Zinsmeinung der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG vom 21. Juni Beschlussgremium: Aktiv-Passiv-Komitee der RLB Nö-Wien AG
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- Irmela Ackermann
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1 Zinsmeinung der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG vom 21. Juni 2018 Beschlussgremium: Aktiv-Passiv-Komitee der RLB Nö-Wien AG
2 RLB-Zinsmeinung vom : Hauptszenario (90 %) Konjunkturdynamik nimmt ab, Inflation stabil unter EZB-Zielniveau EZB bleibt vorsichtig, QE endet mit 2018, Leitzinsen über den Sommer unverändert Hauptszenario QE endet mit 2018, Leitzinswende erst im 2. HJ 2019": 90 % Stand: Quartal Quartal Quartal Quartal 2019 EZB-Leitzinssatz (aktuell: 0 %) EZB-Einlagesatz (aktuell: -0,40 %) -0,40-0,40-0,40-0,40 Geldmarkt: 3-M-Euribor (aktuell: -0,323 %) -0,35-0,30-0,35-0,30-0,35-0,30-0,35-0,25 Kapitalmarkt: 5-J-Swap (aktuell: 0,20 %*) 0,10 0,50 0,30 0,70 0,50 0,90 0,70 1,10 Kapitalmarkt: 10-J-Swap (aktuell: 0,82 %*) 0,70 1,10 0,90 1,30 1,10 1,50 1,30 1,70 * Swapsätze quotiert gegenüber 3-Monats-Euribor RLB-Zinsmeinung vom 21. Juni
3 Hauptszenario QE endet mit 2018, Leitzinswende erst im 2. HJ 2019 zugrundeliegende Annahmen (Wahrscheinlichkeit 90 %): Konjunktur: Rückläufige Stimmungsindikatoren haben es schon länger angezeigt, reale Daten bestätigen es nun: Der Aufschwung verliert an Dynamik. Das erste Quartal war in vielen Eurozonenländern durch die schlechte Witterung, die Grippewelle sowie durch Streiks beeinträchtigt. Die Unsicherheiten im Hinblick auf einen eventuellen Handelskrieg belasten ebenfalls. Die ersten vorliegenden Daten des zweiten Quartals zeigen keine Besserung. Folglich werden vielfach die Wachstumsprognosen für 2018 nach unten revidiert. So erwartet beispielsweise die EZB im Gesamtjahr 2018 nur mehr eine Wachstumsrate von 2,1 % (Prognose vom ). Im März war noch ein BIP-Zuwachs von 2,4 % im heurigen Jahr prognostiziert worden. Das liegt weiter über dem Durchschnitt der letzten Jahre, das Wachstum setzt sich also fort nur eben mit geringerem Tempo. Inflation: Trotz des anhaltenden wirtschaftlichen Wachstums bleibt der Preisdruck weiter relativ gering. Im Mai sprang die Inflationsrate zwar deutlich nach oben (auf 1,9 % gg. Vj.), wofür neben den deutlich höheren Energiepreisen auch die frühe Lage des Pfingstfestes verantwortlich gemacht wird. Schon im Juni soll der Anstieg zum Teil wieder korrigiert werden (halbwegs stabile Energiepreise vorausgesetzt). Es wird also noch dauern, bis das Ziel der EZB, die Inflationsrate mittelfristig unter, aber nahe 2 % zu halten, als erreicht erklärt werden kann. Dafür müssten die Löhne oder andere monetäre Indikatoren (Geldmenge, Kreditvergabe) stärker steigen davon ist im Eurozonen-Durchschnitt aber (noch) nichts zu sehen. Die EZB sieht die Inflationsrate im Jahresdurchschnitt von 2018 bei 1,7 %. Weitere EZB-Geldpolitik und Zinsentwicklung: Die EZB setzte im Rahmen der Juni-Zinssitzung die Eckpfeiler für die Geldpolitik der kommenden Monate. - Das Anleihenkaufprogramm (Quantitative Easing, QE) wird bis Ende September mit einem Volumen von 30 Mrd. EUR pro Monat fortgeführt. Ab Oktober wird es auf 15 Mrd. pro Monat halbiert und zum Jahreswechsel dann beendet. - Zu den Leitzinsen hatte es bislang geheißen, diese würden bis weit über den QE-Zeithorizont hinaus auf ihrem aktuellen Niveau bleiben. In ihrer neu formulierten Forward Guidance sagt die EZB im Juni, die Leitzinsen würden bis über den Sommer 2019 auf ihrem aktuellen Niveau belassen. Die Hoffnung, wonach die EZB das etwas gesteigerte Zinserhöhungstempo der Fed aufnehmen würde, hat sich nicht erfüllt. Wir erwarten daher keine Zinsänderungen über unseren Prognosezeitraum, d.h. der Hauptrefinanzierungssatz bleibt bis zum Ende des 2. Quartals 2019 bei 0 %, der Einlagesatz bei -0,40 %. - Geldmarkt: Die Überschussliquidität im Bankensektor bleibt in hohem Volumen bestehen. Folglich bleiben alle Euribor-Sätze über den gesamten Prognosezeitraum im negativen Bereich. - Kapitalmarkt: Die anhaltend positive Konjunkturentwicklung, die