Lütjenburger Modell basierend auf zwei Bausteinen ELA und Neustart
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- Cornelius Pfaff
- vor 7 Jahren
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1 Lütjenburger Modell basierend auf zwei Bausteinen ELA und Neustart Eine Zusammenarbeit der Grundschule Lütjenburg, mit dem Förderzentrum Lütjenburg, und der Schulsozialarbeit des SOS-Kinderdorf Vereins 1. Ausgangslage Eine frühzeitige Förderung ist entscheidend für das spätere Lern-und Leistungsvermögen von Kindern. Zum Erhalt von Chancengleichheit ist es erforderlich, alle Kinder so schnell wie möglich professionell zu fördern. Jedes Jahr werden Kinder mit heterogenen Lernvoraussetzungen eingeschult. Um mit dieser Situation adäquat umgehen zu können, bieten die Lehrkräfte seit längerem differenzierten Unterricht im Rahmen der Prävention 1 an. Deutlich wird jedoch, dass der binnendifferenzierte Unterricht vermehrt nicht mehr ausreicht, da Basiskompetenzen (auditive und visuelle Wahrnehmung, Sozial- und Selbstkompetenz, Motorik, Konzentration) häufig zu wenig ausgebildet sind. Diesen Kindern ist es oft nicht möglich, einen regulären Schulvormittag erfolgreich zu bewältigen. Sie benötigen einen Rahmen, in dem Lehrkräfte und Pädagogen individuell auf ihre Bedürfnisse eingehen können. 2. Lütjenburger Modell Das Lütjenburger Modell basiert auf zwei Bausteinen, die einen präventiven Charakter haben und den inklusiven Gedanken fortführen. In die ELA-Gruppe kommen Schulanfänger, die noch Zeit brauchen, um in Schule anzukommen. Sie lernen Ordnungssysteme kennen, die es ihnen erleichtern sollen, an einem regulären Schultag teilzunehmen. Zudem wird darauf eingegangen, welche Lerntypen die Kinder innehaben. So können sie Arbeitsaufträge besser verstehen und umsetzen. Die Gruppe besteht aus maximal 6-8 Kindern. In der Neustart-Gruppe sind Kinder, die einen kleinen Rahmen benötigen, um überhaupt den Schulalltag zu bewältigen. Die Kinder erlernen feste Regeln und Strukturen, um lernen zu können. Zudem erhalten sie eine positive Verhaltensunterstützung, die ihnen hilft, richtige Verhaltensmuster einzuüben. Die Gruppe besteht aus maximal 5-6 Kindern (offen auch für 2. Klasse). Die Neustart-Gruppe ist angelehnt an das gestufte Modell der schulischen Erziehungshilfe des Kreises Plön (spezifisches Präventionsprogramm der sekundären Präventionsstufe). Der Vorteil beider Gruppen des Lütjenburger Modells liegt in der Flexibilität, da die Kinder einer festen Grundschulklasse angehören und problemlos zwischen ELA-/ 1 Bezugnehmend auf das Konzept der schulischen Erziehungshilfe des Kreises Plön 1
2 Neustartgruppe und ihrer eigenen Klasse hin und her wechseln. Sobald diese Kinder die Bedingung für eine erfolgreiche Mitarbeit im ersten Schuljahr erfüllen, können sie wieder fest in ihrer Klasse verbleiben. Die Förderung in der Neustart-Gruppe hat nicht ausschließlich die Grundschulfähigkeit als Ziel. Das kann bedeuten, dass die Kinder 3 Jahre in der Eingangsphase der Grundschule verbleiben und/oder ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt werden könnte. 3. Ziele und pädagogische Arbeit Ziel dieser besonderen Förderung soll es sein, die Schülerinnen und Schüler in den Basiskompetenzen zu stärken und somit ein Lernen in der Regelklasse langfristig zu ermöglichen. Eine gut verzahnte Kooperation zwischen Grundschule, Förderzentrum, Schulsozialarbeit und den Eltern soll zu einer Unterstützung des Entwicklungsprozesses des Kindes beitragen. Genaue Diagnostik des Lernstandes Kooperation mit den Eltern und ressourcenorientierte Beratung Dokumentation und Evaluation der Entwicklung Auswahl der Schülerinnen und Schüler nach standardisiertem Beobachtungsverfahren Konferenz mit den Klassenleitungen und Fachlehrern sowie dem LüMo- Team Zielorientierte Gruppeneinteilung in ELA oder Neustart Evaluation bei Lehrkräften und Eltern ELA Ankommen im System Schule Strukturierung des Arbeitsverhaltens Struktur im Raum, am Arbeitsplatz Struktur von Abläufen (Arbeitsablauf, Schultag) Neustart Ankommen im System Schule Basiskompetenzen ( z.b. Wahrnehmung, Konzentration, Struktur) Soft skills (Höflichkeit, Respekt und sich selbst fühlen) Lernen lernen (Individuelle Lernförderung Training ) Verhaltenstraining In der Team-Konferenz werden die individuellen Ziele für jedes Kind besprochen, festgelegt und positiv formuliert. Diese Ziele werden mit den Eltern der Schülerinnen und Schülern und der Klassenlehrkraft der Herkunftsklasse immer wieder überprüft und ggf. erneuert. Jedes Kind erhält dann ein bis zwei positiv formulierte Ziele, an denen es arbeiten wird. 2
