Auf Messers Schneide

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1 Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst Thurgau Auf Messers Schneide Multisystemische Therapie im Kinderschutz MST CAN (child abuse and neglect) Dr. med. Bruno Rhiner 1

2 Kindesfaktoren emotionale Instabilität Schwankende Leistungen Aggressives Verhalten, vor allem im sozialen Bereich Schule Konflikthafter Austausch mit Kindergartenleitung Bedrohung der Kindergärtnerin Anstehender Übertritt in Primarschule Missbrauch und Verwahrlosung in Eltern-Kind- Beziehung Soziale Netzwerkfaktoren Vom Sozialamt abhängig Keine Berufstätigkeit der Eltern Knappe finanzielle Möglichkeiten Hohes Engagement der Sozialbehörde mit 2 Tage Kinderzentrum, mehrjährige Familienhilfe Familiäre Faktoren Vater: Hohe Impulsivität und Aggressivität Langjähriges ADHS Schwere Substanzabhängigkeit:THC seit dem 14. Altersjahr bis zu 200 mg/d mit Methylphenidat, teilweise auch Alkohol und Kokain Langjährig in Therapie beim EPD wegen Persönlichkeitsstörung ADHS Paar, Familie: Chronische Streitereien, teilweise Tätlichkeiten in der Paarbeziehung Uneinigkeit in Erziehung, unklare und inkonsistente Strukturen 2

3 Kurzzeitfolgen Internalisierende Schwierigkeiten Traumafolgestörungen Depression Angststörung Geringe Beziehungkompetenzen Unsichere Bindung Kurzzeitfolgen kognitive Schwierigkeiten Defizite im rezeptiven und expressiven Spracherwerb Schwierigkeiten Handlungen zu initiieren Kommunikationsschwierigkeiten Geringere auditive Aufmerksamkeit Geringere Leistungsfähigkeit in der Schule Körperliche Misshandlung und Vernachlässig ung in Eltern- Kind- Beziehung Kurzzeitfolgen externalisierende Schwierigkeiten Aggressives Verhalten: gegenüber Gleichaltrigen gegenüber Geschwistern gegenüber Erwachsenen in der Familie und in Schule und Ausbildung Weniger stabile soziale Beziehungen schlechtere Problemlösestrategien Geringere soziale Kompetenzen Vermehrte oppositionelle Verhaltensauffälligkeiten Erhöhte Tendenz zu Substanzmissbrauch Langzeitfolgen Häufiger involviert in Delikte Persönlichkeitsstörung Häufiger Substanzmissbrauch Häufige Beziehungsprobleme Häufiger Probleme am Arbeitsplatz und Arbeitslosigkeit Höhere Tendenz zu familiärer Gewalt Höheres Suizidrisiko Häufiger Schwierigkeiten der Affektregulation

4 Individuum Schwieriges Temperament Teilleistungsstörungen Aufmerksamkeitsprobleme Erhöhte Impulsivität Kognitive Schwierigkeiten CU Traits Psychiatrische Krankheiten Schule Schulische Schwierigkeiten Schlechte Schulleistungen Repetitionen Verhaltensprobleme in der Schule Schule schwänzen Unklare schulische Strukturen Wenig Wertschätzung Schwierige Klasse Überforderte Lehrpersonen/ Schulleitung Zusammenarbeit mit Eltern Familie Geringes elterliches Monitoring Inkonsistente Erziehungsstrukturen Permissive Erziehungshaltung Dürftige emotionale Beziehungen Psychiatrische Erkrankungen oder Abhängigkeitserkrankungen der Eltern SSV Gemeinschaft Peers Zusammen mit anderen dissozialen Peers Schlechte Beziehungen zur Peers, Aussenseitertum Fehlende positive Freizeitaktivitäten Wenige oder wenig tiefgehende Freundschaften Assoziation mit dissozialen Peers ist der kräftigste Prädiktor für weiteres dissoziales Verhalten! Erleichterter Zugang zu Drogen und Waffen Wohnvierteln mit hohem psychosozialen Stress mit gewalttätigem Klima hohe Fluktuation der Nachbarn Geringe soziale Verantwortung Fehlende Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche

5 Hohes Risiko einer schlechten Prognose im Erwachsenenalter Arbeitslosigkeit delinquente Karriere, Gefängnisaufenthalte erhöhtes Risiko an Abhängigkeitserkrankung, vermehrte körperliche Erkrankungen vermehrt psychiatrische Erkrankung (dissoziale Persönlichkeitsstörung, Abhängigkeitserkrankungen, affektive Störungen, Angststörungen, Essstörungen oder Schizophrenie ) und erhöhtes suizidales Risiko (Moffitt 2002).

