Diagnostik von spezifischen Sprachentwicklungsstörungen

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1 Gesellschaft für psychische und soziale Gesundheit für Kinder und Jugendliche in deren sozialem Kontext Fachinformationen des entwicklungsdiagnostischen und therapeutischen Mini-Ambulatoriums Wolfsberg Ausgabe Nr. 3 Oktober 2006 Editorial ESTHER BLASSNIG Störungen in der Sprachentwicklung können verschiedene Ursachen haben bzw. im Rahmen unterschiedlicher neurologisch/ psychiatrischer Erkrankungen auftreten. Kinder mit Auffälligkeiten im Spracherwerb, bei denen man eine Intelligenzbehinderung, autistische Störungen, sensorische oder strukturell/epileptologische neurologische Erkrankungen ausschließen kann, werden zur Gruppe der so genannten umschriebenen, spezifischen Sprachentwicklungsstörungen (sses) gezählt. Die aktuelle Ausgabe widmet sich dem Erscheinungsbild der sses: Ab wann spricht man von sses, wie viele Kinder sind betroffen, welchen Verlauf und welche Entwicklungschancen haben diese Kinder, woher kommen die Defizite im Spracherwerb? Weiter wird auf die differentialdiagnostische Abgrenzung zu Sprachauffälligkeiten bei Kindern mit Intelligenzminderung, sensorischen oder neurologischen Erkrankungen i. e. S. sowie autistischen Störungen hingewiesen. Über das Erscheinungsbild der tief greifenden Entwicklungsstörungen wird in einer eigenen Ausgabe von Standards in Diagnostik und Therapie berichtet werden. Als Fallvignette wird Lorenz, ein 5jähriger Bub mit sses vorgestellt. Der diagnostische Prozess als interdisziplinärer Vorgang wird erläutert. Lorenz Untersuchungsergebnisse werden angeführt und die Diagnosen nach MUAX (Multiaxiales Klassifikationsschema, Remschmidt et al., 2002) abgeleitet. Die daraus resultierenden Interventionsempfehlungen für Lorenz und seine Familie beenden diesen Artikel. Die nächste Ausgabe der Standards in Diagnostik und Therapie beschäftigt sich mit Inhalten und Methoden der logopädischen/ sprachtherapeutischen Intervention sowie mit Lorenz Entwicklungsverlauf. Diagnostik von spezifischen Sprachentwicklungsstörungen

2 Was versteht man unter umschriebenen, spezifischen Sprachentwicklungsstörungen? Umschriebene, spezifische Sprachentwicklungsstörungen (kurz sses) kennzeichnen einen defizitären Erwerb expressiver und rezeptiver Sprachfähigkeiten im Sinne einer qualitativen Abweichung von der Normentwicklung. Sprachfähigkeiten betroffener Kinder weichen eindeutig von ihrer nonverbalen geistigen Begabung ab. Die sprachliche Leistungsfähigkeit liegt deutlich unter dem Altersdurchschnitt, obwohl das Kind weder sensorisch/neurologische Erkrankungen noch autistische Störungen zeigt. Weiter sind sses weder auf emotional/psychiatrische Störungen noch auf umwelt- milieubedingte Einflüsse zurückzuführen. Frühe Stadien der Sprachentwicklung im Kleinkindalter bzw. in der Kindheit sind beeinträchtigt. Sprunghafte Verbesserungen (Remissionen) oder Verschlechterungen (Rezidive) gehören nicht zu den Charakteristika der sses (Definition der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen der WHO ICD-10, 2005). Umschriebene, spezifische Sprachentwicklungsstörungen werden in der ICD-10 dem Kapitel F80 Umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache zugeordnet. Unter Expressive