auf die mittlere Sicht auch für höhere Inflation(serwartungen) sorgen wird, sollte eine weitere Aufwärtsbewegung der Renditen nach sich ziehen. Der gemäß der FOMC-Vorschau vom Juni beschleunigte Zinserhöhungszyklus in den USA (es werden nun zwei weitere Zinserhöhungen in 2018 signalisiert) sollte dabei unterstützen. Wichtigster Einfluss bleibt jedoch die expansive Geldpolitik der EZB: Da QE bis zum Jahresende 2018 weiter läuft (wenn auch in reduziertem Umfang) und Rückflüsse laufend reinvestiert werden, sind Renditeanstiege am langen Ende etwas gedeckelt. Wir sehen den 10-Jahres-Swapsatz zum Ende des 2. Quartals 2019 bei maximal 1,7 %. RLB-Zinsmeinung vom 21. Juni
4 1,4 1,2 1 0,8 Zinsmeinung Hauptszenario, Zinskurven aktuelle Zinskurve 1,4 Bandbreite 3. Quartal ,2 1,1 1 0,8 aktuelle Zinskurve Bandbreite 1. Quartal ,9 1,5 1,1 0,6 0,4 0,5 0,7 0,6 0,4 0,5 0,2 0 0,1 0,2 0 0,2 0,4 0,3 0,35 0,2 0,4 0,3 0,35 1,6 1,1 aktuelle Zinskurve Bandbreite 2. Quartal ,1 1,7 1,3 1,6 1,1 aktuelle Zinskurve Bandbreite 3. Quartal 2018 Bandbreite 1. Quartal 2019 Bandbreite 2. Quartal ,6 0,7 0,6 0,1 0,1 0,4 0,25 0,35 0,4 RLB-Zinsmeinung vom 21. Juni
5 Euroraum Zinsentwicklung RLB-Zinsmeinung vom 21. Juni
6 RLB-Zinsmeinung vom : Alternativszenario (10 %) Schnellere geldpolitische Wende weil Inflation anzieht (aufgrund von wirtschaftlicher Überhitzung / hohem Lohndruck / steigenden Energiepreisen / EUR-Schwäche) Alternativszenario Comeback der Inflation": 10 % Stand: Quartal Quartal Quartal Quartal 2019 EZB-Leitzinssatz (aktuell: 0 %) ,25 EZB-Einlagesatz (aktuell: -0,40 %) -0,40-0,40-0,25 0 Geldmarkt: 3-M-Euribor (aktuell: -0,323 %) -0,35-0,30-0,35-0,25-0, ,25 Kapitalmarkt: 5-J-Swap (aktuell: 0,20 %*) 0,20 0,60 0,50 0,90 0,80 1,40 1,10 1,50 Kapitalmarkt: 10-J-Swap (aktuell: 0,82 %*) 0,80 1,20 1,10 1,50 1,40 1,80 1,70 2,10 * Swapsätze quotiert gegenüber 3-Monats-Euribor RLB-Zinsmeinung vom 21. Juni
7 Alternativszenario Comeback der Inflation zugrundeliegende Annahmen (Wahrscheinlichkeit 10 %): Konjunktur: Die Konjunktur gewinnt nach einer kleinen Delle im 1. Halbjahr 2018 wieder an Dynamik. Die Eurozone wächst daher heuer deutlich stärker als aktuell prognostiziert, auch weil die politischen Risiken minimiert werden (ein weltweiter Handelskrieg wird abgewendet, der Nordkorea-Konflikt wird beigelegt, die Brexit-Verhandlungen laufen zufriedenstellend, ein hard brexit kann vermieden werden). Die Gefahr einer konjunkturellen Überhitzung nimmt zu. Inflation: Da sich die Rohstoffpreise wegen der global steigenden Nachfrage stark verteuern, Inflationserwartungen aufgrund der besseren Konjunkturentwicklung erheblich anziehen und allmählich auch die Löhne zu steigen beginnen, nimmt der Preisdruck deutlich zu. In manchen EZ-Ländern übersteigt die Inflationsrate bereits nachhaltig das EZB- Preisniveaustabilitätsziel. Weitere EZB-Geldpolitik und Zinsentwicklung: - Die EZB würde in so einem Umfeld die geldpolitische Wende rascher einleiten müssen. Das Anleihenkaufprogramm läuft wie angekündigt mit Jahresende 2018 aus. Im 1. Quartal 2019 könnte dann eine erste Anhebung des Einlagesatzes stattfinden, im 2. Quartal 2019 eine zweite. Zeitgleich wird auch der Hauptrefinanzierungssatz um 25 BP erhöht. - Geldmarkt: Der 3-M-Euribor könnte aufgrund der Anhebung des Einlagesatzes im 1. Quartal 2019 ein Niveau von rund 0 % erreichen. Erstmals seit dem 1. Quartal 2015 würde der 3-M-Euribor dann wieder in unmittelbarer Nähe des Hauptrefinanzierungssatzes liegen (wie vor der Krise üblich). - Kapitalmarkt: Die Renditen ziehen aufgrund des absehbaren Endes des EZB-QEs sowie der besseren Konjunktur- und höheren Inflationsperspektiven rasch an. Aufgrund des global stattfindenden Aufschwungs wird die Fed mehr Zinserhöhungen vornehmen als bis dato erwartet. Andere Notenbanken werden nachziehen und so einen weiteren Aufwärtsimpuls für EZ-Renditen liefern. Aufgrund all dieser Einflüsse könnte der 10-Jahres-EUR-Swapsatz bis zum Ende des 2. Quartals 2019 durchaus 2,1 % erreichen. RLB-Zinsmeinung vom 21. Juni
8 EUR-Zinsstrukturkurve (Swapsätze) RLB-Zinsmeinung vom 21. Juni
