DIE PROJEKTE 2021 JURYMAPPE

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1 DIE PROJEKTE 2021 JURYMAPPE

2 PROJEKT IST EINE INITIATIVE VON: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Bürgerservice Invalidenstraße Berlin Tel.: 0 30/ buergerinfo@bmvi.bund.de AGFS Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.v. Vorstand Christine Fuchs Von-der-Leyen-Platz Krefeld Tel.: / info@agfs-nrw.de MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON: Verbund Service und Fahrrad e.v. Rhododendronstraße 52 B Aurich Tel.: / info@vsf-mail.de Zweirad-Industrie-Verband e.v. Königsteiner Straße 20a Bad Soden a.t. Tel.: / contact@ziv-zweirad.de KONZEPT, KREATION UND DURCHFÜHRUNG: P3 Agentur für Kommunikation und Mobilität Antwerpener Straße Köln Tel.: 02 21/ info@p3-agentur.de

3 PROJEKT INHALT INFRASTRUKTUR BAU UND AUSBAU VON FAHRRADWEGEN 01. VELOROUTE 11, ABSCHNITT HANNOVERSCHE STRASSE LÜCKENSCHLUSS RADWEG PICKERDAMM RADVERKEHRSINFRASTRUKTUR IM EINKLANG MIT DER NATUR UND FUSSGÄNGERN BAHNRADWEG WEG-TRASSE ( WÜRTTEMBERGISCHE EISENBAHNGESELLSCHAFT ) FAHRRADZONE IM FAHRRADFREUNDLICHEN WOHNQUARTIER NECKARBOGEN SCHWARZBACHTRASSE AUF STRAUBINGS GRÜNEN WEGEN FAHRRADSTRASSE BERLINER STRASSE NEUARTIGE FAHRRADSTRASSEN IN ESSEN AUF CA. 13 KM VELOROUTENAUSBAU AUF DEM BALLINDAMM IN DER ALTSTADT/BINNENALSTER HAMBURG KELSTERBACHER TERRASSE UND MAINVORLAND, ERSTER BAUABSCHNITT VELOROUTE 10, ABSCHNITT HARBURGER BINNENHAFEN EIN WEG FÜR ALLE. LÜCKENSCHLUSS BIRKHOLZ-COBBEL UMSETZUNG VON HAUPTRADROUTEN IN DER STADT LINGEN (EMS) FAHRRADSTRASSEN 2.0 IN MÜNSTER FAHRRADSTRASSE SCHILLERSTRASSE IN SONTHOFEN LEADER-RADROUTE AM NIEDERRHEIN POP-UP-RADWEGE IN BERLIN-FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG DORFPLATZ HIRTENTEICH WEIHER...35 RADVERKEHRSKONZEPTE UND BAULICHE ANLAGEN 20. BIKEPARK FC HUNDHEIM/STEINBACH MACHBARKEITSSTUDIEN FÜR RADSCHNELLWEGE IN DER METROPOLREGION HAMBURG BELEUCHTUNG RADWEG GÜNZENHAUSEN ECHING RADVERKEHRSKONZEPT FÜR DEN KREIS PINNEBERG DIE RHEINISCHE APFELROUTE & RVK E-BIKE (GEMEINSCHAFTSBEWERBUNG) QUALITÄTSSTANDARDS UND MUSTERLÖSUNGEN FÜR DAS RADNETZ HESSEN SICHER RAD FAHREN FÜR ALLE RADVERKEHRSPROJEKT SALZER STRASSE IN SCHÖNEBECK (ELBE) INTEGRIERTES VERKEHRSKONZEPT HALBERSTADT INNENSTADT...50 INNOVATIVE FAHRRADSTATIONEN UND LADESTATIONEN FÜR E-BIKES 28. VOLLAUTOMATISCHES FAHRRADPARKHAUS FAHRRADHÄUSER BÜGEL-PROGRAMM PROJEKT CHARGERCUBE EINFACH ÜBERALL STROM TANKEN CHARGERCUBE FAHRRADPARKHAUS AM MOBILITÄTSPUNKT KELLINGHUSENSTRASSE NEUBAU EINES FAHRRADPARKHAUSES AM BAHNHOF ROSENHEIM FAHRRADFREUNDLICHES WOHNEN IM PERGOLENVIERTEL E-BIKE-LADEINFRASTRUKTUR (AKKU-LADESÄULEN) V-LOCKER BIKE PARKING SYSTEM FAHRRADPARKTURM BAHNHOF HALLE (SAALE) RADHAUS WAIBLINGEN DEZENTRALES FAHRRADPARKEN IN FRANKFURT AM MAIN...69

4 PROJEKT INHALT SERVICE VERKEHRSERZIEHUNG UND REPARATURSERVICE 40. RADBASTLER IDEENSCHMIEDE RENNRADLIEBE MEHR MUT ZUM REPARIEREN FAHRRÄDER BEWEGEN BIELEFELD E.V MITEINANDER BIELEFELD ERFAHREN RADFAHRSCHULE XXL EIN ANGEBOT FÜR JUNG UND ALT DO IT BY BIKE LASST BRANDENBURG AN DER HAVEL DAS MÜNSTER DES OSTENS WERDEN! MIT SICHERHEIT SPASS HABEN! FAHRRAD-SERVICESTATIONEN DIE FERIEN-FAHRRAD-SCHULE DAS NEUE RADFAHRTRAINING RADSERVICESÄULEN IM REMS-MURR-KREIS...87 INFOMATERIALIEN UND KARTEN ZU RADTOUREN 50. BLEXER WESERSTEIN E-BIKE-TOURENPLANER UCKERMARK FAHRRADVERLEIHSYSTEME 52. CAMPUSRÄDER BERGISCHES E-BIKE EIN PEDELEC-VERLEIHSYSTEM FÜR DEN RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS SPROTTENFLOTTE DAS REGIONALE BIKESHARING-SYSTEM DER KIELREGION RIESE & MÜLLER RENT LASTENANHÄNGER + FAHRRAD = LASTENFAHRRAD (LF) FLOTTE UND FLOTTE KOMMUNAL ICH GEBE EINEM FREIEN LASTENRAD EIN ZUHAUSE RADFAHREN GEMEINSAM NEU ENTDECKEN PROBERADELN FÜR FAMILIEN MIT KLEINEN KINDERN GEFÜHRTE RADTOUREN 61. NAVIGATIONSGEFÜHRTE E-BIKE-TOUREN E-POWERED BY BOSCH IM BIOSPHÄRENGEBIET SCHWÄBISCHE ALB VELO PICNIC RADVERKEHRSKONZEPTE MIT SERVICE-ELEMENTEN UND PRODUKTE 63. ENTWICKLUNG DER MOUNTAINBIKE-REISEROUTE TRANS BAYERWALD UNSER MOTTO: ZUHÖREN, VERSTEHEN, VERTRAUEN, LERNEN OBERPFÄLZER RADL-WELT RX CONNECT JOBRAD GMBH VELOCIUM SÄCHSISCHE FAHRRAD-ERLEBNISWELT WEINBÖHLA RADKU DB RAD+ APP SASSENBURG ERFAHREN DIGITALISIERUNG NUTZEN: GPS-RADVERKEHRSDATEN FÜR EINE GANZHEITLICHE RADVERKEHRSSTRATEGIE REGENSCHUTZ SPEZIELL FÜR MIETRÄDER- UND MIETRADFAHRER STADTTEIL-RADWEGPATEN ERLEBNISSTATIONEN AUF DER BACH-RAD-ERLEBNISROUTE RAUMWUNDER ESCAPE BY BIKE ESCAPE-TOUR ZUR ATTRAKTIVIERUNG DER ROUTE UM OLDENBURG (TEILSTÜCK AMMERLAND LANDKREISÜBERGREIFENDES QUALITÄTS- UND RADWEGENETZMANAGEMENT REGION INN-SALZACH/OBERBAYERN

5 PROJEKT INHALT KOMMUNIKATION KAMPAGNEN ZUR VERBESSERUNG DES IMAGES VON RADVERKEHR 78. DEUTSCHLANDS FAHRRADFREUNDLICHSTE SCHULE GET URBANIZED HAMBURG GIBT ACHT! AKTION ÜBERHOLABSTAND TURBO -RADENTSCHEID MARL HAMBURG SAGT DANKE ERHALT VON SEIT 2013 BEWÄHRTEN SCHUTZSTREIFEN AUSSERORTS TWIST & SCHAUT RÜCKSICHT MACHT WEGE BREIT RADENTSCHEID ESSEN BEWEGTE ZEITEN HAMBURGS ERSTES FAHRRADKINO UMSTEIGERN. DU STEIGST UM. DORTMUND KOMMT WEITER. MARKETINGKAMPAGNE EMISSIONSFREIE INNENSTADT DORTMUND STADTRADELN VEREIN BUCHHOLZ FÄHRT RAD E.V FAHRRADHELME SCHÜTZEN ZERBRICH DIR NICHT DEN KOPF BLOGS, FACHZEITSCHRIFTEN, MASSENMEDIEN 92. SERIE: MIT SICHERHEIT ZUR SCHULE RIESE & MÜLLER MAGAZIN RISKBUSTER FAHRRAD UND VERKEHRSSICHERHEIT TAGE, 21 TOUREN, 21 KÖPFE DER STADTRADELN-KALENDER FAHRRAD FAHREN IM KREIS KLEVE ENTLANG DES NEUEN KNOTENPUNKSYSTEMS ORIENTIERUNG AUF DEM FRÄNKISCHEN WASSERRADWEG AUS SCHROTT MACH RAD GALERIE FLOTTE NUTZER-FOTOS SCHLEICHWEGE STOFFMASKEN MIT FAHRRADSYMBOLIK MEHRSPRACHIGE FAMILIEN-FAHRRADAKTIONEN VELOWEEK 2020 DEIN HOME MOBILITÄTSLEITBILDER, STATISTIKEN, PLATTFORMEN 104. MACHBAR FÖRDERUNG DER RADVERKEHRSINFRASTRUKTUR IN DEN KOMMUNEN DES KREISES PINNEBERG VISTOPIA RADKULTUR PLAKAT-GENERATOR BIKE2BER DIGITALISIERTE RADTOUREN IN CORONA-ZEITEN BIKESIM DER BERLINER STRASSENCHECK STUDIE ZUR SUBJEKTIVEN SICHERHEIT IM RADVERKEHR CITYWISE RAUF AUF S RAD DARMSTADT FÄHRT RAD SIMRA: SICHERHEIT IM RADVERKEHR DIGITALER DIALOG ZU RADSCHNELLVERBINDUNGEN ZESPLUS INTERKOMMUNALES, DATENGESTÜTZTES RADVERKEHRSKONZEPT FÜR DIE GEMEINDEN... ZEUTEN, EICHWALDE UND SCHULZENDORF KIDICAL MASS AKTIONSWOCHENENDE 2020: PLATZ DA FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION!...204

6 INFRASTRUKTUR QUELLE: ROMAN HOLST 6

7 Bau und Ausbau von Fahrradwegen QUELLE: ROMAN HOLST

8 VELOROUTE 11, ABSCHNITT HANNOVERSCHE STRASSE 01 Die Bündnispartner haben sich zum Ziel gesetzt, das Hamburger Veloroutennetz (14 Routen) bis 2024 auszubauen. Es ist das Ziel, den Anteil der Radfahrenden am Modal Split innerhalb dieses Zeitraumes auf 25% zu erhöhen. Hamburg unterscheidet die Themenfelder Infrastruktur, Service und Kommunikation. Der Bezirk Harburg realisiert zwei von 14 Routen insgesamt. Die Gesamtlänge des in Bau befindlichen Netzes beträgt 280 km. Einen bedeutenden Abschnitt des Hamburger Veloroutennetzes stellt die Velo 11 entlang der Hannoverschen Straße dar, da über diese u.a. auch der in Planung befindliche Radschnellweg Hamburg-Lüneburg verlaufen wird. Hierdurch soll der Radverkehr auch im Süden Hamburgs sicherer, attraktiver und komfortabler gestaltet werden. Ein besonderes Augenmerk liegt IGBV Odermann Krause Lüneburg auf der Sicherheit der Radfahrenden, die durch einen geschützten Radfahrstreifen gewährleistet werden soll. Mit dieser Protected Bike Lane erprobt das Bezirksamt Harburg erstmals eine innovative Lösung: In Fahrtrichtung Norden wird der 2,25 m breite Radfahrstreifen nicht wie sonst mit einer durchgezogenen weißen Linie von der Fahrbahn abgetrennt, sondern mit einem doppelten Bordstein. Durch diese klare Trennung sollen Radfahrende besser geschützt werden. Das Zuparken des Radfahrstreifens wird durch die Hürde verhindert. Ein weiterer Vorteil: Der Belag weist die gleiche Qualität auf wie die Fahrbahn. Darüber hinaus sind die Radfahrenden stets im Blickfeld der Autofahrenden. Die Länge dieses Abschnittes beträgt ca. 800 m. Realisierung der Veloroute 11 im Bereich Hannoversche Straße bis 2022 in mehreren Bauabschnitten Realisierung des ersten Bauabschnittes (H01D) der Hannoverschen Straße bis Februar 2021 KInvFG und ein hoher Eigenanteil der FHH Projekt in Ausarbeitung 2017 bis 2021 Herr Stein, Herr Mühlbauer, Bezirksamt Harburg, Tiefbauabteilung carsten.stein@harburg.hamburg.de Projekthomepage: buendnis-radverkehr/ Im Zuge der Herstellung der Veloroute 11 im Abschnitt Hannoversche Straße wird die erste Protected Bike Lane Hamburgs baulich realisiert. 8

9 LÜCKENSCHLUSS RADWEG PICKERDAMM 02 Das Projekt Lückenschluss Radweg Pickerdamm unsere Aufgaben: 1. Gesamtprojekt planen und Terminplan erstellen 2. Gespräche mit den Grundstückeigentümern führen mit dem Ziel, ein Einverständnis zum Grundstücksverkauf zu erzielen. Dieser Termin hat mit einem positiven Ergebnis am 3. Juli 2015 stattgefunden. 3. Radweg in Zusammenarbeit mit den Behörden planen 4. Gelder erwirtschaften zur Unterstützung der Finanzierung des Projektes, z.b. Events organisieren, Mitgliedsbeiträge eintreiben, Fördergelder beantragen und zu Spenden motivieren 5. Bürger zu möglichen Eigenleistungen motivieren und die Arbeiten koordinieren, Material transportieren, schweres Gerät planen und Erdarbeiten durchführen 6. Firmenangebote einholen und Arbeiten beauftragen 7. Kosten- und Materialplan abstimmen und erstellen Besonderheiten: landkreisübergreifende Arbeitseinsätze (Landkreise Osnabrücker Land und Vechta), Würdigung des ehrenamtlichen Engagements durch die Samtgemeinde Artland mit dem Ehrenamtspreis 2016, hohe Spendenbereitschaft in der Bevölkerung Schließen der 1,8 km langen Radweg-Lücke zwischen der Schützenhalle in Wehdel und dem Grenzkanal Bünne Drei von fünf Abschnitten sind fertiggestellt, die letzten beiden Abschnitte folgten Ende Eigenleistung, Veranstaltungen, Mitgliedsbeiträge, Spenden, Fördergelder Projekt in Ausarbeitung Seit 2015 bis voraussichtlich 2022 Lückenschluss Radweg Pickerdamm e.v. Bürgerinitiative für Verkehrssicherheit Ansprechpartner: Werner Meier Projekthomepage: In der Erlebnisregion Artland können Sie auf vielen schönen Radtouren das nördliche Osnabrücker Land kennenlernen. Mit diesem Satz wirbt die Tourismus-Information der SG Artland auf ihrer Internetseite. Die L 861 ist eine stark befahrene Landstraße, die u.a. touristisch genutzt wird. Das Radfahrerlebnis wird eingetrübt und gefährdet. Wir schließen die gefährliche Radweg-Lücke zwischen der Schützenhalle in Wehdel und dem Grenzkanal Bünne. 9

10 RADVERKEHRSINFRASTRUKTUR IM EINKLANG MIT DER NATUR UND FUSSGÄNGERN Aufbauend auf einer im Mai 2019 durchgeführten Bürgerbeteiligung/-befragung zum Fuldaauenradweg, unter dem Motto: Hier gehe ich! Hier würde ich gerne gehen! Hier kann ich nicht gehen! im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) Westpark und neue Grünstrukturen wurde die Umstrukturierung der Radinfrastruktur in der Fuldaaue gestartet. Hintergrund Die Fuldaaue ist für den nichtmotorisierten Verkehr schon immer sehr attraktiv. Neben den Radfahrern, die u.a. die stark frequentierten Hessischen Fernradwege R1, R2 und R3 nutzen, sind auch viele Fußgänger, oftmals junge Familien, aber auch Inlineskater und Jogger auf vorhandenen Wegen unterwegs. Die hohe Attraktivität gepaart mit den unterschiedlichen Nutzgruppen führt zu Konflikten: Die vorhandene Wegbreite von ca. 3 m sowie die abgewinkelte Führung sind weder attraktiv für Radfahrer noch verkehrssicher für alle Nutzergruppen. Eine schmale, vor 25 Jahren errichtete Holzbrücke wird von Radfahrern und Fußgängern gleichzeitig genutzt. Die engen Platzverhältnisse führen dazu, dass Fußgänger und Radfahrer kollidieren und sich verletzen. Gerade Kinder sind besonders gefährdet. Stadt Fulda Ansprechpartner: Roger Spielmann roger.spielmann@fulda.de Projekthomepage: keine Angabe Zielsetzung Die im Landschaftsschutzgebiet Fulda- Aue neu geplante Radinfrastruktur sieht einen Gesamtquerschnitt eines getrennten Geh- und Radwegs mit einer Breite zwischen 6 und 7 m vor sowie eine neue Fahrradbrücke über die Fulda. Diese wird eine direkte und funktionale Anbindung des Stadtteils Neuenberg an die Innenstadt ermöglichen. Um den Eingriff in die Ökologie zu minimieren, wurde in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden und -verbänden eine filigrane, ressourcensparende Vorlandbrücke auf dünnen Stahlstützen entworfen. Die alte Holzbrücke wird zu einer reinen Fußgängerbrücke. Die oftmals konfliktbehafteten Einmündungen bzw. Zuwegungen werden in Form von Plätzen mit Begegnungscharakter gestaltet. Ausgestattet mit einem Leitsystem, das mit dem Behindertenbeirat der Stadt Fulda abgestimmt wurde, neuen Bänken, Fahrradständern, Wegweisern und weiteren Möblierungselementen, werden diese Plätze attraktiver gestaltet, die Wahrnehmung für die Schönheit der Fuldaaue fördern, die gegenseitige Rücksichtnahme erhöhen und eine gesteigerte Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bieten. 03 Wegeausbau, Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie Erlebbarmachen der Ufer- und Auenlandschaft Bürgerbeteiligung, Zuwendungsbescheid, Einheben der Brücken-Bauteile, Teilfertigstellung des Radwegs 2,76 Mio. brutto, Förderung durch das Land Hessen Projektplan in Ausarbeitung Anfang 2019 bis Frühjahr 2021 Der Ausbau der Radinfrastruktur zielt auf die Lösung vorherrschender Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern ab sowie auf die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung durch den Ausbau nach verkehrlichen und barrierefreien Erfordernissen. Die Besonderheit dieses Projekts ergibt sich aus der daraus resultierenden bildlichen wie baulichen Verbindung zwischen Menschen und dem möglichen Einklang mit Fuldas charakteristischen und schützenswerten Uferund Auenlandschaften. 10

11 BAHNRADWEG WEG-TRASSE ( WÜRTTEMBERGISCHE EISENBAHNGESELLSCHAFT ) Es entsteht eine zentrale Radwegeachse, die mittelfristig die drei größten Stadteile verbindet. Dadurch werden die wichtigsten innerörtlichen Ziele unmittelbar erschlossen: Fernbahnhof, Schulen, Gewerbegebiete, Supermärkte, Naherholungsbereiche, Stadtzentrum / Fußgängerzone. Zudem werden die meisten touristischen Radrouten miteinander verknüpft. Durch die zentrale Lage und die Anbindung vieler wichtiger Ziele hat das Vorhaben eine besondere Bedeutung sowohl für den Alltags- als auch für den Freizeitverkehr für Radfahrer und Fußgänger. Die Länge des gesamten Vorhabens umfasst ca. 6,9 km, davon der erste (mittlere) Abschnitt 3,1 km (Kernstadt Vaihingen). Der Erweiterungsabschnitt nach Norden zum Stadtteil Kleinglattbach hat ca. 2 km und der südliche Abschnitt nach Enzweihingen ca. 1,8 km Länge. Stadtplanungsamt und Tiefbauamt der Stadt Vaihingen an der Enz Ansprechpartner: Thomas Schmitt und Marc Bührer stadtplanungsamt@vaihingen.de Projekthomepage: Historie Die Betriebseinstellung der Bahnstrecke erfolgte in Eine erste Initiative zur Umwandlung in einen Radweg (einschließlich Bürgerentscheid) scheiterte in Die Kommunalpolitik wollte sich die Option einer bahntechnischen Reaktivierung offenhalten. Eine Studie des Verbandes Region Stuttgart kam 2013 zu dem Ergebnis, dass eine Reakivierung der Bahntrasse für eine S-Bahn-Verlängerung unwirtschaftlich ist. Damit wurde die bisherige Zurückhaltung / Ablehnung der Kommunalpolitik zur Umwandlung in einen Radweg peu à peu aufgegeben bis 2015 wurde das Radroutenkonzept für die Gesamtstadt fortgeschrieben wird eine Bürgerbeteiligung durchgeführt. Der Bahnradweg auf der WEG- Trasse wurde zum zentralen Baustein im Radroutenkonzept erfolgte der Baubeschluss zum Bahnradweg, mit einem ersten Abschnitt zu starten. Zunächst musste dann noch die förmliche Stilllegung und Entwidmung der Bahntrasse erfolgen. Finanzierung / Förderung Neben der üblichen Förderung durch das Land gab es auch eine Förderung durch den Verband Region Stuttgart (VRS) im Rahmen des Landschaftsparkprogramms Region Stuttgart und durch den Landkreis Ludwigsburg (Parallelführung zu einer Kreisstraße). Besonderheiten Es mussten drei Brücken saniert bzw. erneuert werden. Besondere Anforderungen ergaben sich aus dem Naturschutz und dem Denkmalschutz. Ein Teil der Bahnstrecke unterliegt dem Denkmalschutz als Teil einer Sachgesamtheit eines Konzentrationslagers. Zur Erinnerung wurde ein kleiner Teil der Gleise (einschließlich der 04 Umwidmung einer Bahntrasse und Verbindung zwischen Stadtteilen per Fuß und Rad Inbetriebnahme 1. BA (3,1 km), Machbarkeitsstudie für 2. und 3. BA (3,8 km) läuft derzeit. 1. BA: Baukosten 2,7 Mio., davon 1,804 Mio. Zuschuss Abgeschlossenes Projekt 2019/2020 Umwidmung der 2002 aufgegebenen Bahntrasse der WEG zu einem Fuß-/ Radweg vom ehemaligen Fernbahnhof zum Stadtbahnhof. Besondere Komplexität mit unterschiedlichen Interessen: - Überwindung Bürgerentscheid (Ergebnis war die Erhaltung der Bahnfunktion) - Stilllegung und Entwidmung gem. Bahngesetz - Einbindung des Denkmalschutzes (KZ-Gedenkstätte) - Klärung ökologischer und artenschutzrechtlicher Belange - Finanzierung des Gesamtvorhabens - Überwindung bautechnischer Anforderungen (z.b. Brückenbauwerke) 11

12 BAHNRADWEG WEG-TRASSE ( WÜRTTEMBERGISCHE EISENBAHNGESELLSCHAFT ) bedeutenden Schienen und Weiche) in das Gestaltungskonzept integriert. Der Artenschutz (insbesondere Eidechsen) erforderte umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen (z.b. Eidechsenburgen) und teilweise auch im Vorfeld entsprechende Vergrämungsmaßnahmen. Ausblick In Kürze wird der denkmalgeschützte Stadtbahnhof umgenutzt zu einem Café, Restaurant und Biergarten. Zur Erinnerung an die Bahnstrecke wird ein Teil der Gastronomie in alten Bahnwaggons untergebracht. Das Umfeld des Bahnhofes wird in den nächsten beiden Jahren weiter aufgewertet werden (Quartiersgrünfläche mit Spielplatz, Parkour-Areal), sodass sich für Radfahrer und Fußgänger ein attraktiver Ziel- bzw. Aufenthaltsbereich ergeben wird

13 FAHRRADZONE IM FAHRRADFREUNDLICHEN WOHNQUARTIER NECKARBOGEN 05 Das Wohnquartier Neckarbogen wurde als Stadtteil der kurzen Wege geplant. Diesem Grundsatz folgend entsteht auf dem ehemaligen BUGA-Areal ein zukunftsfähiger und autoarmer Stadtteil, in dem Mobilitäts- und Verkehrsangebote vernetzt sind, um so eine multimodale Mobilität für Bewohner und Besucher des Neckarbogens zu ermöglichen. Konkret besteht das Ziel, 70% der Verkehre per Rad, zu Fuß oder mit dem ÖPNV zurückzulegen. Der Straßenraum innerhalb des Stadtteils ist so gestaltet, dass er zum Gehen und Verweilen einlädt: Im gesamten Gebiet sind Gehwege vorgesehen, die niveaugleich und barrierefrei für alle Verkehrsteilnehmer ausgebaut sind. Somit verschmelzen die beiden Bereiche optisch ineinander. Fußgänger haben keine Barrieren und können sich überall gut fortbewegen. Als Novum gilt im gesamten Quartier ein generelles Halteverbot für Kraftfahrzeuge. Die als Fahrradfreundliche Kommune zertifizierte Stadt Heilbronn hält am Ziel eines nachhaltigen Stadtquartiers fest Stadt Heilbronn Amt für Straßenwesen und unterstützt dies durch verschiedene Maßnahmen, die die Nahmobilität mit dem Rad, zu Fuß oder mit Elektrokleinstfahrzeugen fördern: Um einen optimalen Anschluss des Wohnquartiers an die Kernstadt zu schaffen, wurde die ehemalige Hauptverkehrsstraße Kranenstraße mit rund Kfz/d in eine Fahrradstraße umgewandelt. Diese steht nun ausschließlich dem Radverkehr zur Verfügung. Als erste Kommune in Baden-Württemberg hat Heilbronn eine Fahrradzone (Anlieger frei) ausgewiesen das Quartier des Neckarbogens. Das Fahrrad ist nun im Straßenraum das Verkehrsmittel, an dem sich andere Verkehrsteilnehmer hinsichtlich Vorrang und Geschwindigkeit zu orientieren haben. Da der Radverkehr weder gefährdet noch behindert werden darf und der Kfz-Verkehr die Fahrgeschwindigkeit gegebenenfalls zu verringern hat, wurde eine attraktive Anbindung der Wohnungen, der Geschäfte, der Cafés und der Einkaufsmöglichkeiten sowie der Parkanlagen und des Neckars geschaffen. So verleiht die Fahrradzone Ansprechpartner: Stefan Muth, Stadt Heilbronn, Amt für Straßenwesen Projekthomepage: keine Angabe Autonomes Quartier, 70% der Verkehre sollen per Rad, zu Fuß oder mit dem ÖPNV zurückgelegt werden. Einrichtung einer Fahrradzone und Umwandlung einer Hauptverkehrsstraße in eine reine Fahrradstraße Bundes- und Landesmittel, Stadt Heilbronn Abgeschlossenes Projekt bis Zur Förderung des Radverkehrs wurde das Wohnquartier Neckarbogen als Fahrradzone ausgewiesen. Für diese erste Fahrradzone in BW wurde Heilbronn als Vorradler des Monats geehrt. Die Kranenstraße als ehemalige Hauptverkehrsstraße wurde als maßgebliche Verbindungsachse zum Stadtzentrum als Fahrradstraße ausgewiesen, die ausschließlich dem Radverkehr zur Verfügung steht. Breite Radwege führen in das Industriegebiet. Großzügig angelegte Fahrradabstellanlagen komplettieren das Stadtbild. 13

14 FAHRRADZONE IM FAHRRADFREUNDLICHEN WOHNQUARTIER NECKARBOGEN 05 dem Quartier ein ganz neues Flair: Durch das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern wird der Weg zur Arbeit und in der Freizeit neu erlebt Kommunikation und gemeinsames Erleben treten an die Stelle eines stillen Hintereinander-Herfahrens. Für diesen mutigen Schritt, das Wohnquartier Neckarbogen als Fahrradzone auszuweisen, wurde die Stadt Heilbronn durch das Ministerium für Verkehr Baden- Württemberg als Vorradler des Monats August 2020 geehrt. Eine neue Rad- und Fußwegbrücke über die Gleisanlagen zum Heilbronner Hauptbahn- hof verbindet das Wohnquartier direkt mit inter- und überregionalen Zielen und fördert so die Verknüpfung der Verkehrsarten und die multimodale Mobilität der Bewohner und Besucher. Breite Radwege führen durch erholsames Grün entlang des Neckars auf der städtischen Hauptradroute Nord in das Industriegebiet. Großzügig angelegte Fahrradabstellanlagen komplettieren das Konzept eines nachhaltigen Stadtteils. Hier, im Heilbronner Neckarbogen, ist Radfahren mehr als nur Fortbewegung. Es ist Genuss und Lebensqualität. 14

15 SCHWARZBACHTRASSE Anrainer wohnen in den Quartieren Oberbarmen Wichlinghausen und Langerfeld. Sie können den Weg zur Arbeit oder Schule nutzen. Dadurch entfallen Fahrten im motorisierten (Individual-)Verkehr, es ergibt sich eine nicht unerhebliche CO2-Einsparung. Radtouristen erreichen die Schwarzbachtrasse über den Panoramaradweg am ausgeschilderten Abzweig in Höhe des alten Bahnhofs Wichlinghausen. Gleich zu Anfang des Wegs betreibt die Diakonie ein stark frequentiertes Trassencafé und eine Fahrradwerkstadt, hier können die Gäste Radpannen unentgeltlich reparieren lassen. Diese dient gleichzeitig als Ausbildungsort und Sprachförderung für ausländische Mitbürger. Die Nutzung der Trasse als Radweg erforderte umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an Ingenieurbauwerken und großräumige Felssicherungen. Die vorbereitenden Arbeiten erfolgten durch Mitarbeiter des zweiten Arbeitsmarktes. Sie erhielten durch die Einsätze die Möglichkeit, sich zu qualifizieren, um nachfolgende Bewerbungen zu erleichtern. Wuppertalbewegung e.v. Es wurde für Strecke und Tunnel eine innovative LED-Beleuchtung gewählt. Diese erreicht im Tunnel eine vergleichsweise sehr hohe Beleuchtungsstärke und entspricht mit K und roter Inszenierung jetzt schon den neuesten kommenden Empfehlungen der Umweltverbände. Die klappbare Deckenverkleidung ist einzigartig und kostengünstiger als eine komplette Tunnel-Betonierung. Die Regenbogen-Brücke wurde innerhalb eines Monats im Juli 2020 vom Street Art Künstler Martin Heuwold (MEGX) und Team fertiggestellt und befindet sich auf der Schwarzbachtrasse/Dahler Brücke, die über die B 7 führt. Die Wuppertalbewegung ist Ansprechpartner für zahlreiche Bürgerinitiativen, die ähnliche Bauprojekte angehen wollen. Gerne werden wir unsere Erkenntnisse aus dem Bau der Schwarzbachtrasse weitergeben. Ansprechpartner: Dr. Carsten Gerhardt carsten.gerhardt@wuppertalbewegung.de Projekthomepage: 06 Umwandlung einer ehemaligen Bahnstrecke in einen Fuß- und Radweg Es wird das größte Public Private Partnership -Radwegprojekt Deutschlands. Die förderfähigen Gesamtkosten betragen 3,6 Mio.. Abgeschlossenes Projekt Fertigstellung 2020 Die Sanierungs- und Baukosten für die Trasse betragen 3,2 Mio.. Das ist einmalig in Deutschland, und in Zeiten boomender Baukonjunktur bleibt die Wuppertalbewegung unter dem Budget. Von Bürgern*innen wird auf erbgepachtetem städt. Grund ein hochwertiger Radweg mit öffentlichen Fördermitteln errichtet. Die Trasse war bereits vom Jahreswechsel 2019/2020 ohne Einschränkung nutzbar. Am 10. September 2020 erfolgte die offizielle Einweihung. 15

16 AUF STRAUBINGS GRÜNEN WEGEN Das Großprojekt Auf Straubings Grünen Wegen ist in viele Einzelmaßnahmen aufgeteilt. Diese umfassen zum einen Baumaßnahmen (Netzausbau und Verbesserung der Wegequalität) und zum anderen Maßnahmen zur Radverkehrsförderung, die sich in Service und Öffentlichkeitsarbeit aufteilen. Geplante und teilweise bereits umgesetzte Baumaßnahmen: Neubau und damit Höherlegung der Gabelsberger Brücke Verbreiterung des Geh- und Radweges am Allachbach zwischen Gabelsberger Brücke und Auerstraße Verbreiterung des Geh- und Radweges am Allachbach zwischen Auerstraße und Asamstraße barrierefreier Umbau des Anschlusses an den Geh- und Radweg von der Asamstraße Verbreiterung des Geh- und Radweges am Allachbach zwischen Asamstraße und Aquatherm Tieferlegung Radweg bei den Unterführungen Riemenschneiderstraße und Bahnanschluss Feldkirchen Tieferlegung Radweg zw. Bahnunterführung und Hermann-Stiefvater-Ring mit barrierefreier Anpassung vorhandener Anschlüsse barrierefreie Überführung über die Markomannenstraße Erstellung bituminöser Trag- und Deckschicht im Bereich zwischen Markomannenstraße und B 8 Tieferlegung Radweg unter B 8 Verlegung Allachbach und Radweg westlich der B 8 sowie Erstellung einer barrierefreien Längsneigung im Radweg Anschluss des Wohn- und Gewerbegebietes Am Kronsteig über einen Anschlussweg und eine Brücke 07 Klimaschutz, Reduktion des Pkw- Verkehrs, Motivation, Abbau von Sicherheitsrisiken im Radwegenetz Abschluss der Radwegeanbindung WA Am Kronsteig ; Baumaßnahmen derzeit in der Umsetzung Circa 70% Förderung durch BMU/ NKI Projekt in Ausarbeitung 2019 bis 2022 Stadt Straubing Ansprechpartner: Andrea Dengler Andrea.Dengler@Straubing.de Projekthomepage: Ein zentraler Bestandteil des Projektes Auf Straubings Grünen Wegen ist der etwa 5 km lange Allachbach Geh- und Radweg. Derzeit ist ein durchgängiges sicheres Befahren des Weges für Radfahrer nicht möglich. Viele Unterführungen unter Straßen sind zu niedrig, die Auffahrt zu steil oder der Weg zu schmal. Im Zuge des Projektes werden aufwendige Arbeiten an Bauwerken zur Gewährleistung einer ausreichenden Durchfahrtshöhe, barrierefreie Anschlüsse und Wegeverbreiterungen durchgeführt. 16

17 FAHRRADSTRASSE BERLINER STRASSE 08 Die Fahrradstraße Berliner Straße startete bereits 2017 als Teilprojekt des Mannheimer Radjubiläums 200 Jahre Fahrrad und fand im Juli 2019 ihren baulichen Abschluss. Die Berliner Straße ist eine der wichtigsten Radverkehrshauptachsen zwischen dem Hauptbahnhof und den nördlich gelegenen Stadtteilen. Als eine viel befahrene Hauptroute im Radwegenetz der Stadt Mannheim ermöglicht sie dem von der B 38 über die Friedrich-Ebert-Brücke kommenden Radverkehr eine Direktverbindung zum Mannheimer Hbf. Deshalb war der Umbau auch schon Bestandteil des 21-Punkte-Programms zur Stärkung des Radverkehrs aus dem Jahr 2010, das seither schrittweise umgesetzt wird. Im Bestand war diese wichtige Route von einigen Nachteilen (enge Führung im Seitenraum, schlechte Sichtbeziehungen) geprägt, sodass ein aufwendiger Umbau zu einer komfortablen Fahrradstraße erforderlich war. Stadt Mannheim Ansprechpartner: Johanno Sauerwein johanno.sauerwein@mannheim.de Projekthomepage: keine Angabe Durch auffällige Rotmarkierungen mit Piktogrammen und Pfeilen auf der Fahrbahn wird der Stellenwert des Radverkehrs in der Berliner Straße nun deutlich hervorgehoben. Die Maßnahme deckt aber nicht nur das Thema Fahrrad ab, sondern wertet auch im Sinne des renommierten dänischen Stadtplaners und Benz-Preisträgers Jan Gehl und seiner Philosophie einer Stadt für Menschen den Stadtraum auf. Solche Projekte machen es möglich, den Menschen den öffentlichen Raum wieder zurückzugeben. Durch die Verbreiterung der Gehwege mit Außenbestuhlung der Gastronomie stellt die Berliner Straße nunmehr neben der Verkehrsfunktion einen Ort zum Verweilen dar. Zusätzlich zur neuen Fahrradstraße wurde die komplette Lichtsignalanlage am angrenzenden Knotenpunkt Berliner Straße/ Goethestraße/Kolpingstraße erneuert. Durch eine Verbreiterung der Furt können Radfahrer nun sicher die Goethestraße Verbesserung Radhauptroutennetz, Trennung Fuß- und Radverkehr, Zurückgewinnung des öffentlichen Raums Reduzierung Anzahl der Kfz um 17,3% (2011 bis 2018), Anstieg Radverkehr im gleichen Zeitraum um 18,9% Circa / teilweise Förderung LGVFG Abgeschlossenes Projekt 2017 bis 2019 Die Berliner Straße ist eine der wichtigsten Radhauptachsen Mannheims. Im Bestand war die Route von einigen Nachteilen (enge Führung im Seitenraum, schlechte Sichtbeziehungen) geprägt, sodass ein Umbau zu einer komfortablen Fahrradstraße erforderlich war. Durch die Verbreiterung der Gehwege mit Außenbestuhlung der Gastronomie stellt sie nunmehr neben der Verkehrsfunktion ein Ort zum Verweilen dar. Solche Projekte machen es möglich, den Menschen den öffentlichen Raum wieder zurück zu geben. 17

18 FAHRRADSTRASSE BERLINER STRASSE 08 in einem Zuge queren. Eine Besonderheit stellt an diesem Knotenpunkt die gegenläufige Führung der Radfahrenden dar, welche auf dem Zweirichtungsradweg von der Friedrich-Ebert-Brücke auf jene treffen, welche vom Friedrichsring kommen. Hierfür wurde eine 13 m lange Übergangsstrecke ausgewiesen, auf welcher sich die Ströme neu ordnen können. Rechts abbiegende Radfahrende aus der Berliner Straße werden erst am Ende dieser Strecke auf den Zweirichtungsradweg geleitet, um Konflikte zu vermeiden. Die Planung hat in dieser Form erfolgreich ein Sicherheitsaudit durchlaufen. Vor dem Umbau der Berliner Straße wurde eine Verkehrszählung durchgeführt, bei der Auto- und Radverkehr etwa gleich stark waren. Nach der Umwidmung (bereits vor dem zweiten Bauabschnitt) hat sich der Fahrradanteil wesentlich erhöht: Während in der Morgenspitze (7 bis 9 Uhr) die Anzahl der Kfz von 312 (2011) auf 258 (2018) um 17,3% sank, stieg der Radverkehr im gleichen Zeitraum um 18,9% von 466 auf 554. Insgesamt nutzen täglich etwa Radfahrende die Berliner Straße. Die Fahrradstraße Berliner Straße wurde in zwei Bauabschnitten realisiert. Die Kosten betrugen für beide Abschnitte ca und wurden teilweise über Mittel nach dem LGVFG durch das Land Ba- Wü gefördert. 18

19 NEUARTIGE FAHRRADSTRASSEN IN ESSEN AUF CA. 13 KM 09 In Essen gab es bereits 55 Fahrradstraßen mit etwa 25 km Länge. Damit lag die Stadt in Deutschland an zweiter Stelle bei Anzahl und Streckenlänge. Diese Fahrradstraßen hatten aber nur eine Mindestausstattung: Fahrradstraßen-Schild und einfache Fahrrad-Piktogramme auf der Fahrbahn. In Zusammenarbeit mit PGV-Alrutz wurde ein neuer Standard für Fahrradstraßen in Essen entwickelt. Dieser wurde dann innerhalb eines Jahres im Verlauf von drei Radachsen (Strecken innerhalb des Radhauptroutennetzes) auf insgesamt 12,8 km neuen Fahrradstraßen umgesetzt. Im Verlauf der Achsen A und B wurden lange zusammenhängende Fahrradstraßen (3,4 km sowie 2,1 km Länge) eingerichtet. Diese verbinden die Zentren von drei dicht besiedelten Stadtteilen mit rund Einwohnern. Stadt Essen, Amt für Straßen und Verkehr Sämtliche Fahrradstraßen wurden entsprechend den Vorgaben der StVO aus den Tempo-30-Zonen herausgelöst und mit Vorrang gegenüber den Nebenstraßen ausgestattet. An Lichtsignalanlagen wurden aufgeweitete Radaufstellstreifen (ARAS) eingerichtet. An zwei benachbarten Knotenpunkten wurde eine Grüne Welle für den Radverkehr eingerichtet. An den durchgängigen Achsen sind die Arbeiten vollständig umgesetzt. Diese wurden im Herbst 2020 eröffnet. Sie verlaufen in zentralen verdichteten Altbaugebieten und durchqueren mehrere Stadtteilzentren, u.a. mit den Geschäftsstraßen Rüttenscheider Straße ( Rü ) und Gemarkenstraße. Ansprechpartner: Christian Wagener Christian.Wagener@amt66.essen.de Projekthomepage: Mehr Sicherheit und Selbstvertrauen für Radfahrende in neuartigen Fahrradstraßen auf rund 13 km Radverkehr augenscheinlich erheblich gestiegen. Radfahrende verhalten sich deutlich selbstsicherer. Kosten 1,3 Mio., Bundes- und Eigenmittel Abgeschlossenes Projekt Januar 2019 bis März 2021 Die Stadt Essen hat einen Standard zur Gestaltung von Fahrradstraßen entwickelt und auf neuen Fahrradstraßen auf insgesamt 12,8 km Länge umgesetzt. Mit großzügigen und deutlichen Markierungen unterscheiden sich Fahrradstraßen jetzt deutlich vom umgebenden Straßennetz. Für Radfahrende besteht dadurch der Anreiz, in der Mitte der Fahrbahn zu fahren: - Allen wird die veränderte Priorität verdeutlicht. - Radfahrende halten Abstand zu parkenden Autos und damit auch zu aufgehenden Autotüren. 19

20 NEUARTIGE FAHRRADSTRASSEN IN ESSEN AUF CA. 13 KM 09 Die Abschnitte der dritten Achse konnten witterungsbedingt noch nicht vollumfänglich markiert werden, die Eröffnung fand im Dezember 2020 statt. Die dortige Umgestaltung wird im Frühjahr 2021 abgeschlossen. Damit sind auch hier Fahrradstraßen in Stadtteilzentren und in weniger dicht bebauten Stadtgebieten hinzugekommen ist eine Evaluation geplant. Zu jeder der Achsen wurde ein eigenes Faltblatt erstellt, auf dem die Neuerungen und die besonderen Regeln in Fahrradstraßen erklärt werden. Diese Faltblätter sind in den jeweiligen Stadtteilen verteilt worden. Insbesondere an den beiden zusammenhängenden Achsen gab es intensive Vorabstimmungen mit Verbänden und Stadtbezirkspolitik. Dabei wurden die Strecken teils mehrfach gemeinsam mit dem Fahrrad befahren, zu Beginn der Planung wie nach Umsetzung der Maßnahmen. In einer Achse sind auch zuvor mit Tempo 50 befahrene Straßen und ein Abschnitt mit Linienbusverkehr einbezogen. Umstritten war anfangs eine Maßnahme zur ausdrücklichen Reduktion des Kfz-Verkehrs entlang der Achse ( modaler Filter ). Auch diese Maßnahme wurde trotz der nur kurzen Zeit von weniger als zwei Jahren vom Beginn der Planung bis zur Eröffnung politisch beschlossen und umgesetzt. Seitdem sind an der zuvor mit Tempo 50 befahrbaren Witteringstraße für den Kfz-Verkehr gegenläufige Einbahnstraßen eingerichtet, sodass eine Durchfahrt auf ganzer Strecke für den Kfz-Verkehr nicht mehr möglich ist. In der Folge wird er hier deutlich reduziert und auf leistungsfähige Alternativen verdrängt. Essen wird bestehende Fahrradstraßen schrittweise in dieser Weise nachrüsten. 20

21 VELOROUTENAUSBAU AUF DEM BALLINDAMM IN DER ALTSTADT/BINNENALSTER HAMBURG 10 Zwischen der östlichen Alsterachse und dem Rathausmarkt in Hamburg ist das Radverkehrsaufkommen besonders hoch, regelkonforme Radverkehrsanlagen standen bisher jedoch nicht zur Verfügung. Um den Radfahrer*innen komfortable und zügig befahrbare Radfahrstreifen in beiden Richtungen anzubieten und gleichzeitig dem hohen Fußverkehrsaufkommen Raum zu geben, wurde der gesamte Straßenraum des Ballindamms zwischen Glockengießerwall und Reesendammbrücke komplett umgebaut und aufgewertet. Die Planung und Umsetzung des Veloroutenumbaus auf dem Ballindamm ist vom Bezirksamt HH- Mitte im Rahmen des Hamburger Bündnisses für den Radverkehr erfolgt. Anfänglich noch als einfache Markierungslösung mit Radfahrstreifen vorgesehen, gelang nach umfänglicher Variantenbetrachtung der konkrete Einstieg in die Vorzugsvariante (Velorouten 5 und 6 in Verlängerung der Alsterachse Ost). Nach der einjährigen Bauzeit wurden die neuen Radfahrstreifen und Gehwege im November 2020 eröffnet. Seit der Fertigstellung des neuen XXL- Radfahrstreifens an der Alster genießen Radfahrer*innen zwischen der östlichen Alsterachse und dem Rathausmarkt nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Sicherheit. Denn die neuen Radfahrstreifen am Ballindamm wurden mit einer Breite von bis zu 4,75 m angelegt Rekord für Hamburgs neuen Vorzeigeboulevard. Der MIV wird im Sinne einer autoarmen und lebendigen Innenstadt von ehemals zwei auf Freie und Hansestadt Hamburg, Bezirksamt Hamburg-Mitte/Behörde für Verkehr und Mobilitätswende Ansprechpartner: Anne Ganter anne.ganter@hamburg-mitte.hamburg.de Projekthomepage: Radverkehr mehr Raum, Sicherheit sowie komfortable, durchgängige und zügig befahrbare Infrastruktur geben 8,6 Mio., davon 5,7 Mio. Bundesförderung Abgeschlossenes Projekt Planung 2014 bis 2019, Bau Oktober 2019 bis November 2020 Neugestaltung des Ballindamms: Bau von bis zu 4,75 m breiten Radfahrstreifen Die erstmals in einer Breite von bis zu 4,75 m angelegten Radfahrstreifen am Ballindamm und die anschließende Fußgänger-Promenade berücksichtigen den Fuß- und Radverkehr in beispielhafter Weise. Der MIV wird im Sinne einer autoarmen und lebendigen Innenstadt von ehemals zwei auf jeweils einer Spur geführt und zusätzliche Sitzmöglichkeiten, Fahrradabstellanlagen, barrierefreie Querungen, Promenadenbeleuchtung, Flächenentsiegelung und Neuanpflanzungen komplettieren die umfängliche Planung. 21

22 VELOROUTENAUSBAU AUF DEM BALLINDAMM IN DER ALTSTADT/BINNENALSTER HAMBURG 10 jeweils einer Spur geführt und Parkstände werden reduziert, um dem Fuß- und Radverkehr mehr Raum zu geben. Zusätzliche Sitzmöglichkeiten, Fahrradabstellanlagen, barrierefreie Querungen, eine neue Promenadenbeleuchtung, Flächenentsiegelung und Neuanpflanzungen komplettieren die umfängliche Planung. Die Maßnahme ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Mobilitätswende und macht die Hamburger City, gerade auch als verbindendes Element zum autoarmen Jungfernstieg, erlebbarer und genießbarer. Für das Projekt war eine gute Kommunikation mit allen Stakeholdern eine wichtige Voraussetzung. So mussten die Interessen des Einzelhandels genauso berücksichtigt werden wie die der Anlieger, der Behindertenverbände, der Hochbahn, der Stadtentwicklung, der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende und des Naturschutzes. Diese Herausforderungen wurden gemeis- tert mit einem tollen Ergebnis für alle Beteiligten. Der neu gegründete BID Ballindamm hat mit einem Volumen von rund 1,2 Mio. dazu beigetragen, hochwertigere und langlebigere Materialien einzubauen, die über die Standardbauweise nicht möglich gewesen wären. Möglich wurde das ambitionierte Vorhaben vor allem durch Fördermittel des BMVI im Rahmen der Richtlinie zur Förderung innovativer Projekte zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland. Gemäß vorläufigem Zuwendungsbescheid wird die Maßnahme mit rund 5,7 Mio. gefördert. Hamburg war das erste Land in Deutschland, das diese Förderung erhalten hat. Bei vergleichbaren Ausgangslagen vieler deutscher Innenstädte kann das Projekt bundesweite Strahlkraft entwickeln. 22

23 KELSTERBACHER TERRASSE UND MAINVORLAND, ERSTER BAUABSCHNITT 11 Die Kelsterbacher Terrasse ist eine für den Main außergewöhnliche geologische Gegebenheit. An dieser Stelle ergibt sich ein relativ steiles Gefälle in wenigen m Breite. Neben der Kelsterbacher Terrasse besteht ein Hafen, der zur Anlieferung von Kerosin für den nahe gelegenen Frankfurter Flughafen dient. Der vorhandene überregional bekannte Radweg erkämpfte sich auf ca. 1,50 m Breite zwischen Hang und Hafen seine südliche Verbindung zwischen Frankfurt und Mainz. Das angrenzende Wohngebiet MAINHÖHE hatte keinen direkten Zugang zu dieser Verbindung. Zugänge wurden aber durch unwegsame Trampelpfade von Bewohnern selbst geschaffen. Die Kelsterbacher Terrasse war gestalterisch naturbelassen. ProjektStadt, eine Marke der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt Ansprechpartner: Marion Schmitz-Stadtfeld marion.schmitz-stadtfeld@nh-projektstadt.de Projekthomepage: Die größte Herausforderung brachte der hier beworbene erste Bauabschnitt der MAINHÖHE mit sich, der die Fläche entlang des Hafens umfasst. In nordwestlicher Richtung sind wenige Anwohner direkt an Radweg und Hafen angesiedelt, deren Einfahrten reichen teils mit hohen Randsteinen in den Radweg hinein. Neben der Steigung des Radweges vorbei am Hafen waren die nicht einsehbaren Privatgrundstücke Risikofaktoren, die durch Neugestaltungen der Einfahrtsbereiche und Rüttelstreifen bestmöglich behoben wurden. Der Weg wurde insgesamt verbreitert, um sichere Begegnungen zwischen den unterschiedlichen Nutzergruppen zu gewähr- Verbesserung des südlichen Mainradwegs in Kelsterbach zw. Hafengelände und Kelsterbacher Terrasse Erhöhte und sichere Nutzbarkeit des Weges und verbesserte Zugänglichkeit zu Naherholungsgebieten Städtebauförderung, GVFG, Kommunen Drei-gewinnt Abgeschlossenes Projekt 2016 bis 2020 Verbreiterung des Radweges zwischen Hafengelände und Kelsterbacher Terrasse als Bindeglied zur Vernetzung der Region mit der Beseitigung von Gefahrenstellen, wie Wegeengpässe, Stützmauern oder Kantensteinen. Verbesserung der Wegeführung mit weniger Steigungen und Kurven, Einbindung von kulturellen Bauelementen (Bastion) und Herstellung von weiteren Zugängen zwischen Quartier und Wegenetz. 23

24 KELSTERBACHER TERRASSE UND MAINVORLAND, ERSTER BAUABSCHNITT 11 leisten. Der Hang wurde ebenso aufgrund dessen statisch gesichert und tlw. abgetragen. Zusätzlich musste der Hang auf der gesamten Länge entlang des Hafens bis zur Bastion (ehemals Bombenabwurfgebiet) auf Kampmittel sondiert werden. Zur Sicherung der Stützmauer wurden Beton- und Stahlpfeiler, bis zu 5 m tief, in den Hang installiert. Am südlichen Eingang des Hafens befindet sich eine Bastion, die zuvor im Hang verwilderte. Diese wurde gestalterisch aufgegriffen, instand gesetzt und in den Weg integriert. Sie dient zusätzlich als Aufenthaltsfläche mit Blick auf Main und Hafenbecken. Zwei bestehende Trampelpfade im Hang wurden aufgegriffen und als sicherer Zugang angelegt. Ein Zugang entstand direkt an der Bastion, dem steilsten Stück in der Kelsterbacher Terrasse. Hier wurde eine Steganlage in den Hang installiert. Mit Rampen, wenigen Treppenstufen, Absturzsicherung und indirekter Beleuchtung ist der Weg ganzjährlich nutzbar und sicher sowie sichtbar gestaltet. Die Beleuchtung und die Gestaltungsstruktur wurden über den gesamten Bauabschnitt fortgesetzt. Ein weiterer Zugang befindet sich mittig vom Radweg, hier wurde eine Ausbuchtung eingerichtet, um die Radwegbreite nicht zu minimieren. Der Radweg grenzt hier unmittelbar an eine private Grundstücksfläche. In Abstimmung mit der dortigen Eigentümerin konnte im Entwicklungsprozess eine Neubebauung mit integrierter Kindertagesstätte erzielt werden. Dies hat zur Folge, dass der fußläufige Anschluss an den Radweg und den Main nun in die Gestaltung der Freianlagen und informellen Wegeverbindungen aufgenommen und für weitere Quartierbewohner offiziell nutzbar gemacht wird. Die Baumaßnahme hat begonnen. 24

25 VELOROUTE 10, ABSCHNITT HARBURGER BINNENHAFEN 12 Realisierung eines Zweirichtungsradweges im Radschnellwegestandard Ein Ziel des in 2016 beschlossenen Bündnisses für den Radverkehr war u.a. die Schaffung einer gut ausgebauten und ganzjährig sicher befahrbaren Radverkehrsinfrastruktur. Durch diese und andere Maßnahmen soll der Radverkehrsanteil in Hamburg auf 25% gesteigert werden. Ein etwa 12 km langer Abschnitt der Veloroute 10 liegt im Zuständigkeitsbereich des Bezirksamts Harburg. Es ist beabsichtigt, diesen Abschnitt komplett im Radschnellwegestandard herzustellen. Der für die Jury "Der Deutsche Fahrradpreis" ausgewählte Abschnitt befindet sich im Harburger Binnenhafen und stellt den ersten im Radschnellwegestandard realisierten Abschnitt einer Veloroute in dieser Komplexität in Hamburg dar. Diesem Standard liegt ganz überwiegend der bauliche PRISMA Ansprechpartner: Carsten Stein, Ralf Küpper Projekthomepage: keine Angabe Zweirichtungsradweg mit einer Breite von weitgehend 4 m und damit eine Separation des Rad- und Kfz-Verkehrs zugrunde. Überfahrten von einmündenden Seitenstraßen werden aufgepflastert, um Sicherheit und Komfort der Radfahrenden weiter zu steigern. Die Fahrbahnflächen werden auf eine Mindestbreite zurückgebaut und die Nebenflächen maßgeblich verbreitert, um eine Geschwindigkeitsreduzierung der Kfz und eine maximale Aufenthaltsqualität von zu Fuß Gehenden und Radfahrenden zu erzielen. Das gesamte Harburger Binnenhafenquartier wird durch die Maßnahme neben den deutlich veränderten, zeitgemäßen Mobilitätsmöglichkeiten eine höhere Wohnqualität und folglich eine städtebaulich neue, nachhaltige und unverwechselbare Identität erfahren. Finalisierung der Planung und Ausschreibung der Bauleistungen Aus dem KInvFG und Mitteln der BVM (HH) Projektplan in Ausarbeitung 15.Januar 2017 bis 30. September 2021 (Planungsbeginn bis Realisierung des ersten Bauabschnitts) Das Hamburger Veloroutennetzkonzept umfasst 14 stadtweite Routen mit einer Gesamtlänge von ca. 280 km. Einen wichtigen Abschnitt stellt hier die Veloroute 10 dar, welche die Hamburger City mit den Neubaugebieten in Hamburg-Neugraben verbindet und den Neu- und Alt-Harburgern in Kürze eine sichere, komfortable und umwegfreie Radwegeverbindung im Radschnellwegestandard in die Hamburger Innenstadt ermöglicht. Die Veloroute 10 ist das Hamburger Teilstück des geplanten Radschnellweges Hamburg Stade. 25

26 EIN WEG FÜR ALLE. LÜCKENSCHLUSS BIRKHOLZ-COBBEL 13 Seit über zehn Jahren bemühten sich die kleinen Dörfer Cobbel und Birkholz in der südlichen Altmark, inzwischen Ortsteile der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte, um eine sichere Geh- und Radwegverbindung als Lückenschluss in dem bereits vorhandenen Wegenetz und damit um eine bessere Anbindung der Dörfer an das Verwaltungszentrum Tangerhütte auf der einen und den Elberadweg auf der anderen Seite. Da die Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte nicht über die für die Beantragung von Fördermitteln notwendigen Eigenmittel verfügte und die Einwohner darüber hinaus nicht auf die in unbestimmter Zukunft anstehende Sanierung der Kreisstraße warten wollten, gründete sich 2018 eine Initiativgruppe aus Bewohnern beider Dörfer. Diese sammelte mit unterschiedlichsten Aktionen Spenden und stellte sie der Einheitsgemeinde für diesen Zweck zur Verfügung. Auf das dort eingerichtete Konto gingen darüber hinaus viele weitere Initiativgruppe Ein Weg für Alle. Lückenschluss Birkholz-Cobbel Ansprechpartner: Edda Ahrberg Projekthomepage: keine Angabe Spendenbeträge ein. Das Ziel, die benötigten aus der Mitte der Bevölkerung zusammen zu bekommen, wurde zum 31. März 2020 erreicht. Wir Mitglieder der Initiativgruppe verstehen uns als aktive BürgerInnen, die nicht nur fordern, sondern durch Engagement und Eigeninitiative ihren Beitrag zum Miteinander in der Region leisten möchten! Veranstaltungen 2019/2020, deren Erlös dem Weg für Alle zugutekamen: 23. September 2019 Auftakt der Aktion in Kooperation mit dem Grenzland e.v.: Setzung eines Grenzsteins an der Gemarkungsgrenze zwischen Birkholz und Cobbel und Vorstellen eines Informationsblattes über die Aktion. 30. Mai 2019 Himmelfahrt: Vorstellung der Anstecker (Button) mit dem Logo der Aktion 1. Juni 2019 Kinder- und Familientag in Cobbel Herstellung eines Rad- und Gehweges zwischen den beiden Dörfern Birkholz und Cobbel Sammlung des finanziellen Eigenanteils in Höhe von ca für den Förderantrag EFRE, Landkreis Stendal, Einheitsgemeinde Projektplan in Ausarbeitung 2018 bis 2021 Seit über zehn Jahren bemühten sich die kleinen Dörfer Cobbel und Birkholz in der südlichen Altmark, inzwischen Ortsteile der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte, um eine sichere Geh- und Radwegverbindung als Lückenschluss in dem bereits vorhandenen Wegenetz und damit um eine bessere Anbindung der Dörfer an das Verwaltungszentrum Tangerhütte auf der einen und den Elberadweg auf der anderen Seite. Jetzt geht das Projekt in die Umsetzung. 26

27 EIN WEG FÜR ALLE. LÜCKENSCHLUSS BIRKHOLZ-COBBEL 2. Juni 2019 Informationen beim Bürgercafé Gartenträume am Neuen Schloss in Tangerhütte 7. Juni 2019 Scheunenkino in Cobbel mit dem Film Immer die Radfahrer 21. September 2019 Einen Höhepunkt der Geh- und Radweg-Initiative, der auch das letzte Spendensammel-Quartal 2019 einläutete, bildete eine Menschen-Schal-Kette zwischen Birkholz und Cobbel. Für die Strecke von 2,3 km von Birkholz nach Cobbel wurden m lange Schals und ebenso viele Personen benötigt. Es kamen 740 Schals zusammen, die am 21. September 2019 in farbenfroher Reihe den Straßenrand entlang des Verlaufs des geplanten Geh- und Radweges säumten. Über 300 Menschen beteiligten sich an der Aktion. Die Schals wurden an diesem Tag sowie auch bei Veranstaltungen wie Weihnachtsund Wintermärkten gegen eine Spende abgegeben. Die letzte größere Aktion war ein Spendenlauf am 7. März 2020 im Wildpark Weißewarte, an dem sich viele große und kleine Läufer zugunsten des Weges für Alle beteiligten. Der Antrag auf Fördermittel wurde Ende Juni 2020 eingereicht und wurde im August 2020 bewilligt. Inzwischen laufen die Bauvorbereitungen

28 UMSETZUNG VON HAUPTRADROUTEN IN DER STADT LINGEN (EMS) In einer gemeinsamen Sitzung von Verkehrsausschuss und Planungs- und Bauausschuss wurde im Juni 2020 einstimmig die Einrichtung des Hauptradroutennetzes und die Umsetzung eines Maßnahmenkatalogs (Gesamtvolumen ) in der Stadt Lingen (Ems) beschlossen. Ziel des Projektes ist es, für die Alltagsradfahrer in der Stadt adäquate und attraktive Fahrradverbindungen von dem Zentrum der Stadt Lingen (Ems) in die zehn umliegenden Ortsteile zu realisieren und eine Umverteilung des Modal Split zugunsten des Radverkehrs zu erzielen. Die Umsetzung der Radhauptrouten erfolgte in fünf Schritten: 1. Definition von Qualitätsstandards Um die entsprechende Infrastruktur, auf der Radfahrer schnell und sicher fahren können, herzustellen, wurden im Vorfeld Qualitätsstandards für den Ausbau der Hauptradrouten definiert. Grundlage für die Definition der Qualitätsstandards sind die aktuellen Regelwerke zur Radverkehrsplanung. 2. Schaffung der Datengrundlage Im ersten Schritt hat ein Student der FH Münster im Rahmen seiner Bachelorarbeit die in den Grundzügen bereits im Rahmen des Klimaschutzteilkonzepts Fuß und Rad konzipierten Hauptradrouten im August 2019 befahren, den Bestand erfasst und Mängel hinsichtlich Oberflächen, Radwegebreiten und Sicherheitsaspekten wie z.b. fehlender Beleuchtung und fehlender Querungshilfen aufgezeigt und dokumentiert. Stadt Lingen (Ems) Ansprechpartner: Katharina Sahnen k.sahnen@lingen.de Projekthomepage: keine Angabe 3. Rückkopplung der Ergebnisse mit den Ortsräten und Vertretern der Stadtteilvereine Im zweiten Schritt wurden die Ergebnisse der Befahrung sowohl in den Ortsräten als auch in einem Termin mit den Vertretern der Stadtteilvereine reflektiert. Somit konnten zusätzlich die lokalen Belange und Erfahrungen hinsichtlich der Routenführungen und Mängel im Streckenverlauf ermittelt und in die Datengrundlage miteinbezogen werden. 4. Festlegung der Routen und Erarbeitung des Maßnahmenprogrammes Unter Berücksichtigung der Bestandserhebung, der Hinweise aus den Ortsräten sowie den Stadtteilvereinen und den zur Verfügung stehenden Ressourcen wurden im dritten Schritt die Routenführungen festgelegt und das Maßnahmenprogramm erarbeitet. 5. Umsetzung des Maßnahmenprogrammes Im Jahr 2020 wurden auf den Hauptradrouten bereits zahlreiche Maßnahmen zur Optimierung der Radverkehrsinfrastruktur umgesetzt. Auf diese Weise wurde die teilweise in die Jahre gekommene Infrastruktur unter Berücksichtigung der oben genannten Qualitätsstandards bereits aufgewertet. Die Hauptradrouten werden darüber hinaus im Jahr 2021 in das touristische Knotenpunktsystem aufgenommen und beschildert. Das Projekt basiert auf einer breiten Beteiligung der Stadtgesellschaft und zeichnet sich vor allem durch die Fülle von Einzelmaßnahmen aus. Mit der zügigen Umsetzung in den Jahren 2020 und 2021 kann in kurzer Zeit eine wesentliche Optimierung der Radverkehrsinfrastruktur in der Stadt Lingen (Ems) erzielt werden. 14 Steigerung des Radverkehrsanteils durch die Einrichtung von zehn Hauptradrouten Abgestimmtes Routenkonzept mit Maßnahmenkatalog, Umsetzung von zahlreichen Einzelmaßnahmen Stadt Lingen (Ems) Projekt in Ausarbeitung 2019 bis 2021 Die Stadt Lingen (Ems) hat sich für eine Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs zugunsten des Umweltverbundes positioniert. Für die Einrichtung von zehn sternförmigen Hauptradrouten zwischen dem Zentrum der Stadt und den umliegenden Ortsteilen wurde ein umfangreiches Maßnahmenprogramm erarbeitet, mit dessen Umsetzung schnelle, sichere und komfortable Verbindungen für den Alltagsradverkehr geschaffen werden sollen. Ein Großteil der Maßnahmen wurde bereits in 2020 umgesetzt. 28

