Mini Case Study. Integration in Deutschland
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- Lilli Voss
- vor 5 Jahren
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1 Integration in Deutschland Einige Zahlen: - 13 Mio. Migranten bzw. Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland - 25% Kinder und Jugendliche unter 16 - ca. 3,2 Mio. türkischer Abstammung Migration prägt dauerhaft die deutsche und auch europäische Gesellschaften. Migration und Integration = Vielfalt und Chance Leistungsgesellschaft Deutschland Teufelskreislauf mangelnde Sprachkenntnisse - mangelnde Schulausbildung Verliererimage mangelndes Selbstbewusstsein 0
2 Integration in Deutschland Die Pisa-Studie zeigt beachtlichen Förderungsbedarf für Kinder mit Migrationshintergrund - unterrepräsentiert an Gymnasien, überrepräsentiert an Hauptschulen - in keinem anderen OECD Land schneiden Schüler mit Migrationshintergrund schlechter ab als in Deutschland - 47 % erreichen nicht das Basisniveau im Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften 1
3 Weniger Chancen in Deutschland? Lesekompetenz: Leistungsabfall der 15jährigen, deren beide Eltern im Ausland geboren sind, gegenüber dem Landesmittelwert 10 0 Kanada Differenz in Punkten England Schweden Frankreich Deutschland 2
4 Integration in Deutschland - Schüler und Eltern mit Migrationshintergrund wollen gute Ausbildung - häufig mangelt es an adäquater Unterstützung bzw. am Gewusst wie - wenig Unterstützung durch Eltern kennen tw. deutsches Schulsystem nicht - Lehrer kennen kulturellen Hintergrund/Familiensituation nicht - Für Einzelbetreuung durch Lehrer fehlt Zeit/Möglichkeit - wachsende Anforderungen / Klassengröße und mehr / tw. 90% Anteil von Schülern ohne deutsch als Erstsprache - Überforderung der Schüler: Verlust der Motivation und Perspektive - Bei bestehenden Unterstützungskursen/Hausaufgabenhilfe an Schulen durch Lehrer ist Nachfrage meist gering 3
5 Integration in Deutschland - Themengebiet Fundamentalismus - Themengebiet Sprachkenntnisse - Unkenntnis über unbekannte Religion / Kulturkreis - Vorurteile - Mangel an Transparenz? Mangel an Begegnung? Mangelnde Möglichkeiten oder mangelnder Wille zur Begegnung? - In anderen europäischen Ländern ist Integration erfolgreicher. Warum nicht in Deutschland? 4
6 Wie könnte eine nachhaltige Lösung aussehen? Kleingruppen à 4-6 Personen Was sind die entscheidenen Stellschrauben? Wie finanziert bzw. trägt sich die Lösung? Wie ist das Konzept replizierbar? 5
7 Hintergrundwissen System Schule aus eigener Erfahrung Kulturelle Besonderheiten - Vielfalt Wie kann man Kinder/Schüler/Jugendliche/Eltern/Lehrer begeistern? Wann/wie fängt man an? 6
8 - 20 min Erarbeiten von eigenen Lösungen - Darstellung der drei wichtigsten Punkte und Einstieg in die Diskussion 7
9 Social Entrepreneur Murat Vural IBFS = Interkultureller Bildungs- und Förderverein für Schüler und Studenten - Projekt ELeLE - 8
10 - Bestandsaufnahme Es muss der Unterschied zwischen Symptomen und den tatsächlichen Auslösern verstanden werden. Es handelt sich hierbei um eine soziale Herausforderung, in der die Eltern, Lehrer und Kinder in ihren Interaktionen gekoppelt sind und daher nicht unabhängig voneinander betrachtet werden sollten. Ansätze Förderunterricht in der Schule Vorteile - vor Ort Betreuung durch qualifizierte Lehrkräfte Nachteile - zu große Gruppenstärken - negative Assoziation von Seiten der SchülerInnen des Förderunterrichts als Schulunterricht. - Lehrer werden nicht als Bezugsperson wahrgenommen Schülernachhilfe Institute - individuelle Betreuung möglich - hohe Kosten für Eltern - keine direkte Beziehung zum ethnischen Hintergrund - Nachhilfelehrer werden nicht als Bezugspersonen wahrgenommen Migrantenvereine - Identifikation mit dem ethnischen Hintergrund - lokal begrenzte Betreuung - keine Kompetenz in der Nachhilfe 9
