Konsumieren Jungen und Mädchen Cannabis anders? Geschlechtsspezifische Aspekte des Cannabiskonsums
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- Alexandra Knopp
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1 Konsumieren Jungen und Mädchen Cannabis anders? Geschlechtsspezifische Aspekte des Cannabiskonsums Cannabiskonsum... und dann?! Kreis Storman, Bargteheide, Priv.-Doz. Dr. Heino Stöver Universität Bremen
2 Das Schöne ist die Langsamkeit der Droge, die dem herrschenden Effizienzwahn ein Schnippchen schlägt und Zeit gewinnt...
3 Cannabis ein passageres Verhalten: > 95% aller Konsumenten ein vorübergehendes, an Jugend- u. junges Erwachsenenalter gebundenes Phänomen > 30 Jahren Konsum wird regelmäßig und ohne therapeutische Hilfe wieder eingestellt
4
5 I. Epidemiologie Prävalenzen: Lebenszeit, letztes Jahr, letzten 30 Tage
6 Verbreitung von Cannabiskonsum unter Jahre alten SchülerInnen: Lebenszeit, letztes Jahr und letzter Monat; 2003 Quelle: EMCDDA, Lisbon/Portugal
7 Vergleich der Lebenszeitprävalenz von Cannabiskonsum (>40 mal) männlicher u. weiblicher Schüler (15-16jährig) 2003 Quelle: EMCDDA, Lisbon/Portugal
8 Cannabiskonsum (>40mal) im letzten Jahr bei 15jährigen SchülerInnen (li. Jungen)
9 Geschlechterdifferenzen beim Cannabiskonsum - Jungen + junge Männer zeigen höhere h here Daten: Lebenszeitprävalenz Mischkonsum (Alkohol und Tabak) Risikoreicher Cannabiskonsum (tägl. Gebrauch) Länge des Dauerkonsums Einstiegsalter
10 Drogenkonsum/Sucht ein Männerthema? Alkohol: 1/3 Frauen, 2/3 Männer Illegale Drogen: 1/3 Frauen, 2/3 Männer Path. Glücksspiel: 10% Frauen, 90% Männer Essstörungen: 90% Frauen, 10% Männer Medikamentenabhängigkeit: 2/3 Frauen, 1/3 Männer Cannabiskonsum: höhere Anteile für Jungen/Männer: Angaben: Drogenbeauftragte der Bundesregierung (Nov. 2002)
11 II. Interventionen Methoden, Grundlagen
12 Ziele von Drogenarbeit und - politik Vermeidung Verzögerung Verminderung Begrenzung von Konsum-/Suchtproblemen => Frühintervention => Harm Reduction Behandlung wie und wo? Begrenzung der Schäden für die Gesellschaft Begrenzung der Schäden durch die Gesellschaft
13 Gendersensible Sucht-/Drogenarbeit Ermittlung geschlechtsspezifischer Bedürfnisse Entwicklung differenzierter Angebote in Prävention, Beratung und Therapie Bezüge auf gesamtgesellschaftliche Strukturen herstellen (z.b. Jungen- /Mädchenpädagogik) Vernetzung und Koordination geschlechterspezifischer Angebote
14 Geschlechtersensible Suchtarbeit Anforderungen: Verstehen der geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Konsummotive (beziehungs- vs. wirkungsorientiert) Wissenslücken schließen (in Bezug auf männliche Sozialisation: Risikolust) Orientierung am Gelingenden Akzeptanz-orientiert arbeiten
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17 Sekundärpr rprävention: Vermittlung sachlicher Informationen Unterscheidungskriterien zwischen Genuss, Missbrauch u. Abhängigkeit Sensibilisierung für riskante und weniger riskante Konsummuster Verbesserung der Selbsteinschätzung/-reflexion eigener Konsumgewohnheiten (Selbst)Verantwortlicher Gebrauch Punktnüchternheit Sensibilisierung für psycho-soziale Risiko- u. Schutzfaktoren in Bezug auf Missbrauch und Suchtentwicklung
18 Beratungsziele/Unterstützungsangebote tzungsangebote Körperbewußtsein/-erfahrung Konfliktfähigkeit Ressourcen identifizieren Handlungskompetenzen Alternative Erfahrungen von Rausch Funktionale Äquivalente schaffen Identitätsangebote: Ehemalige KonsumentInnen? Balance finden
