Holzmobilisierung im Kleinprivatwald. Ergebnisse der Pilotprojekte in Eifel und Lausitz - Abschlußbericht -

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1 Holzmobilisierung im Kleinprivatwald Ergebnisse der Pilotprojekte in Eifel und Lausitz - Abschlußbericht -

2 Das Projekt wurde in den Jahren 2004 bis 2007 durchgeführt. Bearbeiter war die Gesellschaft für Managementconsulting Becker, Borchers, Wippel d.b.r.. Projektpartner in den Regionen waren der Waldbauverein Bitburg e.v. und die Forstbetriebsgemeinschaft Brauna w.v.. Die Berichterstellung lag bei Dr. Bernd Wippel und Prof. Dr. Dr. h.c. Gero Becker. Eine Zusammenfassung des Endberichts sowie weitere mobilisierungsrelevante Inhalte aus dem Projekt sind unter abrufbar. Bonn, Dezember 2008

3 Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort Ausgangslage und Problemstellung Ziele und konzeptionelles Vorgehen Regionen Mobilisierungsregion Eifel Mobilisierungsregion Lausitz Zusammenfassende Einschätzung der Regionenauswahl Strategien Strategien der Mobilisierung Strategien der Zusammenarbeit mit den Akteuren Strukturen Eifel Lausitz Prozesse Eifel Lausitz Instrumente Abrechnungssoftware Textdokumente Gestalterische Elemente - Branding Geografische Informationssysteme Internetgestützte Kommunikation und Dokumentation Musterkalkulationen, Hard- und Software, Support Präsentationen Zusammenfassung Faktor Mensch Coaching durch das BBW-Team vor Ort Teilnahme an Seminaren und Exkursionen Erfolge Überblick Holzmengen Kosten der Mobilisierung...87 Projektabschlussbericht Kapitel 2

4 10.4 Organisation und Prozesse FuE-Ansätze Waldbesitzer und Waldbesitzstruktur (Lausitz) Waldbesitzer und Waldbesitzstruktur (Eifel) Luftbildinventur Waldbesitzermotive (Eifel) GPS und GIS in der Nutzungsvorbereitung (Lausitz) Auszeichnen in homogenen Kiefernbeständen (Lausitz) Optimierungen in der Prozesskette (Eifel) Öffentlichkeitsarbeit Formen der Öffentlichkeitsarbeit Wirkungen und Wertung Erfolgreiche Fortsetzung Überblick Lausitz Projektregion Eifel Anhang Projektabschlussbericht Kapitel 3

5 1 Vorwort Hohe Nutzungsreserven im Privatwald und die Erkenntnis, dass diese nur eingeschränkt markt- und preisbeeinflusst nutzbar gemacht werden können, führen zur Frage nach den Möglichkeiten einer verbesserten Bereitstellung von Rohholz aus dem Privat- und insbesondere aus dem Kleinprivatwald. Der Holzabsatzfonds hat diese Fragestellung bereits 2004 aufgegriffen und die Durchführung von zwei Pilotprojekten initiiert. Der Schwerpunkt sollte in der Entwicklung von Mobilisierungsinstrumenten und deren Umsetzung liegen. Im Juli 2004 wurde die Gesellschaft für Managementconsulting Becker, Borchers, Wippel (BBW-Consult) mit der Durchführung dieser Aufgabenstellung betraut. In der Zielformulierung des Projektes heißt es: In einer [... ] typischen Modellregion werden im Rahmen eines integrierten Ansatzes unter Beteiligung der entscheidenden Akteure die insbesondere im kleinen Privatwald nachgewiesenen Nutzungsreserven nachhaltig aktiviert. Leitideen sind: Hinführung zu selbstverantwortlichem Handeln, Wirtschaftlichkeit, Freisetzen von Eigeninitiative und Marktkräften, schlanke Abläufe, gemeinsames Erarbeiten von Rationalisierungspotentialen, Offenheit und gegenseitiges Vertrauen. Bei der beispielhaften Realisierung kommen moderne Akquisitions-, Planungs-, Kommunikations- und Logistiksysteme zum Einsatz. Der Erfolg des Projekts wird anhand der dauerhaften Mobilisierung wesentlicher zusätzlicher Holzmengen in der Region für den Holzmarkt dargestellt und quantifiziert. Der nachfolgende Bericht skizziert in ergebnisorientierter Form die wesentlichen Erkenntnisse und Erfahrungen die im Projektzeitraum gewonnen wurden. Die Gliederung orientiert sich an den in den Projekten identifizierten Problemkreisen. Die Bearbeiter des Projektes bedanken sich bei den Geschäftsführern und Vorständen der beteiligten Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse und bei den verantwortlichen Mitarbeitern der Landesforstverwaltungen für deren engagierte Unterstützung und deren Bereitschaft, den Umsetzungsprozess mitzugestalten. Ein Dank gilt auch der Holzindustrie, die den Prozess der Bündelung des Holzes aus dem Kleinprivatwald aktiv unterstützte. Wir bedanken uns beim Holzabsatzfonds für die Möglichkeit zur Durchführung des Vorhabens und bei dessen Mitarbeitern für die in allen Phasen engagierte Begleitung des Projektprozesses. Vor allem aber soll der Dank den vielen Waldbesitzern gelten, die durch ihre Beteiligung wie auch durch ihre Skepsis in hohem Maße zum Erkenntnisgewinn und zu den Projektergebnissen beigetragen haben. Freiburg, den 31. März 2008 Bernd Wippel, Gero Becker, Jens Borchers Projektabschlussbericht Kapitel 1 Vorwort 4

6 2 Ausgangslage und Problemstellung Die Auswertung der Bundeswaldinventur II (BWI2) aus dem Jahr 2002 führte zu zwei aus Sicht des Holzmarktes und der Holzindustrie wichtigen Erkenntnissen: Zum einen wurde deutlich, dass in dem 13-jährigen Zeitraum zwischen der ersten und zweiten Waldinventur die Holzvorräte in Deutschland im Durchschnitt weiter zugenommen haben, was bedeutet, dass die tatsächliche industrielle und energetische Nutzung von Holz in diesem Zeitraum deutlich hinter den nachhaltigen Nutzungsmöglichkeiten zurückgeblieben ist. Eine nach Waldbesitzarten und Holzartengruppen differenzierte Betrachtung machte weiterhin deutlich, dass die Nutzungszurückhaltung, und als Konsequenz ein Vorratsaufbau, vor allem im mittleren und kleineren Privatwald, teilweise auch im kleinen Körperschaftswald erfolgte, während in den größeren staatlichen, kommunalen und privaten Forstbetrieben die nachhaltigen Nutzungsmöglichkeiten weithin ausgeschöpft wurden. Insbesondere bei dem in der jüngeren Vergangenheit und heute stark nachgefragten Sortimentsbereich 'schwächeres / mittelstarkes Fichtenstammholz' sind erweiterte Nutzungsmöglichkeiten praktisch ausschließlich im Privatwald gegeben. Für die in den vergangenen Jahren deutlich expandierende Holzindustrie bedeutet dieser Befund, dass eine ausreichende Versorgung mit den benötigten Rohholzmengen und Sortimenten nur dann gewährleistet ist, wenn die im Privatwald georteten Einschlagsreserven konsequent genutzt werden. Dies gilt umso mehr, als sich in der jüngsten Vergangenheit im Energiesektor eine zusätzliche mengenmäßig immer bedeutsamere Nachfrage nach Rohholz entwickelt. Forschungsergebnisse aus der Privatwaldforschung und praktische Erfahrungen aus der Privatwaldberatung und betreuung zeigen deutlich, dass eine steigende Nachfrage am Holzmarkt und damit verknüpfte Preiserhöhungen zwar wichtige, aber keineswegs notwendige und hinreichende Voraussetzungen dafür sind, dass auch im Kleinprivatwald mehr Holz eingeschlagen wird. Alle Experten sind sich darin einig, dass zusätzlich ungünstige Rahmenbedingungen verbessert und weitere motivatorische Anreize gegeben werden müssen, wenn insbesondere auch im kleinen und kleinsten Privatwald nennenswerte Holzmengen 'mobilisiert' werden sollen. Einzelne Beispiele in verschiedenen Regionen Deutschlands zeigen, dass dies insbesondere dann möglich ist, wenn die von staatlicher Seite angebotene offizielle Beratung und Betreuung der Landesforstverwaltungen durch private Initiativen der Waldbesitzer, aber auch durch Impulse aus der Holzindustrie flankiert und verstärkt wird. Die Analyse der in solchen 'Leuchtturmprojekten' gegebenen Verhältnisse macht jedoch auch deutlich, dass sich die dort gewonnenen Erkenntnisse nicht ohne Weiteres auf andere Regionen und Situationen übertragen lassen, sich also nicht quasi automatisch in der Fläche verbreiten. Nutzungsreserven fast ausschließlich im Privatwald Preise allein sind nicht ausschlaggebend für die Mobilisierung im Kleinprivatwald Umsetzung unter wissenschaftlicher Begleitung In dieser Situation ergriff der Holzabsatzfonds die Initiative und regte an, im Rahmen von praxisnahen und konkreten Mobilisierungsprojekten die notwendigen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine wirksame Rohholzmobilisierung aus dem Kleinprivatwald zu identifizieren und auf dieser Grundlage über einen längeren Zeitraum hinweg und unter wissenschaftlicher Begleitung geeignete Instrumente und Maßnahmen nicht nur zu entwickeln, sondern auch beispielhaft umzusetzen. Dies sollte vorzugsweise in solchen Regionen geschehen, in denen bisher trotz vorhandeprojektabschlussbericht Kapitel 2 Ausgangslage und Problemstellung Entwicklung von Instrumenten und deren Umsetzung in Regionen mit geringer Holznutzung 5

7 ner staatlicher Betreuungssysteme eine unzureichende Einschlagstätigkeit im Privatwald vorliegt. Zugleich sollten die unterschiedlichen strukturellen, holzmarktbezogenen und naturalen Voraussetzungen, die in den verschiedenen Regionen Deutschlands anzutreffen sind, durch die Auswahl geeigneter Modellprojekte abgebildet werden. Auf die durch den HAF erfolgte Ausschreibung bewarben sich mehrere Anbieter. Am 16. Juli 2004 erhielt die Gesellschaft für Managementconsulting Becker, Borchers, Wippel (BBW-Consult) den Auftrag zur Realisierung des Projekts. Vereinbart wurde die Durchführung von zwei Projekten in deutlich unterschiedlich strukturierten Regionen Deutschlands. Nach einem in den wesentlichen Grundzügen einheitlichen Vorgehen sollten zeitlich parallel in beiden Pilotprojekten innerhalb eines Zeitraums von 36 Monaten beispielhaft deutliche Mobilisierungserfolge erzielt werden. Zusammenfassung 'Ausgangslage und Problemstellung' Holznutzungsreserven befinden sich in Deutschland vor allem im kleineren Privatwald. Die steigende Nachfrage der verarbeitenden Industrie und der zunehmende Verbrauch zur energetischen Nutzung führen zwar zu Preissteigerungen. Jedoch sind ökonomische Anreize - insbesondere für die Eigentümer des Kleinprivatwaldes - allein nicht ausschlaggebend zur vermehrten Nutzung des Rohstoffs. Die Kernfrage lautet daher, welche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine wirksame Rohholzmobilisierung aus dem Kleinprivatwald gegeben sein müssen. In zwei Regionen Deutschlands sollte dieser Frage nachgegangen werden. Dabei sollte der Fokus auf solche Regionen gelegt werden, in denen trotz vorhandener staatlicher Betreuungssysteme die Einschlagstätigkeit im Privatwald unterdurchschnittlich ist. Für die ausgewählten Regionen sollten in einem beispielhaften Vorgehen geeignete Instrumente und Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Projektabschlussbericht Kapitel 2 Ausgangslage und Problemstellung 6

8 3 Ziele und konzeptionelles Vorgehen Zur Umsetzung des Auftrags entwickelte BBW-Consult als Bestandteil des Angebots ein modulares Konzept, welches 7 Elemente umfasst: Regionenauswahl Informationsbasis Potentialanalyse Motivation und Mobilisierung Nutzungsoptimierung Implementierung Nachbetreuung. Um die für die nord- und ostdeutsche Tiefebene typische Situation (mäßige Standorte, ebenen Lagen, kiefernbetonte Aufbaubetriebe) zu repräsentieren und auch um die spezifischen Verhältnisse in den neuen Bundesländern abzubilden, wurde vereinbart, ein Pilotprojekt möglichst in den neuen Bundesländern anzusiedeln. Als zweite Pilotregion sollte eine für Westdeutschland und Süddeutschland typische Situation ausgewählt werden, die durch Mittelgebirgslagen, bessere Standorte und die Fichte als dominierende Baumart geprägt ist. Die Projektregionen sollten weiterhin so ausgewählt werden, dass die erarbeiteten Ergebnisse und Erkenntnisse auf andere, in Wesentlichem vergleichbare Regionen übertragbar sind. Neben der naturalen Ausstattung waren daher die Betreuung durch die Landesforstverwaltung, die Strukturen des Privatwaldes und seine bisherige Organisation sowie die jeweilige Struktur der Holzindustrie wichtige Auswahlkriterien. In einem durch das Projektteam durchgeführten und vom HAF als Auftraggeber begleiteten Auswahlprozess wurden zu Projektbeginn diejenigen Regionen in Deutschland identifiziert, die durch einen wesentlichen Anteil von kleinem Privatwald geprägt sind. Es wurde geprüft, in welchen dieser Regionen in der jüngeren Vergangenheit eine deutliche Unternutzung gegeben war. Weiteres Auswahlkriterium war das weitgehende Fehlen einer funktionierenden, von Privatwaldinitiative getragenen Organisation zum Einschlag und zur Vermarktung von Holz aus dem Privatwald. Schließlich wurde geprüft, inwieweit die jeweils zuständigen Landesforstverwaltungen einer maßgeblich auf der Eigeninitiative der Waldbesitzer aufbauenden Intensivierung der Nutzung im Rahmen des Projekts voraussichtlich positiv gegenüber stehen würden. Unter Berücksichtigung dieser Kriterien fiel die Auswahl schließlich auf das Gebiet der östlichen Lausitz im Freistaat Sachsen (in der Folge kurz 'Mobilisierungsprojekt Lausitz' genannt) und auf das Privatwaldgebiet in der rheinland-pfälzischen Eifel im Raum Bitburg (im Folgenden kurz 'Mobilisierungsprojekt Eifel' genannt). Wesentlich für die Regionenauswahl waren folgende Kriterien: Unternutzung fehlende Strukturen vorhandene Kooperationspartner Für diese beiden Projektregionen wurde mit dem Auftraggeber vereinbart, dass im Rahmen eines auf 36 Monate angelegten Prozesses nachweisbare Mobilisierungserfolge erzielt werden sollten. Dazu sollte der Einschlag im Privatwald im Vergleich zum Status quo deutlich erhöht werden, es sollte eine deutlich größere Privatwaldfläche als bisher in die Nutzung miteinbezogen werden, und schließlich sollte eine deutlich Projektabschlussbericht Kapitel 3 Ziele und konzeptionelles Vorgehen 7

9 größere Anzahl an Privatwaldbesitzern als bisher aktiv an Nutzungsmaßnahmen beteiligt werden. Der Auftraggeber wurde in vierteljährlichen Berichten über den Arbeitsfortschritt und die erzielten Zwischenergebnisse für jedes der beiden Projekte informiert. Zusätzlich wurde im Rahmen von Informationsveranstaltungen und durch Veröffentlichungen in der allgemeinen und fachlichen Presse bereits während der Bearbeitung laufend über die Durchführung der Projekte und die dabei gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse in der Öffentlichkeit berichtet. Parallel wurde sowohl über die Website des HAF als auch über für die beiden jeweiligen Projekte eingerichteten Websites über die Projekte informiert. Laufende interne und externe Projektinformationen durch Quartalsberichte, über die Fachpresse und auf Internetseiten Im Folgenden werden die wesentlichen Erfahrungen und Erkenntnisse des Projektes in knapper Form und ergebnisorientiert dargestellt. Die Gliederung dieses Abschlussberichts orientiert sich an den wichtigsten Problemkreisen, die im Laufe der Projektbearbeitung identifiziert wurden. Zusammenfassung 'Ziele und konzeptionelles Vorgehen' Als Auswahlkriterien für die Pilotregionen wurden eine Unternutzung im Privatwald, fehlende private Initiativen zur Holzmobilisierung und Kooperationsbereitschaft bei den Akteuren, insbesondere bei den Forstverwaltungen und Waldbesitzerverbänden formuliert. Aus naturaler Sicht sollte eine Region mäßige, kiefernbetonte Standorte repräsentieren und eine weitere Region durch bessere, eher fichtenbetonte Standorte gekennzeichnet sein. Als Pilotregionen ausgewählt wurden die östliche Lausitz im Freistaat Sachsen (Schwerpunkt Kamenz und Hoyerswerda) und die Region Bitburg in der rheinlandpfälzischen Eifel. Projektabschlussbericht Kapitel 3 Ziele und konzeptionelles Vorgehen 8

10 4 Regionen In der ersten Projektphase wurden in enger Abstimmung mit dem Holzabsatzfonds zwei Projektregionen ausgewählt. Eine Region sollte eher die Verhältnisse West- und Südwestdeutschlands repräsentieren, also mittlere bis höhere Lagen mit Fichte und ggf. Buche als Hauptbaumarten und vergleichsweise günstigen Vorrats- und Zuwachsverhältnissen. Die zweite Region sollte für die Verhältnisse in Mittel- und Ostdeutschland typische Charakteristika, wie kiefernbetonte, eher mäßig bevorratete Bestände mit entsprechend geringen Zuwächsen, aufweisen. Gefordert waren für beide Regionen ein hoher Privatwaldanteil, insbesondere des Klein- und Kleinstprivatwaldes und eine im Vergleich zu den Potentialen unterdurchschnittliche Holznutzung. Zudem sollte die Entscheidung für eine Region von der Zusage der jeweiligen Landesforstverwaltung, das Projekt aktiv zu unterstützen, abhängig gemacht werden. Insbesondere mit der Forderung, vorhandene Privatwalddaten dem Projekt zur Verfügung zu stellen, wurde ein wesentliches Kriterium für die Auswahl formuliert. Auswahlkriterien: hoher Privatwaldanteil Unternutzung kooperationsbereite Landesforstverwaltung Die Wahl fiel schließlich auf Regionen in der sächsischen Lausitz und in der rheinlandpfälzischen Eifel. 4.1 Mobilisierungsregion Eifel Gebietsauswahl Um eine einheitliche Beurteilungsgrundlage zur Regionenauswahl zu schaffen, wurden bei verschiedenen Landesforstverwaltungen Strukturdaten zum Privatwald nach einem einheitlichem Muster abgefragt (vgl. Anlage 'Checkliste'). Nach Vorgesprächen und Sichtung dieser Privatwalddaten wurden im Rahmen des Auswahlprozesses zahlreiche Gespräche geführt, u.a. mit den Landesforstverwaltungen in Hessen, BadenWürttemberg, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen, sowie der Landwirtschaftskammer Hannover. Dabei wurden folgende Regionen näher geprüft: Odenwald im Grenzgebiet von Hessen und Baden-Württemberg Bitburg und Prüm (Eifel) Celle bzw. Heidmark (Niedersachsen) sowie Schwäbisch-Fränkischer Wald, Südschwarzwald und Nordschwarzwald (Baden- Württemberg) Alle Regionen sind durch die im Vergleich zu den naturalen Nutzungsmöglichkeiten geringen tatsächlichen Nutzungsansätze im kleinparzellierten Privatwald geprägt. Unterschiede zeigten sich in der Größe (Odenwald eher zu klein), hinsichtlich der bisher bereits vorhandenen Aktivitäten im Privatwald (im Bereich der Heide waren schon wichtige Anstöße gegeben), in der Detailstruktur des Privatwaldes (RheinlandPfalz sehr klein und ertragsschwach), hinsichtlich der potentiellen Vermarktungsmöglichkeiten (Holzindustrie in der Region), sowie der zur Verfügung stehenden Datenquellen. Die Bereitschaft und Möglichkeit der jeweils in den Regionen zuständigen Forstbehörden zur Mitwirkung im Projekt erwies sich als sehr unterschiedlich ausgeprägt. Projektabschlussbericht Kapitel 4 Regionen Hohe Motivation der Privatwaldvertreter und der Landesforstverwaltung 9

11 Die Wahl fiel schließlich auf die Region Bitburg in der rheinland-pfälzischen Eifel. Ausschlaggebend waren neben einem hohen Privatwaldanteil vor allem die Bereitschaft der Akteure das Projekt in der Region etablieren zu wollen. Sowohl von Seiten des dortigen Waldbauvereins als auch von Landesforsten Rheinland-Pfalz wurde der dringende Wunsch und die Notwendigkeit der Projektdurchführung bereits beim ersten Treffen im Juni 2005 in Bettingen bei Bitburg betont Kurzprofil der Mobilisierungsregion 'Eifel' Zentrum des Projektgebietes ist das Vereinsgebiet des Waldbauvereins Bitburg (WBV Bitburg), das sich über den Landkreis Bitburg-Prüm, mit den Verbandsgemeinden Kyllburg, Bitburg, Bitburg-Land, Speicher, Irrel und Neuerburg, erstreckt. Im dem Gebiet liegen die Forstämter Bitburg und Neuerburg. Vier staatliche Betreuungsförster sind für die Beratung und Betreuung im Vereinsgebiet zuständig. Der Privatwald macht hier mit 48% fast die Hälfte der gesamten Waldfläche ( ha) aus. In der Verbandsgemeinde Neuerburg liegt der Privatwaldanteil sogar bei 75%. Die Gesamtfläche von ha im Gebiet des Waldbauvereins Bitburg verteilt sich auf knapp Abbildung 1: Lage des Projektgebietes Eifel Waldbesitzer. In den zugehörigen Kommunen besitzt ein Waldbesitzer durchschnittlich knapp einen halben Hektar Wald. Die Kleinparzelliertheit des Privatwaldes der Region ist eine Folge der Realteilung. Kenndaten 'Eifel': ha Privatwald 0,5 ha durchschnittl. Waldbesitzgröße 1-1,5 Efm/a/ha Nutzung 62 % der Fläche organisiert im WBV Die nachfolgende Tabelle macht deutlich, dass es keinen mittelgroßen Waldbesitz in der Region gibt. Nur 300 Betriebe besitzen 'attraktive' Flächen von über 10 bis 100 Hektar. Der Großteil der Flächen besteht der Besitzgröße von einem bis 10 Hektar, was wiederum nicht immer gleichbedeutend mit arrondierten Flächen sein muss. Betriebsgröße Kleins tprivatwald ( < 1 ha) Kleinprivatwald ( 1 10 ha) Mittlerer Privatwald ( ha) Größerer Privatwald ( über 100 ha) insgesam t Zahl der Betriebe Fläche ha ha ha ha ha Tabelle 1: Forstbetriebsgrößen im Waldbauvereinsgebiet Bitburg Mit ca Mitgliedern sind etwa acht Prozent der Privatwaldbesitzer im Waldbauverein Bitburg organisiert. Der flächenbezogene Organisationsgrad ist mit 62% (ca Hektar Mitgliedsfläche) deutlich höher als der waldbesitzerbezogene (nur ca. 8 %). Die durchschnittliche Waldbesitzgröße je Mitglied liegt bei ca. fünf Hektar je Waldbesitzer. Im Waldbauverein sind, wie auch andernorts, vor allem der mittlere und größere Waldbesitz organisiert. Trotz eines in Bezug auf die Fläche Projektabschlussbericht Kapitel 4 Regionen 10

