl, der auch als Brüsseler Kohl oder Sprossenkohl

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1 DEZEMBER JANUAR 1. WOCHE ROSENKOHL Brassica oleracea var. Gemmifera Rosenkohl, der auch als Brüsseler Kohl oder Sprossenkohl bekannt ist, wurde vermutlich zuerst in Belgien angebaut. Dieses Gemüse aus der Familie der Kreuzblütengewächse ist eine sogenannte zweijährige Pflanze. Wenn die Röschen des Rosenkohls nicht geerntet werden, treiben sie im Jahr darauf zu Sprossen aus, die im Sommer schöne gelbe Blüten tragen. Das klassische Wintergemüse wird häufig als Bei lage für Fleisch- und Fischgerichte verwendet, schmeckt aber auch im Auflauf oder in der Suppe. Für Kinder wird der Rosenkohl oft mit einer Mehlschwitze zubereitet, um den Kohlgeschmack etwas abzumildern. Auch gesundheitlich hat der Rosenkohl eine positive Wirkung. Forscher haben herausgefunden, dass der Verzehr von Rosenkohl die weißen Blutkörperchen vor krebserregenden Stoffen schützt. Neujahr Heilige Drei Könige

2 MÄRZ 10. WOCHE LÖWENZAHN Taraxacum sect. Ruderalia Vor allem für Bienen ist der Gewöhnliche Löwenzahn eine wichtige Pflanze, weil seine Blüten im Frühling besonders früh erscheinen. Damit spielt er auch eine entscheidende Rolle für die Honigernte. Aus den gelben Blüten des Löwenzahns lässt sich auch ein Sirup herstellen, der dem Honig ähnelt. Die Blätter des Löwenzahns wiederum gelten in Salaten als Delikatesse und die gesunde Pflanze fördert zudem Leber und Galle. Bekannt ist der Löwenzahn auch unter dem Namen Pusteblume: Wenn man seine Samen in die Luft pustet, werden sie vom Wind bis zu hundert Meter weit getragen. Eine Blüte kann bis zu 150 Samen produzieren. Ein Ärgernis für manchen Gärtner ist die Wurzel des Löwenzahns, die bis zu zwei Meter in die Erde reichen kann. Rosenmontag Fastnacht Aschermittwoch

3 MAI 19. WOCHE KAPUZINERKRESSE Tropaeolum Weil die Blüten der ursprünglich aus Südamerika stammenden Pflanze in ihrer Form den Kapuzen von Mönchskutteln ähneln, wird sie als Kapuzinerkresse bezeichnet. Den schwedischen Naturforscher Carl von Linné dagegen erinnerten die leuchtend gelben, orangenen oder roten Blüten an einen Helm und die Blätter an einen Schild. Bei der im 17. Jahrhundert nach Europa eingeführten Kapuzinerkresse handelt es sich um eine beliebte Zierpflanze. Sowohl die Blätter als auch die Blüten, Knospen und Samen sind essbar und schmecken leicht scharf. Die Kapuzinerkresse ist in der Lage, die Vermehrung von Viren, Bakterien und Pilzen zu hemmen. So hilft die Pflanze, die angeblich bereits den Inkas als Wundermittel galt, gegen Bronchitis und Blasenentzündungen. Im Jahr 2013 wurde sie zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Muttertag

4 AUGUST SEPTEMBER 35. WOCHE ROTE BETE Beta vulgaris subsp. vulgaris Lange Zeit gehörte die Rote Bete nicht zu den beliebten Gemüsen. Die häufigste Zu bereitungsform war das Einlegen in Essig, was nicht von jedermann geschätzt wurde. Inzwischen ist das gesunde Gemüse mit seinem hohen Gehalt an Vitamin B, Folsäure und Eisen längst aus seiner kulinarischen Nische hervorgekommen. Immer öfter lassen sich die Rüben nun frisch im Supermarkt oder auf dem Markt kaufen. Neben der bekannten namengebenden tiefroten Bete gibt es aber auch äußerst dekorative Gelbe Bete oder marmorierte Bete. Die Rote Bete ist ein typisches Wintergemüse: Ab Juli/August erntereif, lässt sie sich gut bis in den Winter hinein lagern. Sie kann roh als Salat oder gekocht als Gemüse verzehrt werden und wird in der modernen Küche häufiger sogar für Süßspeisen oder als saftgebende Zutat im Kuchen verwendet.

