KONJUNKTURPOLITIK HEUTE
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- Christoph Johannes Sachs
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1 KONJUNKTURPOLITIK HEUTE Eine Neubewertung Prof. Dr. Gustav A. Horn
2 Konjunkturpolitik vor der Finanzmarktkrise 1. Washington Konsensus 2. Annahme: Märkte sind in sich stabil 3. Das schließt kleinere Schwankungen nicht aus. 4. Mit rationalen Erwartungen, die Stabilität voraussetzen, wird dies durch stabilitätsgerechtes Verhalten der Privaten gedämpft. 5. Der Rest ist Aufgabe Regel gebundener Stabilisierungspolitik. 6. Von dieser zu trennen, ist Wachstumspolitik 7. Sie besteht aus strukturellen Reformen, die wahrgenommene Markthindernisse beseitigt 00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 2
3 Politik Assignment Geldpolitik Fiskalpolitik Arbeitsmarktpolitik Zinspolitik Automatische Stabilisatoren - Inflation, Produktion Produktion Keine Funktion 00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 3
4 Dann kam die Finanzmarktkrise 00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 4
5 Wie hätte diese im Standardmodell verlaufen müssen? Negativer Schock Nachfrage sinkt Outputlücke entsteht mit Arbeitslosigkeit Outputlücke schließt sich Investitionen steigen Rentabilität steigt Löhne fallen stark und Preise schwächer
6 Wie verlief sie tatsächlich? Finanzmarktkrise Krise des Euroraums (?) Unsicherheit Sudden Stopp 2009 Globale Rezession Mehr Unsicherheit
7 Erkenntnis 1. Märkte sind nicht zwangsläufig in sich stabil. 2. Sie tendieren unter bestimmten Voraussetzungen zu sich selbst verstärkenden Aufwärts- und Abwärtsspiralen. 3. Diese korrigieren sich nicht aus sich heraus, sondern führen zu ökonomischen Krisen. 00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 7
8 Prognostische Irrtümer für Griechenland Quelle: EU-Kommission 6 4 Frühling 2008 Herbst 2008 Herbst Frühling 2009 Herbst 2009 Herbst Frühling 2010 Herbst 2010 Frühling 2011 Frühling 2012 Frühling Herbst Datum Fußzeile ändern/ausblenden unter: Ansicht > Kopf- und Fußzeile (Alt > a > u) 8
9 Was ist eine Krise? Krise (Alt- und gelehrtes Griechisch κρίσις krísis ursprünglich Meinung, Beurteilung, Entscheidung, später mehr im Sinne von Zuspitzung ) bezeichnet eine problematische, mit einem Wendepunkt verknüpfte Entscheidungssituation. (Wikipedia) Datum Fußzeile ändern/ausblenden unter: Ansicht > Kopf- und Fußzeile (Alt > a > u) 9
10 Gab es schon früher solche Krisen? Oh ja. 00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 10
11 Krisen der Vergangenheit I (Auswahl) Tulpenmanie (Niederlande) Gründerkrise (Deutschland) 1873 Weltwirtschaftskrise (Global) 1929 Erste Ölkrise (Global) 1973 US-Sparkassenkrise (USA) 1981 Lateinamerikanische Schuldenkrise 1982 Nordische Bankenkrise (1990er Jahre) Pfundkrise UK
12 Krisen der Vergangenheit II (Auswahl) Tequila-Krise Mexiko 1994/1995 Asienkrise 1997/1998 Russlandkrise (1998/99) Argentinien-Krise ( ) Dotcom-Blase Global (2000) Finanz- und Wirtschaftskrise Global ab 2007 Euro Krise Euroraum ab
13 Welche Krisenformen gibt es? Konjunkturkrisen Zahlungsbilanzkrise Währungskrisen Preisstabilitätskrisen Finanzmarktkrisen
14 John Maynard Keynes ( ) 00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 14
15 Konjunkturkrise Negativer Schock Nachfrage sinkt Produktion sinkt Arbeitslosigkeit steigt Investitionen fallen Rentabilität sinkt mit Unterauslast ung Löhne und Preise fallen kaum
16 Keynesianismus und Krisen Negativer Schock Nachfrage sinkt Produktion sinkt Arbeitslosigkeit steigt Investitionen fallen Rentabilität sinkt mit Unterauslast ung Löhne und Preise fallen kaum
17 Politik Assignment Geldpolitik Fiskalpolitik Arbeitsmarktpolitik Zinspolitik Quantitative Lockerung Diskretionäre Finanzpolitik Lohnpolitik Kurzarbeit Inflation, Produktion Produktion Beschäftigung Einkommen 00. Monat 0000 Titel der Präsentation, Autorin/Autor 17
18 Keynesianismus und Krisen Beschäftigung fällt Arbeitsmarktpolitik Höhere staatliche Nachfrage Nachfrage sinkt Höhere Auslandsnachfrage Abwertung Investitionen fallen Geldpolitik mit niedrigeren Zinsen Niedrigere Steuern Rentabilität sinkt mit Unterauslast ung
19 Design für Konjunkturprogramme Timely (frühzeitig) Targeted (gezielt) Temporary (befristet)
20 Fiskalpolitische Instrumente in einer Krise Ausgaben erhöhen (Investitionen) Ausgaben Privater Subventionieren (Abwrackprämie) Steuer senken (Einkommenssteuer ) Steuerliche Anreize für Ausgaben Privater (Hausmodernisierung, Energieeffizienz fördern) Personal einstellen
21 Verstärkt oder gedämpft
22 Quantitative Lockerung (QE) QE Aufkäufe von Wertpapieren Einlagezinsen auf unter Null senken Höhere Liquidität Leichte Bildung von Eigenkapital Anreiz Geld auszugeben
23 Arbeitsmarktinstrumente in einer Krise Öffentliche Beschäftigung Mindestlohnerhöhung oder senkung (je nach Art der Krise) Kurzarbeit subventionieren Beschäftigung subventionieren
24 Beispiele für Konjunkturprogramme Economic Stimulus Act (USA, 2008) Troubled Asset Relief Program TARP (USA,2008) American Recovery and Reinvestment Act (USA,2009) Merkel/Steinbrück Moment (D,2008) Finanzmarktstabilisierungsgesetz (D,2008) Konjunkturpaket I (D,2008) Konjunkturpaket II (D,2009)
25 Simulation für Deutschland: BIP Effekt 110 Realer BIP-Index 2008=100, Schwarze Null nach 3 Jahren Euroraum-Konsolidierung Ohne Konjunkturimpulse 2009/2010 Tatsächlicher Wert
26 Wirkung auf das Potenzielle BIP: 115 Potential BIP-Index 2008=100, Schwarze Null nach 3 Jahren Euroraum-Konsolidierung Ohne Konjunkturimpulse 2009/2010 Tatsächlicher Wert
27 Eine Neubewertung der Fiskalpolitik 1. Die bisherigen Ansätze haben die Multiplikatorwirkung teilweise deutlich unterschätzt. 2. Diskretionäre Fiskalpolitik hat eine Stabilisierungsfunktion, insbesondere wenn die geldpolitischen Möglichkeiten erschöpft sind (Furman). 3. Die Ergebnisse sind regimeabhängig. 4. Die Wirkungen der Fiskalpolitik können persistent und damit Wachstums relevant sein. 5. Interaktion Geld- und Fiskalpolitik: noch viele Fragen offen. 6. Bedeutsamkeit der Arbeitsmarktpolitik
28 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! Ulrike Stein 28
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