Friedrich/Bigenzahn/Zorowka Phoniatrie und Pädaudiologie. Verlag Hans Huber Programmbereich Gesundheit

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2 Friedrich/Bigenzahn/Zorowka Phoniatrie und Pädaudiologie Verlag Hans Huber Programmbereich Gesundheit

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4 Gerhard Friedrich Wolfgang Bigenzahn Patrick Zorowka Phoniatrie und Pädaudiologie Einführung in die medizinischen, psychologischen und linguistischen Grundlagen von Stimme, Sprache und Gehör Unter Mitarbeit von: Elke Brunner Doris-Maria Denk-Linnert Gabriele Diendorfer-Radner Elisabeth Fertl Heribert Höfler Doris Nekahm-Heis ( ) Berit Schneider-Stickler Burgi Wallner-Payr Bertram Weber Ev Wieser 5., überarbeitete Auflage Verlag Hans Huber

5 Lektorat: Dr. Klaus Reinhardt Herstellung: Jörg Kleine Büning Umschlag: Claude Borer, Basel Druckvorstufe: punktgenau gmbh, Bühl Druck und buchbinderische Verarbeitung: AALEXX Buchproduktion GmbH, Großburgwedel Printed in Germany Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Anregungen und Zuschriften bitte an: Verlag Hans Huber Lektorat: Medizin Länggass-Strasse 76 CH-3000 Bern 9 Tel: 0041 (0) Fax: 0041 (0) verlag@hanshuber.com 5. Auflage 2013 (E-Book-ISBN [PDF] ) (E-Book-ISBN [EPUB] ) ISBN

6 5 Inhaltsübersicht Autorinnen und Autoren Grundlagen I: Physiologie von Stimme und Sprechen (G. Friedrich) Stimmdiagnostik (G. Friedrich) Stimmstörungen (G. Friedrich) Prophylaxe und Therapie von Stimmstörungen (G. Friedrich) Dysglossien (G. Friedrich) Näseln (G. Friedrich) Orofaziale Dysfunktionen (W. Bigenzahn) Oropharyngeale Dysphagien (D.-M. Denk-Linnert, W. Bigenzahn) Grundlagen II: Nervensystem (W. Bigenzahn, E. Fertl) Dysarthrien (Dysarthrophonien) (W. Bigenzahn, E. Fertl) Aphasien (E. Fertl, W. Bigenzahn) Sprachstörungen bei psychiatrischen Krankheitsbildern (W. Bigenzahn, E. Fertl) Grundlagen III: Entwicklung von Sprache und Sprechen (D.-M. Denk-Linnert, E. Brunner, W. Bigenzahn)

7 6 Inhaltsübersicht 14. Grundlagen IV: Entwicklungs- und Wahrnehmungspsychologie G. Diendorfer-Radner) Sprachentwicklungsstörungen (P. Zorowka, B. Weber) Aussprachestörungen (Lautentwicklungsstörungen) (P. Zorowka, E. Brunner) Sprechablaufstörungen (E. Wieser, B. Wallner-Payr) Grundlagen V: Ohr und Gehör (P. Zorowka, H. Höfler) Pädaudiologie (P. Zorowka) Der tracheo(s)tomierte Patient (B. Schneider-Stickler) Allgemeine Literatur Glossar Sachwortverzeichnis

8 7 Inhalt Autorinnen und Autoren Vorwort zur 1. Auflage Vorwort zur 5. Auflage Grundlagen I: Physiologie von Stimme und Sprechen (G. Friedrich) Einleitung Sprache, Sprechen, Artikulation, Phonation Der Hör-Sprach-Kreis Primär- und Sekundärfunktionen Atmung Aufbau und Funktion des Atemapparates Atemformen Lungenvolumina Ruheatmung und Sprechatmung Atemstörungen Kehlkopf Aufbau Stimmerzeugung im Kehlkopf Ansatzrohr (Vokaltrakt) Physikalische Grundlagen von Stimme und Sprache Schall Frequenz und Tonhöhe Amplitude und Lautstärke