5 DEZEMBER 49. WOCHE ROTKOHL Brassica oleracea convar. capitata var. rubra Der Rotkohl verdankt seinen Namen der rotvioletten Farbe; gelegentlich wird er wegen des leichten Blaustichs auch Blaukraut genannt. Das ge - sunde Gemüse enthält viele Ballaststoffe sowie Vitamin C und K, außerdem Pflanzenfarbstoffe, die sogenannten Anthocyane, welche antioxidative Wirkung besitzen und damit unsere Zellen schützen. In unseren Breiten steht der Rotkohl seit dem Mittelalter auf dem Speisezettel. Er wird gerne zu Rot- bzw. Blaukraut verarbeitet und zum Braten gereicht. Die leicht säuerliche Süße von Äpfeln ergänzt das Gemüse dabei ideal. Sehr gut eignen sich auch winterliche Gewürze wie Lorbeer, Muskat oder Nelken, um dem Rotkohl ein köstliches Aroma zu verleihen. Rotkohl ist ein typisches Wintergemüse, da er optimal zu deftigen Gerichten mit und ohne Fleisch passt. Barbaratag Nikolaus 2. Advent

6 Gemüse gesund und immer mehr im Trend War Gemüse noch vor rund zehn Jahren bei den meisten Menschen zur Beilage degradiert, die dafür sorgen sollte, dass ein Fleischgericht ausgewogener und abwechslungsreicher wurde, spielt es heute bei vielen Gerichten die Hauptrolle. Immer mehr Menschen möchten aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen auf tierische Produkte verzichten oder diese reduzieren die kulinarische Bühne gehört nun immer stärker dem Gemüse, zumal die Bedeutung seiner ge sunden Inhaltsstoffe wie Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien und Antioxidantien in Medizin und Ernährungswissenschaft immer stärker in den Fokus rückt. Doch auch als Begleiter zu Fleischgerichten schlüpft das Gemüse in neue Rollen: Neue, interessante Beilagen werden zubereitet, alte, fast vergessene Gemüsesorten werden auf den Tisch gebracht und manchmal ist es einfach nur eine ungewöhnliche Optik, die bezaubert, etwa bei einer Kartoffelsuppe aus violetten Kartoffeln oder einem Rote-Bete-Carpaccio mit verschiedenfarbiger Bete. Inspiration finden viele Köche in der Küche anderer Länder, in denen traditionell Gemüse eine stärkere Rolle spielt als bei uns. Es ist daher nicht verwunder - lich, dass gerade die Küche der Levante, also des östlichen Mittelmeerraums, derzeit immer stärker boomt, denn in ihr finden sich viele interessante neue Ideen, um die Ge müseküche zu bereichern. Doch was ist eigentlich genau Gemüse? Man ist immer wieder erstaunt zu hören, dass einige traditionell als Gemüse eingestufte Pflanzen in Wirklichkeit zu den Beeren zählen. Dazu gehören beispielsweise Paprika, Tomate, Kürbis oder Aubergine. (Andere Früchte wie die Erdbeere oder die Himbeere sind hingegen botanisch ge sehen keine Beeren.) Im Regelfall ist es aber so, dass Gemüse gekocht wird daher auch das Wort Gemüse, das vom Wort Mus (ein gekochter Brei) abgeleitet ist. Gemüse wird außerdem meist mit Gewürzen zubereitet, um es für unseren Gaumen schmackhafter machen, während das häufig roh verzehrte Obst im Normalfall keine weiteren Gewürze