29 FAHRRADSTRASSEN 2.0 IN MÜNSTER 15 Die neuen Fahrradstraßen 2.0 steigern Sicherheit und Fahrkomfort für Radfahrende deutlich. Fahrradstraßen bündeln bei wahrnehmbarem Design und konsequenter Netzplanung die Radverkehrsströme. Sie erhöhen die objektive sowie die subjektive Sicherheit und sind eine attraktive Alternative abseits der Radverkehrsanlagen an Hauptverkehrsstraßen. Der Rat der Stadt Münster hat Mitte 2019 Qualitätsstandards für Fahrradstraßen beschlossen. Die Entscheidung bringt klar zum Ausdruck, mit welch hoher Dynamik und Konsequenz die Stadt Münster die Mobilitätswende und die Förderung nachhaltiger Mobilität vorantreibt: Fahrradbüro im Amt für Mobilität und Tiefbau Fahrradstraßen haben Vorrang gegenüber einmündenden Nebenstraßen. Die Bevorrechtigung ermöglicht durchgängig flüssiges Radfahren, sodass Radfahrende schnell an ihr Ziel kommen. Eine Fahrgasse von 4 bis 5 m Breite plus 0,5 bis 0,75 m Sicherheitstrennstreifen zu parkenden Kfz. Parkraum wird deutlich reduziert oder entfällt. Komfort und Sicherheit der Radfahrenden profitieren das Risiko von Unfällen durch Dooring oder ein- und ausparkende Kfz wird signifikant gesenkt. Gleichzeitig ergibt sich ein Mehr an Lebens- und Aufenthaltsqualität für die Anwohnerschaft. Teilweise Einschränkung des Kfz- Verkehrs: Freigabe für Anliegerverkehr oder Sackgassen sowie Einbahnstraßenregelungen. Flächige Roteinfärbung der Fahrgasse (exkl. Sicherheitstrennstreifen und Parkständen): Sie signalisiert den Vorrang des Radverkehrs und erhöht die Aufmerksamkeit. In 2020 konnten acht Fahrradstraßen mit den neuen Qualitätsstandards auf einer Länge von 5,5 km und einer Fläche von m² realisiert werden. In diesen Bereichen gehört es der Vergangenheit an, dass keine qualifizierte Ausgestaltung und keine ausreichenden Fahrbahnbreiten vorliegen. Hierdurch werden Gefahrensituationen minimiert. Ansprechpartner: Fahrradbüro im Amt für Mobilität und Tiefbau fahrradbuero@stadt-muenster.de Projekthomepage: fahrradstrassen.html Bis Ende 2020 existieren acht vollumfänglich fertiggestellte Fahrradstraßen mit den neuen Standards. Kommunale Mittel Abgeschlossenes Projekt Im Juli 2019 sind die Qualitätsstandards politisch beschlossen worden, seit Anfang 2020 werden diese sukzessive bei bereits bestehenden und zukünftigen Fahrradstraßen im gesamten Stadtgebiet umgesetzt. Münster ist Fahrradstadt. Mit den Fahrradstraßen 2.0 setzt Münster neue Standards und verteilt den Verkehrsraum mit hoher Dynamik neu. In 2020 wurden acht Straßen auf einer Länge von gut 5,5 km zu Hauptstraßen fürs Fahrrad umgebaut. Eine komfortable, sichere und zügige Fahrt der Mehrwert für Radfahrende im Alltag ist hoch. Deutschlandweit einzigartig sind die einheitlichen Qualitätsstandards: breite Fahrgassen, eine flächige Roteinfärbung und die Bevorrechtigung der Fahrradstraße an Knotenpunkten. 29

30 FAHRRADSTRASSEN 2.0 IN MÜNSTER 15 Die Umsetzung der Fahrradstraßen hat eine hohe Aufmerksamkeit erfahren. Zahlreiche Anfragen aus Print, Radio und Fernsehen sowie der Fachwelt erreichten die Stadt Münster mit einem insgesamt positiven Grundtenor. Es entstanden aber auch kontroverse Diskussionen insbesondere dann, wenn es um die Reduktion von Parken im öffentlichen Straßenraum ging. Deutlich wurden so die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Verkehrswende und die damit verbundene Neuaufteilung des Verkehrsraums. Umfassende Angebote über Internet, Flyer und Plakate begleiten die Planung und Umsetzung der Fahrradstraßen 2.0 in der Stadt Münster. Sie informieren und beteiligen die Stadtgesellschaft zeitgemäß. Umparken beginnt im Kopf und Münster bringt es mit den neuen Qualitätsstandards für Fahrradstraßen mutig auf die Straße! Denn: Mit Umsetzung erhalten die Münsteraner Fahrradstraßen einen spürbaren Gewinn an Sicherheit, Komfort, Reisezeit und Aufenthaltsqualität. Der Radverkehr als nachhaltige Mobilitätsform wird so noch weiter gestärkt und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die Auszeichnung mit dem Deutschen Fahrradpreis wird Kommunen bundesweit motivieren, trotz Flächenkonkurrenz richtungsweisende Radverkehrsinfrastruktur erfolgreich umzusetzen. 30

31 FAHRRADSTRASSE SCHILLERSTRASSE IN SONTHOFEN Die Ausbildung einer Fahrgasse mit 4,5 m Breite ermöglicht komfortables Nebeneinanderfahren. Zweiseitiges Parken wurde dafür aufgelöst und einseitig mit ausreichend Sicherheitsabstand zur Fahrgasse geregelt. Die Fahrradstraße ist ausschließlich für Anliegerverkehre freigegeben. Die Fahrradstraße in der Schillerstraße ist Bestandteil der Hauptradroute Nord- Süd des Radverkehrskonzeptes der Stadt Sonthofen. Die Hauptradroute verbindet zentrale Alltags- und beliebte Freizeitrouten in die Sonthofer Innenstadt. Die Schillerstraße ist eine Wohnstraße mit geringem Anliegerverkehr in einer Tempo- 30-Zone, die Sammelstraßen mit hohem Kfz-Aufkommen kreuzt. Straßenbreiten und großzügige Kreuzungen begünstigten jedoch höhere Geschwindigkeiten des Kfz- Verkehrs. Zentrales Ziel der Planung war deshalb, Geschwindigkeiten des kreuzenden Kfz-Verkehrs zu reduzieren, um die Vorfahrt des Radverkehrs zu sichern. Kreuzungsbereiche wurden aufgepflastert und eine Torsituation durch Grüninseln mit Bepflanzung ausgebildet. Flächige Rotmarkierungen der Radverkehrsfurten schaffen zusätzlich ein klares Erkennungsbild als Radweg. Stadt Sonthofen Die Ausführung wurde nach Durchführung einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung mit Aussprache im Frühjahr 2019 geplant. Nach Abwägung im Stadtrat wurde die Umsetzung für das Jahr 2020 beschlossen und im August 2020 auf einer Länge von ca. 600 m für den Verkehr freigegeben. Die Fahrradstraße endet im südlichen Teil an einer Hauptverkehrsstraße und geht im weiteren Verlauf der Hauptradroute in einen 2018 flächig rot markierten Radweg über. Die Hauptradroute soll 2021 nach einem Beschluss des Stadtrates am südlichen Ende der Fahrradstraße durch einen weiteren Kreuzungsumbau verbessert werden. In diesem Zug ist die Installation einer Zählstelle zur Ermittlung der Radverkehrsstärken geplant. Die Fahrradstraße Schillerstraße ist die erste Fahrradstraße im Landkreis. Die Ausführung wurde unter Beteiligung der Öffentlichkeit, insbesondere der Anwohner umgesetzt. Das Projekt war und ist regionales Leuchtturm- und Pilotprojekt und kann vor allem für kleine und mittlere Städte Vorbild sein. Unter sind Eindrücke von Radfahrern und eine Befahrung der Strecke in einem kurzen Video (48 s) zusammengefasst. Im Ergebnis wurde eine schnelle, aber vor allem sichere und komfortable Fahrradstraße geschaffen, deren Gestaltung eine hohe Wertschätzung für Alltagsradfahrer und Radtouristen zum Ausdruck bringt. Oder um es mit den Worten eines Radreisenden im obigen Video zusammenzufassen: Das ist mal ein Radweg. Ansprechpartner: Johannes Buhl johannes.buhl@sonthofen.de Projekthomepage: 16 LINK ZUM VIDEOCLIP Schaffung einer Hauptradroute Nord-Süd zur Förderung des Alltags- und Freizeitradverkehrs Einrichtung einer sicheren und komfortablen Fahrradstraße in die Sonthofer Innenstadt Stadt Sonthofen und Bundesumweltministerium Abgeschlossen 2018 bis 2020 Die Fahrradstraße Schillerstraße ist Teil der zentralen Hauptradroute Nord-Süd durch die Sonthofer Innenstadt. Kreuzungsumbauten mit Grüninseln, Aufpflasterung und Rotmarkierung sichern den Radverkehr und schaffen hohen Fahrkomfort. Die attraktive Gestaltung der Kreuzungsbereiche bringt die Wertschätzung für den Radverkehr zum Ausdruck. 31

32 LEADER-RADROUTE AM NIEDERRHEIN Dass das Fahrradfahren eine wichtige Rolle im Alltag des Niederrheiners einnimmt, ist bekannt. Vor allem das platte Land und die räumliche Nähe zum Fahrradland Niederlande begünstigen die Fortbewegung auf dem Fahrrad. Auch der Tourismus in der Region lebt maßgeblich von auswärtigen Radfahrern, die in ihrer Freizeit den Niederrhein mit der Fiets erkunden. Im Rahmen der LEADER-Arbeit haben Vertreter von Vereinen und Kommunen in Workshops die Möglichkeit zur besseren Vernetzung und Vermarktung von regionalen Radrouten diskutiert. Ein Ergebnis der Workshops war, dass es auf lokaler Ebene, also in den vier LEADER-Kommunen Alpen, Rheinberg, Sonsbeck und Xanten, an ausgewiesenen Radrouten mangelt. Viele Routen gehen über die Region hinaus und bedienen somit nicht die Nachfrage der (Tages-)Touristen. Touristische Betriebe erklären ihren Gästen häufig mündlich schöne Rundtouren, die innerhalb eines Tages fahrbar sind. Diese Gespräche nehmen viel Zeit in Anspruch und können deshalb nicht immer von den Betrieben geleistet werden. Die Entwicklung einer Radroute, die ausschließlich durch die vier Kommunen führt, schöne Rastplätze bereithält und die landschaftlich reizvolle Region sichtbar macht, wurde von den beteiligten Akteuren als Ziel formuliert. LAG Niederrhein e.v. Die gemeinsame Vermarktung der Route in einem regionalen Zusammenschluss ist dabei neu und soll Synergieeffekte für alle beteiligten Akteure erzeugen. Wichtig war den Beteiligten jedoch, dass keine neuen Schilder aufgestellt werden, sondern bereits vorhandene Ausschilderungen und Wege genutzt werden. Die neue Fahrradroute wurde in Zusammenarbeit mit den kommunalen Touristikern erarbeitet. Ergänzt wurde diese über 70 km lange Rundroute durch fünf Nebenrouten, wodurch die Hauptroute auch abgekürzt, verlängert oder individuell geplant werden kann. So ist die Route sowohl für Rad- als auch für E-Bike-Fahrer attraktiv. Alle Routen sind auf das Knotenpunktsystem des Kreises Wesel abgestimmt. Somit kann auf eine zusätzliche Beschilderung verzichtet werden. Die Radfahrer der Route brauchen lediglich die Reihenfolge der abzufahrenden Knotenpunkte zu beachten. Eine Radkarte unterstützt sie dabei. Die neue Radroute wurde mit drei Schutzhütten und zahlreichen Rastplätzen aufgewertet. Highlight des Rundweges sind sicherlich die vier überdimensional großen Landschaftsbilderrahmen, welche den Radfahrern einen neuen Blick in die Region ermöglichen. Die Landschaftsbilderrahmen markieren besonders schöne Landschafts- und Naturabschnitt und laden zu einem Foto ein. Außerdem wird auch eine Radroutenkarte erstellt. Diese Karte weist die Route inklusive Nebenrouten, Rastplätzen und anderer besonderer Orte aus. Mittlerweile wurden die Routen geplant und die Infrastrukturelemente sowie die Landschaftsbilderrahmen aufgestellt. Die Fahrradkarte befindet sich aktuell in der Entwicklung. Voraussichtlich im Frühjahr 2021 wird diese fertiggestellt. Die LEADER- Radroute soll schließlich pünktlich zur nächsten Fahrradsession offiziell eröffnet werden. Ansprechpartner: Kristin Hendriksen Projekthomepage: 17 Etablierung von neuen Radrouten und Installation neuer Infrastruktur für Touristen und Einheimische Ausarbeitung eine Hauptroute + fünf Nebenrouten, Installation von Infrastruktur und Landschaftsbilderrahmen LEADER-Förderung 65%, kommunale Kofinanzierung 35% Projektplan in Ausarbeitung Fertigstellung Frühjahr/Sommer 2021 Die etwa 70 km lange Hauptroute und fünf weitere Nebenrouten führen entlang reizvoller und kulturell spannender Orte am Niederrhein. Zahlreiche neue Rastplätze laden zum Verweilen und Genießen ein. Riesige Landschaftsbilderrahmen ermöglichen Touristen und Einheimischen einen neuen Blick in die LEADER-Region Niederrhein: Natürlich lebendig!. Die Routen und Rastplätze werden mit einer demnächst verfügbaren Radkarte vermarktet. 32

33 POP-UP-RADWEGE IN BERLIN-FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG Berlin hat mit dem Mobilitätsgesetz ein anspruchsvolles Programm zum Ausbau des Radverkehrsnetzes beschrieben und die rechtliche Grundlage für eine fahrradgerechte Stadt gelegt. Infolgedessen wurde es nötig, die Planungs- und vor allem die Umsetzungsprozesse zu beschleunigen. Die tradierten Verfahren brauchten bis dato deutlich zu lange. Infolge intensiver Prozessanalysen durch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg (BA XHain) als Baulastträger in Zusammenarbeit mit der zuständigen obersten Straßenverkehrsbehörde (SVB) der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie der Koordinierungsstelle Radverkehr (KRF) wurde deshalb ein Verfahren entworfen, welches rein über die Anwendung von Regelplänen auf großen mehrspurigen Hauptverkehrsstraßen einzelne Fahrspuren zu Radfahrstreifen umwandelt. Mit Gelbmarkierungen und mobilen Baken, wie sie aus der Baustellensicherung bekannt sind, richteten diese Verwaltungseinheiten in einem agilen Verfahren insgesamt 25 km neue Radstreifen in fünf Berliner Bezirken ein. Von der Entscheidung zur Umsetzung über die Anordnung bis zur Verkehrsfreigabe vergingen so im Schnitt nur ca. zehn Arbeitstage. Zur Anwendung über den Einzelfall hinaus wurden TEER-Regelpläne (Temporäre Einrichtung und Erweiterung von Radverkehrsanlagen) veröffentlicht, die auch schon in weiteren Städten (z.b. München, Wien, Stuttgart) Anwendung fanden. Der gesamte Prozess wurde von der Koordinierungsstelle Radverkehr dokumentiert, um als Vorlage für ein künftiges Regelverfahren zu dienen. Die zunächst zeitlich befristete Anordnung erlaubt in Kombination mit der Umsetzung durch temporäre Mittel jederzeit ein Nachsteuern, um die konkrete Ausgestaltung auf Basis von Verkehrsbeobachtungen anzupassen. Für alle Strecken ist eine Verstetigung der Anordnung und eine dauerhafte Umsetzung in Planung. Deren Ergebnis wird aufgrund der vorgeschalteten Beobachtungsphase der vormals rein theoretischen Planung qualitativ überlegen sein. Schon jetzt treffen die Pop-up-Bike-Lanes auf eine hohe Akzeptanz: Nicht repräsentative Daten der App Strava zeigen eine Steigerung des Radverkehrsaufkommens zwischen 55,6% (Kottbusser Damm) und 252,7% (Kantstraße) im September 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Koordinierungsstelle Radverkehr Berlin / Straßen und Grünflächenamt BA XHain Ansprechpartner: Peter Broytman peter.broytman@senuvk.berlin.de Projekthomepage: 18 Pop-up-Bike-Lanes beschleunigen die Einrichtung von geschützten Radverkehrsanlagen. Mehr als 25 km neue geschützte Radverkehrsanlagen an großen, viel befahrenen Hauptstraßen Mittel der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Abgeschlossenes Projekt Seit Februar 2020 Mit dem Pop-up-Verfahren wurden in Berlin, vor allem in Friedrichshain-Kreuzberg, über 25 km neue, geschützte Radverkehrsanlagen an Hauptverkehrsstraßen eingerichtet. Per straßenverkehrsbehördlicher Anordnung wurden mit temporären Mitteln auf mehrspurigen Straßen Fahrspuren zu Radfahrstreifen umgewandelt und mit Baken gegen illegale Nutzung durch Kfz gesichert. Dadurch wurden langwierige Planungsschritte eingespart und das Ziel einer dauerhaft sicheren Führung für den Radverkehr schneller erreicht. 33

34 POP-UP-RADWEGE IN BERLIN-FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG 18 Wesentliche Gelingensbedingung für dieses Verfahren war eine agile Zusammenarbeit der beteiligten Stellen (BA XHain, SVB, KRF), die von einer geteilten Übernahme von Projekt- und Ergebnisverantwortung geprägt war. Durch diese Arbeitsweise rückt die Umsetzung eines stadtweiten Radverkehrsnetzes in Berlin deutlich näher. Die Pop-up-Projekte wurden von einem Lokalpolitiker der AfD beklagt. Das OVG Berlin-Brandenburg hat dabei im Januar 2021 eine Entscheidung des VG Berlin als mit überwiegender Wahrscheinlichkeit im Ergebnis fehlerhaft bewertet und die Rechtmäßigkeit der Pop-up- Bike-Lanes bestätigt. Damit folgt das Gericht der Einschätzung verschiedener Rechtsexpert*innen, u.a. des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages. 34

35 DORFPLATZ HIRTENTEICH WEIHER Radfahrer kreuzen auf den Radhauptweg hingewiesen. Aus nördlicher Richtung macht ein Schild Vorfahrt gewähren auf die Radfahrer aufmerksam. Eine gute Sichtbeziehung wurde durch Umgestaltungen der Grünanlagen hergestellt. Für Fußgänger wurde ein neuer Platzbereich mit wassergebundener Decke geschaffen. Ein Brunnen mit Trinkwasser und Bänke laden zum Verweilen ein. Bäume sind bereits gepflanzt und Blühflächen werden im Frühjahr 2021 gesät werden. Bei der Neugestaltung der angrenzenden Bushaltestelle wurde die Chance genutzt, eine großzügige und komfortable Radabstellanlage zu errichten. Bike & Ride hat an dieser Bushaltestelle besonders viel Potenzial, weil hier eine Tarifzonengrenze liegt. Um den vorhandenen Raum gut auszunutzen, wurden Hoch-/Tief-Radbügel, die ein sicheres Anschließen der Fahrräder ermöglichen, verbaut. Die zwölf Hoch-/Tief-Radbügel werden durch sechs Anlehnbügel ergänzt und bieten so mehr als 35 Stellplätze. 19 Verbesserte Führung des Radhauptweges, Förderung von Bike & Ride mit neuer Radabstellanlage Sichere, bevorrechtigte Führung durch rot eingefärbte Schutzstreifen, hochwertige Bike & Ride -Radbügel Gemeinde Uttenreuth, Zuschüsse aus dem FAG Durch den Ortsteil Weiher führt ein wichtiger Radhauptweg aus dem östlichen Umland in die Universitätsstadt Erlangen. Vor der Umgestaltung des Dorfplatzes kamen die Radfahrer auf einem kombinierten Geh-und Radweg aus östlicher Richtung an die Rosenbacher Str. und mussten dem Kfz-Verkehr Vorrang geben. Die Platzneugestaltung bot die Möglichkeit, die bedeutende überörtliche Radwegeverbindung sichtbar zu machen und somit einen positiven Anreiz für den Radverkehr zu setzen. Ziel war es, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und eine Führungsform mit geringem Unfallrisiko, hoher Akzeptanz und guter Begreifbarkeit zu wählen. In einem aufwendigen Abstimmungsverfahren mit Planern, Polizei, Gemeinderat und Bürgerbeteiligung wurde ein Konzept entwickelt, das dann im Jahr 2019 umgesetzt wurde. Dabei fahren die Radfahrer bevorrechtigt auf rot markierten Schutzstreifen über die neue Verkehrsfläche. Der Anschluss im Osten erfolgt auf einem breiten Geh- und Radweg und im Westen in eine Fahrradstraße. Der Kfz-Verkehr aus südlicher Richtung wird durch ein Stopp-Schild und ein Schild VG Uttenreuth Ansprechpartner: Bürgermeister Frederic Ruth Projekthomepage: keine Angabe Selbstverständlich ist die Radabstellanlage überdacht und beleuchtet. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl bei der Neugestaltung des Dorfplatzes wie auch der Bushaltestelle beispielhafte, einladende Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger geschaffen wurde. Abgeschlossenes Projekt Planungsbeginn 2016, Bau und Fertigstellung 2019 Sichtbarkeit eines wichtigen überörtlichen Radweges herstellen und dadurch mehr Sicherheit für die Radfahrer erzeugen. Im Zuge der Umgestaltung der Verkehrsfläche Rosenbacher Str./Dorfplatz war es das Ziel, den in West-Ost-Richtung verlaufenden Radhauptweg sicher und bevorrechtigt in die neue Verkehrsführung einzuplanen. Bei der neuen Bushaltestelle sollte Bike & Ride durch eine ansprechende Radabstellanlage gefördert werden. 35

36 Radverkehrskonzepte und bauliche Anlagen QUELLE: ROMAN HOLST

37 BIKEPARK FC HUNDHEIM/STEINBACH 20 Förderung der radsportlichen Attraktivität im ländlichen Raum durch Bau eines Bikeparks Im Herbst 2018 kamen vier Jugendliche auf den FC Hundheim/Steinbach zu mit der Bitte, den bis dahin brachliegenden hinteren Teil des Sportgeländes nutzen zu dürfen. Sie wollten auf dieser Fläche mit der dort lagernden Erde eine Hügellandschaft errichten, auf der Tricksprünge mit dem Fahrrad möglich wären. Der FC Hundheim/Steinbach unterstützte die Idee, die Freude am Fahrradfahren zu fördern, den ländlichen Raum attraktiver für die Jugend zu gestalten und so zu einer Bewegungs- und Begegnungsstätte für die ganze Umgebung zu werden. Eine Radsport-Abteilung gab es zu diesem Zeitpunkt nicht. Anschließend wurden erste Informationen zum Thema Bikepark, Dirtline, Pumptrack gesammelt und div. Gutachten zum Gelände erstellt. Die Idee wurde bei LEADER- FC Hundheim/Steinbach 52 e.v. Ansprechpartner: Abt. Radsport, Vorstand: Bernd Dietrich Instagram: bikepark_hundheimsteinbach Badisch-Franken eingereicht und bezuschusst. Zur weiteren Finanzierung folgten Gespräche mit der Stadt Külsheim. Die restlichen Kosten trägt der Verein. Die finale Baufreigabe erfolgte im Juli Der Bau wurde Anfang August 2020 begonnen. Innerhalb der ersten beiden Wochen wurde die Erde zu Wellen aufgeschichtet und verdichtet als Grundlage für den Pumptrack. Parallel entstanden die großen Hügel für die Dirtline, die Rampen wurden eingebaut. In der letzten der nur drei benötigten Arbeitswochen wurde der Pumptrack asphaltiert und das umliegende Gelände mit Gras eingesät. Der Bikepark fügt sich gut in den angrenzenden Fußball-, Trainings- und Spielplatz ein. Mit dem Bau des Bikeparks wurde eine neue Attraktion im ländlichen Raum geschaffen. Gefördert werden neben dem Knapp gedrehte Runden = km (Mitte August bis 1. Oktober 2020) LEADER, Stadt Külsheim, Spenden, Eigenleistung Abgeschlossenes Projekt Von der Idee Ende 2018 bis zur Umsetzung im August 2020 (reine Bauzeit KW 32 bis 34 in 2020) Die radsportliche Attraktivität im ländlichen Raum wurde durch den Bau eines asphaltierten Pumptracks und einer Dirtline für Tricksprünge gefördert. Eine bisher in der Region eher unbekannte Sportart wurde dadurch in den Mittelpunkt gestellt. Der Park ist ein Treffpunkt der Generationen. Gefördert werden Spaß, Ausdauer, Geschicklichkeit, Rücksichtnahme und soziale Kontakte. Der Bikepark ist geeignet für Laufrad, Fahrrad, Mountainbike, Dirtbike, BMX, Scooter etc. 37

38 BIKEPARK FC HUNDHEIM/STEINBACH 20 Spaß auch Ausdauer, Geschicklichkeit, Rücksichtnahme und soziale Kontakte. Der Park ist geeignet für Laufrad, Fahrrad, Mountainbike, Dirtbike, BMX, Scooter etc. Die Strecke ist für jedermann frei befahrbar, eine Mitgliedschaft im Verein ist nicht erforderlich. Der Bikepark ist ein Leuchtturm-Projekt für die ganze Region sowie nicht nur Bewegungs-, sondern auch Begegnungsstätte der Generationen. Eine Radsport-Abteilung wurde gegründet, die Jugendlichen kümmern sich um den Bikepark sowie die Internetpräsenz. In den ersten beiden Monaten wurden knapp Runden gedreht, das entspricht ca gefahrenen Kilometern! Mögliche Kooperationen sind angedacht mit Schulen, Ferienangeboten, Fahrsicherheitstrainings, Workshops, Bike-Festivals. beliebtes Reiseziel. Radfahren in der Ferienlandschaft ist die Hauptattraktion für das touristische Gästeaufkommen. Der seit 40 Jahren bestehende Radweg Liebliches Taubertal Der Klassiker wurde seit 2009 schon viermal in Folge durch den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) mit der Höchstwertung von fünf Sternen ausgezeichnet. Zusammen mit dem Sportiven, dem Main-Tauber-Fränkischen Rad-Achter, zwölf Erlebnistouren und der Weinradreise sind rund Km Tourenvorschläge im Angebot. Der Bikepark liegt direkt am Radweg Liebliches Taubertal der Sportive. Das Liebliche Taubertal ist ein bundesweit und über die Landesgrenzen hinweg 38

39 MACHBARKEITSSTUDIEN FÜR RADSCHNELLWEGE IN DER METROPOLREGION HAMBURG 21 Das Projekt ist beispielhaft für eine länderund kommunenübergreifende Zusammenarbeit zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels. Basierend auf eine Potenzialanalyse (2007) wurde ein zu 80% mit rund 1 Mio. gefördertes Leitprojekt der Metropolregion Hamburg aufgelegt, in dem Machbarkeitsstudien für Radschnellwege in neun Korridore erstellt werden: Sieben gehen in Hamburg in das Veloroutennetz über, einer in Lübeck und einer zwischen Wismar und Schwerin. In einem Dachprojekt werden die Konkretisierung der baulichen Ausgestaltung mit den Ländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen abgestimmt und erste Strategien zu Förderung, Finanzierung und Trägerschaft bereitgestellt. Ein weiteres Dachprojekt befasst sich mit der Projektkommunikation. Metropolregion Hamburg Die Projektleitung übernahm der Kreis Pinneberg. Für das Projektmanagement wurde eine Stelle in der Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg eingerichtet. Die Ausarbeitungen in allen Dachprojekten und Trassen werden durch interkommunale Arbeitskreise koordiniert, zur baulichen Gestaltung in Zusammenarbeit mit den Landesministerien und zu den Trassen mit den anliegenden Kommunen. Die Gesamtsteuerung liegt bei der Metropolregion Hamburg. Um Hinweise auf bereits genutzte Wege und vorhandene Barrieren zu erhalten, wurde eine zweistufige Bürgerbeteiligung aus einem Online-Verfahren und Workshops vor Ort vorgeschaltet. Beide waren auch Anlässe für die Projektkommunikation nach außen. Die Rückmeldungen waren sehr konstruktiv und haben den Rückhalt in der Region deutlich gestärkt. Ansprechpartner: Susanne Elfferding (Doctor of Engineering, Waseda University) susanne.elfferding@metropolregion.hamburg.de Projekthomepage: Machbarkeitsstudien für neun Radschnellwege in der Metropolregion Hamburg (sieben im Zulauf auf HH) Starke interkommunale Kooperation, Vorzugstrassen gefunden, Maßnahmensteckbriefe in Ausarbeitung 1,2 Mio., 80% durch Metropolregion Hamburg Projektplan in Ausarbeitung September 2018 bis Juni 2021 Vorbereitung von Infrastruktur für Fahrradpendler in der Region: Fördern von E-Mobilität (Pedelecs), Intermodalität und Stärkung des Umweltverbunds, Staureduzierung und Entlastung bestehender Infrastruktur. Starker Zusammenhalt in der Region: 13 Projektpartner in vier Ländern, Einbindung der Länder bei Gestaltungsvorgaben und der Gemeinden bei Trassenfindung und Ausarbeitung der Steckbriefe. Konsensbasierter Ansatz bringt dem Projekt Rückenwind in der Region. 39

40 MACHBARKEITSSTUDIEN FÜR RADSCHNELLWEGE IN DER METROPOLREGION HAMBURG 21 Bei der Ausarbeitung der Vorzugstrassen wurde Wert auf eine gute Integration in Stadt und Landschaft gelegt. Die Wege sollten möglichst viele Arbeitsstätten und Wohnorte verbinden. Um gleichzeitig die Spielräume zur Realisierung intermodaler Verkehrsprozesse (Mobilitätsketten) zu erhöhen, orientierte sich die Trassenfindung vorrangig an der vorhandenen ÖPNV-Infrastruktur. Sie sollen möglichst vorhandene Wege nutzen und auch während der Bauphase durchgängig befahrbar sein. Daher werden für komplexe Maßnahmen kurzfristige und langfristige Möglichkeiten aufgezeigt. Die Machbarkeit der Vorzugstrassen wurde mit Fachdienststellen (insbesondere Stadtentwicklung sowie Umwelt- und Naturschutz) und Verkehrsunternehmen (insbesondere DB und regionale Bus- und Bahnunternehmen) abgestimmt. Auch eine erste Verbändebeteiligung hat stattgefunden. Die Vorzugstrassen wurden dann in der Kommunalpolitik vorgestellt und diskutiert. Aufbauend auf die Vorzugstrassen werden Maßnahmensteckbriefe ausgearbeitet, die als Grundlage für konkrete Planungen vor Ort herangezogen werden können. Auch sie werden mit Fachbehörden und weiteren Betroffenen abgestimmt und in der Kommunalpolitik vorgestellt. Parallel werden schon die ersten Schritte zur Umsetzung durchgeführt. So öffnen sich zum Beispiel in der Freien und Hansestadt Hamburg durch Stadtentwicklungsprojekte Zeitfenster für die frühzeitige Realisierung von Trassenabschnitten. 40

41 BELEUCHTUNG RADWEG GÜNZENHAUSEN ECHING 22 Den Wunsch nach einer Beleuchtung dieses Radwegs gab es schon länger, allerdings waren konkrete Maßnahmen lange daran gescheitert, dass der Landkreis als Eigentümer eines Großteils des Wegs eine Beleuchtung für nicht erforderlich gehalten hat (und immer noch für entbehrlich hält...). Hinzu kommt, dass konkrete Planungen dadurch gehemmt wurden, dass die A 92 über die der Weg führt demnächst (was immer das bei den zuständigen Behörden derzeit heißt ) ausgebaut werden soll und damit keine Planungssicherheit hergestellt werden konnte. Im Zusammenhang mit der Haushaltserstellung 2018 wurden dann erstmals Mittel in den Gemeindehaushalt eingestellt, im Sommer 2018 stimmte dann auch das Landratsamt der Errichtung der Beleuchtung zu natürlich ausdrücklich mit der Maßgabe, dass die Kosten ausschließlich von der Gemeinde zu tragen sind. Stefan Heckl Ansprechpartner: Georg Metz Georg.Metz@eching.de Projekthomepage: keine Angabe Da der Ausbau der A 92 nach wie vor auf sich warten lässt, hat die Gemeinde nunmehr den nördl. Teil des Wegs (rd. 780 m) mit Solarleuchten, kombiniert mit sog. Bewegtem Licht, ausgestattet. Der restliche Weg dazu gibt es bereits einen entsprechenden Beschluss im Gemeinderat wird dann nach dem Ausbau der A 92 vorrausichtlich ebenso beleuchtet werden. Das wirklich Innovative an dieser Art Beleuchtung ist die Kombination von Solarleuchten und Bewegtem Licht : Trotz der Verschattung durch Bäume und Sträucher funktioniert das sehr gut. Wir hatten zwar am Anfang (und z.t. noch immer) Bedarf an Nachstellungen (in Sachen Steuerung / Brenndauer mit 100% / Abschattung gegen vorbeifahrende Autos usw.), aber der erste Winter hat gezeigt, dass i.d.r. selbst in den besonders kurzen Nächten kurz vor Weihnachten bis nach Dreikönig ( Rauhnächte XXL ) am Morgen um 6:00 Uhr meistens keiner (manchmal einer, ausnahmsweise mal auch zweien) der Lampen der Saft ausgegangen ist. Beleuchtung des Radwegs zwischen Günzenhausen und Eching 780 m (von m) abgeschlossen Über bisher; ausschließlich Gde. Eching Abgeschlossenes Projekt 2018 bis 2020 (erste Bauabschnitt) Aus der Bevölkerung wurde immer wieder der Wunsch nach einer Beleuchtung des Radwegs von Günzenhausen nach Eching geäußert. Der Weg verläuft nur z.t. entlang einer Kreisstraße und ist selbst da an manchen Stellen nicht / schlecht einsehbar, sodass insbesondere Radfahrerinnen oft unsicher waren, ob sie den Weg benutzen sollen oder doch die (nicht ungefährliche, weil viel befahrene) Kreisstraße. Unabhängig von diesem Aspekt bietet ein beleuchteter Radweg generell zusätzliche Sicherheit. 41

42 BELEUCHTUNG RADWEG GÜNZENHAUSEN ECHING Das Bewegte Licht dient natürlich in erster Linie dazu, den Energiebedarf möglichst gering zu halten (im Winter ist das Verhältnis Ladezeit zu Dunkelheit ja doch wenig günstig ), hat aber einen ganz wichtigen Nebeneffekt, der ausdrücklich von uns gewünscht war und der auch gewürdigt werden sollte: Dadurch, dass die Lampen den Großteil der Zeit nur mit etwa 10% laufen und erst bei Annäherung durch einen Radler/eine Radlerin oder einen Fußgänger/eine Fußgängerin hochfahren, ist natürlich auch die Umweltverschmutzung durch Licht ( Lichtsmog ) drastisch reduziert: Das tut auch den Insekten und Vögeln gut! 22 Die Beleuchtung des Radwegs trägt dazu bei, dass dieser besser genutzt wird, und spart so indirekt so manche Autofahrt mit all ihren negativen Nebeneffekten(Abgase / Stau / Platzmangel). Die Beleuchtung mittels Solarlampen ist energetisch vorbildlich und die Kombination mit Bewegtem Licht aus Gründen des Umweltschutzes sehr positiv zu bewerten! Dieser Dreifacheffekt ist es, der unser Projekt in den Augen des Verfassers zu einem würdigen Kandidaten für den Deutschen Fahrradpreis macht und weswegen wir uns um diese Auszeichnung bewerben! 42

43 RADVERKEHRSKONZEPT FÜR DEN KREIS PINNEBERG Kreis Pinneberg, Projektleitung Radverkehrskonzept Ansprechpartner: Birgit Schucht Projekthomepage: Der Kreistag hat die Verwaltung im Dezember 2018 beauftragt, ein Radverkehrskonzept für den Kreis Pinneberg unter Hinzuziehung einer externen Expertise zu erstellen. Dafür wurden für 2019 Haushaltsmittel in Höhe von und für 2020 weitere Mittel in Höhe von zur Verfügung gestellt. Innerhalb der Verwaltung wurde eine hauptamtliche Projektleitung zur Verfügung gestellt, die als Stabsstelle direkt bei der Fachbereichsleitung Ordnung angesiedelt ist. Der Kreis hat mit seinen strategischen Zielen festgeschrieben, Aktivitäten zum Klimaschutz und zu Nachhaltigkeit zu initiieren, die Verkehrsinfrastruktur sicherzustellen und im Sinne der Mobilitätswende zu optimieren sowie die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Mit einem Radverkehrskonzept soll, von diesen Zielen abgeleitet, das Radfahren attraktiver gemacht und der Anteil am Modal Split erhöht werden. Es wurde eine begleitende Projektgruppe eingerichtet. Mitglieder sind neben den Vertretungen aller Fraktionen des Kreistages der ADFC sowie alle Facheinheiten des Kreises wie Verkehrsbehörde, Tiefbau als Unterhaltungseinheit der Kreisradwege, das Regionalmanagement sowie die Projektleitung. Das Radverkehrskonzept beinhaltet eine Bestandsaufnahme aller Radwege an Bundes-, Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen, bewertet den Sanierungsbedarf anhand einer Prioritätenfestlegung, zeigt Lückenschlüsse auf und trifft Aussagen zur Radwegebenutzungspflicht. Eingeflossen in die Bewertung ist eine Online-Beteiligung, bei der alle Interessierten auf einer Karte Schwachstellen eintragen konnten. Die Online-Beteiligung wurde in den Medien öffentlichkeitswirksam beworben. Die Beteiligung war überwältigend. Das Konzept wurde im Juni 2020 durch den Kreistag fast einstimmig verabschiedet. Die Projektgruppe hat den gesamten Erstellungsprozess begleitet. Nach der Fertigstellung geht es nun um die Umsetzung der Maßnahmen infrastrukturell, insbesondere wird aber auch die Öffentlichkeitsarbeit im Fokus stehen, um das Bewusstsein für den Radverkehr im Rahmen der Bevölkerung zu stärken und den Radverkehrsanteil zu erhöhen. Der Fachausschuss wird regelmäßig informiert. Das Besondere an dem Projekt, das auf Dauer angelegt ist, ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Politik, ADFC, allen Facheinheiten und den kreisangehörigen Kommunen, die regelmäßig informiert werden, darüber hinaus finden Austauschgespräche und Beratungen statt. Die Bürger*innen werden regelmäßig über die Medien über Aktuelles zum Thema Radverkehr informiert. Im Geoinformationsportal wird das Radwegenetz öffentlich zur Verfügung stehen. Besonders ist auch die fachliche personelle Ressource, die innerhalb der Verwaltung durch eine Vollzeitstelle zur Verfügung steht. Durch die Mitgliedschaft bei RAD.SH seit diesem Jahr findet auch ein Austausch und eine Vernetzung über den Kreis hinaus statt. Ebenso wird eine aktive Mitarbeit geleistet. 23 Erstellung eines Radverkehrskonzeptes Konzept ist erstellt, wird laufend umgesetzt, regelmäßige Kommunikation für Konzept aus Kreismitteln Projekt in Ausarbeitung Seit März 2019 fortlaufend Das Radverkehrskonzept bewertet alle Radwege im Kreis an Bundes-, Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen, starker Rückhalt in der Politik vorhanden, personelle Ressource in der Verwaltung steht zur Verfügung, Online-Beteiligung hat stattgefunden, Projektgruppe tagt regelmäßig zu allen Radthemen, alle Fraktionen des Kreistages, ADFC und Facheinheiten des Kreises sind hier vertreten, regelmäßige Information und Unterstützung der kreisangehörigen Kommunen findet statt, Kreis ist Mitglied bei RAD.SH. 43

44 DIE RHEINISCHE APFELROUTE & RVK E-BIKE (GEMEINSCHAFTSBEWERBUNG) 24 Projektträger sind der Rhein-Voreifel Touristik e.v. (RVT) als Tourismusverein für die Region und die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) als kommunales ÖPNV- Unternehmen. Der RVT kümmert sich um die komplette Umsetzung des Radweges und dessen touristische Vermarktung. Die Regionalverkehr Köln kümmert sich um die E-Bike-Verleihstationen (in Kooperation mit der Fa. nextbike), deren Instandhaltung sowie Vermarktung und die dazugehörige App. Das Projektgebiet umfasst den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis mit den Kommunen Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg die Region Rhein-Voreifel. Das Leihsystem der RVK verfügt zudem noch über eine weitere Station im angrenzenden Weilerswist (Kreis Euskirchen). Im Rahmen der Projektumsetzung wurde also eine komplett neue touristische Radroute rund um das Thema Landwirtschaft und Kulturlandschaft konzipiert und umgesetzt sowie sieben E-Bike- Verleihstationen mit je zehn Rädern in der Region installiert, in jeweils enger Kooperation mit den beteiligten Kommunen. Zur Entdeckung der Wiege des europäischen RVT e.v. & RVK GmbH Plantagenanbaus stehen Gästen und Bevölkerung nun also 70 Leihbikes zur Verfügung. Die mit drei Sternen klassifizierte ADFC-Qualitätsradroute zeichnet sich auch durch ihr großes Partnernetzwerk aus, welches rund 50 Betriebe umfasst, die als zertifizierte Partner der Route für Gäste besondere Angebote und Dienstleistungen vorweisen. Die Besonderheit des Leihsystems ist seine Flexibilität sowohl beim Leihen als auch bei der Rückgabe der Räder. Beide Projekte starteten nahezu zeitgleich im Mai Allerdings arbeiten beide Partner bereits jetzt an der Weiterentwicklung. Das RVK e-bike wird in 2021 aufgrund der bisherigen sehr positiven Resonanz signifikant ausgebaut mit zusätzlichen festen Stationen und 35 Rädern. Neben weiteren Entleih- und Abgabemöglichkeiten für die E-Bikes in der Region sind auch noch weitere attraktive Infrastrukturelemente entlang der Apfelroute geplant (Liegebänke, Spielplatzelemente, Streuobstbäume). Ziel des Projektes ist es, die Region als drittgrößtes Obst- und Gemüseanbaugebiet Deutschlands bekannter zu machen und nachhaltig mit einem E-Bike-Angebot Ansprechpartner: Eva Konrath / Christian Seul eva.konrath@rhein-voreifel-touristik.de Projekthomepage: Neue touristische Radwegeroute (Rheinische Apfelroute) in Kombination mit 24/7-E-Bike-Verleih (RVK e-bike) Umsetzung der Apfelroute mit zwölf Rastplätzen (+ kostenlose Radkarte), sieben E-Bike-Verleihstationen Apfelroute: EU-Förderung, RVK e-bike: Bundesförderung Projektplan in Ausarbeitung Apfelroute: Projektlaufzeit 2017 bis II. Quartal 2021, RVK e-bike: Mai 2019 zunächst April 2024 Die rheinische Apfelroute beleuchtet die wichtigsten touristischen und kulturlandschaftlichen Aspekte der Region auf einem Radrundweg mit sechs kommunalen Nebenschleifen (insgesamt 250 Radkilometer) und das RVK e-bike bietet entlang dieser Route ein 24/7-Verleihsystem für E-Bikes, mit dem Einheimische wie auch Gäste bequem u.a. per App E-Bikes direkt vor Ort entleihen und damit die Apfelroute sowie die Region erkunden können. 44

45 DIE RHEINISCHE APFELROUTE & RVK E-BIKE (GEMEINSCHAFTSBEWERBUNG) 24 für Gäste und Bevölkerung zu erschließen. In einem nächsten Schritt möchten wir die gemeinsamen Vermarktungsaktivitäten intensivieren. Gerade durch unsere Topografie bieten wir uns als Radregion auch für Familien und Best Ager an. Unsere Gemeinschaftsbewerbung sollte den Wettbewerb gewinnen, da die Partnerprojekte Rheinische Apfelroute und RVK e-bike sich ideal und in einer in der Form einzigartigen Weise ergänzen. Sie vereinen die Bereiche Fahrrad-Infrastruktur und -Dienstleistung in harmonischer Weise und führen somit zu einer signifikanten Stärkung des Radverkehrs in der Region. Zudem erfreuen sich beide Projekte seit dem Start im Mai 2019 bereits einer breiten Resonanz durch die Bevölkerung und werden somit sehr gut angenommen. 45

46 QUALITÄTSSTANDARDS UND MUSTERLÖSUNGEN FÜR DAS RADNETZ HESSEN SICHER RAD FAHREN FÜR ALLE erfüllen sollte. Das landesweite Radnetz soll mit Radschnellverbindungen und Raddirektverbindungen dort ausgebaut werden, wo mit einem entsprechend hohen Radverkehrsaufkommen zu rechnen ist. Nur mit einem zusammenhängenden Radnetz mit einheitlicher und nachvollziehbarer Gestaltung kann das Fahrrad sein Potenzial im Alltagsverkehr voll entfalten. Mit den Qualitätsstandards und Musterlösungen werden Planerinnen und Planer dabei unterstützt, eine attraktive Infrastruktur für den Radverkehr in Hessen zu schaffen, die auch die Besonderheiten von Pedelecs und Sonderrädern berücksichtigt. Sie beschreiben die Einsatzbedingungen und Qualitätsanforderungen unterschiedlicher Elemente im hessischen Radnetz, das drei Ausbaustufen definiert: Radschnellverbindungen Raddirektverbindungen Radverbindungen inkl. der Hessischen Radfernwege Die Vorgaben aus den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen der FGSV bilden die Ausgangsbasis, die jede Radverkehrsanlage im landesweiten Radnetz mindestens Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Ansprechpartner: Dr. Klaus Dapp Projekthomepage: Der Einsatz der jeweiligen Qualitätsstandards richtet sich nach der zu erwartenden Radverkehrsbelastung und der Bedeutung für den Alltagsradverkehr, der im Fokus der Qualitätsstandards und Musterlösungen steht. Erstmals werden nach den Nutzenden differenzierte Qualitätsanforderungen angewandt, um die verschiedenen Bedürfnisse der Nutzenden und der Nochnicht-Nutzenden zu berücksichtigen. Als Unterscheidungskriterium dienen dabei die Kompetenzen der Radfahrenden im Alltagsradverkehr und die daraus abgeleiteten Anforderungen. Das gesamte Spektrum wird dabei im Sinne einer einfachen Handhabbarkeit in drei Kategorien entsprechend den Nutzergruppen und deren bevorzugten Netzen vereinfacht: das Schulnetz, bei dem wenig verkehrsgeübte Schülerinnen und Schüler die relevante Nutzergruppe sind, das Radnetz, auf dem der weniger verkehrsgeübte Alltagsradverkehr die relevante Nutzergruppe ist, und das Radzusatznetz, das als Zusatz für den verkehrsgeübten, zielorientierten Alltagsradverkehr ausgerichtet ist. Die Einsatzbereiche der unterschiedlichen Führungsformen (baulich getrennte Radwege, Fahrradstreifen, Fahrradstraßen, Fahrradzonen, Tempo-30-Zonen) werden dabei abhängig vom jeweiligen Netz (Schulnetz, Radnetz, Radzusatznetz) und den darauf zu erwartenden Radlerinnen und Radlern definiert. Die Definition von Schwellenwerten, insbesondere für Geschwindigkeiten und Anzahl der Kraftfahrzeuge für die einzelnen Führungsformen, 25 Umfassende Planungsstandards zur Schaffung einer hochwertigen/ attraktiven Rad-Infrastruktur für alle Erstellung aktueller und praxisgerechter Planungsstandards für die Verwaltung und Planungsbüros Komplette Finanzierung durch das Land Hessen Abgeschlossenes Projekt Erarbeitung der ergänzten 2. Auflage in 2020 Mit den Qualitätsstandards und Mus terlösungen werden Planerinnen und Planer dabei unterstützt, eine attraktive Infrastruktur für den Radverkehr in Hessen zu schaffen. Sie entwickeln die Regelwerke praxisgerecht weiter, berücksichtigen Pedelecs bzw. Sonderräder und definieren erstmals an den Nutzenden orientierte Qualitätsanforderungen. Sie gelten für Projekte an Bundes- bzw. Landesstraßen und unterstützen Kreise, Städte und Gemeinden dabei, eine hochwertige Rad-Infrastruktur vor Ort zu schaffen. 46

47 QUALITÄTSSTANDARDS UND MUSTERLÖSUNGEN FÜR DAS RADNETZ HESSEN SICHER RAD FAHREN FÜR ALLE berücksichtigt die objektive Sicherheit ebenso wie das Sicherheitsempfinden. Die Qualitätsanforderungen für das Radnetz Hessen gelten für die Projekte an Bundes- bzw. Landesstraßen und unterstützen Kommunen dabei, eine hochwertige Infrastruktur für den Radverkehr vor Ort zu schaffen. Zudem werden die Musterlösungen und Qualitätsstandards bei der finanziellen Förderung durch das Land Hessen zur Prüfung der Förderfähigkeit angewandt. 25 Ziel der Qualitätsstandards und Musterlösungen ist es, in Hessen eine attraktive Rad-Infrastruktur für alle zu schaffen. 47

48 RADVERKEHRSPROJEKT SALZER STRASSE IN SCHÖNEBECK (ELBE) 26 Der Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Schönebeck (Elbe) stellte für den Trassenabschnitt Salzer Straße eine Radweg-Netzlücke in der Nord-Süd-Verbindung Elberadweg sowie der Ortsteile Grünewalde nach Bad Salzelmen dar. Der Verkehr in der Salzer Straße wurde vor der Maßnahmendurchführung auf zwei Fahrbahnen als Einbahnstraße (Süd- Nord-Richtung) geführt. Aufgrund der unzureichenden Gehwegbreite muss der Radverkehr in dieser Richtung die Fahrbahn benutzen. Ein fließender Radverkehr in der entgegengesetzten Richtung (Nord- Süd-Richtung) war komplett nicht möglich. Radfahrer waren somit gezwungen, lange Umwege zu fahren oder ihr Rad streckenweise zu schieben. Ein großer Anteil von Radfahrern lehnte dies jedoch ab. Folglich fuhr man dann mit dem Rad widerrechtlich auf dem Gehweg in nördlicher Richtung (bzw. nutzte lieber das Auto). Diese ordnungswidrige Gehwegnutzung führte aber regelmäßig zu Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern. Ein weiterer Konfliktpunkt auf der Salzer Straße war der Knotenpunkt mit der Söker Straße sowie dem Bahnbrückental. Hier Stadt Schönebeck (Elbe) kam es zu einem erhöhten Gefahrenpotenzial. Die Radfahrer, die vorher unerlaubt auf dem Gehweg fuhren, stiegen dann nicht am Knoten Salzer Straße/Söker Straße ab, um mit den Fußgängern die Straße zu queren, sondern fuhren, unabhängig davon, ob auf den kreuzenden Straßen Rot oder Grün angezeigt wurde, in Richtung Bahnbrückental. Die Stadt Schönebeck hatte mit einer verkehrstechnischen Untersuchung eine geeignete Radverkehrsführung auf der Salzer Straße betrachtet. Die folgende Verkehrsplanung beinhaltete, eine der beiden Einrichtungsfahrbahnen von Süd nach Nord zu schließen, um sie dann als Radweg für den Radverkehr aus nördlicher Richtung in südlicher Richtung vorzuhalten. Mit fachlicher Diskussion in Ausschüssen und der Arbeitsgruppe Rad sowie öffentlicher Beteiligung wurde 2020 die bauliche und verkehrsregelnde Umsetzung der Maßnahme von der Stadt als Baulastträger durchgeführt. Nach anfänglicher Eingewöhnung wird die Verkehrsführung mittlerweile sehr gut angenommen. Durch die besondere Lösung konnten Reduzierungen von Parkplätzen für die Andienung der Ansprechpartner: Herr Oberbürgermeister Bert Knoblauch Projekthomepage: Lückenschluss Radweg Altstadt (Elbe bis Bad Salzelmen) Fachplanung und bauliche Umsetzung mit Schaffung einer durchgängigen, sicheren Radwegführung Eigenmittel + EFRE (nachhaltige Mobilität) Abgeschlossenes Projekt Umsetzung August bis September 2020 Die besondere Radwegführung in der Salzer Straße ermöglicht einen weiteren Lückenschluss im Radwegenetz der Stadt. Mit der Umsetzung ist die konfliktarme Nutzbarkeit für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere Radfahrer und Fußgänger, sowie die touristische Fahrradroute zwischen Elbe und Bad Salzelmen gegeben. Die gegenläufige Radwegführung in der Einbahnstraße unter Beibehaltung der bestehenden Andienungen sowie Längsparker erreichte eine gute Akzeptanz der Verkehrsteilnehmer und Anlieger. 48

49 RADVERKEHRSPROJEKT SALZER STRASSE IN SCHÖNEBECK (ELBE) Mit der Ergänzung der Salzer Straße durch eine sichere Radverkehrsanlage konnte neben der erheblichen Verbesserung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer eine Verringerung des CO2-Ausstoßes durch eine Verlagerung des Nutzerverhaltens zugunsten des Radverkehrs erwartet werden. Trotz anfänglicher Befürchtungen hat sich die zugegeben besondere, aber verkehrsrechtlich zulässige Realisierungsvariante in den zurückliegenden Monaten als zielführende und nachhaltige Lösung bewiesen. 26 ansässigen Innenstadthändler und Dienstleister weitestgehend vermieden werden (Akzeptanz Händler). Die o.g. Konflikte haben sich erheblich gelegt. Gerade für die Rad fahrenden Kinder hat sich die Sicherheit des Schulweges enorm erhöht. Besonders die Einwohner des Ortsteiles Elbenau haben so die Möglichkeit, mit dem Fahrrad die Innenstadt und den Bahn-Haltepunkt gut zu erreichen. 49

50 INTEGRIERTES VERKEHRSKONZEPT HALBERSTADT INNENSTADT 27 Förderung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes; Reduzierung MIV; Förderung Barrierefreiheit Die Halberstädter Innenstadt ist einerseits durch ein altstadttypisches Straßennetz und andererseits durch überdimensionierte Verkehrsräume charakterisiert, die Ursache für eine räumlich-funktionale Trennung Altstadt Stadtzentrum sind. Weiterhin wird das Zentrum geprägt durch umfangreiche als Fußgängerzone eingerichtete Bereiche am Breiten Weg, Fischmarkt, Holzmarkt und Hinter dem Richthause. Auf dem Weg zur barrierefreien Kommune und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Klimawandels will sich die Stadt zukunftsfähig ausrichten. Das für eine historische Innenstadt untypisch großzügige Platzangebot soll als Chance genutzt werden, Angebote für eine höhere Aufenthaltsqualität und Nutzungsvielfalt zu schaffen und Maßnahmen zur Begegnung der Folgen des Klimawandels zu ergreifen. Die verbliebene kleinteilige Altstadt mit zum Teil schmalen Straßen und Stadt Halberstadt Gassen ist dabei konzeptionell mit dem übrigen System in Einklang zu bringen. Strategisches Ziel der Stadtentwicklung ist es, die zum Teil durch überdimensionierte Verkehrsräume zerklüftete Innenstadt neu zu ordnen und als attraktive Stadträume neu zu gestalten. Wesentliches Ziel des Verkehrskonzeptes ist es, Lösungsvorschläge zu folgenden Problembereichen zu erarbeiten: Die Förderung des Fußgänger- und Radverkehrs als gesundheitsfördernde und energiesparende Verkehrsarten Berücksichtigung der Belange eines attraktiven ÖPNV-Angebotes mit dem Ziel einer Ausweitung des ÖPNV bzw. einer Erhöhung seines Anteils am Modal Split Deutliche Reduzierung des motorisierten Durchgangsverkehrs durch die Innenstadt, dabei Sicherung der Erreichbarkeit der einschlägigen Ziele Ansprechpartner: Martin Habsick Projekthomepage: Konzeptbeschluss; Gründung Lenkungsgruppe Umsetzung; Umsetzung vereinzelter Maßnahmen/ Teilmaßnahmen Städtebaufördermittel inkl. Eigenanteil Projekt in Ausarbeitung Erarbeitung Konzept: 2017 bis 2019; Beschluss durch Stadtrat: Februar 2020; Umsetzungshorizont bis 2030 Das Integrierte Verkehrskonzept gibt der Stadt Halberstadt einen Leitfaden zur Förderung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes an die Hand. Ein Portfolio aus 29 verschiedenen, stets ineinandergreifenden Maßnahmen wird zu einer effektiven Förderung des Radverkehrs und der weiteren Verkehrsmittel des Umweltverbundes beitragen. Verschiedene Finanzvolumina und realistische Umsetzungszeiträume lassen ein dynamisches Voranschreiten der Ziele einer finanzschwachen Kommune zu. 50

51 INTEGRIERTES VERKEHRSKONZEPT HALBERSTADT INNENSTADT Ein breit angelegter Beteiligungsprozess aller relevanten Behörden, Interessenvertreter und der Bevölkerung haben als Endprodukt ein dynamisch anwendbares Konzept hervorgebracht. Detailliert durchdachte Maßnahmenbündel und Einzelmaßnahmen lassen sich losgelöst, aber auch in Verbindung miteinander umsetzen und sorgen für ein stetiges Vorankommen und Erreichen der übergeordenten Mobilitätsziele der Stadt Halberstadt. 27 Die gute Anwendbarkeit bzw. die dynamische Umsetzung des Konzeptes zeigt sich in dem Arbeitskreis, der seit dem Beschluss des Konzeptes an seiner Umsetzung arbeitet. Verlangsamung / Verstetigung des motorisierten Individualverkehrs und damit Reduzierung von Lärm- und Schadstoffbelastung in der Innenstadt Aufteilung der Flächen für die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer im Sinne einer modernen und nachhaltigen Mobilität sowie eines sparsamen Umganges mit den Ressourcen Erhöhung der Aufenthaltsqualität und Nutzungsvielfalt in den öffentlichen Räumen Verbesserung der Barrierefreiheit Erhöhung der Sicherheit und des Sicherheitsempfindens für alle Verkehrsteilnehmer Optimierung des ruhenden Verkehrs und Vorschlag für eine effiziente Parkraumbewirtschaftung als Instrument zur Erreichung der vorher genannten Ziele 51

52 Innovative Fahrradstationen und Ladestationen für E-Bikes QUELLE: ROMAN HOLST

53 VOLLAUTOMATISCHES FAHRRADPARKHAUS 28 Attraktive Abstellmöglichkeiten sind ein wichtiger Beitrag zum Modal Shift. Fahrradboxen sind flächenintensiv. Diese Flächen standen nicht zur Verfügung. Mit einer Grundfläche von rund 55 m² ist das Parkhaus flächenschonend und kann in den bestehenden Raum integriert werden. Weitere Versiegelung von Flächen, der Rückbau von Grünflächen und Bäumen konnte so vermieden werden. Das Fahrradparkhaus (FPH) wird 122 Plätze bieten. Fast alle gängigen Fahrräder und Pedelecs können eingelagert werden. Der Ein- und Auslagerungsprozess erfolgt vollautomatisch. Das FPH braucht nicht betreten zu werden. Die Ein- oder Auslagerung dauert max. 18 Sekunden je Fahrrad ab der Identifikation. Dies ermöglicht eine hohe Stundenleistung an Ein- und Auslagerungsvorgängen und ist wichtiger Bestandteil des Komforts. Neben Dauernutzern stehen die verfügbaren Restkapazitäten auch Wechselnutzern zur Verfügung. Durch innovatives Ticketing sollen vermehrt Nutzer über die klassische Zielgruppe der Pendler angesprochen werden. Spezielle Party- oder Wochenendtarife sprechen neue Nutzergruppen an Stadt Heilbronn Amt für Straßenwesen und ermöglichen auch mit hochwertigen Fahrrädern Schienenverkehrsangebote zu nutzen. Durch ein Buchungssystem auf App-Basis wird gewährleistet, dass Nutzer einen Platz vorbuchen können, um so schon bei Fahrtantritt sicher zu sein, dass ein freier Platz für sie bei Ankunft am FPH verfügbar ist. Ein Bedienterminal am FPH bietet spontanen Nutzern die Möglichkeit, vor Ort das Angebot ebenfalls zu nutzen. Erläuterungsvideos, eine Step-by-Step- Anleitung und weitere grafische Elemente ermöglichen eine intuitive Bedienung. Im Falle einer Störung wird geprüft, Nutzern die Weiterfahrt mit anderen Verkehrsmitteln bis zu einer bestimmten Kostengrenze zu ermöglichen (ÖPNV, Taxi, E-Scooter-Verleih). Beim FPH wird eine Sammelschließanlage kostenfrei zur Verfügung stehen. Die 14 Fächer sind groß genug zur Lagerung von typischem Zubehör und verfügen über eine Lademöglichkeit. Die Fassade des FPH ist, bis auf einen Sockelbereich, vollverglast ausgeführt. Notwendige Maßnahmen zum Vogelschutz auf Basis des aktuellen Stands der Technik Ansprechpartner: Stefan Papsch Projekthomepage: radverkehr/fahrradparkhaus.html Ganzheitliches, vollautomatisches Fahrradparkhaus am Heilbronner Hauptbahnhof Das Fahrradparkhaus befindet sich aktuell im Bau. Bundes- und Landesmittel, Stadt Heilbronn Projekt in Ausarbeitung 2020 bis 2021 Die Stadt Heilbronn baut ein attraktives polygonales, mehrgeschossiges und vollautomatisches Fahrradparkhaus zur diebstahl- und witterungsgeschützten Abstellung von 122 Fahrrädern. Die Bedienterminals ermöglichen sowohl einen festen Nutzerkreis als auch Tages-/Wochen-/ Monatsnutzer (auch Wechselnutzer genannt). Folgende Aspekte heben es von vergleichbaren Vorhaben ab: Berücksichtigung naturschutzrechtlicher Belange, städtebauliche Integration, Bedienkomfort, Flächeneffizienz und Kompaktheit. 53

54 VOLLAUTOMATISCHES FAHRRADPARKHAUS 28 werden umgesetzt. Hierzu wird die Glasfassade entsprechend beschichtet. Funktion und Form sollen hier in Einklang gebracht werden, um dem Standort gerecht zu werden. So ist der Vogelschutz nicht nur Teil der Wortbildmarke, sondern hilft beim Temperaturmanagement des FPH. Die Beleuchtung wird insektenfreundlich ausgeführt. Es ist vorgesehen, dass die Effektbeleuchtung nicht alles Licht nach außen gibt, sondern ein signifikanter Anteil auch nach innen stahlt. Damit soll in Zusammenhang mit der Vollverglasung ein Technikschaukasten Fahrradparkhaus realisiert werden. Zudem werden Angsträume im Umfeld vermieden. So ist das FPH nicht nur eine Maschine zur Unterbringung von Fahrrädern, sondern auch eine markante Landmarke in der Stadtlandschaft mit hohem Wiedererkennungswert und ein bildgewaltiger Ausdruck der Wertigkeit des Fahrradfahrens. 54

