Modul 8 Insulintherapie

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Modul 8 Insulintherapie"

Transkript

1 Modul 8 2 Insulintherapie 2 Physiologie 2 Diabetes 3 Therapie Typ I-Diabetes 3 Hypothalamus-und Hypophysenhormone 5 Allgemeiner Regelkreis 6 Schilddrüse und Schilddrüsenerkrankungen 6 Regelkreis 6 Bildung von Schilddrüsenhormonen 7 T3 und T4-Wirkung 7 Hypothyreose 8 Hyperthyreose 9 Sexualhormone 10 Regelkreis 10 GnRH und Gonadotropine 11 Androgene 12 Estradiol und Progesteron 12 Weitere Regelkreise 14 Nebennierenrinde 14 Wachstumshormone 15 Dopamin und Prolaktin 16 Neurohypophyse 16 Quellenangaben: VL-Folien der Vorlesungsreihe Allgemeine Pharmakologie und Toxikologie der Universität Mainz aufgezeichnete Videos der Vorlesungsreihe Allgemeine Pharmakologie und Toxikologie der Universität Mainz, Plattform Ilkum 1

2 Modul 8 Insulintherapie Physiologie Insulin entsteht in den β-zellen des Pankreas. Zunächst als Propräinsulin und wird nach dem Abspalten des Signalpeptids zu Proinsulin. Nachdem auch das C-Peptid abgetrennt wurde, liegt Insulin als Hexamer in Vesikeln gespeichert vor. Da auch das C-Peptid in diesen Vesikel gespeichert wird, ist die Bestimmung im Blut ein wichtiger diagnostischer Marker. Die Freisetzung von Insulin erfolgt abhängig vom Blutzucker: Glucose wird über den GLUT₂-Transporter aufgenommen, die β-zelle betreibt Glykolyse und es entsteht letztendlich ATP. ATP-abhängige K+-Kanäle öffnen sich, es kommt zu einer Depolarisation der Zelle. Dadurch öffnen sich spannungsabhängige Ca²+-Kanäle und Calcium-getriggert kommt es zur Insulin-Freisetzung. Ein weiterer Mechanismus, der schon bei Nahrungsaufnahme einsetzt, ist die Wirkung von GLP₁. Nach Ausschüttung dieses Hormons aus dem Darm, bindet es ebenfalls an die Zellen und setzt über einen weiteren Weg Insulin frei (siehe Schema). Gleichzeitig regt es die Neubildung von Insulin an. Letztendlich ist auch dieser Prozess von Glucose abhängig, da camp aus ATP entsteht und dieses ausreichend vorhanden sein muss. Die Wirkung von Insulin in den Zielzellen entfaltet sich entweder schnell, durch den Einbau von GLUT₄, über den dann Glucose in die Zelle aufgenommen werden kann, oder durch genomische Effekte, die die Synthese bestimmter Enzyme steigen oder hemmen. Über Phosphorylierung und Dephosphorylierung kommt es zu Aktivierung oder Hemmung vorhandener Enzyme, um die Glucoseverwertung in den Zielzellen zu steuern. 2

3 Diabetes Typ I: Es besteht ein absoluter Insulinmangel. Die Ursachen liegen in der Regel in autoimmunologische Vorgängen. Typ II: Es dominiert eine Insulinresistenz. Später kann es auch zu einem Mangel kommen. In fast allen Fällen liegt gleichzeitig eine Adipositas vor. Die Gefahren einer Diabetes-Erkrankung sind zum einen die akute Erhöhung des Blutzuckers, die z.b. bei einem Typ-1-Diabetiker in ein Coma diabeticum münden kann, zum anderen die Langzeitschäden an den Gefäßen (Makro- und Mikroangiopathie). Therapie Typ I-Diabetes Die Behandlung erfolgt immer mit Insulin. Die Zielwerte der Blutglukose liegen etwas höher, als bei gesunden Personen, um einen Kompromiss zwischen Blutzucker-Anpassung und der Vermeidung der Hypoglykämie zu finden. Zur Behandlung stehen unterschiedliche Insuline zur Verfügung, die sich hinsichtlich von Wirkeintritt und Wirkdauer unterscheiden. 1. Human-Insulin Dieses Insulin ist gentechnisch hergestellt und gleicht dem humanen Insulin. Es wird s.c. appliziert, kann aber im Notfall auch i.v. zugeführt werden. Da es auch als Hexamer vorliegt, muss es zunächst zerfallen. Es muss daher Minuten vor dem Essen appliziert werden. Die Wirkdauer beträgt 4-6 Stunden, eine Gabe ist mehrfach täglich notwendig. 2. Verzögerungsinsulin Um eine mehrfache Gabe zu reduzieren auf 1-2x täglich, wurde ein Insulin entwickelt, welches als Suspension mit NPH (neutrales Protamin Hagedorn) vorliegt. Der Wirkeintritt ist erst nach 1-2 Stunden, dafür wirkt es 8-12 Stunden. 3. Insulinanaloga Hier hat man sich zu Nutze gemacht, das ein Austausch in der Aminosäuresequenz Auswirkungen auf Wirkeintritt und Wirkdauer haben. Der Austausch ist in der Regel namensgebend. Es sind die kinetischen Eigenschaften verändert. Kurz wirksam (WE: 0,25 h, WD: 2-3 h) Insulin lispro Insulin aspart Insulin glulisin intermediär wirksam (WE: 1-2 h, WD: 20 h) Insulin detemir lang wirksam (WE: 3-4 h, WD: h) Insulin glargin 3

4 Bei der Therapie unterscheidet man die konventionelle von der Basis-Bolus-Therapie. Die konventionelle Therapie ist indiziert bei Patienten, mit eingeschränkter Medikations-Compliance. Dabei wird morgens und abends eine definierte Menge Insulin gespritzt und ein genauer Ernährungsplan erstellt. Bei der Basis-Bolus-Therapie kann der Patient individuell auf Anforderungen reagieren (Sport, bestimmte Mahlzeiten). Man kombiniert hier langwirksames Insulin mit einem kurzwirksamen Wirkstoff vor der Nahrungsaufnahme. Der Bedarf kann anhand einer Faustregeln abgeschätzt werden: Basal: 0,7-1,0 IE/h Prandial:1,0-1,5 IE/10g Kohlenhydrate Zu einer Verstärkung des BZ-senkenden Effekts von Insulin kann es kommen bei: β-blockern: Die Glykogenolyse ist gehemmt α-blocker: Die Glykogenolyse ist ebenfalls gehemmt. ACE-Hemmer: Mechanismus unklar Zu einer Abschwächung des Insulineffektes kommt es bei Einnahme von: Glucokortikoiden: Steigerung der Gluconeogenese Schilddrüsenhomonen: Erhöhung der Insulinresistenz β-sympathomimetika: Steigerung der Gykogenolyse 4

5 Hypothalamus-und Hypophysenhormone Aus dem Hypothalamus werden die sogenannten Releasing- und Inhibitinghormone freigesetzt. Bis auf Dopamin handelt sich bei allen Hormonen um Peptide, was eine orale Einnahme unmöglich macht. Die Hormone werden im Hypothalamus freigesetzt und gelangen über den Blutweg zum Hypophsenvorderlappen (Adenohypophyse). Hier werden dann die entsprechenden Hormone freigesetzt. Dabei handelt es sich um Proteine oder Glykoproteine. Aus dem Hypophysenhinterlappen, der Neurohypophyse, werden die Peptide ADH und Oxytocin freigesetzt. Die Hormone der Adenohypophyse sind sogenannte trope Hormone und wirken auf die jeweiligen peripheren Drüsen ein. Im Folgenden werden die einzelnen Regelkreise, Erkrankungen und Therapieansätze besprochen. 5

