Unternehmenskooperationen
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- Frank Krüger
- vor 7 Jahren
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1 Unternehmenskooperationen Wenn alle gewinnen Freiwilligen Zentrum Mönchengladbach Friedrich-Ebert-Straße Mönchengladbach Tel.:
2 1. Begriff Der Begriff Unternehmenskooperation (auch: Corporate Social Responsibility oder Corporate Citizenship ) steht für das zusätzliche Engagement eines Unternehmens über das Kerngeschäft hinaus, um ein bestimmtes Ziel zur Verbesserung der gemeinsamen Lebenswelt zu fördern. Zu den bekanntesten Instrumenten gehören die Unternehmensspende, das Sozial- Sponsoring oder die Unternehmensstiftung. Im Folgenden stellen wir die Idee des Corporate Volunteering vor, womit das freiwillige Engagement der Mitarbeitenden gemeint ist. Diese Form ist in Deutschland noch nicht so verbreitet wie in den USA oder in Großbritannien, gewinnt jedoch zunehmend an Bedeutung. 2. Chancen für Unternehmen Für Unternehmen, die das freiwillige Engagement ihrer Mitarbeitenden fördern, ergeben sich vielfältige positive Wirkungen. Oft steht ein Ziel besonders im Vordergrund und es ergeben sich zusätzlich weitere Effekte und Wechselwirkungen. Mitarbeitende entwickeln soziale Kompetenzen weiter, zum Beispiel indem sie - sich auf neue und ungewohnte Situationen einstellen. - die eigenen Grenzen erfahren, akzeptieren und erweitern. - kommunikative Kompetenzen stärken. Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbindung werden gestärkt. Es wird ein positives Image in der Öffentlichkeit und auf dem Arbeitsmarkt erzielt. Die Kundenbindung wird erhöht. Zugänge zu neuen Kundengruppen werden eröffnet. 3. Chancen für soziale Einrichtungen und Organisationen Vielfältige positive Wirkungen ergeben sich im Rahmen von Unternehmenskooperationen natürlich auch für die beteiligten sozialen Einrichtungen und Organisationen. Unternehmenskooperationen ermöglichen die Nutzung zusätzlicher Ressourcen (je nach Projekt zeitlicher, sachlicher und/oder finanzieller Art). Damit werden zusätzliche Projekte realisierbar. Wissen aus der Wirtschaft wird in den sozialen Sektor transferiert. Das gegenseitige Verständnis wird gestärkt. Gemeinnützige Arbeit wird von Mitarbeitenden aus Wirtschaftsunternehmen wahrgenommen und wertgeschätzt. Zugänge zu neuen Kundengruppen oder Freiwilligen werden eröffnet. 1
3 4. Praktische Umsetzungsbeispiele aus Mönchengladbach vermittelt und begleitet durch das Freiwilligen Zentrum Engagements von Unternehmen können je nach Zielsetzung und Ressourcen ganz unterschiedlich konzipiert sein. Stets wird jedoch eine Brücke gebaut zwischen verschiedenen Lebenswelten. Das Freiwilligen Zentrum fungiert als Schnittstelle und übernimmt Aufgaben der Beratung, Vermittlung, Begleitung und Evaluation Eigene Kernkompetenzen sinnvoll einbringen Beispiel: Medien- und IT-Netzwerk MITMG e. V. Den Unternehmen im Medien- und IT-Netzwerk MITMG e. V. war es wichtig, die eigenen Kernkompetenzen auf der Grundlage konkreter Bedarfe sinnvoll in sozialen Einrichtungen und Organisationen einzubringen. Sie wandten sich daher an das Freiwilligen Zentrum, welches die Kontakte zu potentiellen Kooperationspartnern herstellte und gemeinsam mit diesen bedarfsgerechte Konzepte entwickelte. Das Freiwilligen Zentrum begleitete zudem die Durchführung der Kooperationen und initiierte gemeinsame Abschlussgespräche. Aktion 1: Vortragsveranstaltung Kinder und Internet Risiko und Chance Freiwillige Referenten: Jens Eich (EveryConsult e.k.), Stefan Steinhäuser (visibelle IT-Services) Die Veranstaltung wurde bisher dreimal durchgeführt: 1.) Für Eltern im Caritas-Montessori-Haus (Familienzentrum) in MG-Westend. 2.) Für Eltern an der Montessori-Grundschule in MG-Zentrum. 3.) Für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen und Eltern aus dem Fachbereich Adoption und Pflege beim Sozialdienst katholischer Frauen e. V. im Jugendhaus am Steinberg. Inhalte: Zweigeteilter Vortrag: 1.) Wann und wie nutzen Kinder das Internet und wie können Eltern ihre Kinder in der Kennenlernphase des Internets begleiten? 2.) Wie kann der Internet-Konsum von Kindern technisch eingeschränkt und kontrolliert werden? Im Anschluss Diskussion und Beantwortung der Fragen der Teilnehmer/innen. 2
