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- Richard Holzmann
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6 Inklusion als Spezialthema der Behindertenhilfe Behindertenhilfe (Dienste und Einrichtungen) spielen bei Umsetzung von Inklusion eine wichtige Rolle Wichtige Akteure für die Umsetzung von Inklusion im Ehrenamt, da Know How (Wissen und Erfahrung) Zugang zur Personengruppe! Mögliche Gefahren: Festgefahrene Perspektiven auf Menschen mit Behinderung als diejenigen, die Hilfe bedürfen und nicht diejenigen, die selber etwas geben Die Rolle als Freiwilliger kam bisher kaum vor (v.a. in stationären Settings) > Perspektivwechsel erforderlich Parallelstruktur zum bereits bestehenden Ehrenamt aufbauen An Projekten von Trägern der Behindertenhilfe beteiligen sich häufig andere Menschen (z.b. Angehörige) als an allgemeinen Angeboten > Inklusion sollte kein Spezialthema der Behindertenhilfe bleiben, sondern in die Mitte der Gesellschaft getragen werden Chance in Bezug auf das Projekt in AK: Behindertenhilfe (Lebenshilfe) Kooperationspartner, aber nicht Träger Viele weitere Kooperationspartner im Gemeinwesen sind wichtig!! Es ist wichtig an die vorhandenen allgemeinen (nicht Sonder ) Strukturen im Gemeinwesen anzuknüpfen und diese zu öffnen. Reflektionsfrage: Wo macht es warum Sinn Sondereinrichtungen einzubeziehen? Wo macht es Sinn sie auszuklammern? 6
7 Ermutigung ohne Bevormundung Menschen die in Einrichtungen leben müssen z.t. erst dazu ermutigt und befähigt werden, eigene Bedürfnisse und Interessen zu entwickeln. Denn es waren häufig andere, die wussten, was gut für sie ist. Dazu braucht es z.t. Impulse von außen. Beispiel Stephan Göthling (Geschäftsführer von Mensch zuerst ): Wenn ich mein Leben lang Linsensuppe gegessen habe, möchte ich vielleicht erstmal gar nichts anderes, weil ich nichts anderes kenne. Jeder Mensch hat untersch. Motive, um ein Ehrenamt auszuüben. Freiwilliges Engagement ist in erste Linie freiwillig, erfordert eigene Motivation. Bei Menschen mit Behinderung (v.a. wenn die eigene Motivation noch nicht eindeutig ist) besteht jedoch die Gefahr, Einerseits: Den Schwerpunkt auf pädagogische Ziele legen und diese von außen heranzutragen (z.b. XY soll ein Ehrenamt machen, damit er mal wieder mehr soziale Kontakte hat). Andererseits: Haltung, jemanden (z.b. den Ehrenämtler oder die Einsatzstelle) nicht überfordern zu wollen (Fürsorgedenken) > Jeder darf Fehler machen, um aus ihnen zu lernen, es muss möglich sein, Dinge auszuprobieren Aber auch viele Menschen ohne Behinderungen müssen erst einmal offen sein gegenüber Menschen, mit denen sie bisher in der Regel kaum Kontakt hatten. Dabei müssen insbesondere viele Hindernisse in den Köpfen Ängste, Vorurteile und Bedenken überwunden werden. Der erste wichtige Schritt ist es häufig, überhaupt erst niedrigschwellige, unverbindliche Begegnungen zu schaffen (z.b. eine Besichtigung eines potentiellen Einsatzortes oder einmalige ehrenamtliche Aktionen) damit überhaupt erst eine Vorstellung entwickelt werden und Ängste genommen werden auf beiden Seiten Reflektionsfrage: Welche äußeren Impulse sind in welchem Maße sinnvoll? Wo liegt die Grenze? 7
8 Für Inklusion werben und Behinderung benennen? Ehrenamt soll für alle offen und zugänglich werden. Daher wird in vielen Inklusionsprojekten versucht durch gezielte Werbung für das eigene Inklusionsprojekt (v.a. in Einrichtungen) Menschen mit Behinderungen für die Teilnahme zu gewinnen Das Thema Inklusion und Behinderung zu benennen und in die Öffentlichkeit zu tragen Vorteile: Indem man Behinderung und Inklusion benennt kann man: auf bestehende Benachteiligung und Hindernisse hinweisen Problembewusstsein schaffen finanzielle Mittel sichern Indem man Behinderung und Inklusion nicht benennt (aber dennoch inklusiv arbeitet) Trägt man unter Umständen dazu bei, das Denken in Kategorien (behindert, nicht behindert siehe Bild) nicht weiter zu verfestigen. Das spielt gerade beim Ehrenamt eine wichtige Rolle, da hier ja Menschen mit Behinderung in einer anderen Rolle gesehen werden müssen. Vielfalt wird selbstverständlich Problem: Häufig ist es notwendig die inklusive Ausrichtung zu betonen, weil sich Menschen mit Behinderung sonst nicht angesprochen fühlen/nicht wissen ob Angebote für sie zugänglich sind Reflektionsfrage: An welcher Stelle macht es warum Sinn, Inklusion und Behinderung zu thematisieren? Wo sollte es vermieden werden? 8
9 Das Projekt Inklusion zwischen Chance und Risiko? Inklusion wird häufig in Form von Projekten angestoßen (Bsp. Agentur AK) Projekte bieten Potentiale, um Inklusion umzusetzen schaffen Öffentlichkeit bieten Raum zum Erproben von Neuem/Ungewissem stoßen Lernprozesse an ermöglichen außerordentliche finanzielle Mittel Jedoch verbinden sich damit auch Risiken. Wegbrechen finanzieller Mittel und damit außerordentlichen Ressourcen nach Projektende nachhaltige Wirkungen können oft nur bedingt erzielt werden, wenn nach Projektende Gelder und Personal nicht mehr da sind geknüpfte Netzwerke werden instabil Der lange Atem, den man braucht, um Veränderungen und Inklusion voranzutreiben, widerspricht im Grunde der Projektlogik. Aber: Im besten Fall sind Inklusionsprojekte tatsächlich ein Motor für Veränderung bestehender langfristiger Strukturen So könnte es zum Beispiel im Ehrenamt wichtig sein, dass sich durch Inklusionsprojekte allgemeine bestehende Angebote und Akteure (z.b. Vereine, Ehrenamtskoordinatoren, ) sensibilisiert und geöffnet werden Reflektionsfrage: Wie kann über das Projekt hinaus langfristig etwas verändert werden? 9
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