6 Allgemeiner Regelkreis Nach Freisetzung der Hormone aus dem Hypothalamus kommt es zu einer Freisetzung der tropen Hormone aus dem Hypophysenvorderlappen. Diese wirken dann auf das jeweilige Erfolgsorgang, welches wiederum Hormone produziert. Wichtig ist das negative Feedback. Die Hormone aus den Erfolgsorganen drosseln die Hormonproduktion in Hypothalamus und Hypophyse, es werden dort dann weniger Releasinghormone und trope Hormone ausgeschüttet. Bei Funktionsstörungen teilt man den Regelkreis in Etagen ein. Bei einer Erkrankung des Erfolgsorgans spricht man von einer primären Störung, auf Höhe der Hypophyse von einer sekundären Erkrankung und bei Funktionsstörungen des Hypothalamus von einer tertiären Erkrankung. Schilddrüse und Schilddrüsenerkrankungen Regelkreis Aus dem Hypothalamus wird TRH freigesetzt. Dies stimuliert in der Hypophyse die Freisetzung von TSH. TSH wirkt direkt auf die Schilddrüse und stimuliert die Bildung und Freisetzung der Schilddrüsenhormone T3 und T4. TSH hat zudem eine trophische Funktion und bewirkt eine Vergrößerung der einzelnen Schilddrüsenzellen. T3 und T4 hemmen die Freisetzung von TRH und TSH. Zu diagnostischen Zwecken kann man einen sogenannten TRH-Stimulations-Test machen. Nach TRH-Gabe misst man den TSH-Spiegel. Bei einer massiven Freisetzung von TSH liegt dem vermutlich eine primäre Hypothyreose zu Grunde, da das negative Feedback der Schilddrüsenhormone fehlt. Eine seltenere Ursache wäre eine sekundäre Hyperthyreose, z.b. bei einem Tumor. Dabei wird generell zuviel TSH produziert. Wenn nach TRH-Gabe kaum ein Anstieg des TSH gemessen werden kann, handelt es sich entweder um eine sekundäre Hypothyreose (Hypophyseninsuffizienz) oder eine primäre Hyperthyreose, da das negative Feedback durch die erhöhten Schilddrüsenhormone für eine Verminderung der TSH-Ausschüttung sorgt. Diese sogenannte Etagen-Diagnostik ist auf alle Regelkreise anwendbar. Der TRH-Test hat diagnostisch eigentlich keine Bedeutung mehr. Da sich die meisten Erkrankungen auf die primäre Ebene, also die Schilddrüse, beziehen, misst man in der Regel nur noch die TSH-Konzentration und bei Bedarf die freien Schilddrüsenhormone. 6

7 Bildung von Schilddrüsenhormonen Die Schilddrüse nimmt über den Natrium-Iodid-Transporter das benötigte Iod auf. Über den sogenannten Pendrin-Transporter gelangt das Iod von der Follikelepithelzelle in das Kolliod. Dort wird Thyreoglobulin iodiert und mittels Peroxidase kommt es innerhalb des großen Moleküls zu Kopplung und die Schilddrüsenhormone entstehen. Noch sind sie gebunden an Thyreoglobulin. Mittels Endozytose gelangt dieses zurück in die Zelle und durch Proteolyse entstehen T3 (Liothyronin) und T4 (Levothyroxin). TSH hat auf alle diese Vorgänge einen Einfluss, der wichtigste ist der Einbau des NIS- Transporters in die Zellen. T3 und T4-Wirkung Nach der Abgabe der Schilddrüsenhormone ins Blut, werden diese an TBG (Thyroxinbindenes-Globulin) gebunden. In der Peripherie muss T4 zunächst dejodiert werden. T4 ist also die Speicherform, T3 die aktive Form. T3 bindet an nukleäre Transkriptionsfaktoren und führt zu einer gesteigerten Genexpression. Die Hauptwirkungen betreffen vor allem den Stoffwechsel und sind in folgender Tabelle aufgeführt: 7

8 Hypothyreose Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse herrscht ein Mangel an Hormonen vor. Dies äußert sich in vielfältigen Symptomen, die sich durch die Wirkung der Schilddrüsenhormone erklären lassen. Gewichtszunahme, Kälteempfinden, Bradykardie, trockene Haut, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit und Antriebsarmut sind einige der Symptome. Kommt es bereits beim Fetus zu einer Hypothyreose (Kretinismus), kann dies zu einer geistigen Retadierung führen. Die Ursache einer Hypothyreose ist meistens primär, betrifft also die Schilddrüse selbst. Gründe können z.b. ein Jodmangel sein, oder die Autoimmunerkrankung Morbus Hashimoto. Bei einem Jodmangel kommt es meistens zunächst zu einer euthyreoten Struma. Das Wachstum ist bedingt durch die vermehrte TSH-Freisetzung. Hält der Mangel länger an, kann dies letztlich in einer Unterfunktion enden. Bei einem Morbus Hashimoto kommt es durch Antikörper gegen die Schilddrüse zu einer chronischen Entzündung, Gewebe wird zerstört und die Schilddrüse produziert unzureichende Mengen an Hormonen. Medikamentöse Behandlung: Euthyreote Struma: Kaliumiodid Substitution des fehlenden Iods, senkt die Gefahr der Hypothyreose. Dosierung: ug/ d bei Kindern, ug/d bei Erwachsenen. Kontraindiziert ist die Gabe bei Hyperthyreose und funktioneller Autonomie ( heiße Knoten ). Hypothyreose: L-Thyroxin (T4) Substitution der fehlenden Schilddrüsenhormone. Man gibt die Speicherform T4, damit es nicht zu einem Peak von T3 kommt und damit zu Symptomen einer Überfunktion. Das eingenommen L-Thyroxin wird im Körper dejodiert und steht dann zur Verfügung. Das Medikament wird in der Regel eingeschlichen (Ausnahme ist das hypothyreote Koma, eine seltene Komplikation der Unterfunktion). Die Dosis wird durch regelmäßige Kontrolle des TSH-Spiegels festgelegt und erfordert nicht selten Fingerspitzengefühl. Je nach Restfunktion der Schilddrüse sind unterschiedliche Dosen erforderlich und reichen von 25 bis 300ug/d. Das Medikament muss morgens nüchtern, Minuten vor dem Frühstück eingenommen werden. Relative Kontraindikationen sind kardiale Erkrankungen. 8

9 Hyperthyreose Zu einer Überfunktion kann es bspw. durch sogenannte heiße Knoten kommen, oder durch die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow. Auch hier gibt es Antikörper gegen die Schilddüse. Diese bewirken allerdings keine Entzündung, sondern aktivieren den TSH- Rezeptor und die Synthese der Hormone wird gesteigert. Da es keine negative Rückkopplung gibt, leiden die Patienten an einer Überfunktion, die sich durch Tachykardie, vermehrtes Schwitzen, Gewichtsabnahme, Nervosität und Schlafstörungen äußern kann. Auch hier kommt es häufig zu einer Struma. Medikamentöse Behandlung: Thiamazol, Carbimazol Die Wirkstoffe drosseln die Bildung der Schilddrüsenhormone, indem sie die Peroxidase hemmen. Unerwünschte Wirkungen sind allergische Reaktionen, Hepatotoxizität und Agranulozytose. Bei einer thyreotoxischen Krise wird neben hochdosiertem Thiamazol auch Betablocker verabreicht und ggf. Glucokortikoide. Perchlorat: Wenn die Überfunktion jodinduziert ist, kann man mit diesem Wirkstoff die Jodaufnahme in die Schilddrüse einschränken und so die Produktion der Hormone hemmen. 9

10 Sexualhormone Regelkreis Der Hypothalamus schüttet pulsatil GnRH aus (etwa alle 2h), was die Freisetzung von FSH und LH aus dem Hypophysenvorderlappen stimuliert. Diese wirken auf die Gonaden. FSH: Follikelstimulierendes Hormon. Bewirkt bei der Frau die Reifung des Graafschen Follikes und damit die Synthese von Estradiol. Beim Mann wird die Gametogenese geregelt. LH: Luteinisierendes Hormon. Es bewirkt die Ovulation und Gelbkörpersynthse uund damit die Progesteronfreisetzung. Beim Mann wird die Synthese von Testosteron stimuliert. Eine Besonderheit ist das HCG, welches von der Placenta gebildet und als LH der Schwangerschaft bezeichnet wird. Auch in diesem Regelkreis gibt es ein negatives Feedback. Im Rahmen des weiblichen Zyklus kommt es hier allerdings zu einer Besonderheit. In der Mitte des Zyklus findet der Eisprung statt, der durch LH stimuliert wird. Damit dies auch von statten gehen kann, hat in der Mitte des Zyklus Estradiol einen positiven Rückkopplungseffekt. Dadurch wird die Hypophyse sensitiver für GnRH und setzt mehr LH frei. Es kommt zu Ovulation und damit zu Progesteronbildung. Die Sexualhormone, die in den Gonaden entstehen sind Estrogene, Gestagene und Androgene. Es handelt sich um Steroidhormone, die ausgehend von Cholesterin synthetisiert werden. Die Wirkung der Steroidhormone liegt in der Aktivierung von Transkriptionsfaktoren. Im Folgenden werden die unterschiedlichen therapeutischen Ansatzpunkte, die Sexualhormone betreffend, erläutert. 10