6 Schlussfolgerungen multifaktorielle Entstehung von kinderpsychiatrischen Krankheitsbildern ist allgemein akzeptiert: bio-psycho-soziales Krankheitsmodell auch die Behandlung erfordert ein multisystemische Perspektive entsprechend sollte auch die Finanzierung auf alle betroffenen Systeme verteilt werden

7 Gesellschaft/Kultur Nachbarschaft Schule Gleichaltrige Familie Kind

8 Aufsuchende oder intensiv stationäre Therapie Ambulante Therapie Gezielte Prävention Freiwillige Beratung Information und Bildung 8

9 2 zusätzliche Behandlungssäulen ambulant aufsuchende Therapien Tagesklinik vollstationär

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11 MST Multisystemische Therapie S. Henggeler et al, South Carolina, USA Tage Behandlungsdauer Falllast 4 6 Familien pro Therapeut Für Jährige mit Störung des Sozialverhaltens Aufsuchend in allen involvierten Systemen aktiv Team hat ebenfalls eine 24 Stunden/365 Tage Präsenz (telefonisch erreichbar oder auch Kriseneinsätze vor Ort)

12 Nicht kleckern sondern klotzen Wesentliche Wirkfaktoren von MST Hohe Intensität der Behandlung im aufsuchenden Setting mit 24h/7 Tage Erreichbarkeit des Therapeutenteams Hoch strukturierte Therapieplanung mit wöchentlicher Supervision und Consultation Hoher Fortbildungsanteil Engmaschige Qualitätskontrolle

13 MST - Team 4 Therapeuten 100% (Psychologen/Sozialpädagogen mit entsprechendem Erfahrungshintergrund) 100% Therapeutische Leitung durch Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie (oder 80% Psychologin/Sozialpädagogin + 20% Facharzt)

14 Behandlungskapazität 3-4 (4-5) Familien pro Therapeut, d.h (16-20) Behandlungsplätze alle Familienmitglieder werden in die Behandlung mit eingeschlossen 6 9 (4-5) Monate Behandlungsdauer 24 h / 7 Tage ist das Team erreichbar

15 Was hat die Implementation ermöglicht? Multisystemisches Verständnis auch in Bezug auf Therapieverfahren Gemeinsame Verantwortung auch finanziell Evidenzbasiertes Therapieverfahren Überzeugende Qualitätsevaluation, sowohl Therapieergebnisse, Patientenzufriedenheit als auch gesundheitsökonomisch

16 Individuum Schwieriges Temperament Teilleistungsstörungen Aufmerksamkeitsprobleme Erhöhte Impulsivität Kognitive Schwierigkeiten CU Traits Psychiatrische Krankheiten Schule Schulische Schwierigkeiten Schlechte Schulleistungen Repetitionen Verhaltensprobleme in der Schule Schule schwänzen Unklare schulische Strukturen Wenig Wertschätzung Schwierige Klasse Überforderte Lehrpersonen/ Schulleitung Zusammenarbeit mit Eltern Familie Geringes elterliches Monitoring Inkonsistente Erziehungsstrukturen Permissive Erziehungshaltung Dürftige emotionale Beziehungen Psychiatrische Erkrankungen oder Abhängigkeitserkrankungen der Eltern SSV Gemeinschaft Peers Zusammen mit anderen dissozialen Peers Schlechte Beziehungen zur Peers, Aussenseitertum Fehlende positive Freizeitaktivitäten Wenige oder wenig tiefgehende Freundschaften Assoziation mit dissozialen Peers ist der kräftigste Prädiktor für weiteres dissoziales Verhalten! Erleichterter Zugang zu Drogen und Waffen Wohnvierteln mit hohem psychosozialen Stress mit gewalttätigem Klima hohe Fluktuation der Nachbarn Geringe soziale Verantwortung Fehlende Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche

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18 MST im Vergleich zu Kontrollgruppen langfristige Senkung von erneuten Verhaftungen von 25-70% Senkung des Drogenmissbrauchs Verbesserte familiäre Beziehungen Erhöhung und Verbesserung der Präsenz am Schulunterricht Verringerung von jugendpsychiatrischen Symptomen und Hospitalisationen Zwischen 47 und 64 % weniger Fremdunterbringungen Deutlich bessere Zufriedenheit der Familien

