Zehn Merkmale guten Unterrichts
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- Meike Bruhn
- vor 7 Jahren
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1 Zehn Merkmale guten Unterrichts 1. klare Strukturierung des Unterrichts (Prozess-, Ziel- und Inhaltsklarheit; Rollenklarheit, Absprache von Regeln, Ritualen und Freiräumen) 2. Hoher Anteil echter Lernzeit (durch gutes Zeitmanagement, Pünktlichkeit; Auslagerung von Organisationskram; Rhythmisierung des Tagesablaufs) 3. Lernförderliches Klima (durch gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme, Gerechtigkeit und Fürsorge) 4. inhaltliche Klarheit (durch Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Monitoring des Lernverlaufs, Plausibilität des thematischen Gangs, Klarheit und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung) 5. Sinnstiftendes Kommunizieren (durch Planungsbeteiligung, Gesprächskultur, Schülerkonferenzen, Lerntagebücher und Schülerfeedback) 6. Methodenvielfalt (Reichtum an Inszenierungstechniken; Vielfalt der Handlungsmuster; Variabilität der Verlaufsformen und Ausbalancierung der methodischen Großformen) 7. individuelles Fördern (durch Freiräume, Geduld und Zeit; durch innere Differenzierung und Integration; durch individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte Förderpläne; besondere Förderung von Schülern aus Risikogruppen) 8. Intelligentes Üben (durch Bewusstmachen von Lernstrategien, Passgenauigkeit der Übungsaufgaben, methodische Variation und Anwendungsbezüge) 9. Klare Leistungserwartungen (durch Passung und Transparenz) und klare Rückmeldungen (gerecht und zügig) 10. vorbereitete Umgebung (= verlässliche Ordnung, geschickte Raumregie, Bewegungsmöglichkeiten und Ästhetik der Raumgestaltung) Quelle Meyer, H auch veröffentlicht in LogIn 135, S. 15
2 Standardorientierte Unterrichtsentwicklung Herbert Loethe: Bildungsstandards Informatik Loethe gibt einige Vorschläge für Bildungsstandards in Informatik. Dabei unterteilt er diese in Inhalts-, Prozess- und Querstandards. Für die Informatik besonders wichtig sind die Prozessstandards.
3 Inhalts-Standards Wissen aus dem Bereich IT Wissen aus dem Fachgebiet (z.b. Schulfach) Kenntnisse zum freien Lernen und Arbeiten Kenntnisse zu Lehr- und Lernprogrammen Wissen über Organisationsstrukturen von Informations- und Kommunikationssystemen Prozess-Standards Interagieren mit Software und Wissensquellen Repräsentieren und Modellieren Kommunizieren in Teams und mit Teachware Erkennen und Anwenden von Bezügen Lösen von Aufgaben und Problemen Quelle: Schöder Querstandards - Überblick Lehrer entwerfen und motivieren die Entwicklung von Produkten ermutigen und unterstützen den Erwerb und die Anwendung von Vorstellungen und mentalen Modellen stellen Zeit und Möglichkeiten für aktives, exploratives Lernen zur Verfügung, ermutigen und unterstützen es gewöhnen Schüler an den begrifflichen Gebrauch von Software-Werkzeugen erzwingen eine gute Organisation des Lernens und Arbeitens von Schülern (organisationales Denken)
4 Planung 3.) fachliche Auseinandersetzung fachliche Struktur des Themas Wie komplex ist der Sachverhalt? Welcher Art ist die Sachsystematik (etwa logischer Zusammenhang, Kausaloder Wirkungszusammenhang)? In welchem größeren Zusammenhang steht der Sachverhalt? Unter welchen Teilaspekten ist er zu betrachten, wie hängen sie untereinander zusammen? fachliche Anforderungen des Lehrplans Wie läßt sich dieser Stoff als Gegenstand von Unterricht legitimieren? Wofür ist der Gegenstand repräsentativ? (z.b. für welchen bestimmten Sinnund Sachzusammenhang, für welches Phänomen, Prinzip, Gesetz, Problem oder Kriterium?) Welche Methode, Technik oder Haltung läßt sich in der Auseinandersetzung mit ihm gewinnen? Welche allgemeine erzieherische Bedeutung kommt ihm zu? Welchen konkreten "Gebrauchswert" kann dieser Gegenstand/ dieses Thema für die Schüler haben? Hier auch didaktische Auseinandersetzung 4.) didaktische Auseinandersetzung Wie ist der Gegenstand didaktisch zu reduzieren? Welcher (Teil-) Aspekt bzw. welche (Teil-) Aspekte sollen betrachtet werden? Wie ist die Auswahl der Aspekte zu begründen? Wie ist der Gegenstand zu elementarisieren? Wie läßt sich der Gegenstand zugänglich machen (im Hinblick auf den Erfahrungshorizont der Schüler, besondere Lernschwierigkeiten, Möglichkeiten der Veranschaulichung)? Welche Lernschritte ergeben sich aus der Planung? Welche Lernschritte müssen getan werden? In welche Abfolge sollen sie gebracht werden? Wo soll der Schwerpunkt liegen? Wie lange sollen die einzelnen Phasen dauern? Sollen die einzelnen Schritte des Lernprozesses den Schülern bewußt gemacht werden? Wie sollen sie bewußt gemacht werden? Können einzelnen Unterrichtsphasen Teillernziele zugeordnet werden? Wo ist der Unterricht sinnvoll abzuschließen, wenn sich der Unterrichtsplan in der vorgesehenen Zeit nicht verwirklichen läßt? Lassen sich bei Offenheit für Schüleraktivitäten und -reaktionen alternative Stundenverläufe planen? Welche Sozial- bzw. Aktionsformen sollen gewählt bzw. praktiziert werden? Welcher Art ist die Beziehung der intendierten Sozial- und Aktionsformen a) zu den Lernzielen, b) zum Entwicklungsstand der Schüler? Was kann von den Schülern, was mit den Schülern erarbeitet werden?