11 GnRH und Gonadotropine GnRH: Das Hormon des Hypothalamus hat verschiedene Einsatzgebiete. Man verabreicht es zum Beispiel bei Fertilitätsstörungen, bei denen zuwenig dieses Hormons gebildet wird, also hypothalamisch bedingt ist. Bei der exogenen Applikation muss die Gabe auch pulsatil erfolgen. Dies gelingt mittels computergesteuerter Infusion. Eine weitere Indikation ist der Hodenhochstand. Der Hodenabgang ist in der zweiten Phase androgenabhängig und deswegen unternimmt man einen Therapieversuch mit GnRH. Die Erfolgsquote liegt etwa bei 20%. Leuprorelin: Bei permanenter Gabe von GnRH kommt es zu einer Rezeptordownregulation. Da das Hormon nur eine kurze HWZ hat, nimmt man ein Analogon, z.b. Leuprorelin, welches 200x potenter ist und eine längere Halbwertszeit aufweist ( Superagonist ). Durch die Gabe kommt es zunächst zu einem Anstieg der Sexualhormone, dann wird der Rezeptor für GnRH durch den Körper runter reguliert. Durch diese Downregulation werden keine Sexualhormone mehr gebildet, der Spiegel sinkt gegen Null. Dies kommt einer hormonellen Kastration gleich, die nach Absetzen des Wirkstoffes reversibel ist. Gewünscht ist dies bei der palliativen Therapie des Prostatakarzinoms. Das Karzinom wächst zumindest teilweise unter dem Einfluss von Testosteron. Bei der Frau ist z.b. die Endometriose eine Indikation. Um dem Anstieg der Sexualhormone zu Beginn (Flair-Phänomen) entgegenzuwirken, wird am Anfang der Therapie ein Antiantrogen parallel dazu gegeben. Cetrorelix: Den gleichen Effekt wie Leuprorelin erreicht man mit einem GnRH-Antagonist. Hier kommt es zu Beginn nicht zu einem Flair-Phänomen. Die Konsequenzen sind die Gleichen, der Spiegel der Sexualhormone sinkt. Indikation ist die In-vitro-Fertilisation, um den Eisprung zu kontrollieren. Bei der IVF wird der weibliche Zyklus imitiert. In den ersten beiden Wochen wird FSH gegeben, dann wird mittels LH, bzw HCG die Ovulation ausgelöst. Die Oozyten können dann entnommen und befruchtet werden. Damit dies funktioniert, wird die endogene Hormonproduktion ausgeschaltet. Dies erreicht man mit Cetrorelix. Gonadrotropine: Indikation sind wie oben bereits beschrieben die IVF und bei hypophysärer Sterilität. 11

12 Androgene Die Wirkung der Androgene umfasst geschlechtsspezifische Wirkungen wie z.b. Ausbildung der Geschlechtsorgane, Funktion der Geschlechtsdrüsen (Prostata und Samenblase) und die Reifung von Samenzellen. Geschlechtsunspezifische Wirkungen sind unter anderem die Stimulation der Hämatopoese und eine anabole Wirkung. Medikamentöse Einsatzgebiete: Androgen-Rezeptor-Agonisten Bei Hypogonadismus und aplastischer Anämie. Cyproteronacetat/Flutamid Androgen-Rezeptor-Antagonisten. Indikation ist das fortgeschrittene Prostata-Ca, um das Wachstum einzuschränken. Finasterid Anti-Androgen, bzw. 5a-Reduktase-Inhibitor. Wird eingesetzt bei der benignen Prostata-Hyperplasie. Diese tritt vermehrt auf, wenn zuviel Dihydrotestosteron vorliegt. Dieses wiederum entsteht aus Testosteron durch die 5a-Reduktase. Estradiol und Progesteron Auch Estrogene und Gestagene haben geschlechtsspezifische und unspezifischen Wirkungen. Zu den wichtigen geschlechtsspezifischen Wirkungen gehören die Regulation des Menstruationszyklus, Proliferation des Endometriums und Änderung des Zervikalsekrets. Durch das Zusammenspiel der Hormone wird der weibliche Zyklus reguliert. So hat Estradiol ein positives Feedback in der Mitte des Zyklus und es kommt zu einer vermehrten LH- Freisetzung. Dies bewirkt die Ovulation und Gelbkörperreifung, welcher Progesteron produziert. 12

13 Medikamentöse Einsatzgebiete: Kontrazeptiva Bei den oralen Kontrazeptiva kommen in der Regel Ethinylestradiol und Levonorgestrel zum Einsatz. Die oral eingenommen Hormone hemmen die Freisetzung von LH und FSH und verhindern damit die Ovulation. Zudem wird der Zervixschleim schlecht penetrierbar für Spermien. In der Regel handelt es sich um Kombinationspräparate. Diese können als Einphasenpräparate eingenommen werden, die Dosis beider Hormone ist immer gleich. Bei den Zwei- und Dreistufenpräparaten ist die Dosis jeweils unterschiedlich und dem Zyklus angepasst. Die Wahl der Kontrazeptiva hängt von den individuellen Bedürfnissen der Patientinnen ab. Bei Wasserretention, Endometriose, Übelkeit und Mastopathie ist ein Gestagen-betontes Präparat zu bevorzugen. Bei Durchbruchsblutungen, Depressivität und mangelnder Lipido ein Estrogen-betontes. Weitere Kontrazeptiva sind der Nuva-Ring oder transdermale Systeme. Auch hier handelt es sich um Kombinationspräparate. Eine unerwünschte Wirkung der Kontrazeptiva ist ein gesteigertes Thromboserisiko. Dieses kommt vor allem zu Stande, weil es unter Östrogenen zu einer gesteigerten Synthese von Gerinnungsfaktoren kommt. Weitere Nebenwirkungen sind eine geringe Zunahme von Brust- und Zervixkarzinomen, eine herabgesetzte Glucosetoleranz, Hypertonie, Amenorrhoe und subjektive Beschwerden wie z.b. ein Lipidoverlust. Kontraindiziert sind sie z.b. bei kardialen Erkrankungen, Raucherinnen >30 Jahren, bei Lebererkrankungen und Gerinnungsstörungen. Niedrig dosierte Gestagen-Präparate ( Mini-Pille ) funktionieren nicht über den Feedback- Mechanismus, sondern ändern den Zervixschleim so, dass eine Befruchtung verhindert wird. Bei diesen Präparaten ist die Gefahr für Thrombosen sehr gering, allerdings ist ein genaues Einnahmeschema zu befolgen und die Sicherheit liegt unter dem von Kombinationspräparaten. Die Pille danach ist ein hochdosiertes Levonogestrel-Präparat, die Wirkung ist letztendlich unklar. Man geht davon aus, dass die Ovulation und Nidation verhindert wird. Der Wirkstoff sollte innerhalb von 12h nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden, spätestens jedoch nach 72h. 13

14 Progesteron-Rezeptor-Antagonisten Mifepriston Es kommt zu einer Kontraktion des Myometriums und einer Dilatation der Zervix. Indikation ist der Schwangerschaftsabbruch in den ersten sieben Wochen. Estrogen-Rezeptor-Antagonisten Fulvestrant Der Wirkstoff ist ein kompetitiver Antagonist am Estrogen-Rezeptor. Es kommt zu einer Hemmung der Estrogen-sensitiven Genexpression. Indikation ist das Östrogen-sensitive Mamma-Ca bei Frauen in der Postmenopause. Selektive Estrogen-Rezeptor-Modulatoren Diese Wirkstoffe wirken teils als Agonist, teils als Antagonist am Rezeptor. Tamoxifen: Ist im Brustgewebe ein Antagonist und im Knochen ein Agonist am Estrogen-Rezeptor. Es wird eingesetzt beim Mamma-Ca und senkt das Risiko für ein Rezidiv und gleichzeitig die Gefahr einer Osteoporose. Clomifen: Ist überwiegend ein Antagonist und wird zur Ovulationsauslösung eingesetzt. Aromatase-Inhibitoren Exemestan und Anastrozol. Blockieren die körpereigene Östrogen-Synthese. Indikation ist das estrogenabhängige Mamma-Ca. Weitere Regelkreise Nebennierenrinde Aus dem Hypothalamus wird CHR ausgeschüttet, dadurch wird die Freisetzung von ACTH stimuliert. Dieses wiederum bewirkt eine Synthese und Sekretionssteigerung von Glucocortikoiden in der Nebennierenrinde. Auch hier kann man mittels eines Tests Funktionsstörungen aufdecken. Der sogenannte CHR-Test ist klinisch zur Diagnostik eines Morbus Cushing durchaus relevant. Er dient dazu, die Ursache des Cushing zu finden. Kommt es nach CHR-Gabe zu einem massiven Anstieg des ACTH, liegt die Ursache zentral und ist z.b. die Folge eines ACTH-produzierenden Adenoms. Liegt die Ursache peripher, also im Bereich der Nebennierenrinde, kommt es durch das negative Feedback zu keiner erhöhten ACTH-Freisetzung. 14