11 Innovation: Durchbrechen des Teufelskreises von nicht gleichberechtigtem Zugang zu Bildung, Enttäuschung und Misserfolg in Schule und Gesellschaft: Erfolgreiche Vorbildmigranten fangen sozial schwache Migranten auf, indem sie durch ihre Bilingualität und den ethnischen Hintergrund die Betroffenen sensibilisieren und aktive Hilfestellung durch beispielsweise Bildungsförderung leisten. Elemente: - Neben Bildung gleichzeitig die Vermittlung von Perspektiven. Die Schüler werden in ihrem persönlichen Stadium aufgefangen, d.h. sie werden da abgeholt, wo sie sich befinden. - Respekt und Vertrauen sind Voraussetzung für die Bildungsförderung Vertrauensbasis, freundschaftliche Beziehung, Vorbilder weitere Steigerung der Lernbereitschaft der betreuten Kinder - Selbstfinanzierung als integraler Bestandteil - Keine punktuelle Unterstützung, sondern systematische Bildungsförderung durch Eltern, Lehrer und weitere soziale Bezugspersonen 10
12 Schule Vermittlerfunktion IBFS Sensibilisierung Vorbildfunktion Familie Schüler 11
13 Vision: Jedem Kind die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu entfalten und somit die Gesellschaft zu bereichern. Menschen sollen gefördert werden, aber auch selbst Bereitschaft zeigen, weiteren zu helfen. 12
14 Betreuung von 120 IBFS- Schülern in schulischen Aktivitäten an 3 Städten, weitere 3 in Planung für 2006 Beratung der Schüler über die Möglichkeiten sowohl der beruflichen als auch der universitären Aus- & Weiterbildung. Koordinierung der ehrenamtlichen Aktivmitglieder und der qualifizierte Lehrkräfte. Organisation der Freizeitaktivitäten für Schüler, Eltern und Studenten. Verbesserung der Lehrer - Eltern - Schüler Interaktionen. Sensibilisierung der Eltern durch Treffen mit Aktivmitgliedern 13
15 Gründung des IBFS e.v. in Castrop-Rauxel Anfang der Kooperation mit der Janusz-Korczak-Gesamtschule in Castrop-Rauxel Anfang der Kooperation mit der Erich-Kästner-Gesamtschule in Bochum Anerkennung des IBFS e. V. als freier Träger der Jugendhilfe gemäß 75 SGB VIII Einstellung der ersten 3 Praktikanten in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, dem Integrationsrat und dem Anna-Zillken- Berufskolleg Start des IBFS-Schülerprojekts: Schüler Helfen Schüler 2006 Kooperation mit den RAA Expansion in 3 weitere Städte 14
16 Vergleich der Durchschittsnotenänderung für die beiden Gruppen zwischen 1. und 2. Halbjahr in 2005 Gesamt bis 13. Klasse bis 7. Klasse % 20% 40% 60% 80% 100% Verbesserung keine Änderung Verschlechterung Die Evaluation der beteiligten Schüler an der IBFS Bildungs-förderung hat ergeben, dass im Durchschnitt 3 von 4 Schülern ihren Notenspiegel verbessert haben. 15
17 IBFS Jahresfeier 2005 Einjährige Zusammenarbeit mit der Pilotschule Interkulturelles Beisammensein: Feiern, Musik und Essen mit Schülern, Studenten, Eltern, Lehrern Prämierung der IBFS Schüler 16
18 Landesweite Expansion Untereinander vernetzte, sich austauschende und selbst tragende lokale IBFS- Gruppen Studentengewinnung Öffentlichkeitsarbeit Best Practices / Kooperationen 17
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