9 8 Inhalt Ton Klang Geräusch Eigenfrequenz und Resonanz Akustische Funktion des Kehlkopfes Primärer Kehlkopfklang Tonhöhe- und Lautstärkenregulation Heiserkeit Akustische Funktion des Ansatzrohres Artikulatorische Funktion Linguistische Grundlagen: Laute, Phone und Phoneme Resonanzfunktion und Vokalentstehung Geräuschquellen und Konsonantenentstehung Phonatorische Funktion Zentrale Steuerung (phonatorisches Kontrollsystem) Audio-phonatorische Kontrolle Neuro-muskuläre Kontrolle Bedeutung des phonatorischen Kontrollsystems für die Entstehung von Stimmstörungen Merkmale und Leistungen der Stimme Tonhöhe, mittlere Sprechstimmlage und Tonhöhen-(Stimm-)Umfang Stimmstärke und Lautstärkenumfang (Stimmdynamik) Stimmklang Stimmeinsatz Tonhaltedauer Stimmgattungen und Stimmtypen Stimmregister Vibrato Tragfähigkeit Besondere Stimmformen Flüsterstimme Taschenfaltenstimme Bauchrednerstimme Jodelstimme Ösophagusstimme

10 Inhalt Obertonsingen Kastratenstimme Pfeifen Stimmdiagnostik (G. Friedrich) Einleitung Phoniatrisch-logopädische Anamnese Untersuchung und Beurteilung der Stimmorgane Atmung Kehlkopf Ansatzrohr Untersuchung und Beurteilung des akustischen Produktes Tonhöhe Lautstärke Stimmfeldmessung Stimmklang Stimmbelastungsfähigkeit, sängerische Stimmleistungen Stimmstörungen (Dysphonien) (G. Friedrich) Organische Stimmstörungen Missbildungen Entzündungen des Kehlkopfes (Laryngitis) Kehlkopflähmungen und neurologische Erkrankungen Kehlkopftumore; die Stimme nach operativen Eingriffen Hormonelle Stimmstörungen Kehlkopfverletzungen Funktionelle Stimmstörungen Einteilung und Ursachen Symptome Berufsstimmstörungen Psychogene Dysphonie und Aphonie Taschenfaltenstimme

11 10 Inhalt 3.3 Sekundär-organische Veränderungen Hyperämie Stimmlippenknötchen Stimmlippenpolypen und -ödeme Kontaktgranulom, Kontaktulkus Stimmstörungen bei Kindern und Jugendlichen sowie entwicklungsbedingte Stimmstörungen Stimmstörungen im Kindesalter Stimmentwicklung und normale Mutation Mutationsstimmstörungen Prophylaxe und Therapie von Stimmstörungen (G. Friedrich) Stimm- und Sprechhygiene in verschiedenen Lebensaltern Kindesalter Jugendalter Erwachsenenalter Höheres Lebensalter Allgemeine Hinweise zur Stimmhygiene Atmung Haltung Stimmgebung Artikulation Psychische Einflüsse Ernährung und Genussmittel Infekte Medikamente Grundzüge der Therapie von Stimmstörungen Logopädische Stimmübungsbehandlung Medikamentöse Therapie Physikalische Therapie Apparative Therapien und Hilfen Psychotherapie Operative Therapie (Phonochirurgie)

12 Inhalt Dysglossien (G. Friedrich) Allgemeine Ursachen Labiale Dysglossien Dentale Dysglossien Linguale Dysglossien Palatale Dysglossien Nasale Dysglossien Untersuchungsmethoden bei Dysglossien Näseln (G. Friedrich) Offenes Näseln Funktionelle Hyperrhinophonie Organische Hyperrhinophonie Spaltbildungen Geschlossenes Näseln (Hyporhinophonie) Funktionelle Hyporhinophonie Organische Hyporhinophonie Gemischtes Näseln Untersuchung Therapie Orofaziale Dysfunktionen (W. Bigenzahn) Das orofaziale System Die Strukturen des orofazialen Systems Das Schlucken Falsches Schlucken

