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1 Soziale Integration und Gewaltprävention Risiken und Ressourcen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund Vortrag am in Bad Boll Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung / Universität Duisburg-Essen Kontakt: uslucan@zfti.de Seite 1

2 Programm Integration von Migranten Entwicklungspsychologische Dimensionen von Gewalt Ökologische und gesellschaftliche Risiken Gewaltrisiken von Jugendlichen mit Migrationshintergrund Ressourcenförderung bei Migranten 2 Seite 2

3 Lebenswelten von Familien mit Zuwanderungsgeschichte Kulturkonflikte Entgegengesetzte Einflüsse von Familie einerseits und Einflüsse des Aufnahmelandes Identitätsprobleme bei Jugendlichen Psychosomatische Beschwerden bei Erwachsenen Seite 3

4 Lebenswelten von Familien mit Zuwanderungsgeschichte Probleme des Kulturkonflikt-Ansatzes Ursachenzuschreibung einseitig auf den Kulturwechsel Kulturwechsel reduktionistisch als Entwicklungseinschränkung Fokussierung auf einseitige Bereicherung der Einheimischen bzw. einseitiger Verlust der Migranten Unterstellte Homogenität der Mehrheits- wie der Minderheitskultur Kultur als unausweichlich präskriptiv: Unterschlagung der Widerstands- und Eigenmächtigkeitspotenziale der Subjekte Seite 4

5 Lebenswelten von Familien mit Zuwanderungsgeschichte Berry, 1997 Seite 5

6 Aufnehmende Gesellschaft Interaktives Akkulturationsmodell (IAM) Berry et.al (1987) Akkulturationsorientierungen: Einwanderer Integration Assimilation Separation Marginalisierung Integration Konsens problematisch Konflikt problematisch Assimilation problematisch Konsens Konflikt problematisch Segregation Konflikt Konflikt Konflikt Konflikt Marginalisierung Konflikt Konflikt Konflikt Konflikt Seite 6

7 Dimensionen des Integrationsprozesses (Heckmann, 2005) 1. Strukturelle Integration 2. Kulturelle Integration 3. Soziale Integration 4. Identifikative Integration Seite 7

8 Integration und Familie Probleme: Kinder akkulturieren sich schneller, entfernen sich dadurch mehr von den Eltern; Parentifizierung; Repräsentation ohne Legitimation bei zugeheirateten Männern: in der Familienforschung riskanteste Paarkonstellation Seite 8

9 Integration und Familie Akkulturation kann erleichtert werden durch: Tolerante/Anerkennende Einstellung der Mitglieder der Aufnahmekultur; Offenheit gegenüber Fremden; Soziale Durchlässigkeit der Institutionen/Interkulturelle Öffnung der sozialen Dienste Statt distanzmaximierender Berichte: Betonung der großen Gemeinsamkeiten Seite 9

10 Kriterien gelungener Integration Theoretisches Problem: Deutungshoheit des Gelingens von Integration: Mehrheit/Minderheit? Integration segmentär: Gelingende Integrationsprozesse in einem Bereich/scheiternde Integration in anderen Bereichen Seite 10

11 II. Entwicklungspsychologische Dimensionen: Im Laufe der individuellen Entwicklung (Ontogenese) zunächst die harten Formen der Aggression (physische Aggression) erworben, dann erst Softformen wie psychische und verbale Aggression Verletzungen durch Schlagen zuzufügen ist eine relativ primitive bzw. einfache Verhaltensweise. Psychische Aggression setzt voraus, dass der Akteur die Perspektive des anderen einnehmen und die Wirkung auf den anderen antizipieren kann. Diese Fähigkeiten werden erst in der späteren Kindheit erworben. 11 Seite 11

12 Entwicklungspsychologische Dimensionen Aggressives Verhalten als eine der häufigsten antisozialen Verhaltensweisen; tritt bei ca. 6-7% aller Jugendlichen auf (Döpfner et al., 1998). Starke geschlechtsspezifische Asymmetrie in der Gewaltbelastung: Verhältnis von männlichen vs. weiblichen Jugendlichen: Gewaltbelastung von Mädchen: 2-3%; von Jungen: ca. 10%. Geschlechtsspezifische Unterschiede beginnen ab dem 4. und 5. Lebensjahr und vergrößern sich nach dem Schuleintritt 12 Seite 12

