Initiierung der Regionalvermarktung von Ziegen- und Lammfleisch zur Unterstützung extensiver Landnutzungsformen in Mainfranken
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- Roland Baumann
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1 Initiierung der Regionalvermarktung von Ziegen- und Lammfleisch zur Unterstützung extensiver Landnutzungsformen in Mainfranken
2 2 1. Ausgangssituation und Zielstellung Im Landkreis Würzburg haben die Trockenstandorte auf Muschelkalk mit ihrer unterschiedlichen Ausprägung zentrale Bedeutung für den Naturschutz. Die Populationen zahlreicher Tier- und Pflanzenarten der Würzburger Trockenstandorte sind als landesweit bedeutsam eingestuft (ABSP Landkreis Würzburg, März Kapitel 3.5). Die Mainfränkischen Trockenrasen sind kulturhistorisch die ältesten beweideten Magerrasen. Seit dem Rückgang des Weinbaus wurden auch frei werdende Rebflächen zur Beweidung genutzt, woraus artenreiche Halbtrockenrasen mit größerer Flächenausdehnung entstanden sind. Mit dem Rückgang der Schafhaltung sind viele dieser Bereiche verbracht. Seit Anfang der neunziger Jahre ist es dem Landratsamt Würzburg unter erheblichen Anstrengungen gelungen, die zum Teil noch vorhandene lokale Hütehaltung zu stützen oder wieder aufzubauen. So konnte die biotopprägende Nutzung der Magerrasen mit Schafen verbessert oder wieder eingeführt werden. Da es sich bei diesen schützenswerten Beständen durchweg um Lebensraumtypen der Kulturlandschaft handelt, ist eine Fortsetzung dieser Nutzung bzw. Pflege von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung des Artenreichtums, aber auch des Landschaftsbildes als Grundlage für Naherholung und Fremdenverkehr in Mainfranken. Die Aufrechterhaltung der Schafhaltung ist abhängig von wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe. Für diesen ist neben Prämien und Zuschüssen aus Naturschutz- und Landwirtschaftsförderprogrammen der erzielte Preis für geschlachtete Lämmer entscheidend. Das momentane Preishoch ist durch kurzfristige Markteinflüsse entstanden und wird voraussichtlich nicht anhalten. Um sich erfolgreich gegen Konkurrenzprodukte absetzen zu können und ihren Absatz im Premiumbereich platzieren zu können, benötigen die Schäfer Unterstützung von außen. Versuche einzelner Erzeuger über Direktabsatz höhere Preise zu erzielen, wurden in der Vergangenheit häufig durch Billigprodukte unterlaufen. Im Rahmen des Projektes soll geprüft werden, mit welchen Maßnahmen erreicht werden kann, dass die Schäfer auch bei niedrigen Erzeugerpreisen ihre Produkte angemessen vermarkten können. Die Landschaftspflege im Raum Würzburg stützt sich auch auf eine große Zahl kleiner und kleinster Betriebe. Insbesondere diese Betriebe sind nicht in der Lage koordinierte Vermarktungsbemühungen alleine zu organisieren. Wegen des großen Anteils an Kleinbetrieben lassen sich bestehende Vermarktungskonzepte aus anderen Regionen auch nicht ohne weiteres auf Mainfranken übertragen. Insbesondere zur Pflege stärker verbuschter Bereiche hat sich der Einsatz von Ziegen, Anleihen und oder in Schafherden bewährt. Deshalb soll im Rahmen des Projektes auch die Vermarktung von Ziegen- bzw. Kitzfleisch geprüft werden.
3 3 Der vorgesehene Markttest im Rahmen von Aktionstagen gibt den beteiligten Schäfern Gelegenheit Lieferbeziehungen aufbauen, die auch langfristig genutzt werden können. Die im Zusammenhang mit den Aktionstagen durchzuführende Öffentlichkeitsarbeit nützt sowohl den Schäfern, als auch dem Naturschutz, der Gelegenheit findet, seine Anliegen einer großen Zahl von Interessenten (z. T. auch neuen Zielgruppen bei Bewerbung in Gaststätten) nahe zu bringen. Die Rahmenbedingungen für eine Vermarktung von Lammfleisch aus der Landschaftspflege in Mainfranken als Qualitätsprodukt mit Zusatznutzen Landschaftspflege erscheinen günstig, da sowohl über den Tourismus in Mainfranken, als auch durch die Stadt Würzburg und die Gemeinden im Umland genügend potenzielle Kunden vorhanden sind. Mit der Bearbeitung der Vermarktungsstudie wurde das Ingenieurbüro Struchholz, Veitshöchheim beauftragt. Der mit dem Auftraggeber abgestimmte Abschlussbericht wird spätestens zum Jahresende 2002 vorgelegt.
4 4 2. Vorbereitung Koordinierungsgespräche Das erste Koordinierungsgespräch zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer zum Projektablauf fand am im Landratsamt Würzburg statt. Die zweite Besprechung zum konzeptionellen Aufbau der Vermarktungsstudie fand am im Landratsamt Würzburg statt (Ergebnisse siehe Aktennotiz in Anlage A1). Eine weitere Besprechung zur Vorbereitung der Aktionstage fand am im Landratsamt Würzburg statt. Marktsituation Im Landkreis Würzburg bestehen Standortnachteile, da nur sehr wenige Gebiete (z.b. Thüngersheim) im benachteiligten Gebiet liegen, wodurch die Ausgleichszulage (ca EUR) entfällt. Es verbleiben die Programme des Vertragsnaturschutzes und des Bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes, die aber im benachteiligten Gebiet weitgehend zusätzlich zur Ausgleichszulage beansprucht werden können. Bei 6 Mutterschafen/ha macht der Standortnachteil ca. 8,5 20 EUR je Mutterschaf aus. Im benachteiligten Gebiet wird zudem eine zusätzliche Mutterschafprämie von 7 EUR pro Mutterschaf gezahlt. Ein weiterer Standortnachteil im Raum Mainfranken liegt in der Höhe der Pachtpreise. In den typischen Weidegebieten Spessart und Rhön werden zwischen 15 und 25 EUR pro ha Weide bezahlt. Im Raum Würzburg liegen die Forderungen für Grünland zwischen 50 und 75 EUR. Da die Ertragsverhältnisse entsprechend besser sind, kann ein Standortnachteil für Würzburg von ca. 3 EUR pro Mutterschaf unterstellt werden. Der Kilopreis für Lammfleisch erreichte im März/April 2001 mit 2,40 EUR je Kilo Lebendgewicht den Höchststand. Im Jahr 2002 liegt der Kilopreis gemittelt bei ca. 1,80 EUR. In der Direktvermarktung können Preise von 2,30 2,50 EUR je Kilo Lebendgewicht und ca. 5,00 6,00 EUR je Kilo Schlachtgewicht erzielt werden (Beispiel: 43 kg lebend = ca kg geschlachtet). Die besten Preise und Absatzmöglichkeiten bestehen im Raum Aschaffenburg / Frankfurt / Hanau. Der Standortnachteil im Raum Würzburg hinsichtlich der Verkaufspreise für Lammfleisch kann derzeit EUR pro Mutterschaf gerechnet werden.
