Gefängnisversorgung bei Jugendlichen Dorothea Stiefel
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- Regina Schulze
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1 Gefängnisversorgung bei Jugendlichen Seite 1 Dorothea Stiefel
2 Allgemeines Prüfung 1. Vorlesungsnotizen 2. Folien (aufgeschaltet) 3. Artikel (runterladbar über UZH): Plattner B, Aebi M, Steinhausen HC & Bessler C (2011). Psychopathologische und komorbide Störungen inhaftierter Jugendlichen in Österreich Implikationen für einen jugendpsychiatrischen Versorgungsauftrag im Strafvollzug. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. 39(4): Colins Olivier, et al (2010): psychiatric Disorders in Detained Male Adolescents: A systematic Literature Review. Can J of Psychiatry, 55/4. Seite 2
3 Allgemeines Ziel der Vorlesung Die wichtigsten Krankheitsbilder jugendlicher Inhaftierter Symptome «Stellenwert» (Häufigkeit) Die wichtigsten Komorbiditäten jugendlicher Inhaftierter Einblick in den Haft-Alltag inhaftierter Jugendlicher Seite 3
4 Inhalt der Vorlesung Einführung: Jugenddelinquenz Teil I: Theorie 1. Einleitung 2. Uebersicht über psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher 3. Häufigste Störungsbilder bei Jugendlichen 4. Komorbiditäten der verschiedenen Störungsbilder 5. Facit Teil II: Praxis 1. Kinder- und Jugendpsychiatrische Gefängnis-Versorgung im Kanton Zürich 2. Gefängnis Limmattal (GfL): Demographische Daten 3. KiJuPsy Behandlungsmodell im Gefängnis Limmattal 4. Zusammenfassung, Facit Seite 4
5 Inhalt der Vorlesung Einführung: Jugenddelinquenz Teil I: Theorie 1. Einleitung 2. Uebersicht über psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher 3. Häufigste Störungsbilder bei Jugendlichen 4. Komorbiditäten der verschiedenen Störungsbilder 5. Facit Teil II: Praxis 1. Kinder- und Jugendpsychiatrische Gefängnis-Versorgung im Kanton Zürich 2. Gefängnis Limmattal (GfL): Demographische Daten 3. KiJuPsy Behandlungsmodell im Gefängnis Limmattal 4. Zusammenfassung, Facit Seite 5
6 Seite 6
7 Problem von Polizeistatistiken Polizeistatistiken bilden Gewaltentwicklung über die Zeit nicht 1:1 ab Beeinflussung durch Anzeigebereitschaft der Opfer (5-30%) Hellfeld versus Dunkelfeld Beeinflussung durch polizeilichen Ermittlungserfolg Seit 2009: neue nationale Statistik kein direkter Vergleich möglich mit Daten vor 2009 Jugendbefragungen : Erschliessung des Dunkelfeldes Annäherung an tatsächliche Täter-, Opfer- Anzeigeraten (Bedingung: gute Rücklaufraten) Erlaubt zusätzliche Untersuchung von Kontexten/Risikofaktoren von Jugendgewalt Seite 7
8 Trends: Jugendelinquenz im Dunkelfeld Prävalenzraten Seite 8 Ribeaud D et al, 2015
9 Trends: Jugendelinquenz im Dunkelfeld Prävalenzraten Substanzmissbrauch Seite 9 Ribeaud D et al, 2015
10 Facit Gewalttrends Konstante Abnahme der Gewalt im Hell- und Dunkelfeld: ca. 30% Generellen Abnahme der Jugenddelinquenz & Substanzkonsums; Ausnahme: THC-Konsum steigend Abnahme der Gewalt im öffentlichen Raum besonders ausgeprägt; Faktoren: o verbesserte Sicherheitslage im nächtlichen Ausgang o erhöhte Polizeipräsenz o Geringerer Alkoholkonsum bei Jugendlichen? o Veränderte Freizeitmuster «Handy»?? o Universelle Präventionsmassnahmen verbesserte Sozialkompentenzen Abnahme Mobbing im Schulunterricht o Allgemeine Aufwertung des schulischen Kontextes unter Jugendlichen? Allerdings: Deutliche Zunahme Cybermobbing o im wesentlichen eine Sub-Form von Schulmobbing: Im wesentlichen gleiche Risikofaktoren Oft die gleichen Täter und die gleichen Opfer Seite 10
11 Bedeutung für die Kinder- und Jugendforensik Arbeitslosigkeit? Fallzahlen? o «Quantität» versus «Qualität» o «Psychiatrisierung» Schwerkranken Jugendlichen und Intensivtäter sind nach wie vor komplexe und schwierige Fälle Konzentration der Arbeit auf wenige Arbeitsaufwand + / - konstant Seite 11
12 Inhalt der Vorlesung Einführung: Jugenddelinquenz Teil I: Theorie 1. Einleitung 2. Uebersicht über psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher 3. Häufigste Störungsbilder bei Jugendlichen 4. Komorbiditäten der verschiedenen Störungsbilder 5. Facit Teil II: Praxis 1. Kinder- und Jugendpsychiatrische Gefängnis-Versorgung im Kanton Zürich 2. Gefängnis Limmattal (GfL): Demographische Daten 3. KiJuPsy Behandlungsmodell im Gefängnis Limmattal 4. Zusammenfassung, Facit Seite 12