13 Geschlechtsspezifische Ausprägungen: Aggressive Akte bei Jungen eher offen und direkt in Form von physischer Verletzung und Raufereien; Bei Mädchen dagegen eher indirekte aggressive Verhaltensweisen: d.h. verbal oder relational Relationale Aggression: Bemühen, die Beziehungen einer Person zu einer anderen zu zerrütten oder Gerüchte über diese Person zu verbreiten und ihr so einen Schaden zuzufügen. 13 Seite 13

14 Ansteigen der Gewalt ab dem Alter von 13 J. ; Deutlicher Rückgang ab 20 Jahren (Rutter, 1995; Loeber& Farrington, 1998) 14 Seite 14

15 Jugend als ein Schwellenzustand und als eine gefährdete Phase: Zeit physischer und psychischer Umbrüche, aktiver Identitätssuche und -entwicklung Maturity gap als eine wesentliche Motivation zu Gewalt und Delinquenz in der Jugendphase moderner Gesellschaften (Moffitt, 1993) Adolescence-limited und life-course-persistent antisocial behavior : zentrale Taxonomie im Hinblick auf Ätiologie, Verlauf, Prognose und Therapie von Gewaltbelastungen 15 Seite 15

16 Typen des jugendlichen Gewaltverlaufs: Früh- und Spätstarter Life-course persistent vs. adolescence-limited antisocial behaviour Frühstarter: < 14 Jahre: aggressives Verhalten während der Kindheit; geringe elterliche Aufsicht in der häuslichen Umgebung; negative (körperlich-strafende) Erziehungspraktiken; Ablehnung durch Gleichaltrige. 16 Seite 16

17 Typen des jugendlichen Gewaltverlaufs: Früh- und Spätstarter Adolescence-limited antisocial behaviour Spätstarter: >14 Jahre: geringe aggressive Verhaltensweisen in der Kindheit; Partnerschaftskonflikte der Eltern; mäßige Aufsicht der Eltern; Kontakt zu devianten Cliquen oder Gruppen: Bedürfnis nach Zuwendung und Anerkennung; Ausprobieren von sozialen Rollen. Deshalb: Age of onset of antisocial behavior : starker Prädiktor für deviante Verhaltensweisen und spätere kriminelle Belastung (Farrington, Loeber & Elliott, 1990). 17 Seite 17

18 III. Ökologische Kontexte Zivilisatorische Veränderung in modernen Gesellschaften: Verschiebung der Machtverhältnisse der Geschlechter zugunsten von Frauen und eine Verschiebung zwischen den Schichten zugunsten Höhergebildeter und Höherqualifizierter. Beide Entwicklungen zusammen: Dequalifizierung und Depotenzierung von Männern der Unterschicht + kulturelle Abwertung körperlich ausgelebter Männlichkeit. Kränkungspotenzial und Konfliktpotenzial in dieser Schicht; Anfälligkeit für rechtsradikale, chauvinistische und gewaltbilligende Strömungen 18 Seite 18

19 Lebensweltliche Risiken im Aufwachsen Finanzkapital (Daten des DJI-Kinderpanels, 2005): Ca. 54% der türkischen Familien ein Haushaltseinkommen, das zu den untersten 10% des Äquivalenzeinkommens aller Haushalte gehört; Dagegen: 48% aller deutschen, aber nur 20% aller türkischen Familien ein mittleres Haushaltseinkommen. Arme Kinder aus Migrantenfamilien haben ein doppelt so großes Risiko, desintegriert bzw. gering integriert zu sein als ein Kind aus einer Durchschnittseinkommens-Familie (Beisenherz, 2006). Seite 19

20 Entwicklungspsychologische Risiken in Migrantenfamilien: 1. mehr als drei Geschwister (dadurch zu wenig Aufmerksamkeit und Zuwendung dem einzelnen Kind gegenüber); bei mehr als drei Geschwistern auch ein deutlich geringeres Netz an Peer-Kontakten. 2. zu geringer Altersabstand in der Geschwisterreihe (Gefahr der Übersozialisierung und Vernachlässigung typisch kindlicher Bedürfnisse) 3. Elternschaft deutlich früher; frühe Mutterschaft erhöht Gewaltrisiko 4. Unterschiedliche Wertigkeit von Sohn vs. Tochter 5. Höhere Kinderzahl; dadurch stärkere Überforderung der Mutter Seite 20