19 32 published outcome, implementation and benchmark studies, including 22 randomized trials 16 with serious juvenile offenders 16 independent randomized trials 2 with substance abusing or dependent juvenile offenders 3 with juvenile sexual offenders 3 with youths presenting serious emotional disturbance 2 with maltreating families 4 with adolescents with chronic health care conditions diabetes, obesity, HIV, asthma

20 Wo wird MST angewendet Über 500 Teams weltweit über Jugendliche jährlich In über 30 Staaten der USA Norwegen, Dänemark, England, Irland, Schweden, Holland, Canada, Island, Australien und Neuseeland Schweiz Kt. Thurgau MST Standard seit MST Kinderschutz seit Kanton Aargau MST Standard seit

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24 Evidenzgrad 1 Metaanalyse (Curtis et al., 2004) mit 7 primären und 4 sekundären Outcomestudien n= 708 MST im Vergleich zur alternativen Behandlung mit einer durchschnittlichen Effektstärke von d=0,55 überlegen. Hervorragenden Ergebnisse konnten in Kanada (Leschied & Cunningham, 2002) und in Schweden (Sundell et al., 2008) nicht repliziert werden

25 Qualitätssicherung Fortbildung: 1- (Standard) bzw. 3- wöchige (Kinderschutz) Einführung ins Behandlungskonzept Vierteljährlich 1,5-tägige Aufbau-Fortbildungen Wöchentliche Evaluation des Behandlungsverlaufs Schriftliche Therapieplanung durch Therapeut und Leitung 2-stündige Fallbesprechung im Team 1 ½ Stunden telefonische Fallbesprechung mit Experten

26 Evaluation der Outcomedaten Monatliche Befragung der in Behandlung befindlichen Familien bezgl. der Einhaltung der Therapieprinzipien Follow-up Befragungen nach 6, 12 und 18 Monaten bezgl. Outcome unabhängige wissenschaftliche Studie in Kooperation mit Universität Basel

27 Ständige Qualitätskontrolle Im Kontext der Organisation Supervisor Therapeut Jugendlicher/ Familie manualisiert manualisiert CAM Consultant Adherence Measure Berater/ MST Experte manualisiert SAM Supervisory Adherence Measure manualisiert TAM Therapist Adherence Measure

28 Chronik Implementation MST 2006 Vorevaluation Netzwerk Dänemark, Lobbing Prozess Ab 2007 Pilotphase MST Standard, Beirat mit Unterstützung durch drei Departementen 2010 RRB: MST wird zum ständigen Angebot 2011 Pilotphase MST Kinderschutz, externe Evaluation durch Marc Schmid, Uni Basel 2012 MST Aargau Ost Pilotphase Zukunft: Netzwerk MST Schweiz

29 Warum MST Kinderschutz als Angebot des KJPD Kinder psychisch kranker Eltern haben 2-5x Risiko für Vernachlässigung und Misshandlung (Walsh 2002) Misshandlung/Vernachlässigung ist assoziiert mit schweren Kurz- und Langzeitfolgen für die psychische Gesundheit: Frühe Kindheit:Regulationsstörungen Vorschulalter: Bindungsstörung Schulalter: Emotionale St., St. des Sozialverhaltens, ADHS Adoleszenz: St. des Sozialverhaltens, Persönlichkeitsstörung mit selbstverletzendem Verh., dissoziative und somatoforme St. Bei notwendiger Fremdplatzierung steigt Zahl der Beziehungsabbrüche (50% aller Heimkinder mind. eine Umplatzierung, 25% > 2 Umplatzierungen)

30 Enorme gesamtgesellschaftliche Kosten in den Bereichen Gesundheitswesen, Schule, Justiz, Sozialwesen Übliche Behandlungsansätze sind fragmentiert, oft nicht evidenzbasiert und meist auf verschiedene Anbieter verteilt. Wegen schwieriger Koordination entsteht eine iatrogene Verschlechterung. Bisherige Behandlungsforschung fokussiert vor allem auf individuellen Faktoren. Wenn in der Behandlung nicht die komplexen Risikofaktoren mit einbezogen werden, steigt das Risiko von erneuter Misshandlung. MST-CAN bietet ein Behandlungsmodell, dass sich spezialisiert hat auf schwierige komplexe familiäre Situationen unter Einbezug des ganzen Systems.