13 12 Inhalt 7.2 Klinische Symptome bei orofazialen Dysfunktionen Ätiologische Faktoren Anamnese und Diagnostik Anamnese Diagnostik Therapie Myofunktionelle Therapie Orofaziale Regulationstherapie Logopädisch orientierte orofaziale Therapie (LOOFT) Heidelberger Gruppenkonzept für myofunktionelle Störungen (GRUMS) Wiener Konzept zur Therapie orofazialer Dysfunktionen Habit-Abbau Anleitung zur Mundhygiene Therapieprobleme Oropharyngeale Dysphagien (D.-M. Denk-Linnert, W. Bigenzahn) Der normale Schluckakt Ursachen Terminologie Symptome Diagnostik Therapie Funktionelle Schlucktherapie Chirurgische Therapie Grundlagen II: Nervensystem (W. Bigenzahn, E. Fertl) Gliederung des Nervensystems Autonomes (vegetatives) Nervensystem Somatisches Nervensystem

14 Inhalt Feinstruktur und Funktion des Nervengewebes Nervenzellen Gliazellen Synapsen Das Zentralnervensystem Hüllen des ZNS Rückenmark Lähmungen Hirnstamm Hirnnerven Kleinhirn Extrapyramidal-motorisches System Zwischenhirn Großhirn Untersuchungsmethoden des Nervensystems Neurologische Untersuchung Elektroenzephalographie (EEG) Evozierte Potenziale Bildgebende Verfahren Liquoruntersuchungen Elektromyographie (EMG) und Elektroneurographie (NLG) Psychologische Testverfahren Dysarthrien (Dysarthrophonien) (W. Bigenzahn, E. Fertl) Dysarthrien im Erwachsenenalter Diagnostik der Dysarthrien Therapie Dysarthrien im Kindesalter Therapie Aphasien (E. Fertl, W. Bigenzahn) Diagnostik Aphasische Syndrome Amnestische Aphasie

15 14 Inhalt Wernicke-Aphasie (sensorische, rezeptive Aphasie) Broca-Aphasie (motorische, expressive Aphasie) Globale Aphasie (totale, expressiv-rezeptive Aphasie) Sonderformen Mit der Aphasie assoziierte Störungen Therapie Aphasie im Kindesalter Sprachstörungen bei psychiatrischen Krankheitsbildern (W. Bigenzahn, E. Fertl) Psychosen Endogene Psychosen Exogene (organische) Psychosen Autismus Neurosen Oligophrenie Grundlagen III: Entwicklung von Sprache und Sprechen (D.-M. Denk-Linnert, E. Brunner, W. Bigenzahn) Biologische Grundlagen Lateralität und Dominanz Phylogenese, Ontogenese und Sprachentwicklung Linguistische Grundlagen Definition und Aufgabenbereiche Sprachliche Beschreibungsebenen Andere Aspekte linguistischer Sprachbetrachtung Vererbung und Umwelt Voraussetzungen für eine normale Sprachentwicklung Verlauf der Sprachentwicklung Präverbale (prälinguale) Phase Verbale (linguale) Phase Entwicklungsbedingte Redeunflüssigkeit

16 Inhalt Grundlagen IV: Entwicklungs- und Wahrnehmungspsychologie (G. Diendorfer-Radner) Allgemeine Entwicklungspsychologie Entwicklung Grundprinzipien des Entwicklungsgeschehens Entwicklungsstadien Das erste Lebensjahr Kleinkind- und Vorschulalter Mittlere Kindheit Jugendalter Wahrnehmungspsychologie Wahrnehmung Wahrnehmungsprozess Entwicklung von Wahrnehmungsleistungen Das sensorische System Wahrnehmungsfunktionen Entwicklungs- und Wahrnehmungsstörungen Formen Diagnostik Therapeutische Maßnahmen Sprachentwicklungsstörungen (P. Zorowka, B. Weber) Einteilung Häufigkeit Ursachen Sprachentwicklungsstörungen im Zusammenhang mit Komorbiditäten Spezifische Sprachentwicklungsstörungen (SSES) Sprachentwicklungsstörung bei Zwei- oder Mehrsprachigkeit Erscheinungsformen von Sprachentwicklungsstörungen Störungen der Aussprache Störungen der Grammatik (Dysgrammatismus) Störungen des Wortschatzes