Sprachstörung (F80.1) versteht man Auffälligkeiten in der gesprochenen Sprache, wie geringe Wortschatzgröße, inkorrekte Verwendung der Wörter im Satzkontext und fehlerhafte Grammatik. Rezeptive Sprachstörung (F80.2) meint Auffälligkeiten im Sprachverständnis, also Defizite im Verstehen um die Bedeutung von Wörtern und geringes Satzverständnis. Die Artikulationsstörung kennzeichnet Auffälligkeiten in der Lautbildung, - anwendung bzw. Lautwahrnehmung und wird unter F80.0 kodiert (phonetisch-phonologische Störung). Welches klinische Bild zeigen Kinder mit sses? Betroffene Kinder zeigen Defizite in verschiedenen sprachlichen Dimensionen; Kinder mit expressiver Sprachentwicklungsstörung im Bereich Lexik/Semantik zeigen ein eingeschränktes aktives Vokabular, wodurch es zu einem vermehrten Einsatz von Gesten und Mimik als Kommunikationshilfe kommt. Ob der Defizite in der Vernetzung und Verwendung des Wortrepertoires und der geringen lexikalischen Einträge hilft sich das Kind mit Wörterfloskeln wie Dingsda weiter, Übergeneralisierungen (alle Tiere mit vier Beinen werden als Hund bezeichnet) fallen auf. Begriffe werden oft nicht zum Kontext passend gewählt bzw. nicht ihrer Wortbedeutung entsprechend eingesetzt. Kinder mit Defiziten in der Grammatik machen Fehler u.a. in der Einzahl-Mehrzahlbildung (mehrere Buche statt Bücher), in der Beugung der Zeitwörter (gegangt statt gegangen), in der Bildung der Nominalphrase (Der Frau geht), in der Subjekt-Verb-Kongruenz (Die Kinder rennt), oder im Gebrauch von Präpositionen (in den Tisch stellen). So genannte Syntaxfehler beziehen sich auf die falsche Wortstellung im Satz. Kinder mit lexikalisch/seman-tischen Defiziten im Bereich der Rezeption kennen etliche Wörter nicht bzw. können die Bedeutung dieser Begriffe nicht entsprechend antizipieren. Sprachverständnisschwierigkeiten im morpho/ syntaktischen Bereich fallen durch Defizite in der Dekodierung grammatischer Strukturen auf. Das betroffene Kind ist kaum in der Lage, beispielsweise Passivstrukturen richtig zu erfassen, die zeitliche Abfolge in Sätzen zu verstehen, die Information komplex gebauter Sätze (z.b. Haupt-Nebensatzgefüge) rich- 2

3 tig zu entschlüsseln. Das kohärente Verständnis ist daher stark eingeschränkt, die Motivation Texten oder Geschichten zuzuhören ist gering. In vielen Fällen ist auch die Pragmatik, also die Sprachanwendung beeinträchtigt: Etliche sses Kinder zeigen erhebliche Schwierigkeiten im zusammenhängenden Erzählen einer Geschichte, so dass der Zuhörer nur schwer folgen kann. Ihr Ausdruck beim Erzählen oder Reproduzieren von Gesagtem ist oft nur fragmentarisch, wenig souverän. Betroffene Kinder verfügen über eine geringe verbale Überzeugungskraft, es gelingt ihnen oft nicht, ihre kommunikativen Absichten durchzusetzen. Weiter fällt es ihnen sehr schwer, Gespräche zu strukturieren oder zu organisieren. Welche Prognose haben sses-kinder? Bezüglich Prognose und Verlauf gilt, dass je früher mit einer diagnosegeleiteten Therapie begonnen wird, desto besser sind die Entwicklungschancen für das Kind. Bessere Aussichten haben Kinder, die über gute kognitive Ressourcen verfügen, deren emotional-soziale Entwicklung positiv verläuft und deren psychosoziales Umfeld sprachfördernd einwirken kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Sprachauffälligkeiten bis zum Schuleintritt zurückbilden, beträgt bei einem 4jährigen Kind rund 30 bis 40%. Werden sses jedoch erst im Schulalter diagnostiziert, so muss mit langwierigen sprachtherapeutischen Interventionen, Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb und Lese- Rechtschreibstörungen gerechnet werden. Im Schulalter kommt es in weiterer Folge häufig zu Leistungseinbrüchen, da das Leseverständnis gering ist. Lerninhalte, die mündlich vermittelt werden, können kaum wiedergegeben werden. Schulprobleme und emotionale Folgeerscheinungen wie geringes Selbstwertgefühl, Versagensängste, Lernfrustration treten auf (vsuchodoletz, 2004). Kinder mit sses zeigen ein 4 bis 5- fach höheres Risiko für psychische Auffälligkeiten: Am häufigsten sind hyperaktive und impulsive Störungen, Aufmerksamkeitsdefizite und oppositionelle, aggressive Verhaltensauffälligkeiten zu beobachten. Aber auch internalisierende Begleitsymptome wie u.a. psychosomatische Beschwerden, sozialer Rückzug, ängstliche und depressive Grundstimmung sind gehäuft zu beobachten. Wie viele Kinder sind betroffen? Die Prävalenzangaben in der Literatur sind schwankend, aber man kann davon ausgehen, dass ungefähr 6-8% Vorschulkinder schwere Sprachstörungen zeigen (Grimm & Doil, 2000). Zieht man die Definition der WHO für sses heran, so geht man von einer Häufigkeitsrate zwischen 5 und 10% aus, laut American Speech-Language- Hearing Association (ASHS) sind rund 5% der Kinder von einer expressiven und 3% von einer rezeptiven Sprachentwicklungsstörung betroffen. Analog zu weiteren Entwicklungsstörungen lässt sich auch hier eine Bubenlastigkeit bestätigen (Übersicht vsuchodoletz, 2004, Esser & Wyschkon, 2000). Was sind die Ursachen für sses? Diese Frage kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht gänzlich beantwortet werden. Als gesichert gilt aber, dass sses multikausal bedingt sind. Vor allem drei Bereiche zeigen hohe Relevanz (Grimm, 2003): Zum einen ist die Bedeutung der Umweltsprache, also der Einfluss v.a des familiären Sprachangebotes zu nennen. Grimm macht aufmerksam, dass Bezugspersonen nicht als 3

4 Verursacher der sses ihrer Kinder gesehen werden dürfen; allerdings benötigen betroffene Elternteile Unterstützung hinsichtlich eines sprachfördernden Umgangs mit ihren Kinder, da betroffene Eltern signifikant häufiger eine inhaltsärmere Sprache (oft nur JA/Nein - Antworten ohne weitere Erklärungen) und weniger Sprachlehrstrategien zeigen als Eltern von sprachunauffälligen Kindern (Grimm, 1994, 2003). Der zweite Bereich bezieht sich auf die kindliche Informationsverarbeitung: Auditive Gedächtnisdefizite, eine verlangsamte Sprachverarbeitung, eine rigide Verarbeitung von Informationen, einzelheitliche Strategien der Sprachverarbeitung, Prosodiedefizite und Defizite der phonologischen Gedächtnisfähigkeit kommen bei sses Kindern gehäuft vor. Biologische Annahmen gehen davon aus, dass eine verzögerte neurologische Entwicklung eine abnehmende Sensitivität für das Sprachenlernen nach sich zieht. Eine genetische Prädisposition für eine verlangsamte Hirnreifung scheint vorzuliegen, so dass betroffene Kinder nicht zeitgerecht die kritischen Phasen der Sprachentwicklung durchlaufen können; dauerhafte Defizite sind die Folge (Locke, 1994; Friederici & Hahne, 2000 in Grimm, 2003). Wie verläuft der diagnostische Prozess? Die differentialdiagnostische Abgrenzung der sses gegenüber Sprachauffälligkeiten, die im Rahmen weiterer neurologisch/ psychiatrisch/ psychologischer Störungen auftreten können, macht einen interdisziplinären Zugang notwendig. Anamneseerhebung, apparative und Testdiagnostik, klinische Einschätzung und Befunderstellung sind wichtige Bestandteile des diagnostischen Prozesses. Das Anamnesegespräch beinhaltet Fragen hinsichtlich möglicher Frühsymptome von sses, die sich bereits im Säuglingsalter zeigen: einfach bleibendes Schreiverhalten ohne zusammengesetzte Melodiebögen, wenig und variationsarmes Lallen, sehr später Beginn des kanonischen Lallens nach dem 10. oder 11. Monat, wenig Reaktion auf Sprache und verzögerter Sprachbeginn deutlich nach dem 1. Geburtstag (Sachse, 2005). Zeigt ein Kind im Alter von 24 Monaten einen geringeren aktiven Wortschatz als 50 Wörter (sog. late talker), gilt es als Risikokind für sses. Rund die Hälfte holt bis zum dritten Lebensjahr den Sprachrückstand auf (sog. late bloomers oder Spätzünder), der Rest entwickelt sses (Grimm, 2003). Zur Früherfassung wird u.a. als Sprachscreening der Elternfragebogen für zweijährige Kinder (ELFRA-2, Grimm & Doil, 2000) 1 empfohlen. Abonnieren Sie die Standards in Diagnostik und Therapie (SiD&T) Gegen einen jährlichen Unkostenbeitrag von nur 12,-- erhalten Sie 4 Ausgaben der SiD&T per Post zugesandt. Weiters erlangen Sie Zugang zu Online-Ausgabe und Archiv der SiD&T unter Mitglieder des BÖP und StudentInnen erhalten die SiD&T jetzt ermäßigt zum jährlichen Unkostenbeitrag von nur 9,--. Express-Abonnement Aus Österreich: 0463/55112 Aus D, CH: an office@promente-jugend.at 1 Für einjährige Kinder gibt es den ELFRA-1 (Grimm & Dopil, 2000), allerdings wird sein Einsatz ob geringer Vorhersagekraft kritisch diskutiert (Sachse, 2005). 4

5 Fallvignette, Lorenz, 5 Jahre Lorenz kommt wegen Sprech- und Sprachauffälligkeiten zum Erstgespräch. Lorenz sei schwer verständlich, einige Laute könne er nicht richtig aussprechen, er würde kaum neue Wörter dazulernen, seine gesamte sprachliche Entwicklung scheine zu stagnieren. In letzter Zeit wäre die Mutter-Kind-Beziehung oft gespannt gewesen: der Bub würde nicht folgen und vermehrt trotzig reagieren. Die Kindergartenpädagogin berichtet, dass Lorenz in einer größeren Gruppe überfordert sei und vermehrt mit Verhaltensauffälligkeiten reagieren würde. Anamnese laut Angaben der Mutter Während der Schwangerschaft waren wegen Blutungen mehrere Krankenhausaufenthalte notwendig, die Kindesmutter litt unter Stimmungsschwankungen. Perinatale Risikofaktoren wurden nicht angegeben. Lorenz litt als Kleinkind unter Fieberschüben und rund 10 Mittelohrentzündungen. Die psychomotorische Entwicklung verlief altersgemäß, in der Sprachentwicklung gab es folgende Auffälligkeiten: im Säuglings-Kleinkindalter zeigte Lorenz ein verringertes sprachliches Imitationsverhalten, Lallphasen waren kaum vorhanden, verspäteter Sprachbeginn im 24. Monat, Wortschatzentwicklung stagnierte rasch. Frau A. beschreibt ihr Kind als aufgeweckt, das schnell Kontakte schließen kann, aber wegen seines ungestümen Verhaltens rasch in eine Außenseiterposition gerät. Seit rund 2 