13 Einleitung =? Die psychiatrische Versorgung jugendlicher Straftäter muss ein zentraler Schwerpunkt der forensischen Kinderund Jugendpsychiatrie sein >> Seite 13
14 Einleitung Psyche ist dimensional aufgebaut Wo hört Normalität auf? Was ist Exzentrik? Was ist Genialität?? Wie definiert man die Grenzen? Seite 14
15 Einleitung ICD-10 International Classification of Diseases der WHO, Version 10 Standardisierung Dimensionales Kategoriales System Checkliste mit Ein-/ Auschlusskriterien Genaue Umschreibung der Krankheitsbilder Spezifisch fürs Kindes/Jugendalter Reduktion der «Willkür» Ermöglicht Diskussion/Dialog Seite 15
16 Inhalt der Vorlesung Einführung: Jugenddelinquenz Teil I: Theorie 1. Einleitung 2. Uebersicht über psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher 3. Häufigste Störungsbilder bei Jugendlichen 4. Komorbiditäten der verschiedenen Störungsbilder 5. Facit Teil II: Praxis 1. Kinder- und Jugendpsychiatrische Gefängnis-Versorgung im Kanton Zürich 2. Gefängnis Limmattal (GfL): Demographische Daten 3. KiJuPsy Behandlungsmodell im Gefängnis Limmattal 4. Zusammenfassung, Facit Seite 16
17 Psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher (Plattner et al, 2011; Wiener Studie) 1:5 (>) = < Seite 17
18 Übersicht : Psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher (Plattner et al, 2011; Wiener Studie) 1:5 (>) = < >> >> >>> Seite 18
19 Übersicht : Psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher (Studie Plattner, Wien 2011) = = Seite 19
20 Inhalt der Vorlesung Einführung: Jugenddelinquenz Teil I: Theorie 1. Einleitung 2. Uebersicht über psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher 3. Häufigste Störungsbilder bei jugendlichen Inhaftierten 4. Komorbiditäten der verschiedenen Störungsbilder 5. Facit Teil II: Praxis 1. Kinder- und Jugendpsychiatrische Gefängnis-Versorgung im Kanton Zürich 2. Gefängnis Limmattal (GfL): Demographische Daten 3. KiJuPsy Behandlungsmodell im Gefängnis Limmattal 4. Zusammenfassung, Facit Seite 20
21 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Störung des Sozialverhaltens (SSV) Symptome Lügen Weglaufen Schuleschwänzen (<13. LJ) Stehlen, Einbruch Kriterien Einzelne dissoziale / kriminelle Handlungen genügen nicht! Es muss mehr als Aufmüpfigkeit und jugendlicher Unfug sein Andauerndes Muster dissozialen, aggressiven Verhaltens Gesetze und Regeln brechend Mindestens 6 Monate dauernd Seite 21
22 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Störung des Sozialverhaltens (SSV) Symptome Raub, Erpressung Unterschriftenfälschung Schlägereien, Streitereien, Auseinandersetzungen Absichtliche Destruktivität, Sachbeschädigung: mit Waffen: Flasche, Messer, Ziegelstein Brandstiftung Tyrannisieren: Einschüchterung, Belästigung Quälen, Grausamkeiten, Tierquälerei Sexuelle Nötigung, Vergewaltigung Seite 22
23 Einzelne psychiatrische Störungsbilder SSV: Sonderform: Oppositionelles aufsässiges Verhalten Früher Beginn: < 9-10 LJ Symptome: Schwere Wutausbrüche Streiten mit/ Missachtung von Anforderungen und Regeln von Erwachsenen Ärger, Groll, Gehässigkeit, Rachsucht Aufsässiges, ungehorsames, trotziges, provokatives Verhalten Trotz mit Provokation Konfrontation Geringe Frustrationstoleranz, schnell zornig werdend Übelnehmerisch, Schuld andern zuweisend Seite 23
24 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Störung des Sozialverhaltens (SSV) ICD-10 unterscheidet 4 Typen von SSV: Mit oppositionellem, aufsässigen Verhalten (F91.3) Auf den familiären Rahmen beschränkt (F91.0) Mit sozialen Bindungen (F91.1) Ohne soziale Bindungen (F91.2) Seite 24
25 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Störung des Sozialverhaltens (SSV) Wichtig: Störung des Sozialverhaltens nicht blosser Ungehorsam oder kindlichen Unfug tiefgreifendere Verhaltensstörungen psychiatrische Erkrankung Störungsbild, klassifiziert Kriterien müssen erfüllt sein Seite 25
