Standards für die berufliche Bildung in der WfbM wozu? woher? wohin? USE berufliche Unterweisungen mit System und Effizienz
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1 Standards für die berufliche Bildung in der WfbM wozu? woher? wohin? USE berufliche Unterweisungen mit System und Effizienz Gabriele Heyder, Dipl. Soz.-päd.
2 Union Sozialer Einrichtungen ggmbh Komplexe Strukturen Gegründet 1995 Über 920 Beschäftigte mit Behinderungen in den verschiedenen Maßnahmenformen Vornehmlich Menschen mit psychischen Erkrankungen Etwa 300 fest angestellte Mitarbeiter 7 anerkannte Standorte und mehrere Außenstellen der WfbM mit unterschiedlichsten Aufgaben: Handwerk & Medien, Dienstleistungen, Gastronomie
3 Union Sozialer Einrichtungen ggmbh
4 Betriebsstätten der WfbM + Außenarbeitsgruppen
5 Die Union Sozialer Einrichtungen ggmbh Handwerk & Medien - Bootsbau und -service - Schneiderei - Bürstenmanufaktur - Flechtmanufaktur - Baubetrieb - - Malerei Tischlerei - Metallbau - Garten- und Landschaftsbau - Floristik - Mediengestalt - Druckvorstufe - Offsetdruck - Digitaldruck - Siebdruck - Buchbinderei
6 Die Union Sozialer Einrichtungen ggmbh Dienstleistungen - Montage und Konfektionier - Tierpflege ung - Verwaltung - Hauswirtschaft - Wäscherei
7 Die Union Sozialer Einrichtungen ggmbh Gastronomie - Catering- und Veranstaltungsservice - Patisserie - Küchen
8 Duales System Ein Vorbild? Das Duale System ist:... ein empfehlenswerter Exportartikel für andere Europäische Länder Zitat: Jan Fidel, EU-Kommissar (u.a. zuständig für allg. Bildung) Berufsausbildung in anerkannten Berufen an zwei Lernorten 1) Betrieb Schwerpunkt Fachpraxis Grundlage: Ausbildungsrahmenplan (ARP) (Teil der Ausbildungsordnung nach dem BBiG) 2) Berufsschule Schwerpunkt: Fachtheorie Grundlage: Rahmenlehrplan (RLP) (basiert auf KMK-Beschlüssen und Landesschulrecht) Lernortkooperation als gesetzlicher Auftrag ( 2 BBiG) Herzstück des Dualen Systems ist das Berufsprinzip Berufe sind standardisierte Knotenpunkte des Arbeits- und Stellenmarktes
9 Zur Besonderheit" der beruflichen Bildung in Werkstätten Einschränkende Bedingungen / einige Unterschiede zur "regulären beruflichen Bildung" Dauer Berufsbildungsbereich nur 2 Jahre statt 3 Jahre In 13 Bundesländern kein "Recht auf Besuch einer Berufsschule" Kaum Standardisierungen bei Bildungszielen, -inhalten, Kompetenzen und Abschlüssen Gravierendes Defizit an nutzergerechten (Aus- )Bildungsmitteln Keine laufend vom Bund finanzierte berufliche Bildungsforschung Das BBiG mit seinen Vorzügen gilt nicht (keine Bildungsinfrastruktur mit BBIB, Kammern, zuständigen Stellen, Verlagen usw. im Hintergrund) Nach neuem Fachkonzept für Eingangsverfahren und Berufsbildungsbereich in WfbM der BA für Arbeit vom soll eine Ausrichtung an den anerkannten Berufsausbildungen hergestellt werden.