17 16 Inhalt Störungen des Sprachverständnisses Störungen der Kommunikation Störungen des Schriftspracherwerbs Diagnostik Anamnese Medizinische Diagnostik Logopädische Diagnostik Psychologische Entwicklungsdiagnostik Therapie Prinzipien der logopädischen Therapie Prognose Aussprachestörungen (Lautentwicklungsstörungen) (P. Zorowka, E. Brunner) Klassifikation Phonetische Entwicklungsstörung Phonologische Entwicklungsstörung Klassifikation nach Dodd Ätiologie Diagnostik Therapie Phonetische Therapie Phonologische Therapie Sprechablaufstörungen (E. Wieser, B. Wallner-Payr) Einleitung Differenzialdiagnose Stottern Ursachenforschung: Entstehung, Auslöser und Chronifizierung des Stotterns

18 Inhalt Symptomatik des Stotterns Diagnostik und Therapieansätze des Stotterns Poltern Symptome Ursachen Diagnostik Therapie Prognose Differenzierung von Poltern und Stottern Grundlagen V: Ohr und Gehör (P. Zorowka) Das äußere Ohr Anatomischer Aufbau des äußeren Ohres Funktion Das Mittelohr Anatomischer Aufbau Funktion Untersuchungsmethoden Das Innenohr Anatomischer Aufbau Funktion des Corti schen Organs Untersuchungsmethoden Hörnerv und zentrales Hörsystem Anatomischer Aufbau Funktion des zentralen Hörsystems Untersuchung des Hörnervs und der zentralen Hörbahn Entwicklung und Reifung des Hörorgans Audiologie und Audiometrie Physikalische Grundlagen Klinische Hörprüfung Tonschwellenaudiometrie

19 18 Inhalt 19. Pädaudiologie (P. Zorowka) Epidemiologie kindlicher Hörstörungen Formen der Hörstörung Grad der Hörstörung Zeitverlauf der Hörstörung Ursachen kindlicher Hörstörungen Angeborene Schwerhörigkeit: hereditäre Formen Erworbene Schwerhörigkeit Folgen kindlicher Hörstörungen Klinische und weiterführende Diagnostik kindlicher Hörstörungen Anamnese HNO-ärztlich/phoniatrische Diagnostik Vestibularisdiagnostik Sprachentwicklungsdiagnostik Entwicklungspsychologische Diagnostik Neuropädiatrische Diagnostik Ophthalmologische Diagnostik Dermatologische Diagnostik Weiterführende Untersuchungen zur ätiologischen Abklärung Humangenetische Diagnostik und Beratung Pädaudiometrie kinderaudiometrische Diagnostik Subjektive Hörprüfungen (psychoakustische Hörprüfverfahren) Pränatale Hörprüfung (30. bis 32. Gestationswoche) Reflexaudiometrie (bis zum 6. Lebensmonat) Verhaltens-Beobachtungsaudiometrie (6. bis 36. Lebensmonat) Spielaudiometrie (ab 3. Lebensjahr) Hörschwellenaudiometrie (ab Ende des 4. Lebensjahres) Kindersprachaudiometrie Überschwellige Audiometrie Objektive Hörprüfungen (physiologische Hörprüfverfahren) Impedanzmessung

20 Inhalt Otoakustische Emissionen Elektrische Reaktionsaudiometrie auditorisch evozierte Potenziale Screening nach Hörstörungen (Aussonderungsdiagnostik) Neugeborenen-Screening Screening im Säuglings- und Kleinkindalter Screening im Kindergarten-, Vorschul- und Schulalter Therapie kindlicher Hörstörungen Konservative Therapie Operative Therapie Hörgeräteversorgung Cochlea-Implantate Aktive Mittelohrimplantate Frühförderungs- und Integrationsmaßnahmen Frühförderung Hör-Sprach-Erziehung Ausbildung, Berufswahl, Integration Der tracheo(s)tomierte Patient (B. Schneider-Stickler) Definition Tracheo(s)tomie Indikationen Formen der Tracheo(s)tomie Trachealkanülen Cuffdruck Tracheostomaversorgung Zubehör Komplikationen nach Tracheotomie Tracheostomie in der Rehabilitation bis zur Dekanülierung Allgemeine Literatur Glossar Sachwortverzeichnis

