STANDORTSYSTEME VON DIENSTLEISTUNGEN
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- Jörn Sommer
- vor 7 Jahren
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1 Modul GEO 202 Einführung in die Humangeographie II Wirtschaftsgeographie Prof. Dr. Sebastian Kinder 1
2 Fragestellungen für für diese diese Vorlesung: Wie Wie verteilen sich sich Dienstleistungen im im Raum? Raum? Welchen Einfluß Einflußhaben Angebots- bzw. bzw. Nachfrageveränderungen auf auf die die Standortsysteme von von Dienstleistungen? Ziele Ziele dieser dieser Vorlesung: Erläuterung grundlegender Standortfaktoren der der Dienstleistungen Einführung in in räumliche Modelle der der Dispersion bzw. bzw. Konzentration von von Dienstleistungen Darstellung des des Betriebsformenwandels im im Einzelhandel Erläuterung besonderer Formen von von Dienstleistungsclustern 2
3 1. Standortfaktoren der Dienstleistungen 3. Modelle der räumlichen Konzentration von Dienstleistungen 4. Standortwandel durch Angebotsveränderungen 5. Standortwandel durch Nachfrageveränderungen 6. Systemische Ansätze 3
4 1. Standortfaktoren der Dienstleistungen Standortfaktoren für Dienstleistungsbetriebe: Quelle: Kulke (2008), S.145 4
5 1. Standortfaktoren der Dienstleistungen Standortfaktoren von Dienstleistungsbetrieben: Quelle: Kulke (2008), S.146 5
6 1. Standortfaktoren der Dienstleistungen 3. Modelle der räumlichen Konzentration von Dienstleistungen 4. Standortwandel durch Angebotsveränderungen 5. Standortwandel durch Nachfrageveränderungen 6. Systemische Ansätze 6
7 Theorie der Zentralen Orte: Walter Christaller (1933): Die Zentralen Orte in Süddeutschland Güter und Dienste werden nicht in gleicher Häufigkeit von den Bewohnern eines Gebietes nachgefragt Erklärt die Verteilung unterschiedlicher großer Siedlungen (zentraler Orte) und erfaßt Regelhaftigkeiten ihrer räumlichen Anordnung nach Größenkategorien Standorttheorie absatzorientierter Betriebe des tertiären Sektors und ihrer Marktgebiete Wesentliches Konzept der Regionalplanung 7
8 Theorie der Zentralen Orte: Zentraler Ort = Siedlung oder Gemeinde, mit einer bestimmten Versorgungsfunktion und Diensten für ihr Umland Zentralität = Gesamtbedeutung aller an einem Standort konzentrierten zentralen Einrichtungen Vereinfachende Annahmen: homo oeconomicus homogener Raum minimale Anzahl von Zentralen Orten so im Raum verteilt, daß kein Gebietsteil unversorgt bleibt Transportkosten direkt proportional zur Entfernung zwischen Wohnort und Zentralem Ort 8
9 Theorie der Zentralen Orte: Entwicklung des Systems sechseckiger Marktgebiete Quelle: Kulke (2008) 9
10 Theorie der Zentralen Orte: untere Grenze der Reichweite = Gebiet um einen Zentralen Ort, das gerade so viele Komsumenten enthält, wie zum rentablen Angebot eines Gutes erforderlich sind (ökonomische Tragfähigkeit) obere Grenze der Reichweite = Entfernung von einem Zentralen Ort, jenseits derer das betreffende zentrale Gut nicht mehr aus diesem Zentralen Ort bezogen wird 10
11 Theorie der Zentralen Orte: Marktgebiet eines zentralen Guts Quelle: Kulke (2008) 11
12 Theorie der Zentralen Orte: System Zentraler Orte Quelle: Kulke (2008) 12
13 Theorie der Zentralen Orte: Eigenschaften des Systems der Zentralen Orte Der Rang eines Zentralen Ortes ergibt sich durch das höchstrangige dort angebotene Gut. Zentrale Orte verfügen auch immer über alle Güter niedrigeren Ranges. Zentren derselben Hierarchiestufe haben dasselbe Angebot an Gütern. Die Zentralen Orte stufen sich in hierarchisch geordneten Größenklassen (Zentralitätsstufen). Die geometrische Ableitung ergibt eine vollständig reguläre, symmetrische räumliche Verteilung der Zentralen Orte. Die Zentralen Orte niederer Ordnung sind mit ihren Einzugsgebieten in den Einzugsgebieten der Zentralen Orte höherer Ordnung gemäß einer bestimmten Zuordnungregel enthalten (Zuordnungsfaktor K). 13
