Qualifizierung von Eltern-MultiplikatorInnen und -multiplikatoren
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- Horst Kruse
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1 Qualifizierung von Eltern-MultiplikatorInnen und -multiplikatoren Veranstaltungs-Nr.: EMU LEHRGANGSINHALTE In vielen Städten lebt ein erheblicher Teil der Bevölkerung mit einer Zuwanderungsgeschichte. Dahinter verbergen sich auch sehr unterschiedliche Erfahrungen mit den Themen Schule und Lernen. Viele Eltern verfügen über geringe Kenntnisse des deutschen oder speziell des baden-württembergischen Schulsystems. Oft verstärkt durch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache, führt diese Situation dazu, dass die Eltern den Kontakt zu Schulen oder Kindertageseinrichtungen meiden und nicht an Elternveranstaltungen und -gesprächen teilnehmen. Das trägt in vielen Fällen dazu bei, dass die Chancen ihrer Kinder für eine optimale schulische Entwicklung nicht genutzt werden können. Die Implementierung von Eltern-Multiplikatoren bietet Lösungen für diese schwierige Situation. Eltern- Multiplikatoren sind Personen, die qualifiziert und begleitet werden, um Eltern mit Migrationshintergrund zu unterstützen, indem sie bei Gesprächen übersetzen und Sachverhalte und Zusammenhänge erklären. LEHRGANGSZIEL kennen ihre Aufgaben und Grenzen als Eltern-Multiplikatoren. Sie wissen, wie wichtig die Neutralität für ihre Rolle ist und wie sie sie wahren können. verstehen die Grundlagen des baden-württembergischen Schulsystems und wissen um die Bedeutung von Kindertageseinrichtungen und Schulen für die Bildungschancen von Kindern. Sie können Fachbegriffe erklären und korrekt anwenden und ihr Wissen anderen Eltern sowohl in Deutsch als auch in ihrer eigenen Muttersprache weitergeben. verstehen sich als Unterstützer für Eltern, damit diese den Bildungsweg ihrer Kinder bestmöglich begleiten können. Sie fördern und respektieren die Eigenverantwortung der Eltern für die Erziehung ihrer Kinder. Teilnehmerkreis: DozentInnen: Kosten: Zeitraum: Uhrzeiten: Ort: Ansprechpartnerin: Anmeldung: Personen mit Zuwanderungsgeschichte, die bereit sind, auf ehrenamtlicher Basis als Eltern- Multiplikatorin bzw. Eltern-Multiplikator tätig zu werden. Ralf Mandel, Gudrun Spaltenberger, und weitere Dank der Unterstützung durch die Dieter Schwarz Stiftung gemeinnützige GmbH kann die aim diese Maßnahme unentgeltlich anbieten. Donnerstag, 08. November 2018 bis Donnerstag, 04. April 2019 (10 Seminartage) donnerstags 08:30 bis 11:45 Uhr (jeweils 4 UE) Margarete Schwab I T I schwab@aim-akademie.org teilnehmerservice@aim-akademie.org Telefon I Fax Seite 1 von 5
2 Detaillierte Lehrgangsinhalte I Überfachliche Qualifikation als Eltern- MultiplikatorIn (20 UE) Thema Inhalt Kompetenzen Rolle der Multiplikatoren und Anleitung von Gruppen Aktivierung und Unterstützung von Eltern Gesprächsführung und Fragetechniken Anleitung, Visualisierung und Präsentation Welche Aufgaben übernehme ich als Eltern- MultiplikatorIn? Welche Aufgaben sollte ich nicht annehmen? Wie gehe ich mit schwierigen Situationen und Problemen anderer Menschen um, die mich belasten? Wie motiviere ich mich für schwierige Situationen? Wie kann ich anderen Eltern und den Gesprächspartnern aus Kita und Schule gegenüber eine positive, wertschätzende Haltung entgegenbringen und diese zeigen? Wie unterstütze ich Eltern darin, sich als Experten für ihr eigenes Kind zu erkennen und einzusetzen? Wie gewinne ich Eltern zum aktiven Mitmachen? Wie erfahre ich, wie Eltern die Anregungen