Selbstverständnis und Eignung des Übungsleiters
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- Rolf Kneller
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Bayerischer Leichtathletik-Verband e.v. Selbstverständnis und Eignung des Übungsleiters Ich werde Übungsleiter?
2 Gliederung 1. Betreuung heißt Verantwortung 2. Der Trainer als Pädagoge 3. Selbstverständnis 4. Motivation 5. Praktische Hinweise
3 Betreuung heißt Verantwortung Allgemeine Informationen Warum seid Ihr hier? Lehren wollen Lehren lernen Lehren können! Lehren heißt: jmd. etwas beibringen, vermitteln Lehren heißt nicht: verantwortungloses Vormachen und Vermitteln ungeprüfter und unvernünftiger Inhalte und Methoden Wir geben Euch das nötige Rüstzeug, dass Euch zu veranwortungsbewußtem Handeln befähigt und Euch zu ausgebildeten Fachmännern/-frauen macht.
4 Betreuung heißt Verantwortung Allgemeine Informationen Kreis schließt sich, indem durch EUCH das Kind/der Schüler: üben will die Übung lernt die Übung kann
5 Betreuung heißt Verantwortung Erwartungshaltung Was wird von Euch als Übungsleiter/Trainer gefordert? Anforderungen werden von außen (Gesellschaft, Eltern, Sportler, Verband) und von innen (eigene Motivation, Ziele, Möglichkeiten, Kompetenzen) gestellt. Wie definiert man einen erfolgreicher Trainer? Wie definiert sich ein erfolgreicher Trainer?
6 Betreuung heißt Verantwortung Erwartungshaltung Was muss ein Übungsleiter/Trainer alles sein? Manager Psychologe Pädagoge Mediziner (Gesundheit) Ernährungsberater Trainer (Planung, Durchführung, Kontrolle, Nachbereitung, Analyse des Trainings)
7 Der Trainer als Pädagoge Pädagogische Fähigkeiten
8 Der Trainer als Pädagoge Pädagogische Fähigkeiten 1. Expressive Fähigkeiten - Fähigkeit, seine Gedanken, Kenntnisse, Überzeugungen und Gefühle erfolgreich auszudrücken, d.h. mein Vorhaben gegenüber meiner Trainingsgruppe verständlich zu machen.
9 Der Trainer als Pädagoge Pädagogische Fähigkeiten 2. didaktische Fähigkeiten - Fähigkeit, die Trainingsinhalte und -methoden folgerichtig und effizient zu vermitteln.
10 Der Trainer als Pädagoge Pädagogische Fähigkeiten 3. Perzeptive Fähigkeit - Fähigkeit der Wahrnehmung; unter anderem, sich in den Sportler hineinzuversetzen
11 Der Trainer als Pädagoge Pädagogische Fähigkeiten 4. Akademische Fähigkeiten - fachliche Fähigkeiten und der ständige Prozess nach schöpferischer Vervollkommnung
12 5. Autorität Der Trainer als Pädagoge Pädagogische Fähigkeiten - Führungsqualität und Selbstbewusstsein
13 Der Trainer als Pädagoge Pädagogische Fähigkeiten 6. Kommunikative Fähigkeiten - Fähigkeit, normale Tätigkeitsbeziehungen im Trainingsprozess herzustellen und für alle Themen/Probleme offen (ansprechbar) zu sein.
14 7. Takt Der Trainer als Pädagoge Pädagogische Fähigkeiten - Fähigkeit, die Trainingsanforderungen maßvoll und situationsadäquat zu variieren.
15 Der Trainer als Pädagoge Pädagogische Fähigkeiten 8. Organisatorische Fähigkeiten - Fähigkeit, Zeit und Kraft effektiv und rationell einzusetzen und zu steuern
16 Der Trainer als Pädagoge 9. Aufmerksamkeit Pädagogische Fähigkeiten - Fähigkeit, sich zu konzentrieren und das Spektrum an Einflüssen auf das Training/die Trainingsgruppe stets aufmerksam zu beobachten.
17 Der Trainer als Pädagoge 10. Humor Pädagogische Fähigkeiten - - Aber nicht zum Narren machen lassen!
18 Der Trainer als Pädagoge Pädagogische Fähigkeiten 11. Konstruktive Fähigkeiten - Fähigkeit, in die Zukunft zu planen, Potenziale, Veranlagungen und Reserven zu erkennen.
19 Der Trainer als Pädagoge Pädagogische Fähigkeiten 12. Psycho-motorische Fähigkeiten - Fähigkeit, in einen individuellen Bewegungsmechanismus einzudringen, um ungünstige Faktoren zu erkennen und zu beheben sowie positive Merkmale zu verstärken.
20 Der Trainer als Pädagoge 13. Urteilsfähigkeit Pädagogische Fähigkeiten - Fehler und Hemmnisse schnell und präzise erkennen, analysieren und korrigieren. (Das bezieht sowohl eigene, als auch fremde Faktoren ein.)
21 Selbstverständnis Allgemeine Informationen Fragt Euch immer: Welchem Übungsleiter würdet Ihr Euer Kind anvertrauen? SELBSTVERSTÄNDNIS des Trainers/Übungsleiters
22 Selbstverständnis Selbstverständnis des Trainers Das Selbstverständnis eines Trainers/Übungsleiters ist durch Kompetenz und Erfahrung charakterisiert. Kompetenz erlernt man, Erfahrung hat/erlangt man.