26 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts-Syndrom Zappelphilipp Ob der Philipp heute still Wohl bei Tische sitzen will?" Also sprach in ernstem Ton Der Papa zu seinem Sohn, Und die Mutter blickte stumm Auf dem ganzen Tisch herum. Doch der Philipp hörte nicht, Was zu ihm der Vater spricht. Er gaukelt Und schaukelt, Er trappelt Und zappelt Auf dem Stuhle hin und her. "Philipp, das mißfällt mir sehr Seite 26
27 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS Seite 27
28 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS = Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts-Syndrom Hans-guck-in-die Luft Wenn der Hans zur Schule ging, Stets sein Blick am Himmel hing. Nach den Dächern, Wolken, Schwalben Schaut er aufwärts allenthalben: Vor die eignen Füße dicht, Ja, da sah der Bursche nicht, Also dass ein jeder ruft: "Seht den Hans Guck-in-die-Luft!" Seite 28
29 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS versus ADS Unterscheide: A D H S A D S Hyperaktivität, Impulsivität Hyperaktivität, Impulsivität Seite 29
30 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS & ADS Für beide gilt: Aetiologie / zugrundeliegende Faktoren: Genetische Prädisposition 70-80% (Genforschung : mehrere, voneinander unabhängige Chromosomenabschnitte mit Risikogenen) Psychosoziale Faktoren (Rauchen, Alkohol in der SS & genet. Prädisposition) Neurobiologische Faktoren (sws. Unteraktivierung mehrerer Regelkreise Mangel an sogenannten Neurotransmittoren wie Noradrenalin, Dopamin, (Serotonin) THC als Selbstmedikation idr Symptomatik vor dem 7. Lebensjahr «frühkindliche Störung» Frühere Auffassung: kategorial, heute eher dimensionale Wahrnehmung Seite 30
31 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS & ADS Überproportionale Häufung an Verzögerung der motorischen und sprachlichen Entwicklung - linkisch, unkoordiniert - Willensäusserungen erschwert «Handicap im sozialen Umfeld» Präfrontalhirnreifung (übergeordnete Steuerung) später abgeschlossen (ca. 2 Jahre) Seite 31
32 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS & ADS Frontalcortex = Steuerungszentrale Verzögerte Reifung Aufnahme von Informationen Abruf von Informationen Handlungskompetenzen Motivation Disziplin Unterdrückung von Handlungsimpulsen Seite 32
33 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS & ADS Folgen 1. Symptom: Aufmerksamkeitsdefizit Frühere Auffassung: «Verminderte Konzentrationsfähigkeit» Heute differenziertere Ansicht:» Aufmerksamkeit grundsätzlich gegeben» Bei Interesse gute bis überdurchschnittliche Konzentrationsfähigkeit «Hyperfokussierung»» Hyperfokus:» Nicht steuerbar» Interessens- und Motivationsabhängigkeit» Kann zu falschen Erwartungen und Missverständnissen führen: Annahme:» «Der hat nur keine Lust, ist einfach ein Faulpelz»» «Du könntest, wenn du wolltest» Seite 33
34 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS & ADS Wenn kein Interesse/Hyperfokus vorliegt: Erhöhte Ablenkbarkeit» Überall «sich einmischen», «dabei sein»» Hausaufgaben erledigen ist schwierig» Mangelnde Ausdauer / Durchhaltewille bei Beschäftigungen» Tendenz, von einer Tätigkeit zur nächsten zu wechseln, ohne etwas zu Ende zu bringen» Verträumtheit Schusseligkeit Vergesslichkeit, «bei einem Ohr rein, beim andern raus» Desorganisiertheit, «Sachen nicht beieinander» Seite 34
35 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS Folgen 2. Symptom: Hyperactivity / Zappeligkeit Hypoarousal (Störung/ungenügend Neurotransmittoren) «Überkompensation» Motorische Unruhe, überschiessende Aktivität, Nervosität: Ständig in Bewegung, Bewegungsdrang: o Rumrutschen auf Stuhl o Stuhlwippen o Nicht Stillsitzen, Rumlaufen /-rennen o Fingerspielen/Trommeln/Fusszittern «Sack voll Flöhe» Seite 35
36 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS Folgen 3. Symptom: Impulsivität Dreinreden, Satz abschneiden, Ungeduld, nicht Aufstrecken können Haben Mühe zuzuhören «Ichbezogenheit»: Hören sich lieber selber reden Schwatzhaftigkeit, Logorrhoe («Wortdurchfall») «Sache nicht auf den Punkt bringen» Seite 36