Jahren besucht Lorenz halbtags den Kindergarten. Lorenz lebt bei seinen Eltern; seine Mutter ist 38 Jahre alt, Hausfrau. Sie gibt immer wiederkehrende depressive Phasen an, weswegen sie in psychiatrischer Behandlung sei. Lorenz KV ist 61 Jahre alt und wegen körperlicher Beschwerden in Frühpension. Die Kindesmutter berichtet von überdauernden Konflikten und Streitigkeiten in ihrer Ehe. Im Rahmen der medizinischen Untersuchung finden die Abklärung des peripheren Hörorgans, eine päd/audiologische, entwicklungsneurologische und kinderpsychiatrische Untersuchungen statt. Wie umfangreich und weitgehend diese sein muss ergibt sich aus der individuellen Situation, im speziellen durch die Art und das Ausmaß des Komorbiditätsspektrums. Eine vollständige Darstellung dieser Abklärungsproblematik würde den Rahmen sprengen. Lorenz: Medizinische Abklärung Die pädiatrische, neurologische sowie kinderpsychiatrische Untersuchung ergab keine klinischen Auffälligkeiten; die Audiometrie bestätigte einen unauffälligen Hörbefund. Um sicherzustellen, dass die Sprachauffälligkeiten tatsächlich zur Diagnosegruppe der sses gezählt werden können, wird in der psychologischen Untersuchung das nicht-sprachliche kognitive Funktionsniveau erfasst 2. Einerseits muss ausgeschlossen werden, dass die Sprachdefizite im Rahmen einer Intelligenzminderung auftreten. Andererseits benötigt es für die Diagnose der sses eine deutliche Diskrepanz zwischen den Sprachfertigkeiten des Kindes 2 Als Verfahren werden u.a. der Snijders-Oomen Nonverbaler Intelligenztest, die nonverbale Skala der Kaufman Assessment Battery for Children (K-ABC), der Handlungsteil aus dem Hamburg-Wechsler Intelligenztest für Kinder III (HAWIK-III), das Adaptive Intelligenz Diagnostikum 2 (AID-2) sowie die Grundintelligenztest Skala 1 (CFT 1) empfohlen. 5

6 und seiner geistigen nicht-sprachlichen Begabung. Die differentialdiagnostische Abgrenzung zu tiefgreifenden Entwicklungsstörungen stellt eine Herausforderung an den/die Psychologen/in respektive den/die Kinderpsychiater/in dar, da autistische Kinder viele Gemeinsamkeiten mit sses- Kinder zeigen: Beide Patientengruppen fallen durch einen verspäteten Sprachbeginn auf, geringer bzw. fehlender Einsatz von symbolischen Gesten, kaum Imitationsverhalten von Lauten bzw. Sprache. Dennoch gibt es Charakteristika, die ausschließlich autistische Kinder zeigen, u.a. Störungen im Kontaktverhalten, spezifisches stereotypisches Verhalten, zwanghaftes Bedürfnis nach Gleichförmigkeit, fehlender gemeinsamer Aufmerksamkeitsfokus und fehlende theory of mind 3 (Grimm, 2003; Noterdaeme, 2005). Im Rahmen der standardisierten Sprachdiagnostik werden expressive und rezeptive Fertigkeiten u.a. in den Bereichen Lexik/Semantik, Morphologie/Syntax, Pragmatik und das Sprachgedächtnis überprüft. Leider gibt es derzeit noch nicht für alle Altersgruppen normierte Testverfahren, welche die sprachlichen Dimensionen quantifiziert zu erfassen vermögen 4 Lorenz: Psychologische Diagnostik Die Ergebnisse des Snijders-Oomen Nonverbaler Intelligenztest bescheinigen Lorenz ein gut durchschnittliches kognitives Funktionsniveau bei homogenem Leistungsprofil. In der standardisierten Sprachdiagnostik wurden der Sprachentwicklungstest für Kinder (SETK 3-5), der Aktive Wortschatztest (AWST-R), Subtests aus dem Heidelberger Sprachentwicklungstest (HSET) und dem 3 Eine treffende deutsche Übersetzung für den Begriff theory of mind liegt bislang nicht vor. Unter theory of mind versteht man die Fähigkeit, sich in Gefühle und mentale Zustände anderer hinzuversetzen, um einen sozial-kommunikativen Zugang zu anderen zu finden. 