Verstopfung mit einhergehenden Schmerzen im Bauchbereich
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- Wilfried Graf
- vor 7 Jahren
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1 newsletter mai 2013 Inhalt 1. Aktuelles aus dem Expertenforum 2. Parkinson und Demenz 3. Überarbeitet und neu aufgelegt: Parkinson Leben mit einer Krankheit 4. Therapie vegetativer Störungen 1. Aktuelles aus dem Expertenforum Autor LKW32 Nachricht Verstopfung mit einhergehenden Schmerzen im Bauchbereich Sehr geehrte Damen und Herren, wir (Tochter und Schwiegersohn) haben uns gerade im Forum angemeldet, weil wir nicht mehr wissen, wie wir unserem Vater helfen sollen. Er leidet an morbus parkinson. Seit etlichen Wochen kommt es zu Verstopfungen, kaum Stuhlgang. Nach einem Klinikaufenthalt (bei einer Darmspiegelung wurden "Ausbuchtungen" festgestellt) hat sich nichts geändert. Mit Hilfe von Glaubersalz und etlichen Klistieren glaubten wir Besserung zu erzielen - hat nur bedingt geholfen. Hinzu kommt nun Medikamentenverweigerung bis hin zur Appetitlosigkeit sowie die "Verweigerung" von Flüssigkeitsaufnahme. Unsere Mutter ist mit der Situation völlig überfordert. Wir stehen nur bedingt - Entfernung der Wohnorte - zur Verfügung. Nun versuchen wir es mit einem Pflegedienst usw. Mein Vater ist in Behandlung bei einer Neurologin und seinem Hausarzt. Wie gehen wir mit dem Problem der "Verstopfung" um? Danke für Ihre Mühe. LKW32 Experte Dr. Fornadi Die chronische Verstopfung ist an sich ein häufiges Grundsymptom der Krankheit. Die Ursachen der Darmträgheit sind mehrschichtig: Die wichtigste Rolle spielt die gestörte dopaminerge Steuerung der Darmwand. Hinzu kommen Rigor und Akinese der Bauchwand, verminderte Flüssigkeitszufuhr und die Nebenwirkungen der Antiparkinsonmittel. Bei der chronischen Obstipation ist die Gefahr eines Darmverschlusses immer gegeben. Ballaststoffreiche Ernährung, Einnahme von sog. Quellmitteln (z.b. Movicol) und vor allem ausreichende Flüssigkeitsaufnahme können den Stuhlgang regulieren. Auch die Überprüfung der Medikamente auf diese Nebenwirkung ist zu empfehlen. MfG Dr. Fornadi 2013 GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG Seite 1 von 6
2 2. Parkinson und Demenz Dr. Ilona Csoti und Dr. Ferenc Fornadi, Gertrudis-Klinik Biskirchen Einleitung Nach neuesten Untersuchungen leiden in Deutschland etwa Menschen an der Parkinson- Krankheit. Vor der Einführung der sehr wirksamen medikamentösen Therapie der Erkrankung war die allgemeine Meinung der Experten, dass die Parkinson-Krankheit nur motorische Symptome hat, die geistigen Fähigkeiten bleiben von der Krankheit verschont. Dank verbesserter therapeutischer Möglichkeiten hat sich die Lebenserwartung der Betroffenen während der letzten Jahrzehnte praktisch normalisiert. Mit dem Erreichen des höheren Lebensalters steigt jedoch auch das Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Dementsprechend stellt die Demenz der Parkinson- Patienten eine große Belastung für die betroffenen Patienten und Angehörigen dar. Die Parkinson-Demenz ist auch eine hohe Herausforderung an die behandelnden Ärzte. In vielen Fällen ist ein umfassendes Management erforderlich, um sowohl die Grunderkrankung als auch die nun eingetretene Demenz optimal zu behandeln. Häufigkeit der Parkinson-Demenz (PDD) Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass durchschnittlich 40 Prozent der von der Parkinson- Krankheit betroffenen Patienten im Verlauf der Erkrankung eine Demenz entwickeln, wobei die Demenzhäufigkeit stark vom Lebensalter und der Krankheitsdauer abhängig ist. Das Durchschnittsalter von Patienten mit Parkinson-Demenz liegt etwa bei 72 Jahren. Insgesamt ist bei Parkinson-Patienten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung das Risiko einer Demenz um den Faktor sechs erhöht. Als Risikofaktoren gelten: hohes Alter, lange Krankheitsdauer, symmetrischer Beginn, hypokinetisch-rigide Verlaufsform der Erkrankung und das Auftreten von Halluzinationen. Auch das Auftreten von Gefäßprozessen im Gehirn bedeutet ein höheres Risiko. Bei der Early-onset -Parkinsonkrankheit mit Auftreten vor dem 40. Lebensjahr ist die Entwicklung einer Demenz praktisch nie zu beobachten. Begriffsbestimmung Der Begriff Demenz lässt sich vom lateinischen dementia herleiten und bedeutet soviel wie Unvernunft. Eine Demenz ist eine Erkrankung, bei der es aufgrund einer krankheitsbedingten Schädigung des Gehirns zu einem fortschreitenden Verlust intellektueller Fähigkeiten mit zunehmenden Hirnleistungsstörungen und psychischen Veränderungen kommt, welche zur vollständigen Hilfebedürftigkeit des Betroffenen führen können. Zu unseren Hirnleistungen zählen folgende Bereiche: Orientierung, Gedächtnis, Denken, Auffassung, emotionales Erleben, Rechnen, Lernfähigkeit, Urteilsvermögen und Sprache. Stehen bei der Alzheimer-Demenz von Beginn an Gedächtnisstörungen im Vordergrund, so leiden Patienten mit Parkinson-Demenz aufgrund einer anderen Verteilung der betroffenen Regionen im Gehirn eher an folgenden Störungen: Störungen der Aufmerksamkeit Kognitive Verlangsamung Gestörter Abruf von Informationen Gestörtes Lernen bei gut erhaltenem Wiedererkennen Visuell-räumliche Störungen Frontal exekutive Störungen (Planen, Organisieren, Einhalten einer Reihenfolge) Wortflüssigkeit Persönlichkeitsveränderungen Verhaltensstörungen Apathie Depressivität Illusionäre Verkennungen und Halluzinationen 2013 GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG Seite 2 von 6
3 Die Fähigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten und mehr als eine Reizquelle beachten zu können, fällt dem Patienten immer schwerer. Auch können die Patienten ihre Aufmerksamkeit nicht mehr über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten. Sie können sich jeweils nur auf eine Aufgabe konzentrieren und sind sogar bei der gleichzeitigen Bearbeitung von einfachsten Aufgaben überfordert. Es kommt zu einer verlangsamten Verarbeitung von Reizen (Wahrnehmung, Aufnahme, Abruf) und damit zu einem langsameren Arbeitstempo, unabhängig von der motorischen Verlangsamung und aufgrund der gestörten Wortflüssigkeit auch zu einer Sprachverarmung. Damit im Zusammenhang stehen Veränderungen der Persönlichkeit mit Apathie und Rückzugstendenzen, Depressivität und Angst bis hin zu psychotischen Erscheinungen mit Wahngedanken und Halluzinationen (Sinnestäuschungen). Häufig kommt es zum Auftreten von Schlafstörungen mit nächtlicher Unruhe und Desorientiertheit und einer übersteigerten Tagesmüdigkeit. Da aufgrund der Halluzinationen in der Regel eine Rückdosierung der Parkinson- Medikamente vorgenommen werden muss, wird auch die Beweglichkeit schlechter, die Haltungsstörung nimmt zu und es tritt ein störender Speichelfluss auf. Durch die Verschlechterung der Motorik besteht eine erhöhte Sturzneigung mit sturzbedingten Verletzungen. Vegetative Störungen wie Inkontinenzerscheinungen nehmen deutlich zu. Gedächtnisstörungen treten im Verlauf erst spät auf. Auch sind sie anders als bei Alzheimer- Patienten. Diese können neue Informationen nicht abspeichern und daher auch nicht abrufen. Parkinson-Demenz-Patienten speichern durchaus ab, die Lernfähigkeit ist noch erhalten. Der Zugriff ist jedoch erschwert und verzögert. Im Unterschied zu Alzheimer-Patienten können Gedächtnishilfen (Merkzettel, Kalender) aus diesem Grund hilfreich sein. Schweregrad der Demenz Patienten mit leichter Demenz sind noch in der Lage, sich allein zu versorgen. Erste Schwierigkeiten treten bei komplexen Aufgaben