37 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS & ADS ADHS ADS Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivität, Impulsivität Aneckendes Verhalten: Fallen auf, sind unbequem, unangepasst Hyperaktivität, Impulsivität Nicht-aneckendes Verhalten, angepasst: Tagträumerei, aus dem Fenster gucken, Abwesenheit KJFo gehen NICHT unter gehen unter Seite 37
38 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS & ADS «Positive Seite» des ADHS Kreativität, Unkonventionalität, Genialität Begeisterungsfähig, Unternehmungslustig «Anreisser», neue Lösungen Wagemutigkeit Fortschritt : letztlich «darwinistischer Vorteil» Künstler Manager >> Negative Seite mit sekundären Komplikationen: Verminderte Frustrationstoleranz niedriges Selbstwertgefühl Schul- / Berufsversager Schwierigkeiten mit Vorgesetzten / Lehrern Schwierigkeiten in der Peergroup Seite 38 dissoziales Verhalten
39 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS & ADS Seite 39
40 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS & ADS Positive Seite des ADHS Kreativität, Unkonventionalität, Genialität Begeisterungsfähig, Unternehmungslustig Wagemutigkeit (Letztlich «darwinistischer Vorteil») Künstler Manager «Negative» Seite mit sekundären Komplikationen: Verminderte Frustrationstoleranz niedriges Selbstwertgefühl Schul- / Berufsversager Schwierigkeiten mit Vorgesetzten / Lehrern Schwierigkeiten in der Peergroup >>> Seite 40 ( dissoziales Verhalten dissoziale Verhaltensstörung)
41 Einzelne psychiatrische Störungsbilder ADHS & SSV Hyperkinetische SSV F 90.0 ADHS F 91.0 Störung des Sozialverhaltens & Seite 41 F 90.1 Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
42 Einzelne psychiatrische Störungsbilder SSV >>>> Dissoziale Persönlichkeitsstörung Extremfall: Störung des Sozialverhaltens ( ) dissoziale Persönlichkeitsstörung Synonyma: Dissozial = antisozial = amoralisch = soziopathisch = psychopathisch Wichtige Unterscheidung: Persönlichkeitsstörung Persönlichkeitszüge charakterliche Konstitution Persönlichkeits(ver)änderung Tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen zeigen Persönlichkeitsstörung hat verschiedene Schattierungen : ICD-10-Klassifizierung : paranoid (= ängstlich); schizoid (= einzelgängerisch, begrenzte Möglichkeit Gefühle auszudrücken); emotional instabil; narzisstisch; histrion (= hysterisch); anankastisch (= zwanghaft) usw.; entsprechende Kriterien nach ICD-10 müssen erfüllt sein Seite 42
43 Einzelne psychiatrische Störungsbilder SSV >>>> Dissoziale Persönlichkeitsstörung Extremfall: Störung des Sozialverhaltens ( ) dissoziale Persönlichkeitsstörung SSV in der Kindheit und Jugend stützt die Diagnose, muss aber nicht zwingend vorgelegen haben!! Diagnose erst im frühen Erwachsenenalter angemessen (Reifung Frontalhirn) Seite 43 Kriterien nach ICD-10 Allg. Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung: Tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen zeigen
44 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Dissoziale Persönlichkeitsstörung Spezifische Kriterien nach ICD-10: Geringe Frustrationstoleranz, niedrige Schwelle für aggressives Verhalten Missachtung sozialer Normen und Regeln, Verantwortungslose Haltung Schuld andern zuschreibend : fehlendes Schuldbewusstsein Unfähigkeit zu dauerhaften Beziehungen, obschon keine Schwierigkeit, sie einzugehen Gefühlskälte, herzlos gegenüber Gefühlen der andern Seite 44
45 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Dissoziale Persönlichkeitsstörung psychopathy traits Neue Forschung Subgruppe mit katastrophaler Legalprognose: Studien zeigen: psychopathy traits ist Prädiktor für Kriminalität (SelbstbeantwortungsFragebogen: ICU) Interview für callous unemotional traits Seite 45
46 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Antisoziale Persönlichkeitsstörung Seite 46 Sass, H. (2003). Persönlichkeit, Persönlichkeitsstörung und Verantwortung: Forensichpsychiatrische und anthropologische Aspekte. In S. Herpertz & H. Sass (Hrsg.), Persönlichkeitsstörungen (S ). Stuttgart: Thieme.