15 Wachstumshormone Die Freisetzung des Growth Hormon aus dem Hypophysenvorderlappen unterliegt der Kontrolle von GHRH und Somatostatin aus dem Hypothalamus. GH wirkt direkt in der Peripherie und auf die Leber, wo IGF freigesetzt wird. Beide Hormone (GH und IGF) führen zu Wachstum von peripherem Gewebe. Die Sekretion von GH ist in den ersten vier Lebensjahren am größten, sowie während der Pubertät. Unter Hormoneinfluss wird Fett mobilisiert, Glucose bereit gestellt (nicht direkt verwertet) und die Proteinsynthese gesteigert. Es kommt zu Knochenwachstum, Knorpelaufbau und Muskelwachstum. Tiefer Schlaf bei Kindern fördert die Sekretion von GH. Ein Mangel an GH bewirkt einen hypophysären Minderwuchs, ein Überschuss im Kindesalter führt zu Riesenwuchs, bei Erwachsenen zu Akromegalie (z.b. durch ein GHproduzierendes Adenom). Therapiemöglichkeiten: GH (Somatotropin): Wird subkutan bei hypophysärem Minderwuchs verabreicht. Pegvisomant: Ein GH-Rezeptor-Antagonist. Indikation ist die Akromegalie. Der Wirkstoff wird subkutan verabreicht. Octreotid: Ein Somatostatin-Analogon. Indikation ist ebenfalls die Akromegalie. Es kann zudem bei endokrin aktiven Tumoren im GIT eingesetzt werden und das Tumorwachstum hemmen. Es bewirkt außerdem eine Vasokonstriktion von Gefäßen im Splanchnikusgebiet und kann zur Blutungsstillung eingesetzt werden. 15

16 Dopamin und Prolaktin Der Hypothalamus produziert PRH, welches wiederum die Prolaktinfreisetzung in der Adenohypophyse steigert, Dopamin hemmt die Freisetzung. Prolactin wird auf die Milchdrüsen, die Milchsekretion wird gesteigert. Durch das Saugen des Babys an der Brustwarze wird dieser Effekt verstärkt. Man ist sich nicht sicher, ob PRH eventuell Oxytocin oder TRH entspricht. Prolactin hemmt die pulsative Freisetzung von GnRH, was während der Stillzeit zu einem nicht 100%igem Schutz vor einer erneuten Schwangerschaft führt. Therapeutischer Ansatz: Bromocriptin: Es handelt sich um einen D2-Agonisten (Ergolin), die Prolactin-Freisetzung wird gehemmt. Indikationen ist zum Beispiel das Abstillen. Das Medikament wird allerdings nur in Ausnahmefällen eingesetzt, die Nebenwirkungen sind vielfältig. Neurohypophyse Oxytocin: Bewirkt Wehen und Milchfluss während der Stillzeit.Indikation zum therapeutischen Einsatz ist die Geburtseinleitung, Wehenschwäche und eine postpartale Uterusatonie mit der Gefahr von starken Blutungen. Atosiban: Oxytocin-Rezeptor-Antagonist. Wird eingesetzt zur Wehenhemmung bei drohender Frühgeburt. Vasopressin (ADH): Wird durch die Neurohypophyse bei sinkendem Volumen und steigender Osmolarität freigesetzt. Wirkt über die Rezeptoren V1 (Vasokonstriktion) und V2 (Wasserrückresorption). Desmopressin: Ein V2-Rezeptor-Agonist. Wird bei Diabetes insipidus centralis eingesetzt, bei welchem zu wenig Vasopressin produziert wird. Felypressin: Ein V1-Rezeptor-Agonist. Ist ein Vasokontriktorzusatz in Lokalanästhetika und kann bei Kontraindikation für Katecholamine gegeben werden. Eine fixe Kombination ist z.b. Prilocain mit Felypressin. 16

Hormonproduzierende Zellen

Hormonproduzierende Zellen Endokrinologie Hormonproduzierende Zellen Endokrine Drüse: Zellen bilden ein kompaktes Organ Adenohypophyse Schilddrüse Nebenschilddrüse Nebennieren Bauchspeicheldrüse Eierstöcke Hoden Diffuse endokrine

Mehr

Hormone. Cem Ekmekcioglu

Hormone. Cem Ekmekcioglu Hormone Cem Ekmekcioglu 1 Was sind Hormone? Hormone sind chemische Informationsträger, die klassischerweise in endokrinen Drüsen gebildet und ins Blut sezerniert werden. Über den Blutweg gelangen sie zu

Mehr

Die Wirkungen der ovariellen Hormone und die Regulation der Ovarfunktion

Die Wirkungen der ovariellen Hormone und die Regulation der Ovarfunktion Die Wirkungen der ovariellen Hormone und die Regulation der Ovarfunktion Weibliche Sexorgane Eileiter Uterus Ovar Zervix Vagina Endometrium Myometrium Funktionelle Einheit im Ovar: der Follikel 1 Fetale

Mehr

Das endokrine System des Menschen

Das endokrine System des Menschen Das endokrine System des Menschen Hypothalamus Der Mensch hat neun endokrine Drüsen Schilddrüse Zirbeldrüse Hypophyse Nebenschilddrüsen Zielorgane so genannter glandotroper Hormone sind andere endokrine

Mehr

Reproduktionsphysiologie

Reproduktionsphysiologie Reproduktionsphysiologie Hormone der Gonaden: Androgene Östrogene Gestagene Lernziele: 86 und teilweise 90 Das Geschlecht Genetik Chromosomales Geschlecht XY - XX Gonaden Gonadales Geschlecht Hoden - Ovar

Mehr

Brustkrebs - Einheitstherapie war gestern Endokrine Therapie. OA Priv. Doz. Dr. Georg Schaller 4.Med. Onkologie KA Rudolfstiftung, 1030 Wien

Brustkrebs - Einheitstherapie war gestern Endokrine Therapie. OA Priv. Doz. Dr. Georg Schaller 4.Med. Onkologie KA Rudolfstiftung, 1030 Wien Brustkrebs - Einheitstherapie war gestern Endokrine Therapie 1 Endokrine Therapie Hormontherapie (eigentlich Anti-Hormontherapie) älteste zielgerichtete Therapie (seit ca. 40 Jahren) Brustwand Brustgewebe

Mehr

Bernhard Rauch. Vorlesung Pharmakologie und Toxikologie für Mediziner. Universitätsklinikum Essen,

Bernhard Rauch. Vorlesung Pharmakologie und Toxikologie für Mediziner. Universitätsklinikum Essen, Universitätsklinikum Essen, 28.04.2010 Vorlesung Pharmakologie und Toxikologie für Mediziner Hormone und Hormonantagonisten zur Tumortherapie Bernhard Rauch Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmakologie

Mehr

Die Schilddrüse. Herzlich willkommen

Die Schilddrüse. Herzlich willkommen Herzlich willkommen Hast du Über oder Unterfunktion? Woran die Schilddrüse alles schuld sein soll. Missverständnisse über die Schilddrüse Referent: Ansgar Hantke Facharzt für Allgemeinmedizin Steckbrief

Mehr

Modul Biologische Grundlagen Kapitel II.4 Das Hormonsystem (Endokrines System)

Modul Biologische Grundlagen Kapitel II.4 Das Hormonsystem (Endokrines System) Frage Welche Fachbegriffe gibt es zum Thema Hormonsystem? Was ist das Hormonsystem? Antwort - Hormonsystem - Neuromodulatoren - Chemische Struktur: Lipophil, Hydrophil, Second Messenger - Übertragungswege:

Mehr

Schilddrüse Mehr wissen - besser verstehen

Schilddrüse Mehr wissen - besser verstehen Schilddrüse Mehr wissen - besser verstehen Der Weg zur sicheren Diagnose und den besten Therapien von Anneli Hainel, Marcel Ermer, Lothar-Andreas Hotze 1. Auflage Enke 2008 Verlag C.H. Beck im Internet:

Mehr

hormonelle Steuerung Freisetzung - Freisetzung der Hormone aus den endokrinen Drüsen unterliegt der Steuerung des ZNS und erfolgt:

hormonelle Steuerung Freisetzung - Freisetzung der Hormone aus den endokrinen Drüsen unterliegt der Steuerung des ZNS und erfolgt: Das Hormonsystem 1. Hormone = sind spezifische Wirkstoffe - bzw. spezifische Botenstoffe - mit spezieller Eiweißstruktur - sehr empfindlich Chemischer Aufbau der Hormone: 1.Aminosäureabkömmlinge: Sie sind

Mehr

Mohammed Jaber KOHLENHYDRATE

Mohammed Jaber KOHLENHYDRATE Mohammed Jaber KOHLENHYDRATE Wichtige Disaccharide: Maltose alpha-glc(1-4)glc entsteht als Zwischenprodukt beim Stärkeund Glykogenabbau Saccharose a-glc(1-6)ß-fru kann bei parenteraler Zufuhr nicht gespalten