21 20 Autorinnen und Autoren Friedrich, Gerhard, Dr. med., Universitätsprofessor, Vorstand der Hals-, Nasen-, Ohren-Universitätsklinik Graz, Leiter der Klinischen Abteilung für Phoniatrie und Neurootologie der HNO-Univ.-Klinik Graz, Auenbruggerplatz 26, A-8036 Graz. Bigenzahn, Wolfgang, Dr. med., Dr. phil., Universitätsprofessor, Leiter der Klinischen Abteilung Phoniatrie-Logopädie der Univ.-HNO-Klinik Wien, Medizinische Universität Wien, Währinger Gürtel 18 20, A-1090 Wien. Zorowka, Patrick, Dr. med., O. Universitätsprofessor, Direktor der Univ.-Klinik für Hör,- Stimm- und Sprachstörungen. Vorsitzender des wiss. Beirates der Fachhochschule für Gesundheit Tirol des Studienganges Logopädie, Anichstraße 35, A-6020 Innsbruck. Brunner, Elke, Mag. phil., Linguistin und Logopädin an der Klinischen Abteilung für Phoniatrie der Univ.-HNO-Klinik Graz, Auenbruggerplatz 26 28, A-8036 Graz. Denk-Linnert, Doris-Maria, Dr. med., ao. Universitätsprofessorin, stv. Leiterin der Klinischen Abteilung Phoniatrie-Logopädie der Univ.-HNO-Klinik Wien, Medizinische Universität Wien, Währinger Gürtel 18 20, A-1090 Wien. Diendorfer-Radner, Gabriele, Dr. phil., Psychologin an der Klinischen Abteilung Phoniatrie-Logopädie der Univ.-HNO-Klinik Wien, Währinger Gürtel 18 20, A-1090 Wien Fertl, Elisabeth, Prim. Univ. Doz. Dr. med., Abteilungsvorstand der neurologischen Abteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung, Juchgasse 25, A-1030 Wien. Höfler, Heribert, Dr. med., Universitätsdozent, Primarius i. R., ehem. Leiter der HNO-Abteilung am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Große Mohrengasse 9, A-1021 Wien. Schneider-Stickler, Berit, Dr. med., ao. Universitätsprofessorin, stv. Leiterin der Klinischen Abteilung Phoniatrie-Logopädie der Univ. HNO-Klinik Wien, Medizinische Universität Wien, Währinger Gürtel 18 20, A-1090 Wien. Wallner-Payr, Burgi, Mag. phil., Logopädin und Linguistin, Univ.-Klinik für Hör,- Stimm- und Sprachstörungen Innsbruck, Anichstraße 35, A-6020 Innsbruck. Weber, Bertram, Mag. phil., Logopäde und Linguist, Univ.-Klinik für Hör,- Stimm- und Sprachstörungen Innsbruck, Anichstraße 35, A-6020 Innsbruck. Wieser, Ev, Dr. phil., Logopädin und Klinische- und Gesundheitspsychologin, Univ.-Klinik für Hör,- Stimm- und Sprachstörungen Innsbruck, Anichstraße 35, A-6020 Innsbruck.