19 Empowerment aber welches Mann- Sein soll gestärkt werden? Modell: Balance-Modell (nach Neubauer/Winter 2001) Konzentration Aktivität Präsentation Kulturelle Lösung Leistung Heterosozialer Bezug Konflikt Stärke Integration Reflexivität Selbstbezug Kulturelle Bindung Entspannung Homosozialer Bezug Schutz Begrenztheit
20 Kriterien fachlicher Interventionsangebote (1/2) Geschlechts-, Alters- und Kulturspezifik, d.h. Anknüpfen an den jeweiligen Lebenswelten, Werten u. Sprache Kontakt und Nähe zur Lebenswelt der Zielgruppe schaffen und erhalten Ressourcen identifizieren befähigen, bemündigen Stärkung der individuellen Handlungskompetenzen Systematische Nutzung und Wertschätzung von Betroffenenkompetenz (Kontrolle, Entwöhnung, Drogenwissen)
21 Kriterien fachlicher Interventionsangebote (2/2) Verschränkung aller Teilbereiche des Suchtkrankenhilfesystems Systemübergreifende Kooperationen (Jugend-/Familien-Drogenhilfe; Psychiatrie, Berufliche Bildung, Arbeitsagenturen) Unterstützung v. Selbstorganisation und hilfe
22 Schutzfaktoren und Ressourcen identifizieren!
23 Methodische Ansätze Jungen-/Mädchenspezifische Pädagogik Wirkliche Drogenberatung Interaktiv: safer use Training, Rollenspiele Foren für Erfahrungsaustausch Peer involvement-strategien: Ehemalige einbeziehen Verbesserung des Wissens z.b. Quiz, neue Medien (internet, chats) nutzen Verhaltenstherapeutische Interventionen Motivierende Gesprächsführung Biblio-therapeutische Programme
24 Suchtmittelunspezifische Ansätze: Funktionelle Äquivalente Alternativen zur Befriedigung der Bedürfnisse nach sozialer Anerkennung, Statuserwerb, nach Identitäts- und Lebensstilfindung, nach Grenzerfahrungen und Abenteuer, Ziel: Selbstwirksamkeitserfahrungen vermitteln, Handlungskompetenzen stärken
25 Partizipation der Betroffenen/peers gemeinsame Sprache, ähnliche Konstruktionen der Wirklichkeit (d.h.sinnwelten) Verständnis von innen durch Jugendliche, die ExpertInnen ihrer biographischen Lebensphase sind Erreichbarkeit der Jugendlichen in ihrer eigenen Lebenswelt
26 Cannabiskurs Voraussetzungen, Ziele, Kursleiter Möglichkeiten des Austausches unter Jugendlichen Möglichkeiten, um andere bewußtere Genußformen kennen zu lernen Informationsvermittlung zu Suchtentwicklung und Adoleszenz oder anderen Themen nach Wunsch der Teilnehmenden
27 Cannabiskurs - der Info-Teil Suchtentstehung und Grenzen zwischen Genuß und Sucht Bewältigung von Entwicklungsaufgaben in der Adoleszenz Tipps und Tricks zum Aussteigen oder Reduzieren Welche Regeln zur Begrenzung des Cannabiskonsums wendet ihr an? Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Aufhören gemacht?
28 Präventionsstrategien Was wissen wir, was wie und wann wirkt? Epidemiologische Datenbasis verbessern: regionaler Bezug qualitative Analysen Fokus Gruppen: => Konsummotive => Behandlungs-/Unterstützungsbedarfe => Ressourcen Wie Nachhaltigkeit? Wie Überprüfbarkeit?
29 Empfehlungen (1/2) Peer-support Modelle ( Von-Gleich-zu-Gleich) entwickeln => Austausch v. Erfahrung, => Vermittlung v. Wissen => Problemsensibilisierung Erfahrungen aus der Jungen-/Mädchenarbeit berücksichtigen Erfahrungen aus der interkulturellen Pädagogik nutzen Verankerung in sozial benachteiligen Quartieren Verquickung mit Ansätzen der Gesundheitsförderung
30 Empfehlungen (2/2) Gelassenheit Aufmerksamkeit Wissenschaft
31 Weitere Information und Kontakt
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