12 hohen Organisationsgrades, waren die Nutzungsaktivitäten im Privatwald insgesamt bislang sehr niedrig. Erhebungen bei den Forstämtern ergaben eine durchschnittliche Nutzung von etwa einem bis eineinhalb Festmeter pro Jahr und Hektar. Die Hauptbaumarten im Projektgebiet sind die Fichte mit einem Flächenanteil von ca. 32% und die Buche mit 31%. Die meisten Fichtenbestände sind durch Aufforstungen von Kahlschlagsflächen nach dem 2. Weltkrieg bis in die 60er Jahren entstanden. Der größte Teil der Fichtenbestände ist somit zwischen 40 und 60 Jahren alt. Der Zuwachs der Fichte liegt über alle Altersklassen hinweg bei 11 Fm/ha. Die Privatwaldflächen im Gebiet des Waldbauvereins Bitburg sind vielfach im Eigentum praktizierender Landwirte. Die Landwirtschaft wird im Bereich der Südeifel noch sehr intensiv betrieben. Der tief greifende Strukturwandel in der Landwirtschaft führt jedoch dazu, dass die Betriebseinheiten immer größer werden und die Betriebe in der Regel personell unterbesetzt sind. Während früher, insbesondere in den Wintermonaten, nach Abschluss der Erntearbeiten, im Wald gearbeitet wurde, ist dies heute für die Landwirte kaum noch zu realisieren. Notwendige Bestandespflegeund DurchforsAbbildung 2: Der Waldbauverein Bitburg und die benachbarten Waldbauvereine tungsmaßnahmen im Wald unterbleiben daher weitestgehend. Dies führt zu einem Vorratsaufbau, aber auch zu erheblichen Pflegerückständen mit den damit verbundenen Beeinträchtigungen der Bestandesstabilität. Ungepflegte Bestände sind besonders anfällig gegen Windwurf, Schneebruch und Borkenkäferkalamitäten. Die Waldbesitzer in Rheinland-Pfalz sind über Kreiswaldbauvereine flächendeckend organisiert. Angrenzend an den WBV Bitburg liegen die Waldbauvereine Prüm, TrierSaarburg, Wittlich und Daun (vgl. Grafik). Nachfragepotentiale Die Nachfragepotentiale hängen von den regional bestehenden Kapazitäten der Säge-, Holzwerkstoff-, Papier- und Zellstoffindustrie ab. Zudem spielen die gewerblichen und privaten Nachfrager nach Energieholz eine zunehmend bedeutende Rolle. Projektabschlussbericht Kapitel 4 Regionen 11

13 Von den größeren Unternehmen der Holzindustrie wurden die Kapazitätsdaten, die während des Projektzeitraums einer starken Dynamik unterlagen, zur Jahresmitte 2006 erfasst. Sie spiegeln den Stand des Jahres 2005 wider und basieren auf Firmenangaben, Internetrecherchen oder Experteneinschätzungen. Demnach betrugen die Verarbeitungskapazitäten im Nord-Westen von Rheinland-Pfalz, im Saarland und im Süden von Nordrhein-Westfalen etwa 2,3 Mio Fm. Gute Absatzmöglichkeiten in der Region auch an mittelgroße Abnehmer Abbildung 3: Nachfragepotentiale für die Projektregion Eifel (Stand 2005); Kapazitäten der Säge-, Holzwerkstoff- und Papier-/Zellstoffindustrie Daneben erfolgte eine Erfassung der mittleren und kleineren Sägewerke der Region. Zu diesen Unternehmen sollten im Rahmen der Vermarktung bei Bedarf Kontakte aufgebaut werden. Hintergrund war die Annahme, dass für einen möglichen Anfall kleinerer Mengen Absatzwege gefunden werden müssen. Neben der stofflichen Verwertung gibt es eine zunehmende Anzahl von gewerblichen und auch privaten Nachfragern nach Energieholz. Dieses Geschäftsfeld wurde nicht intensiv bearbeitet. Der Waldbauverein sollte in der Startphase nicht in einer von niedrigen Preisen und geringen Margen sub-sitenzwirtschaftlich geprägten Branche agieren. Projektabschlussbericht Kapitel 4 Regionen 12

14 Abbildung 4: Kleinsägewerke als potentielle Rohholznachfrager Angebotspotentiale Das Rohholzpotential aus dem Privatwald der Projektregion ( ha) wird bei einer nutzbaren Menge von ca. 8 Efm/a/ha über alle Baumarten hinweg auf etwa Efm geschätzt. Da es durch eine Absprache mit den Landesforsten Rheinland-Pfalz keine Konkurrenz in der Vermarktung gibt, kann diese Menge größtenteils als theoretisch mobilisierbare Basis für den Waldbauverein definiert werden. Setzt man die nicht über den Waldbauverein zu vermarktenden Mengen (Eigenbedarf, Energieholz) zwischen 20 und 25 % an, dann verbleiben etwa Efm/a an theoretischem Potential. Für technisch realisierbar aufgrund von vorhandener Erschließung und befahrbaren Hangneigungen werden etwa 75 Prozent, also ca Efm, eingestuft. Bei einer erfolgreichen Mobilisierung von 50 % der Waldflächen lägen nach dieser groben Analyse die mobilisierbaren Menge bei ca Efm/a. Vom theoretisch nutzbaren Potential von Efm/a zu einem realisierbaren Menge von Efm/a Diese Daten basieren auf einer umfassenden Potentialerhebung im Jahr Der Bericht liegt dem Holzabsatzfonds vor Mobilisierungsregion Lausitz Gebietsauswahl Die zweite Projektregion sollte typische mittel- und ostdeutsche Verhältnisse repräsentieren. Hierzu wurden im Vorfeld insbesondere für die Bundesländer Sachsen1 Franzen, E. und B. Wippel (2005): Vom Potential zur Nutzung: Erstellung eines regionalen Katasters für Waldenergie- und Nutzholz für das Gebiet des Waldbauvereins Bitburg e.v. Projektabschlussbericht Kapitel 4 Regionen 13

15 Anhalt, Sachsen und Brandenburg Daten über potentiell geeignete Regionen erhoben. Diese umfassten Naturaldaten, Daten zum Waldbesitz und Holzmarktdaten (vgl. Checkliste im Anhang). Als Datenbasis wurde auf fortgeschriebene Daten des Datenspeichers Wald der Landesforstverwaltungen Brandenburg, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern und der Bundeswaldinventur zurückgegriffen. Abbildung 5: Lage des Projektgebietes Lausitz mit den beiden Forstbetriebsgemeinschaften Brauna (westlich von Kamenz) und Großdubrau Es wurden mehrere Gespräche mit Verantwortlichen in verschiedenen Regionen geführt. Zur Vorbereitung dieser Gespräche wurde ein Steckbrief des geplanten Mobilisierungsprojektes erstellt. Die entscheidenden Fachgespräche fanden mit Vertretern aus Sachsen ( in Dresden) und Brandenburg ( in Göttingen) statt. Im Gespräch waren die Regionen Doberlug-Kirchhain und Kyritz in Brandenburg, sowie die sächsische Lausitz und das Vogtland (Sachsen). BBW-Consult wurde bei der Regionenauswahl durch Herrn PD Dr. Denie Gerold von der Ostdeutschen Gesellschaft für Forstplanung (OGF) unterstützt. Die Wahl viel schließlich auf die sächsische Lausitz. Da die formulierten Kriterien von der Region in Südbrandenburg (Doberlug-Kirchhain) in gleichem Maße erfüllt worden waren und die Regionen aneinander angrenzen, sollten zur Projektmitte die Aktivitäten über Sachsen hinaus nach Südbrandenburg ausgedehnt werden Kurzprofil der Mobilisierungsregion 'Lausitz' Gemeinsam mit Sachsenforst wurde in der Lausitz zunächst eine Projektregion definiert, die die Forstämter Weißkollm, Weißwasser, Kamenz, Hoyerswerda und Neschwitz einschloss. Die Waldfläche dieses Gebietes beträgt insgesamt ca Hektar. Der Schwerpunkt liegt auf dem Privatwald mit etwa Hektar; schließt man die noch zu pri- Kenndaten 'Lausitz': ha Privatwald 5 ha durchschnittl. Waldbesitzgröße 1-1,5 Efm/a/ha Nutzung FBG'n nicht flächendeckend Projektabschlussbericht Kapitel 4 Regionen 14

16 vatisierenden BVVG-Wälder mit ein, dann beträgt die Fläche sogar Hektar. Davon werden etwa ha von Betrieben mit eigenem forstlichen Personal bewirtschaftet. Während der Projektlaufzeit zeigte sich, dass diese Fläche in ihrer räumlichen Ausdehnung zu groß war, um sie mit den bestehenden Personalressourcen erfolgreich zu bearbeiten. Es erfolgte daher eine Konzentration der Arbeiten auf das Gebiet des ehemaligen Forstamtes Kamenz. Die Waldbesitzstrukturen weisen für die Lausitz insgesamt eine starke Dominanz des Kleinprivatwaldes bei geringer Ausprägung der Staatswaldflächen auf. Von insgesamt ca ha Wald im Kamenzer Raum befinden sich gut ha bzw. 68 % in der Hand von privaten Waldbesitzern ohne eigenes forstliches Fachpersonal. Mit eigenem forstlichen Fachkräften wird auf knapp ha bzw. 20 % der Fläche gewirtschaftet (Privat-, Kirchen- und Kommunalwald). Der Staatswald hat mit weniger als 200 Hektar bzw. einem Flächenprozent eine verschwindend geringe Bedeutung. Der Privatwald ohne eigenes forstliches Personal besitzt eine Durchschnittsgröße von etwas über drei Hektar. Die Waldbesitzstruktur scheint damit günstiger als in der Eifel (s.u. Tabelle). Dieses Bild könnte verfälscht sein durch eine unterschiedliche Verteilung in den Größenklassen, die nur bei feinerer Differenzierung erkennbar wird. Betriebsgröße Zahl der Betriebe Fläche in ha Kleinstprivatwald ( < 1 ha) Kleinprivatwald ( 1 10 ha) Mittlerer Privatwald ( ha) Größerer Privatwald ( über 100 ha) insgesamt Tabelle 2: Waldbesitzverteilung im Gebiet des ehemaligen Forstamtes Kamenz Die Aktivitäten des Projekts sollten in der Region in enger Zusammenarbeit mit der Waldpflegegemeinschaft Brauna stattfinden. Diese war bereits zum Zeitpunkt der Auswahlentscheidung als wirtschaftlicher Verein für die Mitglieder in der Holzvermarktung tätig. Der Geschäftsführer betreut gleichzeitig auch die Forstbetriebsgemeinschaft Großdubrau (s.o. Abbildung ). Die beiden Forstbetriebsgemeinschaften haben 180 Mitglieder mit ca Hektar Waldfläche (stand 2005).2 Die durchschnittliche Waldbesitzgröße liegt damit bei fast 10 Hektar je Mitglied. Ein Organisationsgrad bezogen auf die Waldfläche oder die Eigentümer kann durch eine fehlende klare Gebietsabgrenzung der Forstbetriebsgemeinschaften nicht ermittelt werden. Nach Schätzungen der Landesforstverwaltung Sachsen liegt der Einschlag im Privatwald bei etwa einem Festmeter je Jahr und Hektar. Diese Zahl ist jedoch schwer zu verifizieren, da nicht alle Holzverkäufe von der Landesforstverwaltung erfasst werden. Ein bestimmter Anteil wird zudem als Brennholz für den eigenen Bedarf oder zum Verkauf genutzt und taucht damit ebenfalls nicht in den Statistiken auf. Die Nut2 Da die Aktivitäten zwar formal in zwei FBG'n stattfinden, jedoch faktisch durch die FBG Brauna gesteuert wurden, soll im weiteren die FBG Brauna als Oberbegriff verwendet werden. Projektabschlussbericht Kapitel 4 Regionen 15

17 zung zum Zeitpunkt des Projektbeginns wird unter Berücksichtigung dieser Daten auf ein bis eineinhalb Festmeter je Jahr und Hektar geschätzt. Der in der Lausitz dominierende Waldtyp ist der junge bis mittelalte Kiefernwald auf meist ertragsschwachen Standorten. Die Wälder des Kleinprivatwaldes sind im starken Gegensatz zu öffentlichen Wäldern und den Wäldern des Großprivatwaldes - oftmals dicht stehend und ungepflegt; sie können daher ihr natürliches Wachstumspotential nicht entfalten Nachfragepotentiale Von den größeren Unternehmen der Holzindustrie wurden die Kapazitätsdaten recherchiert. Auf der Basis von Firmenangaben, Internetrecherchen oder Expertenaussagen wurden diese zum Stand 2005 dokumentiert. Nachfrage durch moderne Holzindustrie bei Fehlen von kleinen und mittelgroßen Abnehmern Abbildung 6: Nachfragepotentiale für die Projektregion Lausitz (Stand 2005); Kapazitäten der Säge-, Holzwerkstoff- und Papier-/Zellstoffindustrie Demnach betrugen die Verarbeitungskapazitäten unter Einbeziehung der großen Rohholznachfrager aus Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Nordbayern, Sachsen, Polen und Tschechien ca. 8 Mio Efm je Jahr. Nachfragepotentiale für die Pilotregion Lausitz Projektabschlussbericht Kapitel 4 Regionen 16

18 Daneben erfolgte eine Erfassung der mittleren und kleineren Sägewerke der Region. Geplant war, zu kleinen und mittleren Unternehmen im Rahmen der Vermarktung Kontakte aufzubauen. Dabei sollten vor allem die Vorteile kooperativer Vertragsverhandlungen ('kleiner Anbieter trifft kleinen Nachfrager in der Region') und Regionalität als positive Faktoren wirken. Wie unten stehende Grafik jedoch zeigt, gibt es in unmittelbarer Nähe kein Sägewerk, das sich als lokaler Partner hätte etablieren können. Stellenweise arbeiten die erfassten kleinen und mittleren Sägewerke nur temporär, was eine Zusammenarbeit zusätzlich erschwert. Abbildung 7: Kleinsägewerke in der Lausitz (Quelle: sächsischer Sägerverband) Die Nachfrage nach Energieholz ist - wie auch in der Projektregion Eifel durch die eigene Aufarbeitung vor allem privater Nachfrager geprägt. Da die Nutzung bei der Kiefer bis zu einem Zopfdurchmesser von 5 bis 6 Zentimetern erfolgte, war auch das Potential an wirtschaftlich zu gewinnenden Energieholzsortimenten gering, das an Heiz- oder Heizkraftwerke hätte verkauft werden können. Geringe Margen und niedrige Mengenpotentiale in diesen Sortimenten sowie die Gefahr eines nicht vertretbaren Nährstoffentzugs auf den armen Standorten legten es nahe, keinen Schwerpunkt auf dieses Geschäftsfeld zu legen Angebotspotentiale Für das Projektgebiet in seiner geplanten Ausdehnung wurde eine Potentialabschätzung vorgenommen. Zugrundegelegt wurde das eingangs definierte Gebiet der fünf ehemaligen Lausitz-Forstämter mit einer Privatwaldfläche (einschließlich BVVG-Wälder) von ca ha. Unterstellt wird ein Zuwachs von 3,5 Fm je Jahr und Hektar. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der mittlere und Großprivatwald eigene Vermarktungsstrukturen besitzen oder nicht über FBG-Strukturen vermarkten möchten (geschätzt ca. ein Drittel der Fläche) und die Reserven aus dem Kleinprivatwald nur teilweise zu mobilisieprojektabschlussbericht Kapitel 4 Regionen Trotz niedriger Zuwächse bestehen hohe Potentiale durch eine große Fläche und hohe Pflegerückstände 17

19 ren sind (ca. 50 % Beteiligung an Nutzungsmaßnahmen), wurde die nachhaltig mobilisierbare Menge auf ca Efm für die Pilotregion geschätzt. 4.3 Zusammenfassende Einschätzung der Regionenauswahl Bei der Auswahl der Region 'Eifel' wurden alle im Vorfeld formulierten Kriterien erfüllt. Wunsch und Wille des Waldbauvereins Bitburg und der Landesforstverwaltung Rheinland-Pfalz, eine Zusammenarbeit im Rahmen des Mobilisierungsprojektes unter Beteiligung des Projektteams zu suchen und erfolgreich zu gestalten, wurden deutlich. Gleichzeitig war jedoch erkennbar, dass die mobilisierbaren Rohholzpotentiale der Region durch die geringe Flächenausdehnung des Waldbauvereins für das langfristige wirtschaftliche Bestehen einer selbständigen Vermarktungsorganisation sich als nicht ausreichend erweisen könnten. Daher sollte bereits während der Projektlaufzeit - neben der Intensivierung der Nutzung bei Mitgliedern und Nichtmitgliedern - Überlegungen zu einer Ausdehnung der Aktivitäten über das Waldbauvereinsgebiet hinaus oder zu Kooperationen mit anderen Waldbesitzarten angestellt werden. Für die Lausitz war im Zuge der Regionenauswahl ein großes Interesse von Seiten der Landesforstverwaltung und des Waldbesitzerverbandes formuliert worden. Gleichzeitig war erkennbar, dass in der Lausitz nur schwache Organisationsstrukturen im Kleinprivatwald existieren. Das Projektgebiet war während der Regionenauswahl und in der ersten Projektphase über ein großes Gebiet definiert worden. Die Potentialanalyse der Rohholzangebotsseite weist dadurch auf Holzmengenpotentiale hin, die zumindest mittelfristig kein die Wirtschaftlichkeit begrenzender Faktor hätten sein können. Durch die geringe regionale Verbreitung von Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen und niedrigen tatsächlichen Nutzungen bot sich für die Lausitz das Bild eines bislang 'wenig bestellten' Betätigungsfeldes. Auch die Abnehmerseite bot durch die in den vergangenen Jahren errichtete und hochmoderne Säge-, Holzwerkstoff-, Papier- und Zellstoffindustrie gute Voraussetzungen für den Absatz des Rohstoffs Holz. Projektabschlussbericht Kapitel 4 Regionen 18

20 Zusammenfassung 'Regionen' Das Projektgebiet Eifel ist deckungsgleich mit dem Waldbauvereinsgebiet Bitburg im südöstlichen Teil des Landkreises Bitburg-Prüm. Der Privatwald macht mit 48 % ( ha) fast die Hälfte der gesamten Waldfläche ( ha) aus. Der Privatwald ist im Eigentum von knapp Waldbesitzern. Mit ca Mitgliedern und ha Mitgliedsfläche sind etwa acht Prozent der Privatwaldbesitzer und 60 % der Fläche im Waldbauverein Bitburg organisiert. Die durchschnittliche Nutzung im Privatwald lag im Zeitraum 2003 bis 2005 bei etwa einem bis eineinhalb Festmetern pro Jahr und Hektar. Hauptbaumarten sind die Fichte und die Buche mit einem Flächenanteil von etwa je einem Drittel. Die Verarbeitungskapazitäten im Einzugsgebiet der Projektregion betragen zum Stand 2005 schätzungsweise 2,3 Mio Fm. Die abnehmende Industrie ist auch durch das Vorhandensein kleiner und mittelgroßerer Sägewerke charakterisiert. Gemeinsam mit Sachsenforst wurde in der Lausitz ein Projektgebiet von zunächst ca Hektar Privatwald definiert. Im weiteren Verlauf konzentrierten sich die Aktivitäten auf eine ca ha umfassende Waldfläche im Kamenzer Raum, wovon sich ca ha bzw. 68 % in der Hand von privaten Waldbesitzern ohne eigenes forstliches Fachpersonal befinden. Die Durchschnittsgröße je Waldbesitzer liegt bei etwas über drei Hektar. Im Gebiet sind zwei Forstbetriebsgemeinschaften tätig, in denen zusammen ca Hektar Mitgliedsfläche und 180 Mitglieder organisiert sind. Die Nutzung in den Jahren 2003 bis 2005 liegt bei ca. einem Festmeter je Jahr und Hektar. Der dominierende Waldtyp ist der junge bis mittelalte Kiefernwald auf meist ertragsschwachen Standorten. Die Verarbeitungskapazitäten in einem potentiellen Einzugsgebiet liegen unter Einbeziehung der großen Rohholznachfrager bei ca. 8 Mio Efm je Jahr. Projektabschlussbericht Kapitel 4 Regionen 19

21 5 Strategien 5.1 Strategien der Mobilisierung Wenn es darum geht, durch bisher nicht genutzte Einschlagsmöglichkeiten im Privatwald Rohholz für den Markt zu mobilisieren, ist der in seinen Entscheidungen autonome Privatwaldbesitzer zunächst der wichtigste und entscheidende Adressat. Aus der eigentumsrechtlichen Situation ergibt sich, dass ohne ausdrückliche Zustimmung des Eigentümers in seinem jeweiligen Waldeigentum keinerlei Aktivitäten entfaltet werden können, d.h. auch keine Nutzung erfolgen kann. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und die sich daraus ergebenden Erfordernisse des Datenschutzes verstärken diese starke Stellung des Eigentümers noch. Prinzipiell ist es außer bei begründetem Interesse, welches in der Regel nur angrenzende Nachbarn haben, für Dritte nicht möglich, Name und Adresse des Eigentümers eines bestimmten Waldgrundstücks überhaupt in Erfahrung zu bringen. Lediglich die staatlichen Forstbehörden haben prinzipiell die Möglichkeit, die Eigentümer aller Waldgrundstücke in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich in Erfahrung zu bringen, wobei die Verfügung und Nutzung dieser persönlichen Daten engen gesetzlichen Grenzen unterliegen und je nach Bundesland im Detail unterschiedlich geregelt sind. Aus dieser Situationsbeschreibung wird deutlich, dass die Forstbehörden und die in dem jeweiligen Bundesland herrschenden Grundsätze und Regeln zu ihrem Umgang mit Privatwaldbesitzeradressen eine Schlüsselstellung bei jeglichen Bemühungen zur Motivation und Mobilisierung darstellen. Für eine auf verstärkte Rohholznutzung ausgerichtete Mobilisierungstätigkeit ergeben sich aus dieser Situation zwei Konsequenzen: (1) Es ist es notwendig, die Adressaten (d. h. die bisher nicht oder nur in geringem Umfang nutzende Waldbesitzer) überhaupt zu identifizieren, um sie dann (2) anzusprechen und ggf. für eine verstärkte Nutzung ihres Waldeigentums zu gewinnen. Prinzipiell ergeben sich auf eine Region bezogen zwei unterschiedliche Ansätze zur Mobilisierung (die ggf. auch kombiniert werden können und müssen) Der Top-down Ansatz Top-down Ansatz: Beim Top-down Ansatz werden zunächst alle verfügbaren Informationen über alle privaten Waldbesitzer einer Region gesammelt, gesichtet und zu einer WaldbesitzerDatenbank zusammengeführt. Nach aus dieser Datenbank ableitbaren Kriterien (z.b. Größe des Waldbesitzes, Lage und Struktur der einzelnen Waldflächen, Wohnort sowie die Name und Adresse des Waldbesitzers, Eigentumsform (Einzelbesitz oder Personenmehrheit), Zeitpunkt des Walderwerbs, Geschlecht, ggf. auch Alter) können die Waldbesitzer in der Folge kategorisiert, d.h. in verschiedene, in sich homogene Gruppen eingeteilt werden. Auf der Grundlage vorhandener wissenschaftlicher und praktischer Erkenntnisse über die Motivation und Zielsetzungen unterschiedlicher Waldbesitzertypen in Bezug auf ihren Wald erfolgt danach zielgruppenbezogen eine Informationskampagne, die von Zeitungsartikeln über personalisierte Anschreiben und Telefonanrufe bis zu örtlichen Versammlungen und persönlichen Ansprachen reiprojektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien Ausgehend von einer Waldbesitzer-Datenbank erfolgt eine zielgruppenspezifische Ansprache und Motivation der Waldbesitzer 20

