SOS - Sammlungen in Gefahr
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- Bertold Brinkerhoff
- vor 5 Jahren
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1 PÄDAGOGISCHE UNTERLAGEN Eine Ermittlung im Naturhistorischen Museum Festival Kultur und Schule 2018 In der Dauerausstellung des Museums Sozial- und Geisteswissenschaften Naturwissenschaften Zyklus 2 und 3 2 Stunden Ein wertvolles Objekt verschwindet aus den Sammlungen des Naturhistorischen Museums. Es sind jedoch keinerlei Spuren eines Einbruchs zu finden. Die Schülerinnen und Schüler schlüpfen in die Rolle von Ermittlern, um dieses Rätsel zu lösen. Während den Ermittlungen lernen die Schülerinnen und Schüler den kulturellen Wert der Sammlungen des Museums kennen. Warum werden Objekte aufbewahrt? Wie werden sie konserviert? Durch das Befragen der verdächtigen Personen machen sie zudem Bekanntschaft mit den verschiedenen Berufsgattungen in einem Museum. Realisierung der Unterlagen: Konzept, Texte und Aktivitäten: Catherine Pfister Aspert, NHMF Fotografien: ohne Angaben: MHNF Deutsche Übersetzung: Lisa Schild, NHMF NHMF 2017 Naturhistorisches Museum Ch. du Musée Fribourg 026/ Details zur Anfahrt:
2 2. Inhaltsverzeichnis 1. Titelseite Inhaltsverzeichnis Präsentation des Kulturveranstalters und des Projekts Das Naturhistorische Museum Freiburg Beschreibung der Ermittlung «SOS-Sammlungen in Gefahr» Verbindung zum LP21 und dem entsprechenden Kompetenzbeschrieb Dokumente und Vorschläge für Aktivitäten Dokumente Was ist ein Museum? Warum ein Museum? Wer arbeitet im Museum? Vorschläge für Aktivitäten und Kommentare...6 Anhang: Arbeitsblätter Michaël Maillard NHMF, Saal Wirbeltiere aus aller Welt 2
3 3. Präsentation des Kulturveranstalters und des Projekts 3.1 Das Naturhistorische Museum Freiburg Das Naturhistorische Museum Freiburg (NHMF) sorgt für die sichere Aufbewahrung, den angemessenen Unterhalt und die Aufwertung der ihm anvertrauten naturkundlichen Sammlungen von patrimonialem und wissenschaftlichem Wert. Es vermittelt einer breiten Öffentlichkeit ein rationales, positives und aktuelles Verständnis der natürlichen Umwelt und bietet spezifische, den verschiedenen gesellschaftlichen Kreisen und ihren Bedürfnissen angepasste Dienstleistungen. Um den SchülerInnen einen vereinfachten Zugang zu den ausgestellten Themen zu verschaffen, bietet das Museum an die jeweiligen Altersstufen angepasste Ateliers für den 1. und 2. Zyklus, je nach Thema auch für den 3. Zyklus. Öffnungszeiten für Schulklassen: Mo - Fr von 14 bis 18 Uhr Di - Fr von 8 bis 12 Uhr Museumsbesuche zwischen 12 und 14 Uhr sind möglich, wir bitten Sie jedoch, eine Woche im Voraus schriftlich unter museumfribourg@fr.ch zu reservieren. 3.2 Beschreibung der Ermittlung «SOS-Sammlungen in Gefahr» Für Klassen des 2. und 3. Zyklus Dauer: 2h Ein wertvolles Objekt verschwindet aus den Sammlungen des Naturhistorischen Museums. Es sind jedoch keinerlei Spuren eines Einbruchs zu finden. Die Schülerinnen und Schüler schlüpfen in die Rolle von Ermittlern, um dieses Rätsel zu lösen. Die Ermittlung besteht aus verschiedene Teilen: 1. Diebstahl wird entdeckt: Begleitet von der Konservatorin entdecken die Schülerinnen und Schüler den Diebstahl eines Objektes. Die Konservatorin erklärt, warum dieses Objekt unbedingt wiedergefunden werden muss. 2. Anfang der Ermittlung: die 3er- bis 5er-Gruppen (Gruppenbildung siehe Punkt 5.2, Aufgabe 1) erhalten ihre Unterlagen für die Ermittlung 3. Suche nach Indizien 4. Befragungen und Nachforschungen 5. Analysen und Lösen des Rätsels 6. Entdecken des Objektes und des Täters 7. Danksagung der Konservatorin und Schlussfolgerungen Die Ermittlung ist eine gute Möglichkeit, um die Mission und den Betrieb eines Museums zu erläutern. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Wichtigkeit der Konservierung des Natur- und Kulturerbes. Dies bietet eine Basis für tiefergehende Überlegungen über die Wichtigkeit von Kultur in einer Gesellschaft. 3
4 4. Verbindung zum LP21 und dem entsprechenden Kompetenzbeschrieb 4 Die Vertiefung folgender Kompetenzen des Lehrplans 21 wird beim Besuch dieses Ateliers realisiert: NMG.10.3 b: Die Schülerinnen und Schüler können öffentliche Institutionen und Einrichtungen in der Gemeinde benennen und deren Funktion verstehen (z.b. Spital, Schule, Feuerwehr, Abfallentsorgung, Gericht). RZG.7.1 a+d: Die Schülerinnen und Schüler können nach einem Museumsbesuch einen Ausstellungsgegenstand beschreiben und dazu eine Geschichte erzählen. Die Schülerinnen und Schüler können Mitschülerinnen/Mitschüler durch einen Teil eines Museums oder eines historischen Schauplatzes führen und dabei ausgewählte Gegenstände bzw. Orte erklären. NT.1.1 a: Die Schülerinnen und Schüler können beschreiben, wie naturwissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden (z.b. Was ist eine Beobachtung? Was ist eine naturwissenschaftliche Frage? Was ist eine Hypothese? Was ist ein Experiment? Welche Rolle spielen die Untersuchungsbedingungen?). NMG.6.1 e: Die Schülerinnen und Schüler können Arbeitsformen und Arbeitszeitmodelle an ausgewählten Arbeitsplätzen erkunden und Unterschiede beschreiben (z.b. Hand-, Kopf-, Maschinenarbeit, Dienstleistung bzw. Voll-, Teilzeitarbeit, Arbeit auf Abruf). NMG.6.2 b: Die Schülerinnen und Schüler können Informationen zu unterschiedlichen Berufen sammeln und nach Merkmalen ordnen (z.b. Arbeitsort, Tätigkeiten, Hilfsmittel, Kleidung, Arbeitsresultate). BO.2.2 Die Schülerinnen und Schüler können einen persönlichen Bezug zur Arbeitswelt herstellen und Schlüsse für ihre Bildungs- und Berufswahl ziehen. Überfachliche Kompetenzen (Methodische Kompetenzen): Die Schülerinnen und Schüler können Informationen vergleichen und Zusammenhänge herstellen (vernetztes Denken). Die Schülerinnen und Schüler können Informationen aus Beobachtungen und Experimenten, aus dem Internet, aus Büchern und Zeitungen, aus Texten, Tabellen und Statistiken, aus Grafiken und Bildern, aus Befragungen und Interviews suchen, sammeln und zusammenstellen. Überfachliche Kompetenzen (Soziale Kompetenzen): Die Schülerinnen und Schüler können sich aktiv und im Dialog an der Zusammenarbeit mit anderen beteiligen. Die Schülerinnen und Schüler können verschiedene Formen der Gruppenarbeit anwenden. Die Schülerinnen und Schüler können sachlich und zielorientiert kommunizieren, Gesprächsregeln anwenden und Konflikte direkt ansprechen. 