Hepatitis E Stellenwert der serologischen Diagnostik
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- Alfred Hofmann
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1 Hepatitis E Stellenwert der serologischen Diagnostik Michaela Naewiger (Dipl. oec. troph. (FH)) Produktmanagement Hepatitis: HEV, HCV STDs: HIV, Treponema, Chlamydia Tropenkrankheiten: Hanta, Dengue, Chikungunya, Zika
2 HEV FRÜHER und HEUTE /Bild/1.bild.jpg klein jpg dd/ _350fa6ee34.jpg?itok=lfq3qsij transplantation.jpg Reisekrankheit (Südostasien, LATAM) Kontaminiertes Trinkwasser Große Ausbrüche Hohe Mortalitätsraten bei Schwangeren Überwiegend HEV Genotyp-1 Infektionen Autochthone (in D erworbene) Infektionen (> 2/3 rd ) Übertragung: Zoonotisch/Blutprodukte In Risikogruppen unterdiagnostiziert Keine Todesfälle bei Schwangeren Überwiegend HEV Genotyp-3 Infektionen
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4 Über gemeldete HEV-Fälle seit 2001 in Deutschland Erster Fallbericht einer autochthonen HEV Infektion in Deutschland (2011), Frankreich (2012), Portugal (2012) Datenreihen2 Gemeldete Fälle Datenreihen3 PubMed Einträge HEV
5 80% aller HEV-Infektionen sind in Deutschland erworben (autochthon)
6 Vorkommen HEV GT-3 HEV GT-1 Die Hepatitis E wird durch eine Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus (HEV) verursacht. Es handelt sich um ein einzelsträngiges RNA-Virus aus der Familie Hepeviridae (Genus Orthohepevirus). Eine weitergehende Differenzierung von beim Menschen vorkommenden HEV der Spezies Orthohepevirus A erfolgt in die Genotypen 1 bis 4 und in Subgenotypen (z.b. 3f). (RKI Ratgeber für Ärzte Hepatitis-E)
7 Infektionsweg /Bild/1.bild.jpg klein jpg dd/ _350fa6ee34.jpg?itok=lfq3qsij transplantation.jpg Fäkal-oral Kontaminiertes Trinkwasser Zoonotisch: rohes, nicht ausreichend durchgegartes Schweinefleisch, Wild, weniger Muscheln Blutprodukte von virämischen Blutspendern Berufliche Risikogruppen: Schlacht-, Zerlegebetriebe, Jäger
8 Klinik der Hepatitis E Infektion Inkubationszeit: Tage überwiegend asymptomatisch symptomatische Infektionen: i.d.r. akut, selbstlimitierend, häufig ohne Ikterus mit milden gastrointestinalen oder allgemeinen Symptomen. fulminante Hepatitis insbesondere bei bestehender Vorschädigung der Leber oder unter Immunsuppression typische Symptomatik: Ikterus, Dunkelfärbung des Urins, Entfärbung des Stuhls, Fieber, Oberbauchbeschwerden, Müdigkeit und Verlust des Appetits atypische Krankheitszeichen: neurologischer Manifestationen (z.b. Guillain-Barré-Syndrom, periphere Neuralgien, Meningitis u.a.). Genotyp-1 Endemiegebiete: bei Schwangeren, insbesondere im letzten Schwangerschaftsdrittel, hoher Anteil fulminanter Hepatitiden mit Todesraten von bis zu 30% Für die hierzulande überwiegend auftretenden Genotyp-3-Infektionen gibt es bislang keine Hinweise, dass eine Schwangerschaft die Prognose der Infektion verschlechtert. Bei immunsupprimierten Personen (z.b. Transplantatempfänger, Patienten mit HIV/AIDS oder während und nach Chemotherapie) kann es zu chronischen Hepatitis-E-Infektionen kommen. Auch diese verlaufen oft asymptomatisch, können aber, wie andere chronische Hepatitiden, zur Leberzirrhose führen. Antikörper können mehrere Jahre nach einer Hepatitis E-Infektion persistieren. Es ist jedoch unklar, ob eine lebenslange Immunität bestehen bleibt. Quelle: RKI Ratgeber für Ärzte Hepatitis-E
9 Diagnostische Marker
10 Diagnostische Marker Bei klinischer Symptomatik und Erhöhung der Transaminasen ist der Nachweis von Anti-HEV-IgM im Serum i.d.r. beweisend für eine frische HEV-Infektion. Anti-HEV IgM sind bei immunkompetenten Patienten bereits bei Auftreten der ersten Symptome nachweisbar (ca. 3-6 Monate). Unspezifische IgM-Reaktionen kommen jedoch gelegentlich vor. Positive IgM-Befunde bei nicht eindeutiger oder fehlender Symptomatik (z.b. im Rahmen von Umgebungsuntersuchungen) durch den direkten Erregernachweis (Blut oder Stuhl mittels NAT) verifizieren Auch Anti-HEV-IgG ist zu Beginn der Symptomatik bereits meist positiv; Ansonsten zeigt der Nachweis von Anti-HEV-IgG eine früher abgelaufene Infektion an. Von Bedeutung ist die Verwendung von Nachweisverfahren, die Antikörper gegen HEV des in Deutschland vorkommenden Genotyps 3 mit ausreichender Empfindlichkeit erfassen. Der Nachweis von HEV-RNA (z.b. mittels PCR) im Blut oder Stuhl beweist eine frische HEV-Infektion. Bei Patienten unter Immunsuppression ist die serologische Diagnostik der Hepatitis E unzuverlässig. Bei entsprechender Indikation sollte der Erregernachweis mittels NAT in Erwägung gezogen werden, da unter Immunsuppression Risiko einer persistierenden oder chronischen HEV- Infektion mit rapider Progression zur Leberzirrhose besteht. chronische HEV-Infektion liegt vor, wenn der Virusnachweis über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten positiv ausfällt. Quelle: RKI Ratgeber für Ärzte Hepatitis-E