55 FAHRRADHÄUSER Gerade in dicht besiedelten, innerstädtischen Bereichen mangelt es an sicheren und bequemen Unterbringungsmöglichkeiten für Fahrräder. Sowohl in Altbauten wie auch bei neueren Häusern fehlen ausreichende Stellplätze für Fahrräder; zudem erschweren meist unwegsame Kellerstiegen den Transport der Räder. In der Folge werden Fahrräder gerade auch im Alltagsverkehr nicht so häufig genutzt, wie es sonst möglich wäre. Vor fünf Jahren hat der ADFC Dortmund den Bestand an Fahrradhäusern vom VCD Dortmund übernommen und kontinuierlich ausgebaut. Dabei ist die Nachfrage ständig gestiegen. Zurzeit haben wir weitere sieben Fahrradhäuser in der Ausführung. Wir kümmern uns in Dortmund um die Auswahl eines geeigneten Platzes auf öffentlichen Wegen, beraten die Nutzer bei der Bildung ihrer Gemeinschaft, beantragen die Gestattung durch die Stadt, beantragen die städtische Förderung, geben die Herstellung des Fahrradhauses in Auftrag, versichern die Fahrradhäuser und betreuen die Nutzergemeinschaften. Da immer häufiger auch ältere Personen Interesse an den Fahrradhäusern haben und zunehmend Pedelecs genutzt werden, müssen wir unsere bisherigen Baupläne für die Häuser überarbeiten bzw. neu erstellen. Möglichst für alle Räder sollen Lifts angebracht werden, um das Einhängen in die Haken des Rondells zu erleichtern. Damit muss auch der Grundriss der Häuser, die sämtlich Einzelanfertigungen sind, etwas vergrößert werden. Derzeit laufen die Gespräche mit der von uns beauftragten Werkstatt über diese Neugestaltung. Über den lokalen Bereich hinaus werden wir häufig auch von Interessenten und Kommunen in ganz Deutschland angesprochen, denen wir unser Projekt vorstellen und unsere Unterstützung anbieten. Nähere Details zu den Häusern und dem Ablauf vom ersten Kontaktgespräch bis hin zur Aufstellung kann unserem Flyer entnommen werden. 29 Viele Fahrradhäuser in Dortmund aufstellen und überregional für gleiche Aktionen werben 18 Fahrradhäuser Förderung Stadt Dortmund Nutzer Projektplan in Ausarbeitung Seit 2012 und zukünftig ADFC Dortmund Ansprechpartner: Michael Twardon buero@adfc-dortmund.de Projekthomepage: fahrradhaeuser.html Mit unseren Fahrradhäusern schaffen wir insbesondere im städtischen Raum gute und wohnungsnahe Unterbringungsmöglichkeiten für Fahrräder. Damit wird die Nutzung des Fahrrads auch im Alltag erleichtert und gefördert. 55

56 1.000 BÜGEL-PROGRAMM Für Lichter und Lenker, Mit gutem Gefühl weiter, Ich warte auf Dich dies sind einige der Sprüche, mit denen der Regionalverband Großraum Braunschweig (RGB) fast von ihm bereitgestellte Fahrradanlehnbügel versehen ließ. Diese wurden den Städten und Kommunen sowie einem Landkreis im Verbandsgebiet kostenlos zur Verfügung gestellt, um die Situation für Radfahrer an Bahnhöfen und Haltestellen zu verbessern. Der Regionalverband ist u.a. Aufgabenträger für den ÖPNV/SPNV im Verbandsgebiet, das sich nördlich des Westharzes über km² erstreckt und von 1,13 Mio. Menschen bewohnt wird. Im Rahmen dieser Zuständigkeit ist er an der Stärkung des Umweltverbundes interessiert und sieht das Fahrrad als Teil der Wegekette sowie als Zubringer als wichtiges Element an. Um hier einen besonderen Anreiz zur Attraktivitätssteigerung und zur Verbesserung der Abstellsituation zu schaffen, hatte sich der Regionalverband entschieden, im Rahmen der ihm zustehenden Möglichkeiten aktiv zu werden. Für neu errichtete und modernisierte Haltestellen sieht der Nahverkehrsplan Fahrradanlehnbügel als regelmäßiges Ausstattungsmerkmal vor. Um auch den Bestand zu ertüchtigen, ohne hierfür bei den zuständigen Straßenbaulastträger den Aufwand für die erforderlichen Ausschreibungen auszulösen, entschied sich der RGB für eine zentrale Beschaffung, wodurch angesichts der hohen Anzahl zusätzlich attraktive Konditionen zu erwarten waren. Regionalverband Großraum Braunschweig Im November 2017 sind alle Verwaltungen im Verbandsgebiet angeschrieben worden, ob und ggf. welcher Bedarf an unterschiedlichen Anlehnbügel-Modellen besteht. Die Rückmeldungen wurden ausgewertet, sodass im Frühjahr 2018 die Ausschreibung für Bügel durchgeführt werden konnte. Die Lieferung erfolgte im Sommer an mehrere Bauhöfe, von denen die Interessenten ihr Kontingent abholen konnten. Der Einbau der Bügel erfolgte in Eigenleistung der Straßenbaulastträger. Lieferung und Montage wurden pressewirksam, teilweise unter Beteiligung von Oberbürgermeistern und Landräten, begleitet. Da die zur Verfügung gestellten Mittel nicht aufgebraucht waren, konnte ein zweiter Aufruf erfolgen. Manche Kommunen bestellten zusätzliche Bügel, andere haben sich dabei erstmalig beteiligt. Somit wurden weitere 820 Bügel beschafft und verteilt. Durch das Projekt konnte die Abstellsituation regionsweit nachhaltig verbessert werden, der Anteil ungesicherter oder wild abgestellter Räder hat deutlich abgenommen. Zusätzlich konnte beobachtet werden, dass leere Bügel vermehrt von jüngeren Fahrgästen als Sitzgelegenheit genutzt werden. So hat sich ein unerwarteter positiver Nebeneffekt ergeben. Da die Finanzmittel über das Niedersächsische Nahverkehrsgesetz (NNVG) bereitgestellt wurden, mussten die vorgesehenen Standorte einen ÖPNV-Bezug aufweisen; mehrere Anfragen z.b. von Kirchen und öffentlichen Einrichtungen konnten deshalb leider nicht berücksichtigt werden. Ansprechpartner: Ronald Matern Projekthomepage: Bügel als Begriff 30 Kostenlose Bereitstellung von Fahrradanlehnbügeln an Straßenbaulastträger Es konnten fast Bügel verteilt werden. Nach dem NNVG bereitgestellte Landesmittel Abgeschlossenes Projekt November 2017 bis Anfang 2020 Der Regionalverband hat in zwei Durchgängen Fahrradanlehnbügel beschafft und diese allen interessierten Kommunen im Verbandsgebiet zur Verfügung gestellt, die für die Montage gesorgt haben. Die Bügel wurden mit Aufklebern versehen, die neben dem Logo des Regionalverbandes mit Sprüchen versehen waren, die zum Schmunzeln anregen und das Projekt positiv begleitet haben. Für das Projekt wurden bereitgestellt, es wurden fast Bügel an über 45 Kommunen und einen Landkreis verteilt. 56

57 PROJEKT CHARGERCUBE EINFACH ÜBERALL STROM TANKEN 31 In dem angestrebten Projekt stehen die Natur und der Mensch im Vordergrund. Die Reduzierung der Treibhausgase ist daher ein Anliegen von größtem Interesse für die gesamte Region. Die Bewohner jeglichen Alters bilden ebenso eine Zielgruppe wie die Bewohner im Umland und alle Gäste im Bereich der Biosphärengebiete und der Nationalparks. Über ein leistungsstarkes, effektives Bedarfsmanagement an E-Ladepunkten gestalten wir das Gebiet klimaneutral erlebbar und lassen den täglichen Weg zur Arbeitsstätte per E-Bike oder Pedelec zur Selbstverständlichkeit werden. Ein großer Teil der Bevölkerung ist bereit, den Weg der E-Mobilität voranzutreiben und die Belastungen für unsere Umwelt zu reduzieren. Durch die Platzierung der ChargerCubes und die damit verbundene Schaffung der nötigen Infrastruktur dient das Projektgebiet hier als Vorbild für einen weiteren, deutschlandweiten Ausbau. Hans-Peter Engelhart Ansprechpartner: Hans-Peter Engelhart Projekthomepage: Ziel ist es außerdem, die außergewöhnlich schönen und spannenden Naturlandschaften so mit der weitläufigen Peripherie (und den dort gelegenen Städten und Großstädten) zu verbinden, dass das Fahrrad nicht nur als Freizeit- und Sportgerät vor Ort genutzt wird und zunächst per Auto oder Bahn vor Ort gebracht wird, sondern auch direkt in die Anreise integriert werden kann. Zusätzlich geben wir den Einheimischen und Besuchern der Gebiete die Möglichkeit, sämtliche Wegstrecken ohne vorherige Prüfung der Restreichweite ihres Antriebs mit dem E-Bike oder Pedelec zu erfahren. Durch die Schaffung einer herstellerunabhängigen und 24/7 nutzbaren Ladeinfrastuktur, mit integrierten Ladegeräten und halbierten Ladezeiten (im Vergleich zum Heimladegerät), schaffen wir die besten Voraussetzungen für eine einfache und problemlose Reise/Tour auf z.b. die Albhochfläche, den Feldberg, zum Bodensee oder in den Nationalpark Nordschwarzwald. Aktuell ist es, auch aufgrund Schaffung einer großflächigen Ladeinfrastruktur für E-Bikes/Pedeles im süddeutschen Raum Bisher wurden 22 ChargerCubes, ausgehend von Münsingen, umgesetzt. Förderung durch BMU i.h.v. 70%, 30% Eigenanteil Projekt in Ausarbeitung 2019 bis 2024 Auf Basis einer patentierten Ladetechnik für E-Bikes und Pedelecs entsteht ein Netzwerk an Ladeinfrastruktur, welche nicht nur herstellerunabhängig, sondern auch 24/7 kostenlos zur Verfügung steht. Die im Gebiet befindlichen Kommunen und Gemeinden bilden einen kommunalen Zusammenschluss und setzen in dieser Kooperation ein klares Zeichen für die E-Fahrradmobilität. Ziel ist es, bis zum Jahr 2024 bis zu 55 solcher ChargerCubes entlang wichtiger Radrouten zu platzieren und zu installieren. 57

58 PROJEKT CHARGERCUBE EINFACH ÜBERALL STROM TANKEN 31 LINK ZUM VIDEOCLIP watch?v=sjcx5hehyfy der topografischen Lage, für den Großteil der Bevölkerung fast unmöglich, das Projektgebiet ausschließlich mit dem Rad, per Muskelkraft zu erfahren. Hier bietet der Einsatz von Pedelecs und E-Bikes eine hervorragende Möglichkeit, den Autoverkehr stark zu reduzieren, sofern die Nutzung von Ladepunkten einfach und unabhängig z.b. von den Öffnungszeiten der meist als Betreiber fungierenden Unternehmen funktioniert und an strategischen Punkten installiert ist. Projektträger ist die Stadt Münsingen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Bisher haben sich im Jahr Projektpartner gefunden, im Jahr 2020 waren es (corona- bedingt) sieben Partner. Im Herbst 2020 wurde daher der Antrag auf eine Verlängerung des Projekts gestellt. Somit haben wir bis 2024 noch Zeit, die restlichen (bis zu) 35 ChargerCubes im Projektgebiet zu platzieren. Für das Jahr 2021 gibt es bereits zehn bis 15 Vorbestellungen. Kooperationsvereinbarungen können ausschließlich mit Kommunen oder sonstigen öffentlichen Partnern geschlossen werden. Einen tollen Eindruck vermittelt der neue Imagefilm_2020: com/watch?v=sjcx5hehyfy FILM ab und ab aufs Rad! 58

59 CHARGERCUBE Das Ziel ist ein flächendeckendes Netz an Lademöglichkeiten für E-Bikes und Pedelecs. Powered by Solar mit Pufferspeicher, auch im Nachgang der Platzierung bleiben wir mobil und das Netz kann flexibel gestaltet werden. Unsere Adapter ermöglichen ein herstellerunabhängiges, schnelles (halbe Zeit zum Herstellerladegerät), schonendes Laden. 24/7 zugänglich und kostenlos für den Nutzer. Erklärvideo und Projektbeschreibung auf unserer Homepage: Chargercube.de 32 Mobile Abstellanlage inkl. herstellerunabhängiger Schnellladepunkte, Solaranlage Gewinner BMU NKI Klimaschutz durch Radverkehr Förderung durch das BMU und Eigenanteil Kommunen Projekt in Ausarbeitung 2018 bis 2021 LinuZ GmbH Ansprechpartner: Sascha Pieper Projekthomepage: Chargercube.de/projekt Klimaschutz durch Radverkehr. In aktuellem Projekt entstehen 550 herstellerunabhängige Schnellladepunkte, an 55 Standorten im Bereich der Schwäbischen Alb. Das Projekt wird koordiniert durch die Stadt Münsingen und durch LinuZ umgesetzt. 59

60 FAHRRADPARKHAUS AM MOBILITÄTSPUNKT KELLINGHUSENSTRASSE 33 Im Umfeld der U-Bahn-Haltestelle Kellinghusenstraße entsteht ein neuer Mobilitätspunkt. Das Verkehrsangebot umfasst zwei U-Bahn-Linien, drei Buslinien, eine StadtRAD-Station und einen hvv-switch- Punkt für Umsteigemöglichkeiten in ein Carsharing-Auto oder ein Moia-Shuttle. Außerdem befinden sich hier Anschlüsse an die Velorouten 4 und 13. Das vom Senat beschlossene Bike+Ride-Entwicklungskonzept (Drs. 20/14485) sieht den Ausbau der B+R-Standorte an den S- und U-Bahn- Haltestellen in Hamburg vor. Im Bereich der Haltestelle Kellinghusenstraße war die Zahl der vorhandenen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder nicht ausreichend für den hohen Bedarf. Auch die Qualität war mangelhaft. Um die Verknüpfung von Rad und öffentlichem Nahverkehr verstärkt zu fördern, wird hier im Frühjahr 2021 durch die P + R-Betriebsgesellschaft mbh im Auftrag der Stadt Hamburgs erstes Fahrradparkhaus fertiggestellt. Die P + R-Betriebsgesellschaft mbh ist in Hamburg als zentrale Stelle für Planung, Bau und Betrieb von B+R-Anlagen zuständig. Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Verkehr und Mobilitätswende Ansprechpartner: Herr Krampe und Herr Krause info@pr.hamburg Projekthomepage: hamburg.de/radverkehr Im vom Architekten Mathias Hein entworfenen Gebäude wurde das leicht abgesenkte Erdgeschoss teilweise in den angrenzenden U-Bahn-Damm hineingebaut, sodass trotz der Zweigeschossigkeit die Sichtbeziehungen zwischen der Straße und dem offenen Bahnsteig erhalten werden konnten. Mit dem Parkhaus werden neue Maßstäbe für das Fahrradparken an einer Schnellbahnhaltestelle gesetzt. Über Rampen oder Treppen kann man bequem ins Innere gelangen. Das Parkhaus umfasst bis zu 600 Plätze in Doppelstockparkern. Davon befinden sich 150 Plätze in mietbaren, gesicherten Anlagen, die restlichen bis zu 450 können kostenfrei genutzt werden. Zudem stehen Plätze für Lastenräder und Schließfächer mit Lademöglichkeit zur Verfügung. Etwa 400 weitere Abstellmöglichkeiten in Form von Bügeln wurden außerhalb errichtet. Neben einer stromsparenden LED-Beleuchtung erhält das Parkhaus Notrufsäulen und eine Videosicherung (Sicherheitsstandard des stadtweiten ÖPNV). Die Gebäudeform ermöglicht an der straßenzugewandten Gebäudeseite eine Platzfläche, auf der die StadtRAD-Station angeordnet wird. Zudem erfolgen hier Anschluss und Übergang zum Straßenraum mit der Bushaltestelle. Beitrag Mobilitätswende, Verknüpfung Rad und ÖPNV, Schaffung Mobilitätspunkt, Aufwertung Umfeld Bau Parkhaus: 600 neue überdachte Plätze (150 gesichert, 450 kostenfrei) neue Plätze im Umfeld Mittel der FHH, akt. Gesamtbudget ca. 3 Mio. Projekt in Ausarbeitung Planungsbeginn Mitte 2016, Bau Goernestraße (400 Bügelstellplätze) Juli bis Dezember 2019, Bau Parkhaus 9. Januar 2020 bis Frühjahr 2021 An der U-Bahn-Haltestelle Kellinghusenstraße entsteht ein Fahrradparkhaus mit ca. 600 Stellplätzen. Dieses Angebot ist ein wichtiger Baustein zur Schaffung eines Mobilitätspunkts und zur Gestaltung der Mobilitätswende. Zusammen mit den im Freien neu gebauten Abstellplätzen im Umfeld stehen dann künftig etwa Plätze zur Verfügung, ein Maßstabssprung. 60

61 FAHRRADPARKHAUS AM MOBILITÄTSPUNKT KELLINGHUSENSTRASSE 33 Um das neue Parkhaus gestalterisch mit dem direkt anschließenden, denkmalgeschützten Haltestellengebäude und den geschützten umliegenden Gebäuden zu integrieren, wurde eine helle Sichtbetonoberfläche mit gelben Klinkerbändern und einer Steckmetallfüllung für die Fassade entwickelt. Das Dach des Parkhauses, welches von den Bahnsteigen aus sichtbar ist, erhält einen Gründachaufbau. Es übernimmt neben den gestalterischen und klimatischen Inhalten auch die Retention des anfallenden Niederschlagswassers. An der Haltestelle Kellinghusenstraße können also zukünftig bis zu Stellplätze genutzt werden, um Fahrräder sicher abzustellen und komfortabel auf andere Angebote umzusteigen. Zusammen mit den ergänzenden Angeboten entsteht ein Mobilitätspunkt, der ein Vorbildprojekt für die Gestaltung der Mobilitätswende in Hamburg darstellt. 61

62 NEUBAU EINES FAHRRADPARKHAUSES AM BAHNHOF ROSENHEIM oben zu erreichen. Der Austritt aus dem Parkhaus nach dem gesicherten Abstellen des Fahrrads erfolgt über eine separate Treppenanlage aus jeder Ebene immer in Richtung des Bahnhofes. Im Rahmen der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes (Südtiroler Platz) sollte die teilweise chaotische Abstellsituation der Fahrräder bereinigt werden. Vor Beginn der Umgestaltung wurde ein Großteil der Fahrräder von Bahnkunden im westlichen Teil des Südtiroler Platzes abgestellt. Die Zahl der hier vorhandenen Fahrradständer reichte für die hohe Nachfrage nicht aus, konnte ebenerdig aus Platzgründen aber nicht erweitert werden. Mit Eröffnung des modernen Fahrradparkhauses im September 2020 konnte die Stadt Rosenheim die Situation stark verbessern. In Kombination mit der 2016 eröffneten Fahrradstation Gleis 1 und den weiteren überdachten Abstellanlagen am Busbahnhof und an der Klepperstraße besteht nun ein Angebot von knapp überdachten Einstellmöglichkeiten am Rosenheimer Bahnhof. Das Fahrradparkhaus verfügt über fünf Halbgeschosse, die in sogenannter Splitt- Level-Bauweise über sehr flache Rampen (11% Steigung) erschlossen werden. Die ersten Fahrradabstellplätze befinden sich bereits nach wenigen Metern im Erdgeschoss. Von hier führt eine Rampe in ein Halbgeschoss nach unten; die anderen drei Halbgeschosse sind über Rampen nach Stadt Rosenheim, Zentrales Gebäudemanagement Eine wirtschaftliche Nutzung der verfügbaren Fläche wird durch Einsatz eines nutzerfreundlichen Doppelstockparksystems für die Fahrräder gesichert; dadurch wird ein Stellplatzangebot für 884 Fahrräder erreicht. Die Doppelstockparker erfüllen mit der DIN den derzeit höchsten Standard für Fahrradständer. Zusätzlich wurden 30 Schließfächer installiert, die mittels PIN-Code-Schloss verriegelt werden können. Diese Schließfächer verfügen über einen Stromanschluss, mit dem kostenlos z.b. die Akkus für Pedelecs (E-Bikes) aufgeladen werden können. Bei zunehmender Nachfrage können weitere Schließfächer nachgerüstet werden. Auch freie Flächen für Fahrradanhänger z.b. für Familien sind berücksichtigt. Die Gesamtkosten der Maßnahme liegen bei 3,17 Mio., wovon der Bund und der Freistaat Bayern über das Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau West sowie mit einer Zuwendung nach BayGVFG-ÖPNV 1,8 Mio. Fördermittel leisteten. Das Fahrradparkhaus zeichnet sich zusammengefasst durch seine hohe Anzahl kostenloser, qualitativ hochwertiger Abstellmöglichkeiten und die familienfreundliche, zukunftsfähige Ausrichtung aus. Ansprechpartner: Frau Sandra Cuk, Frau Julia Rolle julia.rolle@rosenheim.de Projekthomepage: baumassnahmen/abgeschlossene-baumassnahmen/fahrradparkhaus-am-bahnhof. html 34 Schaffung einer sicheren und geordneten Abstellsituation für Fahrräder am Bahnhofsvorplatz Errichtung eines Fahrradparkhauses mit passendem Stellplatzangebot und guter Erschließungsqualität Kommunal mit staatlicher Förderung Abgeschlossenes Projekt Juni 2019 bis September 2020 Mit der Eröffnung des kostenlosen Fahrradparkhauses mit 884 nutzerfreundlichen Doppelstockparkern auf fünf Halbebenen, Abstellflächen für Fahrradanhänger und 30 Ladeschließfächern für Fahrradakkus direkt neben dem Haupteingang zum Bahnhof Rosenheim konnte ein hoch attraktives, bedarfsorientiertes Angebot insbesondere für Bahnpendler realisiert werden. 62

63 FAHRRADFREUNDLICHES WOHNEN IM PERGOLENVIERTEL Ein weiterer Schwerpunkt war der Komfortgewinn und die Sicherheit des Weges zum und vom Fahrradabstellraum. Damit Kinder und Einkäufe auf dem Weg zum und vom Fahrradkeller nicht durch die autobefahrene Tiefgarage müssen, hat die BG sich gegen das Bauunternehmen durchgesetzt und eine weitere Zugangstür zum Fahrradkeller direkt vom Treppenhausflur geplant und umgesetzt. Die Baugemeinschaft (BG) hat schon vor Baubeginn das fahrradfreundliche Wohnen für ihre 18 Parteien eingeplant. Dazu wurde die ursprüngliche Planung des Architekturbüros insbesondere für den Fahrradabstellraum grundlegend überplant. Besonderen Wert hat die BG auf die Vielfalt der Abstellanlagen gelegt. Neben den typischerweise in den Bauordnungen berücksichtigten Erwachsenenrädern sollten auch Spezialfahrräder, Tretroller, Kinderräder, Lastenanhänger, Kinder-Fahrradanhänger sowie mindestens zwei Lastenräder Platz finden und leicht zugänglich sein. Das Ziel wurde durch eine ausgeklügelte Kombination von Doppelstockparkern, Hängeeinrichtungen, klassischen Bügeln oder praktischen Hoch-tief-Parkern unter der detaillierten Berücksichtigung von Deckenhöhen sowie sämtlicher Rohrleitungen und Gebäudeträger erreicht. Etwa ein Drittel der Abstellfläche kann durch faltbare Bügelparker an einen sich ändernden Nutzungsbedarf angepasst werden. Ein Bereich direkt am Eingang mit Hoch-tief-Parkern für das schnelle Ein- und Ausparken ist für BerufsfahrradpendlerInnen reserviert. An allen Fahrradständern können die Fahrräder sicher abgeschlossen werden. PlanerInnenteam der Baugemeinschaft Einklang Diese wurde genau wie die bereits bestehende Zugangstür mit einem elektronischen Schließsystem ausgestattet. Die Haupteingangstür verfügt über einen Motorantrieb und öffnet bequem nach Betätigung eines Seilzuges, eines Tasters auf Kinderhöhe oder mit einem Transponder. Da der Ausgang zur Tiefgarage direkt in der Zuwegung für das gesamte Objekt mit 170 Wohnungen mündet, hat die BG hier mittels spezieller Bodenmarkierungen und Verkehrsspiegel für eine verringerte Unfallgefahr auf den schlecht einsichtigen, sich kreuzenden Wegen gesorgt. Die beiden verschiedenen Elektro-Lastenfahrräder, welche sich alle 18 Parteien (zum Großteil Familien mit mehreren Kindern) teilen, wechseln an manchen Tagen im Stundentakt ihre jeweiligen NutzerInnen. Im ersten Halbjahr erreichten die beiden Lastenräder eine Fahrleistung von fast km bei etwa 400 einzelnen Ausleihvorgängen. Die Nutzung verteilt sich in etwa gleichteilig auf den Transport von bis zu drei Kindern und den Transport von Einkäufen und Gegenständen. Die Lastenräder können bequem im Keller am Rad aufgeladen werden, ein umständlicher Ausbau der Akkus entfällt. Für die BG ist das Projekt ökologisch und sozial ein voller Erfolg, die Einrichtungen und die Lastenräder werden rege genutzt. Planung und Nutzung sorgen für fortwährende Kommunikation innerhalb der Hausgemeinschaft. Die eingeworbenen Fördergelder erfahren im Vergleich zu anderen Fördermodellen hier eine enorme Reichweite in viele Haushalte gleichzeitig. Ansprechpartner: Peter Vernickel Projekthomepage: keine Projekthomepage; Lastenrad-Buchungsseite: 35 Fahrradfreundliches Wohnen für alle HausbewohnerInnen in allen Lebenslagen von Jung bis Alt Optimierte Fahrradkellernutzung und verbesserter Zugang, Gemeinschaftslastenräder, hohe Sicherheit Nationale Klimaschutzinitiative NKI + Eigenanteil Abgeschlossenes Projekt Ab Oktober 2018 Die Baugemeinschaft mit 18 Wohnungen hat ihren Fahrradabstellraum von 140 m2 als Kern eines fahrradfreundlichen Nutzungskonzepts optimiert. Neu geplant wurden die Platznutzung durch unterschiedliche Fahrradparksysteme, die Zuwegung durch eine zusätzliche Tür in den Fahrradkeller und ein elektronisches Schließsystem sowie die Sicherheit in der Tiefgarage mittels Spiegeln und Bodenmarkierungen. Zusammen mit den zwei Lastenrädern, die teils im Stundentakt die NutzerInnen wechseln, macht das Radeln Spaß. 63

64 E-BIKE-LADEINFRASTRUKTUR (AKKU-LADESÄULEN) Die klar definierten Ziele der AGFK LSA sind die Herbeiführung der Mobilitätswende, den Radverkehrsanteil im Alltags- und Freizeitradverkehr zu erhöhen, der Ausbau des landesweiten Radwegenetz (innerorts und außerorts), die Verkehrssicherheit für Radfahrer zu verbessern, den Fahrradtourismus als einen wichtigen Wirtschaftsfaktor zu stärken sowie die Förderung des Umweltschutzes und der Gesundheit. Da sich die Zahl der Räder mit elektronischer Fahrunterstützung in den zurückliegenden Jahren vervielfacht hat, wollen und müssen wir uns dieser Entwicklung stellen, weil E-Bikes eine echte Alternative zum Auto sind. Dank elektrischer Unterstützung bleiben E-Bike-Nutzer aller Altersgruppen mobil, können sich sportlich betätigen und auch weite Strecken sowie Anstiege problemlos meistern. Die Konzeptidee zur Anschaffung der Ladesäulen wurde in der geschäftsführenden Kommune der AGFK LSA, der Stadt Aken (Elbe), in enger Abstimmung mit dem Vorstand der AGFK LSA, entwickelt. Im Umlaufbeschlussverfahren sprachen sich die Mitgliedskommunen der Arbeitsgemeinschaft einstimmig für die zukunftsweisende Investition aus. Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen Sachsen-Anhalt (AGFK LSA) Ansprechpartner: Herr Marx (GF), Herr Schwandt (Assistent) Projekthomepage: keine Angabe Die Anschaffung der 52 E-Bike-Ladestationen wird allen Mitgliedern der AGFK LSA zugutekommen und ist ein Anstoß für den Ausbau der E-Mobilität in Sachsen-Anhalt. Die Installation einer E-Bike-Ladesäule ist denkbar einfach. Entweder man verbindet die Ladesäule mittels beigefügtem Kabel und Stecker mit einer handelsüblichen 230-Volt-Steckdose oder man installiert die Anlage fest im Stromnetz. Die AGFK LSA ist stolz darauf, nach kurzer Zeit und mit großen Anstrengungen, dieses Projekt realisieren zu können. Jede Ladesäule bietet mehrere Schließfächer, die über ein Münzpfandschloss verriegelt werden können. Jedes Fach verfügt dabei über zwei 230-Volt-Schuko-Steckdosen, sodass Nutzer ihr Ladegerät im Schließfach sicher verwahren und ihren Akku laden können. Darüber hinaus verfügt jedes Fach zusätzlich über einen USB-Lade-Port für Handys oder Digitalkameras sowie eine Kabeldurchführung, um auch E-Bikes mit fest verbautem Akku laden zu können. Die Ladestationen sollen pünktlich zum Start in die Fahrradsaison ausgeliefert werden. Die nutzenorientierte Aufstellung und Installation der Ladesäulen wird durch die Mitgliedskommunen umgesetzt. 36 Infrastrukturförderung mit 52 E-Bike-Ladesäulen für die Mitgliedskommunen der AGFK LSA Auftragserteilung durch die AGFK LSA erfolgt 100%ige Finanzierung durch das Land gesichert Projekt in Ausarbeitung Januar bis Juni 2021 Die AGFK LSA trägt mit der projektbezogenen Förderung zur Anschaffung von jeweils einer E-Bike-Ladesäule je Mitgliedskommune als Botschafter zur Mobilitätswende im Land Sachsen- Anhalt bei. Jeder Mitgliedskommune der AGFK LSA erhält eine E-Bike- Ladestation kostenfrei zur Verfügung. Die Ladestationen werden im Layout der AGFK LSA gestaltet und im Stadtbild jeder Mitgliedgemeinde auf die klar definierten Ziele der AGFK LSA hinweisen. Ab Juli sollen dann alle E- Bike-Ladestationen nutzbar sein. 64

65 V-LOCKER BIKE PARKING SYSTEM FAHRRADPARKTURM BAHNHOF HALLE (SAALE) 37 Ausgangslage Beim Wettbewerb der DBMindbox im September 2019 in Berlin wurde der V-Locker ein automatischer und smarter Fahrradparkturm vor der DB Station & Service AG präsentiert und gewann den Wettbewerb. Im anschließenden 100-Tage-Sprint wurde die Grundlage für ein gemeinsames Pilotprojekt gelegt. Der Zukunftsbahnhof Halle (Saale), von Pendlern stark genutzt und zentral gelegen, wurde als Standort für die Pilotanlage ausgewählt. Die DB möchte die intermodale Mobilität durch moderne Anschlusskonzepte für Mikromobilität mit Fokus auf dem Fahrrad - im urbanen Raum fördern. Ziel Zielstellung für die Anlage in Halle waren einerseits die praktische Probe der Technologie im Alltag, des Installationsaufwands sowie die Akzeptanz des Angebotes bei Nutzern. In einer zweiten Phase sollte die digitale Vernetzung des Angebotes mit V-Locker AG Ansprechpartner: Hubert Müller hubert.mueller@v-locker.ch Projekthomepage: anderen Dienstleistungen sowie der Betrieb als eigenständiges Geschäftsmodell erprobt werden. Planung und Realisierung Im Zuge der Projektierung wurde ein Standort auf dem Bahnhofsvorplatz neben dem Haupteingang definiert. Die Kapazität von zwölf Fahrradboxen entspricht 2% der ca. 500 täglichen Radpendler. Die Modularität des Konzeptes ermöglicht zu einem späteren Zeitpunkt die Kapazität zu erhöhen. Die Montage und Inbetriebnahme vor Ort in Halle erfolgte innerhalb von drei Tagen im Oktober Testphase und Erkenntnisse Durch Kommunikationskanäle der DB wurden Testnutzer für die Pilotphase rekrutiert. Die Nachfrage zur Teilnahme überstieg die Erwartungen deutlich mit ca. 40 Bewerbungen auf die vorhandenen zwölf Schließfächer. In einer kurzen Schulung konnten sich die Teilnehmer in die Bedie- Projektierung und Realisierung einer automatischen Fahrradparkanlage für die Deutsche Bahn Erfolgreicher Pilotbetrieb des automatisierten Fahrradparkturms seit Oktober 2020 durch Testnutzer Forschungsauftrag der Deutschen Bahn Abgeschlossenes Projekt September 2019 bis Dezember 2020 Die ersten automatisierten Radparkmodule mit digitaler Bedienung stehen am Zukunftsbahnhof der Deutschen Bahn in Halle (Saale). Das System bietet auf kleinster Stellfläche sichere Schließfächer für Zweiräder und Zubehör wie Helm, Regenschutz und Rucksack. Vor Reisebeginn kann die Verfügbarkeit per App geprüft und reserviert werden. Die Bedienung vor Ort erfolgt mit wenigen Klicks zum Beund Entladen per Mobile. Der Ansturm auf die wenigen Plätze der Pilotanlage war trotz Corona-Einflüssen groß. 65

66 V-LOCKER BIKE PARKING SYSTEM FAHRRADPARKTURM BAHNHOF HALLE (SAALE) 37 nung einführen lassen und erklärten sich bereit, ihre Erfahrungen im Alltag mit der DB und V-Locker zu teilen. Die gewonnenen Erkenntnisse dienten u.a. dazu, die digitale Benutzeroberfläche der App kundenfreundlicher zu gestalten. In der ersten Phase der Inbetriebnahme wurden kleinere technische Kinderkrankheiten gelöst und eine Betriebsverfügbarkeit der Anlage von 97% erreicht, was die Erwartungen der Beteiligten übertraf. Umfragen zeigen eine hohe Zufriedenheit mit dem Mehrnutzen des Schließfaches, eine große Akzeptanz für das digitale Bedienkonzept sowie eine hohe Bereitschaft für diese Dienstleistung zu zahlen. Erfolg Die V-Locker-Boxen schaffen Sicherheit und Ordnung für Nutzer. Potenzielle neue Zielgruppen steigen um aufs Fahrrad. V-Locker-Anlagen (bis zu Boxen) können platzsparend Radparkkapazitäten schaffen oder ergänzen. Der Fahrradparkturm V-Locker bietet mit seinem digitalen Bediensystem eine einmalige und neuartige Kombination aus Technologie und Mehrnutzen. Die Möglichkeiten in der Mobilitätsplanung gehen durch diese digitale Vernetzung mit Drittsystemen weit über das reine Parken der Fahrräder hinaus. Geplante Erweiterungen gehen z.b. in den Bereich Mobility-as-a- Service (MaaS) als Hubs zur Bereitstellung und elektrischen Ladung von Miet- (E-)Bikes. Damit ist das Parksystem heute schon ein Problemlöser der Zukunft. 66

67 RADHAUS WAIBLINGEN 38 Seit einigen Jahren ist im öffentlichen Raum ein steigender Bedarf an Fahrradstellplätzen festzustellen. Die verfügbaren Flächen sind knapp bemessen und selten erweiterbar. Insbesondere fehlen vandalismus-, diebstahl- und wettergeschützte Stellplätze für hochwertige Räder. Für neue Radstellplätze ist ein leistungsfähiges Konzept gefordert, damit mehrere gleichzeitig ankommende Radfahrende das Rad zügig einstellen können. Für E-Bikes ist eine Akkulademöglichkeit sinnvoll. Diese Problematik besteht auch in Waiblingen am Bahnhof. Die Stadt Waiblingen hat sich daher dazu entschlossen, die Situation für Fahrradfahrende an diesem Knotenpunkt multimodaler Mobilität (S-Bahn, Buslinien, Pkw, E-Ladeplätze) durch den Bau eines automatischen Parksystems für Räder zu optimieren. Nussbaum Technologies GmbH Ansprechpartner: Gerd Schneider Projekthomepage: keine Angabe Die Wahl fiel auf das RadHaus des Herstellers Nussbaum Technologies GmbH: Dieses RadHaus beinhaltet 120 Stellplätze auf 62,5 m² Grundfläche. Zwei ebenerdig zugängliche Übergabebereiche verfügen über je sechs Tore. Hinter jedem der zwölf Tore gibt es einen Fahrradstellplatz. Die Stellplätze befinden sich auf einer Fahrradpalette und sind durch Metallwände voneinander abgetrennt. Radfahrende können ihre Räder gleichzeitig einparken, solange es noch unbelegte Stellplätze auf der Palette gibt. Auf fünf Lagerebenen oben im Gebäude gibt es Lagerplätze für weitere Paletten. Die Anlage tauscht mittels eines Fördersystems die Paletten aus, wenn auf der Palette in Erdgeschossebene alle Stellplätze belegt sind oder wenn ein zuvor eingelagertes Fahrrad auf einer anderen Fahrradpalette zur Auslagerung von der Nutzerin oder dem Nutzer angefordert Automatisches Fahrradparksystem für 120 Räder mit Lademöglichkeiten für E-Bike-Akkus Fertiggestelltes Projekt; weitere bereits realisierte Anlagen in Offenburg und Ravensburg Stadt Waiblingen, Fördergelder Abgeschlossenes Projekt 2018 bis 2020 Das RadHaus ist eine automatische Garage für Fahrräder. Die Räder sind sicher und wettergeschützt untergebracht. In separaten Ladeschließfächern können die Akkus von E-Bikes aufgeladen werden. Mehrere ankommende Personen können gleichzeitig ihre Räder einstellen, sodass das RadHaus an Bahnhöfen, Schulen oder Arbeitsstätten eine gute Lösung zum Fahrradparken bietet. Die Bedienung erfolgt über RFID-Karten und ist offen für Betriebskonzepte mit Dauermiete oder Gelegenheitsnutzung. 67

68 RADHAUS WAIBLINGEN 38 wird. Die Anlage ermöglicht ein zügiges gleichzeitiges Einparken von Rädern und eignet sich daher besonders gut für ÖPNV- Knoten, an welchen mehrere Personen gleichzeitig ankommen, um denselben Bus oder Zug zu nehmen. Neben der längerfristigen Vermietung einzelner Stellplätze für regelmäßige Nutzerinnen und Nutzer, wie z.b. Berufspendelnde, wurde die Steuersoftware für dieses Projekt so erweitert, dass zusätzlich auch eine gelegentliche Nutzung möglich ist, die dann nach tatsächlicher Nutzungszeit abgerechnet wird. Die bauliche Umsetzung des Projekts erfolgte Die Stadt Waiblingen, Fachbereich Städtische Infrastruktur veranlasste die bauseitigen Fundamentarbeiten und Änderungen der Außenanlagen im Frühjahr. In der zweiten Jahreshälfte wurden Stahlbau, Dach, Fassade und Anlagentechnik durch Nussbaum Technologies GmbH aufgebaut. Nach Abschluss der Testphase wurde das RadHaus am 15. Februar 2020 an die Radfahrenden übergeben. Betrieb und technische Unterstützung vor Ort erfolgen durch die Parkierungsgesellschaft Waiblingen. Das signifikante Erscheinungsbild wertet den Bahnhofsvorplatz zusätzlich auf und visualisiert die Fahrradfreundlichkeit der Kommune. Die Umsetzung dieses Projekts kann auch für andere Kommunen Inspiration und Lösungsansatz sein, die Parkierungssituation für Radfahrende entscheidend zu verbessern und den Radverkehr zu fördern. 68

69 DEZENTRALES FAHRRADPARKEN IN FRANKFURT AM MAIN 39 Vor allem in Stadtteilen mit einem hohen Altbaubestand ist es für die Bewohner*innen oft umständlich bis nahezu unmöglich, einen sicheren Abstellplatz für ihr Fahrrad zu finden. Die Alternative, das Fahrrad über die Treppe in die Wohnung zu tragen oder hinunter in den Keller, kommt nur für körperlich gut trainierte Menschen infrage. Vor allem mit der Zunahme von Pedelecs (hohes Gewicht) und durch die sehr erfreuliche steigende Nutzung von Fahrrädern durch Senior*innen gibt es immer mehr Menschen, die auf eine wohnungsnahe Fahrradabstellmöglichkeit im öffentlichen Raum angewiesen sind. Die Folge ist, dass Fahrräder oft auf Gehwegen an Schildermasten etc. angekettet werden. Dies stellt eine Behinderung dar für Fußgänger*innen oder Rollstuhlfahrer*innen. In Frankfurt werden daher verstärkt Fahrradabstellbügel montiert im Fahrbahnbereich, auf Flächen, die in der Regel aus Verkehrssicherheitsgründen zum Kfz-Parken ungeeignet sind. Dazu zählen u.a.: Jan Annendijck, das Radfahrbüro im Straßenverkehrsamt Gehwegnasen Flächen direkt neben Radwegen ohne Sicherheitstrennstreifen 5-m-Bereiche von Kreuzungen 5-m-Bereiche vor Fußgängerüberwegen In Kfz-Parkbuchten, z.b. auf Anfrage von Einzelhandelsbetrieben Insgesamt wurden 2020 so Fahrradabstellbügel montiert, damit finden Fahrräder einen zusätzlichen sicheren Abstellplatz. Bei der Planung werden die Belange des Fußverkehrs (und der Behinderten) großgeschrieben. Laufachsen werden immer von Fahrradabstellbügeln frei gehalten. Damit leisten die Fahrradabstellbügel einen großen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit. Weitere Vorteile: Autofahrer*innen verstehen jetzt intuitiv, wo geparkt werden darf und wo nicht. Bewohner*innen finden wohnungsnah einen Abstellplatz. Das Fahrrad rückt Ansprechpartner: Jan Annendijck Projekthomepage: Schaffung von Fahrradabstellmöglichkeiten und Verhinderung von Kfz-Falschparken => Verkehrssicherheit In 2020 wurden nach diesem Muster Fahrradabstellbügel montiert (3.204 Fahrradabstellmöglichkeite). Straßenunterhaltungsbudget des Amtes für Straßenbau Abgeschlossenes Projekt Seit 2019 In Frankfurt am Main wurden in 2020 über Fahrradabstellmöglichkeiten neu geschaffen. Neben klassischen Standorten wie Bahnhöfen etc., wo mehrere Doppelstockanlagen installiert wurden, setzt sich die Zahl vor allem zusammen aus vielen dezentral platzierten Fahrradabstellbügeln, nah an den Wohngebieten, Betriebsstätten und Einkaufsmöglichkeiten der Frankfurter Bürger*innen. Viele Fahrradabstellbügel wurden im Fahrbahnbereich montiert und tragen dazu bei, das Kfz nicht mehr falsch parken können. 69

70 DEZENTRALES FAHRRADPARKEN IN FRANKFURT AM MAIN Warum sollte das Projekt Dezentrales Fahrradparken den deutschen Fahrradpreis erhalten? In Frankfurt am Main gibt es dank Organisationen wie Radentscheid und ADFC mittlerweile eine wachsende Akzeptanz in der Bevölkerung und in der Politik für radverkehrsfördernde Maßnahmen, auch wenn diese zu Lasten von Pkw-Parkplätzen oder Kfz-Fahrspuren gehen. 39 damit in den Vordergrund als das am schnellsten erreichbare Verkehrsmittel und wird dementsprechend öfter genutzt. Im Einzelhandel verbreitet sich die Einsicht, dass ein Pkw-Kundenparkplatz die Fläche für bis zu acht Fahrräder und damit acht fahrradfahrende Kund*innen bietet. Die Stadt wirkt einladender und aufgeräumter (weniger Fahrräder werden an Zäunen und Masten angeschlossen), dadurch erhöht sich die Aufenthaltsqualität. Bessere Sichtbeziehungen zwischen querenden Fußgänger*innen und Pkw. Für den Einzelhandel: Es werden keine Fahrräder an Glasscheiben angelehnt. Dies ist leider nicht in allen deutschen Städten der Fall. Gerade für Städte, in denen die Akzeptanz bei der Bevölkerung noch nicht so hoch ist, können Projekte nach dem Beispiel des Dezentralen Fahrradparkens ein wichtiger erster Schritt sein, um mit der aktiven Radverkehrsförderung anzufangen. Beteiligte: Das Radfahrbüro im Straßenverkehrsamt erstellt die Pläne und schreibt entsprechende verkehrsrechtliche Anordnungen, die von den Baubezirken des Amtes für Straßenbau- und Erschließung ausgeführt werden. 70

71 SERVICE QUELLE: PD-F 71

72 Verkehrserziehung und Reparaturservice QUELLE: PD-F 72

73 RADBASTLER IDEENSCHMIEDE Mit aktuell 20 ehrenamtlichen Helfern ist die Kolping Radbastlerwerkstatt an drei Tagen in der Woche geöffnet. Hier werden Hilfestellungen und Tipps zur Fahrradreparatur gegeben, ausgeschlachtete Ersatzteile kostenlos bereitgestellt, Werkzeug kostenlos bereitgestellt, Ersatzteile gewonnen, Spendenräder wieder verkehrstüchtig gemacht und als Dauerleihgaben bereitgestellt, die kostenlosen Kolping Leihfahrräder hergestellt, Fahrräder für die Aktion Fahrräder für Afrika ausgesucht und transportfertig gemacht, Transportboxen für Lastenräder geplant und gebaut, Lastenrädereigenkonstruktionen umgesetzt, Fahrrad-Schulprojekte durchgeführt (schuleigene Leihfahrräder), Laufräder für Kinder mit Behinderung gebaut, Fahrräder für Frauenfahrradkurse (überwiegend Flüchtlinge) bereitgestellt. Der Radbastlertreff war auch der Ausgangspunkt für das Projekt emsrad.de, über das Lastenräder kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Aktion kostenlose Kolping-Leihräder war der eigentliche Auslöser zur Gründung des Radbastlertreffs. Die kreativen Aktivitäten sollen auch andere dazu anregen, sich ehrenamtlich zu engagieren und/oder ihnen Möglichkeiten für sinnvolle, kostengünstige, kreative Freizeitbeschäftigungen aufzeigen. Hierzu sprechen wir besonders auch Rentner an im Rahmen der Agenda Älter werden. In den Werkstatträumen wurden bereits mehrere Workshops zu diversen Nachhaltigkeitsthemen vom Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit Steinfurt durchgeführt, da die Werkstatt authentisch das Thema Nachhaltigkeit vermittelt. 40 Nachhaltige, ehrenamtliche Radbastler-Werkstatt für jedermann Eigenbau von Lastenrädern, vom Anhänger zum mobilen Infostand Nur über Spenden, teilweise für Unterstützung Abgeschlossenes Projekt Seit 2014 Kolping Radbastlerwerkstatt Ansprechpartner: Joachim Behrla Projekthomepage: Die offene Kolping Radbastlerwerkstatt bietet ein breites Spektrum von Betätigungsfeldern. Jeder kann sich in bestehende Fahrradprojekte einbringen oder auch eigene Fahrradbauprojekte initiieren und von den umfangreichen nachhaltig gewonnenen Ersatzteil- und Materialressourcen profitieren. Beispiele bestehender Projekte: Fahrräder als Dauerleihgaben für Migranten und Bedürftige, Fahrräder für Afrika, Ersatzteilgenerierung, Lastenanhängerbau, Lastenanhängerbau, Lastenrädereigenbauten, Aufbauten für Lastenräder u.a. 73

74 RENNRADLIEBE MEHR MUT ZUM REPARIEREN 41 Auch wenn es alt und verstaubt ist, kann daraus etwas Großartiges entstehen. Die erste Begegnung mit einem Rennrad war für unseren Gründer Daniel wenig glamourös. Es stand einfach da, in der Scheune eines Bekannten, der nicht mehr viel dafür übrig hatte. Der rote Stahlrahmen voller Spinnweben, das Lenkerband komplett verschmutzt. Aber irgendetwas in ihm erkannte das Potenzial dieses ungenutzten Drahtesels: Gedanklich fuhr er schon voller Stolz mit dem restaurierten Rad durch die Stadt. Bald sah er nur noch Rennräder auf den Straßen und liebte es, sie zu fotografieren. Doch wie beschreibt man diese Faszination? Richtig rennradliebe! Vom Traum zur Realität In den nächsten Jahren wurde Daniel immer öfter gebeten Rennräder für Freunde und Bekannte zu restaurieren. Seine Antwort: Gerne, aber nur mit dir gemeinsam. Ein schönes Rennrad gefunden und die passenden Teile besorgt mit Daniels Know-how konnten sie ihre Räder dann in wenigen Schritten wieder fahrbereit machen. Das Ergebnis war mehr als nur ein fertiges Rad. Durch die eigene Arbeit entwickelten Daniels Freunde und Bekannte eine besondere Wertschätzung für ihre Rennräder. Nach diesen erfolgreichen Projekten suchte Daniel eine Lösung, um mehr Menschen diese Erfahrung zu ermöglichen. rennradliebe.de soll dich dazu ermutigen, das gebrauchte Rennrad deiner Träume selbst wieder auf die Straße zu bringen! rennradliebe ermutigt dazu, das gebrauchte Rennrad deiner Träume selbst zu reparieren und mehr. Onlineshop am 1. April released und wir schreiben bereits schwarze Zahlen (mit einer günen Idee) ;-) Eigenkapital Abgeschlossenes Projekt 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2020 Daniel Budnik Ansprechpartner: Daniel Budnik Projekthomepage: Weitere Projekte, wie DIY YouTube Kanal, Radreisen u.v.m., sind in Planung. Rennradliebe soll Menschen ermutigen, das gebrauchte Rennrad ihrer Träume selbst wieder auf die Straße zu bringen und den Wert eines reparierten Gegenstands mehr wertzuschätzen. Geboten werden hierfür fertig geschnürte Pakete mit Ersatzteilen, die auf jedes Rennrad passen. Die Pakete bestehen aus hochwertigen Komponenten zu bezahlbaren Preisen. Zusätzlich bekommt jeder Zugang zu kostenlosen Anleitungsartikeln, die in einfachen Schritten erklären, wie man sein Rennrad fahrbereit macht. 74

75 FAHRRÄDER BEWEGEN BIELEFELD E.V. 42 Der Verein Fahrräder bewegen Bielefeld e.v. wurde 2015 gegründet. Seitdem werden in Bielefeld reparaturbedürftige Räder eingesammelt und zusammen mit den Fahrradempfängern (Bedürftige, Geflüchtete, Schulkinder) aufgearbeitet und vergeben. Damit erreichen wir mehrere Effekte: Es werden aussortierte Fahrräder aufgearbeitet und so sinnvoll weiterverwendet; Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen kommen dafür zusammen; mehr Menschen kommen auf das Fahrrad und erlangen so Mobilität. Räder die nicht mehr repariert werden können, werden in ein Upcycling-Projekt überführt. Die Ziele: Fahrradmobilität für alle: Es soll jeder, der sich ein Fahrrad nicht Fahrräder bewegen Bielefeld e.v. Ansprechpartner: Stefan Mielke Projekthomepage: leisten kann, die Möglichkeit haben, eines zu erhalten. Bisher konnten über Räder abgegeben werden. Jedes Kind braucht ein Fahrrad. Wir sammeln Kinder- und Jugendräder. Viele Schulen und gemeinnützige Organisationen nutzen unsere Einrichtung. Zusammen mit unserem Kooperationspartner Tabula haben wir schon mehrere Ferienschulen für Kinder und Jugendliche in unserer Werkstatt ausgerichtet. Perspektiven statt Projekte. Wir bieten Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete an. Hierfür wurde eine Lehrwerkstatt aufgebaut. MITeinander Bielefeld erfahren! Bei dem Projekt MITeinander Bielefeld erfahren steht der Betrieb eines speziellen Fahrradmobilität, Nachhaltigkeit, Beschäftigung, Umweltschutz Siehe die Erfolge des Vereins in der Projektbeschreibung. Spenden, Beiträge, ehrenamtliches Engagement u.w. Projektplan in Ausarbeitung 2015 bis heute Alte Fahrräder werden eingesammelt und zusammen mit Bedürftigen, Geflüchteten, Jugendlichen aufgearbeitet. Weiterhin existiert ein Upcycling-Projekt. Der Verein hat viele Kooperationen. Mit der gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft und der AWO werden spezielle Räder betrieben, die auch beeinträchtigte Menschen wieder fahrradmobil macht. Es wird ein Lastenradverleih betrieben. Unterstützt wurden Projekte der Coronahilfe und das UN-prämierte Projekt Insektensommer. 75

76 FAHRRÄDER BEWEGEN BIELEFELD E.V. E-Bike-Tandems»Fun2Go«im Mittelpunkt. Dies soll auch Menschen, die nicht Fahrrad fahren können oder eingeschränkt sind, zur gemeinschaftlichen Fahrradmobilität verhelfen. Auf dem kippsicheren E-Dreiradtandem erleben die Mitfahrer eine völlig neue Art des Radfahrens. Sie sitzen neben dem Fahrer und müssen kein Gleichgewicht halten. Erfolge Circa Räder an Bedürftige und Geflüchtete sowie Schüler und Studenten Fünf geflüchtete Menschen beschäftigt Der Verein beschäftigt aktuell mit der Kooperation SattelBar MITeinander Bielefeld erfahren zwei Mitarbeiter nach 161 SGB II (Langzeitarbeitslose). Mehrere Geflüchtete sind in das Vereinsleben integriert u.a. ist Hamza al Cherif als ehemaliger Fahrradempfänger jetzt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Kooperationen und Veranstaltungen mit gemeinnützigen Organisationen und Schulen Etablierung der SattelBar eine Kooperation mit der AWO Bielefeld und der Baugenossenschaft Freie Scholle eg Regelmäßige Ferienschule mit dem Verein TABULA Verein für Bildungsgerechtigkeit Skalierungsstipendium opentransfer (Bertelsmann Stiftung Stiftung Bürgermut) Preis Wettbewerb Westfalen bewegt der Westfalen-Initiative und Volksbank Stiftung 2017 Integrationspreis Stadt Bielefeld 2018 DEICHMANN-Förderpreis für Integration Landesgewinner 2018 DEICHMANN-Förderpreis für Integration Bundesgewinner 2018 Nominiert für den Bielefeld Preis 2020 Bundesweite Vorstellung im Podcast Radfunk des Deutschlandfunk Weitere Informationen:

77 MITEINANDER BIELEFELD ERFAHREN Ein Projekt wurde als Pilot bereits umgesetzt. Fahrräder bewegen Bielefeld e.v. verfolgt mit all seinen Projekten das Ziel der Fahrradmobilität für alle Menschen in Bielefeld. Hauptziele sind: Fahrradmobilität für alle sowie Integrationsmaßnahmen für Geflüchtete und Langzeitarbeitslose vor allem in der Lehrwerkstatt. Der AWO Kreisverband Bielefeld e.v. (AWO) gehört zu den großen Anbietern sozialer Dienstleistungen für Menschen in allen Lebenslagen und allen Altersstufen in Bielefeld. Die gemeinnützige Baugesellschaft Freie Scholle eg mit ihren mehr als Wohnungen in Bielefeld verfolgt mit ihrem Motto Sicher wohnen ein Leben lang das Leitziel des lebensgerechten Wohnens. Zu diesem Konzept gehören neben der Vorhaltung von bezahlbarem Wohnraum für alle Lebenslagen auch die Quartiersentwicklung und die Förderung von Selbst- und Nachbarschaftshilfe sowie die Weiterentwicklung bedarfsgerechter sozialer und wohnbegleitender Dienstleistungen. Fahrräder bewegen Bielefeld e.v. Ansprechpartner: Stefan Mielke Projekthomepage: Im AWO Aktivitätenzentrum Meinolfstraße entsteht ein Fahrrad-Treff und -Verleih, der über das Aufgabenspektrum eines traditionellen Fahrradverleihs weit hinausgeht. Mobilität im Quartier und Soziales Miteinander im Quartier werden hier verbunden. Die SattelBar ist Bestandteil des Quartierscafés im Aktivitätenzentrum. Sie ist Verleihstation, kleine Reparaturwerkstatt, sozialer Treffpunkt, Ort für Informationen rund um Mobilität. Hier kann man Räder ausleihen, beim Kaffee fachsimpeln, selbst reparieren oder den Kontakt zur Werkstatt von Fahrräder bewegen Bielefeld e.v. herstellen, Vorträge zu Mobilität und Reisen hören oder auch selbst halten, neue Kontakte knüpfen und vieles mehr. Es stehen zur Verfügung: Zwei Lastenräder, die jede*r Bewohner*in im Quartier ausleihen kann, um größere Ge-genstände zu transportieren. Zwei E-Bike-Tandems Fun2Go. Diese kippsicheren Dreiradtandems, die auch behinderten Menschen zu neuer Mobilität verhelfen, werden von bürgerschaftlich engagierten Menschen (Pilot*innen) gesteuert. Die SattelBar wird eingebunden in die Aktivitäten des Nachbarschaftszentrums. Die Betreuung wird geleistet von einer*m freiberuflichen Projektmitarbeiter*in und unterstützt von einer zusätzlichen Kraft, die im Rahmen der Umsetzung des Teilhabechancengesetzes ( 16i) beschäftigt wird. 43 Aufbau eines flächendeckenden Mobilitätsangebots für beeinträchtigte Menschen Aufbau der SattelBar Kooperation mit der AWO und der gemeinnützigen Baugenossenschaft Freie Scholle eg Spenden u.a. JobRad, Stiftung Diamant Software Projektplan in Ausarbeitung 2019 bis heute Zurzeit laufen Gespräche zur Skalierung mit verschiedenen Trägern: Ziele: Einen Beitrag leisten zur Mobilität für alle im Quartier besonders Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen Einen Beitrag leisten zur Verkehrswende und zur Minderung des Klimanotstands in Bielefeld Einen Beitrag leisten zur Entwicklung einer inklusiven und partizipativen Stadtgesellschaft Einen Beitrag leisten zur aktiven Nachbarschaftshilfe und sorgenden Gemeinschaft 77

78 RADFAHRSCHULE XXL EIN ANGEBOT FÜR JUNG UND ALT 44 In den letzten Jahren hat die Zahl der Menschen, die das Fahrrad als Verkehrsmittel entdeckt bzw. wiederentdeckt haben, stark zugenommen. Unter diesen Menschen gibt es nicht wenige, welche das Fahrradfahren zwar in der Kindheit erlernt haben, aber dann lange Zeit nicht oder sehr wenig Rad gefahren sind und deshalb entsprechend unsicher unterwegs sind. Zudem haben sich durch das Aufkommen von Pedelecs und die damit verbundene höhere Geschwindigkeit sowie das zusätzliche Gewicht die Anforderungen an deren FahrerInnen erhöht. Des Weiteren hat der Verkehr insgesamt sowohl auf der Straße als auch auf den Radwegen stark zugenommen. Da sich die Fähigkeiten und Bedürfnisse der KursteilnehmerInnen unterscheiden, haben wir begonnen, unser Kursangebot modular aufzubauen und an die unterschiedlichen Vorkenntnisse anzupassen. Herangehensweise: Bedarfsanalyse, Konzeption der Kurse erstellen, Testkurse mit ausgewähltem Teilnehmerkreis durchführen, Nachbearbeitung der Kurskonzepte, Ausbildung von TrainerInnen, Aufbau eines Anmeldeverfahrens, Ausbau der Onlinepräsenz auf der Vereinswebseite, Pressearbeit, Durchführung der Kurse Das Angebot beginnt mit Fahrradanfängerkursen, in denen die Teilnehmenden die Grundfertigkeiten des Fahrradfahrens erlernen und erste Tipps zum Verhalten im Straßenverkehr erhalten. Parallel hierzu bieten wir in Unterkünften Anfängerkurse für AsylbewerberInnen an. Zeitumfang 450 Minuten Auf die Anfängerkurse aufbauend, bieten wir für fortgeschrittenere RadfahrerInnen folgende Fahrsicherheitstrainings an, in denen ein sicherer Umgang mit dem Fahrrad intensiv eingeübt wird. a) Der Grundkurs Sicher und souverän unterwegs findet in Gruppen bis zu zehn TeilnehmerInnen auf einem Übungsplatz Richard Kramschuster und Brigitte Wittmann, Radfahrschule ADFC München Ansprechpartner: Richard Kramschuster Projekthomepage: Erweiterung und modularer Aufbau des Kursangebotes der Radfahrschule im ADFC München Derzeit jährlich ca. 250 KursteilnehmerInnen, Tendenz steigend; 35 ausgebildete Kursleiter Kursgeb., Vereinshaushalt, ehrenamtl. Engagement Ausgesetztes Projekt Oktober 2019 bis Juni 2022 Ziel des Projekts ist es, die Fahrradnutzung zu fördern. Durch speziell zugeschnittene Kursinhalte soll die Freude am Radfahren vermittelt, das Sicherheitsgefühl aller Radfahrenden erhöht und insbesondere das Unfallrisiko reduziert werden. Dazu haben wir unser bestehendes Kursangebot um die Zielgruppen Fortgeschrittene in zwei Schwierigkeitsstufen, Senioren mit und ohne Pedelec und GrundschülerInnen stark erweitert. Dies bedingt auch die konsequente Aus- und Fortbildung von RadfahrlehrerInnen. 78

79 RADFAHRSCHULE XXL EIN ANGEBOT FÜR JUNG UND ALT 44 statt und beinhaltet: Sicherheits-Check und Ausrüstungshinweise, Balanceübungen und Fahren im Stehen, sicherer Umgang mit beiden Bremsen, Notbremsung, richtiges Kurvenfahren und das Überwinden von kleinen Hindernissen. Zeitumfang 180 Minuten b) Im Aufbaukurs Sicher unterwegs auf Schotterwegen wird zusätzlich zu den Übungen am Übungsplatz das sichere Fahren und Bremsen auf losem Untergrund trainiert. Zeitumfang 240 Minuten Für Seniorinnen und Senioren führen wir zudem a) Beratungsabende zum sicheren Fahrradfahren im Straßenverkehr und b) Pedelecsicherheitstrainings und Pedelecschnuppertouren durch. Dabei werden Sicherheitstipps zum Verhalten im Straßenverkehr gegeben und der sichere Umgang mit dem Pedelec speziell abgestimmt auf die Bedürfnisse älterer Menschen trainiert. Seit Herbst 2020 unterstützen wir an mehreren Münchner Grundschulen Übungseinheiten mit Grundschulkindern der Jahrgangsstufe 3 zur Steigerung der Fahrradkompetenz und zur Vorbereitung auf die Fahrradprüfung. Der Zeitumfang beträgt vier mal zwei Unterrichtsstunden je Schulklasse. Was fehlt noch? Für die Zukunft ist beabsichtigt, das Programm um Verkehrssicherheitstrainings zu ergänzen, bei denen das umsichtige Verhalten im innerstädtischen Verkehr veranschaulicht und eingeübt wird. 79

80 DO IT BY BIKE LASST BRANDENBURG AN DER HAVEL DAS MÜNSTER DES OSTENS WERDEN! Die Fahrradreparaturstationsflotte dient zur Unterstützung der CO2-freien Fahrradmobilität in der Stadt Brandenburg an der Havel, denn Radfahren macht nur Spaß, wenn das Rad funktionstüchtig ist. Die erste Fahrradreparaturstation in der kreisfreien Stadt Brandenburg an der Havel wurde von uns im September 2020 aus Spenden und mit der Hilfe des Studentenwerks Potsdam errichtet und hat sich gut etabliert. Aufgrund des Patenkonzepts schaffen wir eine lokale Identifikation und mit einer Vielzahl von Aktionen wie z.b. Umfragen, Workshops, feierliche Eröffnungen haben wir regional hohe Aufmerksamkeit erzeugt VCD Brandenburg e.v. Kreisgruppe Brandenburg an der Havel sowie Strahlkraft für den Themenkomplex zukunftsfähige Mobilität per Fahrrad generiert. Erste gewerbliche Partner und weitere Bürger beteiligen sich durch Spenden und eine Vielzahl von Vorschlägen für Standorte im ganzen Stadtgebiet. Der VCD BRB wurde für das Fahrradreparaturstationskonzept mit dem Umweltpreis der Stadt (2020) ausgezeichnet. Dies zeigt, dass das Konzept öffentlicher Fahrradreparaturstationen nicht nur bei Reparaturen hilft, sondern auch die Diskussion anregt und die Sichtbarkeit und Akzeptanz des Radverkehrs unterstützt. Frei zugängliche und sichtbare Fahrradreparaturstationen sind eine Form der Öffentlichkeitsarbeit für den Radverkehr und fördern im Sinne der Gemeinwohl-Ökonomie das bürgerschaftliche Engagement. Mit den Fahrradreparaturstationen wollen wir speziell alle Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen des Landes Brandenburg (AGFK BB) mit unserem ehrenamtlichen Engagement ermutigen, die Verkehrswende konsequent umzusetzen. Die Bereitstellung von Luftpumpen und Werkzeugen zur unkomplizierten Wartung und Reparatur von Fahrrädern, Rollern usw. ist dabei ebenso essenziell für die Radverkehrsnutzung wie eine gute Fahrradinfrastruktur. Mit den Fahrradreparaturstationen fördert der VCD BRB den Radverkehr in Brandenburg an der Havel. Anwohner, Pendler oder Touristen mit platten Reifen, ausgerissenem Schutzblech, falsch eingestelltem Sattel, lockeren Schrauben oder anderen technischen Problemen finden an den Fahrradreparaturstationen auch am Sonntagvormittag oder Dienstag nach Feierabend schnelle Hilfe. Bürger, die selten Fahrrad fahren, erhalten durch Ansprechpartner: Gero Walter/Frank Träger keine Projekthomepage: 45 Ehrenamtlicher Aufbau eines Netzes von öffentlich und kostenlos nutzbaren Fahrradreparaturstationen Erste Station realisiert vier weitere mit Gestattung der Stadt Brandenburg an der Havel in Realisierung (Corona) Ehrenamt/Spenden, VCD Mobilitätsprojekt, Lokale Agenda Projekt in Ausarbeitung Seit Juni 2020 fortlaufend Never Stopp Cycling! Mit dem Projekt do it by bike baut der VCD in Brandenburg an der Havel ein Netz von öffentlich und kostenlos nutzbaren Fahrradreparaturstationen auf, um allen Menschen die einfache und unkomplizierte Fahrradnutzung zu ermöglichen, damit alle an einer nachhaltigen und klimaverträglichen Mobilität teilhaben können. Die Stationen bieten die Möglichkeit, sich aktiv an einem nachhaltigen Mobilitätsprojekt zu beteiligen und Pate einer Station zu werden, der die Wartung und Pflege derselben übernimmt. 80