5. Dokumente und Vorschläge für Aktivitäten 5.1 Dokumente Dieser Teil enthält wichtige Informationen über die Rolle und Funktion des Naturhistorischen Museums Was ist ein Museum? Der International Council of Museums (ICOM) definiert ein Museum wie folgt: Das Museum ist eine nicht gewinnbringende, ständige Einrichtung im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist und materielle Belege des Menschen und seiner Umwelt zum Zwecke des Studiums, der Erziehung und der Freude erwirbt, erhält, erforscht, vermittelt und ausstellt. Diese umfangreiche Definition kann in drei einfachen Begriffen zusammengefasst werden: Konservierung, Forschung und Verbreitung. Das Museum ist folglich nicht nur auf seine Ausstellungsräume beschränkt. Konservatoren und Handwerker erwerben neue Objekte, bewerkstelligen ihre Erhaltung, erforschen, restaurieren und werten sie auf. Wie schon der Name des Naturhistorischen Museums besagt, ist die Aufgabe eines solchen Museums
5 die Geschichte der Natur im geologischen, zoologischen und botanischen Bereich, von der Entstehung des Universums bis heute, zu dokumentieren, zu untersuchen und zu lehren. Das Naturhistorische Museum Freiburg ist zudem auch ein regionales Kompetenzzentrum für Fragen zu Flora, Fauna und den Erdwissenschaften. Es beantwortet Fragen aus der Bevölkerung und von Spezialisten und betreibt eine Pflegestation für verletzte und kranke Wildtiere Warum ein Museum? Eine der Aufgaben eines Museums ist es, Sammlungen von Objekten zusammen zu stellen und diese zu erhalten. Aber warum? Sammlungen werden aus verschiedenen Gründen, wie ihrem historischen, ästhetischen oder dokumentarischen Wertes, ihrer Seltenheit oder ihrer Originalität angelegt. Die Sammlungen des Naturhistorischen Museums können Zeitzeugen aus längst vergangenen Zeitaltern sein. So helfen die Gesteins- und Mineraliensammlungen, geologische Phänomene sowie die Bildung der heutigen Landschaften zu verstehen und nachzuvollziehen. Die Sammlungen sind auch Zeugen erst kürzlich vergangener Zeiten. So zeigen ausgestopfte Tiere, die heute ausgestorben sind, wie sich die Fauna im Laufe der Zeit verändert. Sie erlauben auch ein Studium der aktuellen Tierwelt. Eine weitere Mission des Museums ist es, den Besuchern dieses Wissen anhand der Sammlungen näher zu bringen. Dazu organisiert ein Museum Dauerausstellungen und Sonderausstellungen, veranstaltet aber auch Vorträge und Führungen zu verschiedenen Themen. So kann ein breites Publikum auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse von langen Jahren intensiver Forschungsarbeit zurückgreifen. Das Museum ist auch dazu da, auf naturwissenschaftliche Fragen von Spezialisten und Besuchern Antworten zu suchen Wer arbeitet im Museum? Es gibt viele verschiedene Berufsgattungen in einem Museum: Direktor, Konservatoren, Administratoren, Aufseher, wissenschaftliche Mitarbeiter (Biologen, Geologen), Kulturvermittler, Tierpfleger, Präparatoren, Grafiker, Techniker,... Um einen besseren Einblick in das Arbeiten im Museum zu geben, haben wir Porträts von 7 Angestellten des Museums zusammengestellt (AB3). Michaël Maillard Michaël Maillard Michaël Maillard 5