31 Übergeordnete Ziele von MST Kinderschutz Kinder dürfen in Obhut ihrer Eltern bleiben Reduktion an Hospitalisationen / Fremdplazierungen oder bei Überforderung der Ressourcen der Eltern kann ein gemeinsam getragener Versorgungsplan entwickelt werden

32 Behandlungsziel bei den Eltern Verbesserung der psychiatrischen Symptomatik Reduktion von physischer Gewalt und Aggression der Eltern gegenüber den Kindern Aufbau einer emotional warmen Beziehung zu den Kindern Verbesserung der elterlichen Erziehungskompetenz Stärkung des Netzwerkes um die Familie (Verwandte, Nachbarn, Freunde) zur Unterstützung der Eltern in ihrer erzieherischen Rolle

33 Behandlungsziele bei den Kinder weniger Angstsymptome weniger Symptome der traumatischen Belastung weniger Verhaltensauffälligkeiten (sowohl internalisierende wie externalisierende) Verbesserte Leistungsbereitschaft in Schule/Ausbildung

34 Zuweisungskriterien Mindestens ein Kind in der Familie mit psychiatrischer Symptomatik (Verhaltensauffälligkeiten) Der Familie droht ein Obhutsentzug wegen Gefährdung des Kindeswohl bei Misshandlung und/oder Vernachlässigung mindestens ein Kind im Alter 6-17 Jahre Familiäres Bezugssystem, das in Behandlung und Teilnahme an Studie einwilligt

35 Ausschlusskriterien Misshandlung vorwiegend durch sexuelle Gewalt Kein elterliches Bezugssystem vorhanden Kinder, bei denen eine Wiedervereinigung mit der Herkunftsfamilie nicht geplant ist Keine Einwilligung zur Teilnahme an Studie

36 Anmeldung Anmeldung durch Vormundschaftsbehörde nach Gefährdungsmeldung durch extern (z.b. Schule, Nachbarn etc) und Klärung des Ausmass der Gefährdung Zusätzlich möglich: Anmeldung mit Erlaubnis der Eltern durch extern z.b. durch Schulen, Ärzte, Beratungsstellen anschliessend Information an VB über Kindswohlgefährdung und Behandlung

37 Verhalten bei Zuweisung Vereinbarte Behandlungsziele Gewünschte Behandlungsziele der Familie und weiterer Schlüsselfiguren Gemeinsame Ausrichtung und Zusammenarbeit der Familie und des sozialen Umfelds MST Analytischer Prozess MST Konzept des Fit (Zusammenhang herstellen) Erneute Überprüfung Schwerpunkte bilden Beurteilung der Fortschritte und Hindernisse in Bezug auf die Effektivität der Interventionen Wochenziele Überprüfen und Auswerten Interventionen durchführen Handeln Interventionen entwickeln

38 Fit - Systemische Verhaltensanalyse Einflussfaktoren Individuum Einflussfaktoren Familie Einflussfaktoren Nachbarschaft Problemverhalten definieren und konkret beschreiben Einflussfaktoren Schule Einflussfaktoren Peergroup

39 Reinforcement Based Treatment (RBT) incentive-based, drug-free treatment (abstinence model)

40 Prinzipien der RBT Substanzmissbrauch ist ein erlerntes Verhalten, das verändert werden kann Substanzmissbrauch macht Sinn für den User Belohnung ist das effektivste Mittel, um Verhalten zu ändern Entfernen von Auslösern im Umfeld hilft Rückfälle zu verhindern

41 Elemente in RBT Interventionen 1. Fokussieren auf Belohnen/Bestärken 2. Verträge schliessen für spezifische Verhaltensweisen 3. Erreichbare Belohnungen (Zeugnis, Gutschein) 4. Nach Assessment genaues Feedback (Stärkung der Selbstverantwortung) 5. Fortschritte des Abstinenz-aufrechterhaltenden Verhaltens genau dokumentieren, aufzeichnen und besprechen. 6. Festlegen eines Bildungsziel und grosse Unterstützung dafür 7. Festlegen von Erholungszielen und Freizeitaktivitäten 8. Wohnsituation und Umgebungsfaktoren verändern, wenn Einflussfaktoren (Umzug) 9. Therapiemotivation erhalten (auch bei Rückfällen, Terminabsagen etc. per SMS, Telefon, Besuch, Kontakt zu sozialem Netz) 10.Alle Behandlungskomponenten nur bei Abstinenz! Nur Einzelgespräche durchgehend.