3 Handlungsorientierter Ablauf der pädagogischen Arbeit In den beiden Gruppen des Lütjenburger Modells werden die Ziele folgendermaßen gemeinsam mit den Kindern überprüft. Nach jeder Stunde erfolgt eine kurze visualisierte Rückmeldung an die Kinder: Am Ende jeder Stunde ist in einem kurzen Sitzkreis die Vergabe von Sternenstaub als Rückmeldung (Zielüberprüfung) ein fester Bestandteil der ritualisierten Stunde. Die Zieltreppe ist ein weiteres Element, das zur Überprüfung der Ziele dient. Wöchentlich können die Kinder ihre Fortschritte beobachten und nachvollziehen. 3
4 Zwei Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit werden zum einen das Erarbeiten von Strukturen und zum anderen das Einhalten von Regeln sein. Während ihrer Zeit in beiden Gruppen werden die Kinder von Lubo aus dem All begleitet. Gemeinsam lernen die Kinder und Lubo einige Regeln des Planeten Erde kennen. (Grundlagentraining/ Emotionsregulationstraining nach Hillenbrand) Wiederkehrende Rituale und feste Strukturen sollen den Kindern Sicherheit und Halt geben. Eine Stunde der Gruppen des Lütjenburger Modells hat unabhängig von der jeweiligen Lehrkraft immer dieselbe Struktur, die für die Kinder gut sichtbar an der Tafel visualisiert dargestellt ist. Begonnen wird die Stunde mit einem Sitzkreis. Hier werden ein gemeinsames Begrüßungslied gesungen, kurze Übungen zur Konzentration durchgeführt und/ oder fächerübergreifende Spiele gespielt. Im Anschluss arbeiten die Schülerinnen und Schüler an ihrem Schultisch an Arbeitsbögen o.ä. (effektive Arbeitszeit: 10 Min.) Nach erfolgreicher Arbeitszeit dürfen die Kinder spielen. Beendet wird die Stunde mit einer Abschlussrunde (Reflexionsrunde) und der Vergabe des Sternenstaubs. 4
5 Drei einfache und nachvollziehbare Regeln hängen an der Tafel und erinnern die Schülerinnen und Schüler. Auf der LüMo-Uhr können die Kinder stets selbst ablesen, wann die Arbeitsphase bei guter Mitarbeit endet. Ein weiteres Element ist das Rad des Könnens, das den Kindern bereits vorhandene Stärken und Kompetenzen spiegeln soll. Auch die Eltern sind jederzeit willkommen, den Unterricht in den LüMo-Stunden einmal mitzuerleben. Regelmäßige Elterngespräche sind erforderlich. 5
6 Wichtige pädagogische Materialien stellen eine Sanddecke und mehrere Sandwesten 2, sowie Hörschutzkopfhörer 3 dar. Die Kinder kommen montags, dienstags, donnerstags und freitags jeweils für zwei Stunden zu den ELA- und Neustartstunden, unabhängig von ihrem jeweiligen Unterricht in den Stammklassen. Ein multiprofessionelles Team aus Schulsozialarbeit, Grund- und Förderschullehrkraft arbeitet dabei eng zusammen. Die Gruppen des Lütjenburger Modells wollen ihrem Anspruch gerecht werden, jedes Kind dort abzuholen, wo es steht. Daher muss eine Doppelbesetzung in jeder Stunde gewährleistet sein. 4. Ablauf 1. Halbjahr Bis zu den Herbstferien Diagnostik Gespräch mit den Eltern Situationsanalyse / Ziele Gezielte Förderung in ELA/Neustart Nach den Herbstferien 2. Halbjahr Elterngespräche Unterrichtsinhalte Jahrgangsstufe 1 Konferenz: Entwicklung der Schülerinnen und Schüler 1. Halbjahr Nach den Sommerferien Nachsorge Beide Gruppen des Lütjenburger Modells sind temporär angelegt. Die Aufenthaltsdauer orientiert sich an der Entwicklung des jeweiligen Kindes. Die ELA-Gruppe ist als kurzfristige Maßnahme angelegt (6-8 Wochen), bei der Neustart-Gruppe kann der Verbleib stark variieren. Kinder, die noch nicht fit genug für den regulären Klassenunterricht sind, verbleiben länger in der Neustartgruppe und erhalten weiterhin eine gezielte Förderung. 5. Räumlichkeiten Beide Gruppen sind an der Grundschule angesiedelt. So ist der räumliche Wechsel zwischen der Gruppe und der Stammklasse flexibel und begründet. Der Dialog, die Kooperation und die personelle Kontinuität und damit eine individuelle und zielgerichtete Förderung und Anforderung werden ermöglicht. Dadurch wird auch die Effektivität der Lernzeit in der Grundschule erhöht. 6. Materialien 2 Beluga Sandwesten 3 Lärmschutz aus dem Baubedarf 6
7 Lubo aus dem All!" 1.und 2. Klasse Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen Hillebrand Ich schaff s Von Ben Furman Beluga Sandwesten und Decken Beluga Healthcare Shop Für interessierte Kolleginnen und Kollegen: Wir sind offen für Unterrichtsbesuche oder eine Powerpoint-Präsentation! Grundschule Lütjenburg, Tel /4678 Widling/ Bauer/ Stoll 7
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