5 5 Öffentlichkeitsarbeit Am fand am Schenkenturm, Veitshöchheim ein Pressegespräch mit der Main-Post statt. Teilnehmer waren Vertreter des Landschaftspflegeverbandes Würzburg, des Landwirtschaftsamtes Würzburg sowie des Vereines Mainfranken+, die Schäfer Bötsch, Pfeifer und Miles sowie das beauftragte Ingenieurbüro. Der Artikel erschien in der Main-Post am (siehe Anlage A2). Durchführung von Befragungen In Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Würzburg und dem Landwirtschaftsamt Würzburg wurden Fragebögen für die Befragung der folgenden Gruppen erarbeitet: - Betriebe Ziegen- und Schafhaltung - Gastronomiebetriebe - Metzgereibetriebe - Verbraucher Mit Anschreiben vom wurden Betriebe Ziegen- und Schafhaltung sowie Gastronomie- und Metzgereibetriebe in den Landkreisen Würzburg und Kitzingen angeschrieben, um die Zielstellungen der Vermarktungsstudie zu erläutern und um die geplante Befragung anzukündigen. Den Anschreiben wurden als Anlagen ein Informationsblatt Landschaftspflege, der Zeitungsartikel der Main-Post vom sowie der zugehörige Fragebogen beigefügt (siehe Anlagen A2, A3, A4 und A5). Für die Befragung der Verbraucher wurde ein eigener Fragebogen erarbeitet (siehe Anlage A6). Im Verlauf der Befragungen wurden infolge von Hinweisen weitere Gastronomie- und Metzgereibetriebe in die Befragungen miteinbezogen (siehe Anlage A7). Treffen der Betriebe Ziegen- und Schafhaltung Am fand im Landwirtschaftsamt Würzburg ein Treffen der Betriebe Ziegen- und Schafhaltung zur Vorstellung der bisherigen Ergebnisse der Befragungen sowie zur Beratung der geplanten Aktionstage statt. Zum Treffen eingeladen waren die im Rahmen des Vermarktungskonzeptes befragten Ziegen- und Schafhalter sowie Vertreter des Landschaftspflegeverbandes Würzburg, des Landwirtschaftsamtes Würzburg und des Vereines Mainfranken+ (siehe Anlage A8). Die aufgelegten Overhead-Folien sind in der Anlage A9 beigefügt. Die Ergebnisse der Besprechung sind in der Aktennotiz vom zusammengefasst (siehe Anlage A10).
6 6 3. Befragungen 3.1 Betriebe Ziegen- und Schafhaltung Im Rahmen der Befragung Betriebe Ziegen- und Schafhaltung im August/September 2002 wurden 9 größere Betriebe (ab ca Mutterschafe) und 19 kleinere Betriebe befragt. Die Ergebnisse der Befragung sind im folgenden gemäß der Abfolge des Fragebogens dargestellt: größere Betriebe Besteht Interesse an der Teilnahme an einem regionalen Vermarktungskonzept? nein 1 ja 8 Wie ist die derzeitige Vermarktungssituation? Direktvermarktung 2 Abgabe an Viehzentrale 3 Angabe an Großhändler 2 Wie ist in Ihrem Betrieb die Vermarktung in Zukunft geplant? Erhöhung Direktvermarktung 6 keine Veränderung 2 Welche Möglichkeiten der Schlachtung werden derzeit genutzt? eigener Schlachtraum 2 Schlachtung bei Metzger 3 keine Schlachtmöglichkeit 3 Besteht Interesse und Bedarf an zentraler Schlachtung (Schlachtraum)? nein 3 ja 5 Werden naturschutzfachlich bedeutsame Flächen im Sinne der Landschaftspflege beweidet? nein 2 ja 6 Wenn ja, bitte Angaben zur Lage und zum Umfang: siehe Fragebögen Besteht Interesse an der Teilnahme an Aktionstagen? nein 1 ja 7 Bestehen bereits Kontakte zu Gastronomie- und/oder Metzgereibetrieben? nein 3 ja 5 Wenn ja, bitte hierzu weitere Angaben: siehe Fragebögen
7 7 kleinere Betriebe Besteht Interesse an der Teilnahme an einem regionalen Vermarktungskonzept? nein 3 ja 16 Wie ist die derzeitige Vermarktungssituation? Direktvermarktung 8 Abgabe an Viehzentrale 6 Angabe an Großhändler 1 keine Vermarktung 1 Wie ist in Ihrem Betrieb die Vermarktung in Zukunft geplant? Erhöhung Direktvermarktung 2 keine Veränderung 14 Welche Möglichkeiten der Schlachtung werden derzeit genutzt? eigener Schlachtraum 4 Schlachtung bei Metzger 4 keine Schlachtmöglichkeit 2 Hausschlachtung 4 Besteht Interesse und Bedarf an zentraler Schlachtung (Schlachtraum)? nein 9 ja 6 Werden naturschutzfachlich bedeutsame Flächen im Sinne der Landschaftspflege beweidet? nein 5 ja 11 Wenn ja, bitte Angaben zur Lage und zum Umfang: siehe Fragebögen Besteht Interesse an der Teilnahme an Aktionstagen? nein 2 ja 14 Bestehen bereits Kontakte zu Gastronomie- und/oder Metzgereibetrieben? nein 8 ja 8 Wenn ja, bitte hierzu weitere Angaben: siehe Fragebögen