42 Phasen der Behandlung Motivation Substanzmissbrauch ist Einflussfaktor für Kindesmisshandlung/- vernachlässigung Evtl. Entzugsbehandlung stationär Vertrag über Nicht-Konsum und Verhalten, das Nicht-Konsum fördert (evtl. tgl. zu erneuern basierend auf bisher gezeigte Abstinenzdauer) Installieren von Drogentests Info über Möglichkeit, Gutscheine zu erhalten, wenn Drogentest negativ (max. 3 Gutscheine/Wo über 14 Wo)

43 Assessment Funktionale Verhaltensanalyse des Substanzmissbrauch/der Abstinenz Addiction Severity Index (ASI) evtl. andere Fragebögen/Interviews (URICA, Cost-Benefit- Analysis) Feedback-Session Behandlungsplanung Ziele (veränderte Verhaltensweisen) müssen belohnend wirken, d.h. sie müssen kompetetiv zu Substanzmissbrauch sein Therapieziele sollen nicht nur Mühe sein, sondern Entspannung und soziale Kontakte beinhalten Therapieziele sollen Umstände verändern, die zum Substanzmissbrauch beitragen

44 Behandlungsziele neben Abstinenz Unterstützung bei Jobsuche Tagesplanung regelmässige Freizeitaktivitäten Verbesserung sozialer Kontakte Interventionen zur Änderung massgeblicher psychosozialer Einflussfaktoren (Umzug, Finanzen o.ä.) Behandlung psychischer Komorbidität

45 Behandlungsdurchführung Drogenscreening während gesamter Behandlungszeit Fortlaufende funktionale Verhaltensanalyse Wöchentliche Teilziele mit machbaren Interventionen Tägl./wchtl. Aufzeichnen der erreichten Teilziele Abstinenz, Jobaktivitäten, Arbeit, Freizeitaktivitäten, Stimmung Tagesplanung Skills:Coping von Craving, Nein -Sagen, Entscheidungen treffen, Hervorheben der Leistung, Preise, gegenseitige Unterstützung, Üben von sozialer Interaktion mit Non-User

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48 Zusätzlich verwendete Therapie-Module in MST Kinderschutz Zur Behandlung psychischer Erkrankungen der Erziehungspersonen: CBT für Aggressionsmanagement Stressbewältigungstraining: Entspannungsmethoden, Gedankenstopp, Selbstverbalisation Prolongierte Exposition (Foa et al.) bei Traumafolgestörung (Erwachsene) Reinforcement Based Therapy bei Substanzmissbrauch (Erwachsene)

49 Zur Behandlung von Kindern: Traumafokussierte CBT bei Kindern (Cohen et.al.) Zur Behandlung der ganzen Familie: Kommunikations- und Problemlösefertigkeiten Abuse Clarification Process : Verantwortungsübernahme durch den Erwachsenen Sicherheitsplan (incl. Sicherheits-Checkliste u.a.)

50 MST-CAN Eigenevaluation der Prozessqualität und des Therapieerfolges Externe telefonische Interviews der Familien (im Projektzeitraum insgesamt 141) Durchschnittswert sämtlichen Therapeuten des MST-Thurgau Teams 0.66, internationaler Vergleich 0.51: Zielwert von MST 0.61 MST-CAN Team im Thurgau hat das weltweit beste Ergebnis erzielt! Per haben 17 Familien die Behandlung abgeschlossen, 15 weitere befanden sich zu diesem Zeitpunkt in laufender Behandlung. Bei 6 Familien wurde die Behandlung vorzeitig beendet: 3 davon formal, dh nicht behandlungsspezifische Gründe: (Ausweisung, fehlende KoGu der KK), 2 Fälle Abbrüche wegen nicht ausreichenden Behandlungsfortschritte, in 1 Fall musste zur Wahrung des Kindeswohls das Kind fremdplaziert werden. 85% haben die Behandlung regelrecht abgeschlossen. 16 von den 17 Kindern lebten bei Behandlungsabschluss weiterhin zu Hause.

51 Veränderung im Child Neglect Index Instrument zur Erfassung des Vernachlässigungsrisikos für alle Altersstufen, international anerkannt, wurde vor und im Anschluss der Behandlung von Mitarbeitern der VB ausgefüllt. Wir erreichten hier eine grosse Effektstärke von 1.01 (P=0.006, N=13) (Abbrecher eingeschlossen, die keine Veränderung zeigten)

52 Qualitative Erfassung der Zufriedenheit mit dem MST- CAN Programm Über qualitative Interviews durch Mitarbeiter Uni Basel mit den Zuweisern der VB Transkritption der Interviews und Kategorisierung

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56 Mittelwertvergleiche und Effektstärken der berechneten prä-post Vergleiche

57 Fazit Die Implementation des evidenzbasierten manualisierten Therapieverfahrens MST-CAN in den deutschsprachigen Kanton Thurgau ist gelungen. Das Team übertraf die Erwartungen an die Qualität und erreichte das beste internationale Ergebnis Die Implementation in die zur Zeit noch sehr föderale Struktur mit den einzelnen Vormundschaftsbehörden war hoch anspruchsvoll und arbeitsintensiv MST-CAN ist eines der wenigen evidenzbasierten Therapieprogramme, die den KESB in Zukunft ein erweitertes Handlungsinstrumentarium geben, um in Situationen von Kindswohlgefährdung sinnvolle therapeutische Alternativen zu Platzierungen zu haben Die Akzeptanz von MST-CAN bei den Mitarbeiter der VB war hoch, alle qualitativen Interviews zeigen eine hohe Zufriedenheit.

58 Den Kindern geht es nach der Behandlung wesentlich besser. Insbesondere die internalisierende Symptomatik reduziert sich deutlich. Die Eltern sind nach der Behandlung wesentlich weniger belastet, wobei die Effekte hier vermutlich aufgrund der sozialen Erwünschtheit der Antworten beim ersten Messzeitpunkt noch erheblich unterschätzt werden. Die Eltern haben deutlich an Erziehungskompetenzen und sozialer Unterstützung hinzugewonnen. Das soziale Netzwerk um die Familien wurde aktiviert und die Teilhabe der Kinder an der Gesellschaft wurde verbessert. Kontinuierlicher, erfolgreicherer Schulbesuch wurde in allen Fällen erreicht. Das zukünftige Misshandlungs- und Vernachlässigungsrisiko wird sehr deutlich reduziert und liegt nun bei allen Absolventen des MST-CAN Programms deutlich unterhalb der von den kanadischen Autoren definierten Gefährdungsschwellen, obwohl sie bei Beginn des Programms teilweise extremste Gefährdungswerte aufwiesen.

59 Gesundheitsökonomische Evaluation Tabelle 1: Vollkostentagessätze Tagessatz zu Vollkosten (CHF) Sozialpädagogische Institution (Kinderheime, Pädagogische-therapeutisches Kleinheim, etc.) 230 bis 415 Pflegefamilie 170 bis 270 Sonderschulheim 247 bis 414 Klinik oder Spital 539 bis 890

60 Welche Hilfe wäre die wahrscheinlichste Alternative zu MST-CAN gewesen? Häufigkeit Anteil Sozialpädagogische Institution % Pflegefamilie % Sonderschulheim 1 7.7% Klinik oder Spital % Ambulante Psychotherapie 1 7.7% Sozialpädagogische Familienhilfe 1 7.7%

61 Vollkosten für Plazierungen ausserhalb der Familie Kosten CHF/Tag Kosten CHF/Fall Gesamtkosten CHF Sozialpädagogische Institution Pflegefamilie Sonderschulheim Klinik oder Spital

62 Fazit Deutliches Einsparungspotenzial im Kanton Thurgau nachgewiesen Fallkosten bei laufender Behandlung liegen um 16-50% unter den wahrscheinlichen Kosten für die alternative Vorgehensweise (in den meisten Fällen ausserfamiliäre Plazierung) Ersparnis zwischen Fr. und Fr. pro Fall Bei durchschnittlich 20 Fällen pro Jahr in einem MST-CAN Team summieren sich die Einsparnisse auf Fr. bis Fr., durchschnittlich Fr. Langfristig ist von deutlich höheren Einsparnissen auszugehen (vergleiche langfriste Traumafolgekosten durch Habetha 2012, Scott 2001).

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64 Zusammenfassung Die meist multifaktoriellen Krankheiten in der Kinderpsychiatrie erfordern multisystemische Therapieansätze Die Folgen sind oft langfristig und in vielen verschiedenen Systemen Gesundheitsökonomische Überlegungen miteinbeziehen Finanzierung erfordert übergeordnetes multisystemisches Denken der Politik Klassische Versorgungsstrukturen (ambulant, stationär) werden ergänzt werden durch aufsuchende und tagesklinische Therapien 4 Säulenmodell Therapieverfahren sollen wenn möglich überprüfbar sein; evidenzbasiert, ständige Qualitätskontrolle

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66 Danke für die Aufmerksamkeit! MST - Whatever it takes!

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