47 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Risikokalkulation bei Jugendlichen Adolecent limited type offenders Der Unfug ist das Privileg der Jugend auf dem Weg zur Anpassung Life span offenders Risk calculation in Adolescence is aiming at a Moving Target Kurt Imhof, Soziologe, TA, 20. August 2008 Seite 47
48 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Substanzmissbrauch Störungen Weiblich (N = 58) Männlich (N = 275) Gesamt (N = 333) Normal Bevölkerung Substanzmissbrauch Störung > 75.9% (44) 53.8% (148) 57.7% (192) 25: % = Alkoholmissbrauch 12.1% (7) 16.4% (45) 15.6% (52) 10: % > Drogenmissbrauch 74.1% (43) 49.1% (135) 53.5% (178) 25: % Beschaffungskriminalität?? Seite 48
49 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Substanzmissbrauchs- Störung Weich Unterscheide Art / Qualität Suchtpotential Hart Mono- Poly- Toxikomanie Anzahl / Quantität Seite 49
50 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Substanzmissbrauchs-Störung Unterscheide verschiedene Substanzklassen (unvollständig): Cannabis: THC (Tetra-Hydro-Cannabinol)» Marihuana/Gras: getrocknete Blüten/jungen Blättern der weiblichen Pflanze» Haschisch/Shit: getrockneter Harz aus den Drüsenhaaren der Pflanze Narkotika: Heroin, Morphium, Opium, Methadon, Codein Tranquilizer: Valium, Temesta, Rohypnol Seite 50
51 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Substanzmissbrauchs-Störung Unterscheide verschiedene Substanzklassen (unvollständig): Stimulantien: Ritalin (Methylphenidat), Poppers (Amylnitrit), Speed (Amphetamin), Metamphetamin:» Pillen (Yaba, Thaipille, Pervitin ),» kristallines Pulver (Crystal, Ice, Pico)» freie Base (Meth) Kokain Schnupfen, Rauchen (Crack/Freebase), Spritzen; Kauen, Tee Halluzinogene: LSD, Mushrooms (Psylocibin), Kakteenarten (Mescalin), Exstasy= MDMA (3,4-Methylendioxymethamphetamin) Schnüffelstoffe: Glue, Klebstoff, Lachgas Varia: Steroide, Appetitzügler, k.o. -Tropfen Seite 51
52 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Substanzmissbrauchs-Störung Drogenkonsum: Selbstmedikation Cannabis, Narkotika, Tranquilizer => sedierende Wirkung ADHS Stimulantien, Kokain => aufputschend Depression psychosoziales Umfeld => Flucht vor Realität, Welt vergessen Folgen Amotivationssyndrom, Gedächtnislücken Psychische und physische Abhängigkeit Desintegration aus Beruf Familie der Gesellschaft Integration in dysfunktionales (Drogen) Milieu Seite 52
53 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Substanzmissbrauchs-Störung Folgen Abhängigkeit Beschaffungskriminalität, Drogenmilieu Studie Plattner et al. 2011: 81.5% der drogenabhängigen Jugendlichen wurden beschuldigt, Suchtmitteldelikte verübt zu haben. Körperliche Erkrankungen, z.b. Durch Nebenwirkungen: Herz-Kreislauf (Blutdruck, Rhythmusstörungen Herzinfarkt) Schaden an Leber, Niere, Hirn Durch Schadstoffe/Toxine: Durch intravenöse Applikation: Gelbsucht (Hepatitis), HIV Seite 53
54 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Substanzmissbrauchs-Störung Folgen in der Haft durch Entzugserscheinungen nach: Langdauernder Missbrauch von: Halluzinogenen: Psychotische Prodromalsymptomatik von Cannabis: Psychotische Prodromalsymptomatik Schlafstörungen, Anspannung, Nervosität Harte Drogen: Schwerer Entzug mit der Gefahr der Entwicklung medizinischer Gefahrensituationen Illegaler Erwerb von Substanzen im Gefängnis Seite 54
55 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Affektive Störungen, Angststörung Störungen Weiblich (N = 58) Männlich (N = 275) Gesamt (N = 333) Normalbevölkerung Affektive Störung 39.7% ( 23) 21.1% ( 58) 24.3% (81) ~ 8: % Major Depression 22.4% (13) 14.5% (40) 15.9% (53) Dysthymie 19.0% (11) 11.6% (32) 12.9% (43) > > Angststörung 70.7% ( 41) 39.6% ( 109) 45.0% (150) ~ 11:1 1 8% Trennungsangst 48.3% (28) 14.5% (40) 20.4% (68) 1 5% Soziale Phobie 10.3% (6) 5.5% (15) 6.3% (21) 1 4.6% Generalisierte Angst 25.9% (15) 12.7% ( 35) 15.0% (50) % Posttraumatische Belastungsstörung 53.4% ( 31) 25.1% ( 69) 30.0% (100) 6 8% Seite 55