8 8 Zusammenfassung der Befragung Betriebe Ziegen- und Schafhaltung Die große Mehrheit der befragten Betriebe hat Interesse an der Teilnahme an einem regionalen Vermarktungskonzept. Gemäß der Befragung liegt der Anteil der Direktvermarktung bei Ziegen bei ca. 68 % und bei Schafen bei ca. 34 %. Viele Betriebe geben ihre Lämmer an Viehzentralen und Großhändler ab. Während die größeren Betriebe mittel- bis langfristig eine Erhöhung der Direktvermarktung anstreben, ist bei den kleineren Betrieben zumeist keine größere Veränderung der Vermarktungsstruktur geplant. Bei den Betrieben mit Direktvermarktung reichen hinsichtlich der Schlachtung die Möglichkeiten vom eigenen Schlachtraum bis zur Schlachtung bei einem Metzger. Bei vielen Betrieben (5 größere und 6 kleinere) besteht Bedarf an einem Schlachtraum. Problematisch sind jedoch die hohen Investitionskosten für die Einrichtung eines Schlachtraumes mit Zerlegeraum und Kühlraum, obwohl für Einzelbetriebe eine staatliche Förderung von ca. 30 % der Gesamtkosten (für Gemeinschaftsanlagen ca. 40 % der Gesamtkosten) möglich ist. Die untere Grenze für eine staatliche Förderung liegt bei Gesamtkosten von EUR. Der Großteil der Betriebe beweidet naturschutzfachlich bedeutsame Flächen im Sinne der Landschaftspflege und zeigt Interesse an der Teilnahme an Aktionstagen. Von den befragten Betrieben unterhalten ca. die Hälfte bereits Kontakte zu Gastronomie- und/oder Metzgereibetrieben. Infolge der Befragungen können bezüglich der Schlachtraumproblematik folgende Möglichkeiten aufgezeigt bzw. Kontaktadressen vermittelt werden: - Nutzung bestehender Beziehungen wie bisher (z.b. Betriebe Bötsch, Schuck, Link, Rodriguez, Kuhn u.a.) - Nutzung freier Kapazitäten bestehender Schlachträume von anderen Ziegen- und Schafhaltern: Betrieb Schumann, Unterickelsheim 82, Martinsheim Betrieb Blank, Obere Dorfmühle 1, Hellmitzheim - Ausbau/Neubau eines Schlachtraumes (z.b. Betriebe Walter, Link, Thorwart, Müller u.a.) - Nutzung von Schlachträumen bei Metzgereibetrieben bzw. Landwirtschaftsbetrieben: Metzgerei Hummel, Obernbreit (Eigennutzung der Schlachträume möglich) Metzgerei Haupt, Froschgasse 5, Willanzheim (keine Eigennutzung der Schlachträume möglich) Landwirt Robert Weber, Ringweg, Großrinderfeld - Gerchsheim
9 9 3.2 Gastronomiebetriebe Im Rahmen der Befragung Gastronomiebetriebe im August/September 2002 wurden 106 Betriebe befragt. Die Ergebnisse von 82 ausgefüllten Fragebögen sind im folgenden (gemäß der Abfolge des Fragebogens) dargestellt: Hinweis: nicht alle Fragebögen wurden vollständig beantwortet Werden in Ihrem Betrieb derzeit regionale Produkte (Ziegen- und Lammfleisch) vermarktet? nein % ja % Besteht Interesse an der Vermarktung regionaler Produkte (Ziegen- und Lammfleisch)? nein % ja % Wenn nein, worin bestehen Hinderungsgründe? fehlende Kontakte 2 Preise zu hoch 6 passt nicht zum Konzept 4 fehlende Nachfrage 7 Erkennen Sie in der Vermarktung regionaler Produkte Vorteile für Ihren Betrieb (z.b. mögliche asaisonale Vermarktung, Zusammenarbeit mit Betrieben der Region)? nein % ja % Welche Fleischteile/arten können vermarktet werden? (häufig Mehrfachnennungen) ganzes Tier 11 Rücken 17 Schlegel 3 Keule 17 Gulasch 2 Innereien 2 Haxe 6 Kotelett 7 Lende 1 Filet 11 Besteht die Bereitschaft, auch weniger wertvolle Fleischteile/-arten (z.b. als Bratwurst) zu vermarkten? nein % ja % Wird hinsichtlich der regionalen Vermarktung von Ziegen- und Lammfleisch der Bezug zur Landschaftspflege (Beweidung naturschutzfachlich bedeutsamer Flächen) hergestellt? nein % ja %
10 10 Können Sie sich diesbezüglich (Erhalt der Kulturlandschaft in der Region) Werbeaktionen für regionale Produkte in Ihrem Betrieb vorstellen? nein % ja % Erkennen Sie infolge diesbezüglicher Werbeeffekte Vorteile für Ihren Betrieb? nein % ja % Besteht Interesse an der Teilnahme an Aktionstagen? nein % ja % Bestehen bereits Kontakte zu Betrieben mit Ziegen- und Schafhaltung? nein % ja % Wenn ja, bitte hierzu weitere Angaben: siehe Fragebögen Zusammenfassung der Befragung Gastronomiebetriebe In vielen Betrieben werden bereits regionale Produkte (Ziegen- und Lammfleisch) vermarktet (44 %), aber das Interesse an der Vermarktung regionaler Produkte liegt um einiges höher (76 %). Hinderungsgründe bestehen derzeit teilweise aufgrund fehlender Kontakte und zu hoher Preise. Drei Viertel der Betriebe erkennen in der Vermarktung regionaler Produkte Vorteile für ihren Betrieb. Etwa die Hälfte zeigt Bereitschaft, auch weniger wertvolle Fleischteile/- arten zu vermarkten 64 % der Betriebe erkennen den Zusammenhang zwischen der regionalen Vermarktung von Ziegen- und Lammfleisch und der Landschaftspflege (Beweidung naturschutzfachlich bedeutsamer Flächen). Werbeaktionen für regionale Produkte können sich fast drei Viertel der Betriebe vorstellen und ebenso viele Betriebe erkennen infolge diesbezüglicher Werbeeffekte Vorteile für ihren Betrieb. Auch an der Teilnahme an Aktionstagen besteht großes Interesse (65 %). Bei ca. ein Viertel der Betriebe bestehen bereits Kontakte zu Betrieben mit Ziegenund Schafhaltung.