Mehr

Qualitätszirkel Endokrinologie Regensburg

Qualitätszirkel Endokrinologie Regensburg Qualitätszirkel Endokrinologie Regensburg 18.04.2012 Prolaktin / Prolaktinom Physiologie und Pathobiochemie der Prolaktin-Sekretion Dr. Schultis Bildgebung beim Prolaktinom Dr. Lang Physiologie und Pathobiochemie

Mehr

Wie Hormone uns ein Leben lang begleiten

Wie Hormone uns ein Leben lang begleiten Wie Hormone uns ein Leben lang begleiten aber auch die Befehlsgeber selbst wiederum übergeordnete Vorgesetzte, deren Anweisungen sie befolgen müssen. Am Beispiel der Schilddrüse sieht dies folgendermaßen

Mehr

Endokrinologie. Erkrankungen der hormonbildenden Organe

Endokrinologie. Erkrankungen der hormonbildenden Organe Endokrinologie Erkrankungen der hormonbildenden Organe Hormone Eiweißkörper oder Peptide, die in Zellen bestimmter Organe (Drüsen) gebildet werden und über den Blutweg Wirkungen auf andere Organe ausüben

Mehr

Infertilität - Diagnostik. Dr. med. M. Goeckenjan, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum, Dresden

Infertilität - Diagnostik. Dr. med. M. Goeckenjan, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum, Dresden Infertilität - Diagnostik Dr. med. M. Goeckenjan, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum, Dresden Konzeption und Kontrazeption... I Beim Mensch ständige Konzeptionsbereitschaft

Mehr

Krankheiten der Schilddrüse

Krankheiten der Schilddrüse Krankheiten der Schilddrüse --Ratgeber Schilddrüse-- Bearbeitet von Gynter Mödder, W Schützler Neuausgabe 2003. Taschenbuch. viii, 176 S. Paperback ISBN 978 3 540 43423 8 Format (B x L): 15,5 x 23,5 cm

Mehr

Biologische Psychologie II

Biologische Psychologie II Biologische Psychologie II Kapitel 13 Hormone und Sexualitä Sexualität Erste Gedanken zum Thema: Es ist falsch zu denken, dass Männer und Frauen diskrete, einander ausschließende und komplementäre Kategorien

Mehr

Steuert die Schilddrüse den Körper?

Steuert die Schilddrüse den Körper? Steuert die Schilddrüse den Körper? Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ, besteht aus einem rechten und linken Lappen und sitzt unterhalb des Kehlkopfes. Aufgaben: für den Energie- und Wärmehaushalt

Mehr

Glanduläre Hormone. Hypothalamisch-hypopysäre Beziehung

Glanduläre Hormone. Hypothalamisch-hypopysäre Beziehung Glanduläre Hormone Hypothalamisch-hypopysäre Beziehung Glanduläre Hormone Corticotropin Releasing CRH 41 Hormone Thyreotropin Releasing TRH 3 Hormone Luteotropic HormoneReleasing LH-RH 10 Hormone Growth

Mehr

7. Hypothalamus und Hypophyse

7. Hypothalamus und Hypophyse Hypothalamus und Hypophyse 48 7. Hypothalamus und Hypophyse Im Laufe der letzten Kapitel wurden immer wieder Hormone erwähnt, die aus dem Hypothalamus oder der Hypophyse stammen. Hypothalamus und Hypophyse

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Das komplette Material finden Sie hier:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Das komplette Material finden Sie hier: Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: 5511240 Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de Schlagwörter Adrenalin; Aminosäuren; Aminosäurederivate; autokrin;

Mehr

Quelle: B&S Kap.7 (& 8); Th. Kap. 6

Quelle: B&S Kap.7 (& 8); Th. Kap. 6 Endokrine Systeme Teil I 1. Einleitung 2. Hormondrüsen, -klassen, -wirkungen 3. Hormonrezeptoren 4. Das Hypothalamus-Hypophysen-System 5. Merkmale der Hormonregulation Quelle: B&S Kap.7 (& 8); Th. Kap.

Mehr

Endokrinologie. Sollwert. Vegetatives Zentrum. Drüse. Hormoneller Regelkreis. Rezeptor. Hormon. Wirkung

Endokrinologie. Sollwert. Vegetatives Zentrum. Drüse. Hormoneller Regelkreis. Rezeptor. Hormon. Wirkung Endokrinologie Vegetatives Zentrum Sollwert Drüse Hormoneller Regelkreis Hormon Rezeptor Wirkung Regelkreis Blutglucose DIABETES MELLITUS Heterogene Gruppe von Stoffwechselstörungen mit Erhöhung der Blutzuckerkonzentration

Mehr

SCHILDDRÜSENÜBER- ODER UNTERFUNKTION: SYMPTOME ERKENNEN UND BEHANDELN

SCHILDDRÜSENÜBER- ODER UNTERFUNKTION: SYMPTOME ERKENNEN UND BEHANDELN SCHILDDRÜSENÜBER- ODER UNTERFUNKTION: SYMPTOME ERKENNEN UND BEHANDELN Prof. Dr. med. Bernd Schultes eswiss Medical & Surgical Center ALS PATIENT IN DIE KLINIK STEPHANSHORN Behandlung von Patienten aller

Mehr

Mann oh Mann. Mein TESTOSTERON. Wissenswertes über Testosteron. Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V.

Mann oh Mann. Mein TESTOSTERON. Wissenswertes über Testosteron. Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V. Mann oh Mann Mein TESTOSTERON Wissenswertes über Testosteron Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V. www.mann-und-gesundheit.com Inhalt dieser Broschüre Testosteron Jeder Mann sollte darüber

Mehr

Hormone und ihre Regulation

Hormone und ihre Regulation Hormone und ihre Regulation 1. Endokrine Signalgebung 1.1 Endokrine und neuronale Signale 1.2 Endokrine Drüsen 1.3 Einteilung der Hormone 2. Regulation der Hormonausschüttung 2.1 Hypothalamus 2.2 Hypophyse

Mehr

DIE HIRNANHANGSDRÜSE ÜBERBLICK DR. MICHAEL DROSTE

DIE HIRNANHANGSDRÜSE ÜBERBLICK DR. MICHAEL DROSTE 1 DIE HIRNANHANGSDRÜSE ÜBERBLICK DR. MICHAEL DROSTE 1 Die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) Die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) ist eine zentrale Hormone produzierende und Hormone regulierende Drüse. Hormone sind

Mehr

Teil II Biochemie von Hormonen Ein Ausflug in die Grundlagen

Teil II Biochemie von Hormonen Ein Ausflug in die Grundlagen Teil I Vorbemerkungen 1 Einführung................................................... 3 2 Zur Geschichte der Endokrinologie............................ 5 2.1 Altertum.................................................

Mehr

Rationale Diagnostik ik von Autoimmunthyreopathien

Rationale Diagnostik ik von Autoimmunthyreopathien 2. Mühldo orfer Schild ddrüs sensym mposium Rationale Diagnostik ik von Autoimmunthyreopathien Dr. Christos Koutsampelas Facharzt für Nuklearmedizin dia.log Diagnostische Radiologie Altötting Nuklearmedizinische

Mehr

Rimkus-Befund. Parameter Wert Einheit Norm Auslegung Graphik. Progesteron-Verlauf in ng/ml 13,9 8,8 6,1 0,12 08_17 11_17 02_18 05_18

Rimkus-Befund. Parameter Wert Einheit Norm Auslegung Graphik. Progesteron-Verlauf in ng/ml 13,9 8,8 6,1 0,12 08_17 11_17 02_18 05_18 Labornummer: 22Seite 1 Labor Rosler GmbH Am Weißen Haus 1 D 97772 Wildflecken Herrn Dr. Eduard Rosler Am weißen Haus 1 97772 Wildflecken Labor Rosler GmbH Medizinische Labordiagnostik und Mikrobiologie

Mehr

Hoden Eierstöcke FSH (Follikel- stimulierendes Hormon) LH (Luteinisierendes Hormon). Testosteron

Hoden Eierstöcke FSH (Follikel- stimulierendes Hormon) LH (Luteinisierendes Hormon). Testosteron Geschlechtshormone Wie ihr schon gelernt habt, bildet die Nebennierenrinde Geschlechtshormone, welche aber eher schwach wirken oder als Vorläufer dienen. Die wichtigeren Hormondrüsen für die Entwicklung

Mehr

Hormone und Hormonsystem

Hormone und Hormonsystem Bernhard Kleine Winfried G. Rossmanith Hormone und Hormonsystem 978-3-540-37702-3 Springer Berlin Heidelberg New York Springer-Verlag,2007 Teil I Vorbemerkungen 1 Einführung... 3 2 Zur Geschichte der Endokrinologie...