auf, zum Beispiel beim Autofahren. Bei Parkinson-Demenz kann auch die regelmäßige Einnahme der Medikamente ernste Schwierigkeiten bereiten. Auch Halluzinationen können den Beginn einer Demenz anzeigen. Es kommt zum Verlust von sozialer und beruflicher Leistungsfähigkeit und zu beginnenden Persönlichkeitsveränderungen. Mittelgradig demente Patienten benötigen im Alltagsleben Hilfestellungen, sie verlieren ihre Selbständigkeit und vernachlässigen alltagsrelevante Verrichtungen. Schwer demente Patienten benötigen Aufsicht und Pflege rund um die Uhr. Mit Zunahme der kognitiven Störungen kommt es in der Regel auch zu einer Zunahme der Verwirrtheit. Ursache der Parkinson-Demenz Einfach ausgedrückt benötigen wir den Treibstoff Dopamin für unsere körperliche Bewegung, für unsere geistige Beweglichkeit den Treibstoff Acetylcholin, beides wichtige Botenstoffe in unserem Gehirn. Neben dem bekannten Mangel an Dopamin konnte in verschiedenen Untersuchungen auch ein Mangel an Acetylcholin nachgewiesen werden. Überraschend war dabei, dass der Mangel an Acetylcholin bei der Parkinson-Demenz sogar ausgeprägter ist als bei der Alzheimer-Demenz und dass selbst bei Parkinson-Patienten ohne Demenz bereits ein cholinerges Defizit vorliegt. Ursächlich für diesen Mangel sind Zelluntergänge in verschiedenen Bereichen des Gehirns durch krankhafte Eiweißablagerungen, so genannte Lewy-Körperchen. Bereits 1961 wurde ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Lewy-Körperchen in der Hirnrinde und einer Demenz beschrieben. Durch diese Zelluntergänge werden auch Verbindungssysteme der Basalganglien zu Schlüsselbereichen unserer Denkprozesse in der Hirnrinde geschädigt. Da der Ursprungsort der Schädigung in der Tiefe des Gehirns in den so genannten Basalganglien liegt, wird diese Demenz auch als subkortikale (unter der Hirnrinde gelegene) Demenz bezeichnet. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der Alzheimer-Demenz um eine kortikale (Hirnrinde) Demenz, da die Schädigung bereits zu Beginn zu einem Zelluntergang in der Hirnrinde führt (Hirnschrumpfung) GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG Seite 3 von 6
4 Wie kann man die Demenz bei Parkinson feststellen? Zur Diagnose einer Demenz ist die Durchführung einer ausführlichen Anamnese auch unter Einbeziehung der Angehörigen, von laborchemischen, neuropsychologischen und elektrophysiologischen Untersuchungen sowie bildgebenden Verfahren erforderlich. Insbesondere müssen andere Ursachen von Gedächtnisstörungen ausgeschlossen werden, die man möglicherweise anders behandeln muss. Zum Beispiel kann eine Unterfunktion der Schilddrüse ebenfalls Gedächtnisstörungen auslösen. Differenzialdiagnostisch muss auch an eine zusätzlich bestehende Alzheimer-Demenz, eine Lewy-Körperchen-Demenz oder eine fronto-temporale Demenz gedacht werden. In der ärztlichen Praxis sehr einfach durchführbar sind der Uhrentest (Zeichnen einer Uhr) oder Wortflüssigkeitsaufgaben (maximale Anzahl der Wörter in einer Minute). Traditionell wird häufig der Mini-Mental-Status-Test (MMST) durchgeführt. Speziell für die Diagnostik der Parkinson- Demenz entwickelt wurde der PANDA-Test (Parkinson Neuropsychometric Dementia Assessment). Veränderungen der Persönlichkeit oder Halluzinationen werden von den pflegenden Angehörigen jedoch auch ohne Testung wahrgenommen. Die durch den Zelluntergang bedingte Hirnatrophie (Schrumpfung) kann mit Hilfe der Kernspintomographie nachgewiesen werden. Durch den Zelluntergang kommt es auch zu einer Reduktion des Hirnstoffwechsels, den man mit Hilfe der Glucose-PET (Positronen-Emissions- Tomographie mit Zucker Zucker ist ein Hauptenergielieferant für das Gehirn - darstellen kann. Patienten mit Parkinson zeigen einen deutlich verminderten Zuckerstoffwechsel im Bereich der Basalganglien. Typische Veränderungen im Gehirnwasser (Liquor), wie sie für andere Demenzen bereits bekannt sind, werden für die Parkinson-Demenz noch gesucht. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Es besteht die Möglichkeit durch die Verabreichung eines Acetylcholinesterase-Hemmers (Rivastigmin) eine Milderung des Krankheitsbildes zu erreichen. Die Logik dieser Behandlung liegt im Bereich des Acetylcholinstoffwechsels. Da zu wenig Acetylcholin vorhanden ist, wird der weitere Abbau durch dieses Medikament gehemmt. Die mit der Demenz im Zusammenhang auftretenden depressiven Verstimmungen können erfolgreich mit Antidepressiva behandelt werden. Halluzinationen und Unruhezustände erfordern oft den Einsatz von atypischen Neuroleptikan (z.b. Clozapin, alternativ Quetiapin, welches allerdings nicht zu diesem Zweck zugelassen; aber von der Experten verwendet und empfohlen ist). Den wichtigsten Stellenwert für den Patienten und seine pflegenden Angehörigen haben jedoch die richtige Diagnosestellung und danach das Eingehen auf die Besonderheiten dieser Erkrankung. Regelmäßige Krankengymnastik, Bewegung an der frischen Luft, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ausgewogene Ernährung sind die Grundpfeiler einer jeden Basisbehandlung. Ein psychosozialer Therapieplan (z. B. Tageskliniken, Angehörigenberatung, Urlaubsbetreuung, mobile Hilfsdienste etc.) ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Besonders in der Anfangsphase der Demenz ist die Wichtigkeit der kognitiven Übungsbehandlung (Gehirn-Jogging) zu betonen GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG Seite 4 von 6
5 3. Überarbeitet und neu aufgelegt: Parkinson - Leben mit einer Krankheit Das Informationsbedürfnis bei jungen wie älteren Parkinson-Patienten rund um das Thema Morbus Parkinson wächst beständig. Diesem Bedürfnis möchte das im Vergleich zur Erstauflage inhaltlich und grafisch völlig überarbeitete Buch Parkinson - Leben mit einer Krankheit Rechnung tragen. Herausgeber ist der Bundesverband der Deutschen Parkinson Vereinigung in Neuss. Elf Autoren beleuchten in dem 198 Seiten starken und bebilderten Buch die Erkrankung aus unterschiedlichen medizinischen, psychologischen, historischen oder ernährungswissenschaftlichen Blickwinkeln. Zudem geben vier von der Erkrankung betroffene Autoren ganz persönliche Hinweise und Empfehlungen zum Umgang mit Parkinson im Alltag, im Berufsleben und in der Freizeit. Das Buch, das weit mehr Informationen als ein herkömmlicher Ratgeber bietet, richtet sich vor allem an Betroffene und deren Angehörige, bietet aber auch all denen hilfreiche Informationen, die sich beruflich mit der Erkrankung befassen. Von der unabhängigen Stiftung Gesundheit, Hamburg, erhielt Parkinson Leben mit einer Krankheit ein Qualitäts-Zertifikat. Der ärztliche Begutachter sagte dazu: Ausgesprochen angenehm ist der Patiententeil, da es für uns Ärzte sehr wichtig ist, einmal zuzuhören und dieser Teil wird von mir als besonders spannend empfunden. Ich möchte Ihnen herzlich zu diesem Buch gratulieren. 4. Therapie vegetativer Störungen Dr. Ferenc Fornadi, Gertrudis-Klinik Biskirchen Sowohl Komplikationen der Erkrankung als auch Therapiekomplikationen bedürfen mitunter einer gesonderten eigenständigen Behandlung. Als Symptome oder Komplikationen der Erkrankung können vegetative Störungen auftreten, aber auch bei den Bewegungsstörungen kann es im Krankheitsverlauf zu Komplikationen kommen, wie z.b. unkontrollierten Überbewegungen oder Bewegungsblockierungen. Die Bewegungskomplikationen zeigen den Übergang zwischen krankheitsbedingten und therapiebedingten Problemen an. Dieser Bereich findet seine Fortsetzung in den psychischen Störungen, wie sie in Form von