Telematik in der Versorgung Pflegebedürftiger digitale Qualitätssicherung oder sozialpolitische Deprivation

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1 Telematik in der Versorgung Pflegebedürftiger digitale Qualitätssicherung oder sozialpolitische Deprivation Beitrag zur Konferenz Sozialstaat 4.0 Digitale Ökonomie und Sozialpolitik am in Bremen Prof. Dr. Heinz Rothgang SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik der Universität Bremen Wissenschaftsschwerpunkt Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen

2 Vorbemerkung Wie relevant ist Pflegebedürftigkeit für die Sozialpolitik? Prof. Dr. Heinz Rothgang 2

3 Vorbemerkung: Lebenszeitprävalenz 3-4% der Bevölkerung ist pflegebedürftig im Sinne des SGB XI Prof. Dr. Heinz Rothgang 3

4 Vorbemerkung: Lebenszeitprävalenz 3-4% der Bevölkerung ist pflegebedürftig im Sinne des SGB XI Bei der Altenbevölkerung (65+) liegt das Risiko bei gut 10% Prof. Dr. Heinz Rothgang 4

5 Vorbemerkung: Lebenszeitprävalenz 3-4% der Bevölkerung ist pflegebedürftig im Sinne des SGB XI Bei der Altenbevölkerung (65+) liegt das Risiko bei gut 10% Aber: Jeder zweite Mann und drei von vier Frauen werden im Laufe des Lebens pflegebedürftig Prof. Dr. Heinz Rothgang 5

6 Vorbemerkung: Lebenszeitprävalenz 3-4% der Bevölkerung ist pflegebedürftig im Sinne des SGB XI Bei der Altenbevölkerung (65+) liegt das Risiko bei gut 10% Aber: Jeder zweite Mann und drei von vier Frauen werden im Laufe des Lebens pflegebedürftig Die Lebenszeitprävalenz nimmt noch weiter zu Quelle: Rothgang et al. 2015: 137 Prof. Dr. Heinz Rothgang 6

7 Vorbemerkung: Lebenszeitprävalenz Pflegedürftigkeit geht uns alle an. Es ist ein allgemeines Lebensrisiko, das sozialstaatlich behandelt werden sollte. 3-4% der Bevölkerung ist pflegebedürftig im Sinne des SGB XI Bei der Altenbevölkerung (65+) liegt das Risiko bei gut 10% Aber: Jeder zweite Mann und drei von vier Frauen werden im Laufe des Lebens pflegebedürftig Die Lebenszeitprävalenz nimmt noch weiter zu Quelle: Rothgang et al. 2015: 137 Prof. Dr. Heinz Rothgang 7

8 Inhalt I. Ausgangspunkt: Steigende Pflegebedürftigkeit, sinkende Versorgungspotenziale, entstehende Versorgungslücke II. Digitalisierung als Lösungsansatz III. Chancen und Risiken der Digitalisierung IV. Beitrag digitaler Technik zur Verhinderung von Pflegenotstand V. Sozialpolitischer Regulierungsbedarf Prof. Dr. Heinz Rothgang 8

9 Inhalt I. Ausgangspunkt: Steigende Pflegebedürftigkeit, sinkende Versorgungspotenziale, entstehende Versorgungslücke II. Digitalisierung als Lösungsansatz III. Chancen und Risiken der Digitalisierung IV. Beitrag digitaler Technik zur Verhinderung von Pflegenotstand V. Sozialpolitischer Regulierungsbedarf Prof. Dr. Heinz Rothgang 9

10 I. Zukünftige Zahl der Pflegebedürftigen Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2010 Prof. Dr. Heinz Rothgang 10

11 I. Zukünftige Zahl der Pflegebedürftigen Quelle: Rothgang et al. 2015: 82 Prof. Dr. Heinz Rothgang 11

12 I. Zukünftige Zahl der Pflegebedürftigen Das höhere Szenario erscheint derzeit wahrscheinlicher Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2010 Prof. Dr. Heinz Rothgang 13

13 I. Zukünftige Zahl der Pflegebedürftigen Das höhere Szenario erscheint derzeit wahrscheinlicher Schon bei konstanten Betreuungsrelationen benötigen wir eine Steigerung der Beschäftigtenzahl in der Pflege um zwei Drittel Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2010 Prof. Dr. Heinz Rothgang 14

14 I. Zukünftige Zahl der Pflegebedürftigen (3/3) Bei Berücksichtigung des Zensus von 2011 ergeben sich sogar noch höhere Werte Quelle: Rothgang et al. 2015: 87 Prof. Dr. Heinz Rothgang 15