81 DO IT BY BIKE LASST BRANDENBURG AN DER HAVEL DAS MÜNSTER DES OSTENS WERDEN! 45 die an zentralen Plätzen aufgestellten Fahrradreparaturstationen einen Anstoß, ihr unbenutztes Rad aus dem Keller oder der Garage zu holen und wieder flott zu machen. Die Fahrradreparaturstationen fördern damit konkret den Radverkehr und tragen so dazu bei, sich besser mit dem eigenen Wohnumfeld zu identifizieren. Das Radfahren fördert außerdem eine gesunde Bewegung als Voraussetzung für Gesundheit und Vitalität. Da die Stadt Brandenburg an der Havel Ausgangspunkt oder Etappenort mehrerer touristischer Radrouten ist, profitieren von den Stationen nicht nur die Bewohner* der Stadt Brandenburg an der Havel, sondern auch Touristen. An der Station können außerdem die Räder von Rollstühlen oder Kinderwagen aufgepumpt und repariert werden. Der Projektpartner Stadt Brandenburg an der Havel unterstützt mit Flächen. 81

82 MIT SICHERHEIT SPASS HABEN! 46 Die schulische Radfahrausbildung in den Grundschulen wurde durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie mit Beendigung der 4. Klasse und dem Abgang an die weiterführenden Schulen nicht abgeschlossen. Um die Nachteile auszugleichen sowie die sichere und umweltgerechte Mobilität der Kinder für die Zukunft zu fördern, tragen wir aktiv und präventiv zur Verkehrssicherheit und zur Unfallverhütung der Heranwachsenden bei. Mit Unterstützung der Region Hannover, der Polizeidirektion Hannover, der Initiative Hannover Lust auf Fahrrad, den Teilnehmenden des Runden Tischs des Radsports und zahlreichen Ehrenamtlichen und Mitwirkenden haben wir das inhaltliche und logistische Konzept finalisiert und in die Umsetzung gebracht. Von Juli bis Oktober 2020 haben wir mehr als 500 Kinder regionsweit in kostenfreien Fahrradkursen in Theorie und Praxis geschult. anouvis e.v. i.g. In drei einstündigen Blöcken vermitteln wir: 1. Theoretische Kenntnisse, Auffrischung schulischer Inhalte aus Klasse 3 oder 4 und verkehrssicheres Fahrrad mit Fahrrad-Check unter Begleitung der Polizei 2. Praktische Übungen von Anfahren und Zeichengeben bis Bremsen mit geschulten Fahrradtrainern 3. Selbstständiges Üben und erfolgreiches Absolvieren des Fahrradparcours Coronakonforme Durchführung: Drei Gruppen à sieben Kinder belegen die Einheiten in wechselnder Reihenfolge ohne direkte Begegnung. Im Freien stehend, wird mit Intro und Abschlussrunde gemeinsam gestartet und der Kurs beendet. Der Kurs wird von maximal neun Personen begleitet: eine Polizistin bzw. ein Polizist, zwei Teamleiter/-innen sowie drei bis sechs Betreuer/-innen. Ansprechpartner: Stefanie Eichel, eichels: Event GmbH stefanie.eichel@anouvis.de Projekthomepage: Mit Sicherheit Spaß haben! Fahrradkurse für Kinder und eine nachhaltige Verkehrskultur Kooperative Kursangebote für mehr als 500 stolz motivierte SchülerInnen in Stadt und Region Hannover Ehrenamt, Fonds für Digitales, Projektsponsoring Abgeschlossenes Projekt Drei Monate vom 24. Juli bis 29. Oktober 2020 Die Angebote der Radfahrschule Hannover bieten die Grundlage für Fahrrad-Kultur! Mit Begeisterung und sicher auf dem Fahrrad im Alltag mobil sein das ist unser gemeinsames Ziel. Radfahren ist nachhaltig, attraktiv, hält fit und gesund, ist günstig und spart Zeit und Raum! Das Projekt Fahrradkurse für SchülerInnen etabliert eine umweltgerechte Mobilität bei den Jüngsten. Es ist ein regionsweites, übergreifendes und zukunftsweisendes Projekt mit vielfältigen Kooperationsansätzen. 82

83 MIT SICHERHEIT SPASS HABEN! Er findet im abgrenzbaren öffentlichen Raum oder schulischen Umfeld (geeigneter Schulhof, öffentliche Fläche mit Verwaltungsgebäudeanbindung, Vereinsgelände mit Freifläche, etc.) statt. Zielgruppen / Kommunikation: 1. Vereine, Organisationen und Institutionen: Tagesbetreuung, Feriencamps, Sportmannschaften etc. 2. Grundschulen, Ansprache der Mobilitätsverantwortlichen, Schulleitenden und interessierten Lehrkräfte: Unterrichtsgestaltung, Tagesangebote im Schulalltag 3. Eltern, Betreuer, Einzelanmeldung über ein kostenfreies Buchungsportal Die Kommunikationsbasis bildet die kooperative Öffentlichkeitsarbeit im klassischen Sinne und Platzierung in den sozialen Medien. Umsetzungsgrundlage ist die übersichtliche Internetseite, die im Kern die Anmeldemaske für die mögliche Teilnahme darstellt: Durch den Zuspruch, die Reaktionen und die uns vorliegenden Anfragen motiviert, werden wir das Fahrradkursangebot für Kinder geplant ab März 2021 weiterführen und das Kursangebot innovativ, spannend, motivierend und fundiert weiterentwickeln. Pandemiebedingt haben wir initiativ in der Gemeinschaft Verantwortung übernommen! Mit Mut und Ausdauer haben wir die Chance der sprunghaften Veränderung der Mobilität genutzt und setzen Impulse für positive Nachhaltigkeitswirkungen auf Gesundheit, Klima und Umwelt. Unser Ziel ist die Förderung und Steigerung der sozial nachhaltigen und ökologischen Mobilitätskultur in unserer Stadt

84 FAHRRAD-SERVICESTATIONEN 47 Fahrradfahren fördern und attraktiver gestalten: Das ist das Ziel der Programmplanung Radverkehr 2019/2020 in Gelsenkirchen. Zu ihr gehört u.a. die Schaffung eines flächendeckenden Netzes von 50 Fahrrad-Servicestationen. An diesen Stationen haben seit Sommer 2020 die Radfahrenden die Möglichkeit, kleine Reparaturen an ihrem Fahrrad zu erledigen. Die Servicestationen sind an fast allen Tankstellen im Stadtgebiet sowie an wichtigen öffentlichen Stellen zu finden und sollen die Menschen dazu animieren, öfter das Fahrrad zu wählen. Um das Projekt Fahrrad-Servicestationen umzusetzen, wurden im ersten Schritt geeignete Standorte ausgewählt. Ziel war es, möglichst viele Stationen im gesamten Stadtgebiet aufzustellen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit zugänglich sind. So entstand die Idee, die Stationen im Bereich Stadt Gelsenkirchen, Referat Verkehr von Tankstellen aufzustellen. Nach der Standortauswahl wurde Kontakt zu den Betreibern aufgenommen und definiert, wie die Servicestationen ausgestattet sein sollten. Außerdem wurden Modelle und Anbieter für die Servicestationen recherchiert und eine entsprechende Ausschreibung vorbereitet. Die Servicestationen, die in Gelsenkirchen im Einsatz sind, werden von der Caritas Betriebs- und Werkstätten GmbH in Eschweiler hergestellt. Sie bestehen aus Edelstahl und sind mit einer Pulverbeschichtung in RAL 5005 seidenmatt versiegelt. Montiert werden sie mit Anti-Diebstahl-Muttern auf festem Untergrund oder auf einer Beton- Grundplatte. Für eine gute Sichtbarkeit sind die 1,50 m hohen Stationen im Corporate Design der Stadt gestaltet. Die Werkzeuge der Stationen sind an Stahlseilen befestigt. Unter anderem vorhanden Ansprechpartner: Stefan Behrens stefan.behrens@gelsenkirchen.de Projekthomepage: Aufstellung von Fahrrad-Service- Stationen an allen Tankstellen und an zentralen Orten Gelsenkirchens Aufstellung nahezu abgeschlossen; Wartung geschieht zeitnah; starke, positive Resonanz Bereitstellung der Mittel im städtischen Haushalt Abgeschlossenes Projekt Seit 2020 fortlaufend Die Förderung des Radverkehrs geht weiter als der reine Ausbau von Radverkehrsanlagen. An allen Tankstellen und an weiteren zentralen Orten in Gelsenkirchen wurden insgesamt 50 Fahrrad-Servicestationen aufgestellt. Ein eigenes Logo für Radfahren wurde entwickelt. Die Stationen werden bei evtl. Beschädigung zeitnah repariert. Alle Stationen sind im Geoportal extern einsehbar. Das Netz soll ausgeweitet werden. Externe, z.b. die Ruhrgebiet Tourismus GmbH, lassen die Standorte mit in die eigenen Routen einfließen. 84

85 FAHRRAD-SERVICESTATIONEN 47 sind ein Kreuzschlitzschraubendreher, ein Sechskantschlüssel, ein Maulschlüssel sowie Reifenmontagewerkzeug. Natürlich ist auch eine Luftpumpe vorhanden, die für alle gängigen Fahrradventile nutzbar ist. Außerdem befindet sich an der Servicestation eine Fahrradhalterung, an der das Fahrrad für Reparaturen eingehangen werden kann. Mit der GAFÖG Arbeitsförderungsgesellschaft ggmbh Gelsenkirchen wurde eine regelmäßige Reinigung und Wartung der Servicestationen vereinbart. So erfolgen innerhalb der Radsaison von April bis Oktober drei Serviceeinsätze mit Reinigung und Instandhaltung. Damit die Radfahrenden wissen, wo die Stationen aufgestellt sind, gibt es einen gedruckten Faltplan und eine Karte auf der Internetseite der Stadt. Die Inbetriebnahme der Stationen wurde darüber hinaus mit Medienarbeit begleitet. Die Rückmeldungen von Radfahrenden zeigen, dass die Stationen gerne genutzt werden. Im Rahmen der Nutzung kann es natürlich auch zu Beschädigungen kommen. Damit die Stationen einsatzfähig bleiben, werden sie zeitnah von der GAFÖG instand gebracht. Während der Nutzung hat sich außerdem herausgestellt, dass eine Anleitung für die Servicestation hilfreich wäre. Diese ist derzeit in Vorbereitung. Ebenfalls in Planung ist der weitere Ausbau des Servicestationen-Netzes. Dazu werden zurzeit weitere Standorte ermittelt. 85

86 DIE FERIEN-FAHRRAD-SCHULE DAS NEUE RADFAHRTRAINING 48 Durch die coronabedingten Ausfälle des Radfahrtrainings, welche normalerweise in der Jahrgangsstufe 4 der Grundschulen vorgenommen werden, entstand die Idee der Ferien-Fahrrad-Schule unter den jeweils gültigen Rahmenhygieneplänen. In Kooperation zwischen Schule (IGS Flötenteich in Oldenburg) und Polizei vor Ort (ein Lehrer und ein Verkehrssicherheitsberater PI Oldenburg) wurde das Konzept erarbeitet und an vier Terminen in Oldenburg an der IGS Flötenteich durchgeführt. Bei diesen Trainings nahmen jeweils 20 Schülerinnen und Schüler (SuS) teil (Sommerferien und Herbstferien). Die Idee ist, dass man dieses Training an einem Vormittag absolvieren kann (8 bis 13 Uhr) sowie die deutliche Reduktion von Mitwirkenden (von elf Personen auf vier). Das Training findet in drei Blöcken statt: Theorie, Parcours und Ausfahrt. Eine Klasse wird somit in drei Gruppen geteillt und diese durchlaufen nacheinander die Blöcke. In der Theorie wird das bereits in der Grundschule erworbene Verkehrswissen gefestigt und ggf. erweitert. Im Parcours werden die koordinativen Fähigkeiten sowie erste verkehrsrelevante Verhaltensweisen angebahnt und geschult (z.b. enge Fahrbahnen Kooperation: Schule Verkehrswacht Polizei befahren oder Spurwechsel u.v.m.). In der Ausfahrt sind zwei Erwachse eingesetzt, in der Theorie und dem Parcours jeweils ein Erwachsener, die dann in Kleingruppen à vier bis fünf SuS die Ausfahrt vornehmen und während der Fahrt direkt an den entsprechenden Verkehrspunkten (Kreuzung/ Ampel/Fußgängerquerungshilfen u.v.m.) auf die besonderen Verhaltensweisen als Rad fahrende Verkehrsteilnehmer eingehen können. Es erfolgt somit eine unmittelbare Rückmeldung, sodass vor Ort eine verhaltensadäquate Verkehrsteilnahme angebahnt werden kann. Dieses Konzept wurde der Landesverkehrswacht und dem Kultusministerium vorgestellt. Beide Institutionen haben die Idee sehr begrüßt und das Konzept als umsetzbar und förderungswürdig erachtet. So wurden die Fachberater Mobilität (RLSB) beauftragt, einen Umsetzungsplan für alle weiterführenden Schulen in Niedersachsen zu entwickeln und zu verteilen. Zahlreiche Trainings wurden an den Schulen umgesetzt. Zudem wurde eine Film produziert (in Kooperation mit Oeins/Oldenburg und NLQ), der die Durchführung des Trainings visualisiert und erklärt. Dieser kann gerne per WeTransfer gesendet werden. Ansprechpartner: Berend Meyer berend.meyer@igs-floetenteich.eu Projekthomepage: Förderung des Nachwuchsradfahrens sowie von Radverkehrssicherheit und Miteinander Idee wurde niedersachsenweit umgesetzt mit Partnern: NDS Landesverkehrswacht (LVW) und Kultusministerium (KM) KM, LVW und lokale andere Ausgesetztes Projekt Seit Mai 2020 (Beginn Planung) bis auf Weiteres Durch die coronabedingten Ausfälle der Radfahrtrainings, welche normalerweise in der Jahrgangsstufe 4 der Grundschulen vorgenommen werden, entstand die Idee der Ferien-Fahrrad- Schule unter den jeweils gültigen Rahmenhygieneplänen. In Kooperation zwischen Schule und Polizei vor Ort (ein Lehrer und ein Verkehrssicherheitsberater PI Oldenburg) wurde das Konzept erarbeitet und dann der Landesverkehrswacht und dem Kultusministerium vorgestellt. 86

87 RADSERVICESÄULEN IM REMS-MURR-KREIS 49 Rems-Murr-Kreis flächendeckend mit RadServiceSäulen ausstatten Impuls für Radverkehr setzen Im Jahr 2020 wurde durch den ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.v.) im Rems-Murr-Kreis mit Unterstützung des Landratsamtes und der beteiligten Kommunen auf einen Schlag ein flächendeckendes Netzwerk von 40 RadService- Säulen installiert. Ziel war es, den Radfahrenden (Alltagsund Freizeitradlerinnen und -radlern) im Rems-Murr-Kreis im Falle einer Panne eine schnelle Abhilfe zu ermöglichen und so die Radmobilität weiter langfristig zu fördern. Mit einem integrierten Gesamtkonzept wurden deshalb, an für den Radverkehr wichtigen Knotenpunkten, in den 31 Kommunen 40 RadServiceSäulen installiert. Dies ist aufgrund des bisher einzigartigen Dreiklangs von ADFC, Gemeinden und Landratsamt gelungen: Die Organisation des Prozesses und die Unterstützung der Gemeinden bei Planung, Beschaffung und Betreuung der RadServiceSäulen erfolgten in über 360 Arbeitsstunden ehrenamtlich durch den ADFC, also durch die Radler-Community. Wichtig war die strategisch gute Platzierung der Rad- ServiceSäulen, um Alltags-Radrouten und Tourismus-Radrouten gleichermaßen gut abzudecken. Der ADFC hat mit einem umfassenden Konzept bei den Gemeinden im Rems-Murr-Kreis Werbung für das Projekt gemacht und stellt eine Online-Karte der Standorte zur Verfügung. Die Planung und Montage am lokalen Einsatzort und die Durchführung der Beschaffung (1.100 /Säule) wurden durch die jeweiligen Kommunen in eigener Zuständigkeit finanziert und durchgeführt, denn die Kommunen können vor Ort am besten den Gemeinderat und lokale Einrichtungen wie Schulen/Kitas einbinden. Die Säulen ADFC Kreisverband Rems-Murr (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.v.) Ansprechpartner: ADFC-KV Rems-Murr Jürgen Ehrmann Projekthomepage: Die RadServiceSäulen werden sehr stark genutzt Feedback der Radfahrenden ausnahmslos positiv. 360 Stunden Ehrenamt, Kreis und Kommunen Abgeschlossenes Projekt September 2019 bis September 2020 Auf einen Schlag sollten flächendeckend 40 RadServiceSäulen an Alltags- und Tourismusradrouten im Landkreis installiert werden. Dies ist aufgrund des Dreiklangs von - ADFC (Organisation des Prozesses auf ehrenamtlicher Basis), - Gemeinden (Planung des lokalen Einsatzortes, Beschaffung und Aufstellung) und - Landratsamt (Kommunikation des Projekts an Gemeinden und Finanzierung des Anschubs) gelungen. Die RadServiceSäulen werden rege genutzt. 87

88 RADSERVICESÄULEN IM REMS-MURR-KREIS 49 verfügen zwecks des Wiedererkennungswerts über ein einheitliches Design, die Kommunen haben jedoch die Möglichkeit, auf den Säulen innerhalb ihrer Gemarkung ihr Gemeinde-/Stadt- Logo zu platzieren. Das Landratsamt Rems-Murr-Kreis unterstützte bei der Kommunikation des Projekts an die Kommunen im Landkreis. Zudem förderte der Kreis durch sein Förderprogramm Agenda 2030 Projekte für eine nachhaltige Entwicklung mit Bezug zum Klimaschutz die ersten 24 RadService-Säulen mit Diese Strategie bewährte sich für die flächendeckende Ausstattung mit Pannenhilfen: 40 RadService- Säulen wurden im Jahr 2020 platziert. Auf einer Online-Karte auf der Homepage des ADFC Rems-Murr sind alle RadService- Säulen eingezeichnet und Navigationsdaten hinterlegt, sodass im Falle einer Panne rasch der Weg zur nächsten Säule gefunden werden kann. Über einen QR-Code an den Säulen kann diese Karte ebenfalls abgerufen werden, zudem können Reparatur- Anleitungsvideos abgerufen werden. Daneben ist eine durch den ADFC bediente -Adresse für Störmeldungen aufgebracht. Zudem fährt der ADFC die RadServiceSäulen regelmäßig ab und überprüft deren guten Zustand. In der Presse wurde umfangreich über das Projekt berichtet, was ebenfalls der Förderung des Radverkehrs und damit der nachhaltigen Mobilität dient. Die Radfahrenden nutzen die RadServiceSäulen rege und die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Weitere Säulen sind geplant. 88

89 Infomaterialien und Karten zu Radtouren QUELLE: PD-F

90 BLEXER WESERSTEIN Das Natursteinwerk der Familie Linnenberg war ein Ziel einer Fahrt von Fritz Jacob, Ideengeber und Organisator des Projekts, der dabei von Rolf Bultmann, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Blexen, begleitet wurde. Die Vereinigung der Blexer Vereine und Gemeinschaften ist der Träger des Weserstein-Vorhabens. Indem Radfahrer auf dem Weser-Radweg, dem beliebtesten deutschen Fernradweg, gezielt dorthin geleitet werden, erhofft sich die Vereinigung der Blexer Vereine und Gemeinschaften vom Blexer Weserstein eine weitere touristische Attraktion und damit Bereicherung für den nördlichen Nordenhamer Stadtteil. Weserstein für Blexen: Erster Schritt ist getan Er ist 1,60 m hoch, hat eine glatte, trapezförmige Vorderfront und wiegt knapp zwei Tonnen. Dieser rote Hartsandsteinblock soll ab dem 31. Juli 2021 an der Aussichtsplattform beim Flugplatz in Blexen den symbolischen nördlichen Endpunkt des in Hann. Münden beginnenden Weser-Radweges bilden. Großer Schritt Mit der Wahl des Steinblocks wurde jetzt ein erster großer Schritt zur Realisierung des Blexer Weserstein-Projekts getan. Dorfgemeinschaft Blexen Ansprechpartner: Fritz Jacob tebojacob@t-online.de Projekthomepage: keine Angabe Nun werden Spenden gesammelt Nächste Aufgabe zur Realisierung des Blexer Weserstein-Projekts wird jetzt das Sammeln von Spenden sein, denn die auf rund veranschlagten Kosten sollen ausschließlich durch Spenden aufgebracht werden. Auch diese Aufgabe hat Fritz Jacob übernommen, der sich gemeinsam mit seiner Frau Traute bereits seit drei Jahren mit der Blexer Weserstein-Idee beschäftigt. Unterstützt werden sie von einem Arbeitskreis der Dorfgemeinschaft Blexen, dem Sabine Schmidt, Bodo Koch, Jürgen Hülsebusch, Matthias Wessels, Ernst Böning und Rolf Bultmann angehören. Artikel Nord24 ( ) Weserstein-fuer-Blexen-Erster-Schritt-istgetan html 50 Bereicherung für den Weser-Radweg von Hann. Münden nach Nordenham-Blexen Dieses Projekt ist neu / mit einer Strahlkraft weit über Niedersachsen hinaus. Circa / nur durch Spendenaufkommen Projekt in Ausarbeitung Geplante Einweihung am 31. Juli 2021 / 121 Jahre nach der Einweihung des Wesersteins in Hann. Münden Der Blexer Weserstein soll den optischen Endpunkt der Weser an einem der schönsten Aussichtspunkte an der Unterweser markieren. Der Weserstein ist ein Bürgerwille von ca Bürgern der Stadt Nordenham und wird von der Dorfgemeinschaft Blexen (zwölf Vereine und Institutionen) durchgeführt. Fritz Jacob ist Ideengeber und Initiator. 90

91 E-BIKE-TOURENPLANER UCKERMARK Die drei großen Fernradwege der Region, der Oder-Neiße-Radweg, der Radfernweg Berlin Usedom und der Uckermärkische Radrundweg, sind zugleich auch die Hauptradwege der Region. Die Metropolen Berlin und Stettin, quasi vor der Haustür, locken in der Radsaison die Gäste in die Uckermark und bescheren aber leider gleichzeitig überfüllte Züge mit vielen Menschen und ihren eigenen Rädern. Um als zertifiziertes, nachhaltiges Reiseziel weiterhin die Bahn als attraktive Alternative zur Anreise zu empfehlen und gute Angebote auch über die Vermietung der Räder vor Ort gepaart mit spannenden Tourentipps für die ganze Familie bieten zu können, wollen wir spezielle Tourentipps für E-Bikes entwickeln. Die Technik dieser Räder ist ausgereift und verfügt zudem über gutes Zusatz-Equipment für die ganze Familie, sodass es wieder Spaß macht, mit allen eine Tour zu planen. Mit bequemem Kindersitz oder Anhänger und der passenden Unterstützung für Paare oder Radlergruppen mit unterschiedlichem Fitnessgrad lässt es sich entspannt radeln und vielleicht noch das ein oder andere regionale Produkt im Gepäck transportieren. Die zu entwickelnden Tourentipps und Empfehlungen sollen die besonderen Merkmale der nationalen Naturlandschaften und das Fahrtziel Naturgebiete sowie die Vielfalt der Angebote entlang der Wege mit dem Rad erfahrbar machen. Die Wege sollen sich an die technischen Möglichkeiten der Räder, die Ansprüche der Zielgruppe sowohl für einen Tagesausflug aus der Stadt als auch zur Freizeitbeschäftigung im Uckermark-Urlaub eignen und immer wieder Anlässe für eine Tour mit dem Rad bieten. Die Vorschläge sollen sich sowohl saisonal als auch thematisch an die Besonderheiten und Highlights im Nationalpark Unteres Odertal, im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, im Naturpark Uckermärkische Seen sowie in den historischen Städten, kleinen Dörfern, Hofläden und die vielen Badeseen anpassen. Mit dem E-Bike und seiner technischen Unterstützung fernab vom Straßenverkehr auf gut ausgebauten Radwegen die Landschaft erkunden, mühelos die sanften Hügel hinaufgleiten, statt das Rad zu schieben, sich den Wind um die Nase wehen und den Alltag ganz weit hinter sich lassen. So oder ähnlich könnte sich ein freier Tag oder ein ganzer Urlaub anfühlen. In kurzer Zeit möglichst viel sehen und erleben, körperliche Anstrengung im (Urlaubs-)Rahmen halten, klimafreundlich ohne Auto unterwegs sein. Der E-Bike-Tourenplaner Uckermark sollte den Preis gewinnen, weil er einen perfekten Mehrwert für die vielen Uckermark-Liebhaber bietet, neue Zielgruppen anspricht, neue, alternative und klimafreundliche Mobilitätsangebote befördert und das Netzwerk der Angebote und Partner vor Ort stärkt und ausbaut. 51 Fahrradfahren mal ganz anders unterwegs mit dem Pedelec entspannt mehr erleben in der Uckermark Einstieg in das Themenfeld, Sammlung und Aufarbeitung der Vermieter und Ladestationen in der Uckermark Aus den Projektmitteln des Landkreises Uckermark Projektplan in Ausarbeitung 1. März bis 1. Oktober 2021 tmu Tourismus Marketing Uckermark GmbH Ansprechpartner: Anet Hoppe Projekthomepage: Mit einem Plan (online und offline) die Uckermark als zertifiziertes, nachhaltiges Reiseziel mit dem E-Bike und spannenden Tourentipps sowie die weite Landschaft abseits der Hauptwege klimafreundlich und mit Leichtigkeit entdecken. 91

92 Fahrradverleihsysteme QUELLE: PD-F

93 CAMPUSRÄDER Die Universtität Potsdam hat drei Hauptstandorte, die in verschiedene Himmelsrichtungen der Stadt Potsdam verteilt sind. Bisher konnten Termine entweder mit dem eigenen Pkw oder öffentlichen Verkehrsmitteln wahrgenommen werden. Daran sollte sich etwas ändern, für mehr Gesundheit und weniger Umweltbelastung! Das Projekt der Campusräder startete im Sommer 2019, die 14 Campusräder werden seit Mai 2020 von zwölf Fahrradpaten betreut. An den Standorten wurden demnach Beschäftigte gefunden, die sich als Fahrradpat_in engagieren möchten. Als Mitarbeiter_in erhält man also ein Campusrad, koordiniert und dokumentiert die Ausleihe und meldet Reperaturbedarfe an. Wo die Beschäftigten bisher einfach in das Auto oder ein öffentliches Verkehrsmittel gestiegen sind, haben sie jetzt Kontakt zu Kolleg_innen, leihen sich das Rad aus und radeln damit durch die Stadt oder über das Land, um einen beruflichen Termin wahrzunehmen. Auch wenn das in einigen Fällen mehr Zeit beansprucht als bei der Nutzung von den sonst üblichen Verkehrsmitteln, ist die gesamte Fahrt Arbeitszeit. Durch den Einsatz der Campusräder werden Ressourcen geschont: Es wird weder Sprit noch Strom benötigt. Die Luft bleibt sauber und die Umwelt wird weder durch Lärm noch durch hohes Verkehrsaufkommen belastet. Die Beschäftigten fördern mit der Nutzung der Räder sogar während der Arbeitszeit ihre Gesundheit. Sie bewegen sich an der frischen Luft, sind körperlich aktiv und stärken Ausdauer und Immunsystem. Ein Fotograf kann beispielsweise seine Ausrüstung mittels Lastenrad transportieren. Das Gesamtkonstrukt ist ein mutiger Schritt, der aber zukunftsweisend sein soll. Damit ist der erste Schritt in Richtung nachhaltige Entwicklung getan. Zur Betreuung der Fahrräder steht durch den Abschluss eines Wartungsvertrags ein vollumfänglicher Wartungsservice zur Verfügung, auch um Reparaturen kurzfristig zu gewährleisten. Es gibt außerdem an jedem Standort Fahrradreparaturstationen, um die Campusräder und auch private Räder gratis und selbstständig reparieren zu können. Im Land Brandenburg gibt es kein verlgeichbares Projekt. In Deutschland gibt es keine vergleichbare Umsetzung zur Betreuung der Fahrräder durch Fahrradpaten_innen. Da das Projekt, insbesondere mit der aktiven Beteiligung von Beschäftigten, unternehmensintern wie auch deutschlandweit gut ankommt und sehr innovativ ist, ist es auch würdig, diesen Preis zu erhalten, um mit gutem Beispiel voranzugehen. 52 Gesundheitsförderung der Mitarbeitenden sowie umweltfreundliches Pendeln zwischen den Standorten Bisher betreuen zwölf Fahrradpaten_innen 14 Fahrräder, die von den Kolleg_innen gut genutzt werden. Universtität Potsdam Abgeschlossenes Projekt Seit Mai 2020 Universität Potsdam Ansprechpartner: Karin Sumpf Projekthomepage: Die Universität Potsdam stellt ihren Mitarbeiter_innen seit Mai 2020 Fahrräder für das Pendeln zwischen den Standorten und für Außer-Haus-Termine zur Verfügung. Seitdem kann sich jede_r Mitarbeiter_in ein Fahrrad während der Arbeitszeit ausleihen, um auf die Fahrt mit Pkw, Bus oder Bahn zu verzichten. Dadurch wird in erster Linie die Gesundheit gefördert und auch die Umwelt geschont. Die Nutzung der Campusräder ist für alle Beschäftigten kostenfrei. 93

94 BERGISCHES E-BIKE EIN PEDELEC-VERLEIHSYSTEM FÜR DEN RHEINISCH-BERGISCHEN KREIS Auf Grundlage des Integrierten Klimaschutzkonzeptes wurde im Jahr 2019 das Integrierte Mobilitätskonzept des Rheinisch-Bergischen Kreises veröffentlicht, welches der Kreis gemeinsam mit den kreisangehörigen Kommunen, den Verkehrsunternehmen, dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg, dem Nahverkehr Rheinland sowie mit dem Region Köln/Bonn e.v. und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW erarbeitet hat. Mit dem Konzept verfolgt der Kreis das Ziel, die Ansätze zur Verbesserung, Optimierung und Etablierung neuer und bestehender Verkehrslösungen über alle Verkehrsträger hinweg in einer ganzheitlichen Strategie für eine zukunftsfähige nachhaltige Mobilitätsentwicklung zusammenzuführen. Die größte Herausforderung sieht der Kreis hierbei in der Reduktion des Treibstoffverbrauchs sowie des CO₂- Ausstoßes. Der Kreis ist durch die starke Nutzung des Pkw geprägt, denn über die Hälfte der Einwohner/-innen nutzt für ihre Wege ein Fahrzeug des motorisierten Individualverkehrs. So entstehen lange Staus und die Bürger/-innen leiden unter dem Lärm und den Abgasen. Deswegen gilt es vor allem den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren sowie den Bürgerinnen und Bürgern attraktive alternative Mobilitätsangebote zu unterbreiten. Das gemeinsam erarbeitete Projekt der Mobilstationen, dessen Umsetzung Anfang 2020 startete und 2022 abgeschlossen sein soll, soll hier Abhilfe schaffen. Im Projekt Mobilstationen im RBK Das Bausteinsystem errichtet der Rheinisch- Bergische Kreis ein kreisweites Netz aus Mobilstationen, um den Bürgerinnen und Rheinisch-Bergischer Kreis Bürgern ein flexibles und nachhaltiges öffentliches Verkehrsangebot als Alternative zum eigenen Auto im ländlich geprägten Kreis zu bieten. Im Juli 2020 wurde als erster Baustein der Mobilstationen im Rheinisch-Bergischen Kreis mit dem Pedelec-Verleihsystem Bergisches e-bike gestartet, welches vom Dienstleister nextbike zusammen mit der RVK eingerichtet wurde. Dieser übernimmt auch den Betrieb mit Reparaturen und Wartungen sowie die gleichmäßige Verteilung der Räder auf die zehn festen Stationen sowie 20 Stationen ohne Lademöglichkeit. Bis Ende 2022 werden außerdem noch weitere Stationen eingerichtet. Die Planung und Umsetzung ist in enger Absprache mit den Kommunen und dem betrauten Verkehrsunternehmen RVK erfolgt, um die Verleihstationen, die sich an zentralen Knotenpunkten im Kreis befinden, aufstellen zu können. Der Rheinisch-Bergische Kreis ist der erste Landkreis in Deutschland, der in einem ländlichen Raum ein Netz eines Pedelec- Verleihsystems anbietet. Mit dem elektrisch betriebenen Rad können die Nutzer/- innen einfach die bergige Topografie des Kreises überwinden und damit ihren Zielort erreichen oder an einer der Mobilstationen auf ein anderes Verkehrsmittel wechseln. Der Rheinisch-Bergische Kreis soll den Fahrradpreis 2021 gewinnen, um zu zeigen, dass die Mobilitätswende auch in ländlich geprägten Räumen und unabhängig von der Topografie möglich ist. Unser Projekt kann als Blaupause und Vorbild für andere Kommunen in ähnlicher Lage dienen. Ansprechpartner: Daniela Zeller Projekthomepage: 53 Verlagerung und Vermeidung von Pkw-Fahrten zur Reduktion von Lärm- und Treibhausgas-Emissionen Das Bergische e-bike bildet mit hohen Ausleihzahlen einen wichtigen Baustein unserer Mobilitätswende. KommunalerKlimaschutz.NRW (EFRE + Land NRW) 80-90% Abgeschlossenes Projekt 2017 bis 2020 (Weiterführung bis 2022) Als Teil des Projekts Mobilstationen im RBK Das Bausteinsystem stellt das neue Pedelec-Verleihsystem Bergisches e-bike eine nachhaltige Möglichkeit dar, die eigene Mobilität flexibel zu gestalten. Es stellt eine kostengünstige Alternative zum Pkw dar, um sich durch die bergige Landschaft des Kreises zu bewegen. Somit können Emissionen eingespart werden. Der Rheinisch-Bergische Kreis ist der erste Landkreis, der in einem ländlichen Raum ein Netz eines Pedelec- Verleihsystems anbietet. 94

95 SPROTTENFLOTTE DAS REGIONALE BIKESHARING-SYSTEM DER KIELREGION 54 Ein Fahrrad für alle Fälle: Pendler/-innen, Freizeitfahrer/-innen sowie Touristinnen und Touristen können das Bikesharing- System SprottenFlotte kostengünstig und flexibel nutzen, auch wenn kein eigenes Fahrrad zur Verfügung steht. Seit Juli 2019 rollen die Räder der SprottenFlotte der KielRegion durch Kiel, Kronshagen, Altenholz, Schönkirchen, Mönkeberg, Heikendorf und Laboe. Gestartet ist das System mit 150 Rädern an 17 Stationen. Inzwischen stehen 300 Räder an 50 Stationen zur Verfügung. Seit Oktober 2020 stehen zudem zwei Lastenräder zur Ausleihe bereit, die Anfang 2021 auf zwölf erhöht werden. In den ersten 15 Projektmonaten wurden die Räder mehr als Mal ausgeliehen. KielRegion GmbH Unsere Ziele Im Herbst 2017 haben die Kreise Plön, Rendsburg-Eckernförde und die Landeshauptstadt Kiel den Masterplan Mobilität für die KielRegion beschlossen. Der Masterplan Mobilität ist ein umsetzungsorientiertes Handlungskonzept. In diesem wurde festgelegt, dass bis 2035 mithilfe von 72 Maßnahmen erreicht werden soll, dass die CO2-Emissionen des Verkehrs in der Region um 35% sinken und der Anteil des Umweltverbundes im Modal Split um 25% zunimmt. Eine Maßnahme daraus ist der Aufbau eines regionalen Bikesharing-Systems. Mit dem regionalen Bikesharing-System soll nicht nur der Radverkehrsanteil erhöht, sondern auch andere Verkehrsmittel des Umweltverbundes durch multimodale Vernetzungsmöglichkeiten attraktiver gemacht werden. So sollen langfristig CO2-Emissionen und Stickoxidwerte gesenkt und der Straßenverkehr entlastet werden. Die erste Phase ist geschafft Das Projekt ist in zwei Phasen gegliedert: In der Pilotphase bis Ende 2020 wurden noch Erfahrungen gesammelt, die für die Ausweitung ab 2021 nach Eckernförde, Plön, Preetz und Rendsburg genutzt werden können. Ansprechpartner: Sina Kaempfe Projekthomepage: Entlastung des Straßenverkehrs durch Förderung von inter- und multimodalen Wegeketten Aufbau des Systems in Kiel und in sechs Umlandgemeinden mit 300 Rädern an 50 Stationen 50% Förderung, 50% Landeshauptstadt Kiel + Gemeinden Projektplan in Ausarbeitung Juli 2019 bis Dezember 2022 Die SprottenFlotte ist das regionale Bikesharing-System in der KielRegion. Seit Sommer 2019 sind über 300 Räder in der Landeshauptstadt Kiel sowie deren Umlandgemeinden unterwegs. Ab 2021 sind vier weitere Städte in der KielRegion dabei. So wird das größte und beliebteste Bikesharing- System in Schleswig-Holstein weiter ausgebaut. Durch das Projekt werden die starken Pendlerverflechtungen innerhalb der KielRegion auf den Umweltverbund verlagert. 95

96 SPROTTENFLOTTE DAS REGIONALE BIKESHARING-SYSTEM DER KIELREGION 54 Zielgruppen des Systems sind insbesondere Studierende, Pendler/-innen sowie Bewohner/-innen. Da bis zu zwei Räder gleichzeitig ausgeliehen werden können, sind auch Tagesgäste eine wichtige Zielgruppe. Um möglichst vielen Menschen die Nutzung zu ermöglichen, werden die Stationen insbesondere an Haltestellen des ÖPNV, den Fähranlegern, in Mischgebieten mit Gewerbe und Wohnen aufgebaut sowie am Rande der Innenstadt, um Pkw-Pendlerinnen und -Pendlern den Umstieg zu erleichtern. Es ist außerdem wichtig, die Nutzungshürde niedrigschwellig zu halten: Die ersten 30 Minuten sind bei jeder Fahrt kostenlos, jede weitere halbe Stunde kostet 1 bis maximal 9 /Tag. Dieses Konzept ging sehr gut auf. Das Besondere an unserem Projekt Das regionale Bikesharing-System zeichnet sich dadurch aus, dass es fünf Städte in der KielRegion als Regionalverbund miteinander verknüpft. Dabei wird das System mit der gleichen App, den gleichen Rädern und dem gleichen Tarifsystem genutzt. Die Erfahrungen der KielRegion als Regiopole können für die Städte außerhalb von Metropolregionen Vorbild sein. Die Entwicklung von attraktiven Mobilitätsangeboten jenseits hochverdichteter Metropolregionen ist eine Chance für die Mobilitätswende in Deutschland. 96

97 RIESE & MÜLLER RENT 55 RENT ist im Rahmen der WirLieben Darmstadt -Aktion entstanden, bei der Riese & Müller zur Unterstützung von Gewerbetreibenden und Restaurants in Darmstadt insgesamt 25 Cargo-Bikes kostenfrei für drei Monate zur Verfügung gestellt hat, um auch während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 die Auslieferung an Kund*innen zu ermöglichen. Da aufgrund der sehr hohen Nachfrage nicht alle Anfragen bedient werden konnten, brachte Riese & Müller innerhalb kürzester Zeit in Deutschland und zahlreichen anderen europäischen Ländern RENT auf den Markt, um auch anderen Unternehmen zu einem sehr niedrigen Preiseinstieg ein Cargo-Bike zum Testen zur Verfügung zu stellen. Damit so viele Interessent*innen wie möglich das Angebot nutzen können, wurde die Einstiegshürde durch den günstigen Mietpreis und den einfachen Mietprozess bewusst niedrig gehalten. Riese & Müller Ansprechpartner: Jörg Matheis Projekthomepage: Während weite Teile der europäischen Wirtschaft zum Erliegen kamen, hat Riese & Müller ein Angebot geschaffen, das unkompliziert und schnell genutzt werden kann und nicht nur alle Riese & Müller Fachhändler*innen, sondern den besonders stark betroffenen lokalen Einzelhandel und damit die europäische Wirtschaft insgesamt unterstützt. RENT wurde innerhalb weniger Wochen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien auf den Markt gebracht und wird zukünftig mit weiteren Produkten in noch mehr Ländern verfügbar sein. Auch über die aktuelle Situation hinaus bietet das Angebot Unternehmen einen starken Anreiz, im gewerblichen Lieferverkehr neue Wege zu gehen und alternative, emissionsfreie Transportmöglichkeiten zu testen. Unkomplizierter Zugang zu emissionsfreier Mobilität mit dem Cargo- Bike für kleinere Unternehmen Bisher wurde RENT in zehn Ländern gelauncht und dort von kleineren Unternehmen erfolgreich genutzt. Riese & Müller RENT ist eigenfinanziert. Projekt in Ausarbeitung Seit April 2020 fortlaufend RENT ist ein innovatives Vermietkonzept für Cargo-Bikes, das speziell Kleinunternehmer*innen wie Einzelhändler*innen oder Gastronom*innen einen schnellen, unkomplizierten Zugang zu emissionsfreier Mobilität mit dem Cargo-Bike ermöglicht. Interessent*innen wählen zwischen speziell vorkonfigurierten Cargo- Bikes, mieten ihr Wunschmodell für drei Monate zu einem festen Betrag und testen die Vorzüge für ihr Unternehmen. Nach Ablauf des Mietzeitraums kann das Bike zurückgegeben oder übernommen werden. 97

98 LASTENANHÄNGER + FAHRRAD = LASTENFAHRRAD (LF) Den Bürgerinnen und Bürgern begegnet tagtäglich der Bedarf für Sperrgut-Lasten- Transport. Mit Lastenanhänger ist der Transport Sperrgut von A nach B wunderbar zu lösen: Ob kaputtes Kinderrad, defektes Tourenrad oder fahruntüchtiges Lastenrad sicher auf den Lastenanhänger geladen geht es zur nächsten Fahrradwerkstatt. Auch Sperrmüll, der Umzugskistenstapel oder große Möbel lassen sich dank Lastenanhänger mit dem Fahrrad ans Ziel fahren. Wird der Lastenanhänger elektrisch unterstützt vom Pedelec gezogen, ist es noch leichter. Das Gespann aus Fahrrad und Lastenanhänger ist eine Variante des Lastenrads. Mit der Kombination aus Lastenanhänger + Fahrrad sind großvolumige Transporte und Sperrgut-Lastentouren leicht möglich. So wird aus jedem normalen Fahrrad ein genialer Transporthelfer für Güter, die weder in den Kofferraum eines Autos noch in die Kiste eines Lastenrads hineinpassen. Lastenanhänger sind genau so cool wie Lastenräder. Mit passenden Fahrradwegen schont ein Transport mit dem Lastenanhänger auch die Nerven, denn die Suche nach dem passenden Parkplatz fällt etwas leichter als mit jedem anderen motorisierten Transporter. Die alltägliche Aufgabe lautet: Etwas mit dem Fahrrad transportieren! Das Problem: Die Sache ist sperrig, hat großes Volumen und ist länger oder breiter als üblich und passt leider nicht auf ein Lastenrad! Das Ziel: Nachhaltiger Transport mit dem Fahrrad! Die Lösung lautet Lastenanhänger! Sperrgut sicher auf den Lastenanhänger laden und mit einem Fahrrad zum Gespann verbinden. Im Projekt Lastenanhänger + Fahrrad = Lastenfahrrad (LF) sind bereits zwei (2) dieser einfachen Lastenanhänger im Einsatz. Die Lastenanhänger haben die Breite eines üblichen Kinderanhängers und eine bis zu 2 m lange Ladefläche. Im Probeeinsatz beim Labor für nachhaltige und nützliche Innovationen (SAI-Lab) wurde damit bereits Baustellenmaterial transportiert, Umzüge durchgeführt, Sperrmüll abgefahren und fast 50 Schrotträder eingesammelt. 56 Labor für nachhaltige und nützliche Innovationen (SAI-Lab) Wenn die geplante Nachrüstung erfolgt ist, sollen die Lastenanhänger über die flotte Berlin kostenlos zur Ausleihe angeboten werden. Die Lastenanhänger sollen, wie bei Freien Lastenrädern, eine feste Station, Paten für die Verkehrssicherheit und Partner für das Commons (teilen statt besitzen) bekommen. Dann kann in Berlin noch smarter und klimafreundlicher transportiert werden als bereits heute. Die Lastenanhänger sollen das Angebot an Freien Lastenrädern in Berlin innovativ ergänzen: Für den Bedarf an privaten Transporten ist die Kombination von Fahrrad und Lastenanhängern besonders nützlich: Es kann das eigene Fahrrad als Zugfahrzeug eingesetzt werden! Das SAI-Lab liefert dazu auch das Motto: Mit einer breiten Vielfalt an Freien Fahrzeugen und Freien Transportmitteln die Bürgerinnen und Bürger passend ausstatten. Dann können viele Menschen die Fahrrad-Alternative ausprobieren und lassen sich begeistern. Freie Lastenrad- Gespanne werden ein Teil der City-Logistik der Zukunft. Ansprechpartner: Michael Hüllenkrämer michael.huellenkraemer@tu-berlin.de Projekthomepage: Freie Lastenanhänger: Fahrräder + Lastenanhänger als nützliche Gespanne für privaten Transport Beschaffung und Probebetrieb mit zwei Lastenanhängern und einem Pedelec zum Transport von Sperrgut Eigenmittel, Fördermittel Projekt in Ausarbeitung Februar 2020 bis Juni 2021 Lastenanhänger-Fahrradgespanne sind innovativ! Noch sind Lastenanhänger eher selten Fahrräder sind bereits allgemein verbreitet. Aus der gekonnten Innovation aus a) Kombination von Lastenanhänger + Fahrrad zum Gespann und b) Bereitstellung über ein einfaches und kostenloses Leihmodell wird: Freie Lastenanhänger für nachhaltigen Transport. Etwas Seltenes verbreiten und allgemein verfügbar machen! Kostenlos ausleihbare Lastenanhänger für nachhaltige Mobilität und praktischen Klimaschutz. 98

99 FLOTTE UND FLOTTE KOMMUNAL 57 Die Bürgerinitiative der flotte Berlin legte den Grundstein. Durch die Partnerschaft mit dem ADFC Berlin e.v. konnte dort das Projekt flotte kommunal aufgelegt werden. Jeweils zehn Lastenräder für zwei Jahre voll finanzieren und einen Stellenanteil für das flotte Büro einbringen. So werden schrittweise in allen Berliner Bezirken von Landesmitteln für den Energie- und Klimaschutz kommunale Lastenräder gekauft, ausgestattet und betrieben. Diese Freien Lastenräder sind, wie die von Bürgerinnen und Bürgern sowie Vereinen bereitgestellten Lastenräder, an festen Stationen verfügbar: Bei flotte kommunal natürlich an kommunalen öffentlichen Einrichtungen! Die Freien Lastenräder, die im Rahmen des Projekts flotte kommunal durch die Berliner Straßen rollen, werden von den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern und den vielen lokalen Akteurinnen und Akteuren als wichtiger Beitrag zum Gemeinwohl, zur Energie- und Verkehrswende sowie für eine menschengerechte Stadt gefeiert. Anfang des Jahres 2018 startete das ehrenamtliche Projekt flotte und holte das ADFC Berlin e.v. und flotte Berlin Ansprechpartner: Michael Hüllenkrämer Projekthomepage: Prinzip Lastenräder teilen statt besitzen auch nach Berlin. Seitdem stellen immer mehr Bürgerinnen, Bürger und Gewerbetreibende Lastenräder im Rahmen der flotte zum Verleih bereit. Über die Kooperation mit dem ADFC Berlin e.v. war es möglich, dort das Projekt flotte kommunal zu starten. Darüber stiegen im September 2018 erstmals zwei Bezirksämter in das Projekt ein: Lichtenberg und Spandau steuerten jeweils zehn Fahrräder zum kostenlosen Verleih im Rahmen der flotte bei. Im Jahr 2019 folgten Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg, 2020 dann Treptow-Köpenick, ebenfalls mit jeweils zehn Lastenrädern. Das Projektteam des ADFC Berlin mit vielen fleißigen Ehrenamtlichen kümmert sich um Hotline, Buchungsplattform, Wartung und den gesamten Betrieb. Finanziert wird flotte kommunal aus Mitteln des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms 2030 der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und von den Bezirksämtern. Das Energie- und Klimaschutzprogramm finanziert Freie kommunale Lastenräder der Bezirke in der flotte. Sechs Bezirke beteiligen sich über den ADFC Berlin e.v. am Projekt flotte-kommunal für Freie Lastenräder. Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm 2030 (BEK) Projekt in Ausarbeitung 2018 bis 2030? Dank der Initiative flotte Berlin und des Partners ADFC Berlin können sich Berliner Bezirke beim Projekt flotte kommunal am teilen statt besitzen mit Freien Lastenrädern beteiligen und kostenlos kommunal finanzierte Lastenräder an öffentlichen Einrichtungen verleihen. Mittlerweile sind über 50 Freie Lastenräder von den Bezirken für die Bürgerinnen und Bürger in der flotte verfügbar. Im Rahmen von flotte kommunal werden diese aus Mitteln des BEK 2030 des Landes und der Bezirksämter finanziert. 99

100 ICH GEBE EINEM FREIEN LASTENRAD EIN ZUHAUSE Unsere zahlreichen Standort- PartnerInnen bei flotte kommunal sind: kommunal/standort-partner/ Ohne Standorte könnten die flotten Lastenräder nicht zu euch kommen. Wir danken allen für die tolle Zusammenarbeit! Und was wäre die flotte ohne unsere Anbieter-PartnerInnen in den Kiezen inklusive etlicher Privatpersonen, die ihre Lastenräder in die flotte einreihen?! Unsere zahlreichen Standort- und Kiez- PartnerInnen bei flotte sind: flotte Berlin Ansprechpartner: Michael Hüllenkrämer Projekthomepage: Wir danken allen Mitwirkenden und MitarbeiterInnen der flotte- Standorte, die sich tagtäglich geduldig um die Ausleihe und Rücknahme eines flotten Lastenrads kümmern! Mehr freie Lastenräder für Berlin Die flotte wächst und sucht weitere PartnerInneninitiativen in den Kiezen: Ihr seid eine Kiezinitiative und habt ein Lastenfahrrad, das ihr in eurem Kiez verleiht? Ihr plant, ein Lastenrad für euren Kiez anzuschaffen, und überlegt nun, wie ihr es am besten unter die Leute bringen könnt? Als HändlerInnengemeinschaft wollt ihr für eure Kundschaft ein Lastenrad bereitstellen, euch aber nicht mit den Details des Ausleihens belasten? Werdet Teil der flotte! Das Projekt flotte betreibt ein freies Verleihsystem für Freie Lastenrädern. Die flotten Räder stehen an ausgewählten Standorten in Berlin zur kostenlosen Ausleihe bereit. Aber Berlin ist groß und wir wollen die Präsenz des Lastenrads in möglichst vielen Berliner Kiezen weiter steigern. Deshalb führen wir im flotte-verbund unsere eigenen Räder mit den Lastenrädern vieler PartnerInnen und Initiativen unter einem Dach zusammen. 58 Zufriedene Standort- und Kiez-PartnerInnen für flotte Lastenräder Bereits bis zu drei Jahren tolle Zusammenarbeit! Was wäre die flotte ohne Standort-PartnerInnen?! Eigenmittel, Spenden Projekt in Ausarbeitung Seit Ende 2017 / Anfang 2018 Die rund 150 buchbaren Freien Lastenräder haben alle ein festes Zuhause an flotten Standorten. Am flotte-standort erfolgt die tageweise Ausleihe und Rücknahme der Freien Lastenräder. Für die Standorte gibt es im flotte- Team feste AnsprechpartnerInnen. Kommunikation ist das A und O zwischen den ehrenamtlich mitwirkenden AkteurInnen. Die flotte wächst und sucht weitere tolle Standorte. Du kannst Dir flotte-standort sein vorstellen? kontakt@flotte-berlin.de 100

101 RADFAHREN GEMEINSAM NEU ENTDECKEN Bewohnern von Seniorenheimen beitragen können. Die Aktion Radfahren GEMEINSAM neu entdecken möchte älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen mehr Mobilität, Teilhabe und Fahrradfreude im Alltag ermöglichen. Dafür stehen im Rahmen der Aktion sozialen Einrichtungen, wie Seniorenheimen, für jeweils drei Monate gratis Fahrrad-Rikschas, Rikschas für Personen im Rollstuhl und Stufentandems zur Verfügung. Insgesamt werden zehn Spezialräder im Rahmen der Aktion bereitgestellt. Alle Spezialräder sind mit einem Elektromotor zur Tretunterstützung ausgestattet. Neben der konkreten sozialen und mobilen Teilhabe und Fahrradfreude ist das Ziel der Aktion, bei Trägern von sozialen Einrichtungen die Vorteile von Fahrradrikschas und Spezialrädern praktisch zu vermitteln und erlebbar zu machen sowie die Möglichkeiten, die diese Räder bieten, weiter bekannt zu machen. Wir sind davon überzeugt, dass die Spezialräder viel zu einer besseren Lebensqualität, insbesondere auch im Rahmen der Corona- Pandemie, u.a. von Bewohnerinnen und Neben der Gratis-Bereitstellung der Räder beinhaltet das Projekt Folgendes: Kostenfreier und umfassender technischer Service für die Räder (inkl. Anlieferung und Abholung). Umfassende Unterstützung durch den Verein Radeln ohne Alter Deutschland e.v. (RoA). Dieser leistet Hilfestellungen und berät die Einrichtungen für die konkrete Durchführung der Aktion vor Ort. Zudem unterstützt der Verein RoA bei der Schulung von ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern. Diese bieten im Anschluss die Ausfahrten für die Seniorinnen und Senioren ehrenamtlich an. Jede Einrichtung benennt mindestens eine verantwortliche Person, die eine Schulung des Vereins RoA erhält. In dieser Schulung erhalten die sogenannten Kapitäne aus den teilnehmenden Einrichtungen eine ausführliche Einweisung und Schulung als Fahrer einer Rikscha. Der Verein stellt dabei Schulungsunterlagen bereit, die Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen + Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen Ansprechpartner: Stefan Burger stefan.burger@wirtschaft.hessen.de Projekthomepage: 59 Älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen Mobilität und soziale Teilhabe ermöglichen Großes Interesse bei sozialen Trägern und Einrichtungen. Alle Räder sind bis Ende 2021 ausgebucht. Komplette Finanzierung durch das Land Hessen Projekt in Ausarbeitung Herbst 2020 bis mindestens Ende 2021 (Fortsetzung in 2022 wird geprüft) Ziel der Aktion Radfahren GEMEIN- SAM neu entdecken ist es, älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen mehr Mobilität und soziale Teilhabe zu ermöglichen. Dafür stellt das Land Hessen zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) und mit Unterstützung des Vereins Radeln ohne Alter Deutschland e.v. sozialen Einrichtungen für je drei Monate gratis Fahrrad- Rikschas und weitere Spezialräder mit E-Motor für das gemeinschaftliche Fahren zur Verfügung. 101

102 RADFAHREN GEMEINSAM NEU ENTDECKEN den Kapitänen helfen, das Wissen später als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an weitere ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer weiterzugeben. Auch nach Ablauf der drei Monate steht der Verein RoA als Ansprechpartner für die Einrichtungen bereit und unterstützt bei einer langfristigen Etablierung eines solchen Angebotes in der Einrichtung. Bereitstellung von Werbematerialien, wie Flyer, Poster, Fahrkarten etc., zur Bewerbung der Aktion in den Einrichtungen. Bis Ende 2021 sind alle Aktionszeiträume vergeben. Die Nachfrage aus den Einrichtungen zeigt ein großes Interesse an der Aktion, insbesondere auch in Bezug auf die starken Einschränkungen für die Bewohnerinnen und Bewohner in den sozialen Einrichtungen durch die Corona- Pandemie. Viele Einrichtungen sehen hier Möglichkeiten, neue Angebote zur Mobilität und Teilhabe zu machen

103 PROBERADELN FÜR FAMILIEN MIT KLEINEN KINDERN Entstanden ist der gemeinnützige Verein Fahrrad & Familie aus einem Forschungsprojekt zu Radfahren in der Schwangerschaft und mit Baby ( Das dort erprobte Angebot Proberadeln haben wir weitergeführt und aufgrund der Nachfrage ausgebaut, z.b. auf Kinder im Kindergartenalter. Der Proberadel-Fuhrpark besteht aus acht Anhängern, einem Lastenrad, zwei Kindersitzen und unterschiedlichem Babyzubehör (Babyhängematte, Sitzverkleinerer, Wintersack usw.) und wird z.t. erweitert um Räder lokaler Fahrradhändler. Je nach Bedarf gibt es verschiedene Proberadel- Angebote für Familien ausgiebiges Testen stets ausdrücklich erwünscht: Monatliches Proberadeln in der Heidelberger Innenstadt und zusätzlich bei Stadtfesten, Mobilitätstagen usw. in der Region Rhein-Neckar: Ausprobieren und sich beraten lassen Verleih aus dem Fuhrpark für bis zu vier Wochen: Testen, wie gut sich der Alltag mit dem Rad meistern lässt (Angebot seit Frühjahr 2020) Workshop in einer festen Kleingruppe: Hintergrundwissen und Proberadeln Fahrrad & Familie e.v. Ansprechpartner: Anna Gering und Hannah Eberhardt Projekthomepage: Immer dabei ist eine hersteller- und händlerunabhängige Beratung ohne Verkaufsdruck. Hierzu haben wir unterschiedliche Informationsmaterialien, die wir 2020 in verschiedene Sprachen (Russisch, Rumänisch, Türkisch, Englisch, Spanisch, Französisch...) übersetzt haben. In Kooperation mit anderen lokalen Vereinen konnten so in und außerhalb der Proberadel- Angebote auch Menschen erreicht werden, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Informationsmaterial gibt es zum Download und gedruckt. Dadurch kann Wissen zum Radfahren mit Baby und kleinen Kindern überregional gestreut und können Hemmnisse abgebaut werden. Aktuell planen wir das Proberadeln auszuweiten und in Kooperation mit Kitas anzubieten und sind außerdem dabei, in Abstimmung mit der Behindertenbeauftragten der Stadt Heidelberg ein Angebot für Familien mit Kindern mit Behinderung zu entwickeln. Seit der Gründung im Sommer 2018 konnte Fahrrad & Familie durch viel ehrenamtliches Engagement mit Proberadeln, Verleih und Workshops rund 60 Familien aus Heidelberg und Umgebung erreichen. Mit den Angeboten verfolgt der Verein das Ziel, aktive Mobilität mit dem Fahrrad für Familien mit Babys und kleinen Kindern auf lokaler Ebene voranzubringen kostenfrei und zugänglich für alle gesellschaftlichen Schichten. Das Proberadeln konnte auch im Ausnahmejahr 2020 unter Corona- Bedingungen in Form von individuellen Terminen unter Berücksichtigung der Hygienebestimmungen durchgeführt werden und fand großen Zuspruch. Wir halten das Projekt für preiswürdig, da es hilft, bei der in der Radverkehrsförderung bisher wenig beachteten Gruppe von werdenden und frischgebackenen Eltern Radfahr-Hemmnisse abzubauen, Kindermitnahmemöglichkeiten zu erfahren und dadurch trotz Umbruchsituation auch mit Kind zu radeln. 60 Familien können Lastenräder, Anhänger, Kindersitze, Lauf- und Kinderräder kostenlos Probe fahren. Circa 60 teilnehmende Familien, 18 Proberadel-Aktionen, ein Workshop, 20-mal Anhänger & Co. verliehen Spenden, Mitgliedsbeiträge, Fördermittel Projekt in Ausarbeitung Seit Juni 2018 Mit Proberadel-Angeboten können Familien Fahrradanhänger, Lastenrad, Kindersitze, Lauf- und Kinderräder kostenlos testen bei einem Proberadel-Aktionstag oder für einige Wochen niedrigschwellig bei der Fahrradnutzung im Alltag. Das Besondere ist, dass wir nicht nur die Mobilität der Kinder im Blick haben und dazu beraten, sondern Familien mit Babys oder Paare bereits vor der Geburt des Kindes unterstützen, um in dieser Umbruchsituation Hemmnisse abzubauen. 103

104 Geführte Radtouren QUELLE: PD-F

105 NAVIGATIONSGEFÜHRTE E-BIKE-TOUREN E-POWERED BY BOSCH IM BIOSPHÄRENGEBIET SCHWÄBISCHE ALB 61 Das E-Mobilitätszentrum Münsingen mit modernen E-Bikes wird zum Zentrum nachhaltiger Mobilität im Biosphärengebiet Schwäbische Alb: 30 Pedelecs, 13 Touren und rund 750 km beschilderte Routen. Kernstück des innovativen Verleihs bildet das Bosch Nyon. Alle 13 Routen finden sich neben der individuellen Navigation (so wie in einem Auto) auf dem Display. Vom Bahnhof Münsingen aus können Sie mit frisch aufgeladenen E-Bikes auf die nun 13 aufbereiteten Touren starten entweder als Tages- oder als Mehrtagestour. Die Routen führen durch die eindrucksvolle Landschaft des UNESCO-Biosphärengebiets Schwäbische Alb und zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Region. Kooperationspartner Bosch mit dem weltweit ersten All-in-One-Borddcomputer Mit diesem Angebot ist Münsingen am Puls der Zeit. Möglich wurde die Vorreiterrolle der schwäbischen Kleinstadt durch den Hans-Peter Engelhart Ansprechpartner: Hans-Peter Engelhart Projekthomepage: starken und innovativen Kooperationspartner in der Region: Bosch. Die Firma Bosch entwickelte einen neuartigen Bordcomputer speziell für E-Bikes. Dieses sogenannte Nyon-Navigationssystem begleitet den Radfahrer von der Routenplanung bis zur Auswertung der Fitnessdaten am Ende der Tour. Als All-in-One-Bordcomputer verbindet Nyon alle Funktionen in einem Gerät: Infos zu Geschwindigkeit, Trittfrequenz, Steuerung der Motorunterstützung, Reichweite, Navigation, Uhrzeit, Kartenansichten, Bluetooth-Verbindung zum Smartphone und eine Fitness-Analyse. Der kleine E-Bike-Bordcomputer ist sowohl mit dem Online-Portal des Systems, ebike-connect.com, als auch mit der dazu passenden Smartphone-App verbunden. Zusammen mit einer Drive Unit und dem Power Pack, den leistungsstarken Lithium- Ionen-Akkus, eröffnet das E-Bike mit dem modernen Nyon-Navigationssystem auch untrainierten und ortsunkundigen Radfahrern ein tolles Fahrgefühl auf den Wegen Navigationsgeführte E-BIKE- TOUREN e-powered by Bosch im Biosphärengebiet Schwäbische Alb Es wurden 13 Touren mit ca. 750 km Länge umgesetzt und beschildert. Eigen / Partner / Förderung Abgeschlossenes Projekt Seit 2015 bis dato Münsingen, das E-Bike-Mekka der Schwäbischen Alb! Ausgehend vom Mobilitätszentrum am Münsinger Bahnhof wurden 13 Touren entwickelt, die die Gäste durch das Biosphärengebiet Schwäbische Alb und darüber hinaus navigieren. Man kann auch von einem innovativen E-Bike-Verleih sprechen, bei dem es das neueste Material gibt. Zudem Beratung von Locals, verbunden mit einer Einweisung und Erreichbarkeit während der gesamten Zeit. 105

106 NAVIGATIONSGEFÜHRTE E-BIKE-TOUREN E-POWERED BY BOSCH IM BIOSPHÄRENGEBIET SCHWÄBISCHE ALB 61 durch die hügelige Kuppenalb. Der Bordcomputer navigiert der Gast radelt und genießt. Zusammen mit regionalen Partnern wurden mehrere Routen ausgearbeitet, die sowohl zu den Partnern führen als auch zu weltbekannten Sehenswürdigkeiten im Biosphärengebiet Schwäbische Alb! nachten KOSTENLOS ein E-Bike des Mobiliätszentrums ausleihen können. Die Alb- Card ist mit Abstand die größte Gästekarte in Deutschland und inkludiert sowohl den öffentlichen Nahverkehr auf der gesamten Schwäbischen Alb als auch ca. 150 Gratisleistungen. Mehr unter: Sternförmig können verschiedene Landschaftsformen und Regionen unter die Räder genommen werden und man kann zehn Tage lang immer etwas anderes entdecken. Darunter absolute Natur-Highlights, bspw. der ehemalige Truppenübungsplatz, einmalig in Flora und Fauna und gleichzeitig der einzige ehemalige Truppenübungsplatz in ganz Europa, der auf den ausgewiesenen Wegen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Selbstverständlich wurden alle Routen gemäß STVO bzw. nach FGSV beschildert und mit Touren-Logos versehen! 2020 wurde das Angebot auch in die Alb- Card mit eingebettet. Das heißt, dass sich Gäste, die in einem AlbCard-Betrieb über- 106

107 VELO PICNIC 1. Ausgangssituation: 1a) Soziale Kontakte sind ein Urbedürfnis. Gerade in der Pandemie ist die Sehnsucht groß nach Begegnungen, Kunst und Kultur (siehe Foto vor Schauspielhaus Hannover). Ein Velo Picnic mit maximal zehn Teilnehmern ist mit mildem Corona-Verlauf (wie im September 2020) möglich. 1b) Es gibt nur wenige genussorientierte Bilder vom Radfahren in der Freizeit. Die Fahrräder in den sozialen und in den Fachmedien sind überwiegend performanceorientiert: Renn-, Gravel-, Singlespeedräder oder Mountainbikes. Daneben gibt es noch einen historischen Schwerpunkt (Events wie Tweed Run, Eroica & Co.) sowie die politischen Themen der Verbände. Es fehlen Kultur und Genuss. 2. Ziele: Vélo Picnic verändert als Live Art das Bewusstsein. 2a) Vélo Picnic ist ein Zeichen der Hoffnung und macht den teilnehmenden Akteuren und Rezipienten Mut, aktiver zu werden: raus aus der digitalen Welt und hinein ins reale Leben. So erlebe ich mich in der Krise wieder als eine handelnde Person. Radfahren erfrischt Körper und Geist. Es gibt offenbar einen Zusammenhang zwischen Bewegung und Reflexion, physischen und psychischen Anforderungen. Natur und Kultur helfen dabei, Maßstäbe wieder zurechtzurücken. Die Vélo Picnic Ansteckblume, die jeder Teilnehmer erhält, steht dafür als ein poetisches Zeichen der Hoffnung. 2b) Velo Picnic schult wie jede Kunst die Wahrnehmung. Viele Künstler haben in der Natur sehen und fühlen, staunen und vertrauen gelernt, Wachstum und Grenzen erfahren. Es geht darum, eine Beziehung zu seiner Umwelt aufzubauen, mit der Kultur in emotionalen Kontakt zu treten. Die Joachim Schirrmacher Vielzahl möglicher Wahrnehmungen, Deutungen und Bedeutungen gibt Anregung für inspirierende Gespräche. 2c) Auch wenn jemand durch einen Post auf den sozialen Medien und einen Zeitungsartikel zu einer eigenen kleinen Tour motiviert wird, ist es ein Erfolg dieses Projektes. Schon jetzt gibt es das Feedback: Ich muss wieder anfangen mehr Rad zu fahren. 3. Umsetzung: Ein Picknick aus den Satteltaschen, das vom Einfachen das Gute bietet, ist zentraler Baustein jeder Performance. So werden unterwegs Kontakte vermieden. Ausschreibung und Buchung der Exkursionen über die Webseite velopicnic.de (im Aufbau). Kommunikation über soziale Medien und Pressearbeit, später Fleyer in Hotels. Mit Vélo Picnic gehe ich mit einem positiven Projekt auf Menschen, Unternehmen und Institutionen zu, wodurch schon jetzt ganz andere Projekte entstanden. 4. Teilnehmer: Jede Tour ist bewusst unprätentiös und vielen zugänglich. Die Teilnehmer ob 16 oder 60 treffen sich nicht nur auf einer Dialogebene, sondern handeln performativ. Jeder schafft und beeinflusst durch seine Handlungen die Live Art. Im Idealfall erschaffen alle gemeinsam Momente stiller Schönheit und Harmonie. Oder in der Sprache der Relational Art: Alle schaffen gemeinsam eine soziale Skulptur. 5.) Kunst braucht Publikum. Ein Preis hilft Aufmerksamkeit für meine Ziele zu erreichen. Zudem ist es eine Hilfe, um das Freizeitradeln aufzuwerten. Das Konzept-PDF finden Sie unter: Ansprechpartner: Joachim Schirrmacher Projekthomepage: velopicnic.de (im (Instagram) 62 Live Art per Rad: Geführte Touren in und um Berlin mit einem Picknick in Gruppen von zehn Teilnehmern Social Media, Website im Aufbau, Kooperationsgespräche mit Museen, Messen, Verbänden und Medien private Ersparnisse für Website, später Projektplan in Ausarbeitung Idee im November 2020, seitdem Aufbau; Start 2021, sobald es die Corona-Situation zulässt Velo Picnic ist ein künstlerisches Projekt mit den Parametern Zeit, Natur und Kultur, einem Picknick, den Teilnehmern und ihrer Beziehung untereinander. Die geführten kulturellen Exkursionen finden in und zwischen Berlin und Potsdam in einer der schönsten Schlösser- und Seenlandschaften Europas statt. Zudem gibt es Comissions; so sind Touren zur IAA Mobility geplant. Ziele sind: Hoffnung, Aktivwerden, Beziehung zur Umwelt aufbauen, Wahrnehmung schulen, Inspiration, Aufwertung Freizeitradeln. 107

108 Radverkehrskonzepte mit Service-Elementen und Produkte QUELLE: PD-F

109 ENTWICKLUNG DER MOUNTAINBIKE-REISEROUTE TRANS BAYERWALD UNSER MOTTO: ZUHÖREN, VERSTEHEN, VERTRAUEN, LERNEN 63 Umsetzung eines respektvollen, nachhaltigen und qualitativen Mountainbikeangbotes Die Trans Bayerwald steht für Begeisterung, ehrenamtliches Engagement, vertrauens- und respektvolle Zusammenarbeit der Projektpartner, Leidenschaft für das Thema Mountainbike, Liebe zum Bayerischen Wald und Naturverbundenheit. Unser Projekt sollte den Wettbewerb gewinnen, weil es eine tolle Anerkennung für unserer Partner ist! Die Fakten: Die Trans Bayerwald ist ein Leuchtturmprojekt und mit 700 km Strecke, Höhenmetern, zwei Routen und Hunderten Partnern die längste Mountainbike-Reiseroute Deutschlands! Am 17. September 2018 wurde die Trans Bayerwald offiziell eröffnet. Tourismusverband Ostbayern e.v. (TVO) Ansprechpartner: Daniela Schilling Projekthomepage: Wir sind innovativ und entwickeln die Trans Bayerwald nach einem offenen Konzept die Mountainbiker und Partner werden aktiv in die Produktentwicklung eingebunden! Wir fragen nach, hören zu und setzen um! Dafür haben wir die Trans-Bayerwald-Pionierphase ins Leben gerufen. Wir arbeiten professionell und kundenorientiert mit den kostenlosen Starterpaketen bieten wir dem Mountainbiker ein Rundum-sorglos-Paket mit allen Infos zur Strecke, Kartenmaterial und einem Reisetagebuch mit Stempelkarte. Wer die Trans Bayerwald gefahren ist, erhält von uns ein Markierungszeichen mit persönlicher Widmung sowie ein Schlauchtuch als Erinnerung und wird auf Wunsch auf unserer Website als Finisher gelistet. Bis 30. September 2020 haben wir über Starterpakete versendet. Wir fördern respektvollen Umgang und agieren nachhaltig im Projekt, auf dem Weg, gegenüber der Natur, zwischen Menschen! Über versendete Starterpakete und Identifikation mit dem Projekt in der Region LEADER-Kooperationsprojekt sechs Landkreise und TVO Abgeschlossenes Projekt Vom 1. Januar 2017 bis 31. Mai 2019 im Rahmen eines LEADER-Projektes; wird aber darüber hinaus weitergeführt geführt Wir haben mit der Trans Bayerwald einen Leuchtturm geschaffen, der als Dach und Netzwerk für alle touristischen Angebote und Stakeholder im Bereich Mountainbiken fungiert und diese sinnvoll bündelt. Wir sind ein TEAM! Streckenfindung, Planung und Abstimmung einer über 700 km langen Mountainbikestrecke Gemeinsame Entwicklung eines Beschilderungskonzeptes und Beschilderung der Strecke Aufbau Wegepatenmanagement Logoentwicklung und Produktkonzeption 109

110 ENTWICKLUNG DER MOUNTAINBIKE-REISEROUTE TRANS BAYERWALD UNSER MOTTO: ZUHÖREN, VERSTEHEN, VERTRAUEN, LERNEN 63 Während der Projektlaufzeit und darüber hinaus ist ein einzigartiges Netzwerk mit lebendigem Austausch entstanden: Viele Stakeholder (Naturschutz, Grundstückeigentümer, Radvereine, sechs Landkreise, über 60 Orte, Hunderte Gastgeber, Gastronomen, Leistungsträger vor Ort) mit unterschiedlichen Interessen arbeiten gemeinsam. Innerhalb von zwei Jahren wurden 700 km Strecke erarbeitet, abgestimmt, erstbefahren, beschildert und als Gemeinschaftsprojekt ein komplett neues Produkt auf den Markt gebracht. Über 40 Wegepaten kümmern sich ehrenamtlich um die Trans Bayerwald ein absoluter Mehrwert für die Region und das soziale Miteinander. Im Jahr 2017 wurden in verschiedenen Arbeitsformaten die Streckenführung und das Produktkonzept der Trans Bayerwald gemeinsam mit den Stakeholdern erarbeitet und abgestimmt. Um auch die Mountainbike-Gäste in die Produktentwicklung einzubinden, haben wir die Trans-Bayerwald-Pionierphase ins Leben gerufen. Von April bis Ende 2018 wurden Starterpakete mit umfangreichen Informationen zur Trans Bayerwald bestellt. Ausgerüstet mit den GPS-Daten haben die Mountainbiker die Strecke erstmals und noch vor der offiziellen Eröffnung befahren. Basierend auf zahlreichen Rückmeldungen und konstruktiver Kritik wurde das Produkt Trans Bayerwald final entwickelt und optimiert. Die Pionierphase war eine Testphase für alle Beteiligten im Projekt. Sie diente dazu, persönliche Erfahrungen mit der Mountainbike-Reiseroute zu machen, Fragen zu stellen und Verbesserungsvorschläge einzureichen. 110

111 OBERPFÄLZER RADL-WELT 64 Der Tourismusverband Ostbayern e.v. und die Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald haben im Rahmen der Radoffensive Ostbayern für die Destination ein überregionales Radleuchtturmprojekt entwickelt. Ziel des Projekts war die Entwicklung und Umsetzung eines Leuchtturmprojekts im Oberpfälzer Wald für Radfahrer. Zum einen, um die Region überregional als Raddestination zu positionieren, und zum anderen, um die Identifikation vor Ort mit dem Thema Radfahren zu stärken. Die Gesamtkosten des Projekts betragen Die Maßnahmen werden durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie den Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) im Rahmen eines LEADER- Kooperationsprojektes mit einem Fördersatz von 70% gefördert. Das Projekt wird durch die Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald, bestehend aus den Landkreisen Tirschenreuth, Neustadt a.d. Waldnaab, Schwandorf und der Stadt Weiden i.d.opf., kofinanziert. Das Projekt läuft vom 23. Juni 2017 bis zum 30. Juni Folgende Maßnahmen wurden bereits im Projekt umgesetzt: Konzeptionierung einer knapp 500 km langen Hauptroute und sechs themengebundener Erlebniwelten (Wald & Täler, Zoigl & Fisch, Vulkane & Erdgeschichte, Genuss & Kultur, Sagen & Geschichten, Wasserwelten) Befahrung und Beschilderung der Hauptroute und der sechs Erlebniswelten Gestaltung und Druck einer Radübersichtskarte Gestaltung und Druck eines Tourenplaners (nicht gefördert) Aufbereitung der Online-Informationen über die Radl-Welt auf oberpfaelzerwald.de sowie Erstellung des neuen Online-Tools Radl-Navi (nicht gefördert) Organisation einer Pressereise entlang der Hauptroute durch einen Journalisten der dpa Gründung der Kooperation der Radlerfreundliche Betriebe im Oberpfälzer Wald (Stand November 20: 115 Betriebe) intensive Marketing- und Pressearbeit Tourismusverband Ostbayern und Tourismusgemeinschaft Oberpfälzer Wald Ansprechpartner: Antonia Gareis Projekthomepage: Einführung eines überregionalen Radleuchtturmprojekts im Rahmen der Radoffensive Ostbayern Konzepterstellung und Beschilderung, Erstellung von Printmedien, Radlerfreundliche Betriebe, Marketing LEADER-Koop.-projekt, Förderung ELER und StMELF Projekt in Ausarbeitung 23. Juni 2017 bis 30. Juni 2021 Die Oberpfälzer Radl-Welt ist eine über 500 km lange Radrunde, die in Form einer Acht durch den Oberpfälzer Wald führt. Ergänzend zur Hauptroute wurden sechs verschiedene Themenwelten erstellt, die die regionalen Besonderheiten nochmals gesondert aufgreifen und Radfahrern den Oberpfälzer Wald so aus den verschiedensten Blickwinkeln näherbringen. 115 Gastgeber im Oberpfälzer Wald haben sich bereits als Radlerfreundliche Betriebe zertifizieren lassen und bieten einen besonderen Service für Radler. 111

112 OBERPFÄLZER RADL-WELT 64 Folgende Maßnahmen stehen noch aus: feierliche offizielle Eröffnungsveranstaltung im Frühjahr 2021 weitere Onlinemarketing-Maßnahmen Anfang 2021 Noch vor der offiziellen Eröffnung der Oberpfälzer Radl-Welt wird über das Leuchtturmprojekt bereits intensiv in der regionalen und überregionalen Presse redaktionell berichtet. Die Nachfrage nach radspezifischen Informationsmaterialien im Oberpfälzer Wald erreicht einen Höhepunkt. Das Projekt schafft ein qualitativ hochwertiges Freizeitangebot im Oberpfälzer Wald und verbessert darüber hinaus die Radinfrastruktur. Durch den Ausbau des Radwegenetzes und die Schaffung von regionsspezifischen Erlebnisräumen entstehen neue Angebote für die Naherholung und somit ein Mehrwert für die Region, von dem auch die regionalen touristischen Betriebe profitieren. 115 Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe im Oberpfälzer Wald haben sich bereits als Radlerfreundliche Betriebe zertifizieren lassen und bieten Radfahrern besondere Serviceleistungen an. 112

113 RX CONNECT 65 Seit der Gründung 1993 gestaltet Riese & Müller aktiv die Mobilität der Zukunft. Ziel dabei ist stets, dass Fahrer*innen ohne Kompromisse immer öfter auf das Auto verzichten können. Was im Auto Pflicht ist, macht Riese & Müller deshalb zur Kür und verbaut seit Jahren Features wie Fern- und Bremslicht oder ABS. Begonnen als Pilotprojekt im November 2018, bringt Riese & Müller 2019 mit RX Connect erneut eine der wichtigsten Innovationen im Automobilsektor aufs Bike, um E-Bikes von Riese & Müller noch komfortabler, effizienter und sicherer zu machen. Der unsichtbar und fest verbaute RX Chip mit funkbasierter Ortungstechnologie und umfassender Sensorik ermöglicht die Vernetzung und Lokalisierung des Bikes und gleichzeitig den Zugang zu den online buchbaren RX Services. Kunden wählen zwischen drei maßgeschneiderten ConnectCare-Servicepaketen, die eine einmalige Kombination aus digitalem Fahr- Riese & Müller erlebnis und Premium-Versicherungsschutz bieten vom Wiederbeschaffungsservice per GPS-Tracking bis zur Vollkaskoversicherung mit Mobilitätsschutz. Damit treibt Riese & Müller seine Vision einer vernetzten Mobilität weiter voran und schafft mit dem effektiven Schutz gegen Diebstahl eine umfassende Lösung für ein konkretes Nutzerbedürfnis. Im vergangenen Jahr wurde das Ziel, 100% aller Riese & Müller E-Bikes zu vernetzen, konsequent weiterverfolgt. Im Modelljahr 2020/21 wird der RX Chip in zwei Modellen serienmäßig verbaut und ist für nahezu alle anderen Modelle optional erhältlich. Das Ergebnis: Über ausgelieferte Connected E-Bikes; im Schnitt können vier von fünf gestohlenen E-Bikes erfolgreich wiederbeschafft werden. Mit der RX App bringt Riese & Müller 2020 zudem das mobile Cockpit für seine Connected E-Bikes auf den Markt. Mit dem RX Ansprechpartner: Jörg Matheis Projekthomepage: Vernetzung von Fahrer*in, E-Bike und Umwelt zur Optimierung von Fahrerlebnis, Sicherheit und Verkehr Über ausgelieferte Connected E-Bikes, vier von fünf gestohlenen E-Bikes werden wiederbeschafft RX Connect ist eigenfinanziert. Projekt in Ausarbeitung Seit September 2019 fortlaufend Mit RX Connect hat Riese & Müller als digitale Erweiterung seiner E-Bikes ein Konzept auf den Markt gebracht, mit dem das Connected E-Bike die nächste Evolutionsstufe erreicht. Die Kombination aus zukunftsweisender Technologie, digitalen Features und Premium-Services vernetzt Fahrer*in, E-Bike und Umwelt, um das Fahrerlebnis, die Rider-centric Experience (RX), zu maximieren. Erhöhte Sicherheit, innovativer Diebstahlschutz und Informationsbereitstellung in Echtzeit stehen dabei an erster Stelle. 113

114 RX CONNECT 65 Chip und der Buchung eines ConnectCareoder ConnectRide-Services ist die App direkt mit dem E-Bike verbunden und bietet eine wachsende Anzahl an Features, die Fahrer*innen mit wichtigen Informationen rund um ihr E-Bike versorgen vom Standort des E-Bikes bis zu individuellen Fahrstatistiken. Die Aktivierung des digitalen Alarms bietet ein weiteres Plus an Sicherheit und warnt Fahrer*innen, sobald das geparkte, digital gesicherte E-Bike bewegt wird. loses Miteinander im Verkehr bieten und das E-Bike zukünftig noch stärker in bestehende vernetzte Strukturen wie Smart Cities einbinden. Dabei steht das nahtlose, sichere und komfortable Fahrerlebnis im Vordergrund. Die Vernetzung von E-Bikes ist ein zentraler Erfolgsfaktor für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Mobilität. Riese & Müller agiert hier als Vorreiter und Antrieb einer gesamten Branche. In naher Zukunft können Connected E-Bikes von Riese & Müller nicht nur für Fahrer*innen, sondern auch darüber hinaus unter Einhaltung höchster Datenschutzbestimmungen wichtige Informationen bereitstellen und aggregiert zu einer besseren Infrastrukturplanung beitragen. Vehicle-to-Vehicle-Kommunikation über Connected Bikes und Cars kann einen entscheidenden Vorteil für ein reibungs- 114

115 JOBRAD GMBH 66 JobRad-Gründer Ulrich Prediger ärgerte sich über sein Auto, das die meiste Zeit zu Hause herumstand. Den Weg zur Arbeit konnte er schneller, gesünder und umweltfreundlicher mit dem Rad bewältigen. Daraus entstand die Idee für die heutige Job- Rad GmbH, welche er 2008 gründete und mit großem Unternehmergeist entwickelte. Durch das Einwirken auf die Gesetzesänderung zur steuerlichen Gleichstellung des Fahrrads mit dem Dienstwagen wurde das Wachstum dynamisch: Vom Start-up wurden wir zum etablierten Marktführer mit über 450 Angestellten, die das Ziel haben, jeder/jedem Beschäftigten in Deutschland Zugang zu einem Dienstrad zu ermöglichen. Holger Tumat, Andrea Kurz, Matthias Wegner (Geschäftsführung) Ansprechpartner: Christel Nelius Projekthomepage: Als Mobilitätsdienstleister organisiert JobRad mit einem digitalen Portal unkompliziert und kostenneutral die Dienstradüberlassung zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten: Letztere suchen sich ihr Wunschrad bei einem von Fachhandelspartnern oder online aus alle Hersteller und Marken sind möglich. Der Arbeitgeber least das Dienstrad und überlässt es der/dem Mitarbeiter*in zur beruflichen und privaten Nutzung. Beziehen Mitarbeiter*innen das Fahrrad per Gehaltsumwandlung, profitieren sie von einer steuerlichen Förderung (0,25%- Regel) und sparen gegenüber einem herkömmlichen Kauf bis zu 40%. Ein arbeitgeberfinanziertes JobRad ist für Beschäftigte sogar kosten- und steuerfrei. So macht JobRad auch hochwertige Fahrräder und E-Bikes erschwinglich für Beschäftigte in allen Gehaltsklassen. Wir ermöglichen Berufstätigen in Deutschland ein Dienstrad denn nachhaltige Mobilität nützt allen Arbeitgeber mit mehr als 3 Mio. Beschäftigten bieten Dienstradleasing mit JobRad an. Gewinnorientiertes Unternehmen. Anfangs Crowdfunding Projekt in Ausarbeitung Seit Unternehmensgründung % der in Deutschland neu zugelassenen Autos sind Dienstwagen. Fahrräder waren lange steuerlich benachteiligt: Das Dienstwagenprivileg galt nur für Autos wurde das geändert, dank hartnäckiger Lobbyarbeit von JobRad und Verbänden. Denn das Dienstfahrrad ist die umweltfreundliche und soziale Alternative: Ohne Abgase, Lärm, Stau, Parkplatzsuche.Über Diensträder im Markt belegen: Wir haben eine echte Verkehrsrevolution angestoßen. 115

116 JOBRAD GMBH Diese Idee übt eine regelrechte Sogwirkung aus: Über Arbeitgeber bieten Dienstradleasing mit JobRad an (diese Zahl hat sich im letzten Jahr fast verdoppelt). Darunter sind Großkonzerne wie Bosch und die Deutsche Bahn genauso wie mittelständische Unternehmen und kleine Handwerksbetriebe. Der Anteil von Leasing am Gesamtumsatz der Radbranche liegt mittlerweile bei mehr als 10%. Und es geht weiter: In Baden-Württemberg ermöglichen wir seit diesem Jahr Beamt*innen Diensträder und auch der TvÖD lässt künftig die Entgeltumwandlung für Diensträder zu. Unbestreitbar hat sich das Mobilitätsverhalten in der Corona-Krise geändert: Viele Menschen erkannten in dieser Situation das Fahrrad für sich als das optimale Verkehrsmittel: vergleichsweise infektionssicher und ein guter Ausgleich für viele, die vom Homeoffice aus arbeiten. So stieg der Anteil der Bürger*innen, die täglich Fahrrad fahren, von 17% auf 22% im Vergleich zum Vorjahr (Mobilitätsmonitor 2020). Während wir hoffen, dass die Corona-Krise bald überwunden ist, hoffen wir, dass der Bedeutungsgewinn des Fahrrads bleibt! Wir arbeiten weiter daran, unseren Beitrag zu einer sozialen und ökologischen Verkehrswende zu leisten, von der die ganze Gesellschaft profitiert: durch weniger Verkehr in Innenstädten, durch das Rückgewinnen von öffentlichem Raum und auch durch die Entlastung des Gesundheitssystems. Die Auszeichnung mit dem Deutschen Fahrradpreis würde uns helfen, da sie die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema richten würde und für unser Team ein Zeichen der Anerkennung wäre

117 VELOCIUM SÄCHSISCHE FAHRRAD-ERLEBNISWELT WEINBÖHLA 67 Das Projekt VELOCIUM begann 2017 mit der geplanten Erhaltung und Nutzbarmachung einer denkmalgeschützten Scheune im Ortskern der Gemeinde Weinböhla. Gemeinsam mit dem ansässigen Radfahrerverein sollte eine Möglichkeit/ ein Ort geschaffen werden, an dem Fahrradgeschichte aktiv vermittelt wird und der Tourismus sowie Radwege neu belebt werden. Förderlich zur Umsetzung war die Sonderausstellung des Radfahrervereins Weinböhla zu 200 Jahre Fahrrad und das Ausrichten der 20. Velocipediade, dem deutschlandweiten Treffen historischer Fahrräder. Nach bewilligtem Fördermittelantrag hat die Gemeinde Weinböhla im Juli 2019 mit der Sanierung des künftigen VELOCIUM begonnen. Nach 14-monatiger Bauzeit schaffte es ein hoch motiviertes Team um Steffen Stiller (Leiter VELOCIUM), historische Schaustücke in einem modernen interaktiven Rahmen zu integrieren. Detailverliebt wird in der Ausstellung der Fahrraderlebniswelt anhand von Originalexponaten die Geschichte rund um Veloziped, Verein und Industrie ausführlich erzählt. Seit Oktober 2020 können auf 400 m² barrierefreier Ausstellungsfläche 80 Fahrräder aus zwei Jahrhunderten und über Sammlerstücke rund um die Zweiradgeschichte bestaunt werden. Eine kleine Zeitreise in die Zwanzigerjahre bietet einen Blick in die historische Werkstatt. Das exklusiv für das VELOCIUM entwickelte Fahrrad-Puzzle verdeutlicht dem Besucher am Touch-Screen-Monitor die Fahrrad-Evolution. Außerdem besteht die Möglichkeit, per Fahrrad-Simulator virtuell an einem Radrennen teilzunehmen oder die Umgebung zu erkunden. Auch außerhalb des Ausstellungsgebäudes kann der Besucher einiges erleben. Auf dem neu geschaffenen asphaltierten Pumptrack werden Geschicklichkeit und Gleichgewicht geschult. Touristischer Anziehungspunkt; Erhaltung, Förderung und Vermittlung der Fahrradkultur Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes, Erschaffen einer einmaligen Fahrraderlebniswelt durch Gemeinde und Fördermittel von Bund & Land Abgeschlossenes Projekt Juli 2019 bis Oktober 2020 Gemeinde Weinböhla / Zentralgasthof Weinböhla GmbH Ansprechpartner: Steffen Stiller (Leiter VELOCIUM); Antje Wiedemann (Geschäftsführung) info@velocium-weinboehla.de Projekthomepage: Das VELOCIUM, die einzigartige Fahrrad-Erlebniswelt - von der Laufmaschine zum E-Bike. Fahrradgeschichte sowie gegenwärtige Fahrradkultur werden generationsübergreifend durch Originalexponate in einer interaktiven Ausstellung erlebbar gemacht. 117

118 VELOCIUM SÄCHSISCHE FAHRRAD-ERLEBNISWELT WEINBÖHLA 67 Eine Ausprobierstrecke mit verschiedenen Untergründen lädt ein, mit unterschiedlichen, zum Teil historischen Fahrrädern getestet zu werden. Abwechslungsreiche Schulungen, Vorträge und Workshops sowie Verkehrserziehung für Schulen und Kindereinrichtungen werden angeboten. Zum VELOCIUM Service gehören auch eine E-Bike-Ladestation, ein Schlauchautomat sowie ein Reparatur-Service. nenten und funktioniert als Begegnungsstätte für Fahrradinteressierte und -liebhaber. Vom Radfahrerverein Weinböhla aktiv ehrenamtlich unterstützt, möchten wir mit gutem Beispiel vorangehen, auch zukünftige Generationen für das Radfahren zu begeistern. Mit dem Preisgeld sollen weitere Sonderausstellungen und Vorträge rund ums Veloziped realisiert werden. Rund um das VELOCIUM wurden drei Weinerlebnis-Radtouren entlang von Sehenswürdigkeiten, Weingütern und Besenwirtschaften konzeptioniert und ausgeschildert. Es finden geführte Fahrradtouren statt, diese dienen u.a. der Förderung des Breitensports. Die dem Elberadweg nahe gelegene Gemeinde Weinböhla hat aus einem baufälligen Gebäude eine einzigartige Fahrraderlebniswelt erschaffen. Diese verbindet historische Fahrradtradition und -kultur mit modernen und interaktiven Kompo- 118

119 RADKU RadKu startete im April 2020 mit den ersten Schreibwaren-Lieferungen in der Stadt Marburg und ihrer angrenzenden Umgebung. Es ist aus der Corona-Situation entstanden, in der wir zur regionalen Wirtschaftsförderung, also der Unterstützung der regionalen Geschäfte, eine ökologisch verträglichere Infrastruktur anbieten wollten. Das Projekt konnte als Privatinitiative unkompliziert begonnen werden, da wir auf den kostenlosen Verleih von Lastenrädern von freie Räder e.v. (freie-lasten.org) zurückgreifen konnten. RadKu wird aktuell von einer Gruppe aus Studierenden und Berufstätigen ehrenamtlich geführt und bietet kostenlose Lieferungen an. Die Stadt Marburg teilte uns in Person des Oberbürgermeisters mit, dass es ein Förderinteresse gäbe. Über diese Förderung und ggf. Spendeneinnahmen erwarten wir eine Ausweitung unseres Projektes innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre, bis hin zur anschließenden unabhängigen oder dauerhaft subventionierten Kollektiv-Unternehmung. Das höchste ökologische Ziel wäre, alle mit dem (Lasten-)Rad möglichen Lieferungen zu übernehmen und zeitnah zu absolvieren, um zu einer Lärm- und Schadstoffreduktion, zu erhöhter Verkehrssicherheit und zur Stärkung der regionalen Geschäfte gegenüber dem Online-Versandhandel beizutragen. freie Räder e.v. Ansprechpartner: Sara Müller Projekthomepage: Gleichzeitig sind wir uns der lenkenden Funktion einer Infrastruktur bewusst. Damit möchten wir zum einen Verkehr reduzieren und zum anderen die Infrastruktur für nachhaltige, regionale Produkte (Bio- Lebensmittel, Kleinhandwerk und dergleichen) ausbauen. Innerhalb unserer Unternehmung streben wir eine faire Bezahlung an, um auch eine attraktive Alternative für schlecht bezahlte/behandelte lohnabhängig Beschäftigte bieten zu können. Wir möchten darüber hinaus auch anderweitig benachteilige Gruppen als Mitarbeiter*innen einbinden (wie z.b. Langzeitarbeitslose und Menschen mit psychiatrischen Diagnosen). Bislang liefern wir Schreibwaren, Bücher und Weltladen-Produkte und starten die erste Kooperation mit einem BIOLAND-Wirt, dessen Produkte wir vom lokalen Markt an die Verbraucher*innen verteilen. Wir wählen damit als nächsten Schwerpunkt die Lebensmittel-Versorgung von alten und kranken Menschen, die nicht mehr selbstständig einkaufen wollen/können. RadKu wird somit zu einer ökologisch und sozial verträglichen Stadtlogistik beitragen, die einen praktischen Bestandteil der notwendigen Verkehrswende im Bereich Wirtschaftsverkehr darstellt. RadKu führt zur erhöhten Sichtbarkeit des Radverkehrs. RadKu fördert den Radverkehr insofern, als dass Lastenräder erstens 68 Ökologisch und sozial verträgliche Stadtlogistik (regionale Versorgung) Schreibwaren, Bücher, Weltladen- Produkte transportiert; mediale und politische Aufmerksamkeit Ehrenamtlich, städtische Förderung in Erwartung Projekt in Ausarbeitung April 2020 bis Ende offen In der trogförmigen Tektonik der Stadt Marburg soll sowohl der fossilbetriebene Wirtschaftsverkehr ersetzt als auch die Infrastruktur für nachhaltige, regionale Produkte mit unserem (Lasten-)Rad-Lieferdienst gefördert werden. Besonders ist die Herausforderung der Höhenfahrten insbesondere in die enge Altstadt von Marburg. Zudem fokussieren wir uns auf einen bevorzugten Transport ökologisch nachhaltiger Produkte, wobei wir mit der Lebensmittelversorgung alter Menschen beginnen. 119

120 RADKU im Straßenverkehr raumgreifend auftreten zweitens den Gebrauchswert gegenüber der Freizeitnutzung betonen und zum anderen eher mit Transportern oder MIV verglichen werden sowie drittens schlichtweg auffallen. 68 Aufgrund all dieser Punkte erwarten wir, dass RadKu einen erheblichen Einfluss auf die örtliche Verkehrswende-Bestrebungen nehmen wird. Der Preis würde unsere überregionale Sichtbarkeit und Vorbildfunktion stärken. 120

121 DB RAD+ APP Die Deutsche Bahn will die klimafreundliche Mobilität an der direkten Schnittstelle zur Schiene weiter vorantreiben. Die DB Station&Service AG entwickelt daher eine Reihe neuer Angebote, die die umweltfreundliche Anschlussmobilität zum und vom Bahnhof und damit den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad fördern. Eines dieser Angebote ist die neue Rad+ App, die jeden geradelten Kilometer im Stadtgebiet mit einem Guthaben, das bei Händlern im Bahnhof und Partnern in der Stadt gegen Prämien eingetauscht werden kann, belohnt. Nutzer starten, ohne dass eine Registrierung notwendig ist, die App und zeichnen die mit dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer auf. Das gesammelte Guthaben kann z.b. für einen Kaffee beim Bäcker, für einen Fahrradschlauch vom lokalen Radladen oder für eine Blumenwiesenpatenschaft eingelöst werden. Eine Woche mit dem Fahrrad zum Bahnhof pendeln genügt im Schnitt, um sich selbst mit einem frischen Kaffee zu belohnen. Wichtig ist neben dem Fokus auf klimafreundliche Mobilität auch die Förderung lokaler Geschäfte im Stadtgebiet. Letztere DB Station&Service AG Ansprechpartner: Niklas Rehder Projekthomepage: bahnhof.de/radplus bekommen durch die Rad+ App eine Plattform, um sich regional zu positionieren sowie neue Kunden zu gewinnen. Auch honoriert die App nicht nur die persönliche Leistung des Nutzers, sondern die der gesamten Fahrradgemeinschaft. Die von allen Nutzern gemeinsam erradelten Kilometer werden zusätzlich mit Serviceangeboten für die Allgemeinheit belohnt, z.b. einer neuen Fahrrad Service Station direkt am Bahnhof. An solch einer Station können auch Reifen von Rollstühlen und Kinderwägen mit Luft befüllt werden. Die Rad+ App steht seit Mai 2020 zum Download bereit und kann von Bürgern ausgewählter Kommunen (Ahrensburg bei Hamburg, Freising bei München und Renningen bei Stuttgart) genutzt werden. Rund 20 weitere Standorte sollen noch dieses Jahr folgen. Ausschlaggebend für die Bewerbung zum Deutschen Fahrradpreis 2021 ist der innovative Gamification Ansatz der Rad+ App. Durch das kreative Design und eine Verknüpfung der virtuellen mit der realen Welt sollen Nutzer spielerisch dazu motiviert werden, sich nachhaltiger fortzubewegen. Je öfter das Fahrrad dem Auto vorgezogen wird, desto schneller wächst das Guthaben, das mit einer Belohnung das vermeintlich anstrengendere Radfahren kompensiert. Damit stellt die Bahn die Weichen für ein fitteres, nachhaltigeres und gemeinschaftlicheres Deutschland. 69 Mehr Menschen mittels Prämien von lokalen Geschäften zu motivieren, auf das Fahrrad umzusteigen Hohe Akzeptanz der DB Rad+ App bei Nutzern und lokalen Einzelhändlern. Vorfinanziert von DB Betrieben sowie von Ländern und Städten Projekt in Ausarbeitung Die DB Rad+ App ist seit Mai 2020 in Ahrensburg und Freising nutzbar folgen weitere Standorte in Bayern, BW, NRW, Hessen und Hamburg. Ziel der App ist es, mehr Menschen zu ermutigen, öfter das Auto stehen zu lassen und stattdessen auf das Rad umzusteigen. Nutzer können im Aktionsradius ihrer Stadt Kilometer mit dem Fahrrad sammeln und diese bei lokalen Partnern gegen Prämien, z.b. einem frischen Kaffee, einlösen. Neben der individuellen Belohnung wird auch das Engagement aller Radfahrer gewürdigt. Meilensteine, wie eine Fahrradreparaturstation, sind der Allgemeinheit zugänglich und machen Radfahren noch attraktiver. 121

122 SASSENBURG ERFAHREN 70 Neben dem in der Zusammenfassung Gesagten haben wir uns dafür eingesetzt, dass die Uferwege des Elbe-Seitenkanals in die Beschilderung mit eingebunden werden konnten. Die gesamten alten Beschilderungen im Gemeindegebiet wurden zuerst komplett entfernt. Anschließend wurde alles nach FGSV-Standard neu beschildert mit der Besonderheit, dass wir touristische Ziele wie z.b. die Sassenburg oder die Moorbahn analog den touristischen Hinweisschildern im Straßenverkehr (weiße Schrift auf braunem Grund) gekennzeichnet haben. Die Themenroute Geschichte im Dragen führt zu zahlreichen historischen Orten und gewährt interessante Einblicke in die jüngere Geschichte des Forstgebietes Dragen. Die Schmetterlinge sind im Dragen besonders zahlreich. Der Sassenburger Geschichtspfad verbindet den Forst Bockling über den Elbe- Seitenkanal mit dem Bernsteinsee, Stüde und Grußendorf. Zahlreiche Freizeit- und Einkehrmöglichkeiten ergänzen diese Tour. Der Große Sassenburg Rundkurs verbindet alle sechs Orte der Gemeinde Arbeitsgemeinschaft Fahrradwege in der Gemeinde Sassenburg Ansprechpartner: Jörg Thaden Projekthomepage: Sassenburg und führt an vielen Einkehrmöglichkeiten vorbei. Dabei können geschichtliche, technische, nachdenkliche, aussichtsreiche und kuriose Dinge erfahren und dabei die Natur genossen werden. Dazu kommt noch der neue Rundweg Großes Moor, welcher durch den Förderverein Großes Moor e.v. aufgebaut wurde. Dieser wurde in unser Freizeitradwegenetz integriert. Als nächstes Ziel versuchen wir den Moorlehrpfad am Rande des Großen Moores, der von 2000 bis 2020 existiert hatte, wieder aufleben zu lassen. Dazu befinden wir uns bereits in Planungen und haben auch schon einige neue Informationstafeln erstellt. Sollten wir zu den glücklichen Gewinnern des Deutschen Fahrradpreises 2021 gehören, würden wir damit dieses neue Projekt finanzieren können. Somit können die Geschichte und die Natur rund um das Große Moor bei Gifhorn den Menschen nähergebracht und das Bewusstsein, sich dafür einzusetzen, gestärkt werden. Die Recherchearbeit, die Planung und die grafische Erstellung aller Besonderhei- Die Sassenburg erfahrbar machen; die Orte und Menschen miteinander verbinden Wegebeschilderung und Knotenpunktnetz auf 119 km Länge mit über 49 Besonderheitentafeln Crowdfunding, EU-Förderung und Gem.-Eigenleistung Abgeschlossenes Projekt 2016 bis 2020 Als ehrenamtliche AG haben wir uns das Ziel gesetzt, den Besuchern und Bewohnern der Gemeinde Sassenburg die Natur und die Besonderheiten in unserem Bereich erfahrbar zu machen. Zudem wollten wir die Orte miteinander verbinden, da die Gemeinde durch den Elbe-Seitenkanal durchschnitten wurde. Dadurch haben wir nun drei neue Themenrouten von 9, 20 und 50 km Länge. Für die Region bisher einzigartig ist zudem das Knotenpunktnetz, welches wir dann noch obendrauf gesetzt haben. Sassenburg erfahren! 122

123 SASSENBURG ERFAHREN tentafeln und der Übersichtspläne haben wir komplett selbst in ehrenamtlicher Tätigkeit erstellt. Um auf Beschädigungen an den Wegweisern und Tafeln schneller reagieren zu können, haben wir zudem an jedem Standort Mängelaufkleber mit QR- Codes angebracht, über die uns die Nutzer diese melden können. Alle Tafeln können sich Interessierte auch vorlesen lassen. Wir nennen es Radweg zum Hören. Über einen QR-Code auf jeder Tafel gelängt man auf unsere Internetseite, auf der die MP3-Dateien zu finden sind. Auch weiterführende Informationen sind dort aufgeführt. Bei den Recherchen hat uns ein Netzwerk aus Geologen, Historikern, Archäologen und alteingesessenen Bewohnern unterstützt. Hinter dem Projekt steht die Gemeinde Sassenburg als Eigentümer, weil wir die Verkehrssicherungspflicht nicht übernehmen können. Wir würden uns sehr freuen, mit einem Preisgeld den Moorlehrpfad realisieren und auch die leider immer wieder vorkommenden Beschädigungen unserer Tafeln und Wegweiser damit schnell beheben zu können

124 DIGITALISIERUNG NUTZEN: GPS-RADVERKEHRSDATEN FÜR EINE GANZHEITLICHE RADVERKEHRSSTRATEGIE Verbindungen kennenlernen. Das breite Spektrum an Freizeitrouten konnte zudem besser und intuitiver vermittelt werden. Die Region Hannover setzt seit April 2019 in der Radverkehrsplanung auf die Möglichkeiten der Digitalisierung. Neben herkömmlichen Methoden zur Radverkehrsdatenerhebung (Zählstellen, Befragungen ) werden seitdem auch GPS-Radverkehrsdaten genutzt. Dies hat den Vorteil, dass Quellen und Ziele jeder einzelnen Fahrt bekannt sind und mittels Hochrechnungen ein Radverkehrsabbild für die gesamte Region erstellt werden kann. Die so gewonnenen Daten dienen der Evaluation und dem zielgerichteten Ausbau des Radverkehrsnetzes sowie zur Schwachstellenanalyse. Dafür kooperiert die Region Hannover mit dem App- und Webtechnologie Unternehmen Bike Citizens. Im ersten Schritt wurde 2019 die Bike Citizens App als offizielle Fahrrad-App der Region Hannover den Menschen in der Region kostenlos bereitgestellt und diese wurden aufgerufen, die App zu nutzen, um der Region wertvolle Daten über das Radverkehrsverhalten zur Verfügung zu stellen (unter Einhaltung der EU-DSGVO). Mittels Navigation konnten sie bereits bestehende, fahrradfreundliche Klaus Geschwinder Ansprechpartner: Sina Wenning sina.wenning@region-hannover.de Projekthomepage: In einem zweiten Schritt sollten durch verschiedene Aktionen breitere Nutzergruppen angesprochen werden und die Menschen motiviert werden, ihre Wege noch häufiger mit dem Rad zurückzulegen und gleichzeitig die Radfahrten häufiger aufzuzeichnen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde von Massenveranstaltungen abgesehen und Schwerpunktaktionen wurden gesetzt. Neben der Bewerbung von Radtouren (Tour der Woche) und dem Regionsentdeckertag stand besonders die appbasierte Bike Benefit Kampagne, ein Bonussystem mit spielerischem Ansatz, im Fokus: Vom 16. Juli bis zum 23. Oktober 2020 konnten Teilnehmende Bonuspunkte (Finneros) sammeln, wenn sie ihre Radfahrten mit der Bike Citizens App aufzeichneten und diese dann bei Partnerbetrieben gegen Benefits wie z.b. eine kostenlose Tasse Kaffee eintauschen. Nicht 71 Motivation und Aufbau einer Datengrundlage für zielgerichtete Radverkehrsinfrastrukturplanung Mehr als verarbeitete Radfahrten, die tiefen Einblick in das Radverkehrsgeschehen liefern Region Hannover, Förderung BMVI Projekt in Ausarbeitung April 2019 bis Dezember 2020, Weiterführung geplant Die Region Hannover geht in der Radverkehrsplanung neue Wege und nutzt die Möglichkeiten der Digitalisierung: Sie bietet seit 2019 den Menschen in der Region eine kostenlose Fahrrad- App. Mit Gamification-Anreizen in der App sollen die Menschen zum öfteren Radfahren motiviert werden. Gleichzeitig können so GPS-Radverkehrsdaten erhoben werden, die auf den gesamten Radverkehr hochgerechnet und analysiert werden, um zielgerichtete Maßnahmen (Infrastruktur, Bewusstseinsbildung) umsetzen zu können. 124

125 DIGITALISIERUNG NUTZEN: GPS-RADVERKEHRSDATEN FÜR EINE GANZHEITLICHE RADVERKEHRSSTRATEGIE 71 eingelöste Finneros konnten in Rahmen einer Charity-Aktion gespendet werden. Die Kommunikationsmaßnahmen wurden unterstützt durch die Soulstyle GmbH Teilnehmende, Radfahrten, Finneros und eingelöste Benefits konnten verzeichnet werden. Insgesamt wurden seit Start bereits mehr als Radfahrten mit mehr als 1,5 Mio. geradelten Kilometern bereitgestellt. Alle Streckendaten fließen anonymisiert in die Radverkehrsanalyse und -planung der Region Hannover ein. Anlässlich des Pro- jekts wurde eine Methodik entwickelt, um die GPS-Radverkehrsdaten von Bike Citizens anhand der Zählstellendaten aus der Region hochzurechnen. Zusätzlich liefert das GPS-Datenanalysetool, Bike Citizens Analytics, wertvolle Einblicke in das Radverkehrsverhalten (Wartezeiten an Kreuzungen, Geschwindigkeiten, bevorzugte und gemiedene Routen u.v.m.). Schwerpunktaktionen sind auch im Jahr 2021 geplant, um die Datengrundlage weiter zu verbessern und auf deren Basis Entscheidungen treffen und Maßnahmen, die den Radverkehr fördern, umsetzen zu können. 125

126 REGENSCHUTZ SPEZIELL FÜR MIETRÄDER- UND MIETRADFAHRER Die Stadt Konstanz ist eine Fahrradstadt bereits 34% der Wege innerhalb der Stadt werden mit dem Fahrrad zurückgelegt. Die Ausleihzahlen sinken rapide bei schlechtem Wetter. Die Auslastung der Mieträder kann verbessert werden, wenn diese auch bei schlechtem Wetter attraktiv sind. Man suchte daher das Gespräch mit der Konstanzer Ingenieurin und Architektin Sabine Feist, die sich bereits einen Namen in Sachen Regenschutz (patentierter Regenschutz Drachenhaut) gemacht hatte, um eine Lösung zu entwickeln, die nicht nur zum städtischen, sondern am besten auch für andere Mietradsysteme passen sollte. Zur Finanzierung der Entwicklungskosten wurde, unter Hinzuziehung von Studierenden der Uni Konstanz, eine Crowdfunding- Aktion gestartet, die von einer breiten Social-Media-Kampagne begleitet wurde. Das Fundingziel wurde erreicht. Auch verschiedene Sponsoren aus der Stadt- und Fahrradwelt beteiligten sich. Nach einem guten Jahr Entwicklungszeit entstand TroX, ein Wetterschutz, der fix am Mietrad befestigt wird. Er kann nicht nur als Regenhosenalternative eingesetzt werden, sondern auch als Sattelschutz einen trockenen Hintern beim Start bieten und alternativ auch das Gepäck auf dem Gepäckträger vor dem Lenker schützen (Erklärvideo: de/video/). Stadt Konstanz, Stadtwerke Konstanz, Drachenhaut Ansprechpartner: Sabine Feist Projekthomepage: Pünktlich zum Start von STADTRADELN 2020 im September ging TroX in die Testphase. Mietrad-Stammkunden testeten bis Ende 2020 den Regenschutz auf seine Alltagstauglichkeit an den Mieträdern. In einem weiteren Schritt sollen auch die Mietradverleiher in anderen Städten die Möglichkeit bekommen, den Service für ihre Nutzer*innen zu verbessern, um dadurch mehr Leute aufs Rad zu bringen und um gleichzeitig zu verhindern, dass bei Regen wieder auf andere Verkehrsmittel gewechselt wird. Das Projekt sollte den Wettbewerb gewinnen, um einen Nachahmereffekt bei anderen Städten und Mietradbetreibern zu erzielen. Denn wenn die steigende Zahl von Mietradfahrern auch bei Regen das Rad nutzt, dann trägt das auch zur dringend notwendigen Einsparung von CO2 bei. Im günstigsten Fall kann sogar das ein oder andere Auto abgeschafft werden, da der eine oder die andere bei Regen nicht mehr darauf angewiesen ist Das Preisgeld soll dafür eingesetzt werden, um den Wetterschutz auch auf die städtischen Miettransporträder anzupassen. Die Bewerbung wird unterstützt durch die Stadt Konstanz und den Träger des Mietradsystems konrad, die Stadtwerke Konstanz GmbH, die beide zum Ziel haben, möglichst attraktive und gut genutzte Angebote umweltfreundlicher Fortbewegung in der Stadt anzubieten. 72 LINK ZUM VIDEOCLIP Mehr Leute auf das Rad bringen auch bei Regen; Regenschutz für Mieträder entwickeln und einführen Regenschutz speziell für Mietradfahrer*innen entwickelt Testphase bei Mietradsystem konrad Crowdfunding + Kooperation mit Mietradsystem Abgeschlossenes Projekt Juli 2019 bis Dezember 2020 Durch die Entwicklung eines Wetterschutzes, der speziell auf die Bedürfnisse von Mietradfahrern und deren Anbieter zugeschnitten ist, möchten wir die Nutzung auch bei schlechtem Wetter ermöglichen und steigern. Es ist der erste fix am Rad montierte Regenschutz speziell für Mietradfahrer. Er dient nicht nur als Regenhosenalternative, sondern kann auch den Sattel der stets dem Wetter ausgesetzten Räder oder das Gepäck vor Regen schützen. 126

127 STADTTEIL-RADWEGPATEN Zwei Bürger haben deshalb ihre Hilfe als Radwegpaten angeboten, um zur kostengünstigen Verbesserung der lokalen Fahrrad-Infrastruktur beizutragen. Durch ihre Präsenz vor Ort können sie die aktuelle Situation vor Ort schnell an die Stadtverwaltung mittels moderner Techniken (Fotos, , GPS-Daten usw.) übermitteln. Durch bessere Kommunikation zwischen den Radwegpaten, der fachlich agierenden Verwaltung, dem Baudezernenten als Vertreter des Stadtvorstands und dem Ortsvorsteher als Vertreter des Ortsbeirats können schnellere und bessere Lösungen erarbeitet werden. Im Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 der Bundesregierung spielen Ausbau von Fuß- und Radverkehr sowie des ÖPNV eine wichtige Rolle zur Reduktion der CO2- Emissionen. Die knappen finanziellen und personellen Ressourcen der Stadt verzögern nicht nur strategisch gewünschte Maßnahmen wie den Bau von Radschnellwegen, sondern sind auch bei kleineren Maßnahmen nicht immer effizient, weil die genaue Kenntnis der lokalen Gegebenheiten in der Verwaltung nicht immer vorhanden ist und auch nicht sein kann. Alexander Thewalt, Dezernent Bau, Umwelt und Verkehr, WBL, Ludwigshafen/Rh. Ansprechpartner: Manfred Lauer/David Williams Projekthomepage: im Aufbau Die Radwegpaten wurden im Juni 2020 von der Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen für einen Pilotzeitraum von zwei Jahren ernannt. Innerhalb des ersten halben Jahres konnten bereits einige Verbesserungsvorschläge umgesetzt werden. Solange der Zuständigkeitsbereich eines Radwegpaten nicht überdehnt wird, halten wir diese Methode einer organisierten Zusammenarbeit zwischen zentralen und lokalen Wissensträgern für skalierbar. Bei Erfolg des Pilotprojekts sollen Radwegpaten für weitere Stadteile ernannt werden. Vernetzung dieser Radwegpaten untereinander könnte in einer zweiten Phase dazu beitragen, dass einzelne Radverkehrsverbindungen zu einem stimmigen Radverkehrsnetz zusammenwachsen. Voraussetzungen für Radwegpaten: Ausgeprägte Ortskenntnisse Regelmäßige Nutzung des Fahrrads vor Ort Ehrenamtliche und unentgeltliche Mitarbeit Ernennung durch Stadtverwaltung/ Ortsvorsteher Wünschenswert: arbeiten als Tandem (zeitnahe Ansprechbarkeit, interner Diskussionspartner als mögliches Korrektiv) Rollen: Ansprechpartner der Bürger Bündelung von Wünschen, Bedürfnissen und Mängeln für Stadtverwaltung Ansprechpartner für den Ortsbeirat Unterstützung bei fahrradrelevanten Entscheidungen/Anträgen 73 Verbesserung der Fahrradinfrastruktur durch ehrenamtliche Radwegpaten vor Ort Sieben Vorschläge wurden innerhalb der ersten sechs Monate bereits umgesetzt. Die Radwegpaten arbeiten ehrenamtlich. Projekt in Ausarbeitung Juli 2020 bis Juni 2022 (Dauer des Pilotprojekts) Das fahrradfreundliche Potenzial von Ludwigshafen/Rhein (flache, kurze Wege) wird nicht ausgeschöpft, weil es der Stadt an Ressourcen fehlt, um die notwendige Fahrradinfrastruktur zu planen, umzusetzen und instand zu halten. Ehrenamtliche, benannte Stadtteil-Radwegpaten übermitteln Problemsituationen und Wünsche der Bürger im Stadtteil an die Stadtverwaltung und tragen durch ihre Ortskenntnisse und Expertise als Alltagsradler dazu bei, dass Radverbindungen kostengünstig verbessert werden. 127

128 STADTTEIL-RADWEGPATEN Ansprechpartner der Stadtverwaltung Zeitnahe Mängelmeldung (Fotos) sowie Vorschläge zur Mängelbeseitigung und Verbesserung, ggf. Ortstermine Wird vorab über Pläne und Maßnahmen im jeweiligen Stadtgebiet informiert Ansprechpartner für Organisationen wie ADFC, VCD, lokale Interessenverbände etc. Kritische Erfolgsfaktoren: Quartalsweise Treffen mit Baudezernenten, Ortsvorsteher und Stadtverwaltung Gemeinsames Verständnis für das Machbare Vereinbarter und schriftlich dokumentierter Maßnahmenkatalog Bürgernähe der Radwegpaten Kriterien für Erfolgsmessung: Zusammenfassung der Aktionen mit Beteiligung der Radwegpaten Beurteilung durch Bürger, Stadtverwaltung, Ortsbeirat

129 ERLEBNISSTATIONEN AUF DER BACH-RAD-ERLEBNISROUTE Der Rundradweg wurde vor knapp 15 Jahren entlang der Kindheits- und Jugendorte Johann Sebastian Bachs Arnstadt, Ohrdruf, Wechmar, Dornheim konzipiert und umgesetzt. Im Rahmen des thüringenweiten Projektes Bach in Thüringen entdecken erfolgte ein infrastruktureller Ausbau des Streckenverlaufs mit interaktiven Spielelementen, Hörstationen und Erlebnisorten. Die Kreisroute mit einer Gesamtlänge von 60 km macht die Organisation für die Nutzer einfach und unkompliziert. Der Schwierigkeitsgrad der Strecke ist als leicht einzustufen. Die Radroute kann in jedem der kleinen Bach-Orte begonnen werden. In Arnstadt verzaubert der junge und temperamentvolle Bach seine Besucher. Zwei in Form von Orgeln gestaltete Hörstationen an der historischen Bach-Kirche sowie dem Neideckturm lassen authentische Bach-Werke erklingen. Wie beim großen Vorbild muss Energie durch das weimar GmbH/Bach-AG Ansprechpartner: Kerstin Fürst Projekthomepage: Treten eines Pedals selbst erzeugt werden der Besucher wird als Bälgetreter aktiv und mit Bachs Musik belohnt. Zusätzlich erhält er Informationen zum Leben und Wirken des Komponisten. Diese Hörstationen sind auch in Wechmar vor dem Bach-Stammhaus sowie in Ohrdruf an insgesamt drei historischen Orten zu finden: dem Schusterbrunnen, dem Schloss Ehrenstein und der Michaeliskirche. Der Streckenverlauf führt in der Gegend rund um Crawinkel über weite Wiesen und Flussauen, entlang beeindruckender Weiden mit Konik- Pferden, Rinderherden und Lamas. In Ohrdruf kann der Besucher auf den Pfaden des jungen Bach wandeln, hier nahm ihn der 14 Jahre ältere Bruder Johann Christoph auf, nachdem der erst neunjährige Bach beide Eltern verloren hatte. Rund um Ohrdruf befinden sich zwei der insgesamt fünf interaktiven aus Holz geschnitzten Spielelemente mit installierten Klangmodulen, welche in ihrer 2 m hohen Gestalt barocken Instrumenten ähneln und informative, spielerische sowie klingende Elemente aufweisen. In der Nähe Arnstadts steht ein geschnitztes Cembalo, auf dem Bachs Dux aus Kunst der Fuge nachgespielt werden kann. Bei Crawinkel wartet auf den Besucher eine Violine, mit integriertem Kurbelmodul und Hörspiel. Von Ohrdruf aus Richtung Wechmar kann der Besucher eine Orgel mit Klangstäben entdecken. Eine Zister mit dem Motiv B-A-C-H kann hingegen vor dem original erhaltenen Oberbackhaus und der Veit- Bach-Mühle angestimmt werden. Am Dul- 74 Erlebnismodule entlang des Radwegs der authentischen Lebensorte Johann Sebastian Bachs Infrastrukturelle Ertüchtigung mit Klang- und Erlebnisstationen Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft Abgeschlossenes Projekt 2018/2019 Eine landschaftlich malerische und abwechslungsreiche Gegend vor den Höhenzügen des Thüringer Waldes mit sanften Hügeln, bunten Wiesen, kleinen Flussläufen und sagenumwobenen Burgen zeichnet den Streckenverlauf der Bach-Rad-Erlebnisroute aus. In dieser Idylle mit herrlichen Ausblicken verbrachte Johann Sebastian Bach seine Kinder- und Jugendjahre. Entlang beeindruckender Panoramablicke können Musikliebhaber, Sportbegeisterte und Familien zahlreichen interaktiven Erlebnismodulen begegnen. 129

130 ERLEBNISSTATIONEN AUF DER BACH-RAD-ERLEBNISROUTE 74 zian in der Gemeinde Drei Gleichen erklärt hingegen anschaulich die Funktionsweise von Blasinstrumenten und ermuntert zum Ausprobieren auf Flaschenhälsen oder Grashalmen. Neben der vollständigen Neubeschilderung des Radweges erhielt die Bach-Rad- Erlebnisroute im Herbst 2020 eine neue touristische Beschilderung im modernen Design. Ein 52-seitiges Magazin rund um Johann Sebastian Bach und sein Wirken in der Heimat wurde erstellt. Ein ebenfalls neues Faltblatt fasst die wichtigsten Informationen zu den authentischen Bach- Orten zusammen. LINK ZUM VIDEOCLIP watch?v=ld9d-7cdvrg Mehr unter: watch?v=ld9d-7cdvrg 130

131 RAUMWUNDER LINK ZUM VIDEOCLIP watch/ / / Eine der größten Herausforderungen des öffentlichen Raums ist der Platz gerade im Innenstadtbereich. Auf den wenigen Metern von Fassade zu Fassade konkurrieren die verschiedensten Nutzungen und Bedürfnisse um den knappen Raum. Das Fahrrad gilt hier als wahres Raumwunder, stellt es doch mit vergleichsweise wenig Flächenverbrauch ein erstaunliches Maß an Mobilität zur Verfügung. Mönchengladbach hat sich mit dem Masterplan Nahmobilität auf den Weg gemacht den Radverkehrsanteil durch gezielten Abbau von Schwachstellen bei gleichzeitiger Erschließung der bestehenden Potenziale von aktuell 6% innerhalb weniger Jahre deutlich zu steigern. Mehr Rad bedeutet weniger Auto bei gleichzeitig mehr Platz. Um den Bürgerinnen und Bürgern schon heute zu zeigen, dass innerstädtischer Raum wertvoll ist und so viel mehr als ein Parkplatz sein kann, hat die Stadt Mönchengladbach gemeinsam mit krauses Projektdesign die RAUMWUNDER-Kampagne entwickelt. Das RAUMWUNDER bringt Aufenthaltsqualität dorthin, wo sie bisher fehlt auf den Parkplatz. Auf dem mobilen Plateau finden verschiedene Sitzgelegenheiten, ein Bücherschrank und eine solarbetriebene Handy-Ladestation Platz. Hinzu kommt ein wenig Grün und schon verwandelt sich die Parkbucht zum Wohlfühlort. Per Lastenrad fährt die Plattform jeden Tag der Europäischen Mobilitätswoche 2020 einen anderen Ort an. Zusätzlich gibt es jeden Tag eine Aktion, die gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren vor Ort umgesetzt wird. So bietet Stadt Mönchengladbach, krauses Projektdesign das RAUMWUNDER Platz für einen Spieleabend, wird Leselounge und Wohnzimmer zum Polizeiruf gucken. Es wird Bühne für einen Poetry-Slam und ein Elektronik-Konzert und an den beiden letzten Tagen sogar Klassenzimmer und Pop-up-Coworking- Space. Aufgrund der speziellen Situation in 2020 wird die Aktionsreihe von Beginn an sowohl analog als auch digital gedacht. Die geringen Corona-Fallzahlen im September erlauben es teilweise, zumindest kleine Publikumsmengen vor Ort zuzulassen. Gleichzeitig wird die Aktion in den sozialen Medien gespiegelt. Jeden Tag werden zwei Videos erstellt. Das erste dient als Ausblick auf die Aktion am jeweiligen Tag, samt Bekanntgabe des Aufstellortes, das zweite als Rückblick der vergangenen Aktion. So ist es den Bürgerinnen und Bürgern möglich, die Tour digital mitzuerleben. Der Poetry-Slam und das Konzert werden zusätzlich live gestreamt. Das RAUMWUNDER soll auch durch zukünftige Aktionen weiterhin auf das Flächenpotenzial im innerstädtischen Raum durch den Umstieg auf das Fahrrad aufmerksam machen. Auch von der Verwaltungsspitze wird das Projekt unterstützt: Das RAUM- WUNDER zeigt schon heute, was in den Innenstädten von morgen alles möglich ist, wenn Parkplätze anderweitig genutzt werden. Platz ist nämlich auch in Ballungsräumen ausreichend vorhanden. Dieses Projekt schafft nicht nur Aufenthaltsqualität, sondern verbindet auch Menschen und leistet so einen Beitrag zur liebens- und lebenswerten Stadt, so Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Ansprechpartner: Marielle Lauschke, Caprice Mathar, Norbert Krause Projekthomepage: watch/ / / 75 Bewusstsein schaffen für Flächennutzungspotenzial im innerstädtischen Raum durch Fahrrad als Medium Große Reichweite über soziale Medien, positive Resonanz der Bevölkerung und der Presse Mittel im städt. Haushalt für Kommunikation und ÖA Abgeschlossenes Projekt Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September 2020 Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche 2020 brachte das RAUM- WUNDER Aufenthaltsqualität auf Parkplätze. Das mobile Plateau kann zusammengeklappt von nur einem einzigen Lastenrad transportiert werden. Es zeigt unkompliziert und flexibel sowohl wie Parkflächen alternativ von Menschen als Lebensraum genutzt werden können als auch dass ein Lastenrad besonders im innerstädtischen Bereich das Potenzial hat, das Auto weitestgehend zu ersetzen. 131