Mehr

Kinderwunsch. Die Ovulationsinduktion

Kinderwunsch. Die Ovulationsinduktion Kinderwunsch Die Ovulationsinduktion EINLEITUNG 3 Die moderne Reproduktionsmedizin ermöglicht vielen Paaren die Erfüllung ihres Kinderwunsches. Der erste Schritt bei einer ungewollten Kinderlosigkeit

Mehr

Was haben wir nicht angeschaut?

Was haben wir nicht angeschaut? Was haben wir nicht angeschaut? - Schlaf und was dabei im Gehirn passiert - Lernen und Gedächtnis (was wird wann und wo gespeichert?) - Emotionen (Entstehung und ihr Einfluss auf das Gedächtnis) -... Stress

Mehr

Nuklearmedizinische Klinik Chefarzt Dr. Niesen Anna-Kristina Linnemann. Schwangerschaft und Schilddrüsenhormone

Nuklearmedizinische Klinik Chefarzt Dr. Niesen Anna-Kristina Linnemann. Schwangerschaft und Schilddrüsenhormone Nuklearmedizinische Klinik Chefarzt Dr. Niesen Anna-Kristina Linnemann Schwangerschaft und Schilddrüsenhormone Physiologische Veränderungen während Schwangerschaft Durch Zunahme der Östrogenkonzentration

Mehr

Leveke Brakebusch... XII Armin E. Heufelder... XIV

Leveke Brakebusch... XII Armin E. Heufelder... XIV V A B Inhalt Vorwort Leveke Brakebusch... XII Armin E. Heufelder... XIV Einleitung... 1 Was bedeutet Hashimoto-Thyreoiditis?... 2 Was ist eine Autoimmunerkrankung?... 3 Handelt es sich bei der Erkrankung

Mehr

Papyrus Ebers 1550 v. Christus. Erste Beschreibung der Symptomatik des Diabetes mellitus

Papyrus Ebers 1550 v. Christus. Erste Beschreibung der Symptomatik des Diabetes mellitus Diabetes I Papyrus Ebers 1550 v. Christus Erste Beschreibung der Symptomatik des Diabetes mellitus 1869 Entdeckung der B-Zellen des Pankreas durch Langerhans 1921 Gewinnung von Insulin aus Pankreasgewebe

Mehr

Kapitel 3 Therapiemöglichkeiten

Kapitel 3 Therapiemöglichkeiten Kapitel 3 Therapiemöglichkeiten 23 Kapitel 3: Therapiemöglichkeiten Medikamentöse Therapie Schilddrüsenhormon Schilddrüsenhormon wird zur Substitution einer hypothyreoten Funktionslage sowie zur strumaprotektiven

Mehr

Testklausur aus Seminar für 3. Biochemieklausur 2001 (Membranen, Hormone)

Testklausur aus Seminar für 3. Biochemieklausur 2001 (Membranen, Hormone) Testklausur aus Seminar für 3. Biochemieklausur 2001 (Membranen, Hormone) 1. - 4. Ordnen Sie die in der ersten Liste aufgeführten Membrankomponenten (A-E) den Aussagen der zweiten Liste (1-4) zu: A. Cerebroside

Mehr

EXENDIN. Diabetes-Tag 2006 Diabetes-Tag Wir kommen der natürlichen Insulinausschüttung immer näher. Einführung Behandlung

EXENDIN. Diabetes-Tag 2006 Diabetes-Tag Wir kommen der natürlichen Insulinausschüttung immer näher. Einführung Behandlung EXENDIN Wir kommen der natürlichen Insulinausschüttung immer näher Stephanie Rupprecht 1 Diabetes mellitus Typ 1: Echter Insulinmangeldiabetes durch Zerstörung der β-zellen in der Bauchspeicheldrüse nur

Mehr

Weibliche Sexualhormone

Weibliche Sexualhormone Weibliche Sexualhormone Inhalte: 1. Die hormonelle Auswirkung der Sexualhormone bei der Frau 2. Das hormonelle Milieu des Ovars 3. Die Regelkreise des Menstruationszyklus 4. Gonadotropine der Sekretion

Mehr

VORANSICHT VORANSICHT. Lehrinhalte. Didaktischer Hinweis. Fragen an die Teilnehmer. Die Zuckerkrankheit

VORANSICHT VORANSICHT. Lehrinhalte. Didaktischer Hinweis. Fragen an die Teilnehmer. Die Zuckerkrankheit B 5.1-2 Umgang mit Lebensmitteln Die Zuckerkrankheit Lehrinhalte Beim Diabetes mellitus bzw. Zuckerkrankheit handelt sich um eine chronische Stoffwechselstörung, bei der es zu anhaltend erhöhten Zucker(=

Mehr

Hormone und Hormonsystem

Hormone und Hormonsystem Bernhard Kleine Winfried G. Rossmanith Hormone und Hormonsystem Eine Endokrinologie für Biowissenschaftler Mit 82 Abbildungen und 21 Tabellen Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt Bibliothek Biologie

Mehr

Kinderwunsch. Das Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS)

Kinderwunsch. Das Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS) Kinderwunsch Das Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS) EINLEITUNG 3 Das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) betriff 6 7 % aller Frauen im gebärfähigen Alter. Es ist die Hauptursache einer durch einen

Mehr

3 Hormone= Botenstoffe;

3 Hormone= Botenstoffe; Linder 2 S 70f 3 Hormone= Botenstoffe; 3.1 Allgemeines 2. Kommunikationssystem neben NS; allgemeine Besonderheiten der Hormone o nicht artspezifisch o wirkungsspezifisch o wirken relativ langsam (im Vergleich

Mehr

Schilddrüse (Glandula thyroidea)

Schilddrüse (Glandula thyroidea) Katharina Monz Schilddrüse (Glandula thyroidea) am Hals unter dem Kehlkopf liegende Drüse Funktionen: Produktion von Schilddrüsenhormonen in den Follikelepithelzellen: Triiodthyronin (T3) Tetraiodthyronin

Mehr

bei Hypophyseninsuffizienz

bei Hypophyseninsuffizienz Hormonsubstitution bei Hypophyseninsuffizienz Dr. Bodo Gutt Klinikum Schwabing Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Suchtmedizin Hypophyseninsuffizienz warum? Hypophyseninsuffizienz warum? Hypophyseninsuffizienz

Mehr

Möglichkeiten und Grenzen der Hormonsubstitutionstherapie

Möglichkeiten und Grenzen der Hormonsubstitutionstherapie Symposium 2: Hypophysenerkrankungen Klinik und konservative Therapie Möglichkeiten und Grenzen der Hormonsubstitutionstherapie Dr. Bodo Gutt Pharmakotherapie vs. Hormonsubstitution Pharmakotherapie Behandlung

Mehr

Psychoneuroendokrinologie

Psychoneuroendokrinologie Psychoneuroendokrinologie Endokrinologie Neuroendokrinologie Psychoneuroendokrinologie Es gibt zwei Arten von Drüsen exokrine Drüsen: Schweißdrüsen, Speicheldrüsen endokrine Drüsen: Hormonproduzierende

Mehr

Andere Ursachen der Hypophyseninsuffizienz

Andere Ursachen der Hypophyseninsuffizienz 2. Süddeutscher Hypophysen- und Nebennieren- Tag Andere Ursachen der Hypophyseninsuffizienz (Schädel-Hirn-Trauma, Subarachnoidalblutung) Harald J. Schneider Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München

Mehr

Testosteron bei Metabolischem Syndrom

Testosteron bei Metabolischem Syndrom Testosteron bei Metabolischem Syndrom Status, Bedeutung, Empfehlungen Dr. Harald Fischer, Frankfurt am Main 2015 Testosteron bei Metabolischem Syndrom Physiologie Ernst Laqueur isolierte 1935 Testosteron

Mehr

Formen der chemischen Signalübertragung

Formen der chemischen Signalübertragung 71. Prinzipien des endokrinen Steuersystems 72. Darstellung des hypothalamo-hypophysären (neuroendokrinen) Systems Hormone sind chemische Signalmoleküle, welche die Leistungen der Organe und Gewebe aufeinander

Mehr

Gelenkprobleme, Muskelverspannungen, Cholesterinerhöhung, Unterzuckerungen

Gelenkprobleme, Muskelverspannungen, Cholesterinerhöhung, Unterzuckerungen 19 Bereich Knochen und Muskulatur Stoffwechsel Symptome bei Schilddrüsenunterfunktion Gelenkprobleme, Muskelverspannungen, Knochenumsatz sinkt Cholesterinerhöhung, Unterzuckerungen Symptome bei Schilddrüsenüberfunktion

Mehr

Hormonelle Beschwerden pflanzlich behandeln

Hormonelle Beschwerden pflanzlich behandeln KARIN DETLOFF Hormonelle Beschwerden pflanzlich behandeln Wirkungsvolle Heilpflanzen für die verschiedenen Lebensphasen der Frau ei Hilfe b en, hmerz erden, c s l e g Re hw esbesc r en, h a j l e nkung

Mehr

Inhalt. Vorwort.