56 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Affektive Störungen, Angststörung Trennungsangst und posttraumatische Belastungsstörung weisen auf vergangene traumatische (Säuglings-/ Kleinkind- /Kindheits-) Erlebnisse hin Familiärer Missbrauch und Vernachlässigung (Plattner et al, Studie Wien 2011) 50% Trennung / Verlust eines Familienmitglied 40% Missbrauch: körperlich und/oder emotional 30% Vernachlässigung: körperlich und/ oder emotional 15% Missbrauch: sexuell Angst und Depression häufig ko-morbid mit anderen Störungen Internalisierende Störungen => unbemerkt unbehandelt Seite 56
57 Einzelne psychiatrische Störungsbilder Affektive Störungen, Angststörung Scheinbar angepasste Jugendliche werden übersehen Depressive und ängstliche Jugendliche werden häufig Opfer von Übergriffen durch Mitinsassen o o o Notfallmässige Beurteilung der «Hafterstehungsfähigkeit» (< 14j.) Einzelzellen Strikte Trennung von: o o > / < 18Jährige von (Coedukation) Seite 57
58 Inhalt der Vorlesung Teil I: Theorie 1. Einleitung 2. Uebersicht über psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher 3. Einzelne Störungsbilder 4. Komorbiditäten der verschiedenen Störungsbilder 5. Facit Teil II: Praxis 1. Kinder- und Jugendpsychiatrische Gefängnis-Versorgung im Kanton Zürich 2. Übersicht Gefängnis Limmattal (GfL): Demographische Daten 3. KiJuPsy Behandlungsmodell im Gefängnis Limmattal 4. Zusammenfassung, Facit Seite 58
59 Komorbide Störungen bei inhaftierten Jungen ADHS und Verhaltensstörungen N = 205 (74.5 %) Substanz- Missbrauch N = 148 (53.8%) Jungen N = 275 Keine psychiatrische Störung N = 36 (13.1%) >1/10 Eine psychiatrische Störung N = 68 (24.7%) 1/ (28%) (74.5%) (46.6%) Seite (7.3%) Affektive Störungen N = 58 (21.1%) Angst Störungen N = 109 (40.0%) Zwei komorbide psychiatrische Störungen N = 88 (32.1%) 1/3 Drei komorbide psychiatrische Störungen N = 56 (20.4%) 1/5 Vier komorbide psychiatrische Störungen N = 27 (9.8%) 1/10
60 Komorbide Störungen bei inhaftierten Mädchen ADHS und Verhaltensstörungen N = 46 (79.3%) Substanz- Missbrauch N = 44 (75.9%) Mädchen N = 58 Keine psychiatrische Störung N = 5 (8.6%) <1/10 Eine psychiatrische Störung N = 5 (8.6%) <1/ (10.2%) (79.3%) (69%) Seite 60 4 (6.8%) Affektive Störungen N = 23 (39.7%) Angst Störungen N = 41 (70.7%) Zwei komorbide psychiatrische Störungen N = 12 (20.7%) 1/5 Drei komorbide psychiatrische Störungen N = 19 (32.8%) 1/3 Vier komorbide psychiatrische Störungen N = 17 (29.3%) 1/3
61 Psychiatrische Störungen im Vergleich Jungen versus Mädchen Jungen N = 275 Keine psychiatrische Störung >1/10 N = 36 (13.1%) Eine psychiatrische Störung ¼ N = 68 (24.7%) Zwei komorbide psychiatrische Störungen 1/3 N = 88 (32.1%) > > > Mädchen N = 58 Keine psychiatrische Störung N = 5 (8.6%) <1/10 Eine psychiatrische Störung N = 5 (8.6%) <1/10 Zwei komorbide psychiatrische Störungen N = 12 (20.7%) 1/5 Seite 61 Drei komorbide psychiatrische Störungen 1/5 N = 56 (20.4%) Vier komorbide psychiatrische Störungen 1/10 N = 27 (9.8%) << <<< Drei komorbide psychiatrische Störungen N = 19 (32.8%) 1/3 Vier komorbide psychiatrische Störungen N = 17 (29.3%) 1/3
62 Inhalt der Vorlesung Teil I: Theorie 1. Einleitung 2. Uebersicht über psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher 3. Einzelne Störungsbilder 4. Komorbiditäten der verschiedenen Störungsbilder 5. Zusammenfassung, Facit Teil II: Praxis 1. Kinder- und Jugendpsychiatrische Gefängnis-Versorgung im Kanton Zürich 2. Übersicht Gefängnis Limmattal (GfL): Demographische Daten 3. KiJuPsy Behandlungsmodell im Gefängnis Limmattal 4. Zusammenfassung, Facit Seite 62
