Erschließung und Nutzung von kleinräumigen Informationen in der deutschen Städtestatistik. Geschichte Status Quo Zukunft
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- Karoline Rosenberg
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1 Erschließung und Nutzung von kleinräumigen Informationen in der deutschen Städtestatistik Geschichte Status Quo Zukunft
2 Der Rote Faden Die Rolle der Kommunalstatistik Die Datenquellen der Kommunalstatistik Die Kommunalstatistik als Teil der Dateninfrastruktur Die Kommunalstatistik auf dem Weg in die Zukunft
3 Die Rolle der Kommunalstatistik
4 Aufgaben der Kommunalstatistik Zeitgeschichtliches Archiv Planung Bürger/-innen (informationelle Grundversorgung) Art. 20 GG: Sozialstaatsprinzip / vorausschauende Planung Gefahrenabwehr Wirtschaftsförderung Bereitstellung und Aufbereitung von Daten für Art. 28 GG: Selbstverwaltungsgarantie, Planungshoheit Wissenschaft Lokalpolitik Datenschutz- und Statistikgesetze: Strikte Einhaltung
5 Kommunale Planungsaufgaben Vorausschauende Planung Infrastrukturplanung Bauleitplanung / konzeptionelle Planung - Schulen, KiTas - Krankenhäuser, Pflegeheime - Kultureinrichtungen - Verkehr, ÖPNV - Wasser, Elektrizität - Müllabfuhr, Abwasser - Friedhöfe - - Regionalplan - Flächennutzungsplan - Bebauungsplan - Rahmenplan - Abgrenzung von Stadterneuerungsgebieten - - Energiekonzept - Wohnungsmarktkonzept - Verkehrskonzept -
6 Beispiel Stadterneuerung Stadterneuerungsvorranggebiet (SVG) Stuttgart 04 - Leonhardsviertel / Hohenheimer Straße Zahl und Struktur der Einwohner / Haushalte Qualität und Nutzung der Gebäude / Wohnungen Anzahl / Art der Arbeitsplätze Verkehrs-, Lärmbelastung Quelle: Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung; Kartengrundlage Stadtmessungsamt
7 Aktive Planung vs. reaktive Planung Status-Quo: Seitens des Staates werden vermehrt kleinsträumige Daten verbreitet. In dieser Situation können Dritte einen Informationsvorsprung erhalten, der die Kommunen in eine passive Rolle bringt. Wichtig: Die Kommunen müssen in der Planung weiterhin eine aktive Rolle einnehmen können (Ziekow 2013: Föderale Informationsbalance wahren kommunale Selbstverwaltung sichern). Deshalb müssen die Kommunen von staatlichen Institutionen (zeitlich) vorrangig mit Informationen versorgt werden. Die Informationsbalance im föderalen System muss gewahrt werden.
8 Die Datenquellen der Kommunalstatistik
9 Datenquellen der Städtestatistik (1) Datenquelle Positiv Negativ Einwohnermelderegister Register der Bundesagentur für Arbeit Statistisches Unternehmensregister - Aktuell. - Einzeldaten. - Straße / Hausnummer. - Sekundärinfos ableitbar (HHStat, MigraPro). - Daten zum Bildungsstand und zur Erwerbstätigkeit. - Theoretisch kleinräumig vorhanden. - Daten zu den Arbeitsstätten und Arbeitsplätzen. - Theoretisch Ebene Straße / Hausnummer. - Keine ausreichenden Qualitätssicherungsinstrumente. - Systemvielfalt. - Einzelvereinbarungen der Städte notwendig - eingeschränkte Granularität - teilweise schwer georeferenzierbar - umfasst nicht gesamte Bevölkerung - Problem Masterbetriebe.
10 Datenquellen der Städtestatistik (2) Datenquelle Positiv Negativ Eigene Umfragen Daten der Bundes- und Länderstatistik Gebäude- und Wohnungszählung des Zensus - Auf Fragestellung zugeschnitten. - Lange Reihen. - Verlässlich. - Qualitätsgesichert. - Teilweise untergemeindlich aufgliederbar. - Einzeldaten zu Gebäude und Wohnungen. - Nur mit Einschränkungen untergemeindlich aufgliederbar. - Kostenintensiv. - Zu wichtigen Statistiken wird teilweise kein Zugang gewährt (in Ländern unterschiedlich). - Daten dürfen nicht auf Ebene Straße / Hausnummer gespeichert werden. - Daten können durch statistische Korrekturen in kleinen Raumeinheiten stark von der Realität abweichen.