11 Metzgereibetriebe Im Rahmen der Befragung Metzgereibetriebe im August/September 2002 wurden 68 Betriebe befragt. Die Ergebnisse von 44 ausgefüllten Fragebögen sind im folgenden (gemäß der Abfolge des Fragebogens) dargestellt: Hinweis: nicht alle Fragebögen wurden vollständig beantwortet Werden in Ihrem Betrieb derzeit regionale Produkte (Ziegen- und Lammfleisch) vermarktet? nein % ja % Besteht Interesse an der Vermarktung regionaler Produkte (Ziegen- und Lammfleisch)? nein % ja % Wenn nein, worin bestehen Hinderungsgründe? fehlende Kontakte 1 Preise zu hoch 2 passt nicht zum Konzept 3 fehlende Nachfrage 9 Erkennen Sie in der Vermarktung regionaler Produkte Vorteile für Ihren Betrieb (z.b. mögliche asaisonale Vermarktung, Zusammenarbeit mit Betrieben der Region)? nein 7 18 % ja % Wie können die Produkte von Ihrem Betrieb angenommen werden? ganze Tiere 12 halbe Tiere 4 Portionen 17 Besteht evtl. auch Interesse an lebenden Schlachtlämmern? nein 30 ja 6 Welche Fleischteile/arten können vermarktet werden? (häufig Mehrfachnennungen) ganzes Tier 12 halbes Tier 4 Rücken 11 Schlegel 4 Keule 12 Schulter 2 Kotelett 4 Besteht die Bereitschaft, auch weniger wertvolle Fleischteile/-arten (z.b. als Bratwurst) zu vermarkten? nein % ja %
12 12 Wird hinsichtlich der regionalen Vermarktung von Ziegen- und Lammfleisch der Bezug zur Landschaftspflege (Beweidung naturschutzfachlich bedeutsamer Flächen) hergestellt? nein 7 19 % ja % Können Sie sich diesbezüglich (Erhalt der Kulturlandschaft in der Region) Werbeaktionen für regionale Produkte in Ihrem Betrieb vorstellen? nein % ja % Erkennen Sie infolge diesbezüglicher Werbeeffekte Vorteile für Ihren Betrieb? nein % ja % Besteht Interesse an der Teilnahme an Aktionstagen? nein % ja % Bestehen bereits Kontakte zu Betrieben mit Ziegen- und Schafhaltung? nein % ja % Wenn ja, bitte hierzu weitere Angaben: siehe Fragebögen Zusammenfassung der Befragung Metzgereibetriebe In der Hälfte der befragten Betrieben werden bereits regionale Produkte (Ziegen- und Lammfleisch) vermarktet, aber das Interesse an der Vermarktung regionaler Produkte liegt um einiges höher (73 %). Hinderungsgründe bestehen derzeit teilweise aufgrund fehlender Kontakte und zu hoher Preise. Über drei Viertel erkennen in der Vermarktung regionaler Produkte Vorteile für ihren Betrieb. Bei 16 Betrieben (ca. einem Drittel der befragten Betriebe) besteht die Bereitschaft, ganze und halbe Tiere vom Direktvermarkter abzunehmen. Die Hälfte der Betriebe zeigt Bereitschaft, auch weniger wertvolle Fleischteile/-arten zu vermarkten. 81 % der Betriebe erkennen den Zusammenhang zwischen der regionalen Vermarktung von Ziegen- und Lammfleisch und der Landschaftspflege (Beweidung naturschutzfachlich bedeutsamer Flächen). Werbeaktionen für regionale Produkte können sich fast drei Viertel der Betriebe vorstellen und ebenso viele Betriebe erkennen infolge diesbezüglicher Werbeeffekte Vorteile für ihren Betrieb. Auch an der Teilnahme an Aktionstagen besteht großes Interesse (60 %). Bei ca. ein Viertel der Betriebe bestehen bereits Kontakte zu Betrieben mit Ziegenund Schafhaltung
13 Verbraucher Im Rahmen der Befragung Verbraucher im August bis Oktober 2002 wurden 121 Personen befragt. Hierbei wurden die Befragten zufällig ausgewählt, d.h. es erfolgte keine Auswahl für eine repräsentative Meinungserforschung. Der Kreis der Befragten setzt sich aber aus unterschiedlichsten Alters- und Gesellschaftsgruppen zusammen. Die Befragung wurde bewusst an neutralen Plätzen und nicht an spezifischen Verkaufsständen für Ziegen- und Lammfleisch durchgeführt, da sonst das Ergebnis zugunsten dieser Verbrauchergruppe beeinflusst worden wäre. Die Ergebnisse der Verbraucherbefragung sind im folgenden (gemäß der Abfolge des Fragebogens) dargestellt: Hinweis: nicht alle Fragebögen wurden vollständig beantwortet Besteht Interesse am Kauf regionaler Produkte (Ziegen- und Lammfleisch)? nein % ja % In welchem Umfang kaufen Sie derzeit regionale Produkte (Ziegen- und Lammfleisch)? gar nicht % ab und zu % regelmäßig % Haben Sie Verständnis für die höheren Preise für regionale Produkte? nein % ja % Erkennen Sie in der Vermarktung regionaler Produkte für sich persönliche Vorteile (z.b. Frische der Produkte, Geschmacksunterschiede, Qualität)? nein % ja % Werden bestimmte Fleischteile/arten aus der Produktpalette bevorzugt? nein % ja % Wenn ja, welche: Keule 7 Rücken 2 Steaks 7 Lende 4 Gulasch 1 Kotelett 4 Ist der Einkauf von halben oder ganzen Lämmern (Schlachtkörper) auf Vorrat vorstellbar? nein % ja %
14 14 Kennen Sie den Zusammenhang zwischen Landschaftspflege (Erhalt der Kulturlandschaft) und der Vermarktung von Ziegen- und Lammfleisch? nein % ja % Begrüßen Sie den Erhalt der Kulturlandschaft durch die Beweidung von Ziegen und Schafen? nein 6 95 % ja % Sind Sie an Adressen von Anbietern von regionalen Produkten (Lamm-/Ziegenfleisch) interessiert? nein % ja % Der Fragebogen wurde während der Befragung erweitert. Die folgenden Fragen wurden auf 112 Fragebögen beantwortet. Wo würden Sie diese regionalen Produkte kaufen wollen? (Mehrfachnennungen möglich: 176 Nennungen) Direktproduzent % Metzgerei % Supermarkt % Markt/spez. Verkaufstelle % Würden Sie ein entsprechendes Lammangebot in der Gastronomie begrüßen und selbst bestellen/verzehren? nein % ja % Bevorzugen Sie ein spezielles Gericht / Zubereitungsart? nein % ja % Würden Sie Kochrezepte oder anderes Informationsmaterial begrüßen? nein % ja %
15 15 Zusammenfassung der Befragung Verbraucher Ca. 60 % zeigen grundsätzliches Interesse am Kauf regionaler Produkte (Ziegen- und Lammfleisch). Diese Verbrauchergruppe (ca. 60 %) kauft auch ab und zu bis regelmäßig regionale Produkte (regelmäßig jedoch nur 15 %). Zwei Drittel der Befragten haben Verständnis für höhere Preise und drei Viertel erkennen in der Vermarktung regionaler Produkte für sich persönliche Vorteile (vornehmlich dabei genannt: Frische der Produkte, Geschmacksunterschiede). Drei Viertel der Befragten bevorzugen keine bestimmten Fleischteile/arten aus der Produktpalette. 12 % der Befragten können sich den Einkauf von halben oder ganzen Lämmern auf Vorrat vorstellen, d.h. hier liegt Potenzial für die Direktvermarktung, wenn Kontakte zum Direktvermarkter hergestellt werden können. Mehr als die Hälfte der Befragten erkennen nicht den Zusammenhang zwischen Landschaftspflege (Erhalt der Kulturlandschaft) und der Vermarktung von Ziegen- und Lammfleisch, was bedeutet, dass die Trocken- und Magerrasen in Mainfranken nicht als Weideflächen für Ziegen und Schafe bekannt sind. Es besteht jedoch eine große Zustimmung (95 %) für den Erhalt der Kulturlandschaft durch die Beweidung von Ziegen und Schafen. Groß ist auch das Interesse (27 %) an Adressen von Anbietern von regionalen Produkten (Ziegen- und Lammfleisch), d.h. hier liegt Potenzial für die Direktvermarktung, wenn Kontakte zum Direktvermarkter hergestellt werden können. Die Mehrzahl der Befragten will die Produkte in Metzgereien kaufen (40 %) oder auf Märkten und spezifischen Verkaufsstellen (26 %). Drei Viertel der Befragten würden entsprechende Angebote in der Gastronomie begrüßen und Gerichte bestellen, wobei die große Mehrheit (81 %) kein spezielles Gericht bevorzugt. Kochrezepte oder anderes Informationsmaterial begrüßen ca. ein Drittel der Befragten.