Inhalt. Vorwort. VII Inhalt Vorwort V Einleitung 1 Wozu brauchen wir Hormone? 3 Was sind naturidentische Hormone? 3 Wie kommt es zu Hormonstörungen? 4 Gibt es eine zeitliche Begrenzung für eine Therapie mit naturidentischen

Mehr

Geschlechtsorgane. Zusatz weibliche Geschlechtorgane

Geschlechtsorgane. Zusatz weibliche Geschlechtorgane Geschlechtsorgane Zusatz weibliche Geschlechtorgane Eierstöcke Östradiol-Östrogen Cholesterol ist der Ausgangsstoff für die Östradiol-Synthese. 2 Progesteron HCG Progesteron 3 Die wichtigste Wirkung ist

Mehr

Befruchtung der Eizelle, Schwangerschaft, Geburt, Laktation

Befruchtung der Eizelle, Schwangerschaft, Geburt, Laktation Befruchtung der Eizelle, Schwangerschaft, Geburt, Laktation Samenflüssigkeit: Spermien + Sekrete der akzessorischen Geschlechtsdrüsen (Prostata, Vesicula seminalis, bulbourethrale Drüse). Das Ejakulat

Mehr

Endokrinologie der Schwangerschaft. Ch. De Geyter Klinik für Gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin Universitäts-Frauenklinik Basel

Endokrinologie der Schwangerschaft. Ch. De Geyter Klinik für Gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin Universitäts-Frauenklinik Basel Endokrinologie der Schwangerschaft Ch. De Geyter Klinik für Gyn. Endokrinologie und Reproduktionsmedizin Universitäts-Frauenklinik Basel Endokrinologie der Schwangerschaft 1. Frühschwangerschaft (1. Trimenon)

Mehr

2. Regulationssysteme des Organismus 19

2. Regulationssysteme des Organismus 19 Inhaltsverzeichnis 1. Warum dieses Buch? 11 2. Regulationssysteme des Organismus 19 Hormone und ihre Bildungsorte 20 Chemische Struktur der Hormone 21~ Wirkungsweisen der Hormone 22 Regulierung der Hormonsekretion

Mehr

2 Anatomisch-physiologische Grundlagen: Hormonsystem

2 Anatomisch-physiologische Grundlagen: Hormonsystem C Du hast Nerven! 2 Anatomisch-physiologische Grundlagen: Hormonsystem Pia, Olga und Tim sitzen in der Schulpause zusammen. Tim hat eine naturwissenschaftliche Zeitschrift dabei, für die er von seinem

Mehr

Endokrinologie Teil I (Einführung) Vorlesung Physiologie SS PD Dr. Dr. Christian Grimm

Endokrinologie Teil I (Einführung) Vorlesung Physiologie SS PD Dr. Dr. Christian Grimm Endokrinologie Teil I (Einführung) Vorlesung Physiologie SS 2017 PD Dr. Dr. Christian Grimm Pharmakologie f. Naturwissenschaften & Center for Integrated Protein Science Munich (CIPSM) Vorlesung: Hormone

Mehr

DOI /

DOI / G. Mödder Krankheiten der Schilddrüse Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH G. Mödder Krankheiten der Schilddrüse 3., aktualisierte und erweiterte Auflage mit 40 Abbildungen und 2 Tabellen Mit Illustrationen

Mehr

Diabetestherapie. Fall der Woche Silvia Schwab

Diabetestherapie. Fall der Woche Silvia Schwab Diabetestherapie Fall der Woche 28.02.08 Silvia Schwab Kombinierte Therapie: Steno-2-Study Gaede et al. (NEJM 2003): Eine kombinierte Therapie reduziert das Risiko für: Hazard ratio Kardiovaskuläre 0.47

Mehr

Hormönchen sind die UPS - Fahrer des Körpers

Hormönchen sind die UPS - Fahrer des Körpers http://www.digital-noises.com/wp-content/uploads/2009/09/ups_widget.jpg Hormönchen sind die UPS - Fahrer des Körpers Die drei Fahrer im Körper Es gibt langsame Fahrer, die fast ein paar Monate brauchen,

Mehr

Hormone und Hormonsystem

Hormone und Hormonsystem Bernhard Kleine Winfried G. Rossmanith Hormone und Hormonsystem Lehrbuch der Endokrinologie 2., erweiterte Auflage Teil I Vorbemerkungen 1 Einführung 3 2 Zur Geschichte der Endokrinologie 5 2.1 Altertum

Mehr

Ovarialinsuffizienz (POF Syndrom)

Ovarialinsuffizienz (POF Syndrom) Ovarialinsuffizienz (POF Syndrom) Bei der Ovarialinsuffizienz können die Eierstöcke der Frau verschiedene Funktionsstörungen aufweisen. Man unterscheidet dabei zwei große Gruppen, einerseits die primäre

Mehr

Thyreoststische Therapie des Morbus Basedow. Abteilung Nuklearmedizin Georg-August-Universität Göttingen

Thyreoststische Therapie des Morbus Basedow. Abteilung Nuklearmedizin Georg-August-Universität Göttingen Thyreoststische Therapie des Morbus Basedow Abteilung Nuklearmedizin Georg-August-Universität Göttingen Schilddrüse Aus: Antithyroid drugs. Copper, D. N Engl J Med 2005;352:905-17 Thyreozyt Basale Membran

Mehr

Endokrinologie für die Praxis

Endokrinologie für die Praxis Endokrinologie für die Praxis Diagnostik und Therapie von A-Z von Frank Herrmann, Peter Müller, Tobias Lohmann 6. Aufl. Thieme 2010 Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 978 3 13 131016 3 Zu Inhaltsverzeichnis

Mehr

Schilddrüse Mehr wissen - besser verstehen

Schilddrüse Mehr wissen - besser verstehen Schilddrüse Mehr wissen - besser verstehen Der Weg zur sicheren Diagnose und den besten Therapien von Anneli Hainel, Marcel Ermer, Lothar-Andreas Hotze 1. Auflage Enke 2008 Verlag C.H. Beck im Internet:

Mehr

Symptome, Diagnose, Therapie

Symptome, Diagnose, Therapie 5. Süddeutscher Hypophysen- und Nebennieren-Tag 9. 4. 2011 Akromegalie Symptome, Diagnose, Therapie J. Schopohl, Medizinische Klinik Innenstadt Ziemssenstr. 1 80336 München Jochen.Schopohl@med.uni-muenchen.de

Mehr

Insulin same procedure as every year? Barbara Felix KliFo 2013 KSBL Standort Bruderholz

Insulin same procedure as every year? Barbara Felix KliFo 2013 KSBL Standort Bruderholz Insulin same procedure as every year? Barbara Felix KliFo 2013 KSBL Standort Bruderholz -Zellfunktion (%) Verlust der - Zellfunktion 100 Diabetes mellitus 75 IGT 50 25 Postprandiale Hyperglykämie Phase

Mehr

Weibliche Geschlechtsorgane. Oogonie

Weibliche Geschlechtsorgane. Oogonie Weibliche Geschlechtsorgane Oogonie Physiologie eines Monatszyklus Bei Mann und Frau gibt es, was die Fruchtbarkeit betrifft, große Unterschiede: Der Mann ist - für sich alleine gesehen - von der Pubertät

Mehr

Mann oh Mann Mein TESTOSTERON

Mann oh Mann Mein TESTOSTERON Mann oh Mann Mein TESTOSTERON Wissenswertes über Testosteron Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V. www.mann-und-gesundheit.com Inhalt dieser Broschüre Testosteron Jeder Mann sollte darüber

Mehr

bei Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen > Klinikum München Klinikum München-Bogenhausen

bei Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen > Klinikum München Klinikum München-Bogenhausen Schilddrüsenhormonsubstitution bei Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen > Klinikum München Dr. Bodo Gutt Klinikum München-Bogenhausen Pharmakotherapie vs. Hormonsubstitution Pharmakotherapie Behandlung

Mehr

Praktische Tipps: Schilddrüsenhormonsubstitution & Thyreostatika

Praktische Tipps: Schilddrüsenhormonsubstitution & Thyreostatika Praktische Tipps: Schilddrüsenhormonsubstitution & Thyreostatika Georg Zettinig Klinische Endokrinologie und Schilddrüsen-Ultraschall-Kurs 7. 11. 2014, Hohenems Das Wichtigste zuerst Völlig unterschiedliche

Mehr

Corinne I. Heitz Die Schilddrüse

Corinne I. Heitz Die Schilddrüse Corinne I. Heitz Die Schilddrüse Funktion, Erkrankungen, Diagnostik und alternativ-medizinische Therapie 2 Wichtiger Hinweis: Die Autorin hat grösste Sorgfalt auf die therapeutischen Angaben verwendet.