132 ESCAPE BY BIKE ESCAPE-TOUR ZUR ATTRAKTIVIERUNG DER ROUTE UM OLDENBURG (TEILSTÜCK AMMERLAND) Die Route um Oldenburg bietet Einheimischen und Gästen der Stadt Oldenburg und der benachbarten Gemeinden ein attraktives Netz touristischer Radrouten. Seit 2018 hebt die OTM im Marketing drei Teilstücke hervor, welche sich besonders für Tagesausflüge eignen. Jedes dieser Teilstücke wird zwischen 2019 und 2023 mit einem Zusatzangebot ausgestattet. Für die Teilroute Ammerland entsteht nach dem Vorbild von Exit-Spielen eine Tour, bei welcher man durch Rätseln und Kombinieren einen Fall rund um das Thema Parklandschaft und Landschaftsgestaltung löst. Dabei berücksichtigt die Entwicklung des Angebots die Ausrichtung an Personen aus dem adaptiv-pragmatischen Sinus-Milieu sowie die Anforderung, dass das Angebot spontan nutzbar und verschenkbar sein muss. Damit trägt sie zum Erreichen der Zielsetzung, niedrigschwellige Angebote für Menschen, die das Fahrrad bisher eher selten zur Freizeitgestaltung nutzen, bei. Die Tour ist ein sich über rund 40 km und insgesamt neun Standorte erstreckendes Stationenrätsel. Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH (OTM) Wer die Tour spielen möchte, hat zwei Möglichkeiten: 1. Erwerb eines sogenannten Forscherkästchens für eine unbegrenzte Anzahl an Spieler*innen und im Sinne der Nachhaltigkeit so konzipiert, dass es nach Gebrauch weitergegeben werden kann: Im Kästchen befinden sich das fiktive Notizbuch eines Hofgärtners sowie eine Streckenkarte mit Hinweisen zu den anzufahrenden Standorten. An den Stationen kommen Werkzeuge aus dem Kästchen zum Einsatz, um die Aufgaben an eigens dafür installierten Stationen oder bereits vorhandenen Aufbauten lösen zu können. Alle Rätsel weisen einen Bezug zum Standort auf und werden über das Notizbuch zu einer Story verbunden. Ein FaktenCheck auf der Rückseite der Karte ergänzt Informationen zum Ort. 2. Spielen der Tour als MultiCache: Auf einschlägigen Internetseiten bzw. Apps können sich Geocacher*innen informieren, welche Werkzeuge sie für das Heben der Caches benötigen und das Notizbuch herunterladen. Das Einbeziehen der Geocacher*innen- Gemeinde stellt einen Marketingfaktor dar und dient gleichzeitig einer regelmäßigen Kontrolle, da Cacher Störungen umgehend über die Cache-Einträge melden. Gleichzeitig wird dem aktuellen Gegentrend zur Digitalisierung bzw. der Rückkehr ins Analoge Rechnung getragen, sodass das Mitführen eines Smartphones zwar hilfreich sein kann (GPS-Track steht als Download zur Verfügung), jedoch aufgrund der Streckenkarte und der vorhandenen Routenbeschilderung nicht notwendig ist. Projektstand: Die Anschaffung der Medien im Forscherkästchen sowie die Aufbauten für die Stationen sind in Arbeit. Die Installation der Outdoor-Stationen ist für März 2021 geplant, sodass das Angebot ab April 2021 nutzbar ist. Partner: Amt für Verkehrsplanung der Stadt Oldenburg, Ammerland Touristik, Residenzort Rastede GmbH, Gemeinde Wiefelstede und Bad Zwischenahner Touristik GmbH, StadtMarketing Oldenburg Projektkosten: davon durch Projektpartner und durch die Sponsoren des StadtMarketing Oldenburg finanziert Ansprechpartner: Gabriele Duwe Projekthomepage: Das Angebot wird nach Fertigstellung unter und sowie auf den Seiten der Partner beworben. 76 Erschließung neuer, wenig radaffiner Zielgruppen für Radtouren über das Trendthema Escape-Spiele Entwicklung der Rahmenstory sowie zugehöriger Rätsel und Spiele; Ausgestaltung der Medien in Arbeit Projektpartner und Sponsoren des StadtMarketing Projekt in Ausarbeitung Dezember 2019 bis März 2021 (mit pandemiebedingter Unterbrechung von April bis Oktober 2020) Auf der Route um Oldenburg entsteht nach dem Vorbild von den im Trend liegenden Escape-Rooms und Exit- Spielen eine Tour, bei welcher durch Rätseln, Kombinieren und Codieren ein Fall rund um das Thema Parklandschaft und Landschaftsgestaltung gelöst wird. Dabei folgen die Spieler einem fiktiven Notizbuch des Hofgärtners J.F.W. Bosse zu acht Spielstationen. Werden die acht Stationen erfolgreich absolviert, lässt sich das Geheimnis des J.F.W. Bosses an einer neunten Station lüften. 132

133 LANDKREISÜBERGREIFENDES QUALITÄTS- UND RADWEGE- NETZMANAGEMENT REGION INN-SALZACH/OBERBAYERN 77 Hintergrund: Das Radwegenetz der Region Inn-Salzach wurde von 2017 bis 2019 komplett neu aufgesetzt und mit sämtlichen Baulastträgern abgestimmt km Radwege und 24 neue Thementouren wurden landkreisübergreifend nach FGSV-Vorgaben beschildert. Für ein einheitliches Erscheinungsbild der Radregion wurden in allen Orten der Region knapp 80 Infotafeln aufgestellt. Seit 2019 ist eine neue Radkarte kostenfrei erhältlich. Eine Website hält Zusatzinformationen für Radfahrer etwa zur Anreise mit der Bahn, radlerfreundliche Unterkünfte oder GPX-Tourentracks bereit. Im Februar 2020 wurde die Region vom ADFC mit dem Qualitätssiegel RadReise- Region ausgezeichnet. Tourismusverband Inn-Salzach Ziel des Qualitäts- und Radwegemanagements ist es, optimale Bedingungen für Radtouristen und Alltagsradler zu schaffen und sich überregional als Radreiseregion zu positionieren, aber auch Landkreise und Kommunen für die Aspekte Radverkehr, Umwelt und die damit verbundene regionale Wertschöpfung zu sensibilisieren. Für die nachhaltige Sicherung und Weiterentwicklung der Service- und Radinfrastruktur wurde im April 2018 ein landkreisübergreifendes Qualitätsmanagement etabliert, das unter Federführung des Tourismusverbands als zentrale Anlaufstelle für alle Akteure am Radwegenetz dient. Dazu gehören folgende Aufgaben: Digitale Qualitätssicherung Vollzeitstelle für Qualitäts- und Radwegemanagement Regelmäßige Appgestützte Streckenbefahrung und -kontrolle von km Radwegen unter Einbeziehung von 26 ehrenamtlichen Wegepaten Datenpflege und -kontrolle in der digitalen Infrastrukturverwaltung Überprüfung von insgesamt Schilderstandorten zu 24 Thementouren, sieben überregionalen Radtouren (Bayernnetz) und acht Fernradwegen Einbinden neuer/relevanter Points of Interest Zentrale Materialbeschaffung für Radwegweisung Ansprechpartner: Andrea Streiter, Geschäftsführerin Projekthomepage: Zentrale Schnittstelle für Sicherung und Weiterentwicklung der Serviceund Radinfrastruktur Digitale Infrastrukturverwaltung, Monitoring-System, ADFC-Qualitätssiegel, Online-Mängelmelder Circa p.a. für Personal und Sachmittel Abgeschlossenes Projekt Seit April 2018 Das Qualitäts- und Radwegemanagement der oberbayerischen Region Inn- Salzach fungiert als zentrale Schnittstelle für die Landkreise Mühldorf a. Inn und Altötting mit 55 Kommunen und km Radwegen. Es ist Anlaufstelle für Partner und Fachbehörden sowie für die Radfahrer selbst. Sämtliche Qualitätssicherungsprozesse laufen digitalisiert unter Einbezug von 26 Wegepaten wurde die Region vom ADFC als RadReiseRegion ausgezeichnet und der erste touristische Mängelmelder Bayerns gestartet. 133

134 LANDKREISÜBERGREIFENDES QUALITÄTS- UND RADWEGE- NETZMANAGEMENT REGION INN-SALZACH/OBERBAYERN 77 Monitoring-System/Wegepaten Aufbauen und Steuern eines Wegepatensystems zur regelmäßigen Streckenkontrolle Entgegennahme von Schadensmeldungen und Weiterleitung an die zuständigen Stellen Abfragen zu touristischer Infrastruktur und Serviceangeboten Qualitätshandbuch und Schulungen für Wegepaten und Bauhöfe als Arbeitsgrundlage Entlastung der Landkreise und Kommunen bei der Optimierung der radtouristischen Infrastruktur Kurze Wege und kurze Prozesse, da alles aus einer Hand ADFC-Zertifizierung als Qualitätsinstrument Erheben und Überwachen von zertifizierten Qualitätsrouten (Re-Zertifizierung alle drei Jahre) Schaffen von qualitativen Standards für Radfahrer Ausbau der Rad- und Service-Infrastruktur, z.b. über Radabstellanlagen oder Rastplätze (Förderprojekte in Planung) Online-Mängelmelder Neuer Online-Service für Radfahrer und Einheimische Der Mängelmelder lässt sich mit dem Smartphone von unterwegs bedienen oder nach der Radtour zu Hause am PC. Besonders schnelle Reaktion auf Gefahrenstellen/Meldungen möglich Aktive Beteiligung der Bevölkerung am regionalen Entwicklungsprozess Erster touristischer Mängelmelder in Bayern 134

135 KOMMUNIKATION QUELLE: PD-F STRATMANN

136 Kampagnen zur Verbesserung des Images von Radverkehr QUELLE: PD-F STRATMANN

137 DEUTSCHLANDS FAHRRADFREUNDLICHSTE SCHULE AKTIONfahrRAD zeichnet jedes Jahr die Fahrradfreundlichste Schule Deutschlands aus. Dabei sind alle weiterführenden Schulen in Deutschland, in denen Radfahren eine Rolle spielt, aufgerufen, sich für den Preis zu bewerben. Die Auszeichnung der AKTIONfahrRAD wendet sich an Schulen, an denen mindestens zwei Lehrerinnen bzw. Lehrer Radprojekte durchführen, die nachhaltig funktionieren. Neben dem Preis der Fahrradfreundlichsten Schule Deutschlands werden die drei Sonderpreise Mobilität, Sport und Beginners vergeben. Die Vergabe der Preise erfolgt nach Kriterien, die die Deutsche Sporthochschule in Köln vorgegeben hat. Die Preisausschreibung hatte die Erkenntnis zum Ursprung, dass gerade in den weiterführenden Schulen immer weniger Rad gefahren wird. Wird noch in den Grundschulen generell in der vierten Klasse die Radfahrprüfung abgelegt, so kommt das Rad in vielen weiterführenden Schulen nicht mehr vor. Gerade aber in diesen Schulen ist es vor dem Hintergrund der aktuellen Umwelt-, Gesundheits- und Verkehrsproblematik wichtig, Schülerinnen und Schüler verstärkt aufs Rad zu setzen, damit sie auch zukünftig dem Rad treu bleiben. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Lehrerinnen und Lehrer als starke Partnerinnen und Partner gebraucht, um das Rad in die Schulen zu bringen. Dazu müssen schulkonforme Radprojekte geschaffen werden, die sie auch an ihrer Schule umsetzen können. Die Auszeichnung als Fahrradfreundlichste Schule Deutschlands ist ein solches Projekt. Lehrerinnen und Lehrer werden entweder für ihr Engagement in der eigenen Schule belohnt oder erhalten einen Anreiz, um das Thema Rad auch in ihre eigene Schule zu tragen. Als Schirmherr der AKTIONfahrRAD konnte Herr Cem Özdemir als Vorsitzender des Ausschusses Verkehr des Deutschen Bundestages gewonnen werden. Er nimmt auch die Preisverleihungen vor. 78 Die Auszeichnung Fahrradfreundlichste Schule Deutschlands soll zur Nachahmung von Radprojekten anregen. Seit 2014 verleiht AKTIONfahrRAD diese Auszeichnung bundesweit. Die Finanzierung erfolgt über AKTIONfahrRAD. Ausgesetztes Projekt 2014 bis heute AKTIONfahrRAD ggmbh Ansprechpartner: Ulrich Fillies Projekthomepage: Die Auszeichnung Fahrradfreundlichste Schule Deutschlands belohnt Schulen in Deutschland, die schon Radprojekte in Schulen, wie z.b. Radausflüge, bewegtes Lernen, Radwerkstatt, erfolgreich umgesetzt haben, und dient als Multiplikator und Anregung für Schulen, die erst auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Schule sind. 137

138 GET URBANIZED Insbesondere im städtischen Alltag, als Alternative zum Auto und zum ÖPNV, bietet das Rad für viele Menschen heute schon eine plausible Alternative. Andere müssen vom Radfahren erst überzeugt werden. Die Kampagne hatte das Ziel, die Aufmerksamkeit derjenigen auf sich zu ziehen, die für gewöhnlich mit dem Auto oder mit dem ÖPNV pendeln, und ihnen auf humoristische Weise die negativen Situationen aufzuzeigen und aufzulösen, wie positiv das Radfahren im Gegenzug ist. Ein weiteres Ziel bestand darin, Bekanntheit für das ABUS Portfolio in diesem Bereich zu schaffen. Durch die Platzierung unserer Produkte in Verbindung mit dem Radfahren erhoffen wir uns als Marke eine positive Konnotation und langfristig eine Image-, aber auch Absatzsteigerung. Im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklung hin zu einem bewussteren Lebensstil und Rücksichtnahme auf die Umwelt gewinnt das Radfahren zunehmend an Bedeutung. ABUS KG Ansprechpartner: Lisa Behrens Projekthomepage: keine Angabe In Zusammenarbeit zwischen ABUS und der Videoagentur GROWN aus Düsseldorf wurden das Konzept und die verschiedenen Maßnahmen ausgearbeitet und umgesetzt. Abgesehen vom Hauptprotagonisten wurden ABUS Mitarbeiter ausgewählt, die das Thema authentisch rüberbringen. Die Kommunikation fand überwiegend auf den sozialen Medien statt und wurde durch flankierende Maßnahmen in Richtung Presse und Handel ergänzt. Dabei standen insbesondere Facebook, Instagram und YouTube im Fokus. Diese Kanäle wurden ausgewählt, da wir die Mitglieder der Zielgruppe dort erreichen wollten, wo sie sich auch aufhalten. Sie suchen nicht nach diesem Thema, sondern müssen darauf gestoßen werden. Als international agierendes Unternehmen wurde der Content in verschiedenen Ländern platziert. Als Kernmärkte wurden die DACH-Länder, Italien, Spanien, Frankreich, Polen, Niederlande und UK, ausgewählt. Es gab sowohl einen Hauptfilm als auch mehrere Kurzclips, die den Betrachter animieren sollten, nicht weiter zu scrollen sondern den Clip zu Ende zu schauen. Insgesamt haben 2,6 Mio. Personen die Anzeigen 8 Mio mal gesehen. 7,2 Mio. Mal wurde das gesamte Video angeschaut. 79 LINK ZUM VIDEOCLIP watch?v=v5fhd83dtqa&vl=de Kampagne zur Förderung des städtischen Radfahrens 2,6 Mio. Personen haben die Anzeigen 8 Mio. Mal gesehen, 7,2 Mio. Videowiedergaben. Finanzierung lief über ABUS und umfasste Abgeschlossenes Projekt Mai bis Juli 2020 Get Urbanized beschreibt eine Imagekampagne rund um das städtische Radfahren. Die Umsetzung des Themas zeigt die Probleme der mobilen Gesellschaft: Staus, ständig verstopfte Straßen, überfüllte Busse und Bahnen. Der Verbraucher kann diese alltäglichen Herausforderungen umgehen, indem er sich in den Fahrradsattel schwingt und nebenbei noch etwas für seine Gesundheit tut. 138

139 GET URBANIZED 79 Die zuvor gesetzten Ziele sind nur bedingt messbar. Aufgrund unserer Vertriebsstruktur können keine direkten Absatzzahlen mit der Kampagne in Verbindung gebracht werden. Jedoch spüren wir die weichen Ziele als erfüllt. Die Resonanz war sehr positiv, weshalb das Thema 2021 fortgeführt werden soll. Auch die Fachpresse berichtete mit Headlines wie Abus startet Kampagne zur Förderung des städtischen Radfahrens über das Projekt. abus-startet-kampagne-foerderung-staedtischen-radfahrens html Das Projekt ist für uns als Unternehmen insofern besonders, als dass nicht unsere Produkte das Hauptaugenmerk der Kommunikation sind, sondern ein gesellschaftliches Thema. 139

140 HAMBURG GIBT ACHT! AKTION ÜBERHOLABSTAND 80 Der Radverkehr in Hamburg nimmt stetig zu. Nicht ohne Grund stellt der Schutz von Radfahrer*innen einen besonderen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit der Hamburger Behörden dar. Damit einher geht auch eine Stärkung der Präventionsmaßnahmen. Bereits seit Anfang 2019 setzt sich der Senat mit der Verkehrssicherheitskampagne Hamburg gibt Acht! für ein besseres Miteinander im Straßenverkehr ein. Die Kampagne klärt themenbezogen über Risiken und Gefahren im Straßenverkehr auf und vermittelt in kreativer Weise wichtige Verhaltensempfehlungen, die zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme beitragen sollen, um so die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden weiter zu erhöhen. Um insbesondere Radfahrer*innen zu schützen, setzt die im April in Kraft getretene StVO beim Überholmanöver einen Mindestabstand von 1,5 m innerorts und Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Inneres und Sport / Behörde für Verkehr und Mobilitätswende / Landesbetrieb Verkehr Ansprechpartner: Jens Schüller jens.schueller@bis.hamburg.de Projekthomepage: von 2 m außerorts voraus. Zuvor war lediglich ein ausreichender Seitenabstand festgeschrieben. Knappes Überholen hat zur Folge, dass es häufiger zu Kollisionen oder sogenannten Dooring-Unfällen am rechten Fahrbahnrand kommen kann, wenn Radfahrende keinen Platz zum Ausweichen haben. Um die Bedeutung des Mindestabstands noch stärker ins allgemeine Bewusstsein zu rufen, wurde die Verkehrssicherheitskampagne Hamburg gibt Acht! im September 2020 mit einem neuen Motiv fortgesetzt. Innensenator Andy Grote und Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks stellten am 31. August 2020 das neue Motiv unter dem Slogan Mehr 8samkeit Mindestabstand: 1,5 Meter vor. Dieses war auf Bussen, Taxen, Lastenfahrrädern und Roadside Screens zu finden und soll auf den geltenden Überholabstand hinweisen. Unterstützt wurde die Aktion durch diverse Ko- Bedeutung eines sicheren Überholabstands stärker ins allgemeine Bewusstsein rufen Motiv im Stadtbild sichtbar, Kontrollen der Fahrradstaffel, Ausgabe von Infomaterial, Videoclip Im Rahmen der Kampagne Hamburg gibt Acht! Abgeschlossenes Projekt Ende August bis Mitte November 2020 Um die neue Regelung des beim Überholmanöver geltenden Mindestabstands von 1,5 m innerorts und von 2 m außerorts stärker ins allgemeine Bewusstsein zu rufen, wurde die Verkehrssicherheitskampagne Hamburg gibt Acht! mit der Aktion Überholen aber richtig! fortgesetzt. Mit der vielfältigen Sichtbarkeit des Aktionsmotivs im Stadtbild wird an die Abstandsregel erinnert, sodass sich die Verkehrssicherheit erhöht und das Miteinander der Verkehrsteilnehmenden verbessert. 140

141 HAMBURG GIBT ACHT! AKTION ÜBERHOLABSTAND operationspartner, die ihre Fahrzeugflotte mit entsprechenden Hinweisaufklebern versahen. Dazu gehören die Behörden für Schule und Berufsbildung, für Verkehr und Mobilitätswende und für Wirtschaft und Innovation, die Bezirksämter Altona, Harburg und Wandsbek, die Feuerwehr Hamburg, die HRC Gebäudedienste GmbH, der Landesbetrieb Erziehung und Beratung, der Landesbetrieb Verkehr, die Polizei Hamburg und die Stadtreinigung Hamburg. Insgesamt sind rund Aufkleber auf Hamburgs Straßen zu sehen. Zudem gab es eine Großkontrolle der Fahrradstaffel der Polizei, bei der Infomaterial herausgegeben wurde, es wurde Facebook-Werbung geschaltet und ein Video produziert. Außerdem wurden Warnwesten und Turnbeutel mit dem Aktionsmotiv bedruckt, die über den Arbeitskreis Fahrrad des Verkehrssicherheitsforums verteilt werden. So bleibt die wichtige Botschaft auch nach dem Aktionszeitraum weiter präsent. Das Projekt sollte den Wettbewerb gewinnen, da durch die Aktion auf den wichtigen, zur erhöhten Verkehrssicherheit beitragenden Überholabstand aufmerksam gemacht wurde. Die beispielhafte Zusammenarbeit verschiedener Kooperationspartner hat es ermöglicht, dass das Aktionsmotiv überall im Stadtbild zu sehen und die Reichweite somit sehr groß war. 80 LINK ZUM VIDEOCLIP 141

142 TURBO -RADENTSCHEID MARL Turbo -Radentscheid Marl: Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie, Ende März 2020, startete der Radler-Stammtisch Marl als erster Radentscheid und vermutlich überhaupt erstes Bürgerbegehren in Deutschland ein demokratisches Experiment. Weil sich wegen des verschärften Kontaktverbots maximal zwei Personen begegnen durften, war das Sammeln per Klemmbrett unmöglich. Daher entwickelte die Initiative eine kontaktlose und teilweise virtuelle Unterschriftenaktion, die verantwortungsvoll und ohne Risiko die demokratische Mitwirkung der Bürger*innen gewährleistete. Mit selbst produzierten witzigen Videos, Pressemitteilungen und transparenter Information in den sozialen Medien hielten sie die Aufmerksamkeit für die Bedeutung des Radverkehrs wach, obwohl das Thema Corona die Medien dominierte. Das Ziel: Der öffentliche Druck sollte steigen, sodass der Stadtrat noch vor der Kommunalwahl in NRW den politischen Beschluss zur Umsetzung des Radentscheids trifft. Obwohl das öffentliche Leben komplett zum Erliegen gekommen war und die Initiative keinen persönlichen Kontakt zu ihrer Zielgruppe aufbauen konnte, kamen die ausgefüllten Unterschriftenlisten zurück. Erst nur ein paar, dann immer mehr. Die Bürger*innen warfen die Listen auf dem Weg zum Einkaufen oder beim Spaziergang in einen der 30 Radentscheid-Briefkästen in ihrer unmittelbaren Nähe oder ließen sie in die geöffnete Klappe des Lastenrads MARLore fallen, das zweimal die Woche auf den Wochenmärkten stand. Ludger Vortmann Ansprechpartner: Ludger Vortmann Projekthomepage: Nach nur drei Wochen war das erforderliche Unterschriften-Quorum von erfüllt. Die Initiative sammelte aber noch in der vierten Woche und holte eine Sicherheitsreserve von mehr als Unterschriften. Um kein weiteres Risiko einzugehen, beendete der Radler-Stammtisch die Sammlung bereits nach vier Wochen und schloss das demokratische Experiment damit im Rekordtempo erfolgreich ab. Im Juni 2020 erklärte der Stadtrat der Stadt Marl den Radentscheid für zulässig. Er machte sich die neun Ziele für mehr und besseren Radverkehr zu eigen und beauftragte die Stadt Marl, bis 2028 rund 64 Mio. in die Fahrradinfrastruktur zu investieren. Von der ersten Idee des Radentscheids im November 2019 bis zum politischen Beschluss im Juni vergingen damit gerade einmal sieben Monate. Der Radentscheid Marl ist nach Aachen und Bielefeld der dritte erfolgreiche Radentscheid in NRW und Marl ist zugleich die erste Mittelstadt, in der die Verkehrswende durch den Druck der Bürger angeschoben wurde. Das Bemerkenswerte ist, dass Marl in den 1990er-Jahren die AGFS in NRW mitbegründet hatte und 2014 von ihr ausgeschlossen wurde, weil die Stadt kaum noch etwas für den Radverkehr getan hat und die Radwege stark verfallen waren. Der Bürgerinitiative war es daher sehr wichtig, das Thema in die Köpfe der Politik zu bekommen, was uns auch gelungen ist. 81 Corona-Demokratie-Experiment: Turbo -Radentscheid Marl in vier Wochen kontaktlos Unterschriften Der Rat der Stadt Marl machte sich die Ziele zu eigen: Marl investiert 64 Mio. bis 2028 in Radverkehr. Rund Eigenleistung, Spenden lokaler Firmen Abgeschlossenes Projekt 24. Januar bis 25. Juni 2020 Turbo -Radentscheid Marl: Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie, Ende März 2020, startete der Radler- Stammtisch Marl als erster Radentscheid in Deutschland ein demokratisches Experiment: eine kontaktlose und virtuelle Unterschriftensammlung mit Videos, Social-Media und Pressearbeit. Nach nur drei Wochen war das Quorum von Unterschriften erfüllt. Die Stadt Marl investiert jetzt rund 64 Mio. in die Radinfrastruktur. 142

143 HAMBURG SAGT DANKE 82 In der Corona-Pandemie haben viele Menschen Großes geleistet und dazu beigetragen, die Krise zu meistern nur manche wissen es gar nicht. Denn auch jede*r Radfahrer*in hat durch solidarisches Verhalten auf dem Rad dazu beigetragen, dass Abstände eingehalten werden, die Luft sauber bleibt und die Gesundheit gefördert wird. Damit macht jeder und jede einzelne Radfahrer*in Hamburg zu einem lebenswerteren Ort. Mit der Aktion Hamburg sagt Danke sollte das Gemeinschaftsgefühl der Bürger*innen gestärkt, den Radfahrer*innen gedankt und Aufmerksamkeit für die Kampagne bzw. das Radfahren erhöht werden. Dies passierte in Form von Komplimenten, die dort zu sehen waren, wo sich ihre Adressaten häufig aufhalten: an einem Radweg in der Hansestadt. Genauer gesagt am Alsterufer. Die rund 100 Komplimente wurden dazu im August 2020 über hamburg eingesammelt und waren innerhalb weniger Stunden vergeben, so groß war der Anklang der Idee. Die Nutzer*innen konnten über eine Eingabemaske ihre Komplimente individuell anpassen und online an ihre Liebsten adressieren. In der Nacht auf den 16. September 2020 haben die Komplimente der Hamburger*innen ihren Weg auf die Straße gefunden: Auf über 100 m am Alsterufer zwischen Fontenay und Alte Rabenstraße ergaben die einzelnen Komplimente zusammen den Schriftzug: Hamburg sagt Danke. Der Schriftzug wurde mit ökologisch abbaubarem und abwaschbarem Kreidespray aufgebracht und war über 14 Tage auf der Straße sicht- und erlebbar. Das Gemeinschaftsgefühl der Bürger*innen wurde gestärkt durch die Möglichkeit, sich bei anderen Bürger*innen zu bedanken und diesen Dank öffentlich sichtbar zu machen. Mit rund 42,4 Mio. potenziell erreichten Kontakte in Print und Online PR, TV- und Radioberichterstattung sowie den Hamburg Marketing GmbH / Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Verkehr und Mobilitätswende Ansprechpartner: Taina Schmalfeldt taina.schmalfeldt@bvm.hamburg.de Projekthomepage: Gemeinschaftsgefühl der Bürger*innen stärken, Radfahrer*innen danken, Aufmerksamkeit erhöhen Aus Komplimenten bestehender Schriftzug am Alsterufer und 42,4 Mio. potenziell erreichte Kontakte Über die Kampagne Fahr ein solidarisches Hamburg" Abgeschlossenes Projekt September 2020 Im Rahmen der Radkampagne Fahr ein solidarisches Hamburg konnten sich Hamburger*innen durch individuelle Komplimente bei ihren liebsten Radfahrer*innen für ihren Einsatz mit und auf dem Fahrrad während der Corona-Zeit bedanken. Das Resultat: ein einzigartiger Schriftzug auf der Fahrradstraße am Alsterufer Hamburg sagt Danke und ein hohes mediales Interesse. 143

144 HAMBURG SAGT DANKE 82 sozialen Medien wurde das Ziel, Aufmerksamkeit zu generieren, weit übertroffen. Die vielfache Berichterstattung zog positive Gespräche zum Thema Radfahren nach sich. Wir haben die Aktion im Rahmen der Kampagne Fahr ein solidarisches Hamburg für den Deutschen Fahrradpreis ausgesucht, da sie dank der hohen Aufmerksamkeit sehr erfolgreich und vom Inhalt her zum Zeitgeist passend solidarisch und sympathisch war. Die bildstarke Aktion hat bürgerliches Engagement, Radfahren und Hamburg gleichermaßen in den Fokus gestellt und weit über die Fahrradcommunity hinaus die Bevölkerung erreicht. 144

145 ERHALT VON SEIT 2013 BEWÄHRTEN SCHUTZSTREIFEN AUSSERORTS Die Bürgerinitiative (BI) tritt für die Fortführung des seit 2013 laufenden Modellvorhabens Fahrradschutzstreifen außerorts des BMVI und die Aufnahme der Führungsform in die Straßenverkehrsordnung ein: Vermittlung der BI-Position an die zuständige Kreisverwaltung, an politische Vertreter*innen und verkehrspolitische Verbände, dass bei geeigneten Rahmenbedingungen (geringe Verkehrsstärken, ausreichende Straßenbreite, Höchstgeschwindigkeit 70 km/h) Radfahrende sich auf mit Schutzstreifen ausgestatteten Straßen sicherer fühlen. Für die vom Klimawandel schon stark betroffene Region Südniedersachsen handelt es sich um eine innovative und zeitlich kurzfristig umsetzbare Lösung für mehr Klimaschutz im Verkehr. Mithilfe von lokalen Presseveröffentlichungen wurde in dem stark durch motorisierten Individualverkehr bzw. vielerorts nur noch durch Schulbusverkehr geprägten Landkreis Northeim (Niedersachsen) auf die Potenziale des Fahrradverkehrs (insbesondere auch durch stark zunehmende E-Bike-Mobilität) aufmerksam gemacht. Bürgerinitiative für Schutzstreifen außerorts in die StVO Ansprechpartner: Ulrich Schäfer Projekthomepage: keine Angabe In einem Schriftwechsel mit dem zuständigen Staatssekretär im BMVI wurde auf die positiven Nutzer*innenerfahrungen, insbesondere von Familien mit Rad fahrenden Kindern und Schüler*innen, hingewiesen. Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion sicherte in einem Schreiben an die BI zu, dass sie den Passus in der 19. Regierungskoalitionsvereinbarung Schutzstreifen für Radfahrer außerorts als Beispiel zur Umsetzung von verkehrssicherheitserhöhenden Projekten ausdrücklich unterstütze. Bei ihren regelmäßigen Konsultationen mit dem Bundesverkehrsminister setzte sie sich für den Erhalt der Schutzstreifen im Landkreis Northeim ein. Die BI sorgte für die Verbreitung des Präsidiumsbeschlusses des Deutschen Landkreistages vom 7./8. Januar 2020, der beinhaltet, dass Fahrradschutzstreifen außerorts geeignet sind bei klar definierten Anwendungsbereichen den Radverkehr als Teil der Mobilitätswende auch in der Fläche voranzubringen. Das Projekt ist beispielhaft für die Kommunikation der Nutzer*inneninteressen von Fahrrad fahrenden Verkehrsteilnehmer*innen hin zur Entscheiderebene. Es wurden Wege aufgezeigt, schon vorhandene innovative Lösungen für mehr Klimaschutz im Verkehr zu erhalten bzw. in der StVO zu verankern. Der Fernsehbeitrag über das Engagement der BI in der NDR-Sendung Hallo Niedersachsen ist noch einmal einzusehen unter: watch?v=kmkqjyo2bzq 83 LINK ZUM VIDEOCLIP watch?v=kmkqjyo2bzq Erhalt von bestehenden Fahrradschutzstreifen außerorts im Landkreis Northeim (Niedersachsen) Unterschriftensammlung, Austausch mit Politik und Verwaltung, Straßenmalaktion, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Spenden von Privatpersonen Abgeschlossenes Projekt Juli 2019 bis Ende 2020 Durch verschiedenste kommunikative Maßnahmen wird auf das Potenzial zur Steigerung des Radverkehrsanteils im ländlichen Raum aufmerksam gemacht. Neben den pro Schutzstreifen mobilisierten Nutzer*innen kommt es zu einem breiten regionalen Bündnis von zuständigen Politiker*innen und der Landrätin über Parteigrenzen hinweg. Das BMVI sieht sich nach längerer Nicht-Reaktion gezwungen, die Einstellung des Modellversuchs Schutzstreifen außerorts fachlich zu begründen. 145

146 TWIST & SCHAUT 84 Mit dem Fahrrad an parkenden Autos vorbeifahren ist gefährlich. Gemäß einer Studie der Unfallforschung der Versicherer kollidierte bei rund jedem 14. Pkw/ Radfahrer-Unfall ein Radler mit einer sich öffnenden Autotür. Rund jeder fünfte dieser Unfälle endete mit einer schweren Verletzung für den Radfahrer oder schlimmer. Viele dieser Unfälle ließen sich vermeiden, wenn jeder Autofahrer beim Aussteigen den holländischen Griff anwenden würde. Die meisten haben hiervon jedoch noch nie gehört. In den Niederlanden wird die Autotür nicht mit der Hand geöffnet, die der Tür am nächsten ist, sondern mit der anderen Hand. Der Effekt: der Blick geht automatisch nach hinten, Radfahrer können frühzeitig erkannt werden. Die Kampagne setzt sich zum Ziel, den holländischen Griff auch in Deutschland bekannt zu machen. Die verstärkte Bewusstseinsbildung und Verkehrsaufklärung richten sich dabei an Kfz-LenkerInnen wie auch an RadfahrerInnen. Um das Wissen um diesen einfachen, aber lebensrettenden Kniff schnell zu verbreiten, hat die AGFK Bayern gemeinsam mit dem Koordinationsbüro Green City Experience die Kampagne twist & schaut entwickelt. Ziel bei der Entwicklung der Kampagne war es, dass neben der Auflärungsarbeit zum Thema Dooring gleich eine konkrete Handlungsempfehlung mit auf den Weg gegeben wird. Hierbei sollte der Begriff holländischen Griff jedoch nicht im Vordergrund stehen. Aus diesem Grund wurde der englische Evergreen Twist and Shout adaptiert. Die Information twist & schaut bleibt im Gedächtnis und die/der LeserIn beschäftigt sich gedanklich damit. Die Kampagne besteht aus einem Plakat (DIN A2), einem Informationsflyer, einer StVO-konformen Parkscheibe als Giveaway sowie einer Muster-Pressemitteilung. Die Materialien wurden bewusst so gestaltet, dass sie nicht nach Aufklärung aussehen. Die attraktive Gestaltung, ähnlich einem Plattencover, macht neugierig und die/der LeserIn ist über die wenig erzieherische Tonalität eher erfreut. Die Kampagne steht den Mitgliedskommunen der AGFK Bayern zur Verfügung. Zusätzlich wurden, für eine bessere Verbreitung, weitere Kampagnenpartner (u.a. aus dem Beirat der AGFK Bayern) angesprochen. Die Kampagne wurde vom ADFC Bay- Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.v. (AGFK Bayern) Ansprechpartner: Sarah Guttenberger Projekthomepage: Die Kampagne setzt sich zum Ziel, den holländischen Griff bekannt zu machen. Erstellung und Verteilung von Flyern, Plakaten, StVO-konformen Parkscheiben, Pressemitteilung AGFK Bayern Abgeschlossenes Projekt Seit November 2019 fortlaufend Viele Dooring-Unfälle ließen sich vermeiden, wenn jeder Autofahrer beim Aussteigen den holländischen Griff verwenden würde. Dieser Trick ist in Deutschland größtenteils noch unbekannt. Die Kampagne twist & schaut setzt hier an. Es wurden Materialen für die Öffentlichkeitsarbeit entwickelt (Flyer, Plakat, Parkscheibe als Giveaway, Pressemitteilung) und weitere Kampagnenpartner für eine größere Reichweite gewonnen. 146

147 TWIST & SCHAUT ern auf der Homepage und auf Facebook beworben, zusätzlich wird das Kampagnenmaterial durch den ADFC Bayern verteilt. Als weitere Partner wurden die Landesverkehrswacht Bayern sowie der ADAC Nordbayern und der Bayerische Rundfunk angesprochen. Hier erfolgt derzeit noch die Abstimmung bzgl. der Bewerbung der Kampagne. Die Materialen wurden im Sommer 2020 fertiggestellt und bereits im großen Rahmen verteilt. Die Kampagne wird im Jahr 2021 fortgeführt. 84 Mit der Kampagne twist & schaut sensibilisert die AGFK Bayern Rad- und AutofahrerInnen gleichermaßen hinsichtlich der Gefahr von Dooring-Unfällen bei unachtsam geöffneten Autotüren. Der holländische Griff kostet weder Zeit noch Kraft, sondern ist schlicht eine Frage der Gewöhnung jeder kann mit einfachen Mitteln zu mehr Verkehrssicherheit beitragen. 147

148 RÜCKSICHT MACHT WEGE BREIT und Ernte eilen. Gemeinsam mit dem Team Radverkehr des Landkreises Göttingen und dem Landvolk Göttingen e.v. haben wir aus einer früheren Kampagne des Landvolks Göttingen e.v. das Motiv und den Slogan Rücksicht macht Wege breit übernommen. Der Landkreis hat die Schilder beauftragt und bezahlt und über das Landvolk e.v. an die betroffenen Betriebe verteilt. 85 Im regelmäßig zweimal jährlich tagenden Arbeitskreis Radverkehr zwischen Landkreis, Kommunen, Wegeeigentümern aus Land- und Forstwirtschaft, Landvolk Göttingen und Northeim/Osterode am Harz e.v., ADFC, Polizei u.a. wurde bereits Ende 2019 festgestellt, dass es wichtig wäre, die Kommunikation und das Verständnis zwischen den Landwirten mit oft großen Landmaschinen einerseits und der zunehmenden Zahl von Radfahrenden auf den Wirtschaftswegen rund um die Städte und Ortschaften in Südniedersachsen zu verbessern. Fast 80% des km langen Radroutennetzes im Kreisgebiet führen über Wirtschaftswege, da der Bund und das Land Niedersachsen mit dem Ausbau der straßenbegleitenden Radwege an klassifizierten Straßen noch ein paar Jahre im Verzug sind. Die meisten Radfahrenden denken, sie seien auf dem Weg zur Arbeit oder in ihrer Freizeit mit Rad und E-Bike auf öffentlichen Wegen unterwegs, während die Landwirte auch abends und an Wochenenden mit riesigen Maschinen auf ihren Wirtschaftswegen zur Feldarbeit Landkreis Göttingen Team Radverkehr Die Landwirte selbst haben die ca. 300 bestellten Schilder montiert und sind mit vielen Radfahrenden ins Gespräch gekommen, um sich gegenseitig auf ihre jeweiligen Anliegen aufmerksam zu machen. Der Radverkehr hat auch im ländlichen Raum in Corona-Zeiten deutlich zugenommen, sodass diese Kampagne im Sommer 2020 genau im richtigen Moment kam. Das Landvolk Göttingen e.v. hat mit einem Rundbrief und auf seiner eigenen Homepage seine Mitglieder über den Masterplan Zukunftsfähiger Radverkehr des Landkreises und die gemeinsame Initiative informiert. Bei Bedarf wird die Initiative im Frühjahr 2021 verlängert und für interessierte Landwirte werden weitere Schilder beschafft, denn Rücksicht macht Wege breit! Wir haben einen Preis verdient, weil wir mit einer sehr einfachen und vergleichsweise kostengünstigen Maßnahme im Ansprechpartner: Frau Sissi Karnehm-Wolf Projekthomepage: Gegenseitiges Verständnis bei Nutzung von Wirtschaftswegen durch Landwirtschaft und Radverkehr Bereits über 300 Schilder wurden im ländlichen Wegenetz von Landwirten und Landvolk installiert. Ca aus Masterplan Radverkehr LK Göttingen Abgeschlossenes Projekt März bis Oktober 2020 Unter dem Motto Rücksicht macht Wege breit erinnern Schilder an Wirtschaftswegen, dass die gemeinsame Nutzung dieser meist privaten Feldwege das gegenseitige Verständnis sowohl der Landwirte wie der Radfahrenden erfordert. In Zeiten von Corona haben im Landkreis Göttingen Radtouren am Feierabend und am Wochenende sowie der Radtourismus deutlich zugenommen. Um Konflikte u.a. in Erntezeiten zu vermeiden, wird der freundliche Umgang miteinander von Landkreis und Landvolk e.v. gemeinsam empfohlen. 148

149 RÜCKSICHT MACHT WEGE BREIT 85 ländlichen Raum Betroffene miteinander ins Gespräch bringen konnten. Die unbürokratische Umsetzung durch den Landkreis und die formlose Bestellung der Landwirte per Mail oder Fax an das Landvolk hat zu einer schnellen Verteilung in einer breiten Fläche ohne langatmige Förderanträge geführt. Die Montage übernahmen die Landwirte selbst so hat jeder seinen Beitrag geleistet. Im Oktober 2020 wurde der Landkreis Göttingen vom Land Niedersachsen als Fahrradfreundliche Kommune zertifiziert. Die Jury hat diese Zusammenarbeit ebenfalls sehr positiv bewertet. Im Nationalen Radverkehrsplan wurde die Initiative als Best-Practice-Beispiel zur Nachahmung aufgenommen ( nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/ nachrichten/ruecksicht-macht-wege-breitschilder-werben-fuer). 149

150 RADENTSCHEID ESSEN 86 Die dicht besiedelte Metropole Ruhr besitzt eigentlich gute Voraussetzungen für eine neue, nachhaltige Mobilität. Der Nahverkehr ist stark, die politischen Akteure erscheinen gut vernetzt. Doch in Duisburg, Gelsenkirchen, Dortmund & Co. tut sich wenig. Auch die Stadt Essen baut seit 23 Jahren an einem Radwegenetz mit geringem Erfolg. Dabei setzt sich Essen als Grüne Hauptstadt Europas ehrgeizige Ziele: Bis zum Jahr 2035 soll der Anteil des Fahrrads am gesamten Verkehrsaufkommen 25% betragen. Das verlangt, den Radverkehr um 270% zu steigern. Doch der Anteil beträgt noch immer magere 7%. Der RadEndscheid Essen startet im Spätsommer 2019 als Gamechanger. In kürzester Zeit finden sich über 200 Menschen, die gemeinsam ein Bürger*innenbegehren für eine bessere Rad-Infrastruktur organisieren. Dazu kommen 43 Institutionen und Unternehmen Drei Vertretungsberechtige, ein zwanzigköpfiges Kernteam und 184 engagierte Essener*innen Ansprechpartner: Anna Laura Schnieber, Stephan Rütt Projekthomepage: radentscheid-essen.de der Stadtgesellschaft, die sie dabei unterstützen. 233 Sammelstellen im Stadtgebiet bilden ein organisatorisches Rückgrat und sorgen für Präsenz im öffentlichen Raum. Am 28. Februar 2020 übergibt der RadEntscheid seine sieben verkehrspolitischen Ziele an die Stadtverwaltung zur Schätzung der Kosten. Gefordert sind ein durchgängiges Netz für den Alltagsradverkehr mit sicheren Radwegen und Kreuzungen, neue Fahrradstraßen und -zonen, mehr Fahrradstellplätze sowie eine einheitliche Gestaltung der Rad-Infrastruktur. Dann kommt Corona: Reihenweise fallen Veranstaltungen aus, öffentlichkeitswirksame Aktionen sind kaum möglich. Der RadEntscheid denkt um und fährt eine Vielzahl von digitalen Kampagnen in den sozialen Medien. Trotz Pandemie startet die Unterschriftensammlung am 15. Mai. Die RadEntscheider*innen sammeln maximal zu zweit, mit Maske und Abstand. Mindestens Unterschriften für ein Bürger*innenbegehren für gute und sichere Rad-Infrastruktur Unterschriften und der Beschluss des Stadtrats, die RadEntscheid-Ziele zu 100% umzusetzen Ehrenamtliche Arbeit, Spender*innen und Sponsoren Abgeschlossenes Projekt 7. August 2019 bis 26. August 2020 Der RadEntscheid Essen markiert das erste erfolgreiche Bürger*innen begehren zum Thema Radverkehr in einer Großstadt des Ruhrgebiets. In nur einem Jahr entwickelte sich der RadEntscheid zu einer Initiative mit einer Vorbildfunktion für die Verkehrswende in der Metropole Ruhr. Über Menschen unterschrieben die Forderung nach einer guten und sicheren Rad-Infrastruktur. Die Essener Politik zeigte sich beeindruckt und beschloss mit großer Mehrheit die Umsetzung der Ziele im Wortlaut. 150

151 RADENTSCHEID ESSEN Zwei Tage nach der Übergabe der Unterschriften beschließt der Essener Stadtrat am 26. August 2020, die Ziele des Rad- Entscheids zu 100% umzusetzen. Mit 232 Mio. verteilt auf neun Jahre fällt das Investitionsvolumen spektakulär hoch aus. Abzüglich von Fördergeldern des Bundes und des Landes investiert die Stadt Essen zukünftig rund 15 pro Kopf und Jahr in den Radverkehr. Ein Betrag, der bislang in deutschen Städten undenkbar schien. Damit erreicht die Initiative nicht allein das Ziel, den Alltagsradverkehr komfortabel und sicher zu machen. Perspektivisch ist das Bürger*innenbegehren ein essenzieller Beitrag für die Gestaltung einer lebenswerten und klimafreundlichen Stadt. 86 Der RadEntscheid erfährt einen überwältigenden Zuspruch. Das Engagement wie die Inhalte finden nicht nur die Zustimmung der Bürger*innen, auch die politischen Parteien werben für die Initiative und sammeln mit. Bereits am 4. Juli übertrifft die Zahl der Unterschriften das notwendige Quorum. Am 24. August nach nur drei Monaten überreicht das Team Unterschriften an Oberbürgermeister Thomas Kufen. Hinzu kommen 568 symbolische Unterschriften von Kindern und Jugendlichen: Der RadEntscheid Junior repräsentiert die Stimmen derer, die offiziell nicht zählen, um deren Zukunft und Sicherheit es aber geht. 151

152 BEWEGTE ZEITEN HAMBURGS ERSTES FAHRRADKINO LINK ZUM VIDEOCLIP 87 Das Fahrrad hat während der Corona-Krise sehr stark an Bedeutung gewonnen. Nicht nur im Stadtbild, sondern auch in den Köpfen der Menschen wurde es mit Werten wie Sicherheit, Flexibilität und Solidarität in Verbindung gebracht. In den ersten Wochen der Pandemie waren gemeinschaftliche Erlebnisse und gesellschaftliches Miteinander nicht möglich. Das Format Autokino machte hier eine besondere, beinahe historische Ausnahme. Als die Schutzmaßnahmen etwas gelockert wurden, nutzten wir die Möglichkeit, mit der Fahrradkampagne Fahr ein solidarisches Hamburg das Modell Autokino für das Fahrrad zu öffnen, um zusätzliche Aufmerksamkeit für das Radfahren in Hamburg zu erzeugen. Unser gemeinsamer Antrieb war die Überzeugung, dass für eine durchdringende Kampagne nicht nur mediale Kommunikation, sondern auch der emotionale Kontakt zwischen Menschen wichtig ist. So wurde das Fahrradkino zu einem Teil der Kampagne Fahr ein solidarisches Hamburg und die beschriebene Solidarität des Claims wurde deutlich spürbar: Die Besucher*innen achteten aufeinander alles verlief in harmonischem Flow und auf den Gesichtern war pure Begeisterung zu sehen. Es entstanden tolle Bilder und besonders emotionale Momente, die wir in einem Film zusammengefasst haben: Ein Highlight für uns alle: Anders als beim Autokino wurde hier nicht mit lautstarkem Hupen applaudiert, sondern mit einem wunderschönen Klingel-Konzert. Beim Verlassen der Kinofläche bekamen wir zahlreiche persönliche Danksagungen. Ein Zeichen dafür, dass wir die Menschen mit diesem besonderen Moment tief berührt haben. Ein weiterer Beweis für den Erfolg: Mit der Gesamtzahl an verkauften Tickets pro Abend war das Fahrradkino in der Laufzeit bei Bewegte Zeiten der erfolgreichste Tag. Wir zeigten an diesem Abend vier Filme vor insgesamt über BWP Festival & Event GmbH / Hamburg Marketing GmbH / Schirmherrschaft Verkehrssenator Anjes Tjarks Ansprechpartner: Thorsten Weis tw@bergmanngruppe.de Projekthomepage: Ein einzigartiges Erlebnis schaffen und das Thema Fahrrad auch in Corona-Zeiten in den Fokus rücken Ein real und medial erfolgreiches Event gestaltet und Hamburg als fahrradfreundliche Stadt präsentiert Kampagnenbudget, Eintrittsgelder und Sponsoren Abgeschlossenes Projekt 7. August 2020 In Kooperation mit der Radkampagne Fahr ein solidarisches Hamburg konnte mit dem Fahrradkino in dieser Größe ein bundesweit einzigartiges Event während der Corona-Zeit geschaffen werden, welches u.a. die Fahrradfreundlichkeit der Stadt Hamburg beweist und in den Fokus stellt. Durch das Aufbrechen der Tradition des Autokinos wurde darüber hinaus zum Umdenken und Umsteigen aufs Fahrrad angeregt und durch das gemeinsame Erlebnis das Gemeinschaftsgefühl der Radfahrer*innen im Corona-Sommer gestärkt. 152

153 BEWEGTE ZEITEN HAMBURGS ERSTES FAHRRADKINO Besucher*innen. Medialer Erfolg: Der erfolgreichste Post zum Fahrradkino erreichte über Personen, löste über Interaktionen aus und wurde weltweit geteilt. Menschen aus internationalen Metropolen zollten Respekt vor unserer Idee und den beeindruckenden Bildern aus Hamburg. Auch in der regionalen Social-Gemeinde gab es durchweg positive Reaktionen und den Wunsch nach fester Etablierung dieses Events. Diese Aufmerksamkeit kommt voll und ganz dem Medium Fahrrad in Hamburg zugute. Warum sollte dieses Projekt den Fahr- radpreis gewinnen? Weil alle Beteiligten mutig genug waren, in diesen speziellen Zeiten eine solch große Präsenz-Veranstaltung zu realisieren und dabei eine maximale Sicherheit für alle Besucher*innen zu gewährleisten. Das Konzept wurde unter Berücksichtigung aller Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen in Abstimmung mit der Gesundheitsbehörde entwickelt. Der Aufwand hat sich gelohnt: Alle Beteiligten waren sehr angetan von der Atmosphäre, der Resonanz und den ausschließlich positiven Reaktionen auf dieses Projekt. Das Fahrradfahren in Hamburg hat durch diese Veranstaltung einen weiteren sehr positiven Akzent erhalten. 153

154 UMSTEIGERN. DU STEIGST UM. DORTMUND KOMMT WEITER. MARKETINGKAMPAGNE EMISSIONSFREIE INNENSTADT DORTMUND LINK ZUM VIDEOCLIP =libmyahvesm&feature=youtu.be 88 Mit der UmsteiGERN-Kampagne will die Stadt Dortmund diejenigen zu umweltbewusstem Verkehrsverhalten motivieren, die Wege auch bequem zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem ÖPNV oder elektrisch zurücklegen können. 67% der Besucher*innen der Dortmunder City gehen bereits regelmäßig zu Fuß oder fahren mit dem Fahrrad, mit Bus und Bahn oder mit dem E-Auto in die Innenstadt. Diesen Anteil will die Stadt Dortmund auf 75% steigern. Verhaltensänderung Schritt für Schritt Die UmsteiGERN-Kampagne orientiert sich am transtheoretischen Modell zur Verhaltensänderung in drei Schritten: 1. Schritt: Motivieren Um das Projektziel zu erreichen, werben Dortmunder*innen als Botschafter*innen auf Plakaten, Postkarten, im Radio, auf Instagram, Twitter, Facebook und You Tube sowie auf der Projektwebsite mit ihren persönlichen Geschichten für klimafreundliches Mobilitätsverhalten: Dortmunds ehemaliger Oberbürgermeister Ullrich Sierau, der jeden Tag aus der östlichen Innenstadt mit dem Fahrrad zur Arbeit ins Rathaus gefahren ist, hat den Anfang gemacht: &feature=youtu.be Auch ein leidenschaftlicher Radfahrer, eine gut gelaunte Fußgängerin, eine elektrisch motorisierte Klimaschutzmanagerin, jugendliche Freizeitradlerinnen und eine überzeugte Bus- und Bahnfahrerin präsentieren als erste Botschafter*innen ihre nachhaltige Verkehrsmittelwahl. Damit Nachbar*innen, Kolleg*innen, Bekannte und Unbekannte es ihnen gleichtun: Projektteam Emissionsfreie Innenstadt, Stadtplanungs- und Bauordnungsamt der Stadt Dortmund Ansprechpartner: Andreas Meißner, Projektleiter Emissionsfreie Innenstadt Projekthomepage: Motivation möglichst vieler Dortmunder*innen zum Radfahren und klimafreundlichen Verkehrsverhalten Die UmsteiGERN-Kampagne ist mit ihren Botschafter*innen in der Stadt und den Medien präsent. 80%-Förderung durch EU (EFRE) und Land NRW Projekt in Ausarbeitung 1. Mai 2019 bis 30. April 2022 UmsteiGERN. Du steigst um. Dortmund kommt weiter. Mit diesem Slogan sollen Dortmunder*innen motiviert werden, sich klimafreundlich fortzubewegen. Dafür werben authentische Botschafter*innen mit ihren persönlichen Geschichten für klimafreundliches Mobilitätsverhalten. Damit Nachbar*innen, Mitschüler*innen, Kolleg*innen motiviert werden, es ihnen gleichzutun. Die Kampagne ist eine von 16 Maßnahmen der Umsetzungsstrategie Emissionsfreie Innenstadt u.a. zur Förderung des Radverkehrs. 154

155 UMSTEIGERN. DU STEIGST UM. DORTMUND KOMMT WEITER. MARKETINGKAMPAGNE EMISSIONSFREIE INNENSTADT DORTMUND Schritt: Mobilisieren Anreize zum UmsteiGERN schaffen mit Aktionen u.a. zum Mobilitätsmanagement, an Schulen, in Betrieben, für Radfahrer*innen, für Fußgänger*innen: Den Auftakt für ein Aktionsjahr bildete die Europäische Mobilitätswoche 2020 mit täglichen Aktionen zur klimafreundlichen Mobilität. Vor allem die Aktion Lappenlos hat das Umstiegspotenzial verdeutlicht: Aus 25 Bewerbungen wurde ein Haushalt ausgewählt, der eine Woche das Auto eingetauscht hat gegen ein elektrisch angetriebenes Lastenrad und kostenlose ÖPNV-Tickets. Ihre Erlebnisse hat die Familie täglich gebloggt auf der Kampagnenwebsite Die Nachfrage und das mediale Interesse waren so groß, dass eine Wiederholung für den weiteren Verlauf der Kampagne fest eingeplant ist. 3. Schritt: Bestätigen Als Dankeschön ist im Herbst 2021 ein ganztägiges Wall-Still-Leben mit Sperrungen des Verkehrsrings um die City für den motorisierten Verkehr geplant. Im Rahmen der Großveranstaltung mit Tischspur und Mobilitätsspur sollen die Potenziale des Wallrings und des umgebauten Radwalls erlebbar werden. Weitere Aktionen zum Dank an Radfahrer*innen und Nutzer*innen anderer klimafreundlicher Verkehrsmittel sind geplant. Bilanz erste Schritte Die positive Resonanz und die stetig steigende Zahl an Bewerber*innen als Umstei- GERN-Botschafter*in verdeutlichen ein großes Potenzial zum UmsteiGERN. Das Kommunikationskonzept lässt sich auf andere Kommunen übertragen. 155

156 STADTRADELN Belastbare Daten, um Radinfrastruktur planerisch weiterentwickeln zu können, lagen beim Radverkehr so gut wie nicht vor. Wenn überhaupt, gibt es punktuelle Erhebungen durch Zählstellen oder Kurzzeitzählungen, die jedoch weder einen netzweiten Überblick bieten, noch Näheres über die Radfahrenden als solche liefern. Zahlreiche Tracking-Apps zeichnen zwar Radstrecken auf, aufgrund der Altersstruktur und Geschlechterverteilung haben diese jedoch keinen repräsentativen Wert. Andere Anwendungen halten einer verkehrswissenschaftlichen Prüfung kaum stand, sodass auch hier die Aussagekraft gering ist. Ziel der Klima-Bündnis-Kampagne STADT- RADELN war von Beginn an, nicht nur ein reines Kommunikationsmittel zu sein, um für Radverkehr zu werben: Die Radinfrastruktur soll sukzessive verbessert werden! Daher ist noch immer die Zielgruppe der Kommunalpolitik ein Alleinstellungsmerkmal und durch die optional nutzbare Meldeplattform RADar! kam es bereits zu punktgenauen Verbesserungen. App-Nutzende trugen mit weit über 2 Mio. getrackter Fahrten dazu bei, dass über deutsche Kommunen Einblick hatten auf wissenschaftlich aufbereitete Verkehrsmengen- und richtungsabhängige Geschwindigkeitskarten, Heatmaps und Quelle-Ziel-Beziehungen sowie Wartezeiten an Verkehrsknoten: ein Novum in einer derartigen Breite, Tiefe und Güte. Für die jeweils 21 STADTRADELN-TAGE, frei wählbar von Mai bis Oktober, wurden die Kommunen mit zahlreichen (Hilfs-) Materialien ausgestattet, um nicht nur zur STADTRADELN-Teilnahme zu motivieren, sondern die Bevölkerung auch zur App- Nutzung zu gewinnen nach dem Motto: Helft uns mit gemeinsam den Radverkehr zu verbessern! Um weitere Aussagen zur Kampagne, zu den Teilnehmenden bzw. zu den erhobenen Daten samt Güte machen zu können, wurde die Kampagne 2020 von einer wissenschaftlichen Umfrage flankiert, an der sich ca STADTRADELN-Teilnehmende beteiligten. Indiz des erfolgreichen Gesamtkonzepts sind nicht nur die o.a. Zahlen, sondern auch ein gewaltiger Unterstützerkreis, der 89 Radverkehr in Kommunen kommunikativ, politisch und 2020 auch planerisch bedeutend voranzubringen Weit über eine halbe Million an Radfahrenden mit gut 115 Mio. Rad- Kilometern in rund Teilnehmerkommunen Durch BMVI, Landesministerien und Kommunen selbst Abgeschlossenes Projekt 1. Mai bis 31. Oktober 2020 Mit dem durch die TU Dresden koordinierten Forschungsprojekt MOVEBIS wurde STADTRADELN entscheidend ergänzt, was 2020 in einer großflächigen Vermessung des kommunalen Radverkehrs mündete. Etwa STADTRADELN- Klima-Bündnis e.v. Ansprechpartner: André Muno a.muno@klimabuendnis.org Projekthomepage: Mit STADTRADELN steht jeder Kommune sowohl ein effektives Kommunikations-, Bürgerbeteiligungs- als auch neu Planungsinstrument zur Verfügung, um das Fahrrad als alternatives Verkehrsmittel voranzubringen. Das integrierte Forschungsprojekt MOVE- BIS ermöglichte 2020 erstmals eine großflächige Vermessung des kommunalen Radverkehrs und lieferte die Datengrundlage für bedarfsorientierte Planung der Radinfrastruktur. Über Kommunen in Deutschland erhielten so Einblick in ihren lokalen Radverkehr. 156

157 STADTRADELN 89 maßgeblich zum Erfolg beigetragen hat: Tausende von Geschäften, Betrieben und Organisationen in den Kommunen, Ministerien, AGFKs und ADFC-Landesverbände in den Bundesländern, namhafte Unternehmen der Fahrradbranche bis hin zum BMVI als Geldgeber des Forschungsprojekts. Mit deutschlandübergreifend fast Teilnehmenden, darunter über Kommunalpolitiker*innen, in rund Kommunen und mehr als 115 Mio. Rad-Kilometern im Jahr 2020 hat sich STADTRADELN zur wohl weltweit größten Fahrradkampagne entwickelt. Der Dreiklang aus Kommunikations-, Bürgerbeteiligungs- und Planungsinstrument, das einzigartige Konzept, das von Gemeinden mit einigen Hundert Einwohner*innen bis hin zu allen Millionenstädten Deutschlands genutzt wurde, sucht seinesgleichen und sollte daher beim Deutschen Fahrradpreis berücksichtigt werden. 157

158 VEREIN BUCHHOLZ FÄHRT RAD E.V. 90 Buchholz in der Nordheide ist eine Kleinstadt im Süden von Hamburg. Sowohl die Stadtentwicklung als auch die rd Einwohner waren bislang sehr autofreundlich. Anfang 2016 haben sich daher einige Buchholzer Radfahrer:innen zusammengefunden, die im Alltag sicherer und bequemer mit dem Rad fahren wollen. Die Idee wurde geboren, mit Aktionen rund um das Radfahren eine positive Radkultur in Buchholz zu schaffen, in der immer mehr Buchholzer:innen Lust verspüren, sich mit dem Rad durch ihre Stadt zu bewegen. Auch in der Hoffnung, dass Lokalpolitik und Stadtverwaltung dadurch deutlich fahrradfreundlicher agieren als bisher. Da unsere Aktivitäten schnell immer größer und vielfältiger geworden sind, wurde 2018 aus einer Radinitiative ein richtiger Verein. Mit unseren Aktivitäten wollen wir das Positive des Radfahrens betonen: Radfahren ist nicht nur gut für das Klima und die eigene Gesundheit, sondern macht auch noch Spaß. Wir holen nicht nur Buchholz fährt Rad e.v. Ansprechpartner: Peter Eckhoff Projekthomepage: ausgewiesene Redner:innen zu Vorträgen nach Buchholz, sondern veranstalten z.b. auch gemeinsam mit dem Stadtmarketingverein verkaufsoffene Sonntage zum Motto Radfahren. Man kann mittlerweile Stadtmeister im Slow-Biking werden oder während der Buchholz Light Parade bunt beleuchtet durch die Stadt cruisen. Zusammen mit der Stadt Buchholz als offizieller Veranstalter organisieren wir die jährliche STADTRADELN-Aktion und überlegen uns, wie wir in den drei Aktionswochen möglichst viele aufs Rad bekommen. Der Erfolg gibt uns recht: Im letzten Jahr umrundeten wir mit über Teilnehmern sechsmal die Erde und vermieden somit rd. 36 t CO2. Wir sorgen aber auch für Services rund ums Radfahren. So gibt es durch uns z.b. öffentlich zugängliche Fahrradpumpen, kostenfrei ausleihbare Lastenräder, gute Lastenrad-Parkplätze u.v.m. Während des Corona-Lockdowns waren wir in der Nachbarschaftshilfe aktiv und haben für Risikogruppen Besorgungen und Einkäufe per Im Sinne des Umweltschutzes soll der Radverkehr in Buchholz in der Nordheide und Umgebung gefördert werden. Durch vielfältige Aktionen sind wir als Förderer einer positiven Radkultur bereits lokal bekannt. Spenden, Mitgliedsbeiträge und staatliche Förderung Projekt in Ausarbeitung Aktiv seit Frühjahr 2016, als Verein seit April 2018 Unser Verein Buchholz fährt Rad e.v. ist das Projekt. Wir verstehen uns als lokale Graswurzelbewegung. Wir versuchen mit vielfältigen Veranstaltungen, Aktionen und Teilprojekten lokal eine positive Radkultur zu schaffen, um noch mehr Menschen zum Radfahren zu begeistern. Wir sind davon überzeugt, dass dann auch unsere Stadtverwaltung und Lokalpolitik mehr für den Radverkehr tun wird. Wir kennen keinen vergleichbaren Verein. Von außen guckt man anerkennend auf das, was wir für den Radverkehr tun. 158

159 VEREIN BUCHHOLZ FÄHRT RAD E.V. 90 Fahrrad erledigt. Wir unterstützen auch den lokalen Einzelhandel durch Warenlieferungen und Kurierdienste per (Lasten-) Fahrrad oder -anhänger. Alles auf ehrenamtlicher Basis. Mit diesen Aktivitäten sind wir inzwischen nicht nur stadtweit, sondern auch außerhalb unserer Stadtgrenzen bekannt. Unsere Arbeit wird dabei nicht nur wertschätzend anerkannt, sondern mittlerweile auch gern kopiert. Und es tut sich etwas: Buchholz wird tatsächlich fahrradfreundlicher. Denn immer mehr Menschen fahren inzwischen mit dem Rad durch Buchholz, für die Stadt Buchholz sind wir ein gern gesehener Partner und den Landkreis beraten wir im Rahmen der Machbarkeitsstudie für einen Radschnellweg nach Hamburg. Wir glauben, in dem vielfältigen Tun und Handeln sind wir als lokal agierender Verein nahezu einzigartig. Jedenfalls ist uns kein vergleichbarer Verein bekannt, der in einer Kleinstadt so viel zur Förderung einer positiven Radkultur umsetzt. Um als Vorbild für viele andere kleinere Städte zu dienen, bewerben wir uns um den Deutschen Fahrradpreis 2021 in der Kategorie Kommunikation. 159