16 16 4. Durchführung von Aktionstagen Aufbauend auf die Ergebnisse der Befragungen soll im Rahmen von Aktionstagen ein Markttest der regionalen Ziegen- und Lammfleischprodukte durchgeführt werden. Die Zielstellungen liegen hierbei im Aufbau von Lieferbeziehungen zwischen den Direktvermarktern und Gastronomie- und Metzgereibetrieben sowie in einer Öffentlichkeitsarbeit als Werbung für die regionalen Ziegen- und Lammfleischprodukte und die damit in Verbindung stehende Pflege der mainfränkischen Natur- und Kulturlandschaft. Die Durchführung der Aktionstage Ziegen- und Lammfleisch wurde auf den Zeitraum von Dienstag, den bis einschließlich Sonntag, den festgelegt. Die weitere Vorgehensweise lag in der Festlegung der Betriebe Ziegen- und Schafhaltung, die im Rahmen der Aktionstage als Lieferanten zur Verfügung zu stehen sowie in der Auswahl der Gastronomie- und Metzgereibetriebe, die nach Auswertung der Befragung für eine Teilnahme an den Aktionstagen in Frage kommen. Teilnahme Betriebe Ziegen- und Schafhaltung Mit Anschreiben vom erhielten alle Betriebe Ziegen- und Schafhaltung die Aktennotiz (mit Teilnehmerliste) zur Besprechung der Schaf- und Ziegenhalter am 08. Oktober 2002 im Landwirtschaftsamt Würzburg sowie eine Auflistung aller an der Vermarktungsstudie beteiligten Betriebe Ziegen- und Schafhaltung und eine Adressenliste mit Möglichkeiten bezüglich der Schlachtraumproblematik (siehe Anlagen A11, A12 und A13). Desweiteren wurde allen Betrieben Ziegen- und Schafhaltung eine Auflistung der Gastronomie- und Metzgereibetriebe übermittelt, die im Rahmen der Befragung ihr grundsätzliches Interesse an der Vermarktung regionaler Ziegen- und Lammfleischprodukte bekundet haben und Bereitschaft zeigten, alle Fleischteile/- arten (auch weniger wertvolle) in Ihrem Betrieb zu vermarkten (siehe Anlagen A14 und A15). Aus betrieblichen und produktionstechnischen Gründen waren nicht alle Betriebe Ziegen- und Schafhaltung in der Lage, im Rahmen der Aktionstage als Lieferanten zur Verfügung zu stehen. Folgende Betriebe Ziegen- und Schafhaltung stehen für die Aktionstage als potentielle Lieferanten für Ziegen- und Lammfleischprodukte zur Verfügung: - Betrieb Blank, Obere Dorfmühle 1, Hellmitzheim - Betrieb Bötsch, Weidenhof, Gramschatz - Betrieb Michler, Adolphs-Bühl-Str. 73, Gemünden-Adelsberg - Betrieb Miles, Ziegenmühle 1, Burgbernheim - Betrieb Müller, Jahnstr. 4, Kitzingen - Betrieb Pfeifer, Friedr.-Ebert-Str.46, Ochsenfurt - Betrieb Schmelz und Schudt GbR, Im Langenborn 8, Schöllkrippen - Betrieb Schuck, Mittlere Gasse 6, Helmstadt - Betrieb Schumann, Unterickelsheim 82, Martinsheim
17 17 Aufforderung von Gastronomie- und Metzgereibetrieben zur Teilnahme an den Aktionstagen Mit Anschreiben vom wurden alle Gastronomie- und Metzgereibetriebe, die im Rahmen der Befragung grundsätzliches Interesse an der Vermarktung regionaler Ziegen- und Lammfleischprodukte bekundet haben und Bereitschaft zeigten, alle Fleischteile/-arten (auch weniger wertvolle) in Ihrem Betrieb zu vermarkten, zur Teilnahme an den Aktionstagen Ziegen- und Lammfleisch aufgefordert (siehe Anlage A16). Die nunmehr 40 Gastronomiebetriebe und 20 Metzgereibetriebe erhielten mit dem Anschreiben eine Auflistung von Betrieben Ziegen- und Schafhaltung, die für die Aktionstage als potentielle Lieferanten für Ziegen- und Lammfleischprodukte zur Verfügung stehen sowie eine Auflistung von weiteren Betrieben für Lieferungen außerhalb der Aktionstage (siehe Anlage A17). Die Gastronomie- und Metzgereibetriebe wurden gebeten, sich mit den Betrieben Ziegen- und Schafhaltung bezüglich der Belieferung mit Ziegen- und Lammfleischprodukten für die Aktionstage in Verbindung zu setzen sowie die Teilnahme an den Aktionstagen beim Landschaftspflegeverband Würzburg zu bestätigen. Die Gastronomie- und Metzgereibetriebe, die zwar Interesse an der Vermarktung regionaler Ziegen- und Lammfleischprodukte bekundet haben, jedoch die Bereitschaft, alle Fleischteile/-arten (auch weniger wertvolle) in Ihrem Betrieb zu vermarkten verneinten, wurden bei den Aktionstagen nicht berücksichtigt. Mit Anschreiben vom wurde den Betrieben für ihr grundsätzliches Interesse an der Regionalvermarktung von Ziegen- und Lammfleisch gedankt und eine Auflistung von Betrieben Ziegen- und Schafhaltung, die als potentielle Lieferanten für Ziegen- und Lammfleischprodukte zur Verfügung stehen, übersendet (siehe Anlagen A18, A19 und A20).
