FORTBILDUNG. Röntgendiagnostik. Strahlenschutz und Qualitätssicherung. Donnerstag, 22. Oktober 2015
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- Otto Schumacher
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1 0 FORTBILDUNG Röntgendiagnostik Strahlenschutz und Qualitätssicherung Donnerstag, 22. Oktober 2015 MED Ausbildungszentrum am AKH Linz, Paula-Scherleitner-Weg 3, 4020 Linz Thema: Strahlenschutzbeauftragte Wissenswertes aus der Praxis für die Praxis Referentin: Mag. a Dr. in Bettina Aigner Fa. OMS GmbH Abteilung Medizinphysik Um weltschutz
2 Strahlenschutzbeauftragte - Wissenswertes aus der Praxis für die Praxis B. Aigner, Medizinphysikerin und Strahlenschutzbeauftragte Abt. Medizinische Physik und Strahlenschutz OMS GmbH
3 Neonatologie Einstelltechnik und Belichtung bei Aufnahmen im Inkubator
4 Ausgangssituation Unterschiedliche Inkubatortypen führen zu uneinheitlicher Einstelltechnik!
5 Ausgangssituation Unterschiedliche Einstelltechnik und Belichtung je nach dem welche(r) RT die Aufnahme erstellt! Vorgehen nicht an Inkubatortype angepasst! Unterschiedlichste Fokus-Bildempfänger-Abstände Teilweise sehr geringe Abstände von <60 cm (Aufnahme unter geöffneter Inkubatorhaube) ohne Anpassung der Belichtungsparameter. 60 cm statt 120 cm ergibt vierfache Dosis! Unterschiedlichste Belichtungsdosen bei ein und demselben Patienten Unterschiedlichste Bildqualität bei ein und demselben Patienten -> Wiederholungsaufnahmen
6 Optimierungsmaßnahmen Ziel ist die Vereinheitlichung der Vorgehensweise um gleichbleibende Bildqualität und Patientendosis zu gewährleisten. Bestimmung der Schwächung der verschiedenen Inkubatorhauben Bestimmung der optimalen Belichtungsparameter und Abstände zur Gewährleistung gleichbleibender Bildempfängerdosen für alle Inkubatortypen Bestimmung der Ziel-Dosisindikatorwerte die der gewünschten Belichtung am Bildempfänger entsprechen (ermöglicht Identifikation von unterund überbelichteten Aufnahmen) Erstellung von entsprechenden Verfahrensanweisungen für alle Inkubatoren
7 Ergebnis Bildung eines Bewusstseins für die Wichtigkeit des Strahlenschutzes bei Neugeborenen und (Klein)kindern! Einheitliche Fokus- Bildempfänger-Abstände Gleichbleibende Belichtungsdosis und Bildqualität Genaue Dokumentation der Belichtungsparameter bei jedem Patienten Intensive Kommunikation und Kooperation zwischen RTs und Pflege vor Ort
8 Abhängigkeit der Streustrahlung - Messergebnisse für Einblendung und Wasserdicke Beispiel für Personalschutz
9 Reduktion der Streustrahlung durch Einblendung qualitative Messungen Phantomdicke 6 cm Wasser Streustrahlung Dosisleistung [µsv/h] Dosisleistung am Phantomeintritt [µgy/s] kv ma 90ohne einblenden , x ,4 10 x 10 1,5 61 1,5 Fokus-Phantom Abstand [cm] 12 cm Wasser , x ,5 10 x ,5 18 cm Wasser , x ,5 10 x ,4 24 cm Wasser , x ,6 10 x ,4
10 Bildausschnitt 15 cm Für 24 cm Wasser ergibt diese Einblendung eine Dosisreduktion um 40 %!
11 Schutzkleidung und physikalische Überwachung
12 Platzierung des TLDs Nicht in die Tasche stecken oder außen tragen Dosimeter aus Seibersdorf mit Namen nach vorne Häufig falsch: Trageort Trageweise
13 ?????!!