Mehr

Hypothalamus-Hypophysen-System

Hypothalamus-Hypophysen-System Hypothalamus-Hypophysen-System Hypothalamus: Stadium 13 14 Bereich des Diencephalons, der sich als erstes entwickelt Hypophyse: Stadium 13-14 Ausstülpung am Boden des Diencephalons Dach der embryonalen

Mehr

Arachidonsäure-Stoffwechsel

Arachidonsäure-Stoffwechsel Arachidonsäure-Stoffwechsel Fettsäuren mit einer Kettenlänge von 20 Kohlenstoffatomen nennt man Eicosanoiden. Diese Gruppe von Fettsäuren ist für den Menschen essentiell, da sie nicht vom Körper gebildet

Mehr

DOI /

DOI / G. Mödder Krankheiten der Schilddrüse Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH G. Mödder Krankheiten der Schilddrüse 3., aktualisierte und erweiterte Auflage mit 40 Abbildungen und 2 Tabellen Mit Illustrationen

Mehr

Das Hormonsystem. Name... degradación, descomposición. órgano de destino, órgano blanco o diana. transformación

Das Hormonsystem. Name... degradación, descomposición. órgano de destino, órgano blanco o diana. transformación 1 Das Hormonsystem Name... Abbau Blutzuckerspiegel Eierstock Eisprung Erfolsorgan Grundumsatz Umbau Wasserhaushalt Wirkungsort degradación, descomposición nivel de glucosa en sangre ovario ovulación órgano

Mehr

Substitutionstherapie bei

Substitutionstherapie bei Substitutionstherapie bei Hypophyseninsuffizienz im Kindes- und Jugendalter P. Freisinger, W. Rabl Kinderklinik TU München Klinikum München Schwabing Städt. Klinikum GmbH 4. Süddeutscher Hypophysentag

Mehr

Laborkatalog des Zentrallabors

Laborkatalog des Zentrallabors Freigegeben Seite 1 von 8 Stand: 19.10.2012 Bearbeiter: J. Böhm Fachbereich: Hormone Änderungen: sänderung bei AntiTPO, AntiTG erhöhte Werte niedrige Werte AFP Alpha1 Fetoprotein Fruchtwasser Elektrochemilumineszenz

Mehr

Schilddrüsenkonsens. Schilddrüse & Schwangerschaft

Schilddrüsenkonsens. Schilddrüse & Schwangerschaft Schilddrüsenkonsens Wien-NÖ-OÖ-Stmk-Ktn Praxisnahe und evidenzbasierte Diagnostik und Therapie Schilddrüse & Schwangerschaft PROBLEMBEREICHE SD Erkrankungen häufig: 1% hypothyreote AIT Hashimoto 2:1000

Mehr

Kapitel 6 Die Schilddrüse in besonderen Lebensabschnitten

Kapitel 6 Die Schilddrüse in besonderen Lebensabschnitten Kapitel 6 Die Schilddrüse in besonderen Lebensabschnitten 65 Kapitel 6: Die Schilddrüse in besonderen Lebensabschnitten Schwangerschaft und Stillperiode Allgemeines Während der Schwangerschaft kommt es

Mehr

Schilddrüsenstörungen

Schilddrüsenstörungen Schilddrüsenstörungen Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen 15. März 2016 W. Buchinger www.schilddruesenordination.at Erkrankungen der Schilddrüse Gestörte Funktion Gestörte Morphologie/Struktur

Mehr

Patricia G. Oppelt. Grundlagen endokrinologischer Diagnostik

Patricia G. Oppelt. Grundlagen endokrinologischer Diagnostik Patricia G. Oppelt Grundlagen endokrinologischer Diagnostik Endokrinologische Diagnostik: Wann sinnvoll? Klinisches Korrelat sollte vorhanden sein: Pubertätsbeschleunigug/-verzögerung-> Pubertas praecox/tarda

Mehr

NEUE ENDOKRINE THERAPIEANSÄTZE

NEUE ENDOKRINE THERAPIEANSÄTZE NEUE ENDOKRINE THERAPIEANSÄTZE Prof. Dr. med. O. Ortmann Adjuvante endokrine Therapie des Mammakarzinoms -heute - Postmenopausal Tamoxifen (Tam) 5 Jahre Tam 5 Jahre Aromataseinhibitor Tam 2 3 Jahre AI

Mehr

Dr. med. Jürg Eichhorn Allgemeine Innere Medizin FMH Praxis für Allgemeine und Erfahrungsmedizin

Dr. med. Jürg Eichhorn Allgemeine Innere Medizin FMH Praxis für Allgemeine und Erfahrungsmedizin Dr. med. Jürg Eichhorn Allgemeine Innere Medizin FMH Praxis für Allgemeine und Erfahrungsmedizin Traditionelle Chinesische Medizin ASA Sportmedizin SGSM Neuraltherapie SANTH & SRN Manuelle Medizin SAMM

Mehr

Gebrauchsinformation: Information für Anwender

Gebrauchsinformation: Information für Anwender Gebrauchsinformation: Information für Anwender Injektionslösung Wirkstoff: Gonadorelin Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.

Mehr

HORMONE!!! Die NEBENNIERENRINDE 1) Zona Glomerulosa 2) Zona Faszikularis 3) Zona Reticularis

HORMONE!!! Die NEBENNIERENRINDE 1) Zona Glomerulosa 2) Zona Faszikularis 3) Zona Reticularis Die NEBENNIERENRINDE 1) Zona Glomerulosa 2) Zona Faszikularis 3) Zona Reticularis Die NEBENNIERENRINDE Die wichtigsten Hormone der NNR, mit Wirkung auf dem MINERALHAUSHALT (=MINERALOKORTIKOIDE) + KOHLENHYDRATHAUSHALT

Mehr

The Face of Diabetes in 1920

The Face of Diabetes in 1920 Insulin The Face of Diabetes in 1920 Pankreashormone Pankreas B-Zellen: 80%: Insulin A-Zellen: 15%: Glukagon D-Zellen: Somatostatin, pankreatische Polypeptide Blut strömt zentifugal in die Peripherie.

Mehr

Inhaltsverzeichnis. 1 Einleitung Geschichte der Insulintherapie... 7

Inhaltsverzeichnis. 1 Einleitung Geschichte der Insulintherapie... 7 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung........................................... 1 2 Geschichte der Insulintherapie........................... 7 3 Pathophysiologie der Hyperglykämie...................... 17

Mehr

RATGEBER SCHILDDRÜSENUNTERFUNKTION

RATGEBER SCHILDDRÜSENUNTERFUNKTION 0 RATGEBER SCHILDDRÜSENUNTERFUNKTION Impressum Zarenga GmbH, Bonn 2015 Zarenga GmbH, Pfaffenweg 15, 53227 Bonn Alle Rechte sind vorbehalten. Dieses Buch, einschließlich seiner einzelnen Teile ist urheberrechtlich

Mehr

Diabetes zu viel Zucker im Blut, zu wenig Energie im Gehirn?

Diabetes zu viel Zucker im Blut, zu wenig Energie im Gehirn? Diabetes zu viel Zucker im Blut, zu wenig Energie im Gehirn? PD Dr. med. Bernd Schultes Kantonsspital St. Gallen Achtung! Es geht hier ausschließlich um den Typ 2 Diabetes, d.h. die häufigste Form des

Mehr

Kantonale Hebammenfortbildung 10. November 2015. Hormonbehandlung bei unerfülltem Kinderwunsch Helene Saxer Gogos

Kantonale Hebammenfortbildung 10. November 2015. Hormonbehandlung bei unerfülltem Kinderwunsch Helene Saxer Gogos Kantonale Hebammenfortbildung 10. November 2015 Hormonbehandlung bei unerfülltem Kinderwunsch Helene Saxer Gogos 1 Wir wollen mehr als nur Schmetterlinge im Bauch 2 3 6 7 Ovulationsinduktion Humanes

Mehr

Anhang 2 Funktionsteste

Anhang 2 Funktionsteste Anhang 2 Funktionsteste Nachfolgend einige Vorschläge zur Durchführung gebräuchlicher Funktionsteste, die oft wesentlich aussagekräftiger als Basalwerte sind (bitte detailliert die Testbedingungen angeben

Mehr