63 Zusammenfassung Mädchen >>> Knaben Inhaftierte >>>> Normalbevölkerung Oft > 1 Störung (83% der Mädchen, 73% der Knaben) Verhaltensstörungen Häufigste Diagnose seit dem Kleinkindalter Häufig mit Komorbiditäten: Drogen, Depression, Angst Die Störungen führen bereits vor der Haft zu ausgeprägten Funktionsdefiziten und sind häufig ein wesentlicher Auslösefaktor für Kriminalität Seite 63
64 Facit 1. Psychiatrische Betreuung von inhaftierten Jugendlichen dringend indiziert 2. Es handelt sich vielfach um kinder- und jugendpsychiatrische Diagnosen, die nur durch forensische Kinder und Jugendpsychiater und -psychologen hinlänglich behandelt werden können Forderung nach Spezialisten 3. Mehrfach-Belastungen/Bedürfnisse der Jugendlichen Betreuungsansatz vielschichtig und individualisiert: multidisziplinär, multimodal «RNR» (risk, need, responsivity) Seite 64
65 Facit 4. Frühe Behandlung / «Investition» lohnt sich abgesehen vom menschlichen Aspekt sowohl fachlich wie auch finanziell Vorteile des Schweizer Jugendstrafrechts: ab 10 Jahren Täter- nicht Tatstrafrecht Flexible Ausgestaltung der Strafen und Massnahmen Erziehungsstrafrecht mit fürsorgerechtlichem Anteil Spezial- vor Generalprävention Nicht primär Strafe, sondern: Reintegration Verminderung Rückfallgefahr Seite 65
66 Inhalt der Vorlesung Teil I: Theorie 1. Einleitung 2. Uebersicht über psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher 3. Einzelne Störungsbilder 4. Komorbiditäten der verschiedenen Störungsbilder 5. Facit Teil II: Praxis 1. Kinder- und Jugendpsychiatrische Gefängnis-Versorgung im Kanton Zürich 2. Übersicht Gefängnis Limmattal (GfL): Demographische Daten 3. KiJuPsy Behandlungsmodell im Gefängnis Limmattal 4. Zusammenfassung, Facit Seite 66
67 KiJuFo «Gefängnisversorgung «im Kt. ZH Gefängnis Limmattal (GfL) Seit 2010 Männergefängnis U-Haft, kein Vollzug Eigene Jugendabteilung Ambulante Versorgung 3-4x/Woche; Pikettdienst 2013: N= : N= : N< : N<100 Gefängnis Dielsdorf Seit 2010 Frauengefängnis U-Haft, kein Vollzug Keine Jugendabteilung Konsiliarische Versorgung «on demand» 2013: N=3 2014: N=0 2015: N=2 2016: N=1 Projekte 2 «Ko-Edukation» auf der Jugendlichen-Abteilung im GfL: ab Forensische Klinik Rheinau: Jugendlichenabteilung Hochsicherheitstrakt und Seite 67
68 Demographische Daten GfL Seite 68
69 Demographische Daten GfL Seite 69
70 Inhalt der Vorlesung Teil I: Theorie 1. Einleitung 2. Uebersicht über psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher 3. Einzelne Störungsbilder 4. Komorbiditäten der verschiedenen Störungsbilder 5. Facit Teil II: Praxis 1. Kinder- und Jugendpsychiatrische Gefängnis-Versorgung im Kanton Zürich 2. Übersicht Gefängnis Limmattal (GfL): Demographische Daten 3. KiJuPsy Behandlungsmodell im Gefängnis Limmattal 4. Zusammenfassung, Facit Seite 70
71 Kinder- und Jugendpsychiatrisches Behandlungsmodell im GfL Dietikon Seite 71
72 Kinder- und Jugendpsychiatrisches Behandlungsmodell im GfL Dietikon Seite 72
73 Kinder- und Jugendpsychiatrisches Behandlungsmodell im GfL Dietikon Eintritt mittels standardisierter Instrumente Erhebung von: Psychopathologie Diagnostik ( Sofortmassnahme) psychosozialem Hintergrund Im Verlauf 1. Psychiatrische (ärztliche) Versorgung Sprechstunde bei Bedarf mit variabler Länge: Psychoedukation Medikation störungsspezifische psychotherapeutische Intervention Nachsorge bei / vor Austritt: Kontaktaufnahme mit nachbetreuenden Institutionen» Medikation» Verlauf Krisenmanagement bei Eigengefährdung (Suizidalität) / Seite 73 Fremdgefährdung Einweisung in eine psychiatrische Klinik