22 chen kann. Ziel ist es dabei, nutzungswillige Waldbesitzer zu identifizieren und solche Waldbesitzer, die bisher dem Gedanken einer Nutzung eher fern stehen, durch Information und Aufklärung von der Vorteilhaftigkeit einer Nutzungsmaßnahme zu überzeugen, d.h. zu motivieren. Je nach Waldbesitzertyp sind dabei nicht nur materielle Motive, wie z.b. der erzielbare Erlös aus dem Holzverkauf, sondern auch immaterielle Aspekte, wie z.b. eine bessere Waldpflege oder Naturschutzaspekte, zielführend. Auf der Grundlage der so gewonnenen Erkenntnisse können dann konkrete Nutzungsmaßnahmen geplant und durchgeführt werden, die sich an die nutzungswilligen Waldbesitzer der Region wenden. Dieses als 'Top-down' bezeichnete Vorhaben erscheint prinzipiell logisch und effizient und es sollte in den beiden Projektregionen auch zunächst in dieser Weise gearbeitet werden. In der Umsetzung zeigten sich jedoch eine Reihe von theoretischen und auch praktischen Problemen: Durch das 'Datenmonopol' der Landesforstverwaltungen bzw. der betreuenden Förster war es schwierig, im Rahmen des Projektes unabhängig von den zuständigen Forstbeamten Informationen zur Mobilisierung in die Fläche zu tragen. Insbesondere wurden unter Berufung auf Datenschutzaspekte die entsprechenden Waldbesitzerinformationen nicht weitergegeben. Damit entfielen die für eine Informations- und Motivationskampagne notwendigen sachlichen Voraussetzungen der vollständigen Erfassung aller Waldbesitzer. Die Adressen der Waldbesitzer auf anderem Wege, d.h. unabhängig von der Forstverwaltung, zu beschaffen, ist rechtlich schwierig und auch praktisch nur mit einem unvertretbar hohen Aufwand möglich. Zudem zeigte sich in der Umsetzung, dass die durch eine allgemeine Aktion informierten und interessierten Waldbesitzer dann auch meist unmittelbar eine Umsetzung, d.h. eine Nutzung ihres Waldes erwarten. Dies ist aber auf großer Fläche in der Regel aus Kapazitätsgründen nicht gleichzeitig möglich. Als Konsequenz entsteht eine zeitliche Lücke zwischen Ankündigung und Umsetzung, die die anfängliche Motivation gefährdet, zum Teil schlägt die Nutzungsbereitschaft sogar in eine Nutzungsaversion um. 'Worten müssen also Taten folgen ', wenn das neu geweckte Interesse für konkrete Nutzungsaktivitäten auch genutzt werden soll Der Bottom-up-Ansatz Alternativ zu diesem 'Top-down'-Ansatz wurde daher im Projekt folgender 'Bottomup'-Ansatz entwickelt und eingesetzt: In einem überschaubaren Gebiet (z. B ha innerhalb einer Privatwaldregion) werden dabei, ausgehend von der naturalen Situation, zunächst diejenigen Privatwaldflächen identifiziert, in denen sich aufgrund der naturalen Situation, der vorhandenen Kapazitäten und der Marktlage erfolgreiche Nutzungsmaßnahmen mit günstigem Ergebnis zeitnah umsetzen lassen. Nur die Waldbesitzer dieser Waldgrundstücke (ca Personen) werden konkret angesprochen, wobei die Adressen soweit wie möglich entweder vom betreuenden Förster oder durch die Mithilfe von Bekannten bzw. Nachbarn mit vertretbarem Aufwand in Erfahrung gebracht werden können. Bottom-up Ansatz: In einzelnen Nutzungseinheiten werden alle Waldbesitzer zunächst in standardisierter Form angesprochen Die Information und Motivation erfolgt dann gezielt (nur) für diejenigen Waldbesitzer, die im Gebiet der jeweils geplanten Nutzungsmaßnahme liegen. Hierbei kann sehr viel konkreter auf die jeweilige Situation eingegangen werden, und es ist vor allem gewährleistet, dass zwischen Motivation und tatsächlicher Nutzung ein überprojektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien 21

23 schaubarer Zeitraum (einige Wochen bis wenige Monate) liegt. Als weiterhin vorteilhaft erweist sich bei dieser Vorgehensweise, dass die einer Nutzung gegenüber zunächst skeptisch eingestellten Waldbesitzer, sich ebenfalls für eine Nutzung überzeugen lassen, wenn sie davon Kenntnis haben, dass der jeweilige Nachbar auch mitmacht. Auf diese Weise werden gruppendynamische Prozesse ausgelöst, die im Ergebnis eine höhere Mobilisierungsquote zur Folge haben. In der praktischen Umsetzung erwies sich der Bottom-up-Ansatz in beiden Projekten als gangbar und erfolgreich. Erstinformationen auf breiterer Ebene für die ganze Region (Top-down) erfolgten lediglich in allgemeiner Form, z. B. durch Zeitungsartikel oder Waldbesitzerversammlungen. Alle weiteren nutzungsbezogenen Aktivitäten richteten sich dann, wie oben dargestellt, auf eine begrenzte und definierte, wesentlich kleinere Zahl von Waldbesitzern, was eine Individualisierung der Ansprache ermöglichte. 5.2 Strategien der Zusammenarbeit mit den Akteuren Die strukturelle Situation im Privatwald ist in mehrfacher Hinsicht komplex, und für die erfolgreiche Mobilisierung sind verschiedene Akteursgruppen von Bedeutung Waldbesitzer Auf Seiten der Waldbesitzer findet sich nicht nur eine absolute große Zahl von Ansprechpartnern und handelnden Akteuren, sondern es gibt in Hinblick auf die individuelle wirtschaftliche und familiäre Situation, die Motivlage, den Wohnort und weitere persönliche Parameter (Alter, Geschlecht, Mehrfach-Eigentümerschaft) eine große Vielfalt. Für das Mobilisierungsgebiet Lausitz hat Schurr3 die Situation beispielhaft in eindrucksvoller Weise beschrieben. Zusätzlich zu den einzelnen Waldbesitzern sind Waldbesitzerzusammenschlüsse, aber auch Waldbesitzerverbände als weitere Akteure mit eigenständigen Zielen, Motiven und organisatorischen Strukturen zu berücksichtigen. Die erfolgreiche Einbindung dieser institutionellen Gruppen in die Mobilisierungsaktivitäten kann eine wirksame Hilfe und Unterstützung bedeuten, da sie in Bezug auf die Vielzahl der einzelnen individuellen Waldbesitzer eine 'Bündelungsfunktion' der Einstellungen, aber auch des konkreten Verhaltens leisten können. Der Kontakt zu Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen als konkrete örtliche Interessenvertretungen und zu Waldbesitzerverbänden als allgemeine Interessenvertretungen kann jedoch den Kontakt zu den einzelnen Waldbesitzern nicht ersetzen, zumal in der Regel nur ein Teil der Waldbesitzer Mitglied dieser Institutionen ist und diese insofern nur eine begrenzte Legitimation haben. Typischerweise ist dabei der Organisationsgrad der kleinen und kleinsten Privatwaldbesitzer besonders gering, d. h. nur wenige sind Mitglied und eine noch geringere Zahl beteiligt sich aktiv an der Willensbildung in solchen institutionellen Zusammenschlüssen. Diese Charakteristika trafen auch auf die beiden Mobilisierungsregionen zu. 3 Trotz der Organisation in Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen muss immer auch der einzelne Waldbesitzer direkt angesprochen werden. Schurr 2007 (2007): Zwischen Allmende und Anti-Allmende: Eine Untersuchung zur Strukturenentwicklung des kleinflächigen privaten Waldeigentums unter den Bedingungen der gesellschaftlichen Transformation am Beispiel des Freistaates Sachsen. Dissertation an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Projektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien 22

24 5.2.2 Sonstige waldnahe Akteure Neben den einzelnen Waldbesitzern und ihren Zusammenschlüssen bzw. Verbänden sind bei der Gestaltung der Mobilisierungsaktivitäten weitere 'waldnahe' Akteure von Bedeutung. Zwei wichtige Gruppen können unter dem Sammelbegriff 'Naturschutz' bzw. 'Jagd' zusammengefasst werden, wobei eine erhebliche Anzahl, keineswegs jedoch alle Mitglieder bzw. Sympathisanten dieser beiden Gruppen gleichzeitig private Waldbesitzer sind Naturschutz Der Einfluss dieser Gruppierungen auf die Rohholzmobilisierung ist nicht zu unterschätzen. Schurr4, Becker und Borchers5 haben darauf hingewiesen, dass gerade kleine und kleinste Waldbesitzer dem Aspekt 'Natur und Umwelt schützen' eine hohe Priorität zuweisen und diese Motive nicht selten wirtschaftlich geprägte Nutzungsinteressen überlagern. In der Konsequenz bedeutet dies, dass bei der konkreten Mobilisierungsarbeit frühzeitig der Kontakt mit diesen Gruppen gesucht werden muss, um sicher zu stellen, dass die mit der Rohholzmobilisierung zwangsläufig einhergehenden waldbaulichen Eingriffe nicht als Verschlechterung oder gar Bedrohung von natürlichen Ökosystemen eingestuft werden, sondern dass im Gegenteil die Mobilisierung positiv besetzt wird, indem sie zur Entwicklung eines gesunden und stabilen Ökosystems Wald beiträgt. Diese Überzeugungsarbeit ist nicht immer leicht und wird in der Umsetzung insbesondere dann gefährdet, wenn die konkreten Ergebnisse (starke Eingriffe, Befahrungsschäden am Boden und Bestand) den gegenteiligen Eindruck vermitteln. Bei der Gestaltung positiver Beziehungen zwischen Vertretern des Naturschutzes und der Holzmobilisierung ist grundsätzlich auch zu beachten, dass vor allem bei überregional engagierten Verbänden übergeordnete Verbandsinteressen einer verstärkten Rohholzmobilisierung kritisch gegenüberstehen können, was die Bemühungen vor Ort um Konsens deutlich erschweren kann Mobilisierung trägt zur Entwicklung stabiler Ökosysteme bei Jagd Auch die unter dem Begriff 'Jagd' zusammengefassten Akteursgruppen können für die Mobilisierungsarbeit vor Ort eine erhebliche Bedeutung haben. Dies gilt erst recht vor dem Hintergrund, dass nach dem Jagdgesetz alle Waldbesitzer einer Gemarkung Mitglied der jeweiligen Jagdgenossenschaft sind, und insofern formal eine weitgehende personelle Identität besteht. Jedoch bilden kleine und kleinste Waldbesitzer wegen ihres individuell vergleichsweise unbedeutenden Flächenanteils an den Gemeinschaftsjagden eine aus Sicht der aktiven Jäger und Jagdinteressenten vernachlässigbare Gruppe, die sich auch in Sachen Jagd nur selten zu Wort meldet. Im Zuge der Rohholzmobilisierung vorgesehene plötzliche, stärkere Eingriffe in bis dahin wenig genutzte Waldgebiete bedeuten aus jagdlicher Sicht in der Regel zunächst eine Erschwerung der Jagd bzw. auch Verschlechterung der jagdlichen Bedingungen, insofern ist eine durchaus kritische Haltung gegenüber der Mobilisierung verständlich. Von Bedeutung sind dabei auch die befürchteten Störungswirkun4 Schurr 2007, s.o. 5 Becker, Borchers (2000): Strukturen und Motive im Privatwald von Nordrhein-Westfalen. Projektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien 23

25 gen, die von verstärkten Holzernteaktivitäten ausgehen. Nur durch frühzeitige Aufklärung und dauernde Kontaktpflege können die auch für Wild und Jagd mittelfristig positiven Wirkungen einer verstärkten Nutzung verdeutlicht werden: So können lichtere Bestände und bessere Erschließung die Äsungsmöglichkeiten verbessern und die Bejagung erleichtern. Andererseits gibt es jedoch gerade in Kleinprivatwaldgebieten auch Beispiele für das gemeinsame Interesse von verstärkter Nutzung und Jagdinteressen im Privatwald, wenn etwa die Pflege und Unterhaltung der Wege im Privatwald aus der gemeinsamen Kasse der Jagdgenossenschaft finanziert werden, wie dies in beiden Mobilisierungsprojekten der Fall ist. Da Jagd, Landwirtschaft und Forstwirtschaft in den ländlichen Gebieten oftmals noch von einem Personenkreis ausgeübt werden, ist auch die Ansprache des Themas Mobilisierung in den Versammlungen der Jagdgenossenschaften eine Möglichkeit zur Information und Schaffung von Akzeptanz für eine gemeinschaftliche Holznutzung Jagdinteressen und gemeinschaftliche Nutzung stehen nicht im Widerspruch zueinander, sondern können sich ergänzen. Landesforstverwaltung Die Gestaltung der Zusammenarbeit mit der Landesforstverwaltung und ihren Mitgliedern ist für den Erfolg von Bemühungen zur Mobilisierung von Rohholz aus dem kleinen Privatwald von entscheidender Bedeutung. Wie die Zusammenarbeit im Einzelnen zu gestalten ist, hängt zum einen von den institutionellen Voraussetzungen im jeweiligen Bundesland, zum anderen aber auch von den handelnden Personen ab. In Hinblick auf den institutionellen Rahmen sind je nach Bundesland unterschiedliche Voraussetzungen gegeben und damit unterschiedliche Aspekte zu beachten: In den jeweiligen Landeswaldgesetzen bzw. Landesforstgesetzen sind die rechtlichen Grundlagen der staatlichen Aktivitäten in Bezug auf den Privatwald festgelegt, wobei es von Bundesland zu Bundesland erhebliche Unterschiede gibt. Konkret ausgestaltet werden die entsprechenden institutionellen Rahmenbedingungen durch Grundsätze, Richtlinien und Erlasse, die in den einzelnen Bundesländern ebenfalls sehr unterschiedlich sind. Maßnahmen zur Rohholzmobilisierung sind dabei zumeist nicht ausdrücklich genannt, sondern ergeben sich implizit aus den in den Vorschriften vorgesehenen Maßnahmen zur Beratung und Betreuung des Privatwaldes. Die für die Holzmobilisierung relevanten Bestimmungen basieren auf den GAK-Rahmenrichtlinien (Gemeinschaftsaufgabe 'Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes')6 und deren Umsetzungen in den Bundesländern Sachsen7 sowie Rheinland-Pfalz8 Entscheidend für die Mobilisierung von bisher eher nutzungspassiven Waldbesitzern sind Informationen sowohl über die Waldbesitzer selbst (Name, Adresse, Übersicht über die in ihrem Eigentum befindlichen Waldgrundstücke, Zielsetzungen und Intensität der bisherigen Nutzung) als auch über ihren Wald (Baumart, Vorrat, Zuwachs, Nutzungsdringlichkeit, ). 6 Grundlage bildet das GAKG (Gesetz über die Gemeinschaftsaufgabe 'Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes'; abrufbar unter: SharedDocs/Gesetzestexte/G/GesetzBund-Laender-GAK.html nnn=true 7 Regelungen für Sachen: 8 Regelungen für Rheinland-Pfalz: Projektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien 24

26 Die Erfassung, Speicherung und Nutzung dieser Daten unterliegen den allgemeinen datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Die Landesforstverwaltungen haben im Rahmen ihrer gesetzlich fixierten schlicht hoheitlichen Beratungs- und Betreuungsaufgaben prinzipiell Zugang zu diesen Daten, wobei je nach Bundesland die Datenhaltung und nutzung rechtlich unterschiedlich geregelt ist, und weiterhin die Aktualisierung und praktische Nutzung der Daten im Vollzug der Beratungs- und Betreuungstätigkeit mit unterschiedlicher Intensität und Aktualität erfolgen. Waldbesitzerdaten unterliegen datenschutzrechtlichen Regelungen. Die Handhabung im Rahmen der Rohholzmobilisierung ist bundeslandspezifisch unterschiedlich Für beide Projektgebiete gilt, dass eine Zur-Verfügungstellung der Daten an Dritte seitens der Landesforstverwaltung prinzipiell als nicht mit den Datenschutzbestimmungen vereinbar ist und demzufolge eine direkte Nutzung für die Mobilisierung durch Dritte in den Projekten nicht möglich war. Da die eigenständige Beschaffung von Privatwalddaten parallel bzw. unabhängig von der Datenverfügbarkeit bei der Landesforstverwaltung einen erheblichen Aufwand bedeuten würde und, insbesondere im kleinen Privatwald, kaum flächendeckend dargestellt werden kann, kommt schon aus diesem Grund der Zusammenarbeit mit der Landesforstverwaltung bei der Rohholzmobilisierung eine entscheidende Bedeutung zu. Die (mindestens theoretisch bzw. nach der Gesetzeslage) gegebene weitgehende Zuständigkeit der Landesforstverwaltung für alle Fragen der Beratung und Betreuung im Privatwald und damit auch implizit für die Rohholzmobilisierung im Privatwald kann auch zu Konflikten führen, wenn es darum geht, parallel bzw. ergänzend zu den 'staatlichen' Bemühungen um Rohholzmobilisierung zusätzliche Aktivitäten von dritter Seite zu entwickeln. Auch wenn Mobilisierungsbemühungen des Staates bisher offensichtlich nur teilweise erfolgreich oder oft sogar weitgehend erfolglos waren, stehen die 'offiziellen' Träger der Betreuung und Beratung den Bemühungen Dritter häufig skeptisch, gelegentlich sogar ablehnend, gegenüber. Hier wird das Dilemma zwischen 'Festhalten oder Loslassen' deutlich: Grundsätzliche Überlegungen (Rücknahme des Staates in Bereichen, die nicht rein hoheitlicher Natur sind), Bewegung im forstpolitischen Umfeld (Kartellklage), aber auch die faktische Ausdünnung der Personaldichte in der Fläche sind Beweggründe, die zu einer positiven Einstellung der staatlichen Stellen gegenüber Mobilisierungsbemühungen von Dritten führen sollten. Umgekehrt werden der Verlust von Einfluss, der Verlust von Aufgaben und die Konkurrenz vor Ort gefürchtet, woraus sich eine skeptische bis ablehnende Einstellung gegenüber Mobilisierungsbemühungen Dritter in der Fläche ergeben können. Die Rolle staatlicher Beratung und Betreuung des Privatwaldes schwankt zwischen einem Rückzug und Festhalten der Aufgaben Eine entscheidende Rolle für die Akzeptanz einer Rohholzmobilisierung durch Dritte spielt neben diesen prinzipiellen Überlegungen auch die Praxis von Holzverkauf und Holzvermarktung. Sowohl im Bundesland Rheinland-Pfalz wie auch in Sachsen ist die gemeinsame Vermarktung des Holzes aus dem Landeswald und aus dem Privatwald (letzteres gegen geringe Gebühren) üblich. Aus Sicht der Holzvermarktungspraxis erhöht dies die Holzmengen, über die beispielsweise zentrale Vorverträge mit der Holzindustrie abgeschlossen werden können. Nicht zu Unrecht besteht die Befürchtung, dass bei durch Dritte unternommenen Mobilisierungsaktivitäten ein Teil dieser Mengen eigenständig vermarktet werden könnte, und damit der Einfluss und die Marktmacht der staatlichen Holzvermarktung eine Einbuße erleiden könnten. Diese Konfliktlage war bereits zu Projektbeginn absehbar, und es wurde deshalb in beiden Projektgebieten vor einer endgültigen Entscheidung zur Durchführung des Projektes der Kontakt zu den zuständigen Stellen der Landesforstverwaltung (Leitung, Projektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien 25

27 Forstpolitik-Referat) gesucht. In beiden Fällen wurde eine weitgehende Unterstützung und positive Begleitung der Projekte prinzipiell zugesagt, und es wurde auch ein im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten flexibler Umgang mit den Privatwaldbesitzerdaten in Aussicht gestellt. Im Projektgebiet Lausitz ergab sich bereits zu Projektbeginn, dass die zuvor in Aussicht gestellte positive Grundeinstellung aus Sicht des Projektes nicht im vollen Umfang gegeben war bzw. realisiert werden konnte. Dienstliche Anweisungen in Richtung auf eine sehr restriktive Handhabung der 'Datenfrage' und eine in vielen Fällen konkurrierende Holzvermarktungspraxis vor Ort führten zu Defiziten in der Zusammenarbeit mit der Landesforstverwaltung als Institution, die auch im Projektverlauf nur zum Teil beseitigt werden konnten. Im Projektgebiet Eifel gelang es, durch einen offenen und zunehmend auch vertrauensvollen Dialogprozess die entscheidenden Akteure, sowohl auf der Leitungsebene wie auch vor Ort, von der Vorteilhaftigkeit eines Zusammenwirkens bei der Holzmobilisierung zu überzeugen. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit mündete in eine Kooperationsvereinbarung (siehe Kapitel 7), in der die Leitlinien für eine Zusammenarbeit vor Ort festgelegt wurden, wodurch in der Folge die Mobilisierungsaktivitäten deutlich erleichtert wurden. Lausitz: Rohholzmobilisierung konkurrierend zur einer staatlichen Holzvermarktungspraxis Eifel: Kooperationsmodell mit Aufgabenteilung Ebenso wichtig wie eine effektive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Institution Landesforstverwaltung ist die Gestaltung der praktischen Zusammenarbeitmit den handelnden Personen vor Ort. Die organisatorische Ausgestaltung der Privatwaldberatung und betreuung und damit auch die Rohholzmobilisierung vor Ort durch die staatlichen Forstbehörden ist unterschiedlich. Während in Sachsen spezielle Privatwaldbetreuungsreviere (sog. eigentumsreine Reviere) gebildet wurden, in denen die jeweiligen Förster ausschließlich für den Privatwald zuständig sind, war im Projektgebiet Rheinland-Pfalz eine Mischform realisiert: Es gab sowohl ausschließlich für die Betreuung von Privatwald zuständige Betreuungsförster als auch 'gemischte Reviere', in denen die Zuständigkeit der Förster auf die Fläche bezogen ist, und die Bewirtschaftung vor allem von größerem Kommunalwald und die Betreuung des Privatwaldes durch den selben Forstbetriebsbeamten durchgeführt werden. Revierorganisation: eigentumsreine Privatwaldreviere vs. Mischreviere Auch wenn die Tätigkeit der Privatwaldberatung und betreuung und damit auch der 'staatlichen' Holzmobilisierung für die handelnden Personen (Forstamtsleiter, Förster) im Prinzip durch Dienstanweisungen und Leitlinien festgelegt ist, so ergibt sich beim konkreten Vollzug vor Ort doch ein erheblicher Handlungsspielraum. Dies gilt insbesondere deshalb, weil in beiden Bundesländern die Privatwaldbetreuung und insbesondere die Rohholzmobilisierung nicht in Form von operationalen und quantitativ nachprüfbaren Zielvorgaben ausgestaltet ist. In Bezug auf die Holzmobilisierung ergibt sich dadurch die Situation, dass bei weitgehend vergleichbaren naturalen Voraussetzungen und Waldbesitzverhältnissen in benachbarten Revieren durchaus völlig unterschiedliche Mobilisierungsaktivitäten gegeben sein können. Je nach Einstellung und persönlicher Aktivität der Förster sind ganz unterschiedliche Mobilisierungserfolge hinsichtlich angesprochenen Personen, der mobilisierten Fläche und der mobilisierten Holzmenge erkennbar. Projektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien 26

28 Bei den geschilderten erheblichen Freiräumen bei der Ausgestaltung und Intensität der Privatwaldbetreuung und speziell der Holzmobilisierung ist es zwangsläufige Folge, dass die Akteure vor Ort, insbesondere die Betreuungsförster ganz unterschiedliche Einstellungen zur Rohholzmobilisierung haben. Auch auf dieser Ebene reichen die möglichen Einstellungen von einer ablehnenden Haltung bzw. großer Skepsis ('Mir werden Aufgaben weggenommen ') bis zu positiver Einschätzung ('Ich kann die notwendige Betreuungsarbeit alleine gar nicht leisten, die Unterstützung ist willkommen '). Mobilisierungserfolge immer auch abhängig von der Einstellung der Betreuungsförster vor Ort Eine möglichst positiv gestaltete Zusammenarbeit mit dem Betreuungsförster ist nicht nur aus Gründen des Datenzugangs, sondern auch wegen der Vertrauensstellung, die der Förster in der Regel bei den Privatwaldbesitzern genießt, wichtig. Zahlreiche Untersuchungen, aber auch die eigenen Erfahrungen in den Mobilisierungsprojekten belegen, dass der Förster als Ansprechpartner nicht nur einen hohen Bekanntheitsgrad hat, sondern in der Regel auch ein großes Vertrauen genießt. Er wird in den weitaus meisten Fällen als 'ehrlicher Makler und Anwalt des Waldes' wahrgenommen und ihm werden Sachkunde und Integrität zugeschrieben (Dabei ist klar, dass bei der Vielzahl der unterschiedlichen Waldbesitzer trotz dieser generell sehr positiven Einstellung gelegentlich auch persönliche Vorbehalte gegenüber den jeweiligen staatliche Forstbeamten bestehen, die sich zumeist aus früheren konkreten Konflikten ergeben und eher das individuelle Verhältnis der einzelnen Personen zueinander betrifft). Vor diesem Hintergrund ist es für jegliche Mobilisierungsbemühungen entscheidend, dass mit den Betreuungsförstern ein positives Vertrauensverhältnis aufgebaut wird, wenn die Mobilisierung erfolgreich und effizient durchgeführt werden soll. Neben einer generell positiven Grundeinstellung, die durch entsprechende vertrauensvolle Zusammenarbeit und Argumente hergestellt und gepflegt werden muss, ist es wichtig, die Zusammenarbeit in effizienter Weise zu strukturieren und dann auch als Prozess auszugestalten und zu vereinbaren. Nur so ist es möglich, Doppelarbeit zu vermeiden und Reibungspunkte im täglichen Miteinander auf ein Minimum zu beschränken. Änderungen der Organisation, der Revierbesetzung und der Revierzuschnitte stören die geschaffene Vertrauensbasis Es liegt auf der Hand, dass Organisationsänderungen oder Unsicherheiten über zukünftige Organisationsstrukturen, häufiger Wechsel von Beamten auf ihren Dienstposten, Revierveränderungen und andere organisatorische Einschnitte die Etablierung einer wirksamen und vertrauensvollen Zusammenarbeit erschweren. So war es im Projektgebiet Lausitz auch wegen der in der Projektlaufzeit erfolgten bzw. absehbaren Organisationsänderungen nicht möglich, zu klaren und auch von der Leitung der Landesforstverwaltung akzeptierten Aufgabenverteilungen in Form gestalteter Prozesse zu gelangen. Im Projektgebiet Eifel wurden etwa zur Hälfte der Projektlaufzeit auf der Grundlage der o. a. Kooperationsvereinbarung entsprechende Prozesse ausgestaltet und vereinbart, die sich in der praktischen Mobilisierungsarbeit im weiteren Ablauf des Projektes bewährt haben Holzindustrie Es liegt auf der Hand, dass bei den Bemühungen um die Mobilisierung zusätzlicher Rohholzmengen aus dem Privatwald der abnehmenden Holzindustrie eine Schlüsselstellung zukommt. Letztlich können alle Bemühungen zur Rohholzmobilisierung nur Projektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien 27

29 dann erfolgreich sein, wenn sie auf eine gesicherte und wachsende Nachfrage der Holzindustrie nach Rohholz treffen. Das zurückhaltende Nutzungsverhalten der Kleinprivatwaldbesitzer, welches sich in den letzten Jahrzehnten herausgebildet hat, könnte auch eine Konsequenz der im Vergleich zu den waldbaulichen Potenzialen zu geringen Mengennachfrage der Industrie und daraus abgeleitet eines zu niedrigen Preisniveaus sein. Bis vor wenigen Jahren war das durch die mittleren und größeren öffentlichen und privaten Forstbetriebe angebotene Rohholzaufkommen durchaus ausreichend, um die bestehenden holzindustriellen Kapazitäten zu versorgen. Eine Indiz dafür ist auch, dass bis vor wenigen Jahren vor allem in grenznahen Gebieten (Bayern, Eifel, Niedersachsen) erhebliche Rohholzmengen zur Weiterverarbeitung ins Ausland exportiert wurden. Als Ergebnis dieses vergleichsweise geringen Niveaus der Mengennachfrage war über Jahrzehnte hinweg ein nominal konstantes, in realen Preisen jedoch sinkendes Rohholzpreisniveau die Folge, woraus sich für die Holzindustrie kein Anreiz zur Mobilisierung zusätzlicher Holzmengen aus dem Privatwald und für den Privatwald kein Anreiz zur Lieferung zusätzlicher Holzmengen an die Industrie ergab. Noch existieren Mobilisierungshemmnisse: 'mit schwachen Sortimenten ist kein Geld zu verdienen' Diese Situation hat sich in den letzten ca. 5 Jahren zwar faktisch geändert, die skeptische Grundeinstellung, insbesondere der kleinen Privatwaldbesitzer, gegenüber der holzindustriellen Rohholznachfrage ist jedoch weithin noch 'in den Köpfen' verankert: So geht ein erheblicher Teil der Waldbesitzer noch heute davon aus, dass bei der Bereitstellung von schwächeren Nadelholzsortimenten 'kein Geld zu verdienen sei'. Diese Haltung wird auch dadurch verständlich, dass die geringen Waldflächen von oftmals unter einem Hektar bei schwachen Sortimenten zu sehr niedrigen Auszahlungsbeträgen führen. Umgekehrt sind die Beschaffungsstrukturen der Holzindustrie auf Grund der in früheren Jahren gegebenen guten Versorgungssituation heute in den meisten Fällen kaum auf die gezielte Akquisition von Holz aus dem Kleinprivatwald eingestellt: Große Einkaufsgebiete und der bevorzugte Abschluss zentral ausgehandelter, großer Rahmenverträge bei der Rohholzversorgung bestehender und neuer Werke gehen an den Notwendigkeiten einer kleinteiligen organisierten Rohholzbeschaffung aus dem Privatwald vorbei. Insofern war es eine vordringlich zu bearbeitende Zielstellung in beiden Projekten, die regional gegebenen Strukturen der Holzindustrie zu erfassen und weiterhin zu prüfen, welche Holzmengen bisher, d. h. bis zum Projektbeginn überhaupt aus dem Kleinprivatwald bezogen, und welche Beschaffungskonzepte dabei angewendet wurden. Dazu wurden einerseits alle Werke in einem weiten geographischen Einzugsbereich teilweise durch Mitwirkung der entsprechenden Verbände identifiziert, über das Projekt schriftlich informiert und z. T. auch persönlich konkretisiert. Zum anderen wurden die verfügbaren Daten der Landesforstverwaltungen zum bisherigen Holzverkauf im Privatwald und soweit existent und am Markt aktiv der Waldbesitzervereinigungen darauf hin analysiert, zu welchen Kunden schon bisher Lieferbeziehungen aus dem Kleinprivatwald bestanden. Sowohl im Gebiet Lausitz wie auch im Gebiet Eifel war und ist das Interesse der Holzindustrie an einer Vergrößerung der Bezugsmengen aus dem Kleinprivatwald sehr groß. Zugleich wurde anerkannt, dass die bisherigen Strukturen des Holzeinkaufs nur ungenügend in der Lage sind, zusätzliche Potenziale im Kleinprivatwald zu erschließen. Daraus ergab sich einerseits seitens der Industrie die Forderung nach 'VorbünProjektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien Voneinander wissen: Kleinprivatwald bietet Holz an; Industrie benötigt Holz auch aus dem Kleinprivatwald Die Holzindustrie benötigt eine Vorbündelung der Mengen, die beim kleineren Waldbesitz ansetzt 28

30 delung' von Holzmengen durch von den Waldbesitzern getragene Initiativen (z.b. FBGs), andererseits aber auch die Bereitschaft, durch finanzielle Anreize und organisatorische Maßnahmen im Rahmen der Projekte den Bezug von Holz aus dem kleinen Privatwald zu erleichtern. Diskutiert und teilweise eingeführt wurden dazu die direkte Anschubfinanzierung zur Bildung leistungsfähiger FBG-Strukturen, z. B. die Einrichtung von Geschäftsstellen, Mobilisierungszuschläge auf den Kaufpreis für Holz aus dem Kleinprivatwald (teilweise gestaffelt nach mobilisierten Mengen), bevorzugte Behandlung von Holz aus dem kleinen Privatwald bei allfälligen kurzfristig verfügten Liefereinschränkungen. Vor allem die möglichst kontinuierliche Abnahme einmal mobilisierter Holzmengen stellt sich als entscheidender Faktor heraus. Ausgesprochen kontraproduktiv waren Situationen, in denen Privatwaldbesitzer zum Einschlag motiviert wurden, das Holz aber dann entgegen vorheriger Absprachen seitens der Industrie nicht kurzfristig abgenommen wurde. Über mehrere Wochen oder gar Monate im Wald lagernde Holzmengen und damit einhergehende Verzögerung der Holzgeldzahlung führt zu einer deutlichen Demotivation und einem Rückfall in die alten Vorurteile. Als Konsequenz wurde seitens des Projektes dafür plädiert, die Bezüge aus dem Privatwald möglich stabil zu halten, und aus betrieblichen Gründen unbedingt notwendige Lieferbeschränkungen eher mit größeren Forstbetrieben zu vereinbaren. Es spricht für die generell positive Einstellung der Holzindustrie zur Mobilisierung allgemein und zu den Projekten im Speziellen, dass auch bei den infolge des Sturms Kyrill im Januar 2007 verfügten Lieferbeschränkungen das Holz aus dem Privatwald in beiden Mobilisierungsprojekten quasi ungestört, d.h. die vertraglich vereinbarten Mengen sowie Preise weitgehend zur Anwendung kamen. Problematisch waren die Verzögerungen bei der Abfuhr. Es war den Waldbesitzern im Herbst 2007 mitunter schwer zu vermitteln, dass das immer noch im Wald liegende Holz zu den vereinbarten Konditionen abgesetzt werden wird. Die von vielen Werken, insbesondere der Sägeindustrie, geübte Praxis der Werkseingangsvermessung (und die darauf basierende Zahlung des Holzgeldes) stellt sich besonders für den Kleinprivatwald als erhebliches organisatorisches und psychologisches Hemmnis für eine Motivation zur Nutzung dar: Vor allem bei verzögerter Abfuhr ergibt sich ein z.t. mehrere Monate dauernder zeitlicher Zwischenraum zwischen Holzbereitstellung am Waldweg (inklusive Vorfinanzierung durch den Waldbesitzer bzw. die FBG) und der Übernahme und Abrechnung des Holzes. Auch Abschlagszahlungen sind kein geeignetes Mittel, denn sie erhöhen den Verwaltungsaufwand bei der FBG erheblich. Gerade für Kleinprivatwaldbesitzer wirkt eine schnelle und unkomplizierte Auszahlung stark motivierend. Vertragspartnerschaften müssen sich auch in kritischen Zeiten bewähren. Eine Abschlagszahlung erhält zwar die FBG, aus organisatorischen Gründen sollte der Waldbesitzer nur eine Zahlung die Endabrechnung - erhalten Weiterhin ist gerade bei kleinem Privatwaldbesitz das Misstrauen groß, ob bei der Werkseingangsvermessung eine für jeden Einzelstamm zutreffende Identifizierung, Vermessung und Zuordnung des Holzgeldes tatsächlich erfolgt. Dies ist ein besonders wichtiger, vertrauensbildender Faktor. Immer wieder vorkommende Unstimmigkeiten bei der Abrechnung werden beim kleinen Privatwald nicht 'in der großen Menge aufgefangen', sondern schlagen bis zum einzelnen Waldbesitzer finanziell durch und erwecken dort Unverständnis und Misstrauen. Eine zügige und präzise Zuordnung und Abwicklung ggf. auch unter Rückgriff auf das vom Verkäufer ermittelte Waldmaß kann in beiden Projektgebieten als wesentlicher Faktor zur positiven Motivation und zum gesteigerten Einschlagsverhalten im Privatwald angesehen werden. Vor Projektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien 29

31 allem im Projektgebiet Lausitz wurde dieser Aspekt im Rahmen der Projektbearbeitung wichtigen Holzkäufern gegenüber problematisiert. Denn auch bei den großen Abnehmern war trotz ELDAT-Schnittstelle nicht immer die Möglichkeit gegeben, das Werkseingangsmaß auch tatsächlich einzelstammweise rückrechnen zu können. Jedoch bestand immer Bereitschaft seitens der Holzindustrie, hier Verbesserungen durchzuführen oder ggf. auch wieder die Möglichkeit des Einkaufs nach Waldmaß zuzulassen. Vor allem beim Langholzabsatz in der Eifel wurde fast ausschließlich und in gegenseitigem Einvernehmen mit dem Waldmaß gearbeitet. Insgesamt hat sich bei der Holzindustrie während der Projektbearbeitung in beiden Regionen die Erkenntnis durchgesetzt, dass Rohholzmobilisierung, insbesondere die Erstmobilisierung im Kleinprivatwald, 'Geld kostet', und dass diese Kosten mindestens zum Teil durch die Holzindustrie zu tragen sein werden, wenn diese an einer erhöhten Bezugsmenge interessiert ist. Bei den Waldbesitzern konnte Verständnis für die berechtigten Anliegen der Holzindustrie geweckt werden, wobei vor allem zwei Punkte wichtig sind: Zum einen wird in einer Vor-Bündelung des Holzes, das über möglichst wenige einzelne Verträge vermarktet werden soll und räumlich konzentriert an möglichst wenigen Abfuhrorten bereitgestellt wird, ein klarer Vorteil gesehen. Dieser Vorteil führt zu besseren Konditionen und Preisen. Zum anderen wird auch vom Kleinprivatwald die exakte Einhaltung der jeweiligen Lieferbedingungen gefordert. Die weithin übliche Tendenz, geringwertiges bzw. unterdimensioniertes Holz im Polter 'beizumischen', kann für das Bemühen um ein positives Verhältnis zwischen Rohholz lieferndem Privatwaldbesitzer und aufnehmendem Holzindustriebetrieb nicht zielführend sein Durch die Waldbesitzer selbst aufgearbeitetes Holz muss den Sortierregeln entsprechen Forstunternehmer Gerade bei einer verstärkten Holznutzung im kleinen Privatwald, der meist nicht über leistungsfähige eigene Technik verfügt, kommt einem positiven Zusammenwirken zwischen Einschlagsunternehmer, Privatwaldbesitzer, Förster und FBG-Vertreter eine hohe Bedeutung zu. Besonders wenn Forstunternehmer zugleich als Holzkäufer auftreten (Selbstwerber-Stockkauf), ist dieses Verhältnis besonders konfliktträchtig. Nicht immer kann bei der Bindung von Forstunternehmen an bestimmte Holzindustriebetriebe von einer wertoptimierten, neutralen Aushaltung des anfallenden Holzes ausgegangen werden. Dies gilt umso mehr, als der Privatwaldbesitzer selbst potentielle Werteinbußen häufig nicht zu erkennen vermag, sondern sich in seiner Verkaufsentscheidung ausschließlich am ausgehandelten Stockpreis orientiert. Andererseits führt die Bündelung und das systematische, block- bzw. komplexweise Vorgehen bei Nutzungen im Privatwald für den Forstunternehmer zu einer größeren zusammenhängenden Aufarbeitungsfläche und menge mit entsprechenden logistischen und Kostenvorteilen. Auch die rasche Auszahlung des Unternehmerlohns ggf. über Abschläge ist bei einer Bündelung durch eine Forstbetriebsgemeinschaft organisatorisch leichter möglich als bei einer Vermarktung des Holzes aus dem Kleinprivatwald über die Landesforstverwaltung. Mehr noch als beim größeren Waldbesitz sind beim Unternehmereinsatz im Kleinprivatwald eine gute Ortskenntnis und das Vertrauen der jeweiligen Waldbesitzer entscheidende Erfolgskriterien. Projektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien Abschlagszahlungen, die Nutzung möglichst zusammenhängender Flächen und Information schaffen eine hohe Bindung der Unternehmer an ihre Aufgabe. 30

32 Ebenso wie die Holzindustrie wurden die in den Projektgebieten jeweils agierenden Unternehmer aktiv angesprochen, zu Informationsveranstaltungen und sonstigen Gesprächen regelmäßig eingeladen und dabei umfassend informiert; diese Angebote des Projekts zur Zusammenarbeit stießen auf jeweils großes Interesse. Das aufgebaute Vertrauensverhältnis konnte nach dem Sturm Kyrill unter Beweis gestellt werden, als im FBG-Gebiet der Lausitz mehrere Forstunternehmer über viele Wochen durchgehend im Kleinprivatwald im Einsatz waren und das dortige Holz bevorzugt vermarktet werden konnte. Zusammenfassung 'Strategien' Im Rahmen des Projektes wurden zwei Mobilisierungsstrategien getestet. Beim Top-down Ansatz werden zunächst alle Informationen über alle privaten Waldbesitzer gesammelt. Über die Datenlage soll eine Kategorisierung der Waldbesitzer in homogene Gruppen und darauf aufbauend deren gezielte Ansprache erfolgen. Im Bottum-up-Ansatz werden in einem definierten Gebiet Privatwaldflächen identifiziert und zu einer Nutzungsmaßnahme gebündelt. Alle Waldbesitzer werden auf gleiche Weise angesprochen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Top-down-Ansatz zwar prinzipiell logisch, aufgrund von Datenschutzaspekten, aus Zeit- und Kapazitätsgründen jedoch nicht umsetzbar ist. In der praktischen Mobilisierungsarbeit war der Bottum-up-Ansatz mit einer auf kleine Nutzungseinheiten konzentrierten Ansprache und Motivation der Waldbesitzer erfolgreich umsetzbar. Die Einbeziehung der Akteure war Bestandteil des strategischen Konzeptes. Die konkrete Einbeziehung der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse und das Nutzen der Mittlerfunktion dieser Organisationen vor Ort erweist sich als wichtiges Erfolgselement im Rahmen der Mobilisierung. Jedoch kann dies nicht den Kontakt zu den einzelnen Waldbesitzern ersetzen. Der Organisationsgrad gerade des kleinen und kleinsten Waldbesitzes ist oftmals zu gering; als dass eine ausschließlich auf die Mitglieder fokussierte Mobilisierung erfolgreich sein könnte. Darüber hinaus müssen die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse bereit sein, eine passive, auf die Mitgliederbetreuung zentrierte Aufgabenstellung aufzugeben und als unternehmerisch handelnde Organisationen aufzutreten zu wollen. Die Gestaltung der Zusammenarbeit mit der Landesforstverwaltung ist für den Erfolg der Holzmobilisierung aus dem kleinen Privatwald von entscheidender Bedeutung. Die Holzmobilisierung wurde vielfach erst in jüngster Zeit als wichtige Aufgabe staatlicher Beratung und Betreuung wahrgenommen. Aktivitäten von Dritten, die parallel bzw. ergänzend zu den staatlichen Bemühungen Holz zu mobilisieren initiiert werden, können - wie die Projekterfahrungen zeigen - zu Konflikten und Konkurrenzsituationen führen. Erfolgreich können daher Initiativen zur Rohholzmobilisierung im Kleinprivatwald nur sein, wenn sie mit dem Akteur 'Staatliche Forstverwaltung' abgestimmt sind und auf Akzeptanz stoßen. Kooperation mit den Behörden vor Ort, Aufgabenverteilungen und Spezialisierung innerhalb der Prozesskette sind weitergehende, die Mobilisierung positiv beeinflussende Faktoren. Projektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien 31

33 Die Holzindustrie hat sich mit der immensen Vergrößerung ihrer Produktionskapazitäten in ihren Beschaffungsstrukturen auf den Abschluss von großen Rahmenverträgen konzentriert. Der zunehmende Holzbedarf führt dazu, dass auch die großen Abnehmer sich verstärkt mit der Versorgung aus dem Kleinprivatwald auseinandersetzen. Als positive Faktoren wirken die Bereitschaft zur Übernahme auch kleiner Mengen zu marktüblichen Konditionen und die partielle Bereitschaft, Initialphasen Forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse und spezifische Bündelungsbemühungen in den Vertragsgestaltungen zu berücksichtigen. Hemmend in der Vertrauensbildung wirken Verzögerungen bei der Abfuhr des Holzes und in Folge bei der Abrechnung des Holzgeldes. Die forstlichen Dienstleister spielen als Partner der Mobilisierung eine wichtige Rolle. Kapazitätsengpässe in der Bereitstellung der Dienstleistung 'Holzernte' bleiben fast ausschließlich auf Zeiten großer Schadereignisse beschränkt. Dies trifft sowohl auf mechanisierte wie auch auf motormanuelle Verfahren zu. Wichtiger ist oftmals die Frage, ob der Dienstleister als holzaufkaufender Selbstwerber oder nur als Anbieter von Holzernteleistungen auftritt. Es gilt im Einzelfall abzuwägen, welche Rolle z.b. die Kriterien Vorfinanzierung oder Sortenoptimierung spielen. Aus Sicht eines mobilisierungsaktiven Forstwirtschaftlichen Zusammenschlusses sollte mit zunehmender Größe, steigender Vermarktungsmenge und wachsender Markterfahrung die in Eigenregie verkaufte Holzmenge gegenüber der durch Selbstwerbung verkauften Menge übergewichtet werden. Jagdgenossenschaften, Naturschutzgruppen oder weitere örtliche Interessengruppen sind wichtige Akteure im Hinblick auf einen Zugang zum Waldbesitz. Deren Einbeziehung und Information kann helfen, die aufwändige Einzelansprache des kleinen Waldbesitzes zu reduzieren aber auch mögliche Vorbehalte gegenüber einer Nutzung bereits frühzeitig auszuräumen. Projektabschlussbericht Kapitel 5 Strategien 32

34 6 6.1 Strukturen Eifel Umfeld Der in Form eines Gemeinschaftsforstamtes strukturierten Forstbehörde obliegt die Aufgabe der Privatwaldberatung in Rheinland-Pfalz. Im direkten Kontakt mit den Waldbesitzern stehen die Privatwaldbetreuer. Deren Betreuungsreviere insgesamt 24 bewegen sich in Größenordnungen von bis Hektar und einer gleichen hohen Anzahl an Waldbesitzern. Zumeist sind die Reviere eigentumsrein, jedoch kommen auch Mischformen mit kommunalen Flächen vor. Vermarktet wird das Holz von Ausnahmen abgesehen über das staatliche Forstamt, das wiederum Holzmengen aus Staats-, Privat- und Kommunalwäldern in die zentralen Holzverkaufsverträge einspeist. Die Forstbetriebsgemeinschaften als Interessenvertretung der Privatwaldbesitzer besitzen in Rheinland-Pfalz traditionell einen hohen Organisationsgrad. Die Gründungen der als Waldbauvereine bezeichneten Forstbetriebsgemeinschaften erfolgte zumeist in den 50er Jahren. Die Waldbauvereine sind überwiegend eingetragene Vereine, deren Aufgabe in der Organisation von Lehrfahrten und der Mitgliederbetreuung liegt. Die mit der Nutzung verbundenen Tätigkeiten werden - insbesondere für den kleineren Privatwald - von den Forstämtern übernommen. Die Organisation der Waldbauvereine wird daher zumeist durch ehrenamtliche Kräfte in der Vorstandschaft und in der Geschäftsführung wahrgenommen. Der Waldbesitzerverband fungiert als Dachorganisation der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse in RheinlandPfalz hat seinen mit Sitz in Bad Kreuznach. Projektstart Der Waldbauverein Bitburg e.v. besaß zu Beginn des Holzmobilisierungsprojektes einen dreiköpfigen Vorstand und schon als Zeichen angestrebter Autonomie - einen im Jahr 2004 zunächst ehrenamtlich tätigen Geschäftsführer. Für die Privatwaldberatung und -betreuung waren vier staatliche Betreuungsförster der Forstämter Bitburg und Neuerburg zuständig. Bei den Vorstandssitzungen des Waldbauvereins waren üblicherweise auch die beiden zuständigen Forstämter durch deren Betreuungsförster und Amtsleiter vertreten. Ausgangspunkt in der Eifel waren ein eingetragener Verein, ein dreiköpfiger Vorstand und ein ehrenamtlicher Geschäftsführer Finanziell unterstützt durch das Mobilisierungsprojekt und durch Mittelakquisitionen im Rahmen eines RegionenAktiv-Projektes, konnte der Geschäftsführer seine Arbeitszeit bereits zu Projektbeginn vollständig den Aufgaben des Waldbauvereins widmen und war nicht weiter auf seine Tätigkeit als freiberuflicher Gutachter angewiesen. Die Aufgaben bestanden in der professionellen Vorbereitung, Planung und Durchführung des ersten Mobilisierungsblockes im Winter 2005/2006. Diese gemeinsame von Landesforsten und Waldbauverein geplante und durchgeführte Erstmobilisierung wurde zunächst noch federführend vom Forstamt betreut und das Holz über deren Rahmenverträge vermarktet. Die Ansprache der Waldbesitzer wurde jedoch zunehmend durch den Geschäftsführer des Waldbauvereins übernommen. Während dieser Lernmobilisierungsblock umgesetzt wurde, fanden paralprojektabschlussbericht Kapitel 6 Strukturen 33

35 lel in anderen Gemarkungen die Vorbereitungsarbeiten für weitere Nutzungsblöcke statt. Diese Tätigkeiten wurden umfangreich durch wissenschaftliche Arbeiten begleitet. Eine Privatwaldinventur half entscheidend mit, GIS-gestützte Arbeitshilfen für die Ansprache der Waldbesitzer sowie die Arbeit mit Unternehmern und Holzkäufern zu entwickeln. In Summe führten die positiven Erfahrungen zu ausreichend Selbstvertrauen auf Seiten des Waldbauvereins, um künftig die Mobilisierung, vor allem aber die Vermarktung, als eigenen Geschäftszweig aufzubauen und gänzlich in Eigenregie durchzuführen. Die dazu notwendige Arbeitsteilung wird unter dem Aspekt Prozesse detailliert beschrieben. Der Schritt in die organisatorische Selbständigkeit Für die Vermarktung des Holzes war die Rechtsform des Waldbauvereins als eingetragener Verein nicht geeignet. Haftungsgründe und auch die fehlende Möglichkeit, den Holzverkauf von Nichtmitgliedern abzuwickeln, führten zu der Notwendigkeit der Gründung einer eigenständigen Organisation für die Vermarktungsaktivitäten. Damit verbunden war die Auswahl und Entscheidung für eine Rechtsform, die Haftungsund Förderaspekte sowie Effizienzgesichtspunkte zu berücksichtigen hatte. Die Entscheidung fiel auf die Rechtsform einer GmbH, deren einziger Gesellschafter der Waldbauverein sein sollte. Die Landesforstverwaltung unterstützte dies durch die Anerkennung der Kapitalgesellschaft als Forstbetriebsgemeinschaft. Diese Anerkennung war notwendig, um die ab dem Jahr 2007 in Rheinland-Pfalz mögliche Mobilisierungsprämie zu erhalten, die nur an Organisationen mit dem Status eines anerkannten Forstwirtschaftlichen Zusammenschlusses ausbezahlt werden kann. In dieser Konstellation wurde es nach intensiven Verhandlungen unter Moderation des Projektteams schließlich möglich, die wirtschaftlichen Tätigkeiten der Holzmobilisierung seit dem 1. Januar 2007 in der Rechtsform der GmbH durchzuführen. Gleichzeitig bleibt der seit über 50 Jahren bestehende Waldbauverein zuständig für die Wahrung der Mitgliederinteressen und die traditionell bestehenden Aufgaben. Eine GmbH als Vermarktungsgesellschaftmacht Nichtmitgliedergeschäfte möglich und und berücksichtigt Haftungs- und Förderaspekte Die GmbH firmiert seitdem als EWH Eifel Wald und Holz Management GmbH, kurz EWH. Einziger Gesellschafter ist der Waldbauverein Bitburg. Die Kontrolle der Aktivitäten übernimmt ein Beirat. Dieser setzt sich aus der engeren Vorstandschaft des Waldbauvereins sowie externen Fachleuten zusammen. Diesem Gremium ist der Geschäftsführer der EWH rechenschaftspflichtig. Eine grobe Übersicht über die Organisation gibt die folgende Abbildung. Projektabschlussbericht Kapitel 6 Strukturen 34

36 Forstbetriebsgemeinschaft Waldbauverein Bitburg e.v. einziger Gesellschafter Forstbetriebsgemeinschaft Eifel Wald und Holz Management GmbH Aufgabe: Mitgliederbetreuung Aufgabe: Holzvermarktung Vorsitzender (und Vorstand) Johann Kohnen Vorsitzender (und Beirat) Johann Kohnen kontrolliert Geschaftsführer Harald Schmitz berichtet Geschaftsführer Elmar Franzen Abbildung 8: Organisationsstruktur im Rahmen des Mobilisierungsprojektes Eifel Wesentlich für die Etablierung der EWH war die Schaffung einer Infrastruktur, innerhalb derer die EWH tätig werden konnte. Ein Büro des Waldbauvereins im Verwaltungszentrum landwirtschaftlicher Verbände in Bitburg entwickelte sich schnell zur Anlaufstelle für Waldbesitzer, aber auch als Treffpunkt für Abstimmungen zwischen Privatwaldbetreuern und Waldbauverein bzw. EWH. Im Rahmen des Holzmobilisierungsprojektes lagen die Arbeitsschwerpunkte bei der Unterstützung des Waldbauvereins in den Verhandlungen mit Landesforsten. Im Detail wurden ein Geschäftsplan, ein detaillierter Finanzplan, Satzungen und Arbeitsverträge für diesen Spezialfall entwickelt und umgesetzt. Ausblick Eine erste Evaluation des aufgestellten Geschäftsplans zum Ende des Jahres 2007 ergab eine hohe Übereinstimmung der geplanten Daten mit den Ist-Daten. Wesentlich dabei ist, dass die drei Erlöspositionen Holzverkaufsentgelt (Waldbesitzer), Mobilisierungsprämie (staatliche Förderung) und Bündelungsprämie (Industrie) die Ausgaben in Höhe von 100 T vollständig deckten. Für die Zukunft wird eine zunehmende Unabhängigkeit von der Mobilisierungsprämie angestrebt. Die EWH hat sich als Marktpartner für die Abnehmer etabliert und wird auch zunehmend von den Waldbesitzern als Holzvermarktungsorganisation aus dem Privatwald wahrgenommen. Der Waldbauverein als organisatorische Heimat der einzelnen Waldbesitzer bleibt bestehen und füllt auch das vertraute Aufgabenspektrum aus. Anfang 2008 wurde ein ehrenamtlicher Geschäftsführer für den Waldbauverein gefunden. Damit wurde die Trennung zwischen den beiden Organisationen Waldbauverein und EWH auch personell vollzogen. Dem Sturm und Start zum Trotz: die EWH erfüllt den aufgestellten Geschäftsplan Bislang besteht zwischen dem Gebiet des Waldbauvereins Bitburg und dem Aktionsradius der EWH Deckungsgleichheit. Dies könnte sich ändern, sobald die Vermarktung aus anderen Regionen, also aus dem Gebiet anderer Waldbauvereine mit übernommen werden würde. Auch die Einbeziehung von Kommunal-, Kirchen- und größerem Privatwald spricht für eine Ausdehnung der Aktivitäten über das eigentliche geographische Stammgebiet hinaus. Projektabschlussbericht Kapitel 6 Strukturen 35

37 6.2 Lausitz Umfeld Die Privatwaldbetreuung in Sachsen erfolgt in eigentumsreinen Revieren. Die staatlichen Privatwaldbetreuer arbeiten somit ausschließlich in einer Waldbesitzart. In der Projektlaufzeit gab es eine Umstrukturierung, die zu neuen Revierzuschnitten und größen geführt hatte. Für 2008 war zunächst eine Kommunalisierung der Aufgabe der Privatwaldberatung geplant. Damit wäre eine neuerliche Änderung der Reviere wahrscheinlich geworden. Dieser Reformplan wurde Ende 2007 zurückgenommen. Sachsen ist das Bundesland mit dem geringsten Organisationsgrad des Waldbesitzes9. Forstbetriebsgemeinschaften existieren, jedoch nicht flächendeckend. Deren Gründung war zunächst von der Forstverwaltung vorangetrieben worden und führte in vielen Fällen zu einer Übernahme der Geschäftsführung durch den örtlichen Revierleiter. Nachdem die Mitarbeiter der Forstbehörde diese Funktion nicht mehr ausüben durften, kamen die Aktivitäten zum Erliegen und einige der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse stehen vor einer Auflösung. Projektstart Das Holzmobilisierungsprojekt wandte sich in Abstimmung mit Sachsenforst der Lausitz zu und arbeitete eng mit der FBG Brauna und dessen Geschäftsführer zusammen. Die FBG ist als wirtschaftlicher Verein organisiert und besitzt somit in geringem Umfang die Möglichkeit zur Abwicklung von Nichtmitgliedergeschäften. In enger Zusammenarbeit mit der FBG vermarktete der Geschäftsführer in einer Selbstwerbungsfirma als Einzelunternehmer die Holzmengen der Nichtmitglieder und kaufte auch das Holz der Mitglieder auf. Der Holzverkauf wurde bis 2005 für einzelne, zumeist größere Mitglieder durchgeführt. Die Tätigkeit des Geschäftsführers erfolgte im Nebenerwerb. Die Haupttätigkeit des Geschäftsführers lag in der Baumpflege, Pflanzungen sowie der Bewirtschaftung seines eigenen Waldes. Die FBG Brauna: die Rechtsform wirtschaftlicher Verein und die Vermarktungserfahrungen erleichtern den Beginn Im Rahmen des Holzmobilisierungsprojektes konnte eine Vollfinanzierung für die Aufgaben der Geschäftsführung geschaffen werden. Zunächst durch das Mobilisierungsprojekt, später über eine durch die Leader+ Region Westlausitzer Heidebogen beantragte Förderung. Über diese Organisation konnte nachfolgend eine Vollfinanzierung des Geschäftsführers für zwei Jahre erreicht werden. Ein gemeinnütziger Verein Lausitz Wald und Holz Aktiv e.v. - wurde dazu ins Leben gerufen. Diese Organisation war und ist Akquisiteur, Projektentwickler, Empfänger und Verwalter von Projektmitteln, die es ermöglichen, in einer Anfangsphase auch ohne Mobilisierungsprämie aktiv zu sein. Die Mittel der Kofinanzierung wurden mit Unterstützung des Projektteams von der regionalen Holzindustrie eingeworben. Stabilität Eine organisatorische Neuorientierung in einer Kombination aus Verein und wirtschaftlicher Einheit für Mitgliedergeschäfte wurde in Erwägung gezogen und in der Vorstandschaft der FBG diskutiert. Angesichts der erst Ende 2007 definierten Förder9 Bella, K. et al. (2005): Stand und Perspektiven forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse im Freistaat Sachsen, Forst und Holz, S Projektabschlussbericht Kapitel 6 Strukturen Finanzierung aus Drittmitteln helfen auf dem schwierigen Weg in die den Kleinprivatwald 36

38 bedingungen für Sachsen, war der Schritt zur Gründung einer GmbH für die Abwicklung der Nichtmitgliedergeschäfte vor dem Hintergrund der Gesamtwirtschaftlichkeit der Aktivitäten nicht gangbar. Die Restriktionen bei der Übermittlung von Waldbesitzerdaten durch die Forstverwaltung als auch die zunehmend erkennbare Vermarktungskonkurrenz von Holz aus dem Privatwald schien die Schaffung einer neuen Organisation, die mit hohen tatsächlichen sowie hohen Transaktionskosten verbunden gewesen wäre, nicht ratsam erscheinen. So blieb es bis Projektende bei den zu Beginn geschaffenen Strukturen, die in folgender Abbildung deutlich werden. Forstbetriebsgemeinschaft Waldpflegegemeinschaft Brauna w.w. Förderverein Lausitz Wald und Holz Aktiv e.v. Auf gaben: Mitgliederverw., Holzvermarktung Aufgaben: Mittelakquisition, Öf fentlichkeitsarbeit Vorsitzender Friedrich Graf Stolberg Vorsitzende Dr. Sabine Labitzke Geschaftsführer A. Ransch, Chr. Schönbach teilfinanziert Abbildung 9: Organisationen im Projekt Holzmobilisierung Lausitz Durch das Projektteam wurde in mehreren Schreiben an den Minister und über Gesprächskontakte im forstpolitischen Umfeld versucht, dem Projekt wichtige Impulse zu gegeben. So wurde eine Initiative zur Abschwächung der zunächst restriktiv formulierten Effizienzkriterien für den Erhalt der Mobilisierungsprämie gestartet. Zudem wurde versucht, die Einrichtung einer Kernzone zu erreichen, in der ausschließlich die FBG Brauna als Vermarktungseinheit hätte wirken sollen. In der Hartnäckigkeit der Zielverfolgung wurden einzelne Erfolge erzielt: beispielsweise wurden die für Sachsen formulierten Effizienzkriterien für die Mobilisierungsprämie stärker auf die Verhältnisse in der Lausitz abgestimmt. Konkurrenz in der Vermarktung und forstpolitische Stolpersteine: die FBG Brauna sucht mit Unterstützung des Projektes ihren Weg Kritisch muss angemerkt werden, dass diese Aktivitäten nicht immer in vollem Umfang durch die FBG Brauna flankierend unterstützt werden konnten. Statt diese strategisch wichtigen Anliegen mit Initiativen aus der Basis zu verstärken, war die Geschäftsführung mit den operativen (erlösbringenden) Tätigkeiten der Holzvermarktung und Sturmwurfaufarbeitung vollständig eingebunden. Es fehlte eine aktive, aus mehreren Personen bestehende Vorstandschaft, die mit Durchsetzungskraft auf regionaler Ebene die Interessen vertreten konnte. Ein Engagement auf der politischen Ebene unterblieb daher weitgehend. Das Projektteam trat mitunter mit scheinbar nur geringer Verankerung durch sächsische Organisationen auf. Das nahm den vom Projekt ausgehenden Initiativen Schlagkraft. Projektabschlussbericht Kapitel 6 Strukturen 37

39 Im operativen Handeln war es in einer finanziell abgesicherten Situation möglich, einen zweiten Geschäftsführer für ein halbes Jahr aus den Mitteln des Mobilisierungsprojektes zu beschäftigen. Durch das Einrichten eines eigenen Büros ab Januar 2007 im Kerngebiet der Mobilisierungsaktivitäten in Brauna wurden die Arbeitsmöglichkeiten für die beiden Geschäftsführer wesentlich verbessert. Das Büro wurde rasch Anlaufstelle für Waldbesitzer, Ort für die gemeinsamen Arbeitstreffen und Treffpunkt für die Gespräche mit der Forstverwaltung. Infrastruktur und Personal helfen die Sturmkalamität 2007 zu überwinden. Die Sturmwurfsituation verhinderte die geplante Durchführung der Mobilisierungsblöcke für Die Arbeiten konzentrierten sich auf die Aufarbeitung der Sturmwurfflächen Kyrill vom Januar Die beiden Geschäftsführer der FBG waren damit in den ersten neun Monaten 2007 voll ausgelastet. Die geschaffenen Strukturen konnten sich in diesem Zeitraum bewähren. Ausblick Zu Beginn des Jahres 2008 sind die organisatorischen Strukturen in der Lausitz stabil. Die Finanzierung der beiden Geschäftsführer erfolgt zum überwiegenden Teil aus den laufenden und auch letztjährigen Holzverkaufsmargen. Diese waren durch die Abwicklung des Holzverkaufs als Eigengeschäfte und durch die Übernahme von Dienstleistungen bis hin zum Verkauf frei Werk erzielt worden. Die für 2007 geplanten Mobilisierungsblöcke werden nun in 2008 umgesetzt. Parallel laufen zur Verbesserung der Finanzierungssituation Gespräche über eine mögliche Fortsetzung von Projekten im Rahmen des Leader+ Gebietskulisse. Zusammenfassung 'Strukturen' Holzmobilisierung durch Zusammenschlüsse privater Waldbesitzer ist in einer Vielzahl von Strukturen, Rechts- und Organisationsformen möglich. Für die Mobilisierung in den Projekten Lausitz und Eifel erfolgte dies einmal in der Form eines wirtschaftlichen Vereins und einmal in der Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Beide Organisationen sind als Forstbetriebsgemeinschaften anerkannt. In der Lausitz die Rechtsform des wirtschaftlichen Vereins beibehalten werden. Bereits vor Projektstart war Holz vermarktet worden; zumeist über eine anhängendes Serviceunternehmen in Form der Selbstwerbung. In der Eifel wurde zunächst das Holz über die Forstverwaltung vermarktet, später eine GmbH gegründet, der die Anerkennung als Forstbetriebsgemeinschaft vom Waldbauverein übertragen wurde. Somit widmen sich eine Wirtschaftseinheit in Form einer Kapitalgesellschaft und eine für die Mitgliederbetreuung zuständige Organisation als eingetragener Verein sich ergänzend und in der jeweils geeigneten Rechtsform der Aufgabe Mobilisierung. Ein Blick in andere Regionen zeigt, dass auch eingetragene Genossenschaften, wirtschaftliche Vereine mit angeschlossenen Service-GmbH's, Dachorganisationen in Form Forstwirtschaftlicher Vereinigungen erfolgreich Holz aus dem Kleinprivatwald mobilisieren. Projektabschlussbericht Kapitel 6 Strukturen 38

40 Innerhalb welcher Rechtsform unternehmerisch agiert wird, hängt von der Gewichtung von bestimmten Kriterien ab. Geklärt und bewertet werden müssen u.a. Fragen: - zum Ausschluss der persönlichen Haftung von Geschäftsführung und Vorstandschaft, - zur Schaffung einer Vermarktungsmöglichkeit des Holzes von Nichtmitgliedern, - zum Erhalt des Status' der anerkannten Forstbetriebsgemeinschaft (Fördermittelrelevanz). Vor der Schaffung von neuen Strukturen und der Wahl einer Rechtsform muss daher die Frage nach der Gesamtstrategie einer Organisation stehen. Welche Aufgaben können und sollen im Rahmen der Mobilisierung übernommen werden? Welche Einkommens- und Finanzierungsquellen bestehen? Welche Verantwortlichkeiten können von wem getragen werden? Welcher Grad an unternehmerischer Wille ist vorhanden und wird von den Entscheidungsgremien getragen? Im Rahmen des Projektes hat sich die Trennung von Wirtschaftseinheit (Holzvermarktung) und Mitgliederbetreuung bewährt. Die Schaffung einer professionellen, schwerpunktmäßig mit der Holzmobilisierung tätigen Geschäftsführung ist ebenso Grundvoraussetzung wie die Schaffung einer notwendigen Infrastruktur (Büro, Ausstattung, Mobilität). Projektabschlussbericht Kapitel 6 Strukturen 39

41 7 Prozesse Durch die Gestaltung der Holzmobilisierungsprozesses sollten die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse in die Lage versetzt werden, Holz aus dem Privatwald effizient zu mobilisieren. Da langfristig die Holzvermarktung die einzige Einnahmequelle aus dieser Tätigkeit ist, musste dieser Aspekt in den Mittelpunkt der Prozesskette Holzmobilisierung gerückt werden. Dazu müssen die Abläufe insoweit beherrscht werden, dass eine Wertschöpfung entsteht, die einerseits zur Zustimmung vieler Waldbesitzer zu einer Nutzung in ihren Wald führen und andererseits ausreichend Einnahmen für den Forstwirtschaftlichen Zusammenschluss abwirft. In diesem Wertschöpfungsprozess sind einerseits Marktkräfte wirksam, bspw. arbeiten Selbstwerberunternehmen ebenfalls intensiv in der Ansprache der privaten Waldbesitzer. Je höher die Holzpreise sind, um so rentabler wird es für diese, auch kleinere Waldbesitzer anzusprechen. Andererseits sind die Marktkräfte teilweise ausgehebelt. Die Gebührensätze der Landesforstverwaltungen oder deren Betreuungsorganisationen sind nicht kostendeckend und behindern den Markteintritt von Unternehmern im Feld der Privatwaldetreuung. Die Aufgabenstellung der Prozessgestaltung war zweigeteilt. Zum einen sollten die Mobilisierungsprozesse so effizient mit möglich gestaltet werden, um die ökonomischen Potentiale für Waldbesitzer und Forstwirtschaftlichen Zusammenschluss auszuschöpfen. Zum anderen sollte das quasi existierende Betreuungsmonopol der Landesforstverwaltungen der beiden Bundesländer hinterfragt und gemeinsam mit den Verwaltungen neue Wege der Zusammenarbeit gesucht werden Der Mobilisierungsprozess soll effizient gestaltet werden. Kooperative Formen der Aufgabenteilung sollen mit der staatlichen Privatwaldberatung und -betreuung gefunden werden. Eifel Ausgangssituation Zu Projektbeginn war die Holzmobilisierung im Kleinprivatwald an eine feste Aufbauund Ablauforganisation innerhalb der Landesforsten Rheinland-Pfalz gebunden. Die Prozesse bestanden im wesentlichen aus internen Abläufen der Forstverwaltung. Über die Waldbauvereine wurde kein Holz vermarktet (Ausnahme Waldbauverein Prüm). Auch wurden die Waldbesitzer nicht in konsequenter oder standardisierter Form zu einer Nutzung aufgefordert - weder durch Landesforsten noch durch die Waldbauvereine selbst. Durchaus üblich ist es, dass Vorsitzende oder Geschäftsführer der Waldbauvereine Bedienstete von Landesforsten sind. Aktivitäten der Waldbauvereine sind somit immer auch Aktivitäten von Landesforsten. Die Beratungsaufgabe wurden durch die Privatwaldbetreuer umgesetzt, die sich in Vermarktungsfragen mit den am Forstamt zuständigen Holzverkäufer abstimmten Definition der Zuständigkeiten Von Beginn an zeigten sich die Landesforsten Rheinland-Pfalz offen für eine neue Aufgabenverteilung innerhalb der Mobilisierungskette. Es wurde anerkannt, dass die Aktivitäten des Waldbauvereins innerhalb der Mobilisierung nur über Einnahmen aus Leistungsentgelten langfristig gesichert werden können und eine Abhängigkeit von permanenten Fördermitteln vermieden werden muss. Diese Diskussion führte dann zu der Definition neuer Aufgabenzuschnitte, die in der oben genannten KooperatiProjektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse 40

42 onsvereinbarung mündete und deren einzelne Aufgabenschritte im folgenden abgebildet und erläutert werden. Zentrales Element der Kooperationsvereinbarung ist, dass die Organisation der Holzernte und die Holzvermarktung bislang Kernaufgaben der Landesforstverwaltung dem Waldbauverein Bitburg (WBV) übertragen werden sollten. Die Landesforsten Rheinland-Pfalz sollten sich künftig auf die Erstansprache der Waldbesitzer, deren Beratung und die biologische Produktion im Privatwald konzentrieren. Durch diese Spezialisierung sollten die Stärken der jeweiligen Organisation - die Marktnähe eines privatwirtschaftlich geführten Unternehmens und die hoheitlich-beratende Funktion einer Verwaltung - genutzt werden. Eifel: Bereitschaft der Landesforsten Rheinland-Pfalz zur Spezialisierung bei der Rohholzmobilisierung im Kleinprivatwald Diese Neudefinition erfolgte im Laufe des Jahres 2006 und wurde in den Mobilisierungsblöcken anschließend umgesetzt. Parallel zu der Neugestaltung des Mobilisierungsprozesses erfolgte die Entwicklung der passenden Aufbauorganisation. Dazu wurde auf der Seite des Waldbauvereins die EWH Eifel Wald und Holz Management GmbH (EWH) als Vermarktungsorganisation im Januar 2007 gegründet. Auf der Seite von Landesforsten wurden neue Revierzuschnitte, die mit einer Intensivierung der Betreuungskapazitäten verbunden sind, festgelegt Der Mobilisierungsprozess Der Mobilisierungsprozess wir anhand der zwischen Landesforsten und dem Waldbauverein definierten Zuständigkeiten erläutert. Die Schritte innerhalb dieser Kette können zeitlich parallel verlaufen. Der Prozess geht von einer Erstmobilisierung aus; d.h. zunächst müssen die zu nutzenden Waldflächen definiert und die Waldbesitzeradressen recherchiert werden. Wenn es sich um eine wiederholte Mobilisierung handelt entfallen die ersten Schritte oder finden wesentlich verkürzt statt. Gleiches gilt für die Nutzungen im mittleren und größeren Privatwald. 1. Flächenvorauswahl Die Flächenauswahl für einen Mobilisierungsblock erfolgt in Abstimmung zwischen Betreuungsförster und dem Waldbauverein / der EWH, ggf. unter Beteiligung größerer Waldeigentümer. Durch die örtliche Erfahrung liegt der Schwerpunkt der Aufgabe bei den Betreuungsförstern. Im Rahmen des Projektes wurden die Betreuungsförster umfangreich mit Kartenmaterial ausgestattet. Diese Karten (digital wie analog) erlauben einen Überblick über die regionalen Schwerpunkte von potentiellen Mobilisierungsblöcken (z.b. Nadelholz/Laubholz, Einstufung der Hiebsdringlichkeit, Erschließung). Projektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse 41

43 Zuständigkeiten in der Mobilisierungskette Wer Nr. Was Forstamt/ Betreuungsförster 1. Flächenvorauswahl 2. Adressen aus ALB/ALK 3. Erstansprache/ Infoveranstaltung 4. Vollmachten einholen 5. Flächenvorbereitung/ Maßnahmenspeicher 6. Ergänzende Mobilisierung 7. Angebote einholen/ Auftragsvergabe 8. Nutzung und Nutzungskontrolle 9. Qualitätskontrolle/ Abnahme/Holzmaß 10. Ergänzende Mobilisierung 11. Holzvorzeigung/ Holzabfuhr 12. Abrechnung mit Untern./Holzkäufer i 13. Abrechnung mit Waldbesitzer i 14. Aktualisierung des PWIS? Unternehmer/ Dienstleister Waldbesitzer i i? verantwortlich i FBG / WBV Stand November 2006 beteiligt wird informiert 2. Adressenrecherche aus ALB / ALK Projektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse 42

44 Zugang zum automatisierten Liegenschaftsbuch (ALB) besitzen nur die Betreuungsförster von Landesforsten. Diese recherchieren die Adressen der Waldbesitzer für die ausgewählten Waldflächen. Dies geschieht zumeist durch Einzelrecherche über einen Online-Zugang zum ALB. Es gibt auch die Möglichkeit einer gemarkungsweisen Abfrage der Adressen. Die Daten müssen anschließend durch ein Umwandlungsprogramm für Standardsoftware bearbeitbar gemacht werden. In Zukunft wird die Möglichkeit Adressdaten gemarkungsweise abzufragen in das in Rheinland-Pfalz eingesetzte Online-GIS-Programm WebGif integriert. Damit würde sich der Aufwand für die Adressrecherche wesentlich verringern. Erstansprache, Motivation und biologische Produktion liegen bei den staatlichen Betreuungsförstern 3. Erstansprache des Waldbesitzers Die Erstansprache der Waldbesitzer erfolgt zumeist durch den Betreuungsförster, kann jedoch auch durch den WBV/die EWH erfolgen. Eine Informationsveranstaltung ist nicht in jedem Fall erforderlich. Die Entscheidung über die Form der Erstansprache und über die Organisation von Veranstaltungen übernehmen Betreuungsförster und Geschäftsführer des WBV/der EWH gemeinsam. Eine Unterstützung durch die Kommunen im Rahmen der AEP-Prozesse (Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung) konnte in mehreren Mobilisierungsblöcken erreicht werden und sollte auch künftig angestrebt werden. Bereits im Vorfeld können flankierende Maßnahmen durch die Ortsvertrauensleute des WBV erfolgen. Durch neue Revierzuschnitte und Wechsel bei den Betreuungsförstern sind die oftmals unterstellten jahrelangen Vertrauensverhältnisse zwischen Betreuungsförster und Waldbesitzer aktuell nicht mehr gegeben. Vor allem Kleinprivatwaldbesitzer müssen auch in ländlichen Gebieten nicht automatisch bereits in Kontakt mit dem staatlichen Betreuungsförster getreten sein. Daher soll im Vorfeld oder flankierend zu der Ansprache durch den Betreuungsförster die Unterstützung einer Nutzungsmaßnahme durch Ortsvertrauensleute erfolgen. 4. Vollmachten einholen Die Vollmacht von den Waldbesitzern bezieht sich auf das Auszeichnen, die Durchführung der Nutzungsmaßnahme und den Verkauf des Holzes durch die EWH. Die Vollmachten holt der Betreuungsförster ein und leitet sie umgehend an die EWH weiter. In Ausnahmefällen holt auch der Geschäftsführer der EWH Vollmachten ein. 5. Flächenvorbereitung Zur Flächenvorbereitung gehört die Auszeichnung der der zu nutzenden Flächen, die Anlage der Rückegassen und die Markierung der Orte für die Holzpolter. Die Verantwortung für die Flächenvorbereitung liegt bei den Betreuungsförstern. Die Durchführung kann auch auf Dritte oder die EWH übertragen werden. Die Gebührenabrechnung im Falle einer Durchführung der Flächenvorbereitung durch Landesforsten erfolgt über die EWH, die die Leistungen wiederum dem Waldbesitzer mit der Abrechnung des Holzgeldes in Rechnung stellt. Dem Waldbesitzer wird damit die Abrechnung 'aus einer Hand' angeboten und es entfällt eine - wenn auch nur geringe - Vorfinanzierung durch den Waldbesitzer. Projektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse 43

45 6. Maßnahmenspeicher / Nutzungsplanungen Im Maßnahmenspeicher10 wird eine Schätzung der anfallenden Mengen und Sorten vorgenommen. Diese dient der Angebotseinholung für Unternehmerleistungen und den Vertragsverhandlungen mit den Holzkäufern. Dadurch wird die Planbarkeit erhöht und die Daten können mit den Vorverträgen der Holzkäufer in Abgleich gebracht werden. Die Planung erfolgt durch die den Betreuungsförster; die Ergebnisse werden dem Waldbauverein bzw. der EWH laufend übermittelt. 7. Angebote einholen und Auftragsvergabe Verantwortlich für das Einholen von Angeboten, die Vergabe der Leistungen und die Einweisung der Unternehmer auf den Flächen ist die EWH. Durch eine entsprechende Vertragsgestaltung und eine sorgfältige Auswahl von Unternehmern und Dienstleistern wird bereits im Vorfeld versucht, einen reibungslosen Ablauf der Maßnahme zu gewährleisten. Die EWH ist nicht an formale Ausschreibungsbedingungen gebunden, sollte sich jedoch bei den Ausschreibungen an die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit halten und eine Auftragsvergabe an das Einholen und den Vergleich mehrerer Angebote binden. 8. Nutzung und Nutzungskontrolle Das Einweisen von Erntemaschinen und Waldarbeitern erfolgt durch die EWH. Durch die regelmäßige Kontrolle wird die Koordination der an der Nutzung beteiligten Unternehmer gewährleistet. Da die Flächen des Waldbauvereins PEFC-zertifiziert sind, müssen auch die Pfleglichkeit der Hiebsmaßnahmen und die Einhaltung der besonderen Bestimmungen der Zertifizierung sichergestellt sein. Nutzung, Kontrolle, Abfuhr und Abrechnung als primär wirtschaftliche Aufgaben in der Hand der Vermarktungsgesellschaft des Waldbauvereins 9. Qualitätskontrolle / Abnahme Die Kontrolle der Maßnahmen und der Wegezustände nach Abfuhr des Holzes erfolgt durch die EWH. Bereits bei der Gestaltung der Unternehmerverträge werden Regelungen zur Instandsetzung von Wegeschäden festgelegt. Treten Wegeschäden auf, so werden einvernehmliche Regelungen unter Einbeziehung der Betreuungsförster oder leitender Mitarbeiter des Forstamtes gesucht. 10. Ergänzende Mobilisierung Im Zuge der Nutzung bzw. möglichst während der Flächenvorbereitung werden bislang unentschlossene Waldbesitzer durch den Betreuungsförster bzw. den WBV/die EWH angesprochen und zur Teilnahme an der Nutzung motiviert. Durch die laufende Nutzungsmaßnahme bieten sich gute Möglichkeiten, die Waldbesitzer vor Ort von den Vorteilen einer gebündelten Maßnahme und der professionellen Aufarbeitung überzeugen zu können. 11. Holzvorzeigung und Holzabfuhr 10 Der Begriff Maßnahmenspeicher wurde auf Vorschlag der Landesforstverwaltung Rheinland-Pfalz übernommen. Er stellt ein Planungsinstrument der zentralen Holzvermarktung für die anfallenden Nutzungsmengen der Staats-, Kommunal- und Privatwaldflächen dar. Projektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse 44

46 Die Holzvorzeigung und die Steuerung der Holzabfuhr liegen bei der EWH. Das Dokument für die Holzabfuhr ist die Holzliste. Nach Abnahme des Holzes erfolgt der Eigentums- und Gefahrenübergang nach einem im Vertrag definierten Zeitraum. In der Regel sind dies 14 Tage. Von Seiten der EWH muss sichergestellt sein, dass für die Übergabe des Holzes eine entsprechende Deckungssumme aus einer Bankbürgschaft besteht oder dass bereits eine ausreichend hohe Anzahlung auf das Holz geleistet wurde. 12. Abrechnung mit Unternehmern und Holzkäufer Die EWH führt die Abrechnung der Dienstleistungen mit den beauftragten Unternehmern durch. Ebenso rechnet sie die Holzgeldzahlungen mit den Holzkäufern ab. Im Falle einer Abrechnung nach Werkseingangsmaß drängt die EWH auf eine rasche Abfuhr und Vermessung des Holzes im Werk. Beobachtbaren Tendenzen, die Abfuhr des letzten Polters zeitlich hinauszuziehen, um die Schlussabrechnung zu verzögern, sollten von Seiten der EWH nicht akzeptiert werden. In diesem Zusammenhang zeigten sich bereits während der schwierigen Vermarktungs- und vor allem Abfuhrphase 2007, die Stärken und Schwächen der jeweiligen Partner. 13. Abrechnung mit dem Waldbesitzer Die EWH verkauft das Holz im Namen und Auftrag der Waldbesitzer; Eigenhandelsgeschäfte werden von ihr nicht durchgeführt. Die Abrechnung des Holzgeldes und deren Weiterleitung an den Waldbesitzer erfolgt durch die EWH. Für die Abrechnung der Unternehmerleistungen und des Holzverkaufs hat die EWH mit Hilfe des Projektteams eine geeignete Software eingeführt (vgl. 'Abrechnungssoftware' in '8. Instrumente'). Die Abrechnung beinhaltet alle Kosten- und Erlöspositionen des Holzverkaufs und der Aufarbeitung. Dazu gehören das Entgelte für das Auszeichnen, Einschlag- und Rückekosten, Holzabsatzfondsbeiträge, die Mehrwertsteuer und die Holzverkaufsentgelte für die EWH. Der Waldbesitzer erhält mit der Abrechnung einen Scheck. Diese Form der Auszahlung wird nach den Erfahrungen von den Waldbesitzern in der Eifel einer Überweisung vorgezogen, da die Verknüpfung von Abrechnung und Zahlung mit dem beigefügten Scheck wesentlich besser nachvollziehbar sei. 14. Aktualisierung des Privatwaldinformationssystems (PWIS) Die Daten, die im Zuge der Mobilisierung bekannt werden, wie z.b. neue oder aktualisierte Adressen, Änderung des Waldbesitzers durch Generationenübergang, Änderungen von Flächenzuschnitten im Rahmen von Flurbereinigungsmaßnahmen usw. werden innerhalb des Privatwaldinformationssystems (PWIS) aktualisiert. Da das PWIS ein aus mehreren Einzelinstrumenten bestehendes System ist, müssen im Zweifel an mehreren Stellen Aktualisierungen vorgenommen werden. Da Landesforsten auf der einen Seite und der WBV / die EWH auf der anderen Seite kein gemeinsames System nutzen (können), müssen Änderungen von beiden Institutionen vorgenommen werden. Projektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse Daten müssen gepflegt werden und beiden Partnern zur Verfügung stehen 45

47 7.1.4 Ausblick Die Organisation der Prozesse und die Festlegung der Aufgabenverteilung war ein sich über ein Jahr erstreckender Prozess, der mit der Leitungsebene der Landesforsten Rheinland-Pfalz kooperativ durchgeführt wurde. Durch das Projektteam wurden während der Umsetzung mehrfach Gespräche auf der Ebene der Betreuungsförster und der Geschäftsführung der EWH angestoßen, die halfen die definierten Abläufe in die Praxis umzusetzen. Probleme, die vor allem in der Anlaufphase auftauchten, konnten so schneller überwunden werden. Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen war auch, dass dieser Ablauf im wesentlichen auf das Konzept der Mobilisierungsblöcke anwendbar ist. Werden demgegenüber einzelne, zumeist größere Waldbesitzer kontaktiert, dann ist diese Ablaufkette verkürzt, es bedarf weniger Abstimmung und die Abwicklung kann mitunter auch vollständig über die EWH erfolgen. Der Folgen des Sturms Kyrill im Januar 2007 prägten das Jahr 2007 durch die Aufarbeitung des teilweise nesterweisen Holzanfalls verhinderten gebündelte Nutzungen und setzten diesen Prozess teilweise außer Kraft. Eine gemeinsame Planung und Durchführung von Nutzungsblöcken wurde erst wieder im Jahr 2008 aufgenommen. Die ersten Ansätze zur Wiederaufnahme zeigen, dass die beschlossene Aufgabenteilung zwischen zwischen Landesforsten und WBV / EWH wieder neu aufgegriffen und 'erlernt' werden muss Mobilisierungsblöcke sind kein Selbstläufer. Sie müssen wieder neu etabliert werden. Lausitz Ausgangssituation Zu Projektbeginn lag die Holzakquisition, die Motivation der Waldbesitzer und der Verkauf sowohl bei Sachsenforst, als auch bei den in der Holzvermarktung aktiven Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen. Durch den Rückzug der Forstbediensteten aus der Geschäftsführung der Forstbetriebsgemeinschaften gingen die Vermarktungsaktivitäten vielfach stark zurück. Die Holznutzung in den FBG n Brauna und Großdubrau beschränkte sich in der Zeit vor Projektbeginn auf die Ansprache von mittelgroßen bis großen Waldbesitzern. Die Vermarktung wurde über Verträge des Landes oder über Verträge anderer Vermarktungsorganisationen abgewickelt. Die Ansprache von Waldbesitzern kleiner und kleinster Flächen unterblieb, da die Wirtschaftlichkeit einer derartigen Fokussierung nicht gegeben war. Auch in der Lausitz wurden in der ersten Phase des Mobilisierungprojektes intensive Diskussionen zu einer Aufgabenneudefinition zwischen Sachsenforst, der FBG Brauna unter Moderation des Projektteams geführt. Im Gegensatz zur Eifel konnte jedoch mit Sachsenforst keine Übereinstimmung in einer umfassenden Prozessneugestaltung und der Definition von Zuständigkeiten erreicht werden. Bestehende Erfahrungen in der Holzvermarktung durch die FBG Brauna Vielmehr hing die Art der Zusammenarbeit in der die beiden FBG n Brauna und Großdubrau betreffenden Region jeweils vom staatlichen Betreuungsförster ab. Im Einzelfall gab es eine breite Spanne von eher kooperativen bis hin zu konkurrierenden Ansätzen. Es wurden mehrfach Gespräche mit Sachsenforst geführt, mit dem Ziel eine Kernzone zu definieren, in der pilothaft die Mobilisierung und Ansprache der Waldbesitzer von Projektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse Bereitschaft von Sachsenforst zur gemeinsa46 men Durchführung von Mobilisierungsblöcken; jedoch keine grundsätzliche Neudefinition der Aufgabenzuschnitte

48 Sachsenforst, die Nutzung und Vermarktung über die FBG vorgenommen werden sollte. Da in Sachsen nicht flächendeckend FBG'n existieren, es also FBG-freie Gebiete gibt, war geplant, diese Kernzone auf das Gebiet von fünf Betreuungsrevieren festzulegen. Eine verbindliche Einigung darüber konnte jedoch nicht getroffen werden. In einzelnen Gesprächen vor Ort mit Vertretern der Forstbezirke Bautzen und Kamenz wurden zumindest Blöcke definiert, in denen gemeinsame Mobilisierungsvorhaben durchgeführt werden sollten. Durch den Sturm im Januar 2007 konnten diese Planungen in der Projektlaufzeit zum größten Teil nicht umgesetzt werden Mobilisierungsprozess Die Darstellung des Prozesses orientiert sich an den in der Eifel definierten Schritten. Diese können als generell gültig für ein gebündeltes Mobilisierungsvorgehen gelten. Je nach der Zusammenarbeit mit dem örtlichen Betreuungsförster war die Ausprägung der einzelnen Prozessschritte unterschiedlich und reichte von arbeitsteiligen Ansätzen bis zu einer konkurrierenden Mobilisierung, in denen jede Organisation (Sachsenforst und FBG Brauna) ihre Prozesskette 'Mobilisierung' vollständig selbst abwickelten. 1. Flächenvorauswahl Die Flächenauswahl für einen Mobilisierungsblock erfolgte zumeist in Abstimmung zwischen Betreuungsförster und der FBG Brauna. In Einzelfällen wurden auch mittlere bis größere Waldbesitzer direkt angesprochen und die umliegenden Kleinprivatwaldbesitzer mit einbezogen. Das Vorgehen innerhalb eines Blockes war durch ein rollierendes System gekennzeichnet. Ausgehend von einer kleineren Flächeneinheit (ca. 10 ha) wurden fortschreitend weitere Waldbesitzer integriert. Voraussetzung für dieses Vorgehen waren jedoch größere Waldbesitzeinheiten von mindestens 2 bis 5 Hektar. Das Jahr 2007 war geprägt durch den Sturm Kyrill. Da die Region von dem Sturmwurf direkt stark betroffen war (fast die kompletten Fm, die über die FBG vermarktet wurden, waren Sturmholz), waren die Arbeiten vor allem durch die Beschaffung von Unternehmern und die Gestaltung der Abfuhrlogistik geprägt. Gegen Ende der Projektlaufzeit wurden die Planungen für das Jahr 2008 fortgeschrieben. 2. Adressenrecherche aus ALB / ALK Zugang zum Liegenschaftsbuch besitzen nur die Betreuungsförster von Sachsenforst. Darüber hinaus sind die Adressen in einer Waldbesitzerkartei der Betreuungsförster dokumentiert. Der Zugang zu diesen Daten ist jedoch ausschließlich den Betreuungsförstern vorbehalten. Das Thema Datenschutz wurde durch Sachsenforst sehr restriktiv gehandhabt. Die Betreuungsförster wurden mehrfach explizit darauf hingewiesen, keine Adressdaten an das Mobilisierungsprojekt bzw. die FBG Brauna weiterzugeben, da dies datenschutzrechtliche Bestimmungen verletzen würde. Die Adressen wurden von Betreuungsförstern nur dann weitergereicht, wenn die Waldbesitzer aufgrund einer Erstansprache durch Sachsenforst einer Nutzung und Vermarktung durch FBG Brauna zustimmten. Projektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse Datenschutzrechtliche Aspekte erschweren eine effiziente Ansprache der Waldbesitzer 47

49 Eine Recherche durch das Projektteam beim Liegenschaftsamt und Grundbuchamt in Kamenz ergab, dass eine Herausgabe von Adressen nur an Berechtigte möglich sei. Dies könne im Zusammenhang mit einer Nutzung zwar der staatliche Betreuungsförster, nicht jedoch die FBG oder ein Mobilisierungsprojekt sein. In Einzelfällen wurde über die örtlichen Jagdgenossenschaften versucht, an Adressen zu gelangen. Adressen aus einer eigenen Adressdatei standen trotz mehrjähriger Nutzungserfahrung kaum zur Verfügung. Durch die Konzentration auf den mittleren und größeren Waldbesitzer waren Adressdaten nie konsequent recherchiert und dokumentiert worden. 3. Erstansprache des Waldbesitzers In den Fällen, in denen die Erstansprache der Waldbesitzer durch den Betreuungsförster erfolgte, geschah dies zumeist in mündlicher Form durch Einzelansprachen. Zudem wurden Versammlungen der Jagdgenossenschaften genutzt, um auf gemeinsame Nutzungsvorhaben aufmerksam zu machen. Ein standardisiertes Vorgehen wurde durch das Projekt angeregt. Dazu sollte zunächst ein Anschreiben an die Waldbesitzer in Verbindung mit einer Waldbesitzerversammlung erfolgen. Im Weiteren waren Einzelgespräche geplant. Dieses Vorgehen konnte jedoch nur in einem Mobilisierungsblock umgesetzt werden. Die Gründe hierfür liegen in der teilweise geringen Bereitschaft der Betreuungsförster zur Zusammenarbeit. Ein kompliziertes Verfahren der Kontaktaufnahme mit den Waldbesitzern, das durch eine Betonung der Belange des Datenschutzes kaum vertrauensbildend wirken konnte, behinderte sowohl einen unkomplizierten Zugang zum Waldbesitzer als auch die Möglichkeit ein Verfahren zur Waldbesitzeransprache zu standardisieren. Ein Übriges brachte die Neuorganisation der Reviere während der Projektzeitlaufzeit mit sich: Dies führte dazu, dass die Waldbesitzerdateien mit den Adressen datentechnisch auf die neuen Revierzuschnitte abgestimmt werden mussten. Die Betreuungsförster erhielten die Daten erst mit erheblicher Verzögerung. Zudem wurden von den fünf zunächst für eine engere Zusammenarbeit vorgesehenen Betreuungsrevieren vier im Zuge der Reform neu besetzt. Als Folge mussten bestehende Absprachen und Planungen wieder neu getroffen werden. Parallel hatten sich die Betreuungsförster in ihr neues Revier einzuarbeiten. Neue Revierzuschnitte und Neubesetzungen der Pilotreviere erschweren die Mobilisierungsaktivitäten 4. Vollmachten einholen Die Vollmachten bzw. Selbstwerberverträge wurden von der FBG bei den Waldbesitzern direkt eingeholt. Im Gegensatz zum Projekt in der Eifel wurde das Holz durch die FBG in Selbstwerbung vermarktet. Dazu wurde im Fall von Mitgliedergeschäften das Holz von der FBG gekauft, was durch die Rechtsform des wirtschaftlichen Vereins möglich war. Für die Nichtmitgliedergeschäfte wurde die Abwicklung über ein Selbstwerberunternehmen durchgeführt. 5. Flächenvorbereitung Projektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse 48

50 Zur Flächenvorbereitung gehört das Auszeichnen der Flächen und die Anlage der Rückegassen und Markierung der Holzpolterplätze. Die Verantwortung für die Flächenvorbereitung war zwischen Landesforstverwaltung und FBG geteilt. Zumeist jedoch wurde das Auszeichnen von der FBG übernommen. In diesem Zusammenhang wurde eine Diplomarbeit angefertigt, die sich mit der Notwendigkeit des Auszeichnens und deren Auswirkungen (z.b. Bestandesschäden, Belastung des Harvesterfahrers) beschäftigte (siehe auch Kapitel 'FuE-Ansätze'). 6. Nutzungsplanungen Eine summarische Planung, in der die Holzmengen aus den Mobilisierungsblöcken jeweils kalkuliert werden sollten, wurde unter intensiver Beteilung des Projektteams erstellt und laufend aktualisiert. Diese Planungen wurden über das Projektende hinaus fortgesetzt. Die Mengenplanungen bilden - durch den direkten Einfluss auf die Einnahmen - einen wesentlichen Bestandteil für die Finanzplanungen für das Jahr Angebote einholen und Auftragsvergabe Verantwortlich für das Einholen von Angeboten, die Einweisung der Unternehmer und die Vergabe der Leistungen ist die FBG. Durch die hohen Anteile an schwachen Sortimente ergeben sich für die Unternehmer immer wieder Anreize, auf attraktivere Flächen (z.b. fichtendominierte Gebiete im Vogtland) auszuweichen. Einzelne lokale Unternehmer haben sich zwar mit entsprechenden kleineren Maschinen auf Waldbestände mit vorwiegend schwachen Kiefern spezialisiert, jedoch blieb es eine Daueraufgabe während der Projektlaufzeit einen regional zuverlässigen Unternehmerstamm aufzubauen. 8. Nutzung und Nutzungskontrolle Das Einweisen von Erntemaschinen und Waldarbeitern erfolgt durch die FBG. Da jedoch die Flächen der Nutzungsblöcke teilweise sehr weit auseinander liegen, war in Einzelfällen auch die Mithilfe durch Betreuungsförster gegeben. Durch regelmäßige Kontrollen wird die Koordination der an der Nutzung beteiligten Unternehmer gewährleistet. Die Flächen der FBG waren ehemals PEFC-zertifiziert. Da marktseitig jedoch die Zertifizierung weder notwendig schien noch honoriert wurde, wurde die Zertifizierung nicht weiter fortgeführt. Es kam mitunter vor, dass Arbeiten unterbrochen und Nutzungsblöcke nicht fertig gestellt werden konnten, da die Unternehmer zwischenzeitlich in anderen Regionen mit attraktiveren Sortimenten und damit besseren Ertragsaussichten tätig waren. In vielen der Nutzungseinheiten konnte eine von der Rückegasse nach innen abnehmende Nutzungsintensität festgestellt werden. Die mit höherem Aufwand in weiterer Entfernung von der Maschinen zu entnehmenden Stämme wurden stehengelassen. Durch geringe Gesamtmengen und niedrige Stückmassen waren die Verdienstmöglichkeiten der Unternehmer eingeschränkt. Da der Verkauf des Holzes in Eigenregie durch die FBG erfolgte, entfiel für die Unternehmer die Möglichkeit, eine zusätzliche Gewinnmarge aus dem Verkauf des Holzes zu erzielen. Projektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse Für die Unternehmer oftmals wenig attraktive Bedingungen: schwache Sortimente mit niedrigen Stückmassen 49

51 9. Qualitätskontrolle / Abnahme Die Kontrolle der Maßnahmen und der Wegezustände nach Abfuhr des Holzes erfolgte durch die FBG. Die Holzpolter wurden unmittelbar nach der Aufarbeitung sämtlich mittels GPS geografisch fixiert und durch ein Foto dokumentiert. 10. Ergänzende Mobilisierung Im Zuge der Nutzung bzw. möglichst während der Flächenvorbereitung wurden angrenzende oder bislang zögernde Waldbesitzer durch den Betreuungsförster oder die FBG angesprochen. Im Falle einer rollierenden Mobilisierung wurden von einem Startpunkt ausgehend fortschreitend weitere Waldbesitzer angesprochen. Aus Auswertungsgründen, aber auch für die Abrechnungen wurde dieser rollierende Nutzungsblock in mehrere kleinere Nutzungsblöcke untergliedert ('Hoyerswerda 1 bis 5'). 11. Holzvorzeigung und Holzabfuhr Die FBG war für die Holzvorzeigung und die Steuerung der Holzabfuhr zuständig. Teilweise wurden mit den Holzkäufern auch Frei-Werk-Lieferungen vereinbart. Das Dokument für die Holzabfuhr ist die Holzliste. Nach Abnahme des Holzes erfolgt der Übergang nach einem im Vertrag definierten Zeitraum. In der Regel beträgt dieser 14 Tage. Nach diesem Zeitpunkt geht das Holz in das Eigentum des Käufers über. Sowohl Gefahrenübergang als auch die Gefahr einer Entwertung liegen dann beim Käufer. Durch die langen Liegezeiten des aufgearbeiteten Holzes im Wald kam es bei der Kiefer verstärkt zu Entwertungen durch Bläue. Erkennbar war dies in den gestiegenen Cund D-Holzanteilen gegen Ende Allerdings kann dies auch als Ansatz der holzabnehmenden Industrie beurteilt werden, die vertraglich festgesetzten Preise durch Verschiebungen in den Sortimenten und Qualitäten zu beeinflussen, sprich zu reduzieren. 12. Abrechnung mit Unternehmern und Holzkäufern Die FBG führt die Abrechnung der Dienstleistungen mit den beauftragten Unternehmern durch. Ebenso rechnet sie die Holzgeldzahlungen mit den Holzkäufern ab. Durch den Verkauf als Selbstwerber ergeben sich zwischen den Zahlungen an die Unternehmer und Spediteure und dem Geldeingang Zeitspannen, die eine Vorfinanzierung notwendig machen. Zum Teil setzen die Unternehmer ihre Arbeiten nur dann fort, wenn bestimmte Abschlagszahlungen getätigt werden. Auf der Käuferseite verzögern die Unternehmen die Abfuhr von Poltern, um die Schlussabrechnung zeitlich strecken zu können. Treten dann die Forderungen der Waldbesitzer, die nach der Abfuhr des Holzes auch zeitnah die Holzgeldzahlung erwarten, hinzu, tritt temporär ein hoher Finanzbedarf für die Zwischenfinanzierung auf. Zögernde Abrechnung beim Holzkäufer führt zu einem Finanzierungsbedarf bei der FBG 13. Abrechnung mit dem Waldbesitzer Die FBG kauft das Holz von den Waldbesitzern zu vorher für jeweiligen Holzarten und Sortimente festgelegte Preise und verkauft es gebündelt an die Abnehmer, mit denen Projektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse 50

52 Vorverträge bestehen (Eigengeschäft). Im Falle von Nichtmitgliedergeschäften wird das Holz von einem Selbstwerber gekauft, der eng mit der FBG zusammenarbeitet. Teilweise werden den regionalen Aufarbeitungsfirmen bestimmte Holzmengen oder Flächen in Selbstwerbung angeboten. Die Abrechnung des Holzgeldes erfolgte durch die FBG mit einem einfachen Datenbanksystem auf der Basis von MS-Access. Die Notwendigkeit einer Vorfinanzierung ergab sich im Projektzeitraum und zwar in erheblichem Maße während der Sturmholzaufarbeitung. Der zögernde Holzabfluss bei gleichzeitig hohen Ausgaben für Unternehmer und den zunehmend lauter werdenden Forderungen der Waldbesitzer nach Holzgeldzahlungen führten zu einem Vorfinanzierungsbedarf der FBG, der nur aus externen Quellen bewältigt werden konnte. 14. Aktualisierung des Privatwaldinformationssystems (PWIS) Das PWIS in der Lausitz ist ein in der Entwicklung befindliches System aus mehreren Einzelinstrumenten. Es wurde im Zuge des Mobilisierungsprojektes entwickelt und aufgebaut und während der Nutzung laufend verbessert und aktualisiert. Die beiden Systeme Waldbesitzerdatei des Staatsbetriebes Sachsenforst und PWIS der FBG Brauna sind voneinander getrennte Datenbanksysteme. Beide umfassen Funktionalitäten geografischer Informationssysteme, Adress- und Nutzungsdaten. Eine gemeinsame Nutzung der Systeme scheint zumindest auf absehbare Zeit ausgeschlossen Datenbanken sind für die Nutzung und Vermarktung einer Vielzahl von Waldbesitzern unentbehrliche Instrumente der FBG Ausblick Im Gegensatz zur Eifel mussten in der Lausitz nie vollständig neue Arbeitsabläufe oder Arbeitsteilungen innerhalb der Mobilisierungskette etabliert werden. So bedeutete auch der Sturm Kyrill keinen Einschnitt, in dem ein gerade erst erprobter Ablauf wieder in Frage gestellt wurde. Den Waldbesitzern in der Region wurde mit der Eröffnung des Büros in Brauna erst bewusst, dass es neben Sachsenforst auf staatlicher Seite und den beständig um Holz bemühten Selbstwerbern auf Unternehmerseite eine dritte Instanz gibt, die als Zusammenschluss von Waldbesitzern, Aufgaben der Holzvermarktung übernimmt. Diese Präsenz der FBG Brauna vor Ort wurde verstärkt durch Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen des Projektes. Dies verschaffte der FBG eine zunehmende Aufmerksamkeit. Auch die hohen Sturmholzanfälle bescherten trotz der teilweise sehr geringen Einzelmengen und der damit verbundenen geringen Wirtschaftlichkeit der Mobilisierung der Organisation eine erhöhte Wahrnehmung durch die Waldbesitzer. Der Sturm Kyrill trat zu einem Zeitpunkt auf, als die Diskussion um die Eingliederung der Privatwaldbetreuung in die neu zu strukturierten Landratsämter intensiv diskutiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt war kaum ein Ansprechpartner bei Sachsenforst bereit, sich mit der Frage der Aufgabenteilung und der Einrichtung von Pilotgebieten auseinanderzusetzen. Forstpolitisch hat sich die Landesforstverwaltung Sachsen - im Gegensatz zu Rheinland-Pfalz - zu einem 'Festhalten' der Beratungs- und Betreuungsaufgaben im Privatwald entschlossen. Die Betonung des Datenschutzes und das Aufrechterhalten der Vermarktungskonkurrenz im Privatwald verdeutlichen dies. Dort, wo die ZusammenProjektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse Mobilisierung in der Lausitz hat sich auch in einem forstpolitisch schwierigen Umfeld bewährt 51

53 arbeit mit den Betreuungsförstern funktioniert, wird sie auf dieser Ebene fortgesetzt und intensiviert. Dort wo dies nicht möglich scheint, erfolgt die Mobilisierung über eigenständige Wege. Das dieses funktionieren kann, dazu wurden in den vergangenen drei Jahren wichtige Grundlagen gelegt. Zusammenfassend ist der Blick in die Zukunft trotz des schwierigen Umfelds positiv. Die FBG hat sich in einer Phase großer Marktunsicherheit (Sturm Kyrill) und Ungewissheiten bei der staatlichen Beförsterung (Verwaltungsreformen) als wirtschaftliche Einheit mit einer festen Geschäftsführung und einem Büro in der Kernregion etabliert (vgl. Kapitel Strukturen) und konnte ihre Prozesse auch auf den kleineren Privatwald hin ausrichten und optimieren. Zusammenfassung 'Prozesse' Holzmobilisierung im Kleinprivatwald steht unter hohem ökonomischen Druck. Einerseits sollen die wirtschaftlichen Potentiale für die Waldbesitzer durch optimierte Sortierung und Verkauf ausgeschöpft werden. Andererseits stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit der Aktivitäten für einen Forstwirtschaftlichen Zusammenschluss. Zudem entstehen bei Eintritt oder Intensivierung der Aktivitäten Konkurrenzsituationen mit bereits aktiven Organisationen, insbesondere der Forstverwaltung. Als Erfolgsfaktoren bei der Optimierung des Mobilisierungsprozesses haben sich zwei Aspekte herauskristallisiert. Zum einen sollte entlang des Prozesses eine Aufgabenabstimmung - insbesondere mit der staatlichen Beratung und Betreuung erfolgen. Konkurrenzen um das Holz aus dem Kleinprivatwald führen zu Situationen, in denen die strukturell subventionierte Mobilisierung (kostenlose Beratung und die nicht kostendeckende Betreuung durch die Forstverwaltungen) und die direkt subventionierte Mobilisierung (Mobilisierungsprämie) gegeneinander antreten. Das ist volkswirtschaftlich unsinnig und auch gegenüber den Waldbesitzern kaum vermittelbar. Zum andern muss jeweils für die Organisation und die spezifische Region der Prozess unter Berücksichtigung aller Akteure definiert werden. Entlang dieses Prozesses sind die Optimierungspotentiale auszumachen und umzusetzen. Das kann die Bereiche Logistik, Flächenvorbereitung, Abrechnung oder Holzvorzeigung betreffen. Entscheidend sind die Kenntnisse über die eigenen Abläufe und klare Vorstellungen über die zu erreichenden Zielzustände. Als besonders erfolgreich hat sich die Prozessgestaltung in Rheinland-Pfalz erwiesen. In einem intensiven Abstimmungsverfahren wurde zunächst die gesamte Prozesskette für ein definiertes Gebiet erarbeitet. Entlang dieses Prozesses wurde eine idealisierte Aufgabenteilung erstellt und sukzessive umgesetzt. Dabei war vor allem die Bereitschaft der Akteure zur Aufgabenspezialisierung bei gleichzeitiger Intensivierung kennzeichnend. Projektabschlussbericht Kapitel 7 Prozesse 52

54 8 Instrumente Abrechnungssoftware Die Rolle der Abrechnung in der Mobilisierung Anspruch an eine Abrechnungssoftware Schon zu Beginn der Projekte zeigte sich, dass eine nach Waldbesitzern getrennte Aufarbeitung, Sortierung, Lagerung und Vermessung des Holzes, wie sie im Rahmen der Mobilisierung erfolgt, sehr aufwendig ist: viele Waldbesitzer stehen einem, oder nur wenigen Käufern gegenüber. Für die Verkaufsabrechnung müssen verschiedene Dokumente erstellt werden, etwa Gutschriften an den Verkäufer und Rechnungen an den Käufer. Zudem müssen die Unternehmerleistungen abgerechnet werden. Bei den Gutschriften müssen neben den üblichen Pflichtbestandteilen wie Datum, Adressen, laufende Nummer etc. weitere Punkte berücksichtigt werden: Lieferungen müssen baumarten- und sortenweise dargestellt werden, waldbesitzerspezifische Mehrwertsteuersätze müssen aufgeführt, HAF-Beiträge ausgewiesen werden etc. Ähnlich komplex sind die Gutschriften an die Waldbesitzer aufgebaut. Abrechnung in der Holzmobilisierung: Viele Waldbesitzer stehen wenigen Käufern gegenüber Diese Vorgänge müssen datentechnisch zuverlässig implementiert werden. Dazu kann eine Standardsoftware durch Arbeitsvorlagen und Musterkalkulationen soweit adaptiert werden, dass sie diese Vorgänge abbildet. Oder es wird eine spezielle Abrechnungssoftware beschafft, die - basierend auf Datenbanksystemen - die Abrechnung für die unterschiedlichen Adressaten übernimmt. Im Mobilisierungsprojekt wurden diese Fragen im Laufe des Jahres 2006 aufgeworfen, als deutlich wurde, dass größere Holzmengen anfallen werden, die eigenständig vermarktet werden würden. Zudem wurde klar,dass gemeinschaftliche Abrechnungsverfahren ('zur gesamten Hand'), die beispielsweise mit Hilfe von Flächenproportionalitäten Kosten und Erlöse auf die Waldbesitzer aufteilen, nicht auf Akzeptanz bei den Waldbesitzer stoßen würden. Gefordert war die Möglichkeit, Kosten und Erlöse möglichst einzelstammweise auf den Waldbesitzer aufzuteilen. Beginn ohne Spezialsoftware Zu Beginn nutzten die Geschäftsführer in beiden Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen Standard-Tabellenkalkulationsprogramme zur Abrechnung mit den Waldbesitzern und zur Rechnungsstellung an die Holzkäufer. Aufgrund der Komplexität der Abrechnung stieß dieses Vorgehen jedoch mit Beginn der gebündelten Nutzungsmaßnahmen und der damit einhergehenden Steigerung der Holzmengen an Grenzen. Neben der zeitlichen Belastung stand auch immer das Risiko einer fehlerhaften Abrechnung im Raum. Aus diesem Grund sollten im Rahmen des Projektes in beiden Forstbetriebsgemeinschaften Forstliche Abrechnungsprogramme geprüft werden. Bei Eignung und Wirtschaftlichkeit sollten diese Programme beschafft, installiert und deren Implementierung begleitet werden. Projektabschlussbericht Kapitel 8 Instrumente Die Abrechnung mit Standard-Tabellenkalkulationsprogrammen stößt an Grenzen 53

55 Phase der Softwareauswahl Die Forstbetriebsgemeinschaften wurden von BBW-Consult bei der Anschaffung der forstlichen Abrechnungssoftware unterstützt. Dazu fand eine umfangreiche Marktrecherche statt. In Abstimmung mit den FBG-Geschäftsführern wurde eine umfangreiche Kriterienliste erarbeitet, die Aspekte der Funktionalitäten, Kosten und bestehende Referenzen berücksichtigte. Im Rahmen der Marktrecherche stellte sich heraus, dass sich voraussichtlich nur wenige der getesteten Produkte für die Abrechnung von Kleinmengen vieler Waldbesitzer eignen. Einige Firmen haben zwar mit den entsprechenden Funktionalitäten ihrer Produkte geworben, tatsächlich befanden sich diese jedoch häufig noch in der Entwicklung. Im Anhang befindet sich eine Liste mit den Kriterien für die Softwarebeurteilung. Nur wenige Softwareprodukte erfüllten die geforderten Kriterien Drei Produkte kamen letztlich in die nähere Auswahl, von denen zwei - Dekadata Euroforst und TimberNet SoftwareSystem Forst - intensiv in der Praxis durch BBWConsult und die FBG-Geschäftsführer getestet wurden Eifel Ende 2006 wurde die Beschaffung des EDV-Programms für die Abrechnung der Hiebe gegenüber den Käufern, Unternehmern und Waldbesitzern vorbereitet. Die Finanzierung der Software durch den Waldbauverein Bitburg wurde in einem Vorstandsbeschluss genehmigt und die Anschaffung des Programms EuroForst der Firma DekaData aufgrund der Bewertung und Empfehlung durch BBW-Consult beschlossen. Durch die gemeinsame Beschaffung mit zwei weiteren Waldbauvereinen konnte eine Preisreduktion um 30% erzielt werden. Gekauft wurden zwei Programmmodule, die auf eine gemeinsame Datenbank zugreifen: die Mitgliederverwaltung (für den Waldbauverein) und das eigentliche Abrechnungsmodul (für die EWH). Die Installation des Systems erfolgte im März Die Einführung bei der EWH und die Anpassung bzw. Individualisierung wurden wesentlich durch das Projekt unterstützt. Die Finanzierung erfolgte durch die EWH. Das Produkt war sofort nach der Installation einsatzfähig und wird seither auch vom Waldbauverein zum Einzug der Mitgliedschafts-, Berufsgenossenschafts- und Waldbrandversicherungsbeiträge der Mitglieder genutzt. Das Abrechnungsmodul dient der EWH zur Holzgeldabrechnung. Die Grunddaten der Mitglieder können aus beiden Modulen eingesehen werden. Aus datenschutzrechtlichen Gründen hat die EWH jedoch nur beschränkten Zugriff auf Inhalte der Mitgliederverwaltung. Im Gegenzug hat der Waldbauverein keinen Zugriff auf die Transaktionsdaten der EWH. Die Software läuft stabil, zeigt sich jedoch in mehreren Aspekten unflexibel. So ist etwa die Berücksichtigung von Abschlagszahlungen nicht vorgesehen. Seit Mitte April 2007 ist eine Teilzeitkraft bei der Eifel Wald und Holz Management GmbH tätig, die in das Programm eingearbeitet wurde und alle Arbeiten im Zusammenhang mit den Abrechnungen übernommen hat. Dadurch konnte der Geschäftsführer wesentlich entlastet werden und sich somit verstärkt den Kernaufgaben der Holzmobilisierung zuwenden. Im Rahmen von Einarbeitung, zusätzlichen Auswertungsmöglichkeiten sowie der Arbeitsplatzerweiterung erfolgten weitere unterstützende Arbeiten durch das Projektteam. Projektabschlussbericht Kapitel 8 Instrumente Kauf des Programms DekaData durch den Waldbauverein Bitburg Belange des Datenschutzes sind im Programm berücksichtigt Unterstützung durch BBW während der Einführungsphase 54

56 Im Zuge der Abrechnung tauchten immer wieder Einzelfragen auf, die zwischen Geschäftsführung und Projektteam erörtert wurden und für die entsprechende Lösungen erarbeitet wurden. Dies betrifft beispielsweise Fragen der Handhabung unterschiedlicher Mehrwertsteuersätze, der Skontierung von Rechnungen oder der optimierten Ausgabe von Abfuhrfreigaben. Im Zuge der weiteren Etablierung des Systems wurde ständig versucht, die EDV-Abläufe zu optimieren und an die realen Prozesse der Abrechnung der Holzmengen anzupassen Lausitz Für die FBG Brauna ergab die Prüfung der Softwaresysteme eine Empfehlung für das Produkt SoftwareSystem Forst der Firma timbernet solutions. In enger Rücksprache mit dem timbernet-geschäftsführer fand ab Mitte 2006 ein umfassender mehrmonatiger Test der Software statt. Die Software wurde vom FBG-Geschäftsführer gemeinsam mit dem Projektteam unter Alltagsbedingungen eingesetzt. In dieser Testphase gab es eine umfassende Begleitung durch die Firma timbernet und mehrere Arbeitstreffen mit dem Geschäftsführer von timbernet. Parallel wurde durch BBW-Consult eine Anfrage bei verschiedenen Organisationen zu dem Produkt SoftwareSystem Forst der Firma timbernet im Einsatz haben durchgeführt. Die daraus resultierende Referenzliste befindet sich im Anhang. Da das System nicht alle formulierten Anforderungen erfüllten konnte, die Stabilität in Abhängigkeit der jeweiligen Version nicht immer zufriedenstellend war und die Kosten-Nutzen-Relation vor allem vor dem Hintergrund einer Vermarktungsmenge von nur etwa Fm je Jahr eher kritisch beurteilt wurde, konnte eine Kaufempfehlung seitens des Projektteams nicht ausgesprochen werden. Es muss erwähnt werden, dass die gemachten Erfahrungen deutlich den Ergebnissen aus der Anwenderbefragung widersprechen. Diese ergab durchweg positive Bewertungen zu Fragen der Stabilität und Anwenderzufriedenheit. Die Dokumentation des Softwaretests und der Kontakte mit timbernet solutions befindet sich im Anhang. Für die Abrechnung kommt nun eine Access-Datenbank zur Anwendung, in der Kunden-, Waldbesitzerdaten und Holzlisten abgelegt sind. In Verbindung mit Microsoft Excel sind mit diesem System Waldbesitzer-, Unternehmer- und Holzkäuferabrechnungen möglich. Als zusätzliches Modul wurde eine einfache Polterverwaltung integriert. Sämtliche Polter werden mittels GPS erfasst und die Koordinaten mit weiteren Informationen zum Polter in der Datenbank abgelegt. Zusätzlich werden zu jedem Polter Digitalbilder abgespeichert. Diese Fotodokumentation dient der FBG als Nachweis für die Vollständigkeit der Polter zum Aufnahmezeitpunkt. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der Entwendung von Holz relevant. Die Erfahrungen mit dem Produkt SoftwareSystem Forst entsprechen nicht den Ergebnissen eines User-Befragung Diese Lösung im Bereich der Abrechnungssoftware konnte dadurch erfolgreich umgesetzt werden, indem ein Mitarbeiter der FBG hohe Kompetenzen im Bereich GIS und Datenverarbeitung aus seiner vorangegangenen Tätigkeit einbringen konnte. Die teilweise auch in der Freizeit erarbeitete und nun auf die spezifischen Fragestellungen in der Lausitz angepasste Softwarelösung war auch dem Umstand knapper finanzieller Ressourcen geschuldet. Projektabschlussbericht Kapitel 8 Instrumente 55