Depressionen und Psychosen auftreten können. Folgende Probleme und deren Behandlung werden hier beschrieben: überschießende Talgproduktion der Haut: (Salbengesicht, Seborrhoe, Dermatitis): Hautpräparate vom Dermatologen verstärkter Speichelfluss infolge verminderter Schluckfähigkeit: Anticholinergika, (wenn keine Kontraindikation besteht!) Absetzen von Medikamenten, die als Nebenwirkung einen vermehrten Speichelfluss verursachen können (z. B. Clozapin). In extremen Fällen Botulinum-Toxin-Injektion in die Speicheldrüse. Vermehrtes Schwitzen: Anticholinergika, Beta-Blocker, Dopaminagonisten, L-Dopa Schluckstörungen (Schlucken verzögert und unzureichend, Gefahr des Eindringens von Flüssigkeit in die Luftröhre, Verschlucken): L-Dopa, Anticholinergika, Amantadin. Schlucktraining, entsprechende Zubereitung der Mahlzeiten, Auflösen oder Zerbröseln der Medikamente, Sondenernährung (PEG-Sonde). Verdauungsstörungen (Übelkeit, Brechreiz, Blähungen, Durchfall): Domperidon, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Ernährungsumstellung. Bei anhaltendem Durchfall an Nebenwirkungen der Medikamente denken (Entacapon, Tolcapon, selten benserazidhaltige L-Dopa-Präparate) GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG Seite 5 von 6
6 Chronische Verstopfung: Kann sogar noch vor dem Auftreten der motorischen Erscheinugen ein Frühsymptom der Krankheit sein. Einige Parkinson-Mittel können die Obstipation noch verstärken. Flüssigkeitszufuhr, ballaststoffreiche Ernährung, körperliche Aktivität, Naturmittel, Macrogol-Präparate (z. B. Movicol). Blasenentleerungsstörungen: Mangelndes Zusammenspiel von Schließmuskeln und Blasenentleerungsmuskulatur ( Detrusor-Hyperaktivität ), starker Harndrang, Reizblase, Restharnbildung, Überlaufblase. Urologische Untersuchung empfohlen! Medikamentös: bei Detrusor-Hyperaktivität: Trospiumchlorid, Tolterodin, Oxybutinin. Bei Restharnbildung: Cholinesterasehemmer. Die bei den Multisystemerkrankungen vorkommende schwere Blasenentleerungsstörung kommt bei der Parkinson-Krankheit sehr selten vor, demzufolge ist ein Bauchwandkatheter nur in Ausnahmefällen notwendig. Kreislaufstörungen: Hypotonie, orthostatische Hypotonie (Blutdruckabfall beim Aufstehen) verursacht im Allgemeinen Schwindel, seltener Kollapsneigung. Diese Symptome sind bei der Parkinson-Krankheit weniger ausgeprägt, als bei den Multisystematrophien. Therapie: Flüssigkeitszufuhr, Kochsalzzufuhr, Stützstrümpfe, Schlafen mit angehobenem Oberkörper, Midodrin, Fludrocortison, DOPS. Störung der männlichen Sexualfunktion: Die Erektionsstörungen, die spontan oder als Nebenwirkung von Medikamenten vorkommen, bedeuten häufig en großes Problem, umso mehr, weil die dopaminerge Therapie oft zu einer Libido-Steigerung führt. Therapie: Urologische und internistische Untersuchung, Absetzen von Medikamenten, die als Nebenwirkung Erektionsstörungen auslösen. Wenn keine Kontraindikation besteht: Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil. In schweren Situationen Alprostadil-Salbe in die Harnröhre oder Alprostadil-Spritze in den Penis. Schlafstörungen: siehe unter ml Impressum Herausgeber: Geschäftsführer: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG Vertreten durch die GlaxoSmithKline Verwaltungs GmbH, Luxemburg Dr. Cameron Marshall (Vors.), Adrian Bauer, Denis Dubru, Georges Dassonville Anschrift: Prinzregentenplatz 9 D München Germany Tel. +49 (0) Fax +49 (0) Internet: Diesen Newsletter können Sie kostenlos per abonnieren. Melden Sie sich an unter Der Newsletter wird Ihnen regelmäßig einmal im Monat zugesandt und informiert Sie über aktuelle Nachrichten und Neuigkeiten von GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG Seite 6 von 6
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