Ziel: Hochbegabte sollen sich nicht langweilen, weniger Begabte gefördert werden.
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- Helga Meissner
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1 Protokoll vom Modul 8.2 Lebensproblemzentrierter Unterricht Jutta Lütjen (Carina Leonhardt, Cerena Thay) Man soll Integrativen Unterricht führen auch in großen Gruppen. Wie ist das möglich? Dialogisches Lernmodell Ziel: Hochbegabte sollen sich nicht langweilen, weniger Begabte gefördert werden. Wie kann man das Umsetzten? Worin besteht die Möglichkeit Kinder so Mathematik näher zu bringen, dass alle das verstehen? Nach dem Lernmodell von Ruf und Gallin gibt es zwei verschiedene Lerntypen: 1. Den kreativen, sprachbegabten Lerntyp mit bildlichem Vorstellungsvermögen 2. Den logisch-mathematisch begabten Lerntyp mit gutem Abstraktionsvermögen Dem kreativen Lerntyp fällt die Mathematik oft schwer, da er mit Zahlen keine Bilder verbindet. DILCHER: Kernidee: Theorien werden darauf aufgebaut, Ergebnis wird während dem Prozess erarbeitet. Muss bekannt sein, seitens des Lehrers: - Am Anfang eines Lernprozesses steht immer das ICH, die lernende Person - Die Voraussetzung des Lernens nennen Ruf und Galli das Singuläre. 1
2 - Eine Nichtbeachtung des Singulären im Prozess des Lernens führt regelmäßig zu den in der Schule beobachtbaren Phänomen Organisation des Unterrichts mit dem Dialogischen Lernmodell: Instrumente Kerinidee: Initierung des Lehr/Lernprozesses Auftrag: Anlass zur Auseinandersetzung mit einem fachlichen Inhalt (Lehrer- Schüler) Lernjournal: Darstellung der fachbezogenen Handlungskompetenz (Einträge von Mitschülern, jeder Schüler schreibt etwas zu dem Thema, welche Assoziation er dazu hat und welche Fragen zu dem Thema) Rückmeldung: (Vom Lehrer..Jeder Schüler braucht eine Rückmeldung bzw. eine Bestätigung von Außen) Entwicklungsorientierte Beurteilung: Beurteilung bezieht sich nicht auf ein vorgefertigtes Ergebnis, sondern bezieht sich auf den Entwicklungsstand des Schülers. Ein Kind sollte soviel lernen wie es lernen kann!!! ICH Im Unterricht mit Kernideen und Reisetagebuch erfahren Schüler das ICH. Die erste Annäherung an den Stoff dient nach Ruf und Galin nur der Sicherung der eigenen Position des Lernenden: Wie stehe ich zu dem Stoff? Was löst er in mir aus? Was weiß ich bereits? ICH - DU - WIR (Der Kontakt vom Ich zum Wir) Die Lernenden treten in einen Dialog, tauschen sich über die eigene Erkenntniswege aus Das ICH tritt in einen Dialog mit einem DU, die singuläre Einstellung zum Stoff wird erweitert durch eine Divergierende. Wichtig ist jetzt zu erfahren, wie die Anderen es machen und wo die Unterschiede zur eigenen Art liegen. Basis für diese nach außen dringenden Neugier ist das Vertrauen in den eigenen Bereich. Je sicher der Lernende in seinem eigenen Erfahrungsbereich fühlt, desto gerechter kann er seine Nachbarn würdigen und die Herausforderung ihrer Andersartigkeit verarbeiten aus Ruf und Gallin,
3 In der Du-Phase kommt es zur Zusammensetzung von zwei Schülern (,meistens der Banknachbar). Es findet der Informationsaustausch statt und die Kinder helfen sich gegenseitig bei der Klärung offener Fragen und diskutieren strittige Punkte aus. Durch das Verstehen anderer Lernweisen kann das Kind mit anderen besser umgehen, es kommt nicht zu Selbstzweifeln und Mobbing Andersartigkeit kann besser verarbeitet werden. Dabei kommt es oft vor, dass jeder Schüler bzw. jede Schülerin seine eigene Meinung vertritt und auch auf seine Meinung behaart, also er sich selbst im Recht sieht. Hier stellt sich die Frage, woher kommt der Gedanke Ich habe Recht? Viele Kinder