5 Sollen die Schüler selbständig arbeiten, einzeln oder in Gruppen? Wie wird die Gruppierung vorgenommen? Welche Unterrichtsformen sind den verschiedenen Phasen der Unterrichtseinheit angemessen? Kann Denkanstößen der Schüler nachgegangen, das Verfahren ggf. gewechselt, der Unterrichtsgang geändert werden? Wie kann auf unterschiedliche Schülerreaktionen bzw. -aktionen reagiert werden? Welche Methoden sollen eingesetzt werden? Begründung der Auswahl Für welche Medien entscheiden Sie sich? Begründung der Auswahl. Welche Formen der Ergebnissicherung sollen eingesetzt werden? Welche überprüfbaren Tätigkeiten der Schüler können zeigen, ob Kenntnisse, Einsichten oder Fertigkeiten erreicht worden sind? Welche Signale sind darüber hinaus zu beobachten, die zumindest mittelbar erkennen lassen, daß die Schüler einen Sachverhalt verstanden haben oder von einer Fragestellung betroffen sind? Ist eine immanente, eine phasenweise oder eine abschließende Lernerfolgskontrolle angebracht? Wie können die Teilziele überprüft werden? Wie soll die Wandtafel eingesetzt werden? Wie wird das Erarbeitete (Erkenntnisse, Fertigkeiten) festgehalten, geübt, vertieft, verknüpft? Wie lassen sich die Unterrichtsergebnisse für alle Schüler so weit sichern, daß sie eine gemeinsame Plattform für die Weiterarbeit bieten? Welche Hausaufgaben ergeben sich aus der Planung der Stunde? Welcher Art sind die intendierten Hausaufgaben, festigend, übend, vertiefend, ergänzend, weiterführend? Können die Schüler bei der Festlegung der Hausaufgaben beteiligt werden? Welche alternativen Hausaufgaben bieten sich an, falls die Stunde an einer anderen Stelle als der beabsichtigten geschlossen werden muß? Wie sollen Hausaufgaben verwertet werden? 5.) Lernziele Welche Lernziele sollen erreicht werden? Welches Stundenziel, verstanden als Grundintention der Stunde, ergibt sich aus den didaktischen Überlegungen? In welche konkreten Teillernziele läßt sich das übergeordnete Stundenziel aufgliedern? 6.) Verlaufsplan zu 6.) Die Unterrichtsphasen (Artikulation) Der methodische Grundrhythmus des Unterrichts: 1. Einstieg Motivation Orientierung 2. Erarbeitung Einarbeitung in den Sach-, Sinn-
6 und Problemzusammenhang 3. Sicherung Ergebnis? Perspektiven? Einüben und Anwenden Fließender Übergang der einzelnen Phasen Der Einstieg Unterscheidung: Stundeneinstieg und Einstieg in neues Unterrichtsthema Doppelfunktion: Motivation und Hinführung zum Thema Offener oder angeleiteter Einstieg Erste Impulse zugänglich für gesamte Klasse Formierung der Sinne Disziplinierungsfunktion Unmittelbare Hinführung zum Kern der Stunde Kriterien für einen guten Einstieg: 1) Orientierungsrahmen 2) zentrale Aspekte des Themas einführen 3) an Vorverständnis anknüpfen 4) Disziplinierung 5) handelnden Umgang erlauben Die Erarbeitung Einarbeitung in gestellte Lernaufgabe Funktionen: Aufbau von Sach- bzw. Fachkompetenz Entfaltung der Methodenkompetenz Förderung der sozialen und kommunikativen Kompetenz Kriterien für eine gute Erarbeitungsphase! Die Sicherung Thematisierung der Kernpunkte des Erlernten (kognitive Ergebnisse) Funktionen: Protokollierung und Dokumentation Auswertung und Kritik Ergänzung und Vervollständigung Korrektur und Ersatz Übung Veröffentlichung Leistungsbeurteilung Motivationsschub Kriterien für eine gelungene Ergebnissicherung: 1) Protokollierung und Dokumentation 2) Übung und Vertiefung 3) Kritische Bewertung und vernünftige Verständigung Das Üben: Bessere Erschließung des Lerngegenstandes
7 Herstellung von Motivation und Konzentration Übung als wiederkehrendes Element zwischen einzelnen Phasen
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