Förderkonzept der Ernst-Moritz-Arndt-Schule
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- Dorothea Weiss
- vor 6 Jahren
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1 Förderkonzept der Ernst-Moritz-Arndt-Schule Allgemeine Voraussetzungen und Leitziele Als Schule für alle Kinder hat die Grundschule unterschiedlichste Entwicklungs- und Lernausgangslagen von Kindern zu berücksichtigen. Wir wollen jedes einzelne Kind wertschätzen, in seinem Entwicklungsprozess unterstützen und in seiner Persönlichkeit stärken, indem wir es gemäß seiner individuellen Begabung und Entwicklung fördern und fordern. Laut 4 Abs. 13 des Schulgesetzes von Schleswig-Holstein sind Schülerinnen und Schüler mit Behinderung besonders zu unterstützen. Das Ziel einer inklusiven Beschulung steht dabei im Vordergrund. Die Umsetzung dieser Vorgabe erfolgt durch enge Kooperation mit dem zuständigen Förderzentrum Pestalozzi-Schule. Die Zusammenarbeit mit anderen Förderzentren (wie z.b. für Sehen, Hören oder Geistige Entwicklung) und den jeweils zuständigen Kreisfachberatern, die es für die Bereiche Lernen, Sprache, Emotionale und soziale Entwicklung, Geistige Entwicklung, Körperliche Entwicklung, Hören, Sehen, Autismus und Unterricht kranker Schüler/Innen gibt, erfolgt nach Bedarf. Evaluation der Lernausgangslage/ Fördermaßnahmen Vor Schuleintritt Um jedem Kind eine erfolgreiche Grundschulzeit zu ermöglichen und eine der individuellen Begabung gerecht werdende Förderung bzw. Forderung besser planen zu können, bedarf es der frühzeitigen Abklärung der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen. Eine intensive Kontaktaufnahme zu den neuen Erstklässlern von Seiten der Grundschule erfolgt deshalb schon mehrere Monate vor Schuleintritt. Die Schulleitung bzw. einzelne Lehrkräfte besuchen und beobachten die Kinder in ihren jeweiligen Kindergartengruppen und lassen sich, sofern die Erziehungsberechtigten ihre Zustimmung erteilt haben, von den Leitungen und Erziehern/innen der jeweiligen Kindertagesstätten über 1
2 den kognitiven, sprachlichen, motorischen und emotional-sozialen Entwicklungstand der Einzuschulenden informieren. Die Ergebnisse der schulärztlichen Untersuchung ergänzen die Aussagen zur Lernausgangslage vor Schulantritt. Vereinzelt wird im Falle besonderer Lernausgangslagen auch noch der schulpsychologische Dienst des Kreises zu Rate gezogen. Im Einschulungsgespräch, welches im Rahmen der Anmeldung von Schulleitungsseite bzw. Konrektorin geführt wird, liegt der Fokus dann vor allem auf der Sprachstandfeststellung. Kinder mit oder ohne Migrationshintergrund, die nur geringe oder keine Kenntnisse der deutschen Sprache haben, werden für das letzte Halbjahr vor dem Schulstart noch für eine gezielte Sprachförderung in "Sprint" (Sprachintensivförderung)-Kursen gemeldet. Die Teilnahme an dieser Fördermaßnahme ist verbindlich. Ist weiterer Diagnose- und Therapiebedarf evtl. auch in anderen Bereichen - erkennbar, werden die Eltern im Rahmen des Einschulungsgespräches entsprechend beraten und auch über außerschulische Unterstützungsmöglichkeiten (z.b. Logo- oder Ergotherapie) informiert. Bei Bedarf wird die zuständige Kreisfachberatung bzw. das entsprechende Förderzentrum mit in die vorschulische Diagnostik und Beratