Analyse von zukünftigen Rohstoffpotenzialen bei Molkereien.
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- Georg Becke
- vor 8 Jahren
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1 Analyse von zukünftigen Rohstoffpotenzialen bei Molkereien. Wir wollen auch nach dem Ende des Quotensystems langfristig zum Wohl unserer Mitglieder agieren. Dazu brauchen wir dringend möglichst genaue Erkenntnisse darüber, mit wie viel Milch wir rechnen können. Nur so können wir Fehlinvestitionen ausschließen und letztendlich einen wettbewerbsfähigen Milchauszahlungspreis erwirtschaften. Martin Boschet, Geschäftsführender Vorstand der Hohenloher Molkerei Mit dem Jahr 2015 geht in der europäischen Milchwirtschaft eine Ära zu Ende. 31 Jahre nach der Einführung der Milchquote ist diese zum 1.April 2015 ausgelaufen. Mit der Aufhebung der Mengenbegrenzung liegt die Steuerung der europäischen Milchmenge nun in den Händen der Landwirte. Die Meinungen, wie sich dann die Milchmengen und die Produktion entwickeln gehen stark auseinander. Für Milchviehhalter vereinfachen sich in erster Linie betriebliche Entwicklungen in der Milchproduktion. Besonders strukturstarke Betriebe profitieren davon bei Wachstumsschritten durch eine bessere Ausnutzung von Produktionsfaktoren und eine Senkung der Produktionskosten. Andererseits steht diesen Wachstumsbetrieben auch eine gewisse Anzahl an Milchviehbetrieben gegenüber, die in den nächsten Jahren aus der Milchproduktion aussteigen werden. Ursachen hierfür können die betriebliche Struktur, das Alter des Betriebsleiters, die Situation der Hofnachfolge und landwirtschaftliche oder außerlandwirtschaftliche Alternativen sein. Ein erheblicher Strukturwandel der Milchproduktion innerhalb der nächsten Jahre ist somit abzusehen. Die regionale Verlagerung des Rohstoffes Milch hat für Molkereien eine erhebliche Auswirkung. Die Milchmenge im eigenen Einzugsgebiet kann deutlich ansteigen. Schon im vergangenen Jahr waren teilweise deutliche Mengensteigerungen trotz der Milchquote zu beobachten. Ebenso ist es aber möglich, dass Märkte in unmittelbarer Region zur Molkerei durch einen verstärkten Strukturwandel vom Rückgang betroffen sind. Auch die Wanderung von Milcherzeugergemeinschaften ist ein denkbares Szenario. Die Molkereien deshalb vor der herausfordernden Frage, welche Milchmengen die kommenden Jahre zu erwarten sind. Nur mit diesen Kenntnissen ist es möglich, die eigene Produktion und Logistik möglichst effizient zu gestalten. Zielsetzung Aus diesem Grund wurde im vergangenen Jahr 2014 an der Hochschule Weihenstephan ein Konzept entwickelt, mit dem das zukünftige Rohstoffpotential der Molkerei analysiert werden kann. Besonders wichtig war bei der Entwicklung, eine hohe Objektivität, Reliabilität und Validität der Ergebnisse zu gewährleisten. Es standen folgende Fragen zur Entwicklung der Milchproduktion im Fokus. Wie viel Milch hat die Molkerei in den nächsten 5-10 Jahren aus ihrem bestehenden Einzugsgebiet zu erwarten? Mit welcher Anzahl an Lieferanten kann die Molkerei in Zukunft rechnen? Sind die Milcherzeuger mit der Molkerei zufrieden, bleiben diese auch in Zukunft bei der Molkerei? Was bewegt den einzelnen Landwirt dazu, auch in Zukunft Milch zu erzeugen?
2 Auswahl des Befragungssystems Für die Umsetzung der Befragung und Analyse bieten sich verschiedene Systeme an. Zum einen ein schriftlicher Fragebogen oder eine telefonische Befragung mit anschließender aufwendiger Auswertung. Zum anderen ist eine Live-Befragung mittels eines Audience Response System möglich. Diese Form bietet gegenüber den klassischen Varianten von schriftlichem Fragenbogen und Telefonbefragung einige entscheidende Vorteile: Durch elektronische Clicker ist eine absolute Anonymität des Einzelnen gewährleistet. Die Mitgliederbefragung ist in Form eines Events mit interessantem Rahmenprogram möglich. Weiterhin können Ergebnisse unmittelbar während der Befragung oder in kurzem Abstand nach dieser präsentieren werden. Ein Moderator bietet die Möglichkeit, bei einzelnen Fragen wichtige Zusammenhänge zu erläutern und damit Fehlerquellen zu minimieren. Die erhobenen Daten können direkt in Excel übertragen und anschließend ausgewertet werden. Abbildung 1: Audience Response System, einfache Modelle Abbildung 2: Audience Response System, spezielle Modelle für offene Fragen Allerdings ist diese Form der Befragung gleichzeitig auch mit einigen Herausforderungen verbunden. Um technische Fehler bei der Eingabe zu vermeiden und einen reibungslosen Ablauf der Befragung zu gewährleisten ist es unabdingbar, die beteiligten Landwirte ausreichend in das System einzuweisen. Weiterhin sind Helfer erforderlich, um kleinere technische Probleme einzelner Beteiligten umgehend während der Befragung zu beheben. Ein Moderationsleitfaden sollte erstellt werden, um Fehler durch den Moderator zu minimieren. Und eine ausreichende Anzahl der elektronischen Klicker muss vorhanden sein. Aus unserer Sicht überwiegen jedoch die Vorteile eines Audience Response Systems. Es wurden deshalb elektronische Klicker von Turning Technologies für die Befragung ausgewählt. Diese sind mittels eines USB-Empfängers mit einem Computer verbunden, die Übertragung der Daten erfolgt drahtlos und in Echtzeit mit einer Reichweite von bis zu 60m. Jedem elektronischen Klicker ist dabei eine eigene ID-Nummer zugeordnet, somit kann die Antwortreihenfolge der einzelnen Teilnehmer analysiert werden. Dies ist Voraussetzung für die Analyse. Bei der Befragung werden die einzelnen Fragen auf einer Leinwand präsentiert. Dabei muss die Fragestellung an das System angepasst werden. Die einfachste Variante ist die Formulierung einer geschlossenen Frage, bei der aus mehreren Antwortmöglichkeiten eine ausgewählt werden kann. Diese Form der Fragestellung weißt auch die geringsten Fehlerquellen auf, sie wurde in unserem Projekt in den allermeisten Fällen angewendet. Bei einigen Fragen war jedoch eine
3 Mehrfachnennung von Antwortmöglichkeiten notwendig, auch diese Form der Fragestellung war mit dem vorhandenen System realisierbar. Eine offene Frage kann durch eine Eingabe von Zahlen oder Buchstaben beantwortet werden, allerdings werden dazu spezielle Modelle des Herstellers benötigt. Die Fehlerquellen liegen hierbei etwas höher. Grundsätzlich ist es möglich, die Befragung zur Analyse von zukünftigen Rohstoffpotentialen nur mit geschlossenen Fragen als auch in einer Kombination beider Fragetypen durchzuführen. Fragebogensystematik Zur Analyse des zukünftigen Rohstoffpotentials ist eine Kategorisierung der Betriebe nach der Entwicklung ihrer Milchmenge elementar. Der Fragebogen wurde zu diesem Zweck in verschiedenen Ebenen aufgebaut: Abbildung 2: Szenarien der einzelbetrieblichen Entwicklung Quelle: eigene Grafik Abbildung 3: Fragebogensystematik Dabei müssen auslaufende Betriebe erkannt werden, gleichzeitig aber auch der Mengenzuwachs von expandierenden Betrieben hinreichend erfasst werden. Weiterhin werden spekulative Fragen so weit wie möglich ausgeschlossen. Die Frage nach der zukünftigen Milchmenge: Welche Milchmenge liefern Sie 2015/2020 führt in diesem Sinne zu einem Ergebnis, das in keiner Weise fundiert und gesichert ist. Vielmehr lag das Augenmerk bei der Entwicklung des Fragebogens auf einer zusammenhängenden Struktur der verschiedenen Ebenen. Dadurch sollte das Profil des befragten Betriebs analysiert werden. Hierbei können wichtige Kenntnisse über die Struktur des Betriebes, des Alters des Betriebsleiters, der Situation der Hofnachfolge, den Investitionen der Vergangenheit und den Plänen der Zukunft gewonnen werden. Weiterhin wurde bei der Gestaltung der Fragen auf eine gute Verständlichkeit großen Wert gelegt. Somit ist es möglich, die Datenerfassung von ca. 20 ausgewählten Fragen inklusive der Einweisung des technischen Systems in weniger als einer Stunde durchzuführen. Die verwendeten Fragen können dabei aus einem großen Fragenpool ausgewählt werden. Dieser enthält neben Fragen zum Rohstoffpotential auch noch Fragen zur Zufriedenheit der Milcherzeuger mit Leitung, Strategie, Kommunikation und Milchpreis der Molkerei. Es wird dabei jedoch empfohlen, den Umfang von ca. 20 Fragen einzuhalten, um eine hohe Antwortqualität zu gewährleisten.
4 Auswertungsszenarien: Durch diese Fragebogensystematik kann bei der Auswertung nun eine Einteilung der Betriebe nach ihrer Entwicklung vorgenommen werden. Hier sind 4 verschiedene Szenarien denkbar: Abbildung 4: Szenarien der Entwicklung Zusätzlich gilt: Jede Gruppe wird anhand der Zufriedenheit in 2 Bereiche (a,b) aufgeteilt. Denn das Rohstoffpotential einer Molkerei wird direkt von der Zufriedenheit der Lieferanten beeinflusst. Entscheidend ist neben der zukünftigen Rohstoffproduktion die Tatsache, dass die Milch an diese Molkerei und nicht zur Konkurrenz geliefert wird. Somit sind die Prognose der zukünftigen Milchmenge der nächsten 5 Jahre sowie eine Tendenz für die nächsten 10 Jahre möglich: Abbildung 5: Prognose der Milchmenge
5 Durchführung des Konzepts mit der Hohenloher Molkerei Die Hohenloher Molkerei im Überblick: Genossenschaftsmolkerei mit Sitz in Schwäbisch Hall 217,4 Mio. Umsatz in Lieferanten, 380 Mio. kg verarbeitete Milch in Mitarbeiter Abbildung 6: Arena Hohenlohe Die Hohenloher Molkerei war bereit, dieses Pilotprojekt in Auftrag zu geben und nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Nach erfolgreichem Pretest des Konzepts fand die Mitgliederbefragung der Hohenloher Molkerei am in der Arena Hohenlohe in Ilshofen statt. Die Mitglieder waren im Vorfeld durch das monatliche Info-Rundschreiben der Molkerei stets über die Entwicklung der Befragung informiert worden. Rund 1000 Landwirte waren vor Ort, da viele Landwirte Mitarbeiter oder Ehepartner mitgebracht hatten. Bei der Live-Befragung mussten die anwesenden 473 Landwirte 21 Fragen mittels der ausgegeben Klicker anonymisiert beantworten, für jeden Hof wurde dabei ein eigener Datensatz erstellt. Rund eine Stunde dauerte die kurzweilige Befragung inklusive Einweisung der Abbildung 7: Live - Mitgliederbefragung Landwirte in das technische System. Die Rhetorik der Moderatoren sorgte dabei für eine passende Atmosphäre, die stellenweise einem Auktionshaus glich. Nach dem Mittagessen wurde eine Auswertung erster Ergebnisse den anwesenden Mitgliedern präsentiert. Eine detaillierte Auswertung der Ergebnisse durch univariate und bivariate Analysen wurde an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf durchgeführt. Die Ergebnisse wurden den Mitgliedern der Hohenloher Molkerei im Rahmen der Generalversammlung am 10. April von Prof. Johannes Holzner vorgestellt. Nachfolgend werden nun einige Ergebnisse der Befragung dargestellt.
6 Milchmengenverteilung: Abbildung 9: Verteilung der befragten Mitglieder; Gruppierung nach der jährlichen Milchmenge Von den 469 ausgewerteten Mitgliedern waren tendenziell die größeren Betriebe anwesend. Bei einer Beteiligung von 35,9 % aller Mitglieder konnten somit 51,0% der jährlichen Milchmenge der Hohenloher Molkerei erfasst werden. Durch eine Extrapolation der einzelnen Größenklassen kann nun das zukünftige Rohstoffpotential der Hohenloher Molkerei prognostiziert werden. Um die Qualität der erhobenen Daten zu überprüfen, würde nach der Funktion der befragten Mitglieder im Betrieb gefragt. Da die Befragung komplexe Themen wie Investitionszeitpunkt und Investitionsumfang sowie Fragen zur Zufriedenheit mit der Molkerei beinhaltet, ist es wichtig, dass die richtigen Personen des landwirtschaftlichen Betriebes befragt werden. Funktion der befragten Mitglieder im Betrieb: 77,7% 13,6% B E T R I E B S L E I T E R / - IN H O F N A C H F O L G E R / - IN 7,0% 0,4% 1,3% A L T E N T E I L E R / - IN A N G E S T E L L T E / - R S O N S T I G E Abbildung 10: Funktion der befragten Mitglieder im Betrieb
7 Das Ergebnis zeigt die gesicherte Qualität der erhobenen Daten, da über 91% der befragten Mitglieder Personen mit höchstem Informationsgrad (Betriebsleiter, Hofnachfolger) darstellen. Das Konzept der Live-Befragung mit entsprechendem Rahmenprogramm kann unter diesem Hintergrund als positiv bewertet werden. Die Hofnachfolge ist ein entscheidender Faktor, der über die Fortführung eines Familienbetriebes entscheidet. Die Mitglieder der Hohenloher Molkerei wurden deshalb auch zu dieser Thematik befragt. Situation der Hofnachfolge: Ja, gesichert 39,5% 11,7% 48,8% Nein, keine Fortführung des Betriebes Noch nicht geklärt Abbildung 11: Situation der Hofnachfolge der anwesenden Mitglieder So ist die Hofnachfolge bei 48,8% der anwesenden Mitglieder gesichert. Dies ist ein deutliches Ergebnis über dem Vergleichswert der Region von 20%, welcher bei der letzten Landwirtschaftszählung im Jahre 2010 ermittelt wurde. Für 11,7% der anwesenden Mitglieder ist im Hinblick auf die Hofnachfolge schon klar, dass der landwirtschaftliche Betrieb nicht von der nächsten Generation fortgeführt wird. Um den Strukturwandel in unter den Mitgliedern der Hohenloher Molkerei weiter beurteilen zu können, wurden in der Befragung Informationen zu vergangenen und zukünftigen Investitionen in die Milchviehhaltung gesammelt. Aus diesen Informationen lassen sich wichtige Erkenntnisse zur weiteren Entwicklung der Mitgliedsbetriebe gewinnen. Betriebe mit geplanten Investitionen in Ausweitung oder Optimierung der Milchviehhaltung schreiten in der Entwicklung voran. Ebenso werden Betriebe mit erheblichen Investitionen in die Milchviehhaltung in den vergangenen Jahren die Milchproduktion aufgrund des Grenzkostenprinzips der Ökonomik die nächsten Jahre fortführen. Die Auswertung der erhobenen Daten ergab zur Frage einer Investition in den letzten 5 Jahren folgendes nachfolgendes Ergebnis.
8 Investition in die Milchviehhaltung in den letzten 5 Jahren: Abbildung 12: Investition in die Milchviehhaltung der anwesenden Mitglieder in den letzten 5 Jahren Das Ergebnis zeigt deutlich, dass mit 79,7% die meisten Betriebe in dieser Zeit die Milchviehhaltung optimiert oder Ersatzinvestitionen getätigt haben. Auch hat mit 27,9% ein erheblicher Anteil der Betriebe die Milchproduktion aufgrund einer Stallerweiterung ausgeweitet. Weitere Fragen zur Investitionssumme und geplanten Investitionen der nächsten 5 Jahre geben in diesem Bereich Aufschluss über die zukünftige Entwicklung der einzelnen Mitglieder der Hohenloher Molkerei. Um den zukünftigen Strukturwandel für die Hohenloher Molkerei möglichst zu konkretisieren, wurde ebenfalls nach einem geplanten Ausstieg aus der Milchproduktion gefragt. Ausstieg aus der Milchproduktion: 12,8% 25,6% 5,8% 55,8% Nein Noch nicht sicher Ja, innerhalb der nächsten 5 Jahre Ja, innerhalb der nächsten 10 Jahre Abbildung 13: Planungen zum Ausstieg aus der Milchproduktion der anwesenden Mitglieder Quelle: eigene Grafik Das Ergebnis zeigt auf, dass 18,6% der anwesenden Mitglieder zum Zeitpunkt der Befragung vorhaben, innerhalb der nächsten 10 Jahre aus der Milchproduktion auszusteigen. Aufgrund der Tatsache, dass 25,6% der befragten sich hierbei noch nicht sicher sind und tendenziell die größeren Milcherzeuger befragt wurden (s. Abbildung 9) wird sich dieser Wert noch erhöhen. Trotzdem kann
9 festgehalten werden, dass viele Mitglieder der Hohenloher Molkerei auch in Zukunft die Milchproduktion fortführen werden. Neben dem Produktionssystem wurden den Mitgliedern mehrere Fragen zur Zufriedenheit mit der Hohenloher Molkerei gestellt. Für die Prognose der Milchmenge und die Beurteilung des zukünftigen Rohstoffpotentials spielt die Zufriedenheit eine wichtige Rolle. Denn neben der betrieblichen Entwicklungen der Milchproduktion ist entscheidend, ob der Betrieb auch in Zukunft ein Mitglied der Hohenloher Molkerei bleibt. Die Frage nach der allgemeinen Zufriedenheit der Mitglieder ergab nachfolgendes Ergebnis. Allgemeine Zufriedenheit mit der Hohenloher Molkerei: Abbildung 2: Allgemeine Zufriedenheit der anwesenden Mitglieder mit der Hohenloher Molkerei Die allgemeine Zufriedenheit wurde dabei von den Mitgliedern nach dem Schulnotensystem bewertet, der Mittelwert beträgt dabei 2,0. Dieses Ergebnis ist umso höher zu bewerten, da zum Zeitpunkt der Befragung ebenso wie aktuell eine angespannte Marktlage des Milchmarktes vorherrschte und die Auszahlungspreise der Molkerei von Kürzungen betroffen waren. Prognose der Milchmenge Für die Prognose der Milchmenge wurde für jedes der anonymen Mitglieder ein betriebliches Profil erstellt, das die Grundlage für die Extrapolation der einzelnen Betriebsgrößen und das Potential der Milchmenge darstellt. Ein kurzes Fazit: Es sieht gut aus für die Zukunft der Hohenloher Molkerei. Mit einer schriftlichen Befragung hätten wir niemals einen solchen Rücklauf stellte Martin Boschet nach dem Ablauf der Live-Befragung zufrieden fest.
10 Eine detaillierte Auswertung der einzelnen Mitglieder zur Prognose der Milchmenge sowie univariate und bivariate Analysen in MS Excel sind inzwischen erfolgt. Dabei konnte ein Potential einer jährlichen Milchmengensteigerung von 5,75% innerhalb der nächsten 5 Jahre festgestellt werden. Die Ausnutzung dieses Potentials ist von verschiedenen Faktoren abhängig, auf die an dieser Stelle aber nicht weiter eigegangen werden kann. Für die Zukunft kann die Molkerei nun wichtige Entscheidungen der Genossenschaft, beispielweise hinsichtlich der Logistik und der Vermarktung der Milch sowie ihren wirtschaftlichen Fahrplan an die Ergebnisse anpassen. Methodik der Mitgliederbefragung im Überblick: Grundgesamtheit: 1308 Landwirte der Hohenloher Molkerei, die als aktive Mitglieder Milch an ihre Genossenschaft liefern Stichprobe: 473 Landwirte der Hohenloher Molkerei. Dies entspricht einer Beteiligung von 35,9%, dabei wurden 51,0 Prozent der Milchmenge repräsentiert. Auswahlmethode: Einladung aller aktiven Mitglieder der Hohenloher Molkerei in die Arena Hohenlohe nach Ilshofen. Auswertung aller Mitglieder, die an der Befragung teilgenommen haben. Instrument: Präsentation und Moderation der Fragen. Abstimmung der Mitglieder über ein Audience Response System. Pretest: Persönliches Interview mit 5 Landwirten der Hohenloher Molkerei aus verschiedenen Regionen des Einzugsgebietes. Mehrere Pretests mit Triesdorfer Landwirtschaftsstudenten sowie im Gremium der Hohenloher Molkerei. Auswertung: Univariate und bivariate Analyse mit MS Excel. Kategorisierung der Mitglieder nach der Entwicklung der Milchmenge und der Zufriedenheit. Es konnte 469 Landwirte (99,2% der Beteiligten) ausgewertet werden.
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