benötigen den Gedanken für die Identitätsbestätigung. Jemand anderem Recht zu geben und dessen Meinung zu vertreten ist (vor Allem) für Kinder sehr schwer. Neurobiologe Gerhard Hüther erklärt diesen Prozess folgendermaßen: Im frontalen Kordex nimmt der Mensch alles, was von außen kommt, auf. Dieser Teil des Gehirns ist gekoppelt mit bestimmten Impulsen und Emotionen, die helfen Angst, Wut, Ärger und Verzweiflung zu kontrollieren. Der Pre-fontal-Kordex ist gezwungen sich für eine Wirkung zu entscheiden, wenn sowohl positive als auch negative Informationen einfließen. Dieser Prozess ist für Kinder sehr schwierig und überfordert diese meistens. Aus dem Selektieren entsteht die Persönlichkeit des Kindes! Aus diesem Grund sind die Kinder bestrebt Recht zu haben, da sie mit dem Chaos, das entstehen würde, nicht umgehen könnten. Sie wollen verteidigen, was sie gelernt haben. Kinder lernen am meisten, wenn ihnen die Hauptsituationen bekannt sind und ihnen schrittweise neue Informationen zu dieser Situation näher gebracht werden. Wichtig ist dabei, dass jedes Kind seinen eigenen Weg geht und die Divergenz geschult werden soll. Im Sinne des Du machst das so, ich so, und wo können wir uns dann einigen? Das frühzeitige Lernen, etwas von Anderen anzunehmen bzw. an Anderen zu lernen ist sehr wichtig für die Entwicklung. In der Phase des Divergierenden befinden sich Lehrende und Lernende auf dem Weg zum Regulären, zum Verstandenen. Sie erarbeiten in der gemeinsamen Auseinandersetzung einen tragfähigen Konsens im Sinne von So mache ich das. Wie mach du es? Das machen wir ab!. Leistungsbeurteilung Im dialogisch konzipierten Unterricht werden die Tätigkeiten der Schüler und Schülerinnen explizit berücksichtigt, beurteilt und bewertet. Im Unterschied zu dem normalen Verfahren der Leistungsbeurteilung, also die Bewertung der einfachen Ergebnisse, meint Noten, wird in diesem Modell der Weg ebenfalls beurteilt. 3
4 Dabei stellt sich noch folgende Frage: Welche Möglichkeit hat der Lehrer zu beurteilen? Gruppenarbeit (der Lehrer als Beobachter) mündliche und schriftliche Beurteilung Hausarbeit Lernjournal bzw. Lerntagebuch usw. Zusammenfassend: Den Auftakt bildet die Kernidee mit dem Auftrag, der von der Lehrkraft als Unterrichtsangebot eingebracht wird. Es folgt die fachbezogene Arbeit der Schüler und Schülerinnen im Lernjournal, die von der Lehrkraft und/oder von Mitschüler und Mitschülerinnen rezipiert und mit einer Rückmeldung versehen wird. Auffassung von Lernen und Lehren: Lernen ist ein aktiver, konstruktiver, kumulativer, selbstregulierter, Zielgerichteter, situierter Vorgang, der alleine oder in Kooperation erfolgt. Lehren als konstruktive Darstellungsform. Unterrichtsziel: Fachwissen muss handlungswirksam sein Rolle der Lehrkraft: Sie gestalten die Lehr-Lern Umgebung, wählen Inhalte und bewerten 4
5 Rolle der Schüler und Schülerinnen: aktiv, konstruktiv, in Einzel- und Gruppenarbeit, setzen sich mit dem Fachgegenstand auseinander Interaktion zwischen Lehrkraft und SuS: Lehrer und Schüler werden Forscher (Freire) Dynamisches Wechselspiel zwischen Angebot und Nutzung Beurteilung und Bewertung: Beurteilung von Prozessnachweisen und Lernprodukte Entwicklungsorientiert Konstruktive Konflikte im Lernprozess sind erwünscht! Das Leben ist divergent! Divergenz ist ein Normalzustand! Kreislauf von Angebot und Nutzung Singularität, Divergenz, Regularität Es existiert ein symbolischer Raum (Das Reich der Sprache) In diesem Raum ist der Dialog die zentrale Interaktionsform Dieser Raum beschreibt die Welt in der alle Menschen handeln 5
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