23 Selbstverständnis Kompetenz Kompetenzbereiche: 1. Sozialkompetenz 2. Prozesskompetenz 3. Fachkompetenz
24 Selbstverständnis Sozialkompetenz SOZIALKOMPETENZ = Führung und Betreuung Kommunikation (Rhetorik, Dialog, Kritik, Feedback) auf/mit verschiedenen Ebenen: Sportler-Trainer-Elternhaus-Schule Zusammenarbeit mit: Eltern, Verein, Schule, Trainingsgruppe Wahrnehmung ( Selbstreflexion : Stärken/Schwächen, Umfeld, Athlet) Repräsentant des Vereins, des BLV, der Leichtathletik Vorbildfunktion (kein Diktator, eher vertrauensvoller Mentor) Ich muss den Sportler dahin bringen, dass er will!
25 Selbstverständnis Prozesskompetenz PROZESSKOMPETENZ = Steuerung der Leistungsentwicklung Verantwortungsbewusste Leitung und Steuerung des Trainings Kontrolle der Qualität und Effizienz der eingesetzten Mittel Organisatorische Fähigkeiten (innerhalb und außerhalb des Trainings) Überfachliches Wissen besitzen und nutzen Ich muss dem Sportler das Lernen so leicht wie möglich machen.
26 Selbstverständnis Fachkompetenz FACHKOMPETENZ = profundes fachliches Können - Kenntnisse der leichtathletischen Übungsformen der Technik der Disziplinen biomechanischer Prinzipien didaktischer Methoden der Regeln des Sports (FairPlay, Wettkampfregeln) trainingswissenschaftlicher Prinzipien der Wechselwirkung der Sportarten der menschlichen Physiologie (Muskeln, Gelenke, etc.) - Ich muss den Sportler befähigen, ihn zum Könner machen!
27 Selbstverständnis Erfahrung Erfahrung ist ein wertvoller Begleiter! Wodurch erlangt man Erfahrung? Selbst Sport getrieben. Wie lange? Auf welchem Niveau? Tätigkeit als Lehrer/Trainer/Übungsleiter/Pädagoge. Dauer? Wissensdurst (Erkenntnisgewinn). Bin ich neugierig?
28 Selbstverständnis Hinweise Wichtige Hinweise für einen angehenden Übungsleiter/Trainer: Stehe vor der Gruppe, aber nicht in der Gruppe! Verschaffe dir Autorität, aber sei kein Diktator! Sei Vorbild, aber verlange nichts, was du nicht selbst darstellst! Probiere aus, aber kontrolliert! Traue dir und deinen Sportlern etwas zu, aber bleib auf dem Teppich! Definiere Ziele, aber solche die auch erreichbar sind! Agiere professionell, ohne den Eindruck zu erwecken, alles perfekt machen zu wollen! Erkläre dein Vorhaben, aber überlade die Sportler nicht mit Informationen! Kinder durchschauen fast alle Tricks, also sei ehrlich in deinen Aussagen und Handlungen! Sei tolerant, aber nicht nachlässig! Kinder brauchen Grenzen. Lege Regeln fest und sorge für deren Einhaltung!
29 Selbstverständnis Arbeitsbedingungen überprüfen und verbessern Hinterfrage deine Arbeitsbedingungen: - Welche Bedingungen sind notwendig, um meine/generelle Ziele zu erreichen? - Was behindert meine Tätigkeit? (Zeit, Geld, Material, Infrastruktur, etc.) - Optimale Ausnutzung der Ressourcen!
30 Selbstverständnis Authentizität Das alles macht dich nicht nur zum Trainer, sondern zum Partner! Aber: Bleib authentisch!
31 Selbstverständnis Hinweise Ihr sollt das Rad nicht neu erfinden, ihr sollt dazu beitragen, dass es rollt, und zwar: besser! Denn: Wir haben immer noch genügend Reserven!
32 Selbstverständnis Kontrolliere Dich SELBSTVERSTÄNDNIS DES TRAINERS STETS HINTERFRAGEN!!! Wie arbeiten wir? Wie arbeiten wir besser? Wie arbeiten wir besser mit allen Beteiligten zusammen? Eigene Erfolgsstrategien entwickeln und umsetzen!
33 Motivation Warum ein Sportler mehr vom Leben hat?! Selbstbestätigung Belohnung Freundschaft, Geselligkeit Spaß, Freude Grenzen testen und erkennen Können Wohlbefinden Rastlosigkeit (immer neue Ziele!)
34 Motivation Wie kann ich als Trainer die Motivation meiner Sportler beeinflussen? stressfreies trainieren Ängste vermeiden Gruppendynamik fördern Gesundes Konkurrenzdenken fördern Individualität erkennen Vorbereiten auf Training/Alltag stets ein offenes Ohr haben Vorbild sein Stresssituationen trainieren Überforderungen vermeiden altersangepasste Ansprache Kompetentes Auftreten Spaß haben und vermitteln Erfolge herbeiführen, erleben und feiern
35 Praktische Hinweise Tipps für die Trainingspraxis - Training ist vielseitig und unspezifisch (Bewegungsvielfalt) - Training vom Einfachen zum Schwierigen - Beim Erlernen neuer Bewegungen, zuerst Imitation ohne Geräte - Weiterentwicklung der Technik von einfachen Hilfsgeräten zu speziellen Geräten - Zuerst leichte Geräte, dann schwere Geräte (adäquat kurze/ lange Geräte) - Technikschulung konzentriert sich anfangs auf das Wesentliche, erst allmählich werden Teilelemente spezifisch trainiert
36 Praktische Hinweise Vorbereitung der Wettkämpfe Langfristig: Meldungen Startpässe Finanzielle Absicherung Langfristige Trainingsplanung und -realisation Kurzfristig: Motivierung und Zielorientierung Bedürfnisse/Lust nach Erfolg wecken Gemeinschaft betonen Feinschliff Intensität geht vor Umfang!
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