21 Risiken der Gewaltweitergabe Ontogenetisch Mikrosyst. Exosystem Makrosystem Gewalterfahrung Geringes Selbstwertgefühl Niedriger IQ Geringe interpersonale Fähigkeiten Eheliche Unzufriedenheit Kinder mit Verhaltensproblemen; gesundheitlich anfällige Kinder Alleinelternschaft und Armut Arbeitslosigkeit; Isolation; geringe soziale Unterstützung; negativ erlebte Eltern-Kind- Beziehung des Elternteils Kulturelle Akzeptanz von Gewalt; Kinder als Besitz; Ökonomische Depression 21 Seite 21

22 Risikomildernde Faktoren der Gewaltweitergabe Ontogenetisch Mikrosystem Exosystem Makrosystem Positive Beziehung zu einer Bezugsperson Hohe Intelligenz und Begabung Physische Attraktivität Gute interpersonale Fähigkeiten Gesunde Kinder Unterstützender Ehepartner Ökonomische Sicherheit Soziale Unterstützung Geringe Stresserfahrungen im Alltag; Frömmigkeit Therapeutische Interventionen Respekt betonende Kultur Kulturelle Ächtung von Gewalt Ökonomischer Wohlstand 22 Seite 22

23 Unsere Wahrnehmung des Fremden/der Fremden Öffentlicher Diskurs über Migration und Männlichkeit: Assoziation mit Ehrenmorde, religiösem Fanatismus und Jugendgewalt; Verfestigung dieser besonderen Geschlechterbeziehungen in Migrantencommunities durch mediale Alltagsbilder und soap operas : Macho-Murat mit einer ungebändigten Sexualität, Frauenverachtung und Aggression Andere Dimensionen der Geschlechtlichkeit bei Migranten kaum thematisiert. 23 Seite 23

24 Kulturgeschichtliche Gewaltrisiken Hohe Toleranz für Gewalt; Wertschätzung von Dominanz und Maskulinität; Interpersonelle Austragung von Konflikten und keine Delegation an die Zentralmacht; Unausweichlichkeit von Gewalt bei Ehrverletzungen. 24 Seite 24

25 Jugendgewalt im interethnischen Kontext Befunde des KFN (2000) Migrantenjugendliche deutlich stärker gewaltbelastet als deutsche Jugendliche Migrantenjugendliche auch deutlich häufiger Opfer von elterlicher Gewalt 25 Seite 25

26 Elterliche Gewalt in der Kindheit Zahlen in % ,7 7,1 22,9 12, ,8 21,1 16,1 16,5 24,8 schwere Züchtigung Mißhandlung 5 0 Deutsche Aussiedler aus GUS Migranten aus Ex-Jugosl. Migranten aus der Türkei Eingebürgerte Türken Quelle: KFN Forschungsberichte Nr. 81 (2000) 26 Seite 26

27 Eigene Befunde: Jugendliche Gewaltbelastungen im interethnischen Vergleich Häusliche Gewalterfahrungen und alltägliche Gewaltbelastungen von Jugendlichen; (Mittelwerte, Standardabweichungen und Effektstärken) Deutsche Türken Gewaltdimension M SD M SD d p Mütterliche Gewalterfahrung Väterliche Gewalterfahrung Beobachtete Elterngewalt Gewaltakzeptanz Aktive Gewalttat Viktimisierung im Peer-Kontext Uslucan, Fuhrer & Mayer (2005). Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund 27 Seite 27

28 Jugendliche Gewaltbelastungen im ethnischen Vergleich (parallelisierter Vergleich: Schultyp Hauptschule; N = 52 (D) und N = 49 (T)) 3 2,6 p<.05 2,46 p<.05 Deutsche 2,2 1,8 2,17 n.s. 1,55 1,65 1,83 1,56 Türkische 1,4 1 Gewaltakzeptanz Gewalttat n.s. Viktimisierung p<.1 28 Seite 28

29 Ressourcen von Migranten Exemplarische Ressourcen von Familien mit Zuwanderungsgeschichte: gesundheitsfördernde kulturelle Muster der Lebensführung wie bspw. ein günstigeres Stillverhalten von Müttern; niedrigerer Tabak- und Alkoholkonsum von Jugendlichen mit Migrationshintergrund (Robert-Koch- Institut 2008). Seite 29