15 I. Zukünftige Entwicklung der Pflegeformen Zwei Gründe für die Annahme eines weiterhin rückläufigen Anteils der Angehörigenpflege 1. Sinkendes familiales Pflegepotential Sinkende Zahl an Töchter/Schwiegertöchtern pro Pflegebedürftigem Steigende Kinderlosigkeit, rückläufige Kinderzahl Höhere Frauenerwerbsquote höhere Opportunitätskosten der Pflege Höherer Anteil von Einpersonenhaushalten mit geringem Pflegepotential Größere Mobilität Kinder wohnen an anderen Orten als Eltern Abnehmende Pflegebereitschaft Prof. Dr. Heinz Rothgang 17

16 I. Zukünftige Entwicklung der Pflegeformen 2. Altersstruktureffekt Niedriger Anteil der Angehörigenpflege bei Hochaltrigen Hoher Anteil der Heimpflege bei Hochaltrigen Erhöhung des Durchschnittsalters der Pflegebedürftigen führt zu steigender Heimquote Quote der Angehörigenpflege 2009 Quote der Heimpflege 2009 Insgesamt ist mit einem Trend zur formalen Pflege zu rechnen Prof. Dr. Heinz Rothgang 18

17 I. Zukünftige Entwicklung der Pflegeformen 2. Altersstruktureffekt Niedriger Anteil der Angehörigenpflege bei Hochaltrigen Hoher Anteil der Heimpflege bei Hochaltrigen Erhöhung des Durchschnittsalters der Pflegebedürftigen führt zu steigender Heimquote Quote der Angehörigenpflege 2009 Quote der Heimpflege 2009 Insgesamt ist mit einem Trend zur formalen Pflege zu rechnen Nachfrage nach Pflegekräften wächst stärker als Zahl der Pflegebedürftigen Prof. Dr. Heinz Rothgang 19

18 I. Zukünftige Entwicklung des Arbeitskräfteangebots Demographisch bedingt ist das Erwerbspersonenpotential rückläufig bis 2030 um knapp 15 % Prof. Dr. Heinz Rothgang 20

19 Index: 2010=100 I. Zukünftige Entwicklung des Arbeitskräfteangebots 100 Entwicklung des Erwerbspersonenpotentials Jahr Quelle: eigene Berechnungen beruhend auf den variablen Erwerbspersonenpotentialquoten des IAB und der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des StBa Prof. Dr. Heinz Rothgang 21

20 I. Zukünftige Entwicklung des Arbeitskräfteangebots Demographisch bedingt ist das Erwerbspersonenpotential rückläufig bis 2030 um knapp 15 % Der Arbeitsmarkt kippt In Zukunft ist wieder mit Arbeitskräfteknappheit zu rechnen Pflege konkurriert in Zukunft verstärkt mit anderen Branchen, die bessere Arbeitsbedingungen aufweisen Eine Steigerung des in der Pflege tätigen Anteils der Erwerbsbevölkerung ist nicht zu erwarten Insgesamt geht das Angebot an Pflegekräften zurück Es öffnet sich eine Schere zwischen Angebot und Nachfrage Prof. Dr. Heinz Rothgang 22

21 I. Zukünftige Entwicklung des Arbeitskräfteangebots Demographisch bedingt ist das Erwerbspersonenpotential rückläufig bis 2030 um knapp 15 % Der Arbeitsmarkt kippt In Zukunft ist wieder mit Arbeitskräfteknappheit zu rechnen Pflege konkurriert in Zukunft verstärkt mit anderen Branchen, die bessere Arbeitsbedingungen aufweisen Eine Steigerung des in der Pflege tätigen Anteils der Insgesamt Erwerbsbevölkerung muss sich der ist Anteil nicht der zu Erwerbsbevölkerung, erwarten der in der Insgesamt Langzeitpflege geht tätig das Angebot ist, mehr an als Pflegekräften verdoppeln, um zurück die derzeitigen Betreuungsrelationen aufrechtzuerhalten Es Zahl öffnet der Pflegebedürftigen: sich eine Schere + 70% zwischen Angebot und Nachfrage Zusätzlich: Verschiebung der Pflegeformen: + 10% Bezogen auf sinkende Erwerbsbevölkerung: (1+0,7+0,1)/0,7=2,57 Prof. Dr. Heinz Rothgang 23

22 I. Zukünftige Versorgungslücke Vorausberechnungen zur Versorgungslücke: Der Bertelsmann- Themenreport Pflege 2030 Prof. Dr. Heinz Rothgang 24