11 Akute Hepatitis Hep A, B, C, D negativ? Hep E nicht vergessen! Vorallem bei Schwangeren! Trend europäische Länder: Mehr HEV als HAV Infektionen Immunsuppressierte Patienten Indikationen für die HEV-Testung Blutspender Extrahepatische Manifestation
12 Akute Hepatitis Immunsuppressierte Patienten Indikationen für die HEV-Testung Blutspender Extrahepatische Manifestation Virämische Blutspender in D: 1:1200-1:1500 aber auch 1:600-1:800 Für RNA Screening kein vorselektieren auf anti-hev IgM Virämische Spender sind oft seronegativ
13 Unselected screening identified 79 viremic donors The majority of viremic individuals (57/79) were seronegative at time of donation but all seroconverted All infections were acquired in the United Kingdom and were G3 Animal contact was unlikely to be the source of infection Consumption of chicken and pig meat was common to all infected donors processed pig meat was most commonly purchased from one particular retail chain There are no objective demographic criteria that can identify donors at enhanced HEV risk
14 Akute Hepatitis Immunsuppressierte Patienten Indikationen für die HEV-Testung Blutspender Transplantation Chemotherapie HIV/AIDS Serologie unzuverlässig, NAT! ALT normal-moderat Chronische Verläufe mit schneller Progression zur Leberzhirrose Extrahepatische Manifestation
15 Akute Hepatitis Extra- Immunsuppressierte Patienten Indikationen für die HEV-Testung Blutspender Hepatische Manifestation Am häufigsten beschrieben (8-10%) GBS Neurologische Amyotrophie Meningoencephalitis/Myelitis
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18 Therapie Die akute Hepatitis E bedarf bei immunkompetenten Personen i.d.r. keiner oder allenfalls symptomatischer Behandlung. Bei bestehender Lebervorschädigung (z.b. schwerer Alkoholabusus, HBVund/oder HCV-Infektion, Autoimmunhepatitis) besteht ein erhöhtes Risiko eines fulminanten Verlaufs. Dies gilt auch bei bestehender Schwangerschaft, wenn die Möglichkeit einer Genotyp 1-Infektion besteht. Daher sollten schwangere Patientinnen nach Aufenthalten in Afrika und Asien, und hier insbesondere in Nordindien und Bangladesch, befragt werden. Bei chronischer HEV-Infektion sollte eine Viruselimination angestrebt werden, um eine verlängerte Ausscheidungsdauer und weitere Zerstörung des Leberparenchyms zu verhindern. Ist eine Reduzierung der Immunsuppression nicht möglich oder erfolgreich, so kommt eine antivirale Behandlung (z.b. mit Ribavirin oder pegyliertem Interferon alpha) in Frage. Eine Lebertransplantation ist zurzeit die einzige Behandlungsoption bei Leberversagen im Rahmen eines fulminanten Verlaufs einer Hepatitis E.
19 Impfung Ein Impfstoff gegen die Hepatitis E (Hecolin) ist in China zugelassen und verfügbar, steht in Europa aber nicht zur Verfügung.
20 Zusammenfassung Die autochthone Verbreitung von HEV ist belegt (80% versus importierte HEV) ebenso die zoonotische Übertragung mit Schweinen als primärer Wirt HEV wurde bereits in der Nahrungskette nachgewiesen (BfR-Berichte) HEV kann über Blutprodukte übertragen werden Asymptomatische Blutspender können virämisch (seronegativ) sein HEV kann bei Immunsupprimierten Patienten chronisch verlaufen, mit schneller Progression zur Leberzhirrose Patienten mit chronischer HEV haben meist keine Symptome Das volle klinische Spektrum von HEV ist noch nicht abschließend bekannt HEV hat wichtige extra-hepatische Manifestationen, die weiter untersucht werden müssen Guillain-Barré Syndrome and Neuralgische Amyotrophy sind assoziiert mit autochthonen, lokal erworbenen HEV Infektionen
21 MIKROGEN ist Alleinanbieter einer vollständigen Produktpalette für die HEV-Diagnostik: ELISA, Line and real-time RT-PCR
22 HEV INSTAND Ringversuche HEV IgG-EIA (Alle Anbieter) Participants (n) Success Rate (%) Mikrogen Participants (n) Euroimmun Participants (n) Sonstige Participants (n) Dia.Pro Participants (n) MP Participants (n) Biokit Participants (n) DRG Participants (n) Adaltis Participants (n) Mikrogen Success Rate (%) Euroimmun Success Rate (%) Sonstige Success Rate (%) Dia.Pro Success Rate (%) MP Success Rate (%) Biokit Success Rate (%) HEV positive HEV negative HEV positive 1:3 HEV positive 1:1,5 HEV negative HEV positive 1:2,5 HEV pos/ind HEV positive HEV positive 1:2 HEV negative HEV negative HEV positive 1:2 HEV positive 1:2 HEV negative HEV positive HEV negative HEV negative HEV positive 1:2 HEV positive HEV negative DRG Success Rate (%) Adaltis Success Rate (%)
23 MIKROGEN Produktmanagement & Serive Dr. Ingrid Albrecht-Walz Toxoplasmose, Parvovirus B19, Rubella, CMV, HSV, TORCH Autoimmundiagnostik Telefon Christine Reichhuber Bordetella, Campylobacter, EBV, Helicobacter, Yersinia PCR Telefon Martina Werner Telefon Fax Michaela Naewiger STD (Chlamydia, HIV, HCV, Treponema); VHF (Hantaviren) Telefon
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