9 Disclaimer Medieninhaber und Herausgeber: Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG, F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, A-1020 Wien, Tel.: , DVR: , Firmensitz: Wien, Registergericht: Handelsgericht Wien, FN s HG Wien. Diese Publikation wurde von der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG ( RLB NÖ-WIEN ) zu unverbindlichen Informationszwecken erstellt. Sie ist keine Finanzanalyse und wurde nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegt nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Diese Publikation oder die darin enthaltenen Informationen dürfen ohne ausdrückliche schriftliche Zustimmung der RLB NÖ-WIEN weder ganz noch teilweise reproduziert, veröffentlicht oder an andere Personen weiter gegeben werden. Die in dieser Publikation enthaltenen Angaben stammen aus öffentlich zugänglichen Quellen, die von der Redaktion als zuverlässig erachtet wurden, für die aber keine Gewähr übernommen wird. Es wird kein Anspruch erhoben, dass die Informationen korrekt und vollständig sind. Insbesondere wird auf die Möglichkeit von Datenfehlern bei den Tabellen und Grafiken verwiesen. Die RLB NÖ-WIEN übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Genauigkeit der im Bericht enthaltenen Informationen und/oder für das Eintreten der Prognosen. Die in dieser Publikation enthaltenen Angaben, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung der mit der Erstellung dieser Publikation betrauten Personen zum angegebenen Stichtag. Die RLB NÖ-WIEN behält sich vor, jederzeit Änderungen oder Ergänzungen vorzunehmen. Die RLB NÖ-WIEN ist jedoch nicht verpflichtet, die hier enthaltenen Informationen nach dem Stichtag zu aktualisieren, Änderungen zu berücksichtigen oder allfällige Fehler zu korrigieren. Die Daten zu den Tabellen und Grafiken sind, soweit nicht direkt etwas anderes vermerkt ist, aus den Informationsquellen Reuters bzw. Bloomberg entnommen. Diese Publikation enthält Informationen über frühere Wertentwicklungen. Diese Zahlenangaben beziehen sich auf die Vergangenheit. Es wird darauf hingewiesen, dass die frühere Wertentwicklung kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse ist. Die Angaben zu Wertentwicklungen von Finanzinstrumenten beruhen auf der Bruttowertentwicklung. Eventuell anfallende Ausgabeaufschläge, Depotgebühren und andere Kosten und Gebühren sowie Steuern werden nicht berücksichtigt und würden die Performance reduzieren. Diese Publikation enthält weiters Prognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen. Es wird darauf hingewiesen, dass solche Prognosen und andere zukunftsgerichtete Aussagen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung darstellen. Die Angaben in dieser Publikation sind unverbindlich und dienen ausschließlich der Information. Diese Publikation ist weder ein Angebot noch eine Aufforderung zu einem Anbot noch eine Empfehlungen, die darin erwähnten Währungen, Finanzinstrumente, Veranlagungen oder sonstigen Produkte zu kaufen oder zu verkaufen. Diese Publikation kann eine individuelle Beratung nicht ersetzen. Währungsschwankungen bei Veranlagungen in anderer Währung als EUR können sich auf die Wertentwicklung ertragserhöhend oder ertragsmindernd auswirken. Die RLB NÖ-WIEN oder mit ihr verbundene Unternehmen sowie deren Mitarbeiter haben möglicherweise Positionen in den in dieser Publikation erwähnten Währungen, Finanzinstrumente, Veranlagungen oder sonstigen Produkte, oder führen Transaktionen mit ihnen durch. Auch können die RLB NÖ-WIEN oder mit ihr verbundene Unternehmen Bankleistungen für in dieser Publikation erwähnte Unternehmen durchführen oder danach streben, diese durchzuführen. Die RLB NÖ-WIEN weist darauf hin, dass bedeutende finanzielle Interessenskonflikte seitens der RLB NÖ-WIEN bestehen können. Die RLB NÖ-WIEN wird sich bemühen, allfällige Interessenkonflikte entsprechend den Bestimmungen des Wertpapieraufsichtsgesetzes und sonstiger anwendbarer Aufsichtsgesetze zu lösen. Offenlegungspflichten gem. 25 Mediengesetz: RLB-Zinsmeinung vom 21. Juni
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