Dokumentation des CSR-Frühstücks vom 19. April 2018

Transkript

1 Dokumentation des CSR-Frühstücks vom 19. April 2018 im Unternehmen Helm design by Daniel Helm Helm Einrichtung GmbH Ein gefördertes Projekt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung

2 Dokumentation des CSR-Frühstücks vom 19. April Thema Kein Grund zur Panik Digitale Geschäftsmodelle von der Kundenbetreuung bis zur Produktion Die Digitalisierung hat längst Einzug in die Arbeitswelt genommen. Für viele kleine und mittelständische Betriebe ist diese Entwicklung häufig mit Ängsten verbunden, stellt sich doch die Frage, ob man den Anschluss an den Fortschritt verpasst hat. Wie die digitale Transformation gelingen kann, wurde beispielhaft anhand des Unternehmens Möbeltischler Troisdorf Helm Einrichtung GmbH beim CSR-Frühstück am gezeigt. Gastgeber Daniel Helm schilderte eindrücklich, wie sämtliche Geschäftsprozesse digitalisiert wurden: von der Produktentwicklung bis zur Produktion, von der Auftragsbearbeitung bis hin zur Kundenbetreuung. Dieses konnte nur gelingen, weil die Belegschaft mitgenommen und beteiligt wurde. Dass das Thema digitale Transformation viele Betriebe beschäftigt, zeigte die Zahl der Anmeldungen. Knapp 40 Gäste nahmen am Frühstück und der anschließenden Führung hinter die Kulissen der Schreinerei teil. Daniel Helm verdeutlichte, dass Digitalisierung nur Mittel zum Zweck, nie Selbstzweck, für ihn sei. Qualifiziertes und geschultes Personal, welches für die Kernaufgabe des Betriebes brennt, sei nach wie vor der wichtigste Erfolgsfaktor. Während der Veranstaltung wurde Caroline Kogel von LANCOM Systems GmbH zur CSR-Botschafterin ernannt. Damit gibt es mittlerweile 16 Botschafterinnen und Botschafter in der Region Rheinland, die mit gutem Beispiel vorangehen und interessierten Unternehmen und Organisationen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. 2. Gastgeber: Daniel Helm, Geschäftsführer Helm design by Daniel Helm Helm Einrichtung GmbH 3. Veranstalter und Moderation Veranstalter war das CSR-Kompetenzzentrum Rheinland Kontakt: Mirjam Gawellek IHK Bonn/Rhein-Sieg, Bonner Talweg 17, Bonn Tel.: sowie Lisa Schrade, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Von-Liebig-Str. 20, Rheinbach 2

3 Tel.: Moderiert wurde das CSR-Frühstück durch: Gisela Hein, gh-marketing Frankenstr. 38, Swisttal Tel.: Vorstellung der digitalen Strategie In einem Gespräch erläuterte Daniel Helm die digitale Strategie seines Unternehmens. Folgende Leitfragen wurden erörtert: 4.1 Was bedeutet die digitale Transformation im wirtschaftlichen Bereich die Umgestaltung und Steuerung der Arbeitswelt hin zu digitalen Betriebsabläufen und Prozessen für das Unternehmen Helm design? Jeder Ablauf im Betrieb wird daraufhin untersucht, ob dieser auch digitalisiert werden kann. Dabei ist Digitalisierung nie Selbstzweck, sondern muss tatsächlich einen Vorteil für die Belegschaft und die Kunden bringen. Sonst wird die Umstellung nicht stattfinden. 4.2 Bezüglich der Digitalisierung und der Umsetzung in Unternehmen und Organisationen gibt es viele Ängste. Wie sollten UnternehmerInnen mit den eigenen Ängsten und denen des Personals umgehen? Für UnternehmerInnen gilt: einfach anfangen und schauen, was zum Unternehmen passt. Man sollte angesichts der rasanten Entwicklung nicht in Panik verfallen. Jeder Betrieb hat bereits digitale Abläufe ohne diese bewusst zu steuern. Daran kann man anknüpfen. Man sollte auch keine Scheu haben, BeraterInnen hinzuzuziehen oder Workshops zu besuchen. Für die Mitarbeitenden gilt: diese müssen von Anfang an mitgenommen werden. Das gelingt leichter, wenn sowieso ein gutes Vertrauensverhältnis herrscht. Im Unternehmen Helm gilt das Prinzip der Partizipation; Mitarbeitende werden an Entscheidungen beteiligt. 4.3 Wie hat das Unternehmen Helm mit der Digitalisierung angefangen? Passierte das bewusst oder hat sich das im Geschäftsalltag einfach ergeben? Gut ist, wenn die Geschäftsführung eine Affinität zu neuen Technologien hat. Dadurch war der Blick für die Digitalisierung immer gegeben. Die Entstehung des Betriebes in der heutigen Form weg von Massenproduktion, hin zu Design und individuellen Lösungen machte es notwendig, betriebliche Prozesse umzustellen. 3

