Prof. Dr. Ernst Kistler, Dr. Ralph Conrads, Andreas Ebert Demographie und Altern
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1 Beschäftigungsquote älterer Erwerbstätiger insgesamt Anteil der Erwerbstätigen im Alter von 55- Jahre an der Gesamtbevölkerung dieser Altersgruppe Prof. Dr. Ernst Kistler, Dr. Ralph Conrads, Andreas Ebert Demographie und Altern Vortrag bei der Internationalen Abschlusskonferenz 1.1., Erkner Inhalt: 1) Die Herausforderungen nehmen erst noch zu ) Arbeitsfähigkeit als notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung 3) Nur den Arbeitsangebotszwang erhöhen reicht nicht ) Beschäftigungsfähigkeit ist mehr als Arbeitsfähigkeit se dk uk ee fi ie cy pt lv lt nl de cz eu15 es eu5 gr eurozone 1 eurozone fr hu at be lu it mt si sk pl 33 31, 31, 31, 31, 3,, 3,3 3, 5,5 5, 5,1 5, 51, 5, 5,5,1,,5 5,*,5,1 3,1*,5 1, 3,,, 1 3 5,* * Zeitreihenbruch Quelle: Eigene Darstellung nach Eurostat. Darstellung: Bevölkerungsentwicklung in der EU-15 und in A, DE und PT - 5 (Probabilistische Prognose, mittlerer Wert; Index =1) 1% 115% Das Haus der Arbeitsfähigkeit nach Ilmarinen Familie Verwandte, Freunde Arbeitsfähigkeit 11% 15% 1% 5% % Quelle: Eigene Darstellung nach Alho/Nikander. EU A DE PT Arbeit Arbeitsumgebung Inhalte der Anforderung Gemeinschaft u. Organisation Management u. Führung Werte Einstellungen Motivation Kompetenz Kenntnisse Fähigkeiten Gesundheit Funktionelle Kapazität Arbeitsfähigkeit ist eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für die Erfüllung der Lissabon-Ziele Darstellung: Bevölkerung im Alter - Jahre in der EU-15 und in A, DE und PT - 5 (Probabilistische Prognose, mittlerer Wert, Index =1) 1% 115% 11% 15% 1% 5% EU A DE PT % 5% % Quelle: Eigene Darstellung nach Alho/Nikander.
2 Darstellung: Vorausschätzung* des Erwerbspersonenpotenzials in West- und Ostdeutschland bis 5 Alte Bundesländer Neue Bundesländer Entwicklung des durchschnittlichen Renteneintrittsalters und des Zahlbetrags der Neurenten in Deutschland , , männlich weiblich männlich weiblich * Basis: Bevölkerungsentwicklung nach 1. koordinierter Bevölkerungsvorausberechnung, Variante 5 (Statistisches Bundesamt 3). Potenzialerwerbsquoten nach Prognos AG (Eitenmüller, Schüssler, S. ). Aus Datenverfügbarkeitsgründen wurden bei den Erwerbsquoten die Werte für 15 auf die Bevölkerungsstruktur 15 und angewendet (Das dürfte die Zahlen in noch ein Stück weit unterschätzen). 5, Renteneintrittsalter (Jahre) Rentenzahlbetrag (Euro) Quelle: INIFES 5. Quelle: E. Kistler, INIFES nach Daten des VDR. Entwicklung der Altersgruppen in Deutschland von bis 5 (=1; Variante 5) Entwicklung der Zahl der 55 bis unter 5Jährigen bis 5 (=1; Variante 5) 1 15, 1, 13, 1, 1 in Prozent 11, 1, 1,,,, bis unter bis unter 5 5 bis unter bis unter 5 5 und älter Deutschland Neue Länder mit Berlin Alte Länder 3 5 Quelle: INIFES, eigene Darstellung nach Statistisches Bundesamt 3. Quelle: INIFES, eigene Darstellung nach Statistisches Bundesamt 3. Arbeitsfähigkeit und Beschäftigungsfähigkeit (älterer ArbeitnehmerInnen) Darstellung: Wenn Sie an Ihre Arbeit und Ihren Gesundheitszustand denken: Meinen Sie, Ihre heutige Tätigkeit unter den derzeitigen Umständen bis zum Rentenalter ausführen zu können? Eine trennscharfe Frage auch im IMPULS-Test a) Handlungsspielraum 5 k) Entwicklungsmöglichkeiten,5 b) Vielseitiges Arbeiten 3,5 ARBEITSFÄHIGKEIT BESCHÄFTIGUNGSFÄHIGKEIT - Gesundheit - Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes j) Information und Mitsprache 3,5 1,5 c) Ganzheitliches Arbeiten - Kompetenz - Beschäftigungs-/Einstellungs- - Motivation / Führung bereitschaft seitens der Betriebe i) Passende Arbeitsumgebung 1 d) Soziale Rückendeckung h) Passende Arbeitsabläufe e) Zusammenarbeit g) Passende mengenmäßige Arbeit f) Passende inhaltliche Arbeitsanforderungen Ja, wahrscheinlich Nein, wahrscheinlich nicht Quelle: Eigene Darstellung. Quelle: INIFES, Mitarbeiterbefragung im Projekt Smart Region (n=1. in sechs Betrieben).