18 18 Teilnahme Gastronomie- und Metzgereibetriebe Die folgenden 10 Gastronomiebetriebe haben sich für die Teilnahme an den Aktionstagen vom angemeldet: - Gasthof "Zum Goldenen Adler", Karlsplatz 10, Prichsenstadt - Gasthaus Zur Traube, Ziegenbach 8, Marktbibart - Zum Schmied, Hauptstr. 26, Ochsenfurt - Hotel Brehm (ehem. Dürrenberg), Stengerstr. 18, Wü-Heidingsfeld - Gasthof "Deutscher Hof", Ludwigstr. 10, Iphofen - Gasthaus "Grüner Baum", Untere Dorfstr. 31, Kist - Gasthof "Zehntkeller", Bahnhofstr. 12, Iphofen - Winzerstube, Wiesenbronner Str. 2, Rödelsee - Landgasthof "Zur Brücke, Wiesentheid - Waldhaus Weinrestaurant, Rottendorf Die folgenden 4 Metzgereibetriebe haben sich für die Teilnahme an den Aktionstagen vom angemeldet: - Erk, Niederhofer Str. 14, Rimpar - Wilhelm-Halbig, Klosterstraße 17, Würzburg - Haupt, Zehnthofstraße 3, Wü-Oberdürrbach - Linse, Lehmgrubenweg 4, Würzburg Mit Anschreiben vom erhielten diese Gastronomie- und Metzgereibetriebe für die Aktionstage jeweils 2 Plakate (DIN A 3), 20 Informationsblätter Ziegen- und Lammfleisch aus Mainfranken sowie 10 Listen mit Betrieben Ziegen- und Schafhaltung für interessierte Kunden (siehe Anlagen A21, A22, A23 und A26).
19 19 Die folgenden 11 Gastronomiebetriebe können aus Gründen der betrieblichen Planung nicht an den Aktionstagen vom teilnehmen, planen aber in ihrem Betrieb die Durchführung von eigenen Aktionstagen zu einem späteren Zeitpunkt: - Hotel "Berghof", Neubrunner Weg 15, Böttigheim - Gasthof "Krone", Würzburgerstr. 23, Helmstadt - "Zur Schwane", Hauptstr. 10, Abtswind - Landgasthof "May", Hüttenheim 6, Willanzheim - Lamm Hotel Restaurant, Hauptstraße 76, Höchberg - Gasthaus Meesenburg, Pleichertorstraße 7, Würzburg - Gasthaus Ratskeller, Beim Grafeneckart, Würzburg - Gasthaus Schützenhof, Mainleitenweg 48, Würzburg - Weinstuben Juliusspital, Juliuspromenade 19, Würzburg - Schweizer s Restaurant, Balthasar-Neumann-Promenade, Würzburg - Gasthaus "Rose", Oberer Markt 7, Volkach Mit Anschreiben vom erhielten diese Gastronomiebetriebe für die eigenen Aktionstage jeweils 2 Plakate (DIN A 3), 20 Informationsblätter Ziegen- und Lammfleisch aus Mainfranken sowie 10 Listen mit Betrieben Ziegen- und Schafhaltung für interessierte Kunden (siehe Anlagen A22, A24, A25 und A26).
20 20 Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen im Rahmen der Aktionstage Für die Aktionstage wurde ein Plakat im Format DIN A 3 (siehe Anlage A23) sowie ein Informationsblatt Ziegen- und Lammfleisch aus Mainfranken als Faltblatt (siehe Anlage A22) erstellt. Diese Informations- und Werbeunterlagen wurden den an den Aktionstagen teilnehmenden Gastronomie- und Metzgereibetrieben zur Verfügung gestellt. Die Unterlagen wurden ebenfalls an die Gastronomiebetriebe versendet, die die Durchführung von eigenen Aktionstagen zu einem späteren Zeitpunkt planen (siehe Anlagen A22 und A25). Das Faltblatt Ziegen- und Lammfleisch aus Mainfranken als soll auch nach den Aktionstagen durch den Landschaftspflegeverband Würzburg als Informationsblatt in weiteren Umlauf gebracht werden. Folgende Aktionen fanden im Rahmen der Aktionstage statt: - Eröffnung der Aktionstage am in der Metzgerei Halbig in Heidingsfeld - Lamm-Menü am im Hotel Brehm in Heidingsfeld - Lamm-Kochvorführung im Küchenstudio Kreutzer in Gaukönigshofen - Naturkundliche Wanderung auf den Spuren der Schafe am in Heidingsfeld Im Vorfeld und während der Aktionstage wurden in der Main-Post mehrere Artikel zum Thema Ziegen- und Lammfleisch aus Mainfranken veröffentlicht: - Artikel Main-Post vom Auf den Geschmack bringen (siehe Anlage A27) - Artikel vom mit Werbeanzeigen von Gastronomie- und Metzgereibetrieben (siehe Anlage A28) - Artikel vom Landschaft, die schmeckt (siehe Anlage A29) - Artikel vom Plädoyer für Ziege und Schaf (siehe Anlage A30) - Artikel vom Lamm-Aktionstage: Es ist angerichtet (siehe Anlage A31)