30 Muslimische Migrantenfamilien in ähnlichen widrigen Umständen wie Einheimische (Armut, Arbeitslosigkeit, Deprivation etc.): durch eine stärkere Kohäsion ihrer verwandtschaftlicher und familialer Netzwerke bessere Verarbeitung sozialer Benachteiligungen als Einheimische (Thiessen 2007). Seite 30

31 Ressourcen von Migranten: Armut und Suchtproblematik bei deutschen Familien deutlich dominanter; Muslimische Familien ermöglichen ihren Kindern bspw. trotz ärmlicher Verhältnisse eine weitestgehend gute Ernährung und Beaufsichtigung des Kindes. D.h. bei gleicher Soziallage ist das Kümmern um die Kinder bei Migranten besser gegeben; es herrschen tragfähigere soziale Netzwerke vor. Seite 31

32 Resilienzförderung bei Migrantenkindern und -jugendlichen 1) In den ersten beiden Lebensjahren etablierte sichere Mutter-Kind Bindung eine bedeutsame Entwicklungsressource. Dieser Befund sollte in Erziehungs- und Familienberatungsstellen, Jugendämtern etc., insbesondere gegenüber Migrantenfamilien und müttern stärker kommuniziert werden. Kaum Wissen um Entwicklungsgesetzlichkeiten, Entwicklungstempo und sensible Phasen in der Entwicklung des Kindes. Auswirkungen unsicherer Bindung bleiben nicht auf die Kindheit begrenzt, sondern sind auch in der Jugendphase wirksam. Unsicher gebundene Jugendliche zeigen weniger Ich-Flexibilität, negatives Selbstkonzept, stärkere Hilflosigkeit und Feindseligkeit (Seiffge-Krenke & Becker-Stoll, 2004). 32 Seite 32

33 2) In Schulkontexten sollten (Migranten-)Jugendliche noch stärker verantwortungsvolle Positionen ungeachtet möglicherweise ihrer geringeren sprachlichen Kompetenzen erhalten. Sie werden sich dann stärker mit der Aufgabe identifizieren, die inneren Bindungen zur Schule wachsen, und sie machen dadurch Erfahrungen der Nützlichkeit und der Selbstwirksamkeit. 33 Seite 33

34 3) Schulprojekte wie Großer Bruder, Große Schwester, (Buddy-Projekte) bei denen kompetente ältere Jugendliche Risikokindern (Kindern aus chaotischen, ungeordneten Elternhäusern, Elternhäusern mit psychischer Erkrankung der Eltern etc.) zugeordnet werden und eine Teilverantwortungen für sie übernehmen, haben resilienzfördernde Wirkung, weil dadurch dieses ältere Kind im Gegensatz zu den Eltern, die in diesen Konstellationen nicht als Vorbilder taugen - dann zu Rollenvorbildern werden können. 34 Seite 34

35 4) Eines der stabilsten Befunde in der Migrationsforschung ist das Phänomen, dass Migranteneltern in der Regel hohe Bildungsaspirationen für ihre Kinder haben, die oft mit hohen, zum Teil unrealistischen, Erwartungen an die Kinder gekoppelt sind, wobei häufig aus dem Mangel an eigenen Kompetenzen zugleich die schulische Unterstützung des Kindes gering ist (Nauck & Diefenbach, 1997). Bei ausbleibendem oder geringem Erfolg der Kinder führt dieses Auseinander klaffen dann vielfach zu Enttäuschungen auf Seiten der Eltern und psychischen Belastungen bei Kindern. 35 Seite 35

36 Hohe Erwartungen dem Umstand geschuldet, dass sozialer Aufstieg und anerkannte Berufe für viele Migranteneltern nur mit akademischen Berufen wie Arzt und Anwalt verknüpft sind. Daher gilt es, in Kontexten der Schul- und Berufsberatung Migranteneltern zum einen auf die belastende Wirkung hoher Erwartungen bei fehlender Unterstützung hinzuweisen - die sich in aggressiven Akten nach außen oder in depressiven Verstimmungen nach innen entladen können -, und zum anderen ihnen in einer verständlichen Weise die Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten auch durch handwerklichtechnische Berufe zu kommunizieren. 36 Seite 36