10 Ausbildungsreife EV BBB Hega 6/ 2010 Teilhabe 117 Abs. 2 SGB III Staatl. anerkannte Berufsausbildung ca. 345 Ausbildungsberufe nach BBiG Regelungen für behinderte Menschen Individueller Nachteilsausgleich 66 Ausbildungsregelungen der zuständigen Stellen Fachpraktiker Berufsvorbereitung nach 51 ff. SGB III Berufsausbildungsvorbereitung nach 68 BBiG Qualifizierungsbausteine 10 Werkstätten:Messe 2015
11 Bezugssystem der beruflichen Bildung 66 BBiG Fachpraktiker Ausbildungsregelungen der zuständigen Stellen gemäß den Empfehlungen des Hauptausschusses des BiBB. Ca. 345 Ausbildungsberufe nach BBiG 68 BBiG Berufsausbildungsvorbereitung 69 BBiG Qualifizierungsbausteine 11 Werkstätten:Messe 2015
12 Anerkennung der Bildungsleistung Qualifizierungsbausteine Vollausbildung Fachpraktiker WfbM Zertifikat BBB 12 Werkstätten:Messe 2015
13 Zertifikat 2. Seite LOGO WERKSTATT Zertifikat über die Qualifizierung in Anlehnung an den Ausbildungsrahmenplan für. (Bezeichnung der Vollausbildung) im Berufsbildungsbereich der.. (Werkstattname) Herr/Frau. (Vorname u. Nachname) geboren am. (Geburtsdatum) hat in der -monatigen Qualifizierung folgende Kenntnisse und Fähigkeiten erworben: Berufsfachliche Kenntnisse und Fähigkeiten Berufsübergreifende Kenntnisse und Fähigkeiten Praktika Ort und Datum Unterschrift Geschäftsführung Unterschrift Bildungsbegleitung eventuell eine weitere Unterschrift
14 Aktueller Weg der Anerkennung Qualifizierungsbausteine Vollausbildung Fachpraktiker WfbM 14 Werkstätten:Messe 2015
15 Zukunft der Anerkennung Qualifizierungsbausteine Fachpraktiker Vollausbildung WfbM 15 Werkstätten:Messe 2015
16 Ziele der BAG WfbM Transparenz, Anerkennung und Durchlässigkeit der beruflichen Bildungsleistungen der WfbM. Nach Innen und nach außen. Berufsidentität schaffen Niemand wird von der Beruflichen Bildung ausgeschlossen Keine Sonderqualifizierung in den Werkstätten sondern Anbindung an vorhandenen Standard der Ausbildung Qualitative Weiterentwicklung der (beruflichen-) Bildungsangebote in der WfbM Konsequente Orientierung an der Person und ihren Bedarfen Diskurs: Berufsbildung vs. Beruflicher Bildung 16 Werkstätten:Messe 2015
17 AG Harmonisierung der Bildungsrahmenpläne AG aus 14 Landesarbeitsgemeinschaften und der BAG WfbM Zeitraum Februar 2014 bis Dezember 2015 Aktuell haben fünf Treffen stattgefunden Organisation in länderübergreifenden Kooperationen Verteilung von 15 Berufsbildern untereinander 17 Werkstätten:Messe 2015
18 Wichtige Ergebnisse der AG Orientierung an den anerkannten Ausbildungsberufen Sowohl Grund- als auch Fachbildung werden zu Grunde gelegt Die Binnendifferenzierung wurde vereinheitlicht Es werden für jede Binnendifferenzierung Beispiele der Werkstatt oder des Betriebes angelegt Das Gesamtkonzept folgt einer Individualisierung von Inhalten, Lernzeiten und Niveaus Es gibt keine Festlegung im Niveau der Binnendifferenzierung und den daraus resultierenden Inhalten Die erarbeiteten Pläne dienen als Muster 18 Werkstätten:Messe 2015