3 und Ressourcenpotenziale von Erwerbstätigen Typen der Arbeitsqualität Ressourcen und Belastungsniveau (die Qualität der Arbeit) sind entscheidend für die langfristige Arbeitsfähigkeit Geringes Mittleres Hohes Niedriges 1% % 5% Mittleres % 1% 1% Hohes 1% % 3% Typ 5: Geringes Ressourcenniveau 1% Typ : Mittleres Ressourcen-, hohes % Geringe Belastungen & hohe Ressourcen Können Sie sich vorstellen, an Ihrem gegenwärtigen Arbeitsplatz bis zur Rente zu arbeiten? gute Arbeit Typ1 Typ Typ3 Typ 1: Mittleres/hohes Ressourcen-, niedriges % Typ : Mittleres/hohes Ressourcen-, mittleres % Typ 3: Hohes Ressourcen-, hohes 3% Typ schlechte Arbeit Typ 5 Quelle: INIFES/Infratest/FIA Was ist gute Arbeit? 5. Hohe Belastungen & kaum Ressourcen % % % % % 1% Ja, wahrscheinlich Nein, wahrscheinlich nicht Weiß nicht Quelle: INIFES/Infratest/FIA Was ist gute Arbeit? 5. Typisierung der Arbeitsqualität nach Altersgruppen Ein kurzes Zwischenfazit: 1% % % Der Arbeitsangebotszwang wurde bereits massiv erhöht. Das Renteneintrittsalter steigt deutlich seit sinken die Zahlbeträge der neuen Versichertenrenten dramatisch. % % 5% % 3% % 1% % unter 3 Jahre 3 < 5 Jahre 5 < 55 Jahre ab 55 Jahre Arbeitnehmer- Innen insgesamt Quelle: Eigene Berechnungen nach INIFES/Infratest/FIA Was ist gute Arbeit? 5. Typ1 Mittleres bis hohes Ressourcenpotenzial & Niedriges Fehlbean-spruchungsniveau Typ Mittleres bis hohes Ressourcenpotenzial & Mittleres Fehlbean-spruchungsniveau Typ3 Hohes Ressourcen-potenzial & Hohes Fehlbeanspruchungs-niveau Typ Mittleres Ressourcenpotenzial & Hohes Typ5 Niedriges Ressourcen-potenzial Ohne mehr Arbeitsplätze macht das wenig Sinn: Das gilt a) für die Abschaffung der Vorruhestandsinstrumente und b) ganz besonders mit Blick auf die Rente mit. Für zu viele Beschäftigte (Berufe / Branchen) ist unter den gegebenen Bedingungen bereits ein Rentenalter mit 5 unrealistisch. Beschäftigungsfähigkeit ist mehr als Arbeitsfähigkeit! Darstellung: Verbleibsquoten in Beschäftigung zwischen den Altersgruppen 55-5 Jahre und - Jahre nach Kohorten (Angaben in Prozent) 5 1/1 1/ 3 1 Schleswig-Holstein Saarland Bayern Bremen Hamburg Rheinland-Pfalz Nordrhein-Westfalen Deutschland Hessen Niedersachsen Berlin Sachsen Brandenburg Sachsen-Anhalt Mecklenburg-Vorpommern Quelle: INIFES, eigene Berechnungen nach: Statistisches Bundesamt, Fachserie 1, Reihe.1.1.