11 Früher war manches besser! (1)
12 Früher war manches besser! (2)
13 Anforderungen der Städtestatistik an künftige Zensen (1)
14 Anforderungen der Städtestatistik an künftige Zensen (2) Verwaltungsregister müssen statistiktauglich werden! Kleinräumige Daten zum Bildungsstand, zur Erwerbstätigkeit, zur Einkommenssituation, zur Religionszugehörigkeit, zu den Pendlerbeziehungen zwischen Wohn- und Arbeitsort und zur Verkehrsmittelwahl müssen erhoben werden! Die Gebäude- und Wohnungszählung (GWZ) muss stets als eigenständige Vollerhebung durchgeführt werden! Im Rahmen der GWZ müssen folgende Merkmale erhoben werden: Wohnungskaltmiete, Heizungsart je Wohnung, eingesetzte Heizenergie, Modernisierungsstand/Energiestatus, Energieeffizienz, senioren-/behindertengerechte Ausstattungselemente, Leerstand (Dauer, Gründe)!
15 Big Data als neue Quelle? Web Scraping frei zugängliche webbasierte Angebotsplattformen (Preise, Jobs, Unternehmen, öffentliche Dienstleistungen) Smart City Technology Daten verteilter Sensoren (Verkehrsströme, Parkraumnutzung) Umweltmessdaten Social Media Sozialräume, Subjektive Einschätzungen u.v.m.
16 Die Kommunalstatistik als Teil der Dateninfrastruktur
17 Standardisierung (1) Der Wunsch nach interkommunaler Vergleichbarkeit entstand schon früh. Der Verband deutscher Städtestatistiker besteht seit 1879, heute rund 340 Mitglieder. Gemeinsame Software-Standards über den KOSIS-Verbund (150 Kommunen und andere öffentliche Institutionen). Beispiele: HHStat, MigraPro, AGK. Bereitstellung eines begrenzten, standardisierten, kleinräumigen Merkmalskranzes für kommerzielle Kunden über die AG KOSTAT (etwa 100 deutsche Kommunen, darunter nahezu alle Großstädte), Zeitreihe seit 1998/99. Europäischer Städtevergleich Urban Audit (86 deutsche Städte), Zeitreihe teilweise zurück bis Bereitstellung von untergemeindlichen Strukturdaten im Rahmen der innerstädtischen Raumbeobachtung (IRB) des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
18 Standardisierung (2) Vermehrter Einsatz von rasterbasierten Statistiken, Basis: INSPIRE-Grid bessere (regionale) Vergleichbarkeit der Raumeinheiten.
19 INSPIRE, GDI Kommunalstatistik ist durch durch das GeoZG nicht verpflichtet, Daten im Rahmen der GDI-DE bereitzustellen. Gleichzeitig: Kommunalstatistik möchte ihre Daten über zentrale Portale besser zugänglich machen! Für die Kommunen müssen Anreize geschaffen werden, technische Unterstützung muss gegeben werden!
20 Standardisierung (3) Teilnahme am EU-Fördermittelprojekt Merging statistical data and geospatial information in Member States. Ergebnisse bis Ende 2015 Praxisorientierte Handlungsempfehlungen in vier Bereichen: Adressbasierte, standardisierte Georeferenzierung. Harmonisierung von Statistischen Raumeinheiten. INSPIRE / SDMX in der Kommunalstatistik. Web Anwendungen und Web Services in der Kommunalstatistik.
21 INSPIRE, GDI Kommunalstatistik ist durch durch das GeoZG nicht verpflichtet, Daten im Rahmen der GDI-DE bereitzustellen. Gleichzeitig: Kommunalstatistik möchte ihre Daten über zentrale Portale besser zugänglich machen! Für die Kommunen müssen Anreize geschaffen werden, technische Unterstützung muss gegeben werden!
22 Die Kommunalstatistik für Politik und Bürger
23 Informationelle Grundversorgung
24 Umfragen
25 Der Weg in die Zukunft
26 Der Weg in die Zukunft Die Städtestatistik fördert weiterhin die Standardisierung von kommunalen Statistikdaten. Die Städtestatistik stellt im Rahmen von Open Government wichtige Grundlagendaten zur Verfügung. Die Städtestatistik erschließt nutzbringende Prozessdaten ( Big Data ). Für ihre Zwecke (Daseinsvorsorge, Planung) erhält sie kleinräumig vorliegende Daten von anderen staatlichen Stellen. Die kommunalen Datenbedarfe werden im Rahmen von Großzählungen berücksichtigt. Die kommunale Ebene beteiligt sich zusammen mit Bund und Ländern an der Weiterentwicklung der deutschen (Geo-)Dateninfrastruktur. Gemeinsam sind wir stärker als alleine.
27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ich möchte dieses Thema gerne mit Ihnen weiterdiskutieren. Deshalb finden Sie hier meine Kontaktdaten: Michael Haußmann Landeshauptstadt Stuttgart Statistisches Amt, Abteilung Bevölkerung und Wahlen Telefon: +49 (0)711/
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