23 Beschäftigte im Pflegedienst I. Aktualisierte Versorgungslücke bezogen auf den Status quo Zusätzlich meldet das Pflege-Thermometer des Deutschen Instituts für Angewandte Pflegeforschung in Köln allein für den ambulanten Bereich (je nach Modell) eine Prof. Zahl Dr. Heinz Rothgang von Tsd. offenen und nicht besetzbaren Pflegefachkraftstellen

24 I. Versorgungslücke Mögliche Maßnahmen zur Schließung der Versorgungslücke Qualifikation zusätzlicher einheimischer Arbeitskräfte Anreizproblematik Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte aus Westeuropa? Osteuropa? Globaler Süden? Verringerung des Arbeitsaufwandes Bessere medizinische Versorgung zur Verschiebung von Pflegeeintritt Technikeinsatz zur Substitution menschlicher Arbeitskraft und/oder komplementär zu menschlicher Arbeitskraft Prof. Dr. Heinz Rothgang 27

25 I. Versorgungslücke Mögliche Maßnahmen zur Schließung der Versorgungslücke Qualifikation zusätzlicher einheimischer Arbeitskräfte Anreizproblematik Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte aus Westeuropa? Osteuropa? Globaler Süden? Verringerung des Arbeitsaufwandes Bessere medizinische Versorgung zur Verschiebung von Pflegeeintritt Technikeinsatz zur Substitution menschlicher Arbeitskraft und/oder komplementär zu menschlicher Arbeitskraft Während Digitalisierung ansonsten vor allem technikbzw. ökonomiegetrieben ist, ist sie hier auch Kandidat zur Lösung eines sozialpolitischen Problems Prof. Dr. Heinz Rothgang 28

26 Inhalt I. Ausgangspunkt: Steigende Pflegebedürftigkeit, sinkende Versorgungspotenziale, entstehende Versorgungslücke II. Digitalisierung als Lösungsansatz III. Chancen und Risiken der Digitalisierung IV. Beitrag digitaler Technik zur Verhinderung von Pflegenotstand V. Sozialpolitischer Regulierungsbedarf Prof. Dr. Heinz Rothgang 29

27 II. Digitalisierung als Lösungsansatz Digitale Technik für Pflegebedürftige ist schon im Einsatz und in vielfältiger Entwicklung. Gerontotechnologie: Technologie, die den Fragen von Alterungsprozessen begegnet Telemonitoring: Sammlung und Versand von (medizinischen) Daten zur Überwachung und Diagnose Telemedizin: (Tele-)Datengestützte Bereitstellung medizinischer Leistungen in Diagnose, Behandlung und Prävention Telecare: Bereitstellung (sozial-)pflegerischer Leistungen auf Basis von Telekommunikation Prof. Dr. Heinz Rothgang 30

28 II. Digitalisierung als Lösungsansatz Nicht-vernetze Hilfsmittel Großtastentelefon/-fernbedienung Intelligente Pillendose Robotik Pflegeroboter Emotionale Robotik im Alter (Uni FFM) Pflegerobbe Paro Kommunikations- und Serviceroboter Prof. Dr. Heinz Rothgang 31

29 II. Digitalisierung als Lösungsansatz Telecare Div. Hausnotrufsysteme (Sturzerkennung, Notruffunktion) Geofence/GPS-Ortung Persönliche Assistenzsysteme (z.b. Erinnerungsfunktionen) Smart-Home Sensorik Prof. Dr. Heinz Rothgang 32

30 II. Digitalisierung als Lösungsansatz Telemonitoring/-medizin Regelmäßige Erhebung von Vitalparametern möglichst ohne Personaleinsatz Oder mit geringem Personaleinsatz (Telefonisches Monitoring) Medienunterstütze Arztkontakte Prof. Dr. Heinz Rothgang 33

31 Inhalt I. Ausgangspunkt: Steigende Pflegebedürftigkeit, sinkende Versorgungspotenziale, entstehende Versorgungslücke II. Digitalisierung als Lösungsansatz III. Chancen und Risiken der Digitalisierung IV. Beitrag digitaler Technik zur Verhinderung von Pflegenotstand V. Sozialpolitischer Regulierungsbedarf Prof. Dr. Heinz Rothgang 34

32 III. Chancen und Risiken der Digitalisierung Dimensionen zur Bewertung Längerer Verbleib in gewohnter Umgebung bei besserer medizinischer Versorgung Veränderung von Kontakten und Beziehungen Selektivität der Nutzung der Technologien Gläserner Pflegebedürftiger und neue Abhängigkeiten Prof. Dr. Heinz Rothgang 35