14 Kritik an der Theorie der Zentralen Orte: Unzureichendes Menschenbild (homo oeconomicus) Einige Organisationsformen entsprechen nicht dem Marktmodell Räumliche Inhomogenitäten verursachen erhebliche Unregelmäßigkeiten in der Verteilung und Größenstruktur der Zentralen Orte Fahrtkosten sind für Konsumentennachfrage nicht ausschließlich bestimmend (z.b. Aktivitätenkopplung) Merfachausrichtung der Konsumenten auf mehrere Zentrale Orte Räumliche Verteilung von Zentralen Orten z.t. auch historisch und nicht ausschließlich ökonomisch bedingt 14
15 Theorie der Marktnetze von Lösch: Produktspezifische Marktgebietsgrößen für jedes Gut Größe des Marktgebiets entspricht der unteren Grenze der Reichweite Übertragung der sechseckigen unterschiedlich großen Marktgebiete auf eine Fläche mit gleichmäßig verteilten Siedlungen Rotation der Marktnetze um den höchstrangigen Ort, bis maximale Überdeckung der Angebotsstandorte erreicht ist 15
16 Theorie der Marktnetze von Lösch: System der Marktnetze Quelle: Schätzl (2001), S.87 16
17 Theorie der Marktnetze von Lösch: Eigenschaften der Marktnetze Raumsektoren mit geringerer bzw. größerer Dichte von Zentren Mit Entfernung vom Zentrum nimmt das Angebot in den Orten zu Nicht alle Orte derselben Zentralitätsstufe besitzen ein identisches Angebot (Spezialisierung) Eigenschaften der Marktnetze Quelle: Kulke (2008), S
18 Zentrensysteme innerhalb von Stadtgebieten: Nachfrageorientierung nach Dienstleistungsarten und Rang der Zentren Quelle: Kulke (2008), S
19 Zentrensysteme innerhalb von Stadtgebieten: Merkmale innerstädtischer Zentren Quelle: Kulke (2008), S
20 1. Standortfaktoren der Dienstleistungen 3. Modelle der räumlichen Konzentration von Dienstleistungen 4. Standortwandel durch Angebotsveränderungen 5. Standortwandel durch Nachfrageveränderungen 6. Systemische Ansätze 20
21 3. Modelle der räumlichen Konzentration von Dienstleistungen Konzentrationsansatz von NELSON: Drei Elemente beeinflussen das Umsatzvolumen von Betrieben Eigene Anziehungskraft (generative business) Kundenzahl und Umsatzvolumen, das ein Anbieter aufgrund seiner eigenen Attraktivität erlangt Gemeinsame Anziehungskraft (shared business) Kundenzahlen und Umsatzanteile, die sich durch die Nachbarschaft zu anderen Anbietern ergeben Fremde Anziehungskraft (suscipient business) Kundenbesuche und Umsatzanteile, die sich durch externe Frequenzbringer ergeben 21
22 3. Modelle der räumlichen Konzentration von Dienstleistungen Konzentrationsansatz von HOTELLING: Räumliche Konzentration von Anbietern nach HOTELLING Quelle: Kulke (2008), S
23 1. Standortfaktoren der Dienstleistungen 3. Modelle der räumlichen Konzentration von Dienstleistungen 4. Standortwandel durch Angebotsveränderungen 5. Standortwandel durch Nachfrageveränderungen 6. Systemische Ansätze 23
24 4. Standortwandel durch Angebotsveränderungen Lebenszyklus von Betriebsformen Quelle: Kulke (1992), S
25 4. Standortwandel durch Angebotsveränderungen Lebenszyklus von Betriebsformen Quelle: Kulke (2001), S.59 25
26 1. Standortfaktoren der Dienstleistungen 3. Modelle der räumlichen Konzentration von Dienstleistungen 4. Standortwandel durch Angebotsveränderungen 5. Standortwandel durch Nachfrageveränderungen 6. Systemische Ansätze 26
27 5. Standortwandel durch Nachfrageveränderungen Auswirkungen von Nachfrageveränderungen durch Einwohnerzuwachs: Quelle: Kulke (2008), S
28 5. Standortwandel durch Nachfrageveränderungen Auswirkungen von Nachfrageveränderungen durch Einkommenszuwachs: Quelle: Kulke (2008), S
29 5. Standortwandel durch Nachfrageveränderungen Handlungsspielraum von Konsumenten: Quelle: Kulke (2008), S
30 1. Standortfaktoren der Dienstleistungen 3. Modelle der räumlichen Konzentration von Dienstleistungen 4. Standortwandel durch Angebotsveränderungen 5. Standortwandel durch Nachfrageveränderungen 6. Systemische Ansätze 30
31 6. Systemische Ansätze Formen von Clustern von Dienstleistungsbetrieben: Quelle: Kulke (2008), S
32 6. Systemische Ansätze Veränderungen in der intermodalen Transportkette: Quelle: Kulke (2008), S
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