4 Aktion 2: Aktivierendes Angebot Internet als Tor zur Welt Freiwillige Referenten: Dr. Jörg von Wienskowski (StraTeS), Hartmut Peglow (Peglow Visions) Veranstaltungsort: Pflegewohnhaus im Caritaszentrum Holt Inhalte: Informationsveranstaltung für interessierte Bewohnerinnen und Bewohner zu den Möglichkeiten des Internets. Dabei wurde den Interessierten besonders die Möglichkeit aufgezeigt, via Internet Orte aus der Vergangenheit zu besuchen oder Informationen über für sie interessante Themen zu sammeln. Seitdem monatliche Treffen mit einer kleineren Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern. Im Vordergrund steht die Kommunikation über biografisch bedeutsame Themen, die durch die Nutzung von Laptop und Beamer unterstützt wird. Aktion 3: Vortragsveranstaltung Fit für die Bewerbung auch online! Freiwilliger Referent: Jürgen Jakubowski (Jakubowski Software GmbH), Co-Referentinnen: Christa Breymann (Jugendförderungswerk MG e. V.) Tanja Kulig (Freiwilligen Zentrum MG) Die Veranstaltung wurde bisher zweimal durchgeführt: 1.) Für Jugendliche im Übergang Schule Beruf und freiwillige Begleiter beim Sozialdienst katholischer Frauen e. V. im Jugendhaus am Steinberg. 2.) Für interessierte (Langzeit-)Arbeitslose im Arbeitslosenzentrum Mönchengladbach e. V.. Inhalte: Zweigeteilter Vortrag: 1.) Inhalt und Aufbau von Bewerbungsunterlagen 2.) Gestaltungsrichtlinien, Erstellung und -Versand von pdf-dokumenten, Technische Möglichkeiten zur Einbindung von Fotos und Zeugnissen, Rechtschreibprüfung, Nutzung von Word-Vorlagen. 3
5 4.2. Teamwork für Soziales! Der TeamDay oder SocialDay ist wahrscheinlich die bekannteste und am weitesten verbreitete Form des Corporate Volunteering. Die Idee dabei ist, dass sich Mitarbeitende aus einer Abteilung oder aus verschiedenen Abteilungen eines Unternehmens einen Tag lang in einer sozialen Einrichtung engagieren. Neben dem Motiv, sich für das lokale Umfeld zu engagieren, steht dabei besonders das Miteinander im Team in einem neuen und unbekannten Lern- und Erfahrungsraum im Vordergrund. Beispiel 1: Deutsche Bank Investment & FinanzCenter Bismarckplatz Wenn Banker zu Pflastersteinen greifen Freiwilligenteam: 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Bank gemeinsam mit Eltern, Schülerinnen und Schülern, Schulleiter und Hausmeister der Paul-Moor-Schule, einer Einrichtung für Schülerinnen und Schüler zwischen 6 und 25 Jahren mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Veranstaltungsort: Paul-Moor-Schule in Mönchengladbach-Hardt Inhalt der Aktion: Mitarbeit bei der Gestaltung einer neuen Terrassenfläche. Das Deutsche-Bank-Team packte nicht nur einen Tag lang tatkräftig mit an, sondern unterstützte die Pflaster-Aktion auch mit einer Spende in Höhe von Euro. 4
6 Beispiel 2: Walter Bircks GmbH Frischdienst, Erkelenz (K)ein Schloss aus Sand Freiwilligenteam: Vier Mitarbeiter der Firma Bircks mit Eltern und Mitarbeitenden des Caritas- Kindergartens am Kuhbaum, einer heilpädagogischen Kindertagesstätte. Veranstaltungsort: Caritas-Kindergarten Am Kuhbaum in Mönchengladbach-Hardt Inhalt der Aktion: Austausch von 21 Kubikmetern Sand im Sandkastenbereich der Einrichtung. Neben Schubkarren und Schaufeln konnte dabei auch ein kleiner Bagger eingesetzt werden, den die Mitarbeiter der Firma Bircks kostenlos zur Verfügung stellten. Beispiel 3: Presseverein Mönchengladbach Basteln & Klönen Freiwilligenteam: Journalisten des Mönchengladbacher Pressevereins mit Bewohner/innen des Caritaszentrums Holt, die wegen eines Umbaus zeitweise im Franziskanerkloster wohnten. Veranstaltungsort: Franziskanerkloster Mönchengladbach Inhalt der Aktion: Gemeinsames Basteln einer Weihnachtsdekoration für das Caritaszentrum in Holt. Die Mitarbeiter des Pressevereins brachten zum Basteln selbst gebackene Plätzchen mit und unterhielten sich angeregt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern über die gute alte Zeit und aktuelle Themen wie den bevorstehenden Umzug in neue Räumlichkeiten. 5
7 4.3. Pro bono: Weniger oder keine Kosten für wichtige Aufgaben Bei Pro-Bono-Aktivitäten verzichten Unternehmen ganz oder teilweise auf die Bezahlung von Waren oder Dienstleistungen. Die Mitarbeitenden tun im Rahmen dieser Projekte genau das, was sie ansonsten auch tun. Jedoch arbeiten sie in dem Bewusstsein, dass sie sich dabei sozial in ihrem lokalen Umfeld engagieren. Beispiel: Raumausstatter Günther Terstappen + Malermeister Stephan Martin (Backes & Martin GmbH) Hinein in die gute Stube Ort der Pro-Bono-Aktivität: Pflegewohnhaus im Caritaszentrum Holt Inhalt: Im Pflegewohnhaus wurden insgesamt vier Themenräume für die Bewohnerinnen und Bewohner neu gestaltet. Beispielsweise wurde eine Gute Stube mit nostalgischen Tapeten, Gardinen, Bildern und Polstermöbeln eingerichtet und mit original altem Interieur bestückt. Der Raum wird nun für biografisch orientierte Gruppenangebote oder auch einfach zum Klönen genutzt. Der Raumausstatter Günther Terstappen verzichtete auf die Berechnung der Arbeitsstunden im Haus und Malermeister Stephan Martin gestaltete einen der vier Themenräume ohne Kosten. 6
8 5. Kontakt und weitere Informationen: Freiwilligen Zentrum Mönchengladbach Passage am Ring Friedrich-Ebert-Straße Mönchengladbach Tel.: Ansprechpartnerin für den Bereich Unternehmenskooperationen: Tanja Kulig Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (M.A.) Freiwilligenkoordinatorin (AfED) Tel.:
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