4 Allerdings herrscht bei entsprechenden Maßnahmen zu oft Fehlanzeige Verbreitung von betrieblichen Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung und Gesundheitsförderung sowie Aus- und Weiterbildungsbeteiligung (3) der Betriebe im ersten Halbjahr (Angaben in Prozent) Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung Neue Bundesländer Alte Bundesländer Einstellungsbereitschaft und -bedingungen gegenüber älteren Bewerbern in West- und Ostdeutschland (Angaben in %) 5 Ostdeutschland 5 5 Maßnahmen zur Gesundheitsförderung 1 3 Ausbildungsbeteiligung Weiterbildungsförderung 1. Halbjahr Quelle: INIFES/SÖSTRA nach IAB-Betriebspanel. 1 Als Teilzeitkräfte Mit befristeten Nur, wenn keine Nur mit Lohn- Andere Verträgen Jüngeren kosten- zuschüssen Voraussetzungen verfügbar Quelle: INIFES/SÖSTRA, eigene Berechnungen nach IAB-Betriebspanel. Einstellung ohne Grundsätzlich Bedingungen keine Einstellung Älterer in % Verbreitung betrieblicher Maßnahmen für ältere Arbeitnehmer in Bayern und (Angaben in %) Altersteilzeit 1 Quelle: Abbildung nach IAB Betriebspanel-. Herabsetzung der Leistungsanforderungen Bayern 3 Altersgemischte Arbeitsgruppen Einbeziehung in Weiterbildung Altersgerechte Weiterbildungsangebote Insgesamt Darstellung: Anteil Älterer (ab 5) an den Einstellungen im 1. Halbjahr 5 nach Branchen Land- und Forstwirtschaft Bergbau / Energie / Wasser Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel und Reparatur Verkehr und Nachrichtenübermittlung Kredit- und Versicherungsgewerbe Dienstleistungen - Unternehmensnahe Dienstleistungen - Erziehung und Unterricht - Gesundheits- und Sozialwesen - Übrige Dienstleistungen Organisationen ohne Erwerbszweck Öffentliche Verwaltung Insgesamt Ost West Quelle: SÖSTRA/INIFES nach IAB-Betriebspanel 5. Ein kurzes Zwischenfazit Man sollte sich von einzelnen Erfolgen nicht täuschen lassen Die entscheidende Herausforderung liegt in den nächsten Jahrzehnten nicht in der Schrumpfung des Erwerbspersonenpotenzials, sondern in seiner Alte-rung Auch die 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberech-nung (November ) wird daran wenig ändern Zum Thema kursieren zu viele Mythen ( teure Ältere; Defizithypothese; besonders niedrige Beschäftigungs-quote Älterer in Deutschland etc.)
5 Langfristprojektionen der Arbeitslosenquote in verschiedenen Gutachten und Berichten (Angaben in Prozent) Darstellung: Entwicklung des Arbeitsvolumens in Deutschland 1 Ostdeutschland in % Quelle: INIFES, eigene Darstellung nach: Deutscher Bundestag 1, sowie den genannten Gutachten. Prognos ` O Prognos ` U IW ifo II "Herzog"- Kommission "Rürup"-Kommission () Prognos- Deutschlandreport Quelle: IAB 3. Altersstruktur in der EU-15 und in den 1 neuen Mitgliedsstaaten am Anteil der Erwerbsminderungsrenten und Anteil der Arbeitslosen mit gesundheitlicher Einschränkung nach Berufsgruppen, Deutschland (Angaben in Prozent) 5, Anteil der Arbeitslosen mit gesundheitlichen Einschränkungen (in %), 35, 3, 5,, 15, 5 Unternehmer, Wirtschaftsp. 1, 5, Abgeordnete Techniker Seelsorger Lehrer INSGESAMT Ingenieure 1 Chemiker, Physiker Geistes- und naturw. Berufe Ärzte, Apotheker 1 Rechtswahrer, -berater 5 Warenprüfer Lagerverwalter, verw. Berufe Hauswirtschaftliche Berufe 3 Nachrichtenverkehr 1 Gästebetreuer 3 Back-, Konditorwarenhersteller 3 Montierer und Metallberufe 53 Hilfsarbeiter (o. Angabe) 1 Speisenbereiter Fleisch-, Fischverarbeiter 1 Steinbearbeiter Straßen-, Tiefbauer Bauausstatter Maurer, Betonbauer 5 Zimmerer, Dachdecker, Gerüstb.,, 5, 1, 15,, 5, 3, 35,, 5, 5, Anteil der Erwerbsminderungsrenten an den Rentenneuzugängen (in %) Quelle: Europäische Kommission. Anm.: Zwei Ausreißer wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit aus der Abbildung entfernt. Dabei handelt es sich um die Berufsgruppe der Bergleute () und um die Dienst- und Wachberufe () Quelle: INIFES, eigene Berechnungen nach Bundesagentur für Arbeit und Daten des VDR. Haben wir vielleicht ganz gute Antworten Fazit: Zu wenig Betriebe stellen sich den Herausforderungen eines alters- und alternsgerechten Arbeitens Insbesondere in kleineren Betrieben und bestimmten Branchen / Berufen kumulieren die Probleme. Betriebliche Lösungen alleine riechen aber auch nicht aus (gespaltene Arbeitsbedingungen). Ein Ende des Jugendwahns nützt allen Beteiligten. Alters- und alternsgerechte Arbeitsbedingungen zu schaffen rechnet sich für alle Beteiligten. aber leider auf die falschen Fragen? VIELEN DANK FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT!
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