4 Als empfohlene Sprachtests gelten beispielsweise der Aktive Wortschatztest (AWST-R, Kiese & Kozielski), der Sprachentwicklungstest für zweijährige und für drei- bis fünfjährige Kinder (SETK-2, SETK 3-5, Grimm), Marburger Sprachverständnistest für Kinder (MSVK), der Heidelberger Sprachentwicklungstest (HSET, Grimm & Schöler). Wiener Entwicklungstest (WET) angewendet. Die Auswertung ergab nicht altersentsprechende Ergebnisse hinsichtlich des Satzverständnisses (Morpho/Syntax im rezeptiven Bereich), Lorenz` aktiver Wortschatz ist nicht altersentsprechend entwikkelt (Lexik/Semantik im expressiven Bereich). Weiter zeigte der Bub unterdurchschnittliche Leistungen hinsichtlich des Sprachgedächtnisses (Reproduzieren von Sätzen) und der Grammatik in gesprochener Sprache (Mehrzahlbildung und Wortstellung im Satz). Verhaltensbeobachtung Lorenz war im Kontakt freundlich und zugänglich. Er nahm interessiert und sehr motiviert an der psychologischen Testung teil. Motorische Unruhe oder impulsives Verhalten konnten nicht beobachtet werden. Lorenz löste mit großer Sorgfalt und Konzentration die einzelnen Aufgaben. Ob seiner Defizite in der phonetisch-phonologischen Kompetenz war der Bub für den fremden Zuhörer schwer verständlich. Die ergänzende logopädische Diagnostik umfasst je nach bereits vorliegenden Befunden unterschiedliche Bereiche und bedient sich unterschiedlicher Methoden. Zur Abklärung der kindlichen Sprache gibt es in der Logopädie neben bereits erwähnte standardisierte Verfahren auch Tests zur qualitativen Analyse der kindlichen Sprechund Sprachkompetenz 5. Die qualitative Auswertung ist für die Therapieplanung äußerst wichtig (Vogt et al., 2005). Eine zusätzliche Spontansprachanalyse ermöglicht dem/der Logopäden/in eine Einschätzung der Sprachkompetenz eines Kindes auf den unterschiedlichen Sprachebenen und deren Zusammenhänge untereinander (Jahn, 2000). Weiter werden sprachliche Copingstrategien deutlich. Zur Erhebung der phonetisch-phonologischen Fähigkeiten eines Kindes, d.h. seines Sprechens, müssen u.a. die myofunktionellen Voraussetzungen (d.h. die Funktion der 5 Bekannte Testverfahren zur qualitativen Analyse sind die Evozierte Sprachdiagnose grammatischer Fähigkeiten ESGRAF (Motsch, 1999), die patholinguistische Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen (Kauschke/ Siegmüller, 2002) oder auch die Profilanalyse (Clahsen, 1986). 6

7 Muskulatur im Gesicht und im Mund; z.b. Beweglichkeit der Zunge, der Lippen- und Wangenmuskulatur; Ablauf der Nahrungsaufnahme/ Kauen und Schlucken) beurteilt werden. Dazu stehen dem/der Logopäden/in informelle Screeningverfahren zur Verfügung (Jahn, 2000). Das reibungslose Funktionieren der Gesichts- und Mundmuskulatur sowie ein Gleichgewicht zwischen den Muskeln ist Voraussetzung für eine richtige Zahn- und Kieferstellung einerseits und für die richtige Lautbildung andererseits. Zur Abklärung der eigentlichen phonetisch-phonologischen