21 21 Auswertung der Aktionstage Nachbefragung der teilnehmenden Ziegen- und Schafhalter Unmittelbar nach den Aktionstagen wurden die Betriebe, die an den Aktionstagen teilgenommen haben, befragt (siehe Fragebogen Anlage 32). Im Rahmen der Befragung sollte zum einen ein Feed-back der Aktionstage erkundet werden, zum anderen wollte man in Kenntnis über geknüpfte Lieferbeziehungen gelangen. Sind die Aktionstage zufriedenstellend abgelaufen? Bei 5 Betrieben gingen von den teilnehmenden Gastronomie- und Metzgereibetrieben keine Bestellungen ein. Die Nachfrage ist aber während der Aktionstage generell etwas angestiegen. Bei 2 Betrieben war die Nachfrage nur sehr gering. 2 Betriebe äußerten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Aktionstage. Welche Gastronomie- bzw. Metzgereibetriebe wurden beliefert? Es wurden bis auf wenige Ausnahmen bestehende Lieferbeziehungen genutzt. Ist es vorstellbar, dass die geknüpften Kontakte längerfristig gehalten werden? Bei den Betrieben besteht durchgehend Zuversicht, dass die Kontakte längerfristig gehalten werden können. Welche Möglichkeiten der Schlachtung wurden genutzt? Weitgehend wurden die bisherigen Schlachtmöglichkeiten genutzt, d.h. im eigenen Schlachtraum oder bei bestehenden Kontakten zu Metzgereibetrieben. In einem Fall wurde eine neue Schlachtmöglichkeit genutzt. Welche Verbesserungsvorschläge sollten in Zukunft berücksichtigt werden? Als Verbesserungsvorschläge wurden folgende genannt: - nur größere Betriebe im Vermarktungskonzept berücksichtigen - Besprechung der Ziegen- und Schafhalter mit interessierten Gastronomieund Metzgereibetrieben - Suche nach Metzgereibetrieb, der Schlachtung organisiert und koordiniert, um die Probleme der Schlachtung, der Lagerung und des Transports zu lösen
22 22 Auswertung der Aktionstage Nachbefragung der teilnehmenden Gastronomiebetriebe Unmittelbar nach den Aktionstagen wurden die Gastronomiebetriebe, die an den Aktionstagen teilgenommen haben, befragt (siehe Fragebogen Anlagen 33). Im Rahmen der Befragung sollte zum einen ein Feed-back der Aktionstage erkundet werden, zum anderen wollte man in Kenntnis über geknüpfte Lieferbeziehungen gelangen. Sind die Aktionstage zufriedenstellend abgelaufen? Alle Betriebe äußerten sich über den Verlauf der Aktionstage sehr zufrieden. Von welchem Betrieb wurden Sie beliefert? Es wurden bis auf eine Ausnahme bestehende Lieferbeziehungen genutzt. Ist es vorstellbar, dass die geknüpften Kontakte längerfristig gehalten werden? Für die Metzgereibetriebe ist es vorstellbar bzw. es gilt als sicher, dass die Kontakte längerfristig gehalten werden können. Welche Verbesserungsvorschläge sollten in Zukunft berücksichtigt werden? Als Verbesserungsvorschläge wurden folgende genannt: - Fertigung größerer Plakate - Vorbereitung von Informationsmaterial hinsichtlich Rezept- und Zubereitungsvorschlägen - Werbeanzeigen in der Zeitung besser terminieren
23 23 Auswertung der Aktionstage Nachbefragung der teilnehmenden Metzgereibetriebe Unmittelbar nach den Aktionstagen wurden die Metzgereibetriebe, die an den Aktionstagen teilgenommen haben, befragt (siehe Fragebogen Anlagen 34). Im Rahmen der Befragung sollte zum einen ein Feed-back der Aktionstage erkundet werden, zum anderen wollte man in Kenntnis über geknüpfte Lieferbeziehungen gelangen. Sind die Aktionstage zufriedenstellend abgelaufen? 4 Betriebe äußerten sich über den Verlauf der Aktionstage zufrieden. 6 Betriebe beurteilen die Resonanz als gering bis mäßig. Von welchem Betrieb wurden Sie beliefert? Es wurden bis auf zwei Ausnahmen bestehende Lieferbeziehungen genutzt. Ist es vorstellbar, dass die geknüpften Kontakte längerfristig gehalten werden? Für die Mehrzahl der Gastronomiebetriebe ist es vorstellbar bzw. es gilt als sicher, dass die Kontakte längerfristig gehalten werden können. Bei 2 Betrieben wird kein längerfristiger Kontakt angestrebt. Welche Verbesserungsvorschläge sollten in Zukunft berücksichtigt werden? Als Verbesserungsvorschläge wurden folgende genannt: - frühere Ankündigung der Aktionstage - weitere Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit (Presseartikel) - Durchführung der Aktionstage zu einem günstigerem Zeitpunkt im Jahr - Werbeanzeigen in der Zeitung besser terminieren
24 24 Auswertung der Aktionstage Zusammenfassung Die Nachbefragung der an den Aktionstagen teilnehmenden Betrieben zeigt, dass bis auf wenige Ausnahmen bestehende Lieferbeziehungen genutzt wurden. Dabei haben an den Aktionstagen teilnehmende Gastronomiebetriebe auch zum Teil Kontakte zu Ziegen- und Schafhaltern genutzt, die bislang nicht in das Vermarktungskonzept einbezogen waren. Die Resonanz zum Verlauf der Aktionstage wird bei allen Beteiligten sehr unterschiedlich beurteilt. Die Spanne der Beurteilung reicht von unbefriedigend über mäßig bis zu sehr zufrieden. Bei einer weiteren Durchführung von Aktionstagen sind evtl. einige Verbesserungsmöglichkeiten wie z.b. frühere Ankündigung der Aktionstage und besser Terminierung der Werbeanzeigen in der Zeitung zu achten.