14 Wird das TLD überhaupt getragen? Falsche Dosiswerte Völlige Missachtung der Strahlenschutzanweisungen Muss unterbunden werden!
15 Einfluss der Gewebewichtungsfaktoren Schilddrüse (0,04) Speiseröhre (0,04) Rotes Knochenmark (0,12) Brust (0,12) Lunge (0,12) Magen (0,12) Dickdarm (0,12) + weitere Σ > 0,72 Blase (0,04) und Gonaden (0,08) + weitere Σ > 0,12 Quelle: H. Leonhardt 1991, Taschenatlas der Anatomie Band 2: Innere Organe
16 Prüfung der Schutzmittel
17 Prüfung der Schutzmittel Schäden die die Schutzwirkung von Bleischürzen beeinträchtigen sind in den allermeisten Fällen von außen nicht sichtbar! Eine Regelmäßige (jährliche) Prüfung der Schürzen mittels Durchleuchtung ist daher unbedingt notwendig. Besondere Aufmerksamkeit erfordern Bleischürzen mit Taillengurt Bleischürzen die nicht ordnungsgemäß gelagert werden Sehr alte Bleischürzenmodelle
18 Prüfung der Schutzmittel
19 Prüfung der Schutzmittel
20 Aufenthaltsbereich im Kontrollraum
21 Aufenthalt im Strahlenanwendungsraum Ungünstige Position! Strahlenbelastung auf der Seite der Röntgenröhre ist höher als auf der Seite des Bildverstärkers! WARUM ist das so? Abstand von der Röntgenröhre halten! Besser hier aufhalten!
22 Dosisbelastung durch Aufenthaltsort Dosisleistung der Streustrahlung je nach Anlagenart: liegt im Bereich von etwa 1 bis 30 msv/h je nach Standort der Person Unterschied Dosisbelastung je nach Standort der Person: Hier etwa die 2 4 fache Dosisleistung als hier Falls es untersuchungstechnisch möglich ist, soll der Aufenthaltsbereich auf der Seite des Bildempfängers gewählt werden
23 Dosisleistung im CT-Raum CT Durchleuchtung Bsp: Strom: 50 ma (15-75 ma) DL-Zeit: 120 sec 0,222 µgy/mas * 6000 mas= 1332 µgy = 1,33 mgy = 1,5 msv (Hx) ~ 2 msv (H*(10)) Ein Aufenthalt im CT-Raum während der Untersuchung ist nur bei absoluter Notwendigkeit zulässig! Quelle: Bedienungsanleitung Siemens
24 Bildnachverarbeitung
25 Die Bildnachverarbeitung eine unterschätzte Einflussgröße für die Bildqualität Es existiert eine Vielzahl von Bildnachverarbeitungsparametern die je Organprogramm unterschiedlich gewählt werden können (Glättung, Kantenanhebung, LUT, etc.). Beispiel LUT: Die Grauwerte des Rohbildes werden entsprechend dem gewählten LUT in festgelegte Ziel-Grauwerte transformiert. Je nach gewähltem LUT daher z.t. erheblich unterschiedliche Bilddarstellung!