4 4.4 Sämtliche Geschäftsprozesse entlang der Wertschöpfungskette wurden digitalisiert. Wie sieht dieses konkret in folgenden Bereichen aus? in der Produktentwicklung Moderne Software unterstützt den Bereich Produktentwicklung. Weiterhin ist die Kreativität der Mitarbeitenden gefragt. in der Produktion Alle Produktionsabläufe sind digitalisiert. Theoretisch ist dazu keine typische Schreiner-Ausbildung mehr notwendig. Der angstfreie Umgang mit Computer und Softwareprogrammen ist wichtiger. Hier erfolgen laufend Schulungen und Einweisungen. in der Auftragsbearbeitung und Kundenbetreuung Diese läuft in vier Phasen ab. Der Kunde kann jederzeit über das Internet Kontakt mit dem Unternehmen aufnehmen. Erste Informationen werden seitens des Kunden zugesendet, dann erfolgt eine kostenlose Videoberatung mit Ideen passend zum gewünschten Produkt. Außerdem wird ein Gesprächstermin angeboten. Nach der Auftragserteilung erfolgt das Aufmaß. Anschließend wird eine 3D- Zeichnung angefertigt, die dem Kunden zur Verfügung gestellt wird. Vor Ort wird die Bestellung von erfahrenen Mitarbeitenden geliefert und aufgebaut. Fehler kommen vor, sind jedoch marginal. Analoge und digitale Welt kommen bei der Betreuung der Kundschaft zusammen. So wird durch und Videos vorab geklärt, was möglich ist. Die individuelle Kundenbetreuung bleibt jedoch, da jeder Kunde einen eigenen Ansprechpartner bekommt. Im Marketing werden alle verfügbaren Kanäle genutzt. Dazu gehören u.a. Facebook, Instagram und YouTube. Regelmäßige Newsletter aber auch Einladungen zu Events ergänzen die Marketing-Aktivitäten. 4.5 Was war die größte Hürde? Die größte Hürde war, die passende Software für die Produktionsabläufe zu finden. Es gab eine Grundversion, die jedoch angepasst werden musste. Dieses war eine technische, zeitliche und finanzielle Herausforderung. 4.6 Wovon hat das Unternehmen am meisten profitiert? Es ist vor allem das Gesamtpaket. Wenn sich die digitalen Strukturen eingespielt haben, läuft vieles reibungsloser. Jeder weiß, was zu tun ist. Abläufe können besser koordiniert und kontrolliert werden. Dadurch ergeben sich auch Wettbewerbsvorteile. 4.7 Auf einer Skala von 1 10 (1 am Anfang; 10 Ziel erreicht): wo befindet sich das Unternehmen im Prozess der Digitalisierung? Auf der Stufe 7. Das Unternehmen sieht sich längst nicht am Ziel, obwohl schon viel erreicht wurde. Darüber hinaus versteht der Geschäftsführer die Digitalisierung als ständigen Prozess. 4

5 5. Fazit Der Besuch des Unternehmens Helm Design, die Erläuterungen und die anschließende Diskussion machten folgendes deutlich: Digitalisierung gelingt am besten, wenn die Geschäftsführung eine Affinität zu neuen Technologien hat und die notwendigen Veränderungsprozesse aktiv mitgestaltet. Ergänzen sich digitale und analoge Prozesse optimal, entsteht ein Wettbewerbsvorteil, der dazu führt, dass man sich Kunden und Geschäftspartner aussuchen kann. Wichtig ist dabei, den Kontakt zu den Anspruchsgruppen im wirklichen Leben beizubehalten. Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Diese muss den Bedürfnissen des Unternehmens und der Kunden sowie weiteren Anspruchsgruppen dienen. Die digitale Transformation braucht die Verzahnung mit einer CSR-Strategie. Gerade wenn es um das Handlungsfeld Arbeitsplatz geht, muss die Belegschaft mitgenommen werden. Die Definition von Unternehmenswerten und Grundsätze, nach denen gearbeitet wird, geben den Mitarbeitenden Sicherheit und das notwendige Vertrauen. Eine Kultur des (lebenslangen) Lernens sowohl beim Management als auch bei der Belegschaft erleichtert es, Neuerungen im Betrieb umzusetzen. Geschäftsführungen sollten nicht in panischem Aktionismus verfallen, sondern in Ruhe eine digitale Strategie erarbeiten. Jedes Unternehmen verfügt über Wissens- und Erfahrungspotenziale, an die man anknüpfen kann. Darüber hinaus gibt es Unterstützung durch Förderprogramme des Bundes, um digitale Strategien zu erarbeiten. Wir bedanken uns herzlich bei den Gastgebern für die Gastfreundschaft und das leckere Frühstück. 5

6 Anhang Links und Kontakte zum Thema: Zum Unternehmen Helm-Design Studie zu Qualifizierungsbedarfen in KMU emenstudie_2017_langfassung_final.pdf Umfrage zur Digitalisierung der Wirtschaft PKDigitalisierung-der-Wirtschaft final.pdf Mehrere Publikationen des Instituts der Deutschen Wirtschaft u.a. Beispiele zu CSR entlang der Wertschöpfungskette Vorschlag für ethische Leitlinien für die Digitalisierung von Unternehmen Allgemeine Informationen: Zu den CSR-Botschaftern und den Angeboten in der Region Rheinland: Hinweis zu den Link-Tipps: Die Dokumentation enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden wir derartige Links umgehend entfernen. Quellenangabe: Disclaimer von erecht24, dem Portal zum Internetrecht von Rechtsanwalt Sören Siebert 6

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