22 21 Vorwort zur 1. Auflage Die Phoniatrie Stimm- und Sprachheilkunde versteht sich als medizinische Disziplin, welche sich mit den Ursachen, der Diagnostik und Therapie von Stimm-, Sprech- und Sprachstörungen sowohl klinisch als auch wissenschaftlich beschäftigt. Stimme und Sprache stehen als spezifisch menschliche Eigenschaften im Zentrum des Interesses verschiedener Berufsgruppen. Aus der Komplexität und Vielschichtigkeit des Phänomens «Stimme und Sprache» ergeben sich unterschiedliche Sichtweisen, Zugänge, aber auch Probleme in der interdisziplinären Kommunikation. Um dieser Thematik annähernd gerecht zu werden, will das vorliegende Buch nicht nur die medizinischen Grundlagen von Stimme und Sprache sowie deren Störungen vermitteln, sondern darüber hinaus die psychologischen, linguistischen und akustischen Aspekte berücksichtigen. Ausgangspunkt war die umfangreiche Lehr- und Fortbildungstätigkeit der Autoren an Akademien für den logopädisch-phoniatrisch-audiologischen Dienst, Pädagogischen Akademien, Hochschulen für Musik und darstellende Kunst, Medizinischen und Geisteswissenschaftlichen Fakultäten sowie in der ärztlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung. Die Kapitel des Buches folgen einer stufenweisen, didaktischen Systematik. Nach Darstellung von Aufbau und Funktion der einzelnen Organsysteme des Stimm- und Sprachapparates in fünf Grundlagenkapiteln werden jeweils die entsprechenden Störungsbilder abgehandelt, wobei vor allem klinisch-praktische Gesichtspunkte Beachtung fanden. Um dieses Buch einem möglichst großen Leserkreis zugänglich zu machen, wurde auf Fachterminologie im Text weitgehend verzichtet bzw. diese allgemeinverständlich definiert und in einem Glossar abgehandelt. Im Anschluss an die einzelnen Kapitel folgen spezielle Literaturhinweise; Standardwerke und Übersichtsarbeiten sind in einem allgemeinen Literaturverzeichnis zusammengefasst. Zielgruppen sind all jene Berufe, die sich mit normaler und gestörter Stimme und Sprache beschäftigen: Stimm- und Sprachtherapeuten, Logopäden, Pädagogen, Psychologen, Linguisten, Schauspieler, Sänger, Stimm- und Sprecherzieher

23 22 Vorwort zur 1. Auflage sowie Ärzte, die in ihrer Ausbildung bzw. klinisch-praktischen Tätigkeit mit derartigen Problemen konfrontiert werden. Aber auch für interessierte Laien sollte das Buch lesbar sein. Mit dieser «Einführung in die Grundlagen von Stimme und Sprache» wurde der Versuch unternommen, auch einen Beitrag zur Vereinheitlichung der Terminologie und Verbesserung der interdisziplinären Kommunikation zu leisten. Graz/Wien, Juni 1994 Gerhard Friedrich Wolfgang Bigenzahn

24 23 Vorwort zur 5. Auflage* Der erfreuliche Anlass, nun bereits die 5. Auflage unseres Lehrbuches überarbeiten zu dürfen, bot die Gelegenheit zu substanziellen Anpassungen und Aktualisierungen. Neu hinzugekommen ist das für die phoniatrische Praxis zunehmend wichtiger werdende Gebiet der Versorgung des tracheostomierten Patienten. Wir glauben, dass die 5. Auflage in dieser Form den aktuellen Stand der phoniatrischen Praxis widerspiegelt und hoffen, dass dies wiederum eine große Akzeptanz bei unseren Lesern findet. Unser Dank gebührt den Mitarbeitern an diesem Buch und dem Verlag Hans Huber, der wiederum in konstruktiver Weise die Herausgabe unterstützt hat. Graz/Wien/Innsbruck, im September 2012 Gerhard Friedrich Wolfgang Bigenzahn Patrick Zorowka * In wertschätzender Erinnerung an Frau Ass.-Prof. Dr. Doris Nekahm-Heis( ), die an der Gestaltung des Buches in den bisherigen Auflagen als Autorin aktiv beteiligt war.

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26 25 1. Grundlagen I: Physiologie von Stimme und Sprechen 1.1 Einleitung Sprache, Sprechen, Artikulation, Phonation Die Sprache stellt die übergeordnete Leistung des menschlichen Verhaltens bei der verbalen Kommunikation dar und ermöglicht das Sprachsystem, die allgemeine Sprachfähigkeit (Kompetenz nach Chomsky), die innere Sprache, die individuelle Sprachverwendung (Performanz nach Chomsky) sowie die Anwendung der Sprache bei der Artikulation und Phonation. Sie umfasst auch das Lesen und die Schriftsprache und ist in dieser Form nicht zwingend an die Lautsprache gebunden. Das Phänomen «Sprache» ist integraler Bestandteil aller Aspekte der menschlichen Natur und entzieht sich somit einer einfachen oder einheitlichen Definition. Sprechen ist die äußere Form der Sprache und dieser untergeordnet. Das Sprechen stellt die Fähigkeit dar, Gedanken durch hörbare Worte mittels der Sprech- und Stimmorgane auszudrücken. Als Artikulation bezeichnet man die Bewegungen der peripheren Sprechorgane, um die Lautsprache zu formen. Unter Phonation (Stimmproduktion) versteht man das mit Hilfe des Stimmapparates hervorgebrachte Schallereignis als Grundlage der Stimm- und Sprachproduktion Der Hör-Sprach-Kreis Voraussetzung für einen normalen Spracherwerb und für eine sinnvolle Verwendung der Sprache ist ein funktionsfähiger «Hör-Sprach-Kreis» (Abb. 1.1). Dabei zeigt sich eine fast völlige Symmetrie zwischen der expressiven und der impressiven Seite, d. h. zwischen der Sprechtätigkeit einerseits und dem Prozess des Sprachverständnisses andererseits. Die Tätigkeiten des Sprechens und Verstehens stellen gegliederte psycho-physiologische Prozesse dar. Sprechen (expressiver Schenkel): Am Beginn steht ein psychisches Erlebnis, ein vorsprachlicher Gedanke, dessen Entstehung das Ergebnis globaler und daher