33 III. Chancen und Risiken der Digitalisierung Längerer Verbleib in gewohnter Umgebung + Gefährdungspotenzial wird reduziert, medizinische Versorgung kann verbessert werden + Grenzen der Autonomie werden technisch verschoben + Verbleib im häuslichen Umfeld länger möglich - Rekonfiguration der eigentlich vertrauten Umgebung (Schillmeier/Domenach 2010) - De-Subjektivierung durch räumliche Kontrolle (Lopez 2010) - Verschiebung von privatem zu professionellem / semiöffentlichen Raum (Milligan et al. 2010) Prof. Dr. Heinz Rothgang 36

34 III. Chancen und Risiken der Digitalisierung Veränderung von Kontakten und Beziehungen + weniger Krankenhauseinweisungen bei reduzierter Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen (z.b. Inglis et al. 2015, Davis et al. 2014, Steventon et al. 2012)) + Vereinfachte private Kommunikation + Sicherheit für Pflegende und Gepflegte (Hawley-Hague 2014) + Möglichkeit kommunikativer Umnutzung (als Beispiel: BAGSO 2003) - Konfliktpotenzial über den Einsatz von Technik (Neven 2015) - Reduzierung der Kontaktmenge (Davis et al. 2014) - Dann auch Verstärkung sozialer Isolation (Thompson/Thielke 2010) Prof. Dr. Heinz Rothgang 37

35 III. Chancen und Risiken der Digitalisierung (Selektivität der) Nutzung der Technologien + Anpassung an Einschränkungen ist möglich (Hardware, GUI) + Infrastruktur mittlerweile weit verbreitet - Selektion bezüglich Technikaffinität und erfahrung (Chiu/Man 2004) - Selektion über finanzielle Ressourcen (Metheneos 2012) - Selektion über Hilfskompetenz des sozialen Netzwerkes (Etchemendy et al. 2010) Prof. Dr. Heinz Rothgang 38

36 III. Chancen und Risiken der Digitalisierung Gläserner Pflegebedürftiger und neue Abhängigkeiten + Breite Empirie, dass Technik die QoL steigern kann + Medizinischer Nutzen von Monitoring belegt (Barlow et al. 2007) - Ethische Probleme bei Dementen (z.b. Naiditch 2011) - Allgemeine Probleme der Datensicherheit - Aufforderung zur Selbstoptimierung - Unabhängigkeit wird durch neue Abhängigkeit erkauft Prof. Dr. Heinz Rothgang 39

37 III. Chancen und Risiken der Digitalisierung Zusammenfassend: (Digitale) Technik kann im medizinischen Bereich den Personaleinsatz reduzieren und die Versorgung verbessern (Digitale) Technik sollte im pflegerischen und sozialen Bereich eher ergänzend eingesetzt werden. Informationstechnologie ist nur dann wertvoll, wenn dadurch auch Handlungsmöglichkeiten eröffnet werden. Ökonomischer Vorteil von Telemedizin/Telecare in 80 Studien nicht konsistent belegbar (Mistry 2012) Risiko der Fortschreibung sozialer Ungleichheiten Prof. Dr. Heinz Rothgang 40

38 Inhalt I. Ausgangspunkt: Steigende Pflegebedürftigkeit, sinkende Versorgungspotenziale, entstehende Versorgungslücke II. Digitalisierung als Lösungsansatz III. Chancen und Risiken der Digitalisierung IV. Beitrag digitaler Technik zur Verhinderung von Pflegenotstand V. Sozialpolitischer Regulierungsbedarf Prof. Dr. Heinz Rothgang 41

39 IV. Beitrag digitaler Technik zur Problemlösung Pflegebedürftigkeitsbegriff und Pflegebegriff haben sich gewandelt. Ursprungsdefinition ( 14 I SGB XI): Pflegebedürftig im Sinne dieses Buches sind Personen, die wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf Dauer, voraussichtlich für mindestens sechs Monate, in erheblichem oder höherem Maße ( 15) der Hilfe bedürfen Starker Verrichtungsbezug Satt-und-sauber Pflege Verrichtungspflege ist Mechanisierung und Digitalisierung (Pflegeroboter) zugänglich. Prof. Dr. Heinz Rothgang 42