25 25 5. Schlussfolgerungen Probleme einer besseren Vermarktung - teilweise fehlen den Betrieben mit Ziegen- und Schafhaltung notwendige Einrichtungen zur Durchführung einer Direktvermarktung z.b. Schlachträume, Kühlräume, Transportmöglichkeiten u.ä. - zum Teil spielt das Problem Preisgestaltung eine Rolle, weil sowohl Verbraucher als auch Gastronomie- und Metzgereibetriebe zum Teil kein Verständnis für höhere Preise für die Vermarktung regionaler Produkte zeigen - problematisch für die Direktvermarkter ist, dass viele Gastronomie- und Metzgereibetriebe keine Bereitschaft zeigen, auch weniger wertvolle Fleischteile/- arten zu vermarkten (hier wird die Direktvermarktung uninteressant, wenn die Gastronomie- und Metzgereibetriebe nur hochwertige Fleischteile abnehmen wollen) Chancen zur Intensivierung der Direktvermarktung - Kontaktherstellung zwischen Verbrauchern und Direktvermarktern, da aus der Verbraucherbefragung ersichtlich ist, dass grundsätzliches Interesse am Kauf regionaler Produkte besteht und großteils auch Verständnis für höhere Preise für regionale Produkte besteht - Ausnutzung der regionalen Vermarktungssituation mit relativ vielen potenziellen Abnehmern im Raum der Städte Würzburg und Kitzingen, denen nur wenige Erzeuger von Ziegen- und Lammfleisch gegenüberstehen - Veröffentlichung von Listen mit regionalen Direktvermarktern in Verbraucherzentren und ähnlichen Einrichtungen (z.b. Naturschutzzenten, Fachbehörden u.ä.) - Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit im Internet mit Veröffentlichung von Listen mit regionalen Direktvermarktern - weitere Öffentlichkeitsarbeit und Verbraucherinformation zum Thema Zusammenhang zwischen Landschaftspflege (Erhalt der Kulturlandschaft) und der Vermarktung von Ziegen- und Lammfleisch, um die große Zustimmung für den Erhalt der Kulturlandschaft durch die Beweidung von Ziegen und Schafen zu nutzen - Erhöhung des ständigen Angebotes regionaler Produkte (Ziegen- und Lammfleisch) in Gastronomie- und Metzgereibetrieben durch weitere Kontaktherstellung zu den regionalen Direktvermarktern (nur bei ca. ein Viertel der Betriebe bestehen bereits Kontakte zu Betrieben mit Ziegen- und Schafhaltung; Ausschöpfung des Potenzials von Betrieben, die Interesse an der Vermarktung regionaler Produkte haben)
26 26 - Durchführung von Aktionstagen in Gastronomie- und Metzgereibetrieben mit speziellen Angeboten zum Thema Ziegen und Lammfleisch aus der Region Mainfranken (Nutzung der Bereitschaft von fast drei Viertel der befragten Betriebe, an Werbeaktionen für regionale Produkte teilzunehmen; drei Viertel der befragten Betriebe erkennen in der Vermarktung regionaler Produkte Vorteile für ihren Betrieb) - Erhöhung der Vermarktungsaktivitäten der Direktvermarkter durch Nutzung der im Rahmen des Vermarktungskonzeptes erstellen Listen von Gastronomie- und Metzgereibetrieben mit Interesse an der Vermarktung regionaler Produkte (Knüpfung weiterer Kontakte) - Veröffentlichung und Auslage von Kochrezepten und anderem Informationsmaterial wie z.b. Faltblätter Landschaftspflege mit Schafen - Verbesserung der Organisation und Koordination von Lieferbeziehungen zwischen den erzeugenden Betrieben und den Gastronomie- und Metzgereibetrieben (ggf. mit Zwischenschaltung eines Schlachtbetriebes, um die Probleme der Schlachtung, der Lagerung und des Transports zu lösen) - ggf. Gründung einer Interessensvereinigung oder eines Vereines als Zusammenschluss der Direktvermarkter im Raum Mainfranken
27 27 6. Anlagen A1 Aktennotiz zur Besprechung am (2 Seiten) A2 Anschreiben vom mit Informationsblatt Landschaftspflege und Zeitungsartikel vom (3 Seiten) A3 Liste Anschreiben Betriebe Ziegen- und Schafhaltung mit Fragebogen (2 Seiten) A4 Anschreiben Gastronomiebetriebe mit Fragebogen (3 Seiten) A5 Anschreiben Metzgereibetriebe mit Fragebogen (3 Seiten) A6 Fragebogen Verbraucher (1 Seite) A7 Liste Nachbefragung von Gastronomie- und Metzgereibetrieben (1 Seite) A8 Anschreiben vom für das Treffen der Betriebe Ziegen- und Schafhaltung (1 Seite) A9 Overhead-Folien zum Treffen am (4 Seiten) A10 Aktennotiz zum Treffen der Betriebe Ziegen- und Schafhaltung am mit Teilnehmerliste (2 Seiten) A11 Anschreiben vom Betriebe Ziegen- und Schafhaltung ohne Teilnahme an Aktionstagen (1 Seite) A12 Anschreiben vom Betriebe Ziegen- und Schafhaltung mit Teilnahme an Aktionstagen (1 Seite) A13 Liste Betriebe Ziegen- und Schafhaltung und Möglichkeiten der Schlachtung (2 Seiten) A14 Liste Gastronomiebetriebe (1 Seite) A15 Liste Metzgereibetriebe (1 Seite) A16 Anschreiben vom Gastronomie- und Metzgereibetriebe mit Teilnahme an Aktionstagen (1 Seite) A17 Liste Betriebe Ziegen- und Schafhaltung für Aktionstage sowie weitere Betriebe (2 Seiten) A18 Anschreiben vom Gastronomie- und Metzgereibetriebe ohne Teilnahme an Aktionstagen (1 Seite) A19 Liste Absage Gastronomiebetriebe (1 Seite) A20 Liste Absage Metzgereibetriebe (1 Seite) A21 Anschreiben vom Gastronomie- und Metzgereibetriebe mit Informations- und Werbematerial für Aktionstage (1 Seite) A22 Informationsblatt (Faltblatt) Ziegen- und Lammfleisch aus Mainfranken A23 Plakat DIN A 3 für Aktionstage A24 Anschreiben vom Gastronomie- und Metzgereibetriebe mit Informations- und Werbematerial für eigene Aktionstage (1 Seite) A25 Plakat DIN A 3 für eigene Aktionstage A26 Liste Betriebe Ziegen- und Schafhaltung (1 Seite) A27 Artikel Main-Post vom Auf den Geschmack bringen (2 Seiten) A28 Artikel Main-Post vom (1 Seite) A29 Artikel Main-Post vom Landschaft, die schmeckt (3 Seiten) A30 Artikel Main-Post vom Plädoyer für Ziege und Schaf (1 Seite) A31 Artikel Main-Post vom Lamm-Aktionstage: Es ist angerichtet (1 Seite) A32 Feed-back Ziegen- und Schafhalter A33 Feed-back Gastronomiebetriebe A34 Feed-back Metzgereibetriebe
28 28 Das Vermarktungskonzept wurde unterstützt durch: den Bayerischen Naturschutzfonds aus den Erlösen der Glücksspirale das Landwirtschaftsamt Würzburg den Verein Mainfranken Plus Aufgestellt: Veitshöchheim, den Thomas Struchholz, Landschaftsarchitekt BLDA Eremitenmühlstr. 9, Veitshöchheim Tel: Fax: info@struchholz.de web: http//
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