27 26 1. Grundlagen I: Physiologie von Stimme und Sprechen peripherer Teil zentraler Teil Abbildung 1.1: Übersicht über den «Hör-Sprach-Kreis». auch nicht lokalisierbarer Hirnfunktionen ist. Dieser zunächst unstrukturierte vorsprachliche Gedanke erfährt eine sprachliche Umsetzung (Verbalisation) in den Sprachregionen der Großhirnrinde. Diese nur beim Menschen vorhandenen und in der dominanten Hemisphäre lokalisierten Hirnareale sind entscheidende Schaltstellen, jedoch nicht die einzigen an der Sprachbildung beteiligten Hirnregionen. Nach der zentralen Vorbereitung dem psychischen Prozess treten unter zentraler Steuerung die peripheren Phonations- und Artikulationsorgane in Tätigkeit. In einem physiologischen Vorgang wird durch Muskeltätigkeit die Luft in Schwingungen versetzt und ein physikalisch-akustischer Prozess ausgelöst, bei dem die erzeugten Klänge und Geräusche Symbolfunktion übernehmen. Verstehen (impressiver Schenkel): In einem physikalisch-akustischen Prozess erfolgt die Weiterleitung der Schallwellen an das Innenohr, wo sie nach ihren Frequenzen aufgetrennt werden. Im Cortischen Organ wird die mechanische Energie in bioelektrische umgewandelt und der Reiz auf physiologischer Ebene über den Hörnerv in das Zentralnervensystem (ZNS) weitergeleitet. In einem psychischen Prozess erfolgt die «Empfindung» des Höreindruckes in den primären Hörzentren und weiter in den sekundären Rindenfeldern bzw. dem sensorischen Sprachzentrum die «Wahrnehmung», d. h. die Analyse, Identifikation, Erkennung und Dekodierung der akustischen Reize.

28 1. Grundlagen I: Physiologie von Stimme und Sprechen 27 Sowohl auf der expressiven als auch auf der impressiven Seite des Hör-Sprach- Kreises unterscheidet man einen peripheren und einen zentralen Abschnitt, wobei die auftretenden Phänomene von peripher nach zentral mit physikalischen, physiologischen und letztlich psychologischen Methoden beschreibbar sind. Der menschliche Stimm- und Sprechapparat wird häufig mit den entsprechenden Funktionen eines Musikinstrumentes verglichen (Abb. 1.2). Auffällig ist die weitgehende Analogie zum Aufbau der Orgel mit den drei sowohl anatomisch als auch funktionell getrennten Teilen Blasbalg/Atmung, Zungenwerk/Kehlkopf und Orgelpfeife/Ansatzrohr.Diese Darstellung verdeutlicht die Integration verschiedener, primär unabhängiger Organsysteme zur Produktion von Stimme und Sprache als sog. Sekundärfunktion. Erst durch die zentrale (zentralnervöse) Steuerung und Koordination werden die einzelnen Organe zu einer Funktionseinheit zusammengefügt. Der Stimm- und Sprechapparat muss in seiner normalen und gestörten Funktion als Einheit aus peripheren Stimmorganen und zentraler Steuerung verstanden werden. Abbildung 1.2: Der menschliche Stimmapparat im Vergleich mit einer Orgel (nach Habermann 1978, modifiziert).