57 8.1.4 Schlussfolgerungen Notwendigkeit einer guten Abrechnungslösung Die Erfahrungen im Projekt haben gezeigt, dass die Holzabrechnung in der Prozesskette der Rohholzmobilisierung eine komplexe Aufgabe ist. So müssen verschiedene Sortimente, Baumarten und Qualitäten berücksichtigt werden, Holzabsatzfonds-Beiträge korrekt ausgewiesen und Skontierungen einbezogen werden. Es müssen die meist kleinen Holzmengen von vielen unterschiedlichen Waldbesitzern nicht nur korrekt abgerechnet, sondern auch Mengen vom Werkseingangsmaß zum Waldmaß zurückgerechnet werden können. Die ELDAT-Schnittstelle hat sich nicht in allen Fällen als so funktionsfähig wie erwartet erwiesen. Die Abrechnung stellt hohe Anforderungen an die eingesetzte Software Nach dem Zahlungseingang des Holzgeldes bei den Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen muss diese das Geld an die einzelnen Waldbesitzer verteilen. Jeder Waldbesitzer bekommt dabei eine individuelle Gutschrift mit dem für ihn gültigen Steuersatz. Aufgrund dieser aufgeführten Komplexität der Abrechnung ist eine rationelle, intuitiv zu bedienende Abrechnungslösung im Rahmen der Holzmobilisierung unabdingbar. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass reine Excel-Lösungen durch ihre Fehleranfälligkeit (z.b. bei Formeleingaben) und geringe Nachvollziehbarkeit durch Dritte hier schnell an Grenzen stoßen. Kosten der Software Die getesteten Abrechnungsprogramme hatten einen Kaufpreis von bis Euro. Das in der Eifel beschaffte Programm der Fa. Dekadata ist preislich modular aufgebaut. Die vom Waldbauverein Bitburg gekauften Module hatten einen Kostenumfang von insgesamt ca Euro11. Die Erstinvestitionskosten scheinen zwar absolut nicht hoch; mit Blick auf die oft angespannte Liquiditätslage von Forstbetriebsgemeinschaften sind sie jedoch nicht für jeden Forstwirtschaftlichen Zusammenschluss finanziell zu tragen. Für das Projekt Eifel werden die Kosten für eine Laufzeit von drei Jahren unter Einschluss der Wartungskosten und unter Berücksichtigung der Rabatte auf 10 bis 12 Cent je Festmeter veranschlagt. Die Höhe der Softwarekosten amortisiert sich umso schneller, je mehr Holz über sie umgesetzt wird. Berücksichtigt werden müssen die Effizienzgewinne, die durch die Anwendung der Software erzielt werden können. Nach einer Einlernphase konnte die Holzgeldabrechnung problemlos von einer Bürokraft übernommen werden. Die in der Startphase mit hohem Kontrollaufwand und fast 'in Handarbeit' durch den Geschäftsführer selbst erstellten Abrechnungen, sind automatisiert und delegiert worden und entlasten nun den Geschäftsführer für die Kernaufgaben der Holzmobilisierung. 11 Dieser Betrag bezieht sich auf die Erstbeschaffung ohne Pflegekosten und Updates sowie unter Berücksichtigung der Rabatte durch die Sammelbeschaffung: Nachfolgend sind die auf volle Hundert gerundeten Beträge angegeben: Grundmodul Holzbuchführung: 2.600, Mitgliederverwaltung: 500, Statistikmodul: 500, Mehrplatzlizenz: 700, Wartung und Schulung: 700. Projektabschlussbericht Kapitel 8 Instrumente 56

58 Verknüpfung der Abrechnungssoftware mit anderen Systemen Abrechnungslösungen haben sich in den beiden Projekten als Kernprogramm für in der Vermarktung aktive Forstbetriebsgemeinschaften herausgestellt. Die zugehörige Datenbank wird regelmäßig gepflegt. Dies beinhaltet u.a. die Aktualisierung von folgenden Daten: Holzkäuferdaten Waldbesitzerdaten Unternehmerdaten Holzlisten. Es erscheint sinnvoll und erstrebenswert auf diese Daten auch aus anderen Programmen, etwa dem GIS, der Finanzbuchhaltungssoftware oder der Mitgliederverwaltung zugreifen zu können. Teilweise bestehen diese Verknüpfungen der Datenbanken bereits. So ist etwa Mitgliederverwaltung ein Modul von DekaData und in der Abrechnungsdatenbank der Lausitz ist die Polterverwaltung bereits integriert. In andere Einzelanwendungen mussten bislang jedoch die Daten unabhängig von der Datenbank der Abrechnungssoftware eingegeben werden. Eine Verknüpfung der entsprechenden Datenbanken konnte, aufgrund der Komplexität dieser Aufgabe oder auch aufgrund fehlender technischer Möglichkeiten, im Rahmen des Projektes nicht erfolgen, erscheint aber sofern technisch möglich und sinnvoll - als wichtige Herausforderung für die Zukunft. 8.2 Verknüpfung der Abrechnungssoftware mit anderen Programmen ist sinnvoll Textdokumente Im Rahmen des Projektes wurden verschiedene Vorlagen und Schriftstücke konzipiert, angefertigt und fallweise vor dem Hintergrund juristischer Fragestellungen geprüft. Im Folgenden sind die im Projekt entstandenen und eingesetzten Dokumente stichpunktartig aufgeführt: Verträge Im Zuge der Professionalisierung der Arbeiten entstand ein Bedarf an Vertragsformulare. Teils auf vorhandenen Mustern aufbauend, teilweise aber auch vollständig neu entwickelt wurden die Arbeitsverträge für Geschäftsführer, die Sekretärin und für die Stelle eines geringfügig Beschäftigten. Zur Gründung der EWH waren die Ausarbeitung des Gesellschaftervertrages, des Gesellschaftsvertrag sowie der Geschäftsordnung notwedig. Gegenüber den Waldbesitzern wurden Vollmachten und Holzverkaufsverträge erarbeitet. Die Allgemeine Geschäftsbedingungen wurden nach Absprache in Anlehnung an die AGBs der Landesforsten Rheinland-Pfalz entwickelt. Kommunikation Waldbesitzer werden zu unterschiedlichen Anlässe kontaktiert. Dazu sind z.b. Einladungsschreiben zu Waldbesitzerversammlungen, das Anschreiben über die Planung eines Mobilisierungsblockes oder die Agenda einer Veranstaltung erarbeitet worden. Für diese konkreten Anlässe sind Muster entwickelt und verwendet worden. Die Projektabschlussbericht Kapitel 8 Instrumente 57

59 Geschäftsführer können nun auf Vorlagen (Formate und Textbausteine) zurückgreifen und für ihren Bedarf einsetzen. Für den Schriftverkehr per wurden -Signaturen eingerichtet und den Rechtsformen entsprechende Pflichtangaben für den -Schriftverkehr ergänzt. Diese Dokumente wurden in Zusammenarbeit mit den beiden Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen erstellt und stehen diesen nun für Ihre Mobilisierungstätigkeit als Arbeitshilfen zur Verfügung. Einige ausgewählte Dokumente sind im Anhang aufgeführt. Businessplan Für beide Projekte wurden Businesspläne erstellt. Für die Eifel diente dieser Plan zur Erstbeantragung einer Mobilisierungsprämie in Rheinland-Pflalz. Darin werden ausführlich die Kosten- und Erlöspositionen erläutert. Auch eine die naturalen Potentiale umfassende Expertise wurde abgegeben. Diese war zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit der EWH erforderlich gewesen. Der Businessplan wurde Anfang 2007 von der Forstbehörde in Rheinland-Pfalz genehmigt. Die Prämie wird seitdem im vierteljährlichen Turnus nach Antragstellung ausbezahlt. Die Struktur des Businessplans wurde von den Landesforsten Rheinland-Pfalz als Mustervorlage für die Beantragung der Mobilisierungsprämie durch andere Forstbetriebsgemeinschaften herangezogen. 8.3 Gestalterische Elemente - Branding Die oben genannten Dokumente enthalten eine Vielzahl gestalterischer und grafischer Elemente. Die Außendarstellung der Unternehmen sollte durch die Verwendung einer ansprechenden grafischen Darstellung unterstützt werden. Diese Aufgaben wurden während der Zusammenarbeit intensiv durch das Projektteam bearbeitet. Vor allem wurde die Notwendigkeit vermittelt, auch in einer eher traditionell geprägten Branche auf moderne Formen von Ansprache und Akquisition zurückzugreifen. Gestalterische Elemente zur Verbesserung der Außendarstellung des Projektes und der FBG'n Im einzelnen wurden die mittlerweile im täglichen Einsatz verwendeten Logos, Stempel, Visitenkarten (s.u. Abbildung) und Briefköpfe entworfen und beschafft. Abbildung 10: Visitenkarte des Geschäftsführers der EWH Projektabschlussbericht Kapitel 8 Instrumente 58

60 8.4 Geografische Informationssysteme Geoinformationen und Geodaten sind eine wichtige Datengrundlage für die Holzmobilisierung. Insbesondere bei der Vorbereitung von Nutzungsblöcken erwies sich die Arbeit mit Luftbildern als sehr hilfreich. Im Holzmobilisierungsprojekt wurden für die Planung von Nutzungsmaßnahmen verschiedene digitale Daten mit Raumbezug eingesetzt. Dies waren u.a.: Geoinformationen sind eine wichtige Datengrundlage für die Holzmobilisierung Luftbilder ALK-Daten Höhenlinien Wegenetze Forsteinrichtungswerke. Für die Betrachtung und Bearbeitung dieser Daten kamen in den zwei Projektregionen unterschiedliche GIS-Programme zum Einsatz Eifel Geoinformationssystem Die Privatwaldbetreuer der Landesforstverwaltung haben Zugriff auf WebGIF, ein umfangreiches Geoinformationssystem mit integrierten Walddaten (Baumart, Alter, Bonität etc.), Waldbesitzerdaten (Adresse, Telefonnummer, Kontonummer, etc.) und Luftbilddaten. Zu Projektbeginn befand sich dieses System im Aufbau. Die Weiterentwicklung wurde durch das Projekt unterstützt, das Projektteam bekam Zugangsdaten um das System zu nutzen. Einige der Funktionalitäten waren noch nicht implementiert und die Luftbilder waren durch die geringe Auflösung nur eingeschränkt nutzbar. Als nutzerfreundliche Praxisvariante wurde daher vom Projektteam parallel ein auf einem Standard-GIS-Programm (ArcGIS) basierendes 'Minimal Privatwaldinformationssystem' aufgebaut. Basis hierfür waren Luftbilder und ALK-Daten, die durch die Landesforstverwaltung dem Projekt für das komplette Gebiet des Waldbauvereins Bitburg zur Verfügung gestellt wurden. Die Luftbilder besaßen eine sehr hohe Auflösung und zusammen mit den ALK-Daten konnten alle Flurstücke grafisch angezeigt werden. Ausdrucke der Luftbilder mit Flurstücksgrenzen und Flurnummern wurden den Betreuungsförstern für die Gemarkungen, in denen Nutzungsblöcke in Planung waren, als Arbeitshilfe vom Projekt zur Verfügung gestellt. Diese Karten wurden laminiert und stellten ein wesentliches Instrument für die Ansprache der Waldbesitzer dar. Projektabschlussbericht Kapitel 8 Instrumente Minimal-Privatwaldinformationssystem mit Luftbildern und ALK-Daten 59

61 Im Rahmen der Erstellung des Waldkatasters (siehe Kapitel 11.1) wurden dem Projekt weitere digitale GISDaten in Form von shapefiles12 zur Verfügung gestellt (Höhenlinien, Straßen- und Wegenetze, Forsteinrichtungsdaten der öffentlichen Wälder, Gewässernetz). Diese Datengrundlage ermöglichte vielfältige Abfragen im Rahmen des Mobilisierungsprojektes. Über kombinierte Abfragen können die Daten miteinander verschnitten werden. So sind z.b. alle befahrbaren und erschlossenen Fichtenbestände einer bestimmten Gemarkung abfragbar. Zusätzlich kann aus ArcGIS Kartenmaterial erstellt werden. Möglich Abbildung 11: Ausschnitt aus einer Lufbildkarte mit ALKDaten sind Karten mit Hangneigungsklassen, Baumartenkarten, Karten, die die Erschließungssituation einer bestimmten Region darstellen, etc. Damit hat sich das GIS als hervorragend geeignetes Instrument für die Planung von Nutzungsmaßnahmen bewährt. Als einfache GIS-Variante kommt die Digitale Topografische Karte (TOP50) zum Einsatz. Sie ermöglicht das Markieren von Flächen und Punkten. TOP 50-Ausdrucke werden beispielsweise den Transportunternehmen mit der Abfuhrfreigabe zugeschickt bzw. zug t. TOP50 als einfaches GIS GPS Um die Kommunikation zwischen den Betreuungsförstern und EWH zu vereinfachen, wurden Versuche unternommen, diese mit GPSHandgeräten und der TOP50-Karte auszustatten. Die Betreuungsförster können direkt bei der Holzaufnahme GPS-Punkte im Gerät speichern und diese dann im Nachgang in die TOP50 überspielen. Diese Markierungen in der TOP50 lassen sich als kleine Dateien, sogenannte Layer-Files, per übermitteln. Die Betreuungsförster hatten Ausstattung der Privatwaldbetreuer mit Notebooks mit installierter TOP50 und GPS-Geräten Abbildung 12: eingezeichnete Polter in der TOP50 12 Shapefile (.shp) ist das Standardgeodatenformat in ArcGIS Projektabschlussbericht Kapitel 8 Instrumente 60

62 allerdings weder die Möglichkeit der Nutzung der TOP50, noch waren sie mit GPSGeräten ausgestattet. Als Folge wurden in der Vorbereitung und Abwicklung eines Nutzungsblockes wurde einem Betreuungsförster testweise ein Notebook mit installierter TOP50 und ein einfaches GPS-Gerät zur Verfügung gestellt. Dies kam jedoch nicht zum Einsatz, da sich einige Inkombatibilitäten ergeben hatten: Beispielsweise war es nicht möglich, dem Computer einen Online-Zugang über die Datenzentrale der Landesforstverwaltung zu verschaffen. Ein dreimonatiger Test wurden mit folgenden Erkenntnissen beendet: Das GPS-Gerät bietet für die Polteraufnahme zumeist eine ausreichende Genauigkeit. Für die Betreuungsförster bringt die Nutzung eines GPS-Gerätes keine Arbeitserleichterung, da die Punkte in der TOP50 bei guter Ortskenntnis schneller von Hand gesetzt werden können. Das Projekt-Notebook hatte keinen Onlinezugang im Forstamt: die Wahlmöglichkeiten waren entweder a) online mit dem Dienst-PC ohne die TOP50 zu arbeiten oder aber b) die TOP50-Karte zu nutzen ohne Möglichkeit eines versands Lausitz Mit dem Programm FIP2000 wurde im Dezember 2005 probeweise ein zeitlich begrenztes Nutzungsrecht für ein Programm erworben, mit dem Waldbesitzer- und Walddaten verwaltet werden können. Hersteller ist die in Sachsen ansässige Ostdeutsche Gesellschaft für Forstplanung. Die Verwendung des Programms brachte jedoch durch die jeweils notwendigen, vom Hersteller durchzuführenden Anpassungsarbeiten (Integration von Luftbildern, Katasterdaten etc.) hohe Folgekosten mit sich. Es kam daher im weiteren Projektverlauf nicht mehr zum Einsatz. Alternativ kam wie in der Eifel ein GIS-Standardprogramm (ArcGis) unter Verwendung der entsprechenden Luftbild- und Katasterdaten zum Einsatz. Die Datenbeschaffung stellte sich als schwierig heraus und war mit hohen zeitlichen Aufwänden verbunden. Letztlich konnten Luftbilder und ALK-Daten für ein definiertes Gebiet käuflich vom Landesvermessungsamt erworben werden. Dabei wurden die ALKDaten in einem Format (EDBS) geliefert, das nicht direkt in ArcGIS eingelesen werden konnte. Bei der notwendigen Datenumwandlung mit entsprechenden Datenkonvertern erwiesen sich jedoch Teile als nicht konvertierbar. Ende 2007 wurden der FBG Brauna die Daten vom Landesvermessungsamt als Shapefiles zur Verfügung gestellt. Zeitlich begrenztes Nutzungsrecht für ein forstliches GIS. Hohe Folgekosten ließen die FBG vom Kauf absehen Probleme der Datenkonvertierung der Daten vom Vermessungsamt Ähnlich wie im Projekt Eifel war mit ArcGIS die Planung von Nutzungsmaßnahmen und die Erstellung von Kartenmaterial möglich. Allerdings konnte hier auf weniger Daten zurückgegriffen werden als dies in der Eifel der Fall war. So standen der FBG Brauna keine Höhenlinien, Straßen- und Wegenetze und Forsteinrichtungsdaten zur Verfügung. GPS Eine Diplomarbeit befasste sich mit der GPS-gestützten Grenzsuche und Hiebsvorbereitung. Es wurde untersucht, inwieweit der Einsatz von GPS-Geräten die HolzmobiliProjektabschlussbericht Kapitel 8 Instrumente 61

63 sierung im Kleinstprivatwald, vor allem bei ungenauer Grenzlage, unterstützen können. Der GPS-Einsatz bei der Grenzsuche stellte sich jedoch aufgrund starker Genauigkeitsschwankungen als bisher nicht zufriedenstellend heraus. (siehe Kapitel 11.2.) Die FBG Brauna nimmt von allen Holzpoltern die Koordinaten mittels GPS auf und hinterlegt sie in der Polterverwaltung (siehe 8.1.). Zum Einsatz kommt hierfür eine GPS-Bluetoothmaus und ein einfaches GIS (ArcPad), das auf einem Standardnotebook betrieben werden kann Fazit In beiden Projektregionen erwies sich der Einsatz von Geoinformationssystemen als wichtige Planungshilfe. Ohne eine Beisteuerung durch Forschungsprojekte dürfte es Forstbetriebsgemeinschaften jedoch deutlich schwerer fallen, entsprechende Systeme aufzubauen. Lässt sich ArcGIS noch relativ einfach durch günstigere oder kostenlose (open-source) GIS-Programme ersetzen, so stellt die Beschaffung der ALKund Luftbilddaten ein größeres Problem dar. Müssen diese Daten zu regulären Preisen bei den Landesvermessungsämtern gekauft werden, so werden die Finanzmittel der meisten Forstbetriebsgemeinschaften nur für wenige Hektar reichen. Daher sollte die Möglichkeit zum kostenlosen Zur-Verfügungstellen unbedingt geprüft werden. Den Nutzen von GIS über Forschungsprojekte und Diplomarbeiten prüfen Eine gute Alternative zu den gekauften Luftbildern stellen die frei verfügbaren Luftbilder von Google Maps/Earth und Microsoft Live Maps dar. Die Bilder haben eine hohe Auflösung und die entsprechenden Anwendungen von Google und Microsoft erlauben einfache GIS-Bearbeitungen. Zudem lassen sich diese Luftbilder in manche kostenlosen GIS-Systeme integrieren. Das Programm ArcGIS ist für den Einsatz in Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen zu umfangreich. Die Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaften beider Projektregionen waren mit dem Funktionsumfang des Programms überfordert. Tatsächlich werden im Alltag einer FBG nur ein Bruchteil der Funktionen benötigt, die sich zudem häufig in Untermenüs 'verstecken'. Ein einfach zu bedienendes GIS mit wenigen Grundfunktionen kann hier Abhilfe schaffen. Das in Rheinland-Pfalz entwickelte WebGif geht beispielsweise in diese Richtung. ArcGIS erweist sich als sehr komplex für den Einsatz in Forstbetriebsgemeinschaften Die TOP50 hat sich als einfaches Hilfsmittel in beiden Projektregionen bewährt. Sie kann bei Anschaffungskosten von unter 50 Euro günstig erworben werden und die mitgelieferten digitalen Topographischen Karten lassen sich in andere Anwendungen importieren. Einfache GIS-Funktionalitäten sind in der TOP50 integriert. Das in der Eifel eingesetzte GPS besaß eine für viele Einsatzzwecke ausreichende Genauigkeit. Es war sehr klein und koppelte rasch mit vorhandenen Satelliten. Für eine FBG sind viele Szenarien denkbar, bei denen ein entsprechendes Gerät hilfreich sein kann. So kann das Gerät etwa für groben Flächenermittlungen, 'Markierung' von Käferbäumen/Nestern und Sturmwürfen, Aufnahme bzw. Auffinden von Poltern usw. eingesetzt werden. Projektabschlussbericht Kapitel 8 Instrumente 62

64 8.5 Internetgestützte Kommunikation und Dokumentation CRM Zur Unterstützung einer differenzierten Ansprache der Waldbesitzer und zur Dokumentation von Kontakten, Planungen und Nutzung wurde im Rahmen des Eifel-Projektes testweise ein Kundenmanagement-System (Customer Relationship Management CRM) eingesetzt. Da die Erstansprache der Waldbesitzer im wesentlichen durch die Privatwaldbetreuer erfolgt, kann ein CRM-System nur dann sinnvoll zum Einsatz kommen, wenn auch die Privatwaldbetreuer dieses nutzen. Sowohl die Privatwaldbetreuer der Landesforstverwaltung wie auch der Geschäftsführer der EWH müssen Zugriff auf die Informationen haben. Diese Anforderungen lassen sich nur durch ein Online-System erfüllen. Die Wahl fiel auf die auf der Scriptsprache PHP und der Datenbank MySQL basierende Community-Edition des open-source-crms 'Sugar'. Betrieben wurde das System auf Servern eines externen Dienstleisters. Alle zuvor getesteten Systeme sind nicht nur durch hohe Komplexität charakterisiert, sondern 'leiden' aus Sicht einer forstlichen Nutzung unter Begriffsverwendungen, die sich an der Vertriebssprache internationaler Konzerne orientieren. Zudem war 'Sugar' im der Standardinstallation sehr komplex und musste daher vereinabbildung 13: Ausschnitt aus 'Sugar': Anlage eines neuen Waldbesitzers facht und an die Erfordernisse der Holzmobilisierung (auch sprachlich) angepasst werden. Diese Komplexitätsreduktion sollte auch die Akzeptanz des Systems und den Willen dieses einzusetzen verbessern. Nutzung eines individualisierten open-sourcecrms für die Kontaktdokumentation Standard-CRMs für die Forstwirtschaft existieren bislang nicht Die Akzeptanz zur Nutzung eines CRMs war bei den Privatwaldbetreuern insgesamt gering. Von fünf angefragten Förstern war lediglich einer bereit, seine Waldbesitzerkontakte in Sugar zu dokumentieren. Als Gründe für die geringe Bereitschaft das System zu nutzen stellten sich heraus: Mehraufwand: Kontakte werden bisher gar nicht dokumentiert, fehlender Computer langsame Online-Verbindung Anforderung und Arbeitsstil passen nicht zueinander ('PC müsste extra für die Pflege des Systems eingeschaltet werden'). Projektabschlussbericht Kapitel 8 Instrumente 63

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