Die neue Sehnsucht nach Gesundheit

Transkript

1 Die neue Sehnsucht nach Gesundheit Warum Essen und Trinken aus der Normalität rutschen? Workshop 2: Bedingungen für gesunde Ernährung 9. Österreichische Gesundheitstag, Salzburg, mag. hanni rützler

2 Essen ist immer eine Belohnung Hilde Bruch Quelle: Festliche Menüs aus 2000 Jahren, München 2001

3 Epochenbilder Massenproduktion von Lebensmitteln Ackerbau bringt Sesshaftigkeit Wissenszeitalter Agrarische Kultur Industrielle Kultur 6000 v.chr Jhd 2000

4 Industrielle Lebensmittelproduktion Kaugummi (USA) 1762 Sandwiches (GB) 1805 Frankfurter (Wien) Fleischextrakt (D) 1847 Erste Speiseeisfabrik (USA) Milchschokolade (CH) 1875 Coca Cola (USA) 1886 Mozartkugel (A) 1890 Corn Flakes (USA) 1894

5 zum Großen Zuviel Kulinarischer Pluralismus (Stephen Mennell)

6

7 Die historische Wende All Choice No choice Lebensmittelüberfluss Lebensmittelmangel

8 Defizitbedürfnisse werden zu Entfaltungsbedürfnisse Soziale Bedürfnisse Physiologische Grundbedürfnisse Selbstverwirklichung Soziale Bedürfnisse Sicherheitsbedürfnisse Sicherheitsbedürfnisse

9 Homo Sapiens von Jahren Vorliebe für Süßes, Salziges, Abwechslung Biologische Vorlieben

10 Abwechslung verführt! Quelle: 58 Studien zusammengetragen von Hollie Raynor + Leonhard Eppstein, Psychologisches Bulletin 3/01 Biologische Vorlieben

11 WHO 2002: Übergewicht ist das am schnellsten wachsende Gesundheitsrisiko Weltweit 2002: Fettsüchtig Übergewicht Seit 1980

12 Lebensmittelüberfluss führt nicht ins Schlaraffenland sondern ins Land der Esszweifler

13 Megatrend Gesundheit Transformation

14 Der Wandel der Gesundheit Gesundheit = Abwesenheit von Krankheit Gesundheit = Aktive Fitness und Wellness 4000 v.chr Gesundheit = Ganzheitliche Selbstkompetenz

15 Ganzheitlicher Gesundheitsbegriff Körper Familie Seele Geist Selbstverantwortung Beruf Entfaltung

16 Wellness im Wandel Alltagsstress abbauen 78% Einheit von Körper & Geist 79% Sich selbst verwöhnen 58% Sich Zeit für sich nehmen 62% Gesunde Ernährung 81% Quelle: Brigitte KommunikationsAnalyse 2004

17 Was ist gesunde Ernährung? Obst + Gemüse 63% Einmal täglich ein warmes Essen 62% Frisch zubereitete Speisen 60% Frische Ausgangsprodukte 58% Abwechslungsreich essen 55% Viel Salat essen 52% Quelle: Österreichischer Lebensmittelbericht 2003

18 Wellness 1 Entspannung, Verwöhnung, Verschönerung, Genuss- und Gesundheitssteigerung Wellness 2 Gesteigerte Selbstkompetenz, Lebensbalance,Lernkompetenz,Reifung

19 Von Lifestyle zu Healthstyle Lebensverlängerung Anti-Aging Lebensverbesserung Leistung, Schönheit

20 Der historische Wende Schicksal Selbstverantwortung

21 Megatrend Silver Revolution Transformation mag. hanni rützler

22 Alterserwartungen im 21. Jahrhundert Lebensjahre hohe Projektion mittlere Projektion offizielle staatliche Statistiken neueste Hochrechnungen nach Shripad Tuljapukar (2000) niedrige Projektion

23 Die neuen Alten gebildeter mobiler anspruchsvoller informierter gesundheitsbewusster xxxxxxxxxx lebenslustiger

24 Alter wird zum Zukunftsgefühl Wir fühlen uns so jung wie wir noch Jahre vor uns haben

25 Megatrend Neue Arbeit Transformation

26 Strukturwandel: Abschied von der Industriegesellschaft Anteil der in der Industrie arbeitenden Bevölkerung % D CH A S F GB

27 Dienstleistungskontinent Europa Anteil der Beschäftigen 2002 in Prozent 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% UK NL S F CH D I E A Dienstleistung 80,0 77,2 74,8 74,1 71,0 69,7 66,1 64,6 62,8 Industrie 19,0 19,5 22,6 22,0 24,9 27,8 29,2 29,4 24,0 Landwirtschaft 0,9 3,3 2,5 3,9 4,1 2,4 4,7 5,9 13,2 Dienstleistung Industrie Landwirtschaft Quelle: Eurostat 2004

28 Alltags-Rhytmik der Mahlzeiten 7 h 12 h 19 h Frühstück Jause Mittagessen Jause Abendessen Das Essen strukturiert die Arbeit...

29 Multi-Optionalität der Mahlzeiten 7 h 12 h 19 h Mittagessen Abendessen Frühstück h h bis 14 h Snack Snack Snack Snack Snack Snack Snack Spontanes, situatives Essen

30 Spontane Esser Rhythmus Entrhythmisierung

31 Ausgangssituation Gesundheit wird immer wichtiger Gesundheit steht für Lebensqualität Deregulierung fördert die Suche nach Balance Eine symbiotische Beziehung: Gesundheit + Ernährung Selbstverantwortung Aktuelle Ambivalenzen: - gesunder Ernährung + Genuss - Lebensmittelqualität + spontanen Essstil - Frische + Convenience

32 Problem: Lösung: zu viel zu fett zu süß weniger essen weniger Fett weniger Süßes

33 Neu: Essen lernen im Überfluss Bruch/Ereignis Braven Schlucker Kritischen Esser Kulturtechniken

34 Keine Gesundheit ohne Genuss Empirische Untersuchungen zeigen: - Freude am Essen wirkt sich auf die Verwertung der Nährstoffe aus - Genuss stärkt das Selbstbewusstsein - Genuss fördert die Entspannung - Genuss fördert gesundheitsorientiertes Verhalten - Genuss fördert einen kritischen Essstil Quelle: Kinder lernen Essen

35 Je mehr unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten es gibt, desto notwendiger wird es, den Geschmack als internen Regulator festzulegen. Jean-Claude Kaufmann

36 Gebote des Genusses I 1. Schalten sie Ihre Sinne bewusst ein! 2. Machen Sie Lebensmittel zu Genussmitteln! 3. Kochen Sie sich zum Genuss! 4. Warten Sie auf den richtigen Zeitpunkt! 5. Nehmen Sie sich Zeit! 6. Erlauben sie sich zu genießen!

37 Gebote des Genusses II 7. Genießen Sie, was Ihnen gut tut! 8. Achten Sie auf die Dosis! 9. Sprechen Sie über den Genuss! 10. Machen Sie Erfahrungen mit dem Genuss! 11. Lassen Sie gemeinsames Genießen alltäglich werden! 12. Zelebrieren Sie den Genuss! Quelle: Kinder lernen essen Strategien gegen das zuviel

38 Was essen wir morgen? 13 Food Trends der Zukunft Autorin: Preis: 24, Seiten ISBN

39 Kinder lernen essen Strategien gegen das Zuviel Autorin: Preis: 24, Seiten ISBN