26 2 Geräte: Gleiche Aufnahmeparameter ABER unterschiedliche Nachverarbeitung Gerät 1 Gerät 2 81 KV 6,90 mas Eintrittsdosis: 485 µgy 81 KV 6,90 mas Eintrittsdosis: 508 µgy
27 2 Geräte: Unterschiedliche Aufn.parameter UND unterschiedliche Nachverarbeitung Gerät 1 Gerät 3 81 KV 6,90 mas Eintrittsdosis: 485 µgy 81 KV 4,60 mas Eintrittsdosis: 327 µgy
28 Änderung des hinterlegten LUT bei Gerät 3 Aufnahmeparameter beibehalten Gerät 1 Gerät 3 81 KV 6,90 mas Eintrittsdosis: 485 µgy 81 KV 4,60 mas Eintrittsdosis: 327 µgy (-33 %)
29 Voreingestellte Organprogramme sind stark verbesserungswürdig! Werkseinstellung Optimiert durch Änderung des LUT
30 Deterministische Strahlenschäden - Hautdosis bei interventionellen Eingriffen
31
32
33 HKL typischerweise 0,07 Gy/min ergibt ca. 45 min
34 Flächendosisproduktmessgerät FDP oder DFP Das Flächendosisprodukt FDP ist das Flächenintegral der Luftkerma Ka über die Schnittfläche S durch das Feld des Nutzstrahlenbündels. Einheiten: µgy.m², cgy.cm², mgy.cm²
35 Hautdosis für verschiedene Projektionsrichtungen - Ebene A - Aufnahmeserien Summe: 1169,2 mgy 87 mgy 7% 316,2 mgy 27% RAO RAO RAO Beispiel 766 mgy 66% Hautdosis für verschiedene Projektionsrichtungen - Ebene B - Aufnahmeserien Gesamtes FDP: µgym² Davon aus DL: 9633 µgym² aus Aufnahmen: µgym² Aufnahmen Ebene A: 6912 µgym² DL Ebene A: 19 min Ebene B: 7422 µgym² 41,3 mgy 3% 81,5 mgy 6% 181,5 mgy 13% LAO LAO 76 LAO 90 LAO DL Ebene B: 1 min Hautdosis gesamt: 4332 mgy Davon aus DL: 1770 mgy 1089,4 mgy 78% Summe: 1393,7 mgy Aus Aufnahmen: 2563 mgy
36 Wie betrifft das den Arzt?
37 .dass die Schwellendosis für die Kataraktentwicklung deutlich unter 1 Gy liegt..mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Schwellendosis <0,8 Gy. so dass nicht mehr von der Existenz einer Schwellendosis ausgegangen werden kann.
38 Dosisreduktion 1. Verwendung der Programmeinstellung FL (minus) 2. Anzahl der Aufnahmen auf das unbedingt nötige Maß reduzieren 3. Auf Einsatz von Zoom achten diese Zeiten möglichst kurz halten 4. Einblenden auf das nötige Strahlenfeld 5. Anzeige für Hautdosis am Monitor beachten Einheit mgy (normiert auf bestimmten Abstand) 6. Einstrahlrichtung wechseln (Hautdosis reduzieren) wenn möglich
39 Bildwiedergabegeräte
40 Konstanzprüfung an Bildwiedergabegeräten Hürden Eigenständiges Verändern von Einstellungen durch den Anwender Argument für regelmäßige Prüfung Sicherstellung gleichbleibend hoher Bildgüte
41 Beispiel für Herabsetzung der Bildgüte durch veränderte Monitoreinstellungen
42 Qualitätskriterien in Bezug auf Bildwiedergabegeräte Qualitätssicherung beginnt bereits bei der Planung von Befundräumen Unzureichende Abdunkelungsmöglichkeiten: keine gleichbleibenden Umgebungsbedingungen Keine dimmbare Beleuchtung Reflexionen durch Lampen / Sonneneinstrahlung / Nebenräume Achtung bei Befundstationen mit mehreren Monitoren Unterschiedliche Einstellungen (Helligkeit, Kontrast) bei Monitoren einer Gruppe Unterschiedliche Monitortypen Vorsicht bei Austausch eines Monitors der Gruppe
43 Verwendung des richtigen Monitors für die Anwendung Mammographie: Auflösung von mind. 5 Megapixel erforderlich! Befundung auf normalem Befundmonitor ist nicht zulässig zu wenig Kontrast und Auflösung! Gründliche Schulung in der Bedienung der Befundungssoftware ist unabdingbar! Klare Kennzeichnung der Monitore!
44 Diskussion und Fragen? Kontakt: Abteilung Medizinische Physik und Strahlenschutz OMS GmbH Römerstraße Wels Tel medizinphysik@oms.co.at
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