umsetzen oder ob sie weitere Unterstützung benötigen? Wie gebe ich Feedback, das andere annehmen können? Wie baue ich Kontakt zu Eltern und Lehrkräften auf und gewinne deren Vertrauen? Grundregeln der Kommunikation und Besonderheiten der Kommunikation in Übersetzungssituationen Methoden der Gesprächsführung, klare und positive Sprache Fragetechniken in der praktischen Umsetzung Wie gehe ich mit verbalen Angriffen und Kritik um? Wie erläutere ich Sachverhalte anschaulich und mit welchen Medien kann ich dies unterstützen? kennen ihre Aufgaben als Eltern-MultiplikatorIn und können entscheiden, welche Aufgaben nicht dazu gehören und sie nicht übernehmen sollten verstehen sich als Unterstützer für andere Eltern, die deren Selbstständigkeit fördern und die Eigenverantwortung für die Erziehung ihrer Kinder respektieren unterstützen sich gegenseitig, um Entlastung in schwierigen Situationen zu erfahren wissen, wie wichtig ihre Neutralität in Gesprächen ist, um das Vertrauen der Eltern und der AnsprechpartnerInnen in den Schulen und Kitas zu gewinnen kennen Methoden, mit denen sie Eltern zum aktiven Mitmachen und Umsetzen der Anregungen motivieren können sprechen Sachverhalte klar an und gehen wertschätzend mit den Eltern und deren Werten um kennen die grundlegenden Prinzipien der verbalen und non-verbalen Kommunikation können Argumentations- und Fragetechniken in Deutsch und in ihrer Muttersprache anwenden Seite 2 von 5
3 Informationsquellen und Entwicklung von konkreten Angeboten Wie können die Eltern-MultiplikatorInnen sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen? Wo erhalte ich Informationen? Wo finde ich geeignete Unterlagen für die Eltern? Wie kann ich Informationen anschaulich darstellen, dass andere sie verstehen? können Sachverhalte klar und verständlich sprachlich und mit visueller Unterstützung darstellen geben anderen Feedback und nehmen selbst Feedback an; sie unterstützen sich gegenseitig kennen Bezugsquellen für geeignetes Informationsmaterial sowohl für eigene Zwecke als auch zur Weitergabe an die Eltern wählen Material gezielt für die Bedürfnisse der Eltern aus bzw. entwickeln bei Bedarf eigene anschauliche Darstellungen und Infoblätter II Fachliche Qualifikation als Eltern-MultiplikatorIn (20 UE) Thema Inhalt Kompetenzen Das Schulsystem Kenntnis über das Schulsystem in Baden-Württemberg: Welche Schularten gibt es? Welche Fächer gibt es in der GS? Was heißt Schulpflicht? Wie funktioniert die Ganztagsschule? Welche Noten gibt es und wie sehen Zeugnisse aus? Welche Kosten kommen auf Eltern für die Schule zu? Welche Erwartungen hat die Schule an die Eltern? Welche Rechte und Pflichten haben Eltern? Wie können sie sich an der Schule einbringen? Wann und wie entscheidet sich der Übergang auf die weiterführende Schule? kennen die verschiedenen Schularten und ihre jeweiligen Besonderheiten. Sie können Fachbegriffe korrekt verwenden und Eltern in deren Muttersprache Sachverhalte und Zusammenhänge erklären. motivieren Eltern zur Zusammenarbeit mit der Schule und zeigen Möglichkeiten auf, wie sie sich einbringen können. werden von den Schulen als kompetente Ansprechpartner wahrgenommen und geschätzt Individuelle Regelungen an Schulen Wie liest man einen Stundenplan? Was ist bei Krankheit oder Fehlen eines Kindes zu beachten? Was müssen Kinder in die Schule mitbringen, was dürfen sie nicht mitbringen? Wo bekommen Kinder Schulbücher her? Welche Veranstaltungen gibt es für Eltern? wissen, dass es Regelungen gibt, die von den Schulen individuell vorgegeben werden können, die erfragt werden müssen und zu beachten sind sie kennen Ansprechpartner bei Problemen, die auch über schulische Probleme hinausgehen, und deren Angebote Seite 3 von 5
