Grüner Tag der Gesundheitsberufe 24. September 2011
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- Eike Albert
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1 Grüner Tag der Gesundheitsberufe 24. September 2011 Mobile Rehabilitation Ein zukunftsorientiertes Versorgungsmodell Dr. med. Frank Naumann
2 Geriatrisches Netzwerk Woltersdorf Akutkrankenhaus für Innere Medizin / Geriatrie Vollstationär 126 Betten inclusive 6 Betten Intermediate Care Tagesklinik 25 Plätze Mobile geriatrische Rehabilitation Heilmittelambulanz, Tagespflege GeriNet Woltersdorf Geriatrische Akademie Brandenburg 2
3 Arten der geriatrischen Therapie Stationäre Behandlung (Geriatrische Klinik) Geriatrische Tagesklinik Ambulante Rehabilitation» Mobile Rehabilitation Wichtig: Individuelle Vorgehensweise. Einzelaspekte jedes Patienten müssen berücksichtigt werden. 3
4 Zugang zur mobilen Rehabilitation Mobile Rehabilitation ist eine Maßnahme der ambulanten Rehabilitation nach 40 Abs.1 SGB V Rechtsgrundlagen außerdem grundlegend: SGB IX Deshalb Antragsleistung» Aus der Krankenhausbehandlung (Anschlussrehabilitation)» Aus der stationären Rehabilitation» Aus der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung Grundsätzlich Kostenzusage der Krankenkasse erforderlich
5 Mobile Rehabilitation: Definition Mobile Rehabilitation ist ein modernes Konzept der ambulanten wohnortnahen Rehabilitation, bei dem ambulante aufsuchende Rehabilitationsleistungen durch ein interdisziplinäres Team unter ärztlicher Leitung in der Häuslichkeit des Rehabilitanden erbracht werden
6 Entwicklung der mobilen Rehabilitation Modellprojekte an verschiedenen Standorten zwischen 1991 und 2005» Karlsruhe, Woltersdorf, Bad Kreuznach, Marburg» Bochum, St. Wendel, Gera Regelfinanzierung einiger Standorte (Karlsruhe, Marburg, Bad Kreuznach, Woltersdorf, Wiesbaden) Rahmenempfehlung Mobile geriatrische Rehabilitation
7 Unterschiedliche Therapieformen Individuelle Voraussetzungen des Patienten Probleme mit Umsetzung des Erlernten in eigener Wohnung Spezieller Adaptationsbedarf an Wohnung/Umfeld Kognitive Einschränkung mit Fixierung auf vertrautes Umfeld - demenzassoziierte Verhaltenstörungen Amb MoRe TK Stat (+) Sicherung der sozialen Teilhabe +(+) +++ +(+) - Patient hat zentrale Rolle bei Betreuung des pflegebedürftigen/ demenziell erkrankten Partners (+) Einschränkung der Transportfähigkeit Nach Schmidt-Ohlemann 2008
8 Unterschiedliche Therapieformen Unterstützung / Versorgung und technische Hilfen Amb. MoRe TK Stat. Herstellung einer stabilen Pflege/Versorgung +(+) +++ +(+) + Anleitung von Bezugspersonen erforderlich +(+) +++ +(+) + Wohnraumanpassung (+)+ (+) Hilfsmittelversorgung bzw. -optimierung +(+) ++(+) Nach Schmidt-Ohlemann 2008
9 Besonderheiten der Mobilen geriatrischen Rehabilitation Sonderform der ambulanten Rehabilitation Findet im gewohnten und ständigen Wohnumfeld des Patienten statt Ärztliche Verantwortung und Steuerung eines interdisziplinären Teams 9
10 Team der Mobilen Rehabilitation in Woltersdorf Koordinatorin Ärztin Physiotherapeut Ergotherapeut Sprachtherapeut Pflegetherapeut Psychologin Sozialarbeiterin In wöchentlichen Teamsitzungen erfolgt eine individuelle Anpassung der Therapieinhalte, um das Rehabilitationsziel umzusetzen. 10
11 Rehabilitationsplan Grundlage ist Assessment» Selbsthilfestatus» Mobilität» Kognition» Emotion» soziales Umfeld Erkennen und Fokussieren» Geriatrietypische Multimorbidität» Beeinträchtigungen alltagsrelevanter Aktivitäten» soziales Umfeld» weitere Lebensplanung Abgleich mit Wünschen des Betroffenen und seinem Umfeld 11
12 Klaus B. 74 Jahre Diagnosen Rehabilitationsbegründende Diagnosen Schlaganfall von 11/2008 mit» rechtsseitiger armbetonter Lähmung» Aphasie» Sprechapraxie» Dysphagie» Dyslexie» Dysgraphie 12
13 Klaus B. 74 Jahre soziale Aspekte Patient ist verheiratet, hat eine erwachsene Tochter, lebt in einer Altbauwohnung im Dachgeschoss, 3. Etage, kein Fahrstuhl Pflegestufe beantragt Hauskrankenpflege 2 x täglich 13
14 Klaus B. 74 Jahre Mobilität zur Erstuntersuchung Lagewechsel von der Rückenlage zum Sitz ohne Hilfe Stand mit Stützpunkt unsicherer Gang im Innenbereich ohne Hilfsmittel Einzelne Treppenstufen mit Geländer im Nachstellschritt Lediglich grobes Greifen der rechten Hand Deutlich gestörte Sprachproduktion Eingeschränktes Sprachverständnis 14
15 Klaus B. 74 Jahre Mobilität zur Erstuntersuchung Anmerkung Patient schläft im Pflegebett im Wohnzimmer Gesamtsituation belastet Patienten und Ehefrau Magensonde durch die Bauchdecke wird bedarfsweise genutzt
16 Klaus B. 74 Jahre eingesetzte Therapiebereiche Physiotherapie Ergotherapie Pflegetherapie Logopädie 16
17 Klaus B. 74 Jahre Mobilität zur Abschlussuntersuchung sicheres Laufen im Innen- und Außenbereich ohne Hilfsmittel (Gehstrecke 2 km) Alternierendes Treppensteigen zunehmende feinmotorische Aktivitäten der rechten Hand Verbessertes Sprachverständnis Versuch zu telefonieren, zu tanzen Pflegebett wurde abgeschafft 17
18 Klaus B. 74 Jahre Mobilität zur Abschlussuntersuchung Anmerkung: Patient hat Pflegestufe I erhalten Hauskrankenpflege 1 x täglich nur noch wochentags Ehefrau wurde zur Co-Therapeutin!
19 Die Rehabilitation in der Häuslichkeit bietet viele Vorteile: Gewöhnungs- und Transferprozesse entfallen Vertraute Umgebung bleibt erhalten Vorhandene Ressourcen werden genutzt, andererseits Barrieren abgebaut Bezugspersonen werden in die Therapie einbezogen und können bzw. sollen aktiv mitwirken Das nur zum Teil behindertengerecht adaptierte Wohnumfeld bleibt erhalten 19
20 Innovative Gesundheitsversorgung - Made in Brandenburg Auszeichnung des Mobilen RehabilitationsDienstes Woltersdorf Best Practice-Projekt Januar
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