Jugend und Gewalt. Monika Egli-Alge, lic. phil. I. Fachpsychologin Psychotherapie und Rechtspsychologie FSP
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1 Jugend und Gewalt Monika Egli-Alge, lic. phil. I Fachpsychologin Psychotherapie und Rechtspsychologie FSP 1
2
3 n Unabhängiges Institut auf privater Initiative n Seit 2004, 2 Standorte in Frauenfeld/TG n 12 Mitarbeitende aus den Bereiche Fachpsychologie Psychotherapie, Rechtpsychologie, Heilpädagogik, Pädagogik n Ausbildungsinstitution Psychologie, Psychotherapie und Rechtspsychologie n Tätig in der ganzen Schweiz, Deutschland und Österreich 3
4 Angebot forio n n n n n n n n n n Gutachten in allen Kategorien: StGB, JStG, ZGB, FU Psychologische Abklärungen, Indikationsabklärungen Behandlungen, Psychotherapien: Sexual- und Gewaltstraftäter, generelle Delinquenz. Einzel und Gruppe Inhouse-Angebote für Institutionen Angebot für Männer mit Pädophilie Häusliche Gewalt Beratungsangebot Mediation im Strafverfahren und im Scheidungsverfahren Aus- und Weiterbildung: CAS mit der Berner Fachhochschule, Kooperation mit AGOGIS Ausbildung Rechtspsychologen (SGRP/FSP) Forschung und Publikation 4
5 Die forio-behandlungsgruppen n Sexuelle Delikte und Gewaltdelikte n Für Normalbegabte D n Für Youngsters Y 10-12; 12-14; n Für Menschen mit Lern- und geistiger Behinderung U80 und U60 n Für Männer mit pädophilen Neigungen n Ambulant: 13 Gruppen à 4 Plätze n Inhouse: 9 Projekte à 4-5 Plätze n Präventiv: 2 Bandprojekte à 6 Plätze 5
6 Schwierige Jugendliche 6
7
8 5 Gewaltstraftaten pro 2 Tage 8
9 5 Sexualstraftaten pro 2 Wochen 9
10 9 Diebstähle pro Tag 10
11 12 x Konsum Betäubungsmittel pro Tag 11
12 Jugendstrafurteile
13 Kinder und Jugendliche 13
14 1.97 % Jugendliche werden verurteilt 14
15 Pro Jahr suizidieren sich 100 Jugendliche 15
16 Hellfeld: 0.64% werden Opfer 16
17 Dunkelfeld? 17
18 Eine fatale Lektion! n Gewalttätige oder kriminelle Jugendliche haben oft selbst Gewalt erlebt: in der Familie, gegen sich oder gegen andere Familienangehörige. n Damit lernen sie: Probleme löst man mit seelischer oder körperlicher Gewalt! Aus: gemeinsam gegen Gewalt, Schweizerische Verbrechensprävention 18
19 smt 19
20 Frühzeitige Problemerkennung n Es gibt eine kleine Gruppe von Jugendlichen, die ein relativ breites und stabiles Muster von aggressivem und delinquentem Verhalten zeigt. n Bei diesen Jugendlichen liegen zahlreiche psychische und soziale Risiken für die Entwicklung einer persistenten Dissozialität vor (Moffit 1993) und die Wahrscheinlichkeit einer längerfristigen Kriminalität ist erhöht.
21 Risikofaktoren Opfer zu werden Optimus Studie 2011 n Harscher Umgangston zu Hause n Misshandlungen n Gewaltbereiter Freundeskreis n Alkohol- und Drogenkonsum n Häufiges Surfen im Internet n Jugendliche erleben sexuelle Übergriffe häufiger durch Gleichaltrige als durch Familienmitglieder n Fast die Hälfte aller SchülerInnen gaben an, dass die Täter Gleichaltrige waren 21
22 22
23 Entwicklungsphase Adoleszenz n Die Adoleszenz (lat. adolescere heranwachsen ) ist das Übergangsstadium in der Entwicklung des Menschen von der Kindheit (Pubertät) hin zum vollen Erwachsensein und stellt den Zeitabschnitt dar, während dessen eine Person biologisch gesehen zeugungsfähig ist, körperlich (fast) ausgewachsen, aber in der hochzivilisierten Welt emotional und sozial noch nicht vollends gereift ist 23
24 Die Hormone! 24
25 Adoleszenz und Psychopathologie 25
26 .. denn sie wissen nicht was sie tun! n Risikoverhalten wird definiert als Verhalten, das mittelbar oder unmittelbar das Wohlbefinden, die Gesundheit oder die Persönlichkeitsentwicklung beeinträchtigen kann Jessor
27 Adoleszenz und Risikowahrnehmung 27
28 Die exekutiven Prozesse während der Adoleszenz - Entscheidungsprozesse 28
29 Schwierige Zeiten! 29
30 30
31 31
32 2 Kardinalfehler: zuviel zuwenig! 32
33 Nachhaltigkeit n Eingeschliffene Muster verlangen nach einschleifenden Massnahmen n Es gibt für schwieriges, delinquentes oder deviantes Verhalten keine schnellen Lösungen n Nachhaltigkeit braucht Zeit 33
34 Die Behandlungsprogramme n deliktorientiert n kognitiv-verhaltenstherapeutisch n gruppenpsychotherapeutisch 34
35 Zentrale Bausteine aller Gruppen n Ich meine Delikte meine Ziele n Die Folgen für mich n Mein Weg zum Missbrauch n Empathie die Sicht des Opfers n Meine Denk- und Verhaltensmuster n Mein Risikomanagement n Nachsorge 35
36 Good-lives Model Tony Ward 2006 n Coping mit Schwächen und Risiken n Definieren und Entwickeln von Ressourcen und Stärken n Entwickeln von mittel- und langfristigen Perspektiven n Aufbau von Selbstwert und Selbstbild n Aufbau und Entwickeln von Beziehungsfähigkeit n Sexualität im grünen Bereich n Angemessenes Ärger- und Stressmanagement n Angemessener Umgang mit Finanzen 36
37 Risk-Need-Responsivity Andrews, Bonta 2006 n Identifizieren, analysieren und managen von individuellen Risiken n Entwicklung protektiver Faktoren und Mechanismen n Durch gezielte Interventionen, die Jugendliche, Eltern und Umfeld gemäss individueller Notwendigkeit mit einbeziehen. n Aufeinander abgestimmte Massnahmen 37
38 Forschung und Evaluation 38
39 Täterarbeit ist n Opferschutz n Prävention n eine Chance für gefährdete Jugendliche n Notwendig! n Wirksam! 39
40 Herzlichen Dank! Für Ihre Aufmerksamkeit 40
41 Bilder: Daniel Ammann und Luis Egli 41
42
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