4 Wie geht es nach der Grundschule weiter? Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen? An wen kann man sich bei Problemen wenden? Welche Ansprechpartner gibt es in der Schule oder bei externen Einrichtungen? Wie erfahre ich, welche Regeln an der Schule gelten und welche Angebote es gibt? Was ist die Grundschulempfehlung? Wie läuft sie ab? Welche weiterführenden Schulen gibt es? Worin unterscheiden sie sich? Welche Abschlüsse gibt es in Baden-Württemberg? Inklusion Was ist darunter zu verstehen? Welche Anforderungen werden an SchülerInnen in den weiterführenden Schulen gestellt und wie können Eltern ihre Kinder unterstützen? Wie erhalten Eltern ein realistisches Bild über die Leistungen ihrer Kinder und ob es über- oder unterfordert ist? Welche Fragen können Eltern Lehrkräften und Pädagogen stellen, um mehr über ihr Kind zu erfahren? Wer hilft bei Problemen weiter? Erarbeitung von Informationseinheiten zu verschiedenen Themen in Arbeitsgruppen und Präsentation vor der Gesamtgruppe. motivieren Eltern, Angebote der Schulen zur Zusammenarbeit wahrzunehmen und sich im Rahmen der Mitwirkungsmöglichkeiten einzubringen kennen die verschiedenen Schularten nach der Grundschule und ihre jeweiligen Besonderheiten und Anforderungen verstehen, dass die Differenzierung des Schulsystems es ermöglicht, einen Bildungsweg zu wählen, der am Kind orientiert ist und der Erwerb weiterführender Abschlüsse noch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen kann verfügen über Kenntnisse über das Bildungssystem, die sie die Aufgabe als Eltern-MultiplikatorIn kompetent ausüben lassen und ihnen Sicherheit im Umgang mit Eltern und den AnsprechpartnerInnen in den Bildungseinrichtungen gibt geben ihr Wissen an Eltern in Deutsch und der eigenen Muttersprache weiter. Sie fördern die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Bildungsinstitutionen. Seite 4 von 5
5 Lehrgangstermine Der Unterricht findet an folgenden Tagen jeweils donnerstags von 08:30 bis 11:45 Uhr statt. Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich in Ausnahmefällen Terminänderungen ergeben können. Den tagesaktuellen Zeitplan finden Sie auf unserer Homepage unter der Rubrik Kurstermine bei der jeweiligen Ausschreibung. Unterrichtstermine Thema DozentIn Ort 08. November 2018 (4 UE) Überfachliche Qualifikation Ralf Mandel 22. November 2018 (4 UE) Überfachliche Qualifikation Ralf Mandel 06. Dezember 2018 (4 UE) Überfachliche Qualifikation Ralf Mandel 17. Januar 2019 (4 UE) Überfachliche Qualifikation Ralf Mandel 31. Januar 2019 (4 UE) Überfachliche Qualifikation Ralf Mandel 07. Februar 2019 (4 UE) Das Schulsystem Gudrun Spaltenberger 14. Februar 2019 (4 UE) Individuelle Regelungen an Schulen 21. Februar 2019 (4 UE) Wie geht es nach der Grundschule weiter? 21. März 2019 (4 UE) 08:30 bis 09:30 Uhr: Informationen über die Schulsozialarbeit und die Sprechstunden an Schulen durch die Schulpsychologische Beratungsstelle der Caritas 21. März 2019 (4 UE) 09:30 bis 11:45 Uhr Uhr: Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen? 04. April 2019 (4 UE) Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen? Abschlusspräsentationen Änderungen vorbehalten; Stand: SM Gudrun Spaltenberger Gudrun Spaltenberger Regina Sandel, Schulsozialarbeit, und N. N., Caritas Ralf Mandel Ralf Mandel Seite 5 von 5
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