19 Beruflicher Handlungsfähigkeit Methodische Kompetenz Persönliche Kompetenz Berufliche Handlungsfähigkeit Fachliche Kompetenz Soziale Kompetenz
20 Grundlage der Berufsbildung Berufsbildungsgesetz (BBiG) Kenntnisse und Fertigkeiten Berufliche Handlungsfähigkeit Transferleistung 20 Werkstätten:Messe 2015
21 Binnendifferenzierung am Beispiel Fertigkeiten Stufe Fertigkeit Transferleistung Berufsbild Die gängigen Tätigkeiten werden ausgeführt Das Erlernte wird auf neue Situationen übertragen Berufsfeld Mehrere Tätigkeiten werden ausgeführt Das Erlernte wird auf bekannte Situationen übertragen Arbeitsplatz Mehrere Tätigkeiten werden ausgeführt Das Erlernte wird nicht übertragen Tätigkeit Eine Tätigkeit wird ausgeführt Das Erlernte wird nicht übertragen 21 Werkstätten:Messe 2015
22 Beispiel für eine Binnendifferenzierung Beispiel: Köchin/Koch I. 8 Küchenbereich ( 3 Nr. 8): e) einfache Speisen nach Vorgabe anrichten Berufsbild Beherrscht die gängigen einfachen Speisen nach Vorgabe anzurichten und kann diese in neuen Situationen anwenden Berufsfeld Arbeitsplatz Tätigkeit Beherrscht erlernte einfache Speisen nach Vorgabe anzurichten und kann diese in bekannten Situationen anwenden Beherrscht vorgegebene bekannte Schritte beim Anrichten einer einfachen Speise nach Vorgabe Beherrscht einen erlernten Schritt beim Anrichten einer einfachen Speise nach Vorgabe 22 Werkstätten:Messe 2015
23 Konkrete Beispiele zur Binnendifferenzierung Beispiel: Köchin/Koch I. 8 Küchenbereich ( 3 Nr. 8): e) einfache Speisen nach Vorgabe anrichten Berufsbild Richtet verschiedene Gerichte an Berufsfeld Kann bekannte Gerichte selbständig anrichten Arbeitsplatz Kann einzelne Produkte nach Vorgabe auf dem Anrichtgeschirr platzieren Tätigkeit Holt das Anrichtgeschirr 23 Werkstätten:Messe 2015
24 Das Konzept der Individualisierung Ausbildungsrahmenplan Binnendifferenzierung Individueller Bildungsplan Inhalt 1 Inhalt 2 Inhalt 3 Inhalt 4 Inhalt [ ] 24 Werkstätten:Messe 2015
25 Screenshot der Excel-Liste 25 Werkstätten:Messe 2015
26 EQR, DQR- was verbirgt sich dahint Der Europäische Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (EQR) dient zur besseren Vergleichbarkeit der nationalen Bildungsabschlüsse in Europa. Es ist ein europäischer Referenzrahmen(Bezugsraster) für allgemeine und berufliche Bildung. Der Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) ist die nationale Umsetzung des EQR, der bildungsübergreifend alle Qualifikationen des deutschen Bildungssystems umfasst. Der DQR dient der Verknüpfung aller nationalen Abschlüsse und Qualifikationen (auch informell und nicht formal erworbener Kompetenzen) mit dem Referenzrahmen (Bezugsraster) des EQR.