Fähigkeiten kann der/die Logopädin auf standardisierte Methoden wie z.b. PLAKKS (Fox, 2005) oder aber auch auf informelle Screenings zurückgreifen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist neben dem Material aber v.a. die Fähigkeit des/der Therapeutin, phonetischphonologische Auffälligkeiten erkennen und systematisch beurteilen zu können. Lorenz: Logopädische Diagnostik Nach der psychologischen Testung wurde ergänzend zu den standardisierten Sprachtests auch eine qualitative Überprüfung Lorenz sprachlicher Fähigkeiten durchgeführt. Im phonologischen Screening zeigte sich eine sehr inkonsequente Artikulation Lorenz mit nicht überwundenen phonologischen Prozessen wie Assimilationen und Rückverlagerungen. Weiters konnte die Lautverbindung /dr/ phonetisch noch nicht umgesetzt werden, ein inkonsequenter Sigmatismus interdentalis bestand. Auffallend war, dass Lorenz in der Screeningsituation besser verständlich war, als in der Spontansprache. Im grammatischen Screening angelehnt an Motsch (1999) zeigte sich ein sehr unausgeglichenes Profil. Während Lorenz zum Teil sehr komplexe Satzkonstruktionen meisterte (Nebensätze mit korrekter Verbendstellung; fehlerfreie Kausalsätze), fiel seine große Unsicherheiten im Bereich der Wortstellung und der Pluralmarkierung auf. Im Casussystem zeigte sich eine umgangssprachlich bedingte Ersetzung des Dativs durch den Akkusativ. Auffallend war Lorenz geringes Satzgedächtnis; das Kopieren kurzer Sätze gelang ihm nur mit Mühe. Lorenz Sprachverständnis war in der Spielsituation gut; nicht kontextbezogene Aufträge konnte er aber nur schwer verarbeiten. Lorenz reagierte zornig bis weinerlich auf das Nicht-Verstehen von neuen Anweisungen. Im Bereich des Wortschatzes fiel auf, dass Lorenz beim Benennen von Gegenständen häufig semantische Substitutionen zeigte und Hilfestellungen benötigte. Lorenz pragmatische Fähigkeiten erschienen auf dem ersten Blick gut; erwiesen sich bei näherer Analyse aber als wenig ausgereift. Lorenz Kommunikationsverhalten ist als sehr aufgeschlossen zu bezeichnen. Seine negativen Reaktionen in einzelnen sprachlichen Situationen sind als Hinweise auf ein bereits bestehendes Störungsbewusstsein zu werten. In Zusammenschau der medizinischen, psychologischen und logopädischen Befunden werden für Lorenz folgende Diagnosen nach MUAX gestellt: Achse I: Klinisch-Psychiatrisches Syndrom: kein Befund Achse II: Sprachentwicklungsstörungen in den Bereichen: Phonetik-Phonologie (F80.0) Expression im Bereich Morpho-Syntax sowie Lexik/Semantik (F80.1) Rezeption im Bereich Morpho-Syntax (F80.2) Achse III: Gut durchschnittliches kognitives nonverbales Funktionsniveau (M3) Achse IV: Körperliche Symptomatik: kein Befund Achse V: Disharmonie zwischen den Eltern (M1.1) Psychiatrische Erkrankung der KM (M2.0) Achse VI: Einige Schwierigkeiten im psychosozialen Bereich (3) 7