74 Kinder- und Jugendpsychiatrisches Behandlungsmodell im GfL Dietikon Seite 74
75 Kinder- und Jugendpsychiatrisches Behandlungsmodell im GfL Dietikon Erstbeurteilung bei Eintritt Jugendlicher Psychopathologische Befunderhebung Klinische Einschätzung im Gespräch Hilfsmittel: MINI-KID Psychosoziales Umfeld Gegenwart Vergangenheit Zukunft Beruf Privat Hilfsmittel: MCSI Auswertung im Verlauf Seite 75 Selbstbeurteilung: Charakter Untermauerung der Erstdiagnose Standardisierte Fragen Forschungszwecke Hilfsmittel: JTCI, ICU Krisenmanagement
76 Kinder- und Jugendpsychiatrisches Behandlungsmodell im GfL Dietikon Eintritt mittels standardisierter Instrumente Erhebung von: psychosozialem Hintergrund Psychopathologie Diagnostik ( Sofortmassnahmen) > Im Verlauf 1. Psychiatrisch- psychologische Versorgung Sprechstunde bei Bedarf mit variabler Länge: Allgemeinbefinden Medikation (Schlaf, Anspannung, ADHS, Depression) Regelmässige Therapie Supportive Begleitung: Skills, Psychoedukation Störungsorientiert Deliktorientiert Nachsorge bei / vor Austritt: Kontaktaufnahme mit nachbetreuenden Institutionen» Medikation, Verlauf Seite 76 Krisenmanagement bei Eigengefährdung (Suizidalität) / Fremdgefährdung Einweisung in eine psychiatrische Klinik
77 Kinder- und Jugendpsychiatrisches Behandlungsmodell im GfL Dietikon Krisenmanagement Situation: Selbst-/Fremdgefährdung 1. Schritt (GfL-Personal): Isolationszelle 1. Beurteilung durch KiJuFo bzw. 1. Selbstgefährdung 2. Fremdgefährdung 3. Keine Hafterstehungsfàhigkeit 2. Einweisung in die Psychiatrische Klinik/Andere Lösung für Aufenthaltsort (Bsp. DSW, Durchgangsstation W thur; Pflegefamilie, time out.) Seite 77
78 Kinder- und Jugendpsychiatrisches Behandlungsmodell im GfL Dietikon Interdisziplinärer Austausch Täglich: KiJuForensik Gefängnispersonal 6-Monatlich: KiJuForensik Justiz Gefängnisleitung Bei Bedarf: «CIRS»-Fälle Interner forensischer Austausch, interne Aus-/ Weiterbildung Täglich: Behandler-Team Wöchentlich: Forensisch-psychiatrische Besprechung OA Wöchentlich: Forensisch-psychiatrische Supervision OA-LA Bei Bedarf: Fallvorstellungen/Verläufe Bei Bedarf: «CIRS»-Fälle Psychologie-PraktikantInnen, UnterassistentInnen der Medizin (Praktische Untersuchungskurse für MedizinstudentInnen vor Ort) Vorlesungen, Fort-/Weiterbildungen, Kongresse, Forschung Seite 78
79 Inhalt der Vorlesung Teil I: Theorie 1. Einleitung 2. Uebersicht über psychiatrische Störungsbilder inhaftierter Jugendlicher 3. Einzelne Störungsbilder 4. Komorbiditäten der verschiedenen Störungsbilder 5. Facit Teil II: Praxis 1. Kinder- und Jugendpsychiatrische Gefängnis-Versorgung im Kanton Zürich 2. Übersicht Gefängnis Limmattal (GfL): Demographische Daten 3. KiJuPsy Behandlungsmodell im Gefängnis Limmattal 4. Facit Seite 79
80 Facit H a f t Eingangsdiagnostik psychiatrische Behandlung: medikamentös, störungsorientiert forensische Behandlung: deliktorientierte Therapie Forensisch-psychiatrische Nachbetreuung Fokus Rückfallsprävention Seite 80
81 Facit Seite 81
82 Facit Seite 82
83 Facit Um die Behandlung der uns anvertrauten Jugendlichen zu optimieren, muss Raum für Entwicklung gegeben sein Co-Edukation Gruppentherapie-Angebote Drogen Sozialverhalten Schlaflosigkeit/entspannung Interdisziplinärer& nationaler & internationaler Austausch/Forschung kann den Boden für eine Seite Entwicklung 83 Zentrum vorbereiten für Kinder- und Jugendforensik, Konsiliar- und Liaisontherapie
84 Facit Seite 84
85 Facit Seite 85
86 Facit Seite 86
87 Kontaktadresse Dorothea Stiefel, Dr. med. Leitende Ärztin Kinder- und Jugendforensik, PUK Neptunstrasse Zürich Tel: Seite 87
88 Seite 88
Kindes und Jugendalters. Störung des.
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