37 5) Eine Reihe von Studien zeigt, dass ein positives Schulklima eine fördernde und schützende Wirkung hat; vor allem eine gute Beziehung zum Lehrer, den die Schüler als an ihnen interessiert und sie herausfordernd wahrnehmen. 37 Seite 37

38 An diesen Befund anknüpfend, lässt sich folgern, dass eine Verbesserung des Schulklimas und mehr persönliches Engagement der Lehrkräfte mit Migrantenkindern resilienzfördernd sind. Vor allem kann ein Schulklima, das die kulturelle Vielfalt ihrer Schüler als Reichtum und nicht als Hemmnis betrachtet, einen Beitrag zur Resilienz leisten, weil dadurch dem Einzelnen das Gefühl von Wichtigkeit, Bedeutung und Anerkennung gegeben wird (Speck-Hamdan, 1999). 38 Seite 38

39 6) Des Weiteren zeigen Migrantenjugendliche (nicht nur diese, sondern auch deutsche), die mit Gewaltbelastungen auffallen, in der Regel gleichzeitig auch schlechte Schulleistungen. Hier ist es pädagogisch ratsam, ihre Leistungen nicht nur an einer sozialen Bezugsnorm meistens die gleichaltrige deutsche Altersgruppe in der Klasse zu messen. Denn dann spüren sie, dass sie trotz Anstrengungen vielfach nicht die erforderlichen Leistungen bringen und sind geneigt, zu resignieren. Förderlicher ist es dagegen, die individuellen Entwicklungsschritte und Verbesserungen zu berücksichtigen und diese dann zu würdigen. 39 Seite 39

40 7) So können bspw. positive Erfahrungen mit Tutorensystemen in der Lehr-Lern-Forschung modifiziert auch bei Migrantenkindern eingesetzt werden: Ihnen sollten vermehrt in der Kita bzw. Schule die Aufgabe gegeben werden, unabhängig von ihrer Leistung anderen Kindern etwas beizubringen. Davon profitieren Lehrende in der Regel viel stärker als Lernende, weil das Wissen anders organisiert und eigens neu aufbereitet werden muss und somit eine größere Verarbeitungstiefe erreicht wird. So werden Leistungsverbesserungen auch bei leistungsschwächeren Schülern erreicht. 40 Seite 40

41 8) Neben Thematisierung von Gewalt und Gewaltfolgen im Unterricht auch stärker handlungsorientierte Formen des Unterrichts (und nicht nur Frontalunterricht) praktizieren, die Jugendliche stärker einbeziehen, ihnen dadurch Partizipation ermöglichen und in Folge dessen sie weniger mit Ohnmachtserfahrungen in der Schule konfrontieren (gewaltpräventive Wirkung; Gollon, 2003). Diesen Zusammenhang gilt es von frühester Schulzeit insbesondere für Jugendliche mit Migrationshintergrund zu nutzen, damit sie in der Schule nicht nur Versagenserfahrungen, sondern auch eigene Stärken zur Geltung kommen lassen können. 41 Seite 41

42 9) Ferner kann sich, was ausländische Kinder betrifft, das symbolische Kapital, das sie mit ihrer Mehrsprachigkeit haben, (vorausgesetzt, sie sprechen beide Sprachen relativ gut) als ein wichtiger Schutzfaktor dienen. Deshalb wären auch hier Förderaspekte anzusetzen, weil Mehrsprachigkeit indirekt Ressourcen erweitert und Kinder und Jugendliche weniger vulnerabel macht. Forderungen, mehr oder ausschließlich Deutsch zu sprechen, verschenken dieses Kapital. 42 Seite 42

43 10) Und nicht zuletzt: Gerade wenn Migranten und Jugendliche mit Migrationshintergrund unter einer höheren Anzahl bzw. an intensiveren Risiken leiden, wie offensichtlich es in vielen Studien klar wird (Collatz, 1998, Uslucan, 2000; Uslucan, 2005a, b), dann müsste auch eine ganz normale, unauffällige Lebensführung von ihnen zunächst erstaunlich und erklärungsbedürftig sein. Deshalb: nicht nur stets die außergewöhnlichen positiven Fälle loben, sondern auch die Anstrengungen zur Normalität bei den Unauffälligen besonders zu honorieren und anerkennen. 43 Seite 43

44 Vielen Dank für Ihre Geduld und Aufmerksamkeit! 44 Seite 44

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