8 Was geschah nach der Diagnostik? Es fand eine Helferkonferenz mit den Eltern und der Kindergartenpädagogin statt: Es wurde über Sprachentwicklungsstörungen im Allgemeinen informiert und über Lorenz` Entwicklungsdefizite und Stärken aufgeklärt. Lorenz` Kindergartenpädagogin konnte daraufhin den Bub im Kindergarten gezielter fördern. Eine logopädische Therapie in den Bereichen Phonologie-Phonetik, Rezeption und Expression sowohl Wortschatz als auch Grammatik betreffend wurde begonnen und Verlaufstermine vereinbart. Die Eltern namen zur Bearbeitung ihrer überdauernden Konflikte das Angebot einer psychologisch/ psychotherapeutischen Betreuung an. DR. IN ESTHER BLASSNIG Lesen Sie mehr über Inhalt, Methoden und Durchführung einer sprachtherapeutischen Intervention sowie über Lorenz logopädischen Verlauf in der nächsten Ausgabe! Wenn Sie sich mit mir über das Thema austauschen wollen oder einen Leserbrief in der nächsten Ausgabe veröffentlichen möchten, so nehmen Sie gerne mit mir Kontakt auf: Dr. in Esther Blassnig, Einrichtungsleiterin MINI AMBULATORIUM Wolfsberg Verein pro mente jugend Entwicklungsdiagnostisches und -therapeutisches Ambulatorium Sporergasse 12/14, 9400 Wolfsberg , Fax-Dw 20 Literaturangaben Esser, G. & Wyschkon, A. (2000): Umschrieben Entwicklungsstörungen. In: Petermann, F. (Hrsg.). Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie und psychotherapie. 4. Auflage, Hogrefe, Verlag für Psychologie, Fox, A.V. (2005): Psycholinguistische Analyse kindlicher Sprechstörungen (PLAKKS). 2., überarb. Auflage. Frankfurt am Main: Harcourt Test Services. Grimm, H. (1994): Entwicklungskritische Dialogmerkmale in Mutter-Kind-Dyaden mit sprachgestörten und sprachunauffälligen Kindern. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, XXVI (1), Grimm, H. & Doil, (2000). Elternfragebogen für zweijährige Kinder (ELFRA-2). Grimm, H. (2003): Störungen der Sprachentwicklung. Verlag für Psychologie, Göttingen, Bern, Toronto, Seattle. Hogrefe Jahn, T. (2000): Phonologische Störungen bei Kindern: Diagnostik und Therapie. Stuttgart, New Jork: Thieme. Noterdaeme, M. (2005): Früherkennung autistischer Störungen. In: Früherkennung von Entwicklungsstörungen. vszuchodoletz (Hrsg.), Hogrefe. Remschmidt, H.; Schmidt, M.; Poustka, F. (2002). Multiaxiales Klassifikationsschema für psychische Störungen des Kindes- und Jugendalters nach ICD-10 der WHO. Bern, Verlag Hans Huber. Sachse, S. (2005). Früherkennung von Sprachentwicklungsstörungen. In: vszuchodoletz (Hrsg.). Früherkennung von Entwicklungsstörungen. ( ). Verlagsort: Hogrefe. vsuchodoletz, W. (2004). Zur Prognose von Kindern mit umschriebenen Sprachentwicklungsstörungen (S ). In: Welche Chancen haben Kinder mit Entwicklungsstörungen? vszuchodoletz (Hrsg.), Verlagsort: Hogrefe. Vogt, S./ Bub M./ Gärtner E.-J./ Göring S./ Sesterhenn S. (2005): Wer? Wie? Was? Diagnostikinstrumente zur Überprüfung grammatischer Fähigkeiten bei Kindern. In: L.O.G.O.S.Interdisziplinär; Nr.2, Jg. 13 (2005) Impressum: MEDIENINHABER/HERAUSGEBER: Verein pro mente jugend, Gesellschaft für psychische und soziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in deren sozialen Kontext BÜRO: A-9020 Klagenfurt, Villachersraße Fax: DRUCK/VERSAND: pro mente jugend REDAKTION: Fachbereich Ambulanz, Dr. in Esther Blassnig, & Mag. a Christina Reichl; ambulanz@promente-jugend.at LAYOUT: Mag. Joachim Petscharnig PRINTABO: 4xjährlich, Unkostenbeitrag Euro 12,--, Zusendung per Post, Bestellmöglichkeit unter (0463) oder office@promente-jugend.at ZITIERVORSCHLAG: Verein pro mente jugend (Hg): Standards in Diagnostik und Therapie 2/2006. Klagenfurt, 2006 ISSN- NUMMER: i.a. 8

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