160 FAHRRADHELME SCHÜTZEN ZERBRICH DIR NICHT DEN KOPF. In 2016 war die Helmtragequote bei Kindern laut Bundesanstalt für Straßenwesen mit 79% konstant hoch, doch in der Gruppe der 41- bis 60-Jährigen ist sie wieder unter 20% gefallen. Auch über alle Altersgruppen hinweg hat sich die Tragequote von 18% auf 17% verringert. Zudem werden E-Bikes immer populärer, womit die Durchschnittsgeschwindigkeit der Radfahrer und auch die Kräfte, die im Falle eines Sturzes auf den Kopf einwirken, steigen. Angesichts dessen und angesichts der zunehmenden Bedeutung des Radverkehrs ist die Landesverkehrswacht, mit der ABUS seit Jahren eine intensive Zusammenarbeit pflegt, auf uns als Radhelm-Hersteller zugekommen, um eine Kampagne zur Wichtigkeit des Radhelm-Tragens ins Leben zu rufen. Fahrradhelme können keinen Unfall verhindern, sie können aber bei einem Sturz die Auswirkungen auf das Gehirn bei einem Sturz mindern, welche oft mit neurologischen Folgeschäden verbunden sind. Ziel der Plakat-Kampagne war es, sich gemeinsam aktiv für die Verkehrssicherheit einzusetzen und Radfahrer zum Tragen Vanessa Rosiak von Fahrradhelmen zu bewegen. Dabei haben wir uns bewusst gegen Schockbilder und für ein künstlerisch verfremdetes Motiv entschieden, das aber dennoch die Blicke auf sich zieht. Die Botschaft dabei ist, dass ein Fahrradhelm das Gehirn, unser wichtigstes Organ, schützt. Wer mit dem Rad unterwegs ist, sollte daher auf den Helm nicht verzichten, um den Kopf im Falle eines Sturzes bestmöglich zu schützen. Zudem soll die Verwendung des Spruches Zerbrich dir nicht den Kopf. auch auf die Tatsache anspielen, dass ein Radfahrer, der einen Radhelm trägt, sich weniger Gedanken über seinen Kopfschutz machen muss. Somit kann das Radfahren sorgenfreier genossen werden und die Freude an der Bewegung steht an erster Stelle. Die Kampagne wurde sowohl von der Polizei als auch von Schulen aufgegriffen, um in der Präventionsarbeit auf das Thema Helmtragen aufmerksam zu machen. Zudem unterstützt ABUS die Stiftung savemybrain, welche sich für Prävention und Nachsorge von schädelhirnverletzten Kindern und Erwachsenen einsetzt, und hat vor zehn Jahren das Präventionsprojekt Stadthelm initiiert. Somit agiert ABUS nicht als reiner Radhelm-Hersteller, sondern ist sich seiner sozialen Verantwortung in diesem sensiblen Bereich bewusst. Ziel war es, zum Nachdenken anzuregen und eine nachhaltige Wirkung bei vielen Radfahrern in Bezug auf die Verkehrssicherheit zu hinterlassen. Durch die hohe Reichweite und die Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht ist uns dies hoffentlich gelungen. Dank der Förderung der Kampagne durch das BMVI wurde dies maßgeblich unterstützt und hat noch mehr an Gewichtung gewonnen. Ansprechpartner: ABUS August Bremicker Söhne KG, Vanessa Rosiak Projekthomepage: nicht vorhanden 91 Radfahrer für das Tragen von Fahrradhelmen zu sensibilisieren, um ihren Kopf bestmöglich zu schützen 2017: Plakate in NRW; 2019: Plakate bundesweit (Blickkontakte 269 Millionen) Über das BMVI Abgeschlossenes Projekt 2017 und 2019 Mit der Plakat-Kampagne möchten wir uns aktiv für die Verkehrssicherheit einsetzen und Radfahrer zum Tragen von Fahrradhelmen bewegen. Dabei haben wir uns bewusst gegen Schockbilder und für ein künstlerisch verfremdetes Motiv entschieden, das aber dennoch die Blicke auf sich zieht. Ein Fahrradhelm schützt das Gehirn, unser wichtigstes Organ. Wer mit dem Rad unterwegs ist, sollte daher auf den Helm nicht verzichten, um den Kopf im Falle eines Sturzes bestmöglich zu schützen. 160

161 Blogs, Fachzeitschriften, Massenmedien QUELLE: PD-F STRATMANN

162 Jörg Rausch ist Fahrsicherheitstrainer bei der Verkehrswacht Rhein-Erft. Mit ihm sprach Udo Beißel. Herr Rausch, warum ist die Verkehrserziehung in der Schule so wichtig? Leider haben sich in den vergangenen 30 Jahren die Möglichkeiten für das selbstständige Erkunden des Wohnumfeldes und für das Spielen auf der Straße für Kinder in Deutschland deutlich verschlechtert. Die starke Zunahme des Straßenverkehrs trägt dabei eine gewisse Schuld. DeshalbistderSachunterrichtin der Schule zur Verkehrserziehung so wichtig. Dabei werden diewichtigstenvorschriftenund Regeln vermittelt. Unterrichtsinhalte sind dabei vor allem die Gegebenheiten, die die Schulanfänger auf ihrem Wegvorfinden. Was können Eltern und Großeltern unternehmen, um Schulkinder auf den Straßenverkehr vorzubereiten? Eltern und Großeltern können einen großen Beitrag dazu leisten, damit die Kinder sicher zur Schule kommen. Sie sollten den Schulweg ein paar Mal gemeinsam abgehen und auf die Gefahren hinweisen. Bei nächster Gelegenheit übernimmt das Kind die Führung und der Erwachsene greift bei Fehlern ein. Bei einem weiteren Übungsgang kann das Kind allein etwas vorgehen und der Erwachsene kontrolliert es aus etwas Entfernung. Wichtig ist, dass die Eltern oder Großeltern sich ihrervorbildfunktion bewusst sind und sich an die Regeln im Straßenverkehr halten. Was sollten andere Verkehrsteilnehmer beachten, wenn sie Kinder mit und ohne Fahrrad im Straßenverkehr sehen? Der wichtigste Punkt ist, dass der Fahrzeugführer sich wieder auf seine Hauptaufgabe konzentriert, nämlich die Führung des Fahrzeuges. Bei Begegnung mit Kindern auf einem Fahrrad ist immer von einer Gefahr auszugehen, da ich nicht weiß,wie sicher das Kind sich auf dem Fahrrad verhält. Genügend Abstand, mindestens 1,50 Meter innerorts, und angemessene Geschwindigkeit sowie beim Vorbeifahren und Überholen eine erhöhte Vorsicht walten zu lassen wären die ersten Schritte in die richtige Richtung. Ist die Helmpflicht für Kinder auf dem Fahrrad nicht überfällig? Nach wie vor sind Kopfverletzungen die Haupttodesursache bei Fahrradunfällen bei Kindern und Jugendliche. Allein Kinder und Jugendliche erleiden jährlich Kopfverletzungen. Mit einem Helm lässt sich dieses Risiko um 80 Prozent reduzieren. Wir als Verkehrswacht empfehlen allen das Tragen eines Fahrradhelmes in jedem Alter. Dürfen Erwachsene, die ihre kleinen Kinder begleiten, auch mit dem Fahrrad auf dem Bürgersteig fahren? Elterndürfenihrebiszuachtjährigen Kinder mit dem Rad seit Ende 2016 auf dem Bürgersteig begleiten. Dabei müssen Er- wachsene und Kinder jedoch insbesondere bei viel Fußgängerverkehr auf dem Bürgersteig vorausschauend und in Schrittgeschwindigkeit fahren. Fußgänger dürfen nicht behindert werden. Sollten Schülerlotsen vor allen Grundschulen stehen? Das ist Wunschdenken. Leider ziehen viele Schulen den Schülerlotsenein,daeseinfachzugefährlich geworden ist. Der Verkehr vor den Schulen hat in den vergangenen Jahren dermaßen zugenommen, dass immer mehr Verbote ausgesprochen werden müssen. Die Kinder werden einzeln von ihren Eltern vor die Schule und am liebsten bis ins Klassenzimmer gefahren. Hier müsste das Halten und Parken verbotenwerdenunddurchbaumaßnahmen ein sicherer Schulweg ermöglicht werden. Inzwischen gibt es schon E-Bikes für Kinder.Wie stehen Sie dazu? Oft ist beim Kinderradeln einfach weniger mehr. Besser wäre es, wenn die Kinder erst einmal mit einem normalen Bike die Welt erobern könnten, bevor sie auf ein E-Bike umsteigen. Weniger Zeitdruck, weniger Höhenmeter, weniger Strecke, dafür viellobundanerkennungsowie viel Geduld, bis die Kids groß genug sind, um Erwachsenenstrecken zurücklegen zu wollen. Mansolltesichgenauüberlegen, ob das Kind bereit ist für ein E- Bike. Polizisten stellen vermehrt fest, dass die Kinder heute mehr denn je an motorischen Defiziten leiden. Unsicherheit sei schon zu sehen,wennbeimabbiegeneine Hand vom Lenker genommen werde. Die Gründe liegen auf der Hand:Nachwievorbringenviele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, anstatt sie zu Fuß oder mit dem Rad den Schulweg zurücklegenzulassen.durchdie Ganztagsbetreuung mangelt es den Kleinen oft an Bewegung. Immer weniger finden sie durch die langen Tage in der Schule Zeit, sich in Sportvereinen auszutoben. Die Zeitfenster, die bleiben, werden gerne vor dem PC, Fernseher oder am Handy verbracht. Die Folge: Die Kinder lernen erst spät selbstständiges Verkehrsverhalten. Dabei haben die meisten Kinder viel Freude, wenn sie alleine mit dem Fahrrad zur Schule oder zu Freunden fahren können. Für sie ist das ein Stück Unabhängigkeit von den Eltern. Damit die Schüler auf den zwei Rädern sichererwerden,fordertderallgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) in Nordrhein-Westfalen, das Thema Fahrradfahren wieder mehr in den Fokus des Unterrichts in Grundschulen zu rücken. Von Workshops rund ums Fahrrad ist die Rede angefangen mit der Reparatur und dem Flicken eines Reifens. Eine Idee, die Schule machen sollte. Jetzt, wo durch die Folgen der Corona-Pandemie viele Familien ihren Urlaub zu Hause verbringen, sollte die Zeit genutzt werden, mit den Kindern zu üben.denwegzurschuleeinzuüben, zahlt sich aus. Darüber hinaus bietet der Kreis viele Strecken, die sich für Fahrradtouren eignen. VonErftstadt bis Bedburg kann man wunderschön entlang der Erft durchs Grüne radeln. Das macht nicht nur Spaß, sondern die Kinder auch sicher auf zwei Rädern. Absofortgelten weitere Lockerungen für Besuche in Altenheimen. So sind tägliche Besuche, auch am Nachmittag, möglich. Darauf weist die Heimaufsicht hin. Auch seien wieder Besuche auf den Zimmern der Bewohner zugelassen. Kreissozialdezernent Christian Nettersheim begrüßt die Lockerungen des Landes NRW, mahnt aber auch, sich an Vorgaben halten. Durch die EinhaltungderAbstandsregelnunddas Tragen eines Mund-Nasen- Schutzes schützt man nicht nur sich und seinen Angehörigen, sondern auch die übrigen Personen der Einrichtung, sagt Nettersheim. (dv) DasThemaVerkehrserziehungspieltbesonders indenviertenklasseneinewichtige Rolle. Die Lehrer bringen den Kindern in mehreren Unterrichtsstunden die theoretischen Grundlagen bei, die Polizei ist später für die Praxis zuständig, übt mit dem Kindern zunächst auf dem Schulhof und später auch auf der Straße. Ein wichtiger Baustein im Unterrichtsstoff sind die Verkehrsschilder. Alle Symbole können sich die Kinder nicht merken. Aber die Polizei empfiehlt den Eltern, ihren Kindern die grundlegenden Vorfahrtsregeln sowie die Bedeutung der wichtigsten Schilder für Radfahrer beizubringen. Insgesamt sind das sieben Schilder.Seit Beginn der Serie erhält die Redaktion s von Lesern. Dabei weisen einige Der 58-jährige Andreas Johnen in einer Art Quiz oder mit Hilfe istseit19jahrenverkehrssicherheitsberater bei der Polizei im ryspiels zu üben. Einfach sieben eines selbstgebastelten Memo- Rhein-Erft-Kreis. Er betreut die Karten mit den Schildern und Schulen in der Stadt Erftstadt sieben mit deren Bedeutungen und legt im Rahmen des Radfahrtrainings auf bestimmte Spiel beginnen. Beim Üben der anfertigen, und schon kann das Verkehrszeichen besonderen Streckenabschnitte können die Wert. Dies vermittelt er Eltern dann jeweils bei den Schülern in der Erreichen eines dieser vierten Klasse. Mit ihm Schilder das Kind nach sprach Udo Beißel. dessen Bedeutung fragen. Die Regel Rechts Kinder sollten, wenn vor links bitte zunächst nicht mit dem sie mit dem Fahrrad zur Schule fahren, einige Verkehrsschilder wirklichkeit üben, son- Rad in der Verkehrs- kennen. Wie sollten dern als Fußgänger. Eltern ihren Kindern Mansolltesicheineentsprechende Kreuzung oder Ein- die Bedeutungen näherbringen? Theoretisch zu Hause im mündung aussuchen und mit Kinderzimmeroderbesserauf dem Kind vom Gehweg aus den der Straße, wenn der Schulweg praktisch geübt wird? mandemkinddieregelerklären Verkehr beobachten. Dann kann HiermachtesdieguteMischung. und es nachher raten lassen, wer Also beides. Die für die fahrradfahrenden Kinder wichtigsten kann ein Spiel gemacht werden. zuerst fahren darf. Auch daraus Verkehrsschilder sind die drei Mal sehen, wer mehr Punkte bezüglich des Radweges und die sammelt. Erst danach sollte das vier, die die Vorfahrt regeln. Die Ganze auch mit dem Fahrrad geübt werden. Bedeutung der Schilder und deren Aussehen können auch sehr gut zu Hause geübt werden. Das Die Benutzung der falschen Internet bietet da genügend Fahrbahn auch auf dem Radweg ist eine der häufigsten Möglichkeiten. Andere Schilder sind natürlich auch noch wichtig, aber diese sieben sind für die ran, dass die Verkehrsteilneh- Unfallursachen. Liegt es da- Kinder die wichtigsten. Interessant für Kinder ist es, zu Hause, kehrsschilder nicht mer die Bedeutung der Ver- kennen? auf eine Situation hin, die nicht unerwähnt bleiben soll. Die Leser üben Kritik an Müttern und Vätern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen und sichdabeifalschverhalten.auch die Polizei stellt fest, dass viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Und das auch, wenn die Schüler nicht weit von der Schule entfernt wohnen. Die Autofahrer halten Eindeutig ja. Dies ist mit ein Grund dafür.regel ist: Wenn du das Schild von vorne sehen kannst, dann gilt es auch für dich. Dies ist gerade bei Radwegen, die für beide Fahrtrichtungen freigegeben sind, wichtig. Denn da steht auch in beiden Richtungen ein Schild. Sehe ich die Vorderseite, bin ich richtig, sehe ich die Rückseite, dann bin ich falsch. dabeioftvordenschulenanbushaltestellen, im Halteverbot, mitten auf dem Zebrastreifen oder sogar in der zweiten Reihe, um ihre Kinder aussteigen zu lassen. Was sollten die Kinder, die aufgrund ihres Alters mit dem Fahrrad auf dem Bürgersteig fahren dürfen, unbedingt am Zebrastreifen beachten? Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr müssen, wenn kein Radweg vorhanden ist, den Gehweg benutzen und dies unbedingt in Begleitung. Seit 2016 dürfen Begleitpersonen dieser Kinder ebenfalls, natürlich nur Dabei bringen die Erwachsenen oftmals nicht nur andere Kinder,die mit dem Rad oder zu Fuß zur Schule kommen, sondern auch ihre eigenen Kinder in Gefahr. in Schrittgeschwindigkeit und mitrücksichtaufdiefußgänger, den Gehweg benutzen. Dabei gilt aber immer: Beim Überqueren der Straße am Zebrastreifen oder der Fußgängerampel müssen beide, Kind und Begleitperson, absteigen und schieben. Auch hier wäre es schön, wenn dabei alle den rechtsseitigen Gehweg benutzten, also parallel in Fahrtrichtung der Fahrzeuge auf der Straße. Wie viel Abstand sollten Fahrradfahrer halten, wenn sie hintereinander herfahren? Der Anhalteweg ist eine rein physikalische Sache. Er setzt sich bekanntlich aus dem ReaktionswegunddemBremswegzusammen und ist somit nicht bei allen gleich. Das gilt natürlich auch bei Fahrradfahrern. Da Fahrräder im Gegensatz zu Pkw keine einheitlichen Bremsanlagen haben und der Bremsweg auch davon abhängt, wie viel Kraft der Fahrradfahrer aufwenden kann, ist keine eindeutige Berechnung möglich. Bei zehn Stundenkilometern beträgt der Reaktionsweg etwa drei Meter. Aber auch nur, wenn man aufmerksam und fit ist. Hinzu kommt der Bremsweg. Daher empfehle ich, gut zwei bis drei Fahrradlängen Abstand zum anderen Radfahrer zu lassen. SERIE: MIT SICHERHEIT ZUR SCHULE Mit einem neuen Trainingskonzept begeistert der Pulheimer SC den Tennisnachwuchs Seite 23 Rhein-Erft 21 Eltern müssen Vorbild sein Verkehrswachtbeklagtzunehmende Gefahren für Kinder Erziehung in derschule istwichtig Mehr mit den Kindern üben ie Fahrradprüfung in der vierten Klasse ist für viele Schüler die erste große Prüfung. Doch die Lehrer und Besuchszeiten gelockert mit Wohnquartier könnte am Restsee des Tagebaus Hambach entstehen Seite 24 Rhein-Erft 21 Elterntaxi birgt Gefahren Einige Mütterund Väter haltenanunerlaubten Stellen vorder Schulean Aus dem Lernen kann ein Spiel werden Verkehrssicherheitsberatergibt Tipps,wie Erwachsenemit Kindern die Regeln einüben können Versuchter Einbruch in eine Schule Münzrollen aus Bank gestohlen Mann brach in Eisdiele ein Frau am See belästigt 92 Jetzt den Schulweg üben, Vorfahrtsregeln müssen sitzen, Immer den Blickkontakt suchen oder Eltern müssen Vorbild sein so hießen einige der Schlagzeilen zu unserer sechsteiligen Sommerserie mit dem Namen Sicher zur Schule, die im Juli und August 2020 in den Lokalausgaben des Kölner Stadt-Anzeigers für Rhein-Erft sowie der Rhein-Erft Rundschau veröffentlicht wurden. Die Idee zur Serie entstand in der ersten Lockdown-Phase, als der Schulunterricht und damit auch die Verkehrserziehung und somit die theoretischen und praktischen Vorbereitungen auf die Fahrradprüfungen für mehrere Tausend Viertklässler im Verbreitungsgebiet ausfielen. Alleine mit dem Fahrrad zu fahren, bedeutet für die Kinder in diesem Alter die erste Unabhängigkeit von den Eltern. Udo Beißel Ansprechpartner: Udo Beißel Projekthomepage: keine Angabe Ein Konzept mit Themenschwerpunkten wurde erstellt, und gemeinsam mit den Verkehrssicherheitsberatern der Polizei sowie der Verkehrswacht Rhein-Erft wurden Interviewtermine vereinbart. Ziel war es, Eltern von Grundschulkindern zu animieren, in den Sommerferien mit den Kleinen den Schulweg zu trainieren. Dabei wurden typische Gefahrenpunkte im Straßenverkehr erläutert, die sieben wichtigsten Verkehrsschilder und Vorfahrtsregeln erklärt, die Problematik des toten Winkels thematisiert sowie Fragen wie Wer darf in welchem Alter auf dem Gehweg fahren? und Welche Abstände sind einzuhalten? besprochen. In einer Folge gab die Polizei Tipps, was beim Kauf eines Fahrrads und eines Helms zu beachten ist. Um die Serie, die jeden Donnerstag in den Ferien auf den Online-Seiten beim Kölner Stadt-Anzeiger und bei der Rhein-Erft Rundschau sowie in den gedruckten Lokalausgaben erschien, auch den Kindern schmackhaft zu machen, gehörte zu jedem Teil eine kindgerechte Gewinnfrage, deren Lösung sich aus dem Lesen des Textes ergab. Unter allen Teilnehmern wurden am Ende fünf von der Verkehrswacht gestiftete Fahrräder verlost, die im Rahmen einer kleinen Feierstunde unter Corona-Bedingungen also mit Mundschutz und Abstand an die Kinder übergeben werden konnten. Die Verkehrssicherheitsberater der Polizei haben seit Beginn des neuen Schuljahrs die Serienteile als Informationsquelle und zusätzliche Schulungsunterlage Lehrern von Grundschulen an die Hand gegeben. Schulkinder auf die lauernden Gefahren im Straßenverkehr hinzuweisen Positive Rückläufe von Polizei und Schulen Keine Abgeschlossenes Projekt Juli/August 2020 Sicher zur Schule hieß die sechsteilige Serie des Kölner Stadt-Anzeigers für Rhein-Erft und der Rhein-Erft Rundschau, die in den Sommerferien erschienen ist. Lockdown bedeutete im Frühjahr 2020 nicht nur Unterrichtsausfall, sondern auch keine Fahrradprüfungen in den vierten Klassen. Gemeinsam mit Polizei und Verkehrswacht wurden Tipps für Eltern veröffentlicht, die mit ihren Kindern den Schulweg üben konnten. Zu jeder Folge gehörte ein Gewinnspiel fünf Fahrräder wurden an Schüler verlost. 162

163 RIESE & MÜLLER MAGAZIN Seit der Gründung vor 27 Jahren gestaltet Riese & Müller aktiv die Mobilität der Zukunft. Mit jedem Jahr wurden die E-Bikes und Cargo-Bikes auf ein neues Level gehoben, um die Freude am E-Bike zu steigern und das Auto immer öfter stehen zu lassen. Neben der stetigen Verbesserung der Produkte gehört Verantwortung für Mensch und Umwelt zur Gesamtstrategie von Riese & Müller. Dazu gehört neben gesunden und fairen Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeiter*innen und der nachhaltigen Gestaltung der Geschäftsprozesse auch das Engagement in Branchenverbänden und der Forschung, um infrastrukturelle Veränderungen weiter voranzutreiben und das Fahrrad im Mobilitätsmix der Zukunft stark zu verankern. Um diese Verantwortung auch auf kommunikativer Ebene wahrzunehmen und den Wissenstransfer sowie Ideen- und Erfahrungsaustausch rund um die Mobilität der Zukunft zwischen Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sowie den Verkehrsteilnehmer*innen aktiv zu fördern, wurde im Januar 2019 das Riese & Müller Magazin ins Leben gerufen, das über den prominent platzierten Menüpunkt Magazin auf der Startseite der Riese & Müller Webseite abrufbar ist. Regelmäßige Beiträge aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Wirtschaft und Infrastruktur sowie aus der alltäglichen Erfahrungswelt von Verkehrsteilnehmer*innen sollen den Leser*innen multiperspektivische Einblicke in die Mobilität der Zukunft gewähren, Impulse zur Reflexion des eigenen Mobilitätsverhaltens geben und zeigen, was Riese & Müller über das Produkt hinaus bewegt. Die Inhalte sind abwechslungsreich in Form von Gastbeiträgen, Interviews, Reportagen, Artikeln und Videos aufbereitet und werden über die Social- Media-Kanäle sowie den international versendeten Newsletter von Riese & Müller mit aktuell über Abonnent*innen verbreitet. 93 Schaffung einer digitalen Informations- und Inspirationsplattform rund um die Mobilität der Zukunft Informationsaustausch zwischen Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehrsteilnehmer*innen Das Riese & Müller Magazin ist eigenfinanziert. Projekt in Ausarbeitung Seit Januar 2019 fortlaufend Riese & Müller (Design/Layout: Scholz & Volkmer) Ansprechpartner: Jörg Matheis Projekthomepage: Das Riese & Müller Magazin ist Teil der Riese & Müller Webseite und dient als digitale Informations- und Inspirationsplattform rund um die Mobilität der Zukunft. Ziel ist, den Transfer von Wissen, Ideen und Erfahrungen zwischen Akteur*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft und Verkehrsteilnehmer*innen aktiv zu fördern. In Form von Gastbeiträgen, Interviews, Reportagen und Artikeln erhalten die Leser*innen spannende Einblicke in die Mobilität von morgen aus unterschiedlichen Perspektiven. 163

164 RISKBUSTER FAHRRAD UND VERKEHRSSICHERHEIT 94 Die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse ist eine Trägerin der gesetzlichen Unfallversicherung. Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten sind bei ihr ebenso versichert wie Unfälle auf Dienstwegen und auf dem Weg von und zur Arbeit. Im Straßenverkehr haben Fahrrad-Unfälle auch und vor allem mit schweren bis tödlichen Verletzungen zugenommen. Sicherheit im Straßenverkehr ist deshalb ein Schwerpunktthema unserer Präventionskommunikation. Das RiskBuster-Projekt ist hervorragend geeignet, die Gefahren für Radfahrende zu zeigen. Unsere Videos sollen Aufmerksamkeit für die Verletzlichkeit von Radfahrenden erzeugen und darüber sowohl das Verhalten der Fahrerinnen und Fahrer von Kraftfahrzeugen verändern als auch das Sicherheitsbewusstsein der Radlerinnen und Radler schärfen. Die Botschaft der RiskBuster-Experimente lautet: Unsicheres Verhalten kann bis zu einem gewissen Punkt immer wieder gut gehen. Aber wird der Punkt überschritten, ist der Prozess, der zum Unfall führt, nicht mehr aufzuhalten. Die Folgen unsicheren Verhaltens führt der RiskBuster plastisch vor Augen und berichtet über seine Erfahrungen. Die Entscheidung über ihr künftiges Verhalten treffen die Zuschauerinnen und Zuschauer selbst. Die RiskBuster-Filme sind über YouTube und unsere Website de verfügbar. Wir nutzen unsere Social- Media-Kanäle, vor allem Facebook und Instagram, für die Werbung. Die Reichweite für die Videos lag auf beiden Kanälen bei rund (bis Oktober 2020). Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) Ansprechpartner: Holger Zingsheim Projekthomepage: LINK ZUM VIDEOCLIP Unfälle im Straßenverkehr, insbesondere von Radfahrenden, reduzieren; gegenseitige Rücksicht stärken Hohe Aufmerksamkeit auf Facebook, YouTube und Instagram Durch Beitragsmittel der BG ETEM Abgeschlossenes Projekt 2018 bis 2020 Mit unserem RiskBuster-Projekt stellen wir plastisch dar, was passiert, wenn man bei der Arbeit und im Straßenverkehr auf Sicherheit bewusst oder unbewusst verzichtet. Holger Schumacher hat jahrelang als Stuntman gearbeitet und führt in den Videos vor, wie schmal der Grat zu einem Unfall ist und was die körperlichen Folgen sind. 164

165 21 TAGE, 21 TOUREN, 21 KÖPFE DER STADTRADELN-KALENDER 95 In den vergangenen Jahren hat die Stadt Nordhorn gemeinsam mit verschiedenen Partner*innen während des STADT- RADELN-Zeitraums öffentliche gemeinsame Radtouren angeboten. Insbesondere die Radtouren mit dem Stadtbaurat und dem Bürgermeister erfreuten sich stets großer Beliebtheit. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 13 Touren angeboten. Aufgrund der Corona-Pandemie war die Durchführung solcher öffentlicher Touren im Jahr 2020 im Hinblick auf die Infektionsgefahr nicht vertretbar. Gesucht war daher eine coronakonforme Alternative zu diesem beliebten Angebot. Daraufhin wurde vom Organisationsteam der Stadtverwaltung in Abstimmung mit Bürgermeister Thomas Berling ein STADTRADELN-Kalender unter dem Motto 21 Tage, 21 Touren, 21 Köpfe entwickelt: Stadt Nordhorn Ansprechpartner: Henrik Eickelkamp Projekthomepage: Wie bei einem Adventskalender konnten Interessierte während der drei Wochen STADTRADELN jeden Tag einen neuen Tourenvorschlag entdecken und die Route auf eigene Faust nachradeln. Um dies zu ermöglichen, wurden die Touren sowohl anhand von Text, Karten und Bildern beschrieben als auch als GPS-Tracks für Navigations-Apps und -Geräte zur Verfügung gestellt. Durch dieses Angebot konnten die Nutzer*innen neue Strecken und Orte in und um Nordhorn entdecken. Zusätzlich interessant wurde die Aktion dadurch, dass jede Tour unter einem bestimmten Thema stand und täglich von einer anderen Person vorgeradelt wurde. In den zwei Wochen vor sowie während des STADTRADELN-Zeitraums haben die 21 Freiwilligen ihre jeweiligen Tourvorschläge selbst erarbeitet. Beteiligt haben sich neben dem STADTRADELN- Organisationsteam u.a. auch der Bürgermeister und der Stadtbaurat, mehrere Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung sowie bekannte externe Radler*innen. Darunter waren der örtliche ADFC-Vorsitzende sowie die Vorsitzende einer örtlichen Nachhaltigkeitsinitiative. Auch eine Gruppe Jugendlicher hat sich mit einer Tour beteiligt. Um das benötigte Bildmaterial sowie die GPS-Daten zu sammeln, sind die Beteiligten ihre Routen alle einmal selbst abgeradelt. Mithilfe eines Smartphones mit kostenloser Navigations-App wurden dabei die GPS- Daten aufgezeichnet und Fotos gemacht. Attraktives und abwechslungsreiches Tourenangebot während des STADTRADELNS Gesamtzahl der Aufrufe auf der Internetseite: Stadt Nordhorn Zeit und Ausdauer Abgeschlossenes Projekt 05. bis 25. Juni 2020 Unter dem Motto 21 Tage, 21 Touren, 21 Köpfe hat die Stadtverwaltung Nordhorn einen STADTRADELN-Kalender entwickelt, um eine coronakonforme Alternative zu den sonst so beliebten öffentlichen Nordhorner STADTRADELN-Touren anzubieten. Wie bei einem Adventskalender konnten Interessierte während der drei Wochen STADTRADELN jeden Tag einen neuen Tourenvorschlag entdecken und die Route auf eigene Faust nachradeln. Die Touren stehen auch nach dem Aktionszeitraum weiterhin zur Verfügung. 165

166 21 TAGE, 21 TOUREN, 21 KÖPFE DER STADTRADELN-KALENDER Bilder, GPS-Daten und Beschreibungstexte wurden dann vom STADTRADELN- Organisationsteam für die Veröffentlichung auf verschiedenen Medien weiter bearbeitet. Während des STADTRADELN-Zeitraums hat die Stadt Nordhorn täglich auch am Wochenende eine neue Tour veröffentlich. Das erfolgte auf ihrer Internetseite, der Nordhorner STADTRADELN-Seite sowie bei Facebook und Instagram. Darüber hinaus wurden die Tourenbeschreibungen auch in gedruckter Form an den Info-Schaltern im Rathaus ausgelegt, um auch Radler*innen ohne Interneterfahrung anzusprechen. Die Touren sind nach wie vor unter verfügbar. Angeboten wurden u.a. die Tour Lieblingsorte, die Tour für Frauen aus aller Welt und die Radverkehr-Führungsformentour. Die Stadt Nordhorn plant, das gesammelte Material dauerhaft verfügbar zu halten

167 FAHRRAD FAHREN IM KREIS KLEVE ENTLANG DES NEUEN KNOTENPUNKSYSTEMS Wirtschaftsförderung Kreis Kleve GmbH Im gesamten Kreis Kleve wurde das Knotenpunktsystem zum Radfahren erschlossen. Um das vom Kreis Kleve erstellte Navigationssystem zu vermarkten, hat die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve (WfG Kreis Kleve) zu Beginn des Jahres 2020 eine Broschüre entwickelt, die es den Radfahrern ermöglicht, mit sechs verschiedenen Routenvorschlägen entlang des Knotenpunktsystems zu fahren und somit das Kreisgebiet zu erkunden. Für die Erstauflage hat die WfG Kreis Kleve Broschüren drucken lassen, nachfolgend auch in englischer und niederländischer Sprache. Damit die Radfahrer nicht bei jedem nächsten Knotenpunkt erneut in die Broschüre schauen müssen, hat die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve Lenkerkarten entwickelt, hierauf kann sich der Radfahrer die Knotenpunkte notieren und an seinem Lenkrad befestigen. Zu Beginn wurde die Broschüre auf der Touristikmesse Niederrhein in Kalkar vorgestellt und kostenlos verteilt. Hierüber gab es im zeitlichen Umfeld der Messe umfangreiche Berichterstattungen in der lokalen Presse. Die WfG Kreis Kleve hat es sich für die danach folgende Corona- Zeit zur Aufgabe gemacht, die Menschen im Kreis Kleve auf die Möglichkeit der Freizeitgestaltung vor der eigenen Haustüre aufmerksam zu machen. Hierfür wurde auch auf den Messen ReiseWelt in Düsseldorf und Reise + Camping in Essen sowie auf der Landesgartenschau 2020 in Kamp- Lintfort geworben. Zudem wurden im Umfeld des Maifeiertages 2020 auf drei Seiten in der Rheinischen Post Routenvorschläge aus der Radroutenbroschüre veröffentlicht. Außerdem wurde eine zweiseitige Berichterstattung zum Thema Knotenpunktsystem in den Niederrhein Nachrichten am 20. Mai 2020 (Tag vor Christi Himmelfahrt) platziert, in der Zeitschrift MeinRheinland in den Ausgaben Radfahren und Sommer wurden jeweils vier Seiten veröffentlicht. Im Juli und August wurden in der NRZ auf der Niederrhein- Seite mehrteilige Berichterstattungen platziert. Darüber hinaus wurde aufgrund der Grenznähe zu den Niederlanden eine Facebook-Kampagne in niederländischer Sprache zum Knotenpunktnetz im Kreis Kleve gestartet. Für eine weitere Vermarktung wurden gezielt Anzeigen mit Hinweisen auf die Fahrradregion Kreis Kleve mit Knotenpunkten geschaltet und zwar: drei Anzeigen im ADFC-Magazin Rad am Niederrhein im Frühjahr, Sommer und Herbst 2020; eine Anzeige im Magazin Stand. Land pur; Anzeige zur ITB 2020 in der Ansprechpartner: Hans-Josef Kuypers info@wfg-kreis-kleve.de Projekthomepage: radfahren 96 Vermarktung des neuen Knotenpunktsystems im Kreis Kleve, Steigerung der Anzahl der Fahrrad- Touristen Erstellung einer Radroutenbroschüre zum Knotenpunktsystem, davon wurden ca gestreut Finanzierung durch Eigenmittel Abgeschlossenes Projekt 1. Januar bis 31. Dezember 2020 Zum Jahresbeginn 2020 wurde von der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve eine neue Radroutenbroschüre mit sechs Routenvorschlägen für das neu erschlossene Knotenpunktsystem im Kreis Kleve erstellt und über das gesamte Jahr auf öffentlichkeitswirksamen Wegen vermarktet. Dabei konnte durch Messeauftritte, diverse Pressekonferenzen und Anzeigen die Anzahl der Fahrrad-Touristen für den Kreis Kleve angehoben werden. 167

168 FAHRRAD FAHREN IM KREIS KLEVE ENTLANG DES NEUEN KNOTENPUNKSYSTEMS 96 Rhein-Maas-Zeitung; Anzeige im Trendguide Niederrhein 2020; überregionale und lokale Anzeigen zur RP-Messe ReiseWelt in Düsseldorf in der Rheinischen Post. Die Maßnahmen haben dazu geführt, dass das Knotenpunktsystem im Kreis Kleve im weiten räumlichen Umfeld Beachtung gefunden hat und zahlreiche Touristen wie auch die Einwohner des Kreises Kleve die Verbesserung der Infrastruktur des Radwegenetzes genutzt haben und nutzen. Unser Projekt sollte gewinnen, um als Musterbeispiel für die Kommunikation im Rahmen der Verbesserung von Infrastrukturen zu dienen. Das Projekt und diverse Maßnahmen hierzu werden kontinuierlich fortgeführt. 168

169 ORIENTIERUNG AUF DEM FRÄNKISCHEN WASSERRADWEG Wie orientiert man sich auf Fernradwegen wie dem Fränkischen WasserRadweg? Obwohl der Fränkische WasserRadweg durchgängig in beide Richtungen beschildert ist, hat das Projektteam des Fränkischen WasserRadwegs festgestellt, dass die Systematik der Beschilderung für Neueinsteiger auf Fernradwegen erklärungsbedürftig ist. Das von offiziellen Stellen bereitgestellte Material ist hierbei allerdings oft zu theoretisch und für Endkunden unverständlich. Dies soll das Erklärvideo ändern. Ein Muss-Qualitätskriterium von Fernradwegen ist eine durchgängige und verständliche Beschilderung. Bei neuen Radfernwegen wie dem im Juni 2019 eröffneten Fränkischen WasserRadweg wird darauf geachtet, dass sich das Beschilderungssystem am Merkblatt zur wegweisenden Beschilderung für den Radverkehr der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) orientiert. Was für Planer und Betreiber von Radwegen sinnvoll und verständlich ist, kann für den Durchschnittsradfahrer viel zu abstrakt sein. Rückmeldungen von Gästen zeigen, dass vor allem die Zwischenwegweiser unbekannt sind. Die Systematik der Beschilderung nach FGSV mit Haupt- und Zwischenwegweisern muss also so erklärt werden, AG Fränkischer WasserRadweg c/o Tourismusverband Fränkisches Seenland Ansprechpartner: Jessica Pitterle Projekthomepage: dass es einprägsam und leicht verständlich ist. Das Erklärvideo hat also das Ziel, die Wissens- oder Verständnislücken zur Systematik der Haupt- und Zwischenwegweiser zu füllen. Dies soll möglichst unterhaltend und einprägsam geschehen. Dabei wird das Grundproblem aufgegriffen, das die meisten Einsteiger auf Fernradwegen haben: Der bekannte Wegweiser mit dem Logo des Radwegs, also der übersichtliche Schilderbaum, steht nicht an jeder Abbiegung. Da Zwischenwegweiser oft unbekannt sind, soll in dem Video gezeigt werden, dass diese die Beschilderung ergänzen und zeigen, dass man nach wie vor auf dem richtigen Radweg ist. Mit dem Wissen um Aussehen und Systematik von Haupt- und Zwischenwegweisern wird die Orientierung auf Radwegen so deutlich erleichtert. Um das Erklärvideo kurz und einprägsam zu halten, wurde auf eine weitere Erklärung der Systematik der Beschilderung nach FGSV wie Fern- und Nahziel verzichtet. Seit der Fränkische WasserRadweg das Erklärvideo auf Messen, YouTube, Facebook und der Projektwebsite fraenkischer-wasserradweg.de/fgsv teilt und bei Fragen zur Beschilderung auf dieses Video hinweist, sind keine Rückfragen zur Beschilderung mehr eingegangen. Dies zeigt deutlich, dass vor allem das fehlende Wissen um die Systematik von Haupt- und Zwischenwegweisern der Anlass zur Kontaktaufnahme mit dem Projektteam war. LINK ZUM VIDEOCLIP fgsv 97 Einfache, unterhaltende Erklärung der Systematik der Beschilderung von Radwegen nach FGSV Erstellung und Veröffentlichung eines YouTube-Videos, Präsentation in sozialen Medien und auf Messen Im Rahmen der AG Fränkischer WasserRadweg Abgeschlossenes Projekt 1. Januar bis 31. Dezember 2020 Wie orientiert man sich auf dem Fränkischen WasserRadweg? Obwohl der Fränkische WasserRadweg durchgängig in beide Richtungen nach FGSV beschildert ist, hat das Projektteam des Fränkischen WasserRadwegs festgestellt, dass die Systematik der Beschilderung für Neueinsteiger auf Fernradwegen erklärungsbedürftig ist. Das von offiziellen Stellen bereitgestellte Material ist hierbei allerdings oft zu theoretisch und ist für Endkunden oft unverständlich. Dies soll das Erklärvideo ändern. 169

170 AUS SCHROTT MACH RAD 98 Auszug aus der Öffentlichkeitsarbeit zum Aus Schrott mach Rad Re-Use Wettbewerb: 12. Januar 2021: Hi, wir sind Carl, Arvid, Manuel & Mariana - wir sind Teil des Projekts Aus Schrott mach Rad. Im Rahmen des Moduls Umweltmanagement bilden wir mit Michael & Kerstin von der Stabsstelle SDU der #TUBerlin ein Team. Das Ziel des Projekts ist es, im Sinne des #ReUse-Gedankens, verwaiste, offenkundig aufgegebene Fahrräder auf dem TU- Campus Charlottenburg zu entfernen & ihnen ein neues Leben zu geben. Den genauen Verlauf des Projekts möchten wir euch heute & morgen vorstellen. #StayTuned. Wie funktioniert eigentlich die Rettung? Erstmal haben wir die Fahrräder auf dem Campus identifiziert. Nicht alle sahen so aus, wie man sich ein verlassenes Fahrrad vorstellt. Trotzdem war es für uns klar, dass die Räder schon sehr lange auf deren Besitzer*in gewartet haben. Als nächsten Schritt haben wir Zettel an die Fahrräder gehängt, die den Besitzer dazu aufforderten, das Fahrrad zu entfernen. (...) Jetzt wurde es aufregender. Die abgeschlossenen Fahrräder wurden mit einem Winkelschneider befreit. (...) Uns war es wichtig, die Fahrräder zu dokumentieren. Dafür haben wir für jedes Fahrrad einen Fahrradpass ausgefüllt, in dem die wichtigsten Informationen zum Fahrrads stehen, inklusive Rahmennummer. Um sicher zu gehen, dass die Fahrräder nicht als vermisst gemeldet sind, haben wir alle Daten der Räder (Rahmennummern, Fahrradpass) an die Polizei übermittelt. (...) 13. Januar 2021: (...) Der Wettbewerb läuft wie folgend: 1. Ihr schaut euch auf unserer Webseite die verwaisten, offenkundig aufgegebenen Fahrräder an, die wir vor ein paar Wochen eingesammelt haben. Jedes Fahrrad hat eine eigene Webseite. Stabsstelle Sicherheitstechnische Dienste und Umweltschutz (SDU) Ansprechpartner: Kerstin Goldau und Michael Hüllenkrämer michael.huellenkraemer@tu-berlin.de Projekthomepage: schrott_mach_rad/ Re-Use von Schrottfahrrädern für nachhaltige Fahrradmobilität und innovative Abfallvermeidung Erfassung, Kennzeichnung und Entfernung von Schrottfahrrädern Campus der TU Berlin und Start des Re-Use Eigenmittel, Fördermittel Projektplan in Ausarbeitung Wintersemester 2020/21 Aus Schrott mach Rad widmet sich Aspekten der Abfallvermeidung im öffentlichen Raum und auf dem Campus der TU Berlin und legt den Schwerpunkt auf Re-Use von aufgegebenen Fahrrädern/Schrottfahrrädern. Schrottfahrräder blockieren wertvolle Fahrradparkplätze. An frühere Projekte und Erfahrungen zur Fahrradmobilität an der Uni anknüpfend, wird integrierte Abfallvermeidung und ressourcenschonendes Verhalten mit Social Media gefördert: nachhaltiges Wieder- und Weiterverwenden bei Fahrrädern! 170

171 AUS SCHROTT MACH RAD Ihr bewerbt euch BIS zum 24. Januar 2021 für eines oder mehrere Fahrräder mit einem einzigen Formular! 3. Bis Ende Januar werden wir die Gewinner*innen auswählen. 4. Ihr habt dann bis Ende März Zeit, eure Ideen komplett oder teilweise umzusetzen. Das Projekt Aus Schrott mach Rad ist das erste kombinierte Multi -Projekt aus der Reihe Projekt Umweltschutz (P USch). Das P USch verbindet unsere Projektthemen Fahrradparkplätze, Fahrradwege und Abfallvermeidung miteinander. Mit diesem Projekt wird das Gesamt-Thema gepusht, konkret angestoßen und praktisch vorangetrieben. Die Entfernung der Schrottfahrräder fand im Jahr 2020 in der Europäischen Woche der Abfallvermeidung als Aktion und Beitrag der TU Berlin statt. Gelingt es uns, diese Schrottfahrräder bestens zu re-usen, gleichzeitig damit nachhaltiger zu werden und zugleich auch mit der Zivilgesellschaft zusammenzuwirken? Schaffen wir es, über bundesweite, europäische und internationale Aktionsformate und Initiativen mit Aus Schrott mach Rad einen praktischen Impuls für Nachhaltigkeit und Fahrradmobilität zu geben? Die ersten Bewerbungen für unseren Ideenwettbewerb sind schon da. Wir sind gespannt auf den weiteren Verlauf des Projekts und die Ergebnisse. 171

172 GALERIE FLOTTE NUTZER-FOTOS Das ABC der nachhaltigen Fahrradmobilität mit Freien Lastenrädern: flottig. praktisch. gut: flott aufgetischt, flott ausgebremst, flott beladen, flott belegt, flott bestuhlt, flott Cat, flott dekoriert, flott Dog, flott eingeparkt, flott eingerichtet, flott eingerollt, flott eingeschult, flott erleuchtet, flott für morgen, flott gebettet, flott gebogen, flott gefaltet, flott gerettet, flott gespült, flott entsorgt, flottes Livekonzert, flott gestapelt, flott gezimmert, flott im Advent, flott im Grünschatten, flott mit Truhe zur Wuhle, flott rausgeputzt, flott trotz Regen, flott umgezogen, flott verkleidet, flott verpackt, flott von der Rolle, flott vorgesorgt, flott zum Auftritt, flott zum Sprudler, flott zur Domäne, flott zur Fahrraddemo, flott zur Havel, flott zur Klimademo, flotte Abstandshalter, flotte Annikea, flotte Aussichten, flotte Begrünung, flotte beim Film, flotte beim Karneval der Kulturen, flotte Beschallung, flotte Bienen, flotte Blumenträume, flotte Bootspartie, flotte Dreirädrigkeit, flotte Familie, flotte Felgen, flotte Freitags-Biene, flotte Gartenhilfe, flotte Gemüsekiste, flotte Grünanlage, flotte Herausforderung, flotte Höchstleistung, flotte Holzaktion, flotte im rollenden rbb-interview, flotte in black, flotte Kinderkiste, flotte Kinderkutsche, flotte Kiste mit zwölf Kästen, flotte Kombi, flotte Landpartie, flotte Latten, flotte Mai-Demo, flotte Platten, flotte Promotion, flotte Radkunst, flotte Rad-Spende, flotte Schatz-Kiste, flotte Tafelrunde, flotte Tanne,, flotte TV, flotte Überbreite, flotte Überlänge, flotte flotte Berlin Umzugskiste, flotte voraus beim Klimastreik, flotte Weihnachten, flotter abheben, flotter ausmisten, flotter Bär, flotter bewässern, flotter Bienengarten, flotter Demo-Helfer, flotter demonstrieren mit Wauwau, flotter Dreier, flotter Dschungel, flotter Einkauf, flotter einrichten, flotter entsorgen, flotter feiern, flotter Friday for Future, flotter Frühlingsanfang, flotter Gartenhelfer, flotter gärtnern, flotter Großeinkauf, flotter heiraten, flotter Herbst-Check, flotter Kindergeburtstag, flotter Kinderkonvoi, flotter Kita-Ersatz, flotter Lesestoff, flotter Möbeltransport, flotter möblieren, flotter Nachwuchs, flotter Packesel, flotter Parkplatz, flotter rebellieren, flotter Ritter, flotter schaukeln, flotter sitzen, flotter Spaß, flotter spülen, flotter Standort, flotter Start im Winter, flotter trommeln, flotter umziehen, flotter Umzug, flotter Vorstand, flotter waschen, flottes Brautpaar, flottes Camping, flottes Couchsurfing, flottes Doppel, flottes Doppelpack, flottes Fest der Liebe, flottes Weihnachtsmännchen, flott angehängt, flottes Grünzeug voraus, flottes paletti, flottes Partybike, flottes Radpuzzle, flottes Recycling Ansprechpartner: Michael Hüllenkrämer Projekthomepage: 99 Freie Lastenräder ausleihen und fotografieren Beispiele aus der flotten Praxis präsentieren Bereits über 189 gespendete Fotos von Nutzerinnen und Nutzern von Freien Lastenrädern im Einsatz Spenden Projekt in Ausarbeitung 2018 bis 2020 Mit herzlichem Dank an alle NutzerInnen, die uns ihre Fotos zur Verfügung gestellt haben gerne mehr! Die Fotos zeigen, was alles geht (rollt)! Mit Freien Lastenrädern aus der flotte Berlin wird Familienlogistik und nachhaltiger Transport möglich. Wichtig: Die Last sollte ausbalanciert sein, damit das Rad nicht kippt. Die Ladung muss, z.b. mit Gurten, so gut gesichert sein, dass sie auch bei einer Vollbremsung nicht verrutscht. Und die Ladung darf die Sicht nicht behindern: flotte Fahrt! 172

173 SCHLEICHWEGE 100 LINK ZUM VIDEOCLIP Urlaubsreisen nach Schleswig-Holstein waren coronabedingt zwischen März und Mai 2020 nicht erlaubt. Die Nachfrage nach dem Ende der Beschränkungen war enorm hoch. Die Ostseefjord Schlei GmbH (OfS) hat daher während des ersten Lockdowns neue Radrouten entwickelt, um den Gästeverkehr ganz bewusst zu entzerren und dem Gästebedürfnis nach Sicherheit und der Vermeidung von großen Menschenmengen optimal zu begegnen. Bei den sog. Schleichwegen handelt es sich um Radtouren abseits der ausgeschilderten Routen und bekannten Wege. Die OfS setzt bereits seit vielen Jahren darauf, insbesondere die zweite Reihe als Stärke der Region zu inszenieren. Mit der weiträumigen Landschaft und der kleinteiligen Struktur touristischer Betriebe ist die Schlei-Region grundsätzlich gut aufgestellt, um große Gästeansammlungen gar nicht erst entstehen zu lassen. Um allerdings die Besucherlenkung in Corona-Zeiten noch mehr zu optimieren, Ostseefjord Schlei GmbH Ansprechpartner: Andrea Simons Projekthomepage: gibt es nun (seit Mai 2020) die Schleichwege. Die Region ist reich an Schleichwegen entlang von Seen, Feldern und Wäldern und abseits von touristisch komplett erschlossen Wegen. Diese waren vorher nicht für die Gästenutzung ausgelegt und sind auch nicht vermarktet worden. Es sind in der Regel Wege, die nur ortskundige Einheimische kennen Geheimtipps also. Anders als die bestens ausgeschilderten Themenradwege mit einer sehr guten Untergrund-Qualität, handelt es sich bei den neuen Wegen um Schleichwege im wahrsten Sinne des Wortes. Sie führen oft über Schotter- und Waldwege, sind z.t. Singletrails oder landwirtschaftliche Spurbahnen. Auf ihnen kann es auch mal etwas holprig werden, aber dafür wird der Gast zu echten Naturhighlights geführt. Die Schleichwege sind über asphaltierte Nebenstraßen verbunden, sodass insgesamt ein Routennetz entstanden ist, das kaum durch den motorisierten Verkehr gestört wird. Entwicklung neuer Radwege abseits bekannter Strecken zur Entzerrung von Besucherströmen während der Corona-Pandemie Zugriffe auf dem Tourenportal Komoot zwischen Mitte Mai und Ende Dezember 2020 Über eigenes Budget Abgeschlossenes Projekt Seit Mai 2020 Die Ostseefjord Schlei GmbH (lokale Tourismusorganisation der Schlei- Region) hat den ersten Lockdown im Jahr 2020 dazu genutzt, um eine Reihe neuer Radwege zu entwickeln, die abseits des bekannten und ausgeschilderten Radwegenetzes verlaufen sollten. Ziel war und ist es, den zahlreichen Besuchern nach dem Ende des Lockdowns Angebote mit Abstand anzubieten sowie den Besucherstrom gezielt zu kanalisieren und zu entzerren. 173

174 SCHLEICHWEGE 100 Das hervorragende Netz an ausgeschilderten Radrouten bleibt natürlich Kernstück des touristischen Angebotes. Doch durch die Hinzunahme der Schleichwege wurde und wird auch in diesem Jahr für weniger Begegnungsverkehr und die absolute Entschleunigung beim Gast gesorgt. Zwei entscheidende Punkte, die Urlaubern in Corona-Zeiten besonders wichtig waren und sind. So werden Gäste an entlegene Orte geleitet, wo sie die Abgeschiedenheit genießen können und die sie ohne das Insiderwissen der Tourismus-Organisation wahrscheinlich nur schwer entdeckt hätten. Insgesamt acht Routen gibt es jetzt in der Region rund um den Ostseefjord Schlei. Eine Erweiterung ist nicht ausgeschlossen, denn die Zugriffe auf diese Routen, die auch über das Tourenportal Komoot verfügbar sind, zeigen: Die Schleichwege sind bei Radlern schwer gefragt. Sogar Komoot kommentierte die Klickzahlen als bombastisch. Komoot: 174

175 STOFFMASKEN MIT FAHRRADSYMBOLIK Als im Frühjahr 2020 viele Menschen begannen Stoffmasken für den Eigengebrauch zu nähen, lag der Gedanke nahe, dass eine Maske mit Fahrradsymbolik neben dem Schutz der Mitmenschen einen tollen Werbeeffekt für unser liebstes Verkehrsmittel garantiert. Sofort recherchierten Mitglieder des ADFC Dessau, ob es entsprechende Masken käuflich zu erwerben gäbe. Negativ! Es gab keine Stoffe, die geeignete Fahrradmotive zeigten oder farblich ansprechend waren. Daraufhin begann ein Dessauer ADFC Mitglied aus der Kunst- und Kulturbranche der Stadt sich Gedanken über ein Stoffmuster und einen geeigneten Schnitt zu machen. Das Ergebnis war ein Außenstoff in blauer oder weißer Grundfarbe mit verschiedenen Fahrradtypen und einem orangen Innenstoff aus Baumwolle. Unser Mitglied fand einen Hersteller, der bereit war eine kleine Menge der Stoffe herzustellen, sodass eine kleine Stückzahl als Muster genäht werden konnte. Diese Muster präsentierten wir unseren Mitgliedern in Dessau und baten um Bestellungen zum Preis von 7 pro Stück für Material und Herstellung. 70 Masken wurden in der Folge bestellt, auf der Nähmaschine des ADFC Mitgliedes genäht und ausgeliefert. Gleichzeitig versendeten wir eine Maske an die Geschäftsführung des ADFC Bundesverbandes mit der Bitte, die Maske zum Autogipfel Anfang Mai 2020 zu tragen. Wir trafen offensichtlich den ADFC Regionalverband Dessau Geschmack im richtigen Moment. Deshalb vereinbarten wir mit der Bundesgeschäftsstelle in einer Kooperation die Masken für die Mitglieder herzustellen und über den Online-Shop des ADFC zu vertreiben. Die Masken wurden sehr schnell zur heiß begehrten Ware und nach einer anfänglichen Menge von 500 Stück wurden inzwischen Exemplare auf zwei Nähmaschinen in Dessau genäht. Der ADFC Dessau, der Bundesverband und vermutlich viele Gliederungen in Deutschland haben die Masken neben dem privaten Tragen für vielfältige Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit genutzt. Im Einzugsgebiet des ADFC Dessau wurden im Frühjahr alle Stadtoberhäupter und viele politisch engagierte Menschen im Paket mit Masken versorgt und über die Neuerungen in der StVO informiert. Im Herbst erneuerten wir das Paket, um zum Mitmachen beim Fahrradklima-Test zu motivieren. Wir vermittelten das Symbol Maske zum Schutz der Mitmenschen als passende Analogie zum besseren Schutz der Radfahrenden, dank der neuen Regelungen in der StVO. Gesehen haben wir die Maske an vielen Orten: Bei extra3 im Fernsehen, in Stadtratssitzungen und auf ADFC Veranstaltungen. In der ehemaligen Fahrradstadt Dessau ist sie ein Markenzeichen auf dem Weg zu Fahrradstadt 2.0. Das macht die Masken für unseren kleinen Regionalverband zu etwas Besonderem. Uns freut, dass mit der Herstellung der Masken zwei Menschen einen Teil ihrer Einkommensverluste seit dem Frühjahr 2020 ausgleichen konnten und können. Jetzt, Mitte Januar 2021, geht erneut eine Lieferung an den ADFC Bundesverband. Vielleicht die letzte Chance für alle Menschen, die gerne eine hätten: Mit s Rad NATÜRLICH! Ansprechpartner: Stephan Marahrens dessau@adfc-sachsenanhalt.de Projekthomepage: Bereitstellen von Stoffmasken mit Fahrradsymbolik als schützender Werbeträger in Pandemiezeiten Seit Mai 2020 wurden Stoffmasken hergestellt und sind bei ADFC Mitgliedern im Einsatz. Verkauf zum Einzelpreis von 7 Projekt in Ausarbeitung Seit Mai 2020 fortlaufend Im Frühjahr 2020 stellten Mitglieder des ADFC Dessau Bedarf an schicken Stoffmasken mit Fahrradsymbolik fest, um sich selbst und andere Menschen vor dem Coronavirus zu schützen. Da es auf dem Markt keine waschbaren Stoffe oder Masken mit passender Fahrradsymbolik und Farbe gab, entwarf ein ADFC Mitglied aus der Kunstund Kulturbranche kurzerhand ein Muster, motivierte einen Hersteller eine kleine Menge des Stoffes zu produzieren und nähte Exemplare für die ADFC Mitglieder in Dessau. 175

176 MEHRSPRACHIGE FAMILIEN-FAHRRADAKTIONEN 102 Familien-Fahrradaktionen Baustein der ADFC-Aktivitäten in Neuss Radaktive Familienaktionen sind im Neusser ADFC seit über zehn Jahren Teil der Fahrrad-Events wie Radwandertag, NRW- Sternfahrt, Familienfeste und Umweltmarkt: Rätselrallye-Kurzroute, SternCHENfahrt Düsseldorf, Parcours. Kernbotschaft für junge Zielgruppen: Sicherheit, gesunde Bewegung, CO2-freie Mobilität und immer (Groß-)Eltern mitbringen der Spaß kommt von selbst. Wie erfahren Familien von den Aktionen? ADFC-Poster in Kitas und Schulen sprechen ein gleichbleibendes Publikum an, herzlich willkommen, nur sind sie ja schon fahrradaktiv. Wir möchten ALLE Familien erreichen und sie durch Mitmachen vom Radfahren überzeugen. Räder dabeihaben müssen lässt Hürden erahnen zufällige Gäste können beim Parcours je vier Lauf-/ Kinderräder benutzen, Radrouten setzen Erwachsenenräder und Radfahrkenntnisse voraus. ADFC Stadt Neuss Mehr Kulturen mehr Sprachen Also reicht es nicht, Poster, Rallye-Anleitungen und SternCHENfahrt-Comic (2017 zum TdF-Départ) kindgerecht zu designen. Dass Bilder und verständliche Infos wichtig sind Lektion gelernt. Knackpunkt ist jedoch die kulturübergreifende Ansprache, laut interkultureller Berliner Umweltinitiative wörtlich: mit fahrradinteressierten Schlüsselpersonen in Kulturverbänden und Religionsgemeinden persönlich sprechen, das Anliegen vorstellen. Was können wir anbieten? Bild-Textmaterial der Familienaktionen auf deutsch, für Schulkinder kein Problem oder in kurzer Zeit lösbar, aber vielleicht nicht für alle (Groß-)Eltern, die wichtigen Begleitpersonen. So entstand die Idee zu den Übersetzungen, vielleicht praktisch und hilfreich oder als einladende Geste gemeint und angenommen. Übersetzer*innen gesucht auch zum bundesweiten Kidical Mass Comic Für die türkisch-arabisch-deutsche Rätsel- Rallye wurde die erwogene Kooperation Ansprechpartner: Judith Darteh Projekthomepage: Fahrradaktionen mehrsprachig und bildhaft kommunizieren: kindgerecht, interkulturell, elternfreundlich Rätselrallye türkisch-arabischdeutsch; Kidical Mass Comic elfsprachig; STADTRADELN-Poster vier- bzw. achtsprachig Grafik, Übersetzung, Web Ehrenamt, Spende für den Druck Mehrsprachige Familien- Fahrradaktionen Start Herbst 2019 Ende offen Wie können Fahrradaktionen mehr Familien und interkulturelle Resonanz erreichen, für alle Kinder und Eltern einladender sein? Über Schulen/Kitas, wo ja alle sind, wirkungsvoll landen? Mit Bildern und mehrsprachigen Infos! Kinder können schnell Deutsch, aber vielleicht die (Groß-)Eltern nicht, deren Interesse und Begleitung nötig ist oder die es als symbolische Geste annehmen. Die Versuchsballons Rätselrallye türkisch-arabisch-deutsch und Kidical Mass Comic in elf Sprachen sind ein Anfang ausbaubar! 176

177 MEHRSPRACHIGE FAMILIEN-FAHRRADAKTIONEN Wie weiter? Ergebnisse ausbauen, Neues anknüpfen Rallye: Bald online als STADTRADELN-Extra (Presse/Facebook) und Druck-Hefte zur echten Kontaktaufnahme im vielfältigen Raum der Kulturen. Comic: Terminneutral umgedichtet allen kleinen, großen und neuen Kidical-Mass- Initiativen als freier Link für deren Webseiten. Der ortsneutrale Comic eröffnet eine zusätzliche Perspektive, in neuen Ländern neue Leute für eine Kidical Mass in ihrer Stadt zu gewinnen vielsprachig für die Zielgruppen dort. 102 mit AWO-Jugendgruppen wegen Corona ausgesetzt. Ob sie Geduld und Spaß gehabt hätten? Sehr umfangreich! Über AWO und Integrationsamt fanden wir Hüseyin Karabulut und Boschra Michael, die es ehrenamtlich sprachlich stilsicher und kindgerecht mit allen Feinheiten aufnahmen: Beim Comic, 100-Städte-Kidical-Massund coronakompatibel umgetextet, sollten es gleich alle Sprachen sein, mit uns bekannten Muttersprachler*innen. Kulturelle Netzwerke mit Fahrradwirkung in vielen Kidical-Mass-Städten zu knüpfen wurde verschoben: Zur Kidical-Mass-Premiere unter Corona war genug zu tun: 177

178 VELOWEEK 2020 DEIN HOME 103 Nach den Absagen aller drei VELO Festivals wollten sich weder Aussteller*innen, Partner*innen, Referierende noch das Team die Möglichkeit zum Austausch über das VELO-Thema entgehen lassen. Gleichzeitig erlebte das Radfahren als sichere und gesunde Fortbewegungsart sowie für Erholung und Sport während des und nach dem ersten Lockdown einen enormen Bedeutungsgewinn. Genug Themen für einen intensiven, fachlichen Austausch! Die Idee zur virtuellen VELOWeek vom 15. bis 21. Juni 2020 war geboren. Wir wollten während der anhaltenden Pandemie Aussteller*innen, Initiativen und Vereinen, der Politik und Verwaltung, interessierter Presse und den Radfahrer*innen selbst die Möglichkeit zum Austausch über die aktuellen Entwicklungen der Fahrradwelt geben. Neben der Vernetzung unterschiedlicher Stakeholder*innen im Fahrradbereich wurden auch fachfremde Akteur*innen integriert. Der Zoom Kanal wurde dabei zum fachlich-partizipativen Zentrum der VELOWeek. Alle Kanäle der Medienpartner*innen, die Eventwebseiten und Social-Media-Kanäle, Podcasts, Videos und der VELO Fan Browser begleiteten die Sessions und boten Informationen zum Programm und den ausstellenden Marken und Sponsor*innen. Velokonzept GmbH Ansprechpartner: Christoph Schulz schulz@velokonzept.de Projekthomepage: 90 Referierende, darunter Expert*innen aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Sport und der Fahrradbranche, luden in 80 virtuellen Einzelevents zu Information und Inspiration, zum Austauschen und Netzwerken ein. Während aus dem Velokonzept Büro in Berlin-Prenzlauer Berg gesendet und moderiert wurde, schalteten sich die Referierenden online aus ganz Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Italien dazu, über Fragen wurden gestellt und der Chat lief fast über. Die Formate reichten von Diskussionen, Interviews, Preisverleihungen, Workshops, Produktpräsentationen bis hin zu digitalem Fahrtechniktraining und digitalen Ausfahrten. Mit aktiven Teilnehmenden im fachlichen Austausch im Zoom Live Kanal, Videoklicks innerhalb der einen Woche und sechsstelligen Reichweiten in den Social-Media-Kanälen übertraf die VELOWeek alle Erwartungen. Zum richtigen Zeitpunkt (der Lockdown war vorbei, die Pandemie aber noch präsent) und am richtigen Ort (online!) und mit dem richtigen Thema (Fahrrad!) war die Onlinewoche weit mehr als ein Festival im Internet. Als umfassendes und vielfältiges Forum trug die VELOWeek als einwöchiges Zentrum des Fahrraddiskurses unabhängig, brand- Austausch zwischen Fahrradbranche, Initiativen, Politik und den Radfahrer*innen fördern trotz Pandemie 90 Expert*innen und 40 Fahrradmarken begeisterten aktive Teilnehmende in 80 virtuellen Events. Über Werbepakete für Fahrradmarken und Sponsoren Abgeschlossenes Projekt Durchführung 15. bis 21. Juni 2020, Organisationszeitraum April bis Juli 2020 Nach den pandemiebedingten Absagen der VELO Fahrradfestivals in Berlin, Hamburg und Frankfurt bündelte die gemeinsame VELOWeek die Branchentrends und -innovationen virtuell. Aber nicht nur das: In 80 virtuellen Präsentationen, Panels, Workshop- und Networking-Events sowie Podcasts, Video-, Print- und Social- Media-Formaten wurden die jüngsten fahrrad- und mobilitätspolitischen Entwicklungen diskutiert, neue Netzwerke gegründet und die Systemrelevanz des Fahrrades gefeiert und gefördert. 178