benötigt. Doch es gibt auch viele Ausnahmen, und die Definitionen von Gemüse sind zum Teil widersprüchlich in vielen Fällen muss man sich einfach auf das verlassen, was sich seit Langem im allgemeinen Sprachgebrauch ein gebürgert hat. Und letzten Endes ist das auch nicht wichtig es zählt, was schmeckt und gesund ist. Ein Hoch auf das Gemüse! Impressum THORBECKE GEMÜSEKALENDER 2019 Bildnachweis: Für die Verlagsgruppe Patmos ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Maßstab ihres Handelns. Wir achten daher auf den Einsatz umweltschonender Ressourcen und Materialien. Alle Rechte vorbehalten 2018 Jan Thorbecke Verlag, ein Unternehmen der Verlagsgruppe Patmos in der Schwabenverlag AG, Ostfildern Gestaltung: Finken & Bumiller, Stuttgart Texte: Hannes Ringkloff und Jan Thorbecke Verlag Druck: Kalenderfabrik Plauen GmbH & Co. KG, Plauen Hergestellt in Deutschland ISBN DRESSENDÖRFER, WERNER (Trew, Herbarium Blackwellianum, ): Woche 2, 4, 11, 18, 27, 28, 33, 41, 44, 48, 50; HARRISONS SEED CATALOGUE, c.1900 (colour litho), English School, (20th century) / Private Collection / The Stapleton Collection / Bridgeman Images: Woche 1 (2019); CARROTS, Table IV from the Album Benary, engraved by G. Severeyns, 187 (chromolitho), Benary, Ernst (19th century) / Royal Botanical Gardens, Kew, London, UK / Bridgeman Images: Woche ; TROPAEOLUM MAJUS (GARDEN NASTURTIUM), 1827, Redouté, Pierre-Joseph ( ) / Minneapolis Institute of Arts, MN, USA / The Ethel Morrison Van Derlip Fund / Bridgeman Images: Woche 19; LYCOPERSICUM ESCULENTUM / NATURAL HISTORY MUSEUM, London, UK / Bridgeman Images: Woche 22; THE TOMATO (LYCOPERSICON ESCULENTUM). Engraving for Basilius Besler s Florilegium, published at Nuremberg in 113. / Photo Granger / Bridgeman Images: Woche 24; BEANS, Tab VII from the Album Benary, engraved by G. Severeyns, 187 (chromolitho), Benary, Ernst (19th century) / Private Collection / Bridgeman Images: Woche 31; BEETROOT, Tab X from the Album Benary, engraved by G. Severeyns, 187 (chromolitho), Benary, Ernst (19th century) / Private Collection / Bridgeman Images: Woche 35; ILLUSTRATION FROM HARRISONS SEED CATALOGUE, c.1900 (colour litho), English School, (20th century) / Private Collection / The Stapleton Collection / Bridgeman Images: Woche 40; BRASSICA SP. / NATURAL HISTORY MUSEUM, London, UK / Bridgeman Images: Woche 43; OLIVE TREE (colour litho 1887) / Purix Verlag Volker Christen / Bridgeman Images: Woche 47. Alle weiteren Abbildungen entstammen den Beständen der Württembergischen Landesbibliothek, Stuttgart. Sie sind den folgenden Werken entnommen: FUCHS, Neuw Kreüterbuch, 1543: Woche 5, 7, 8, 14, 1, 17, 20, 21, 2, 30, 32, 3, 42, 4, 52; KNORR, Thesaurus rei herbariae, 1750 und 1772: Woche 10; REICHENBACH, Deutschlands Flora 1848: Woche 3, 25, 38; WEINMANN, Eigentliche Darstellung, 1735: 9, 12, 13, 15, 23, 29, 34, 37, 39, 45, 49, 51, 1 (2020). Der Verlag dankt allen Rechteinhabern für die freundliche Genehmigung zum Abdruck.