40 IV. Beitrag digitaler Technik zur Problemlösung Neue Definition (ab ) ( 14 SGB XI n.f.): (1) Pflegebedürftig im Sinne dieses Buches sind Personen, die Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder Fähigkeitsstörungen nach näherer Bestimmung des Absatzes 2 aufweisen und deshalb der Hilfe durch andere bedürfen (2) Maßgeblich für das Vorliegen von Pflegebedürftigkeit sind Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder Fähigkeitsstörungen in den nachfolgenden sechs Bereichen 6. Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte: Tagesablauf gestalten und an Veränderungen anpassen, Ruhen und Schlafen, sich beschäftigen, in die Zukunft gerichtete Planungen vornehmen, Interaktion mit Personen im direkten Kontakt und Kontaktpflege zu Personen außerhalb des direkten Umfeldes Ermöglichung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben anstelle von satt-und-sauber wird zum neuen Leitbild Rolle der Kommunikation wird ausdrücklich betont Prof. Dr. Heinz Rothgang 43

41 IV. Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff neu neu neu alt alt Prof. Dr. Heinz Rothgang 44

42 IV. Beitrag digitaler Technik zur Problemlösung Gerontotechnologie und Telematik können sinnvollen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung Pflegebedürftiger leisten Im Kernbereich eine modernen Verständnisses von Pflegebedürftigkeit steht aber die Ermöglichung sozialer Teilhabe und die menschliche Kommunikation. Care benötigt daher nach wie vor menschliche Zuwendung, in diesem Bereich kann und sollte menschliche Arbeit nicht durch digitale Technik ersetzt werden Prof. Dr. Heinz Rothgang 45

43 Inhalt I. Ausgangspunkt: Steigende Pflegebedürftigkeit, sinkende Versorgungspotenziale, entstehende Versorgungslücke II. Digitalisierung als Lösungsansatz III. Chancen und Risiken der Digitalisierung IV. Beitrag digitaler Technik zur Verhinderung von Pflegenotstand V. Sozialpolitischer Regulierungsbedarf 1. Verhinderung von Risikoselektion bei Versicherungsprodukten 2. Zugang zu Telemedizin für alle 3. Ethische Debatte über Umgang mit Dementen 4. Pflegenotstand muss anders bekämpft werden Prof. Dr. Heinz Rothgang 46

44 V.1 Sozialpolitik: Risikoselektion bei Versicherungsprodukten Versicherungsmärkte versagen aufgrund von adverser Selektion, wenn a) Unterschiedliche Risiken vorhanden sind b) Asymmetrische Information vorliegt c) Keine risikoadäquate Tarifierung vorgenommen werden kann/darf Versicherungsökonomen befürworten digitale Technik zur Aufhebung der asymmetrischen Information Risikoadäquate Tarifierungen schließen bestimmte Personengruppen de facto vom Markt aus, Verbot von Risikoäquivalenten Tarifen führt aber zu Marktversagen (Pflegeversicherungsmarkt in den USA, CLASS Act, Pflege-Bahr) Einzige Lösung: Obligatorische Versicherung mit umfassendem Leistungsumfang und Umverteilung bei der Finanzierung Sozialversicherung Prof. Dr. Heinz Rothgang 47

45 V.2 Sozialpolitik: Zugang zu freiheitsschaffender Telemedizin Telemedizin kann beitragen zu einer besseren (sichereren) Versorgung einem längerem Verbleib im häuslichen Umfeld Derartige nutzbringende Telemedizin sollte breit im Leistungskatalog von Kranken- und Pflegeversicherung enthalten sein Prof. Dr. Heinz Rothgang 48

46 V.3 Sozialpolitik: Umgang mit Dementen Techniken wie die Pflegerobbe, aber auch Demenzdörfer werfen ethische Fragen zum Umgang mit Dementen auf + Pflegerobbe beruhigt Demente und hilft Pflegekräften - Werden Menschen mit Demenz noch in ihrer Würde wahrgenommen? Elektronische Fußfesseln + helfen mit Weglauftendenzen umzugehen Sind freiheitbeschränkend Breite ethische Debatte hierzu fehlt noch Prof. Dr. Heinz Rothgang 49

47 V.4 Sozialpolitik: Verhinderung von Pflegenotstand Versorgungspotentiale sind rückläufig, in familialer und formaler Pflege Unterstützung aller Pflegearten Angehörigenpflege: Verbesserung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Beratung und Begleitung, Case und Care Management Zivilgesellschaftliches Engagement Quartiersmanagement Formale Pflege Steigerung der Attraktivität des Berufs nicht nur Imagekampagnen Höhere Rekrutierung, höherer Rückkehrquoten nach Familienphase, längerer Verbleib im Beruf Ausländische Pflegekräfte sind keine Lösung Prof. Dr. Heinz Rothgang 50

48 Schluss Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Heinz Rothgang 51

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