27 Ziele und Chancen des EQR/DQR Förderung - der Transparenz & Mobilität - des Zuganges und Teilnahme am lebenslangem Lernen - der Anerkennung erworbener Kompetenzen - der Durchlässigkeit als wesentliche aktuelle Ziele der Europäischen und Deutschen Berufsbildungspolitik
28 Aufbau und Begrifflichkeiten des DQR Aufbau des DQR: Matrix mit 8 Niveaustufen Niveaus beschreiben Fachkompetenzen (Wissen und Fertigkeiten) Personale Kompetenzen (Sozialkompetenz und Selbstständigkeit) Niveaustufe 6 steht für die Meisterqualifikation Niveaustufe 4 steht u. a. für Ausbildungsberufe mit 3-jähriger Ausbildung Niveaustufe 3 steht u. a. für Ausbildungsberufe gem. 66 BBiG Niveaustufe 2 steht u. a. für angelernte Mitarbeiter/innen Niveaustufe 1 steht u. a. für ungelernte Mitarbeiter/innen
29 EQR, DQR- was verbirgt sich dahint DQR Matrix (Beispiel Niveau 1) Niveau 1 Über Kompetenzen zur Erfüllung einfacher Anforderungen in einem überschaubar und stabil strukturierten Lern- oder Arbeitsbereich verfügen. Die Erfüllung der Aufgaben erfolgt unter Anleitung. Fachkompetenz Personale Kompetenz Wissen Fertigkeiten Sozialkompetenz Selbständigkeit Über elementares Über kognitive Mit anderen Unter Anleitung allgemeines Wissen und praktische zusammen lernen lernen oder arbeiten. verfügen. Fertigkeiten verfügen, oder arbeiten, sich Einen ersten Einblick um einfache Aufgaben mündlich und Das eigene und das in einen Lern- oder nach vorgegebenen schriftlich informieren Handeln anderer Arbeitsbereich haben. Regeln auszuführen und austauschen. einschätzen und und deren Ergebnisse Lernberatung zu beurteilen. annehmen. Elementare Zusammenhänge herstellen
30 Wichtig ist, was jemand kann (Kompetenzen) Beispiele für Kompetenzen verschiedener Niveaustufen Niveaustufe 4 planen Reinigungs- und Pflegearbeiten, reinigen und pflegen selbstständig Räume unterschiedlicher Funktionsbereiche und deren Einrichtungsgegenstände. Sie organisieren und optimieren Arbeitsprozesse selbstständig. Niveaustufe 3 reinigen und pflegen selbstständig Räume unterschiedlicher Funktionsbereiche und deren Einrichtungsgegenstände in überschaubaren Arbeitsprozessen. Niveaustufe 2 reinigen und pflegen weitgehend unter Anleitung Räume unterschiedlicher Funktionsbereiche und deren Einrichtungsgegenstände in überschaubaren Arbeitsprozessen. Niveaustufe 1 reinigen und pflegen unter Anleitung Räume unterschiedlicher Funktionsbereiche und deren Einrichtungsgegenstände in überschaubaren Arbeitsprozessen.
31 EQR, DQR- was verbirgt sich dahint Vom Lernergebnis zum Ausbildungs-/Arbeitsauftrag Beispiel für ein Lernergebnis (Auszug aus dem Arbeitsbereich Textilpflege - Niveau 1): - Mitarbeiter/innen übernehmen die Endbearbeitung von getrockneter Wäsche nach Anleitung - Falten von Frottiertüchern - Falten von Reinigungstüchern - Einsortieren in Regalwagen. Beispiel für einen Lern-/Ausbildungs-/Arbeitsauftrag Je eine Trocknerladung Frottierwäsche und Reinigungstücher ist schrankfertig zu machen.
32 EQR, DQR- was verbirgt sich dahint Vom Lernergebnis zum Ausbildungs-/Arbeitsauftrag Beispiel für ein Lernergebnis (Auszug aus dem Arbeitsbereich Textilpflege - Niveau 4): - Hauswirtschafter/innen planen Textilpflegearbeiten, halten instand, kennzeichnen entspr. betrieblicher und rechtlicher Vorgaben - optimieren Arbeitsprozesse und sichern Qualität selbstständig - informieren über Dienstleistungen - dokumentieren die Leistungen und rechnen selbstständig ab - Beispiel für einen Lern-/Ausbildungs-/Arbeitsauftrag Die Wäsche eines neuen Bewohners wird in den Wäschekreislauf übernommen.
33 EQR, DQR- was verbirgt sich dahint
34 EQR, DQR- was verbirgt sich dahint
35 EQR, DQR- was verbirgt sich dahint Es gibt Chancen: Die Umsetzung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) bietet die Chance, dass wir in Deutschland dem Prinzip näher kommen: Wichtig ist, was jemand kann, und nicht wo es gelernt wurde. Durch den DQR bekommt das lebenslange Lernen erst eine wirkliche Bedeutung und Akzeptanz.
36 Du kannst die Wellen nicht anhalten, aber du kannst lernen zu surfen... Joseph Goldstein
37 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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