179 VELOWEEK 2020 DEIN HOME 103 aktuell und mit dem Blick in die Zukunft zur Wahrnehmung und Aufwertung des Fahrrades als Verkehrsmittel bei. Auch nach der Onlinewoche sind alle Sessions weiterhin über die Festivalwebseiten verfügbar der Startpunkt für eine dauerhafte VELOFestivals Onlineplattform, die ab Frühjahr 2021 mit monatlichen Fokusthemen Fans mit Fahrradinhalten begeistern soll und die Wirkung der VELOWeek verstetigt. Pressemitteilungen: Systemrelevanz Sessions: 179

180 .Mobilitätsleitbilder, Statistiken, Plattformen QUELLE: PD-F STRATMANN

181 MACHBAR 1. Materialbörse In der sehr umfangreichen Broschüre MachBAR sind verschiedene Möglichkeiten zusammengetragen worden, wie Mobilitäts- und Verkehrserziehung sinnvoll im Mathematikunterricht integriert werden kann. Diese Beispiele sind nicht nur geeignet, einen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten, sondern erfüllen gleichzeitig die mathematischen Kernlehrpläne (s. Projekthomepage) 104 Mathematik ist mehr als nur RECHNEN. Mit Mathematikunterricht können wir einen wertvollen Beitrag zur Verkehrswende, insbesondere zur aktiven Mobilität von Kindern und Jugendlichen, leisten. Mit Mathematik können wir aufklären, Hintergrundwissen geben und zeigen, wie Schüler dies in ihrem Alltag umsetzen können. Aktive Mobilität trägt zusätzlich zum besseren Lernen bei. Kinder, die sich bewegen, können sich besser konzentrieren, behalten besser und vieles mehr. Also eine Win-win-Situation! Gut für die körperliche und geistige Gesundheit sowie für Sicherheit, Klima, Umwelt und die Lebensqualität. Um Mathematiklehrer zu motivieren, dies im Unterricht umzusetzen, wurden folgende Maßnahmen ergriffen: 2. Werbung: Maßnahmen zur Verbreitung der Materialien Diese Materialien sind der Bezirksregierung Düsseldorf zur Verfügung gestellt worden. Sie sind als sehr gut bewertet worden (von Frau vom Bruch und Herrn Uhlmann [Fachdezernent Mathematik]) und sollen mit dem Logo der Bezirksregierung veröffentlicht werden. Außerdem wurden die Materialien mit anderem Logo Teachers for Future Germany zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Ebenfalls wurden verschiedene kleine Artikel für Fachzeitschriften geschrieben, die auf die Materialien neugierig machen. 3. Lehrerfortbildungen Die ersten Lehrerfortbildungen zu dem Thema haben mit großem Erfolg stattgefunden, sogar deutschlandweit. In der Bezirksregierung Düsseldorf werden ab dem nächsten Schuljahr dazu Fortbildungen in allen Kompetenzteams der Bezirksregierung Düsseldorf stattfinden. Beitrag zur Verkehrswende Lehrerfortbildungen, Materialerstellung, Artikel in Fachzeitschriften Zeit ;) Projekt in Ausarbeitung Seit 2019 Ditzen Ansprechpartner: Gisela Ditzen Projekthomepage: Verkehrswende fängt im Kopf an! Die Schule ist ein geeigneter Ort, alle Schülerinnen und Schüler zu erreichen und aufzuklären. Im Mathematikunterricht können viele Themen mit Inhalten aus dem Lehrplan Mathematik verknüpft werden. 181

182 FÖRDERUNG DER RADVERKEHRSINFRASTRUKTUR IN DEN KOMMUNEN DES KREISES PINNEBERG Der Kreistag hat im Dezember 2018 erstmalig für den Doppelhaushalt 2019/2020 und im Rahmen der Finanzplanung jährlich 1 Mio. bereitgestellt, um Maßnahmen des Ausbaus der Radverkehrsinfrastruktur in den kreisangehörigen Kommunen zu fördern. Die Verwaltung ist beauftragt worden, eine entsprechende Richtlinie hierfür zu erstellen. Diese ist im Juni 2019 in Kraft getreten. Die Richtlinie ist im Gegensatz zu vielen anderen Förderprogrammen auf alle Maßnahmen bezogen, die eine Verbesserung für den Radverkehr darstellen. Modellcharakter oder Leuchtturmprojekte spielen dabei keine Rolle. Mit Ausnahme von Ingenieurleistungen, Austausch von belastetem Boden und Beleuchtung wird alles mit bis zu 75% gefördert. Anträge können jeweils bis zum eines Jahres gestellt werden. Die Politik hat das Förderprogramm zunächst bis 2023 begrenzt. Eine Fortführung und möglicherweise eine Erhöhung der Mittel ist denkbar. Mit der Fördersumme konnten bisher zahlreiche Maßnahmen in den Kommunen unterstützt werden. Hierzu gehören beispielsweise der Bau neuer Radwege, die Sanierung vorhandener Radwege, die Markierung von Schutzstreifen sowie die Einrichtung von Fahrradstraßen. Sowohl größere Kommunen, die aufgrund ihrer personellen Ausstattung im Planungsbereich eher in der Lage sind, entsprechende Anträge zu stellen, als auch kleinere Kommunen, denen in der Regel geringere personelle Ressourcen für Maßnahmen des Radverkehrs zur Verfügung stehen, haben bisher gleichermaßen von dem Programm profitieren können. Sofern das Antragsvolumen die zur Verfügung stehenden Mittel übersteigt, erfolgt eine Entscheidung nach einer Prioritätensetzung im Radverkehrskonzept für den Kreis Pinneberg, der verkehrlichen Notwendigkeit sowie der Verbesserung für den Radverkehr insgesamt. Durch die hohe Inanspruchnahme des Förderprogramms werden die Bemühungen in den Kommunen, Verbesserungen für den Radverkehr zu erreichen und das Radfahren attraktiver zu machen, sehr deutlich. Es wird aber auch deutlich, dass die Kreispolitik mit diesem Förderprogramm einen wichtigen Beitrag leistet, um den Radverkehr im Kreis Pinneberg aktiv zu gestalten und Verbesserungen für die Verkehrssicherheit, den Klimaschutz, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Einwohner*innen des Kreises Pinneberg zu erreichen. 105 Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur in den Kommunen des Kreises Für 2020 und 2021 wurden die Fördermittel komplett ausgeschöpft. 1 Mio. jährlich aus Kreismitteln Projekt in Ausarbeitung 2020 bis 2023 Kreis Pinneberg, Projektleitung Radverkehrskonzept Ansprechpartner: Birgit Schucht b.schucht@kreis-pinneberg.de Projekthomepage: Der Kreis Pinneberg fördert Maßnahmen des Ausbaus der Radverkehrsinfrastruktur in den kreisangehörigen Kommunen mit jährlich 1 Mio.. Das Besondere daran ist, dass mit wenigen Ausnahmen alles gefördert wird, was zu Verbesserungen für den Radverkehr insgesamt führt. 182

183 VISTOPIA Wir sind Paulina Porten aus Köln und Jan Kamensky aus Hamburg. Gemeinsam haben wir im Herbst 2020 vistopia ins Leben gerufen. Anfang des Jahres begann Jan mit dem Projekt Utopia for Bicyclists. Mit lebendigen und humorvollen Animationen gestaltet er den öffentlichen Raum um und legt dabei den Fokus auf eine fahrradfreundliche Verkehrsarchitektur. Paulina, mit dem Schwerpunkt Interaction Design, ist Expertin für Augmented Realitiy (AR). Zuletzt entwickelte sie ein Partizipationsformat, welches mithilfe von AR zukünftige Architektur im öffentlichen Raum im Originalmaßstab visualisiert (beim Vergabeverfahren des Hammerbrooklyn Digital Campus in Hamburg). Das Tool Augmented Participation ermöglichte einen Diskurs aller Beteiligten auf Augenhöhe. vistopia Paulina Porten und Jan Kamensky Ansprechpartner: Jan Kamensky Projekthomepage: ist eine Plattform, die mit AR und Animation neu gedachte Stadträume visualisiert und eine fahrradfreundliche Zukunft erfahrbar macht. Die Kombination aus Augmented Reality und dem bewegten Bild ermöglicht eine einzigartige Erfahrbarkeit und schafft ein Bewusstsein für unsere Lebenswelt. Die Plattform macht auf eine ökologische und sozial nachhaltige Lebensweise aufmerksam, zu der insbesondere auch die Mobilität gehört. Das Fahrrad spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Durch die Kooperation mit der Beteiligungsplattform senf.koeln sollen Ideen von Bürger*innen gesammelt und gestaltet werden. vistopia möchte kreative Ideen zur Lösung der gesellschaftlichen Aufgaben im Hinblick auf Mobilitätswandel und den Klimaschutz anbieten. Die sozialen Medien ermöglichen vistopia einen Zugang zu einem breiten Publikum. Vor allem junge Altersgruppen können über diese Kanäle erreicht werden. Ihnen kommt ein besonderer Stellenwert zu, weil sie die späteren Nutzer dieser öffentlichen Räume sein werden. Durch die Kombination von Animationen, Fakten zum Thema Mobilität und AR-Filtern ist vistopia eine Plattform, die aus unterschiedlichen Perspektiven das Thema fahrradfreundliche Zukunft kommuniziert. Dabei kann die Umgestaltung unserer Lebensräume über die AR-Filter sowohl von zu Hause aus als auch an ausgewählten Orten im öffentlichen Raum besichtigt werden. vistopia soll zu einer deutschlandweiten Plattform werden, auf der unterschiedlichste Orte und Zukunftsszenarien erfahrbar gemacht werden. Mit einem überregionalem Aus- 106 vistopia visualisiert mit Bewegtbild und Augmented Reality eine fahrradfreundliche Zukunft. Veröffentlichung auf Instagram und Facebook sowie Partizipationsmöglichkeit über senf.koeln Finanzierung über eigene Mittel Projekt in Ausarbeitung Seit Oktober 2020 vistopia macht Ideen für eine fahrradfreundliche und sozial nachhaltige Mobilität mit modernen gestalterischen Mitteln für ein breites Publikum sichtbar. Durch Animationen sowie die neue Technologie Augmented Reality wird erlebbar gemacht, welche positiven Effekte die Umgestaltung des öffentlichen Raumes auf unsere Fahrradmobilität hat. Darüber hinaus wird durch das Partizipationsportal senf.koeln ermöglicht, Ideen für unsere Städte zu äußern und deren Gestaltung auf vistopia zu erleben. 183

184 VISTOPIA 106 bau von senf.koeln könnten Ideen aus ganz Deutschland gesammelt und anschließend visualisiert werden. Der Gewinn des Deutschen Fahrradpreises würde uns ermöglichen, mehr Aufmerksamkeit für das Projekt zu erhalten. Die Themen Stadtraumgestaltung und Radverkehr würden vermehrt und besser sichtbar nicht nur für ein junges Publikum. Zudem würde uns eine Kooperation freuen, die wir gemeinsam mit dem Deutschen Fahrradpreis und dem Nationalen Radverkehrskongress entwickeln könnten. Vorstellbar wäre, dass die Teilnehmer*innen des Kongresses von zu Hause aus, am Veranstaltungsort in Hamburg oder an ausgewählten Orten ihre eigenen Erfahrungen einer ökologisch und sozial nachhaltigen Mobilität in einer fahrradfreundlichen Umgebung über vistopia erleben können. 184

185 RADKULTUR PLAKAT-GENERATOR Bereits seit 2012 stehen bei der Initiative RadKULTUR des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg Fahrrad-Aktionen und Erlebnisse vor Ort im Mittelpunkt. Dafür kooperiert die Initiative mit Multiplikatoren. Seit 2018 zählen hierzu neben den Kommunen insbesondere auch Unternehmen, da das Fahrrad-Pendeln einen wichtigen Hebel für das Erreichen der Landesziele 2030 (20% Radverkehrsanteil) darstellt. Dafür bietet die RadKUL- TUR unterschiedliche Aktions-Module an, z.b. eine Fahrrad-Inspektion (RadCheck), ein Gewinnspiel (RadBingo) oder eine Pedelec-Testflotte. Auch die Teilnahme am STADTRADELN-Wettbewerb des Klima- Bündnis e.v. wird im Rahmen der RadKUL- TUR gefördert. Hierfür erhalten Arbeitgeber Services zur internen Kommunikation der Aktion. Das Problem: Die Radverkehrsförderung (geschweige denn die Radverkehrskommunikation) hängt oft an einer oder wenigen Personen, die sich zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben oder sogar in ihrer NVBW Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbh Ansprechpartner: Sandra Holte Projekthomepage: Freizeit darum kümmern. Darunter leidet nicht zuletzt auch die interne Werbung für das STADTRADELN. Ziel des Projekts war es daher, die Bewerbung des STADTRA- DELNS in Unternehmen einfacher und gleichzeitig professioneller zu machen, damit möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Aktion teilnehmen. Die Herausforderung: Die Ansprechpartner in den Unternehmen sollten ohne grafische Kenntnisse, zusätzliche Software oder fremde Hilfe klarkommen und trotzdem individuelle Informationen wie den Team-Namen, das Datum oder das eigene Logo auf dem Plakat unterbringen können. Gleichzeitig sollte die Lösung skalierbar sein, sodass möglichst viele Unternehmen davon profitieren können. Die Lösung: Ein Online-Tool, das nach den Vorgaben der Initiative RadKULTUR gestaltete Plakate auf Knopfdruck generiert und den Nutzern dabei Raum für individuelle Angaben lässt. Das Ergebnis: Obwohl erst am 17. Juni nach dem offiziellen Start des STADT- RADELNS 2020 einsatzbereit, nutzten bereits 258 Arbeitgeber in Baden-Württemberg den Service, darunter namhafte Unternehmen wie Zalando, Trumpf, EnBW oder die Robert Bosch Stiftung. Auch 100 Kommunen machten von der Möglichkeit Gebrauch, Plakate für ihre Bürgerinnen und Bürger zu erstellen. 107 Unterstützung von Unternehmen und Kommunen bei der internen Radverkehrskommunikation 2020: 358 beteiligte Unternehmen und Kommunen, neuer Rekord beim STADTRADELN in Baden-Württemberg Initiative RadKULTUR Baden-Württemberg Abgeschlossenes Projekt Juni bis Oktober 2020, Fortsetzung in 2021 Mit dem RadKULTUR Plakat-Generator innerhalb weniger Minuten individuelle Plakate erstellen und downloaden. Bisher mussten Kommunen und Unternehmen Plakate für Fahrrad-Aktionen wie etwa das STADTRADELN selbst gestalten/gestalten lassen. Nun können sie individuelle Informationen wie Logo, Datum oder Team-Name über das Webformular des RadKUL- TUR Plakat-Generators eingeben. Eine Live-Vorschau zeigt das individualisierte Plakat, das als Druckdatei in der gewünschten Größe heruntergeladen werden kann. 185

186 RADKULTUR PLAKAT-GENERATOR 107 Der Ausblick: Beflügelt vom Erfolg des RadKULTUR Plakat-Generators werden nun nach und nach auch die anderen Aktionsmodule der Initiative in den Generator integriert. Zukünftig werden demnach Kommunen und Unternehmen nicht nur für das STADTRADELN, sondern auch für Rad- Checks, Pedelec-Testflotten und weitere Aktionen Plakate und weitere Werbemittel schnell und einfach online erstellen können. Warum der Deutsche Fahrradpreis? Der RadKULTUR Plakat-Generator ist für viele AnsprechpartnerInnen in Unternehmen und Kommunen die Antwort auf die Frage, wie sie Aktionen zur Radverkehrsförderung effizient und wirkungsvoll kommunizieren können. Dank der einfachen Handhabung wirkt er als digitaler Katalysator für die Radverkehrskommunikation in Baden-Württemberg und vielleicht bald auch darüber hinaus. 186

187 BIKE2BER 2018 wechselte ich vom FRA Flughafen zum BER. Ich wählte einen Wohnort nah am Flughafen, um jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit fahren zu können. Leider gab es weder genügend Radwege noch Beschilderungen zum BER (Ausgangssituation) und so radelte ich im Bereich Waltersdorf aus Versehen direkt auf die Stadtautobahn. An diesem Morgen beschloss ich: Es musste sich was ändern! Nach etwas Grübeln gründete ich bike2ber.de. Ich wollte allen Pendlern und Freizeitradlern in der Region eine landkreisübergreifende Übersicht von sicheren Radtouren zum/um den BER anbieten (Idee) und das Ganze legal, kostenlos und ohne Registrierung zum Downloaden verfügbar machen (Ziel). Sechs Monate dauerte es, bis ich alle Routen mit GPS getracked hatte und online stellen konnte. Ich informierte im Juli 2019 die Umlandabteilung des BER über das Projekt. Kurz darauf wurde BIKE2BER (B2B) die offizielle Radkarte des Flughafens. Das Dialogforum in Schönefeld (Versammlung aller Anrainergemeinden) lud mich im Herbst 2019 zu einem B2B Vortrag in den Verkehrsausschuss ein und kurz darauf wurden die Routen auch vom Kreisentwicklungsamt in Königs Wusterhausen (KW) als offizielle Radtouren im LK Dahme-Spreewald (LDS) anerkannt. Es begann eine aktive Pressearbeit mit Tagesspiegel, MAZ und Marius Langas Ansprechpartner: Marius Langas Projekthomepage: bike2ber.de RBB. Ab September 2019 starteten erste Open Street Projekte mit der Gemeinde Zeuthen und B2B. Ende 2019 beschloss das Kreisentwicklungsamt in KW meine Radtouren mit dem B2B Logo in LDS auszuschildern. Auch der Flughafen gab die Erlaubnis auf dem Gelände des BER auszuschildern (absoluter Oberhammer). Nun gab es erstmals durchgängig ausgeschilderte Radrouten, die Pendler und Freizeitradler zum Terminal führen (wichtigster Aspekt) startete ich eine Kooperation mit dem 45über null Café, dieses befindet sich direkt im Abflug der Runway25L. Ich gründete im Mai 2020 die BER-erfahren Radtour, die am Café startet und am BER endet. Diese geführte Tour ist online über BER-erfahren.de buchbar und fester Teil des B2B Projekts. Schwerpunkt der Tour: BER, Natur, Region und Radverkehr. Innerhalb von vier Monaten buchten über 200 Radfahrer die Tour. Firmen nutzen das Projekt für Team Buildings. Ab Frühling 2021 haben alle Rettungskräfte am BER die Möglichkeit, eine spezielle Tour als freiwillige Weiterbildung (Geografie, Drohnensichtung...) zu nutzen. Die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB) listete die BER-erfahren Tour im Sommer 2020 als POI Portal Im Sommer installierte ich ein QR-Code-System an der Südseite des BER. Im September führte ich die Sommerradtour der TH Wildau mit Vertretern des BMVI. BIKE2BER liefert aktiv Input und Projektideen für den kommenden Studiengang Radverkehr. B2B hat den DFP verdient, weil es das erste ernst gemeinte Flughafen-Radprojekt in Deutschland ist, das Flughafen, Politik, Pendler, Touristen und Reisende direkt anspricht (Besonderheit). Bei neun der 14 größten Flughäfen in Deutschland wird bei Anreise das Fahrrad noch nicht einmal erwähnt. Das B2B Konzept könnte ein deutschlandweites Modell zur Radverkehrsentwicklung an Flughäfen werden. 108 Flughafen und Radverkehr überregional zusammenführen Informative Website / Beschilderung BIKE2BER Routen (LK Dahme- Spreewald und BER) / BER-erfahren Radtour Eigenfinanzierung und Gewinne der BER-erfahren Radtour Projektplan in Ausarbeitung Seit April 2019 bis heute BIKE2BER ist das erste Radprojekt in Deutschland, das gezielt Radverkehr, Flughafen und Tourismus miteinander verbindet. BIKE2BER vernetzt Politik, Flughafengesellschaft, Tourismusverbände und Bildungseinrichtungen, um alle Facetten des Radverkehrs am Flughafen abzudecken: - landkreisübergreifende Übersicht der Radrouten (Pendler) - Fördermaßnahmen durch den Kreis (innovative Projekte) - Entwicklung von touristischen Angeboten am Flughafen (Freizeitradler) - Austausch von Daten und Erfahrung (TH Wildau) 187

188 DIGITALISIERTE RADTOUREN IN CORONA-ZEITEN 109 Ermöglichen von Radtouren in der Corona-Zeit durch Erfassung und Digitalisierung von Touren Sieben Themen-Radtouren (im letzten halben Jahr definiert, erarbeitet und digitalisiert) Ausgangslage Die Vier-Täler-Stadt Plettenberg im Sauerland mit Bewohnern verfügt über Radwege entlang der vier Flüsse. Da es keine ausgeschilderten Radtouren gibt, können Gelegenheitsradler die schönen Radstrecken nicht erkennen und haben nur die Möglichkeit, die gewöhnlichen Radwege hin- und herzufahren. Zur Corona-Zeit ist es dem ADFC nicht möglich, geführte Touren anzubieten. Die Plettenberger KulTour GmbH möchte den Tourismus und Breitensport fördern. ADFC Plettenberg und Plettenberger KulTour GmbH Ziele Tour-Angebote mit begrenzten Mitteln einer Kleinstadt schaffen. Die Touren sollen mit Navi auf dem Handy gefahren werden können. Großer Fahrspaß, Bewegung und Freizeitgestaltung unter Berücksichtigung der Corona-Schutzverordnung. Die Touren sollen die Attraktivität des Radfahrens für breite Bevölkerungsschichten mit unterschiedlichen Interessen erschließen. Geringe Kosten durch Nutzung der vorhandenen Infrastruktur. Vorgehensweise Die Plettenberger KulTour GmbH und der Ansprechpartner: Sylvia Eick (Plettenberger KulTour GmbH) und Sebastian Rittner (Sprecher ADFC Pbg) Projekthomepage: keine Angabe 250, ehrenamtlich: km Rad fahren, 200 Stunden Planung Projekt in Ausarbeitung Anfang April 2020 bis Ende Februar 2021 Die Sauerländer Kleinstadt Plettenberg verfügt über Radwege und Anliegerstraßen, auf denen Fahrradverkehr möglich ist. Rundtouren sind bisher unbekannt. Projektziel ist die digitale Entwicklung von Radtouren, die in der Corona-Zeit alleine oder in kleinen Gruppen mit Navigation auf dem Handy gefahren werden können. Bisher sind sieben Touren unterschiedlicher Thematiken und Längen erfasst und digitalisiert. Alle Touren werden in Rad-Apps angelegt und über Social Media und Flyer beworben. 188

189 DIGITALISIERTE RADTOUREN IN CORONA-ZEITEN ADFC haben zusammen eine Anzahl thematisch höchst unterschiedlicher Touren erarbeitet. Von der kurzen Feierabendund Trainingstour bis zur Tagestour sowie kulinarische, geschichtliche Touren und eine Freizeittour mit Burgen und Schlössern. Dabei werden Radwege und ausgesuchte Anliegerstraßen zu Rundtouren verbunden. Die Tourenverläufe wurden digitalisiert und Bilder der Highlights erstellt. Aktuell werden die Touren in die Apps eingearbeitet. Für jede Tour wird je App ein QR-Code erstellt. Nach dem Scannen per Handy kann die Tour angesehen und sofort gefahren werden. Die Apps haben Navis, die die Radler auf der gesamten Tour führen. Die Touren werden ab Februar in den sozialen Medien inkl. Zeitung kommuniziert. Es werden Flyer von jeder Tour erstellt. Ergebnis 75% des Projekts sind fertig: Eis- und Cafétour Einkehrtour mit Cafés und Eiscafés. Tour ist digitalisiert, QR-Codes sind erstellt. Tour in Apps angelegt. Flyer ist erstellt. Zwei Bergziegentouren Steile, kurze Trainingsrouten mit der Möglichkeit des Wettrennens auf zwei Strecken (Tourenrad und Mountainbike). Touren sind digitalisiert, QR-Codes sind erstellt. Touren in Apps angelegt. Flyer ist erstellt. Zwei Geschichtstouren Plettenbergs Geschichte auf zahlreichen kleinen Informationstafeln vor Ort erleben. Informationstafeln vorhanden. Touren sind digitalisiert. QR-Codes zum Teil erstellt. Touren in erster App angelegt, Anlegen in zweiter App in Arbeit. Ausblick: Es wird ein Fahrradverleih angestrebt (mit Beantragung einer Förderung). Mittelfristig: Handy-Audioguide der Sehenswürdigkeiten Stadt-Land-Fluss-Tour Große Tagestour mit Städten, Flüssen und Landschaft pur Tour ist digitalisiert, QR-Code ist erstellt. Tour in einer App angelegt, zweite App in Arbeit. Burgen und Schlösser Mittelgroße Radtour mit Blick auf traumhafte Landschaft sowie Flüsse, Schlösser, Burg- und Burgruine Tour ist digitalisiert, QR-Code ist erstellt. Tour in einer App angelegt, zweite App in Arbeit. Rennradtour, MTB-Tour Touren werden bis Sommer erstellt

190 BIKESIM TU Dresden und Cyface GmbH Ansprechpartner: Stefan Huber Projekthomepage: Die Förderung des Radverkehrs ist ein zentrales Mittel zur Erreichung eines umweltfreundlichen Verkehrssystems. Im Rahmen der Förderung besteht eine wesentliche Herausforderung für die Kommunen darin, die knappen Ressourcen möglichst effektiv einzusetzen. Um den Einsatz der Mittel priorisieren zu können, müssen Planer die Wirkung potenzieller Maßnahmen, wie zum Beispiel die Umgestaltung von Radverkehrsanlagen, abschätzen können. Dazu sind Modelle notwendig, die nicht nur viel Know-how, sondern auch finanzielle Kapazitäten erfordern, über die viele Kommunen nicht verfügen. Ziel des Projektes war es, ein auf wissenschaftlichen Methoden basierendes Routenwahlmodell des Radverkehrs zu entwickeln, das auf dem real beobachteten Verhalten von Radfahrenden basiert. Des Weiteren sollte eine intuitiv bedienbare Web-Anwendung entwickelt und umgesetzt werden, die es kommunalen Akteuren (PlanerInnen, Radverkehrsbeauftragten usw.) ermöglicht, Simulationen durchzuführen, um die Wirkung potenzieller Maßnahmen (z.b. Änderungen der Radverkehrsinfrastruktur) besser bewerten zu können. In der Studie sollten die Modelle zunächst für eine Pilotstadt implementiert und validiert werden. Für die Umsetzung wurde auf einen der TU Dresden vorliegenden GPS-Datensatz und offene Daten zurückgegriffen. Die GPS-Daten enthielten ca Fahrten von rund 100 Radfahrenden in Dresden. Die Routen wurden, basierend auf einem aktualisierten OSM-Verkehrsnetz, mit Eigenschaften versehen. So konnten sie mit nicht gewählten Alternativrouten, die zusätzlich erzeugt wurden, und deren Eigenschaften verglichen werden. Das resultierende Routenwahlmodell ergibt sich aus einer Multiplen Logistischen Regressionsanalyse (Modellschätzung mittels Maximum- Likelihood Estimation). Alle notwendigen Algorithmen und das Routenwahlmodell wurden in der Web-Anwendung bikesim implementiert. Die zentralen Ergebnisse der Studie sind a) die Ergebnisse der Analyse der Routenwahl und das Routenwahlmodell sowie b) die Web-Anwendung, die es kommunalen Akteuren ohne Vorkenntnisse ermöglicht, Radverkehrs-simulationen durchzuführen. Die Studie zeigt, dass die Routenwahl von diversen Faktoren abhängt (Steigung, Führungsform des Radverkehrs, Qualität der Oberfläche oder Geschwindigkeiten des motorisierten Verkehrs entlang einer Route) und das Open Data für die Simulation des Radverkehrs genutzt werden können. Das Simulationsmodell zeigt zudem eine hohe Güte (Genauigkeit von 88,6%) und ermöglicht somit eine realistische Simulation des Radverkehrs. Die Projektergebnisse unterstützen kommunale Akteure bei der Entscheidungsfindung im Planungsprozess substantiell, da Auswirkungen von Infrastrukturmaßnahmen abgeschätzt werden können. Es werden vor allem solche Kommunen unterstützt, die aufgrund knapper Ressourcen (finanziell, personell) und fehlender Expertise keine Modellierung gewährleisten können. Die verbesserte Planung kann zu starken Verbesserungen für die Radfahrenden und zu einem steigenden Anteil der Radfahrenden führen. 110 Entwicklung eines Web-Tools zur Prognose der Auslastung von Radverkehrsinfrastruktur Prototypisches Web-Tool zur Simulation der Routenwahl von Radfahrenden Gefördert durch den mfund des BMVI Projekt in Ausarbeitung November 2019 bis April 2021 Die im Rahmen der Machbarkeitsstudie entwickelte Web-App bikesim ermöglicht, Eigenschaften von Streckenabschnitten im Verkehrsnetz zu ändern und anschließend eine Radverkehrssimulation durchzuführen. So kann die Wirkung von Maßnahmen abgeschätzt und der Mitteleinsatz priorisiert werden. Das Projektergebnis kann ohne Expertise im Bereich Modellierung genutzt werden. Die Simulation basiert, im Gegensatz zu den meisten anderen Modellen, auf GPS- Daten des real beobachteten Routenwahlverhaltens. 190

191 DER BERLINER STRASSENCHECK STUDIE ZUR SUBJEKTIVEN SICHERHEIT IM RADVERKEHR 111 Ermittlung, welche Arten von Straßen verschiedene Verkehrsteilnehmer:innen als sicher empfunden haben Während die objektive Sicherheit von Radfahrenden bereits in vielen Studien untersucht wurde, gibt es zum subjektiven Sicherheitsempfinden bisher kaum Forschungsergebnisse. Das subjektive Sicherheitsempfinden ist aber für die Planung besonders relevant, wenn neue Zielgruppen auf das Fahrrad umsteigen sollen. Die Herausforderung bei der Untersuchung subjektiver Sicherheit ist es, ausreichend Bewertungen einer Situation zu erhalten und gleichzeitig die vielen möglichen Einflussfaktoren für das Sicherheitsempfinden detailliert abzubilden. Darüber hinaus werden in bisherigen Studien häufig in erster Linie Personen befragt, welche ohnehin regelmäßig Fahrrad fahren. Als Konsequenz sind die Daten häufig nur für die Nutzergruppe aktive Radfahrende repräsentativ. FixMyCity GmbH Um diese Herausforderungen anzugehen wurde eine Systematik entwickelt, die über Infrastrukturvarianten für Radfahrende mittels 3D-Renderings darstellbar macht. In der Auswertung konnten damit die verschiedenen Merkmalsausprägungen wie unterschiedliche Führungsformen, Radwegebreiten, Trennungsarten und verkehrliche Situationen detailliert analysiert werden. Durch die Kooperation mit dem Tagesspiegel Berlin und die gezielte Kommunikationsstrategie konnte eine Teilnehmendenzahl von über erreicht werden. Die Umfrage ist damit die bisher größte dieser Art in Deutschland. Um ebenfalls die Perspektiven der Autofahrenden und der zu Fuß Gehenden abzufragen, wurden zusätzlich über Situationen aus deren Perspektiven darge- Ansprechpartner: Heiko Rintelen Projekthomepage: Bauliche Trennung und farbliche Markierung empfinden sowohl Autoals auch Radfahrer:innen als sicher. Finanzierung über den NRVP und die Stadt Berlin Abgeschlossenes Projekt Seit 2. Dezember 2019 fortlaufend, erste Ergebnisse veröffentlicht am 6. Juli 2020 Mit dem Projekt Straßencheck wurde in Kooperation von FixMyCity und dem Tagesspiegel Berlin eine Erhebung zur subjektiven Sicherheit von Radinfrastruktur durchgeführt. In der durch ein Expertenteam konzipierten Online-Umfrage wurden über Infrastrukturvarianten anhand von 3D-Fotos durch Teilnehmende bewertet. Mit der differenzierten Auswertung stehen der Radverkehrsplanung nun erstmals Informationen zur Verfügung, auf welchen Radwegen sich Radfahrende sicher fühlen. 191

192 DER BERLINER STRASSENCHECK STUDIE ZUR SUBJEKTIVEN SICHERHEIT IM RADVERKEHR 111 stellt und bewertet, diese Gruppen konnten außerdem über einen Perspektivwechsel aus Fahrradsicht Situationen bewerten, sodass es möglich war, viele Bewertungen aus Sicht der bisher nicht oder wenig Radfahrenden zu bekommen. Durch das Arbeiten mit Bildern von spezifischen Straßen-Szenarien konnte im Rahmen der Umfrage eine direkte Zuordnung vom subjektiven Sicherheitsempfinden in Bezug zu verschiedenen Infrastrukturen und deren Merkmalsausprägungen gemacht werden. Mittels Abfrage von Daten zum Verkehrsverhalten sowie demografischen Daten konnten diese subjektiven Empfindungen verschiedenen Bevölkerungs- und Verkehrsnutzendengruppen zugeordnet werden. Forschungsstand konnte die Aktualität der Umfrage sichergestellt werden. Die Umfrage hat hohe Aufmerksamkeit bekommen, so wurden die Ergebnisse in mehreren Online-Formaten und Fachpublikationen, wie z.b. Future Mobility Summit und Fahrradakademie AGFK-Symposium, vorgestellt und diskutiert. Auch international gab es große Resonanz und ausführliche Diskussionen zur Anwendung der Ergebnisse. Der Straßencheck wurde u.a. durch das Global Investigative Journalism Network in den Data Journalism Top 10 ausgezeichnet. Bei der Auswahl der Szenarien sollten Planungen von aktuellen RVA-Varianten berücksichtigt werden. Auf Grundlage der engen Abstimmung mit der Berliner Senatsverwaltung, der Durchführung von Fach-Workshops, des Einarbeitens von neuen Infrastrukturkonzepten und des Auseinandersetzens mit dem aktuellen 192

193 CITYWISE 112 Citywise ist eine mobile App für die lokale Fahrradcommunity, die zum Teilen von Highlights und Gefahren für Radfahrer*innen in der Kommune anregt. Citywise Nutzer*innen profitieren von dem gesammelten Wissen der Community und nutzen es, um die schönsten und sichersten Wege durch die Stadt zu finden. Zur Zielgruppe von Citywise zählen Fahrrad-Berufspendler*innen, Gelegenheitsfahrradfahrer*innen und Fahrradtourist*innen. Teilnehmenden Kommunen bietet die App die Möglichkeit, mehr über die Beschaffenheit ihrer Fahrradinfrastruktur aus Bürgersicht zu erfahren und diese Erkenntnisse in ihre Planung einfließen zu lassen. Citywise legt ein starkes Augenmerk auf die einfache Handhabung: Um einen Eintrag in Citywise zu teilen, muss lediglich ein Foto aufgenommen werden und dieses einer von fünf Kategorien zugeordnet werden: Citystar (Highlight), Gefahrstelle, Stellplatz, Radzubehör, Luftpumpe. Optional kann auch ein Erklärungstext hinzugefügt werden. Dieses einfache Konzept hat bereits 445 User zum Download der App bewegt und zu 218 aussagekräftigen Einträgen in der App geführt (Stand Januar 2021). Whysk GmbH in Absprache mit IT-Referat München Das Projekt wird gefördert durch das Apps4Muc Programm der Landeshauptstadt München. Die bayerische Landeshauptstadt sieht in der App ein gelungenes Angebot für ihre Fahrrad fahrenden Bürger*innen. Bei Citywise steht der Open-Data-Grundsatz im Vordergrund: Einträge aus der App werden über eine offene Datenschnittstelle dauerhaft kostenfrei zur Verfügung gestellt. So können die Verwaltung wie auch die Community die Daten für ihre Analysen verwenden. Die App ist so konzipiert, dass Citywise mit geringen Kosten auch auf andere Kommunen übertragbar ist. Citywise war in 2020 bei mehreren öffentlichen Veranstaltungen vertreten, um sich der Münchner Fahrrad-Community vorzustellen. Etwa auf dem Open Data Day 2020 und dem digitalen Open Goverment Tag Das IT-Referat der Landeshauptstadt München hat in seinem Online-Blog einen Artikel zu Citywise veröffentlicht. Weitere Informationen zum Projekt können außerdem der Citywise Facebook-Seite und dem Citywise Twitter-Kanal entnommen werden Ansprechpartner: Martin Kummann, Geschäftsführer Whysk GmbH Projekthomepage: Citywise ist eine mobile App zum Teilen von Highlights und Gefahrstellen für Radler*innen in der Kommune. 445 User*innen, 218 geteilte Einträge (Stand Januar 2021). Teilnahmeinteresse weiterer Kommunen ist vorhanden. Mittel der Landeshauptstadt München (Apps4Muc) Projekt in Ausarbeitung Entwicklungsbeginn: November 2019, Go-Live der Apps (Android und ios): März Fortlaufend Citywise ist eine mobile App für die lokale Fahrradcommunity, die zum Teilen von Highlights und Gefahrstellen für Radfahrer*innen in der eigenen Kommune anregt. So wird die Teilhabe von Bürger*innen an der Mobilitätsentwicklung ihrer Kommune gefördert und eine Open-Source-Datengrundlage für behördliche Mobilitätsplaner geschaffen. Das Citywise Partnerprogramm ermöglicht es weiteren Landkreisen und Städten, die Citywise App in ihrer Kommune verfügbar zu machen. 193

194 RAUF AUF S RAD Der Regionalverband Großraum Braunschweig ist Initiator eines Arbeitskreises Radmobilität (AK Rad), in dem Fahrradbeauftragte der Städte und Landkreise, Tourismusverbände, Vertreter von ADFC, Radinitiativen, Wirtschaftsförderung, Verkehrsplanung, Stadtmarketing und radverkehrspolitische Sprecher versammelt sind. Er dient der Vernetzung aller Radmobilitätsaktivitäten im Verbandsgebiet. Das Verbandsgebiet mit 1,13 Mio. Menschen auf km² besteht aus den Städten Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie den Landkreisen Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel. In dem AK Rad wurden Kriterien für die Fördermittelvergabe definiert. Das daraus entstandene Konzept sieht vor, Veranstaltungen, Ideen und Projekte rund um das Fahrrad mit regionaler Strahlkraft finanziell zu unterstützen. Auf der Internetseite des Regionalverbandes, in den regionalen Print- und Online- Regionalverband Großraum Braunschweig Medien und in s an verschiedene Verteiler wurde der Fördermittelaufruf kommuniziert. Auf der Internetseite des Regionalverbands und des Radportals standen der Projektantrag und Informationsmaterial zur Vorgehensweise, Bewertung und Auswahl bereit. Fristgerecht eingereichte Projekte wurden von der Verbandsverwaltung nach dem vom AK Rad erarbeiteten Kriterienkatalog bewertet. Die ausgewählten Projekte erhielten zügig ihre Zuwendungsbescheide, um mit den Projekten zeitnah starten zu können. Vertreter des Regionalverbandes waren oftmals Gäste oder Teilnehmer dieser Projekte und konnten sich so vor Ort von den Ergebnissen überzeugen. Am Jahresende füllten die Programm-Teilnehmer einen Evaluationsfragebogen aus. Erstmalig wurde Rauf auf s Rad 2019 aufgelegt. Die geförderten zehn Projekte mit mehreren Tausend Teilnehmern sind alle sehr erfolgreich umgesetzt worden. Die Projekte aus 2020 konnten coronabedingt nur teilweise stattfinden. Die realisierten sechs Projekte verzeichneten ebenfalls hohen Zuspruch. Insgesamt war ein hohes Maß an Engagement und Vielfalt zu erkennen. Gerade Projekte auf ehrenamtlicher Basis konnten häufig erst durch die Finanzierung verwirklicht bzw. in professionellerer Weise konzipiert werden. Besonders zu erwähnen ist die bunte Palette der eingereichten Aktionen und Projekte, hier eine kleine Auswahl: Poolnudel- Abstands-Aktion des ADFC Braunschweig; Ansprechpartner: Gundula van Haßelt gundula.vanhasselt@regionalverband-braunschweig.de Projekthomepage: ; Der Regionalverband verfolgt mit dem Förderprogramm eine Stärkung der regionalen Radmobilität. Insgesamt wurden 30 Projekte eingereicht und davon 20 mit insgesamt rd gefördert. Das jährliche Fördervolumen beträgt Projektplan in Ausarbeitung 2019 und 2020, auch für 2021 vorgesehen Das Förderprogramm Rauf aufs Rad bildet die Vielfältigkeit der Radmobilität in der Region ab und unterstützt die unterschiedlichsten Fahrrad-Projekte bei ihrer Realisierung bzw. lässt Projekte entstehen, die es sonst so nicht gegeben hätte. Wichtig ist dabei die Verknüpfung der Aktivitäten über Kommunalgrenzen hinaus. Die Projekte können sowohl von privaten Ehrenamtlichen als auch von Initiativen oder Kommunen initiiert sein. Ein derartiges Förderprogramm gibt es sonst in der Region nicht. 194

195 RAUF AUF S RAD 113 die Mitfinanzierung eines Knotenpunktsystems im Raum Sassenburg oder einer App für Radtouren im Elm; Unterstützung von Radtouren für Menschen mit Migrationshintergrund oder der Landfrauen in Salzgitter. Ebenso war der Regionalverband Partner großangelegter Veranstaltungen wie der Landpartie 2019 rund um Wolfenbüttel. Diese Vielfältigkeit der Unterstützung, die davon ausgehenden Impulse in die ganze Region und die Förderung des bürgerlichen Engagements sind mit diesem Programm geglückt. Der große Erfolg gleich im ersten Jahr hat den Verband motiviert, daraus ein dauerhaftes Angebot für die Region zu machen. Damit hat die Region einen wichtigen Motor für den weiteren Ausbau der Radmobilität erhalten. 195

196 DARMSTADT FÄHRT RAD 114 Build it and they will come! Das Credo der internationalen Radverkehrscommunity bringt auf den Punkt: Eine gute Infrastruktur für den Radverkehr ist essenziell für die Akzeptanz des Fahrrads als Verkehrsmittel. Sind Radverkehrsanlagen sicher und einfach, dann werden sie auch mehr genutzt. Gibt es ein ausreichendes Angebot von exklusiver Fläche für den Radverkehr, so gibt es auch weniger Konflikte mit Verkehrsteilnehmern anderer Verkehrsmittel. So sieht es auch die Initiative Darmstadt fährt Rad. Mit einem guten Radwegenetz fängt alles an. Gute Radverkehrsplanung beschäftigt sich mit den Bedürfnissen von Menschen auf Fahrrädern, mit deren Ansprüchen an Komfort, Verständlichkeit, Benutzbarkeit und subjektiver Sicherheit. Darmstadt fährt Rad inspiriert mit den fahrradpolitischen Ansätzen der Dänen und Niederländer, die es erreicht haben, durch konsequenten Umbau der Infrastruktur den Radverkehrsanteil im Modal Split drastisch zu erhöhen. Timm Schwendy Ansprechpartner: Timm Schwendy Projekthomepage: Darmstadt fährt Rad sammelt die neuesten internationalen Innovationen zum Thema und versucht Ideen anhand von Planungsbeispielen vor allem auf deutsche Straßen zu übertragen. Darmstadt fährt Rad stellt komplexe Themen im Straßenverkehr wie beispielsweise Knotenpunkte und deren unterschiedliche Designs verständlich dar und illustriert diese mit ansprechender Grafik. Die Initiative hilft mit bei der Entwicklung von Radverkehrsanlagen. So hat sie z.b intensiv mitgewirkt bei der Errichtung der ersten Darmstädter Protected Bikelane. (siehe Foto). Weitere Projekte folgen und 2020 hat Darmstadt fährt Rad ein umfangreiches Bestandsaufmaß des Zustandes des städtischen Radverkehrsnetzes veröffentlicht, das der Stadt bei der Entwicklung der Netzplanung hilft. Die Initiative sensibilisiert für Schwachstellen in der Verkehrsforschung und macht auf Missstände bei der Radverkehrsplanung aufmerksam. Dabei werden sowohl die rechtlichen und planerischen Aspekte beleuchtet als auch die sozialen. Darmstadt fährt Rad zeigt, dass mehr Menschen Rad fahren, wenn eine integrierende Infrastruktur angeboten wird. Information, Anregung und Zukunftsvision für lebenswertere Orte und für eine gute Radverkehrsinfrastruktur Anregung, Beratung und Beteiligung an verschiedenen Radverkehrsprojekten in Darmstadt Eigenmittel Projektplan in Ausarbeitung Seit Januar 2017 fortlaufend Darmstadt fährt Rad ist Information, Anregung und Zukunftsvision für lebenswertere Städte und Kommunen. Die Initiative ist hervorgegangen durch den Radentscheid Darmstadt und war intensiv daran beteiligt, dass in Darmstadt einige gute Projekte für den Radverkehr umgesetzt wurden und noch werden. Darmstadt fährt Rad richtet sich auch an Planer, die Lust darauf haben, bessere Orte zu gestalten. Für Radfahrende, für solche, die es werden wollen, und für alle anderen. 196

197 DARMSTADT FÄHRT RAD 114 Es geht der Initiative darum, Ängste vor Veränderung zu nehmen. Es geht darum, zu zeigen, dass das Fahrrad ein sehr cleveres Verkehrsmittel ist, das eine ganze Menge städtischer Probleme lösen kann, wenn es dafür eine Infrastruktur bekommt, die nah am Menschen entwickelt wurde von Planungsteams mit interdisziplinärem Ansatz. Das Fahrrad kann helfen, unsere Wohnorte lebenswerter zu gestalten. Wohnorte für die, die heute noch nicht Rad fahren, für die, die es niemals tun würden, und natürlich für die, die schon immer auf dem Sattel sitzen. 197

198 SIMRA: SICHERHEIT IM RADVERKEHR 115 Jeden Tag kommt es tausendfach zu gefährlichen Situationen im Radverkehr. Nachweislich ist es insbesondere die subjektive Sicherheit, die viele Menschen davon abhält, aufs Rad umzusteigen. Hier setzt das Projekt SimRa an: Wir sammeln mit klarem Fokus auf Privacy unserer Nutzenden Daten darüber, wo es für Radfahrende zu Gefahrenhäufungen kommt, welcher Art diese sind, ob diese zeitlich oder lokal gehäuft auftreten und wo sich die Hauptverkehrsflüsse auf dem Rad bewegen. Hierfür wurde im Projekt eine Smartphone-App entwickelt, die mittels GPS Fahrtrouten aufzeichnet und dabei Beschleunigungssensoren zum Detektieren von Gefahrensituationen nutzt bspw. plötzliches Bremsen, Ausweichen oder gar einen Sturz. Im Anschluss an die Fahrt werden Radfahrende gebeten, diese detektierten Gefahrensituationen zu kategorisieren und zu annotieren. Dabei haben unsere Nutzenden zu jedem Zeitpunkt die volle Kontrolle über ihre Daten. Mit diesen Daten ist es möglich, einen umfassenden Überblick über Radverkehr und dabei auftretende Gefahrensituationen zu gewinnen. Zusätzlich können ungünstige Verkehrsflüsse oder Ampelschaltungen erkannt und optimiert werden, sodass die Fahrradnutzung mittelfristig attraktiver und sicherer wird. Die im Projekt gewonnenen Daten werden gemeinsam mit Partnern aus anderen Fachbereichen wie bspw. Stadt- und Regionalplanung, aber auch unter Einbeziehung interessierter Bürger ausgewertet. Ziel ist dabei, die Sicherheitssituation zu verbessern. Dies kann bspw. in Zusammenarbeit mit Verkehrsverwaltungen, die erstmals detaillierte Daten über Beinaheunfälle erhalten, geschehen, wir arbeiten jedoch auch daran, bei der Routenplanung à la Google Maps auch die Sicherheit der Strecke berücksichtigen zu können oder Radfahrende zu warnen, wenn sie sich Gefahrenschwerpunkten nähern. Ursprünglich für Berlin gedacht, stieß das Projekt bereits kurz nach seinem Start im März 2019 auf großes öffentliches und mediales Interesse, sodass wir mittlerweile 13 Ablegerregionen in Deutschland und der Schweiz haben (in Kürze folgen ganz Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz), für die wir die App ebenfalls bereitstellen und Daten vorauswerten. TU Berlin und Einstein Center Digital Future, Fachgebiet Mobile Cloud Computing Ansprechpartner: David Bermbach Projekthomepage: Aufzeichnen von Fahrtrouten und Beinaheunfällen im Radverkehr, um die Sicherheit zu verbessern Circa aufgezeichnete Fahrten in Berlin, erster Überblick über Gefahrenschwerpunkte TU Berlin, Citizen-Science-Initiative Ausgesetztes Projekt Projektstart im September 2018, Veröffentlichung der App im März 2019 In SimRa sammeln wir mithilfe einer Smartphone-App Informationen über Beinaheunfälle im Radverkehr, um mit diesem Wissen den Verkehrsplanern zu ermöglichen, zielgerichtet das Radfahren sicherer zu machen. Die App nutzt die Beschleunigungssensoren, um eine Vorerkennung von Beinaheunfällen zu machen, die Nutzer im Anschluss an die Fahrt dann annotieren können. Alle Daten werden in Rohform und ausgewertet veröffentlicht (Open Data, Open Science) und das Projektteam achtet akribisch auf Privacy. 198

199 SIMRA: SICHERHEIT IM RADVERKEHR 115 Alle Daten werden, sobald pro Region genug teilnehmen, um Daten privacykonform veröffentlichen zu können, als Open Data frei zur Verfügung gestellt, ebenso sind alle Auswertungsergebnisse und der Source Code sämtlicher Softwareartefakte des Projekts frei verfügbar. Insgesamt haben wir in Berlin als der größten Region bereits rund Fahrten aufgezeichnet, die übrigen Regionen kommen gemeinsam auf ca Fahrten. Hierauf basierend haben wir im August 2020 bereits eine erste ausführliche Analyse von Gefahrenschwerpunkten in Berlin veröffentlicht (simra-project.github.io). Wir sollten den Preis gewinnen, um dem Thema Beinaheunfälle mehr Aufmerksamkeit zu geben. Das Preisgeld würde es uns ermöglichen, die IT-Infrastruktur über die Projektdauer hinaus zu betreiben, und auch dabei helfen, das Projekt deutschlandweit auszuweiten. 199

200 DIGITALER DIALOG ZU RADSCHNELLVERBINDUNGEN 116 GB infravelo GmbH Ansprechpartner: Thomas Stock Projekthomepage: km Radschnellverbindungen (RSV) das ist das Ziel für Berlin. Auf diesen Wegen können Radfahrer*innen zukünftig zügig und umweltfreundlich große Distanzen in Berlin zurücklegen. Eine RSV wird damit eine attraktive Alternative zum Auto, da man hier vergleichbare Distanzen sicher und genauso schnell mit dem Rad zurücklegen kann. Es handelt sich also um ein umfangreiches Vorhaben der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) in einer bereits eng bebauten Stadt. Im Zuge der Grundlagenarbeiten mit Machbarkeitsuntersuchungen (MU) werden deshalb Bürger*innen Anwohner*innen, Interessierte und ggf. Betroffene frühzeitig beteiligt. Die Entwicklung, die Planung und der Bau der RSV wurde von der SenUVK an GB infravelo GmbH übertragen. Die ersten acht Dialog- und Informationsveranstaltungen zur Vorstellung der Routenvarianten gegenüber der Öffentlichkeit konnten von 2019 bis zum Frühjahr 2020 als Vor-Ort-Veranstaltungen organisiert werden. Mit Beginn der Covid-19-Pandemie stand infravelo vor der Herausforderung, den Dialog mit den Bürger*innen in einem neuen Format zu etablieren. Ein Aufschieben der Beteiligung hätte den Projektfortschritt gefährdet und sollte vermieden werden. Das Veranstaltungsformat wurde aufgrund der Kontaktbeschränkungen neu konzipiert und in den digitalen Raum verlegt. Zugangsbeschränkungen oder Anmeldehürden gab es keine. In einem Livestream auf YouTube wurden die ersten Zwischenergebnisse der laufenden MU vorgestellt. Über die digitale Beteiligungsanwendung Mentimeter konnten sich alle Teilnehmenden an Abstimmungen beteiligen und konkrete Fragen an die Fachplanung stellen. Auch wurden die Teilnehmenden nach Präferenzen befragt, sie konnten beispielsweise für favorisierte Routenvarianten votieren. Zwei Veranstaltungen wurden in diesem Format durchgeführt. Jeweils rund 130 Interessierte verfolgten am 18. und am 23. Juni die Livestreams. Mehr als die Hälfte beteiligte sich aktiv mit Fragen und Hinweisen zur Route. Diese Möglichkeit wurde mit jeweils weit über 50 eingehenden Fragen so gut angenommen, dass das Fachplanungsteam zunächst nur eine Auswahl beantworten konnte. Die übrigen Fragen wurden von infravelo ausgewertet und die Antworten auf der Website veröf- Umdenken im ersten Lockdown: Digitaler Echtzeitdialog in Zeiten der Pandemie Je über 50 Hinweise der Bürger*innen (qualitativ) und Votings zu Streckenpräferenzen (quantitativ) Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Abgeschlossenes Projekt Juni 2020 Der erste Lockdown 2020 zwang zum Umdenken: Ein neues Format zur Bürger*innenbeteiligung für die geplanten Radschnellverbindungen musste her, um die frühe Beteiligung weiter zu ermöglichen. Sie ist ein Meilenstein, denn Hinweise fließen frühzeitig in die Fachplanungen ein. Das Besondere war ein echter Austausch im Livestream. Über eine Software für Echtzeit-Feedback konnten sich alle Teilnehmenden beteiligen: Vorschläge und Abstimmungen wurdendirekt im Dialog aufgenommen und diskutiert. 200

201 DIGITALER DIALOG ZU RADSCHNELLVERBINDUNGEN 116 fentlicht. Die Livestreams stehen weiterhin online zur Verfügung. Die Vorstellung der RSV Mitte Tegel Spandau wurde mittlerweile über 700 Mal angeschaut: Anzahl der Teilnehmer*innen: keine Begrenzung; ohne Anmeldung Beteiligung via Einwahl über Smartphone oder Laptop, anonym Bekanntmachung: vorwiegend digital mit Flyer, Banner über Online-Kanäle, Einladungsmailings; Flyerauslage in Fahrradläden und über Presse Zielerreichung: Stimmungsbilder, Einschätzungen, Priorisierung der Teilnehmenden, Offene Vorschlagsrunden, Ergebnisse liegen in Echtzeit aufbereitet vor und konnten in den Veranstaltungen aufgegriffen werden Nachbereitung: PM, Antworten der Fachplanung; Dokumentation Moderation: TollerOrt, Hamburg 201

202 ZESPLUS INTERKOMMUNALES, DATENGESTÜTZTES RADVERKEHRSKONZEPT FÜR DIE GEMEINDEN ZEUTEN, EICHWALDE UND SCHULZENDORF 117 Entwicklung von Analyse-, Planungs- und Kommunikationstools in der interkommunalen Radverkehrsplanung Aktuell erarbeiten die ZES-Gemeinden (Zeuthen, Eichwalde und Schulzendorf) ein interkommunales, datengestütztes Radverkehrskonzept. Die Konzepterstellung greift Impulse aus der Bevölkerung auf und bindet Bürger:innen aktiv in die Planungsprozesse ein. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung und Erprobung innovativer digitaler Analyse-, Beteiligungs- und Planungstools. sukzessive eine datengestützte, interaktive, Open-Source-basierte (Web-)Plattform füllen ( So entsteht eine agile und partizipative Planungsplattform, welche Handlungsbedarfe veranschaulicht und den beteiligten Akteuren als konsensfördernde Diskussions- und Arbeitsgrundlage dient. Gleichzeitig bildet sie kontinuierlich die Planungsvarianten und Veränderungen des Bestands ab. Open-Source/Open-Data-basierte Analyse- und Planungsmethodik und erste webbasierte Themenkarten BMBF, im Rahmen der Mobilitäts- WerkStadt 2025 Projekt in Ausarbeitung Die effektive Stärkung des Alltagsradverkehrs erfordert ein gemeindeübergreifendes, attraktives und sicheres Wegenetz. Das Projekt untersucht deshalb, wie mit einer innovativen Planungsmethodik die notwendigen interkommunalen Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse initiiert und unterstützt werden können. Die dabei entwickelten Tools und Karten sollen Den Anfang bilden sogenannte Themenkarten. Zu bestimmten Themen fassen diese aus unterschiedlichen Datenquellen Informationen zusammen und werten sie aus. Zum Thema Sicherheit werden bspw. mittels Crowdsensing gewonnene Nutzerdaten, Ergebnisse analoger Beteiligungsformate und bereitgestellte Unfallzahlen kombiniert. Auf ähnliche Weise zeigen Gemeinde Eichwalde, in Kooperation mit Zeuthen und Schulzendorf sowie FixMyCity, TU Berlin und TH Wildau Ansprechpartner: Gemeinde Eichwalde, Bürgermeister Jörg Jenoch, Projektmanager Christoph Kollert Projekthomepage: Seit März 2020 fortlaufend Gemeinsam erstellen die Gemeinden Zeuthen, Eichwalde und Schulzendorf ein interkommunales, datengestütztes Radverkehrskonzept. Mit Praxispartnern entwickeln und erproben sie digitale Planungs- und Kommunikationstools. Diese unterstützen die systematische, datenbasierte Analyse des Planungsraums, interkommunale Abstimmungsprozesse und die partizipative Entwicklung des gemeindeübergreifenden Radverkehrskonzepts. Die Open-Data-basierte Herangehensweise lässt sich auf ähnliche Gebiete übertragen. 202

203 ZESPLUS INTERKOMMUNALES, DATENGESTÜTZTES RADVERKEHRSKONZEPT FÜR DIE GEMEINDEN ZEUTEN, EICHWALDE UND SCHULZENDORF statische Geodaten (d.h. räumliche Informationen zur vorhandenen Radinfrastruktur) in Verbindung mit Ergebnissen einer sensorbasierten Oberflächenbewertung, wo, sowohl mit als auch ohne, Infrastruktur komfortabel gefahren werden kann. Die Plattform ist so konzipiert, dass die Karten künftig automatisch generiert werden und die Methodik auf andere Kommunen (mit vergleichbarer Siedlungsstruktur) übertragen werden kann. Sie verschaffen so Einblicke in wichtige Aspekte des Radverkehrs und unterstützen die beteiligten Verwaltungen, Bürger:innen und Planer:innen bei der Koordination von Maßnahmen sowie bei der Konzeption des Radverkehrsnetzes. Ein Entwurf für ein Radverkehrsnetz wurde bereits von Bürger:innen erarbeitet. Dieser soll auf Grundlage der Themenkarten in einem Workshop überarbeitet und in die Plattform integriert werden. Eine weitere Karte soll geplante Maßnahmen und deren Umsetzungsstand darstellen. Beide Karten können laufend aktualisiert werden und bilden den Kern des agilen Radverkehrskonzept. Die Plattform unterstützt laufende Beteiligungs- und Planungsprozesse so adaptiv und transparent. Beispielsweise ermöglicht der Abgleich des Ist-Zustands mit dem Ziel-Zustand (Happy-Bike-Index) später das Monitoring der Umsetzung in den einzelnen Gemeinden. Der entwickelte Ansatz soll einen sozialen, institutionellen, infrastrukturellen Transformationsprozess initiieren und übertragbare Werkzeuge für die Entwicklung interkommunaler Radverkehrskonzepte für kleine und mittlere Kommunen bereitstellen

204 KIDICAL MASS AKTIONSWOCHENENDE 2020: PLATZ DA FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION! 118 Die Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung. Seit 2017 gibt es sie auch in Deutschland. Bei bunten Fahrraddemos erobern Radfahrende von 0 bis 99 Jahren die Straße. Das Format hat Kinder und nachhaltige Mobilität im Fokus und setzt sich für lebenswerte Städte ein. Am 19./20. September 2020 fand erstmals das Kidical Mass Aktionswochenende mit über Teilnehmenden in 104 Städten in ganz Deutschland und darüber hinaus statt. Die Kidical Mass Köln hat es initiiert und koordiniert. ADFC, Campact, Changing Cities, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, RADKOMM und VCD sind überregionale Unterstützer. Herzstück sind über 150 lokale Organisationen. Ein einzigartiges Netzwerk, dezentral, selbstorganisiert und gemeinsam stark. Die Radinfrastruktur ist für Kinder und Jugendliche sehr schlecht. Würde ich mein Kind allein Radfahren lassen? Die Frage wird durchweg mit Nein! beantwortet. Das Elterntaxi ist in aller Munde. Bewegungsradius und motorische Fähigkeiten von Kindern sinken. Dabei wollen sie Kidical Mass Köln Ansprechpartner: Simone Kraus & Steffen Brückner kontakt@kidicalmasskoeln.org Projekthomepage: eigenständig mobil sein. Dazu braucht es sichere Radwege. Politik und Verwaltung fehlt es an positiver Resonanz aus der breiten Bevölkerung. Die Kidical Mass hat die Vision, dass sich alle Kinder und Jugendlichen sicher und selbständig mit dem Fahrrad bewegen können. Platz da für die nächste Generation! lautet das Motto mit der Prämisse, dass kinderfreundliche Städte allen Menschen guttun. Zur Umsetzung der Vision verfolgt die Kidical Mass diese Ziele: Megaphon: Kindern eine Stimme im Verkehr geben, sie sichtbar machen, ihre Rechte einfordern Aha-Effekt: Über das Erleben alte Denkmuster aufbrechen Mobilisieren: Menschen generationsübergreifend, über die Radszene hinaus mobilisieren Veränderung: Druck auf Politik und Verwaltung ausüben, ihnen gleichzeitig den Rücken für zukunftsweisende, enkeltaugliche Entscheidungen stärken Kindern eine Stimme im Verkehr geben. Aha-Effekte erzeugen. Mobilisieren. Veränderungen anstoßen. Über Teilnehmende. 114 Fahrraddemos in 104 Städten. Netzwerk aus mehr als 150 Initiativen. Viel Ehrenamt, Spenden, projektbezogene Förderung Abgeschlossenes Projekt 19./20. September 2020 Beim Kidical Mass Aktionswochenende 2020: Platz da für die nächste Generation! haben über kleine und große Radfahrende in ganz Deutschland und darüber hinaus für fahrrad- und kinderfreundliche Städte demonstriert. Die Kidical Mass hat die Vision, dass sich Kinder und Jugendliche sicher und selbständig mit dem Fahrrad bewegen können. Sie gibt den Kindern eine Stimme im Verkehr, zeichnet ein positives Zukunftsbild, vernetzt und mobilisiert Alt und Jung über die Grenzen der Radszene hinaus. 204

205 KIDICAL MASS AKTIONSWOCHENENDE 2020: PLATZ DA FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION! Von Kusterdingen bis Berlin. Kleine und große Städte fühlen sich angesprochen. Alt und Jung. Eltern und Singles. Radentscheide, regionale Gruppen der großen Verbände, Privatleute und lokale Initiativen. Das Kidical Mass Aktionswochenende zeigt, dass sich ein enormer Anteil der Bevölkerung - nicht nur in den Großstädten - fahrradfreundliche Veränderungen wünscht und bereit ist, diese auf der Straße einzufordern. 118 Weitere Stärken: Train the trainer: Eigenständige Weiterentwicklung und Open Source: von 7 (2018) auf 114 Kidical Mass (2020) Regionale Resilienz: Das Format passt sich an regionale Gegebenheiten an, nutzt zugleich Schwung und Wissen der Masse Echo: Mehr als 300 Presseerwähnungen, Best Mobility Action 2020 (European Mobility Week) Positives Zukunftsbild: Fantastische Momentaufnahmen von fröhlichen Kindern auf Rädern Die Resonanz auf das Kidical Mass Aktionswochenende zeigt: Kinder sind unsere Zukunft. Das Fahrrad ist Zukunftsmobilität. Die Kidical Mass ist Sprachrohr, Vernetzerin und Lobby einer Generation, die ihre Zukunft selbst in die Hand nimmt: Die #FahrradGeneration! 205

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