6 5.2 Vorschläge für Aktivitäten und Kommentare Die Arbeitsblätter (AB) befinden sich im Anhang. 1. Bildung der Gruppen für die Ermittlung Material: Kennzeichen für die verschiedenen Gruppen vor dem Museumsbesuch Aktivität obligatorisch Ziel der Übung: Vereinfachung der Organisation und Verhinderung unnötiger Zeitverschwendung am Tag der Ermittlung. Ablauf: Gruppen bilden, nach den Kriterien, welche im Bestätigungsmail kommuniziert wurden. Jede Gruppe erfindet einen Gruppennamen. Jeder Schüler braucht ein Gruppenkennzeichen (Stoffstreifen, Mütze, Badge... ) mit seinem Vornamen und dem Gruppennamen. 2. Ein guter Ermittler... Material: AB1 vor dem Museumsbesuch Aktivität obligatorisch Ziel der Übung: Verinnerlichung des Verhaltenskodex am Tag der Ermittlung im Museum Ablauf: AB1 ausfüllen und mit der ganzen Klasse diskutieren. Falls Sie das Arbeitsblatt nicht benutzen möchten, ist es dennoch wichtig, mit Ihren Schülern die Verhaltensregeln im Museum zu erklären. Die Hauptregeln sind: - ruhig gehen, nicht herumrennen - leise sprechen - die Verdächtigen mit Respekt befragen, sie ausreden lassen - die Anweisungen der Animatrices befolgen 3. Was ist ein Museum? Material: AB2 vor dem Museumsbesuch Aktivität fakultativ Ziel der Übung: die verschiedenen Missionen eines Museums auflisten und sehen, wie das Naturhistorische Museum diese Missionen erfüllt. Ablauf: Ziel der Übung ist es, zu verstehen, dass das Museum nicht nur aus seinem sichtbaren Teil (den Ausstellungen) besteht. Auch die Aufgaben der Konservierung und der Forschung sind wichtige Bereiche. Während der Ermittlung erhalten die Schüler einen guten Einblick in diese Bereiche, es ist jedoch von Vorteil, wenn es schon vorher in der Klasse besprochen wurde. 4. Die Berufe im Naturhistorischen Museum Material: AB3 nach dem Museumsbesuch Aktivität fakultativ Ziel der Übung: die verschiedenen Berufe in einem Museum kennenlernen. Überlegungen über den Beruf «Besucher». Ablauf: Genaues Lesen der 7 Berufsporträts. Fragen auf AB3 beantworten. Ausfüllen seines eigene Porträts als «Museumsbesucher». 6
7 5. Ein Museum in der Klasse Material: von Schülern mitgebrachte Objekte, Ausstellungsraum, AB4 nach dem Museumsbesuch Aktivität fakultativ Ziel der Übung: gemeinsam eine Sammlung zusammenstellen, diese Sammlung in einer Ausstellung in Szene setzen und die bei der Ermittlung gelernten Begriffe anwenden. Ablauf: 1. Mit den Schülern ein Thema für eine Sammlung auswählen. Die Themenauswahl ist gross, aber es ist wichtig, ein Thema zu bestimmen, um eine einheitliche Sammlung zu bekommen. 2. Die Schüler beauftragen, ein Objekt zum Thema mitzubringen. 3. AB4 ausfüllen lassen 4. Überlegen, wie die Objekte organisiert werden können. Dies kann zur Aufbewahrung der Sammlung oder zum Erstellen einer Ausstellung benutzt werden. 5. Eine Inszenierung der Ausstellung ausarbeiten. Die Objekte in logischer Reihenfolge ausstellen. 6. Etiketten mit Name des Objekts und anderen wichtigen Informationen herstellen und diese auf französisch übersetzen. 7. Überlegen, wie man für die Ausstellung Werbung machen könnte (Plakate, Flyer...). Ein Programm mit Führungen, Konzerte, Ateliers zusammenstellen. 8. Die Ausstellung aufstellen. 9. Besucher einladen, Vernissage. Bemerkung: - Diese Ablauf entspricht grob dem Werdegang einer neunen Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum. - Das Museum in der Klasse kann auch im Zusammenhang mit anderen Museumsbesuchen bearbeitet werden. - Je nach Thema kann es auch als «roter Faden» über das ganze Jahr benutzt werden. Charlotte Walker Charlotte Walker NHMF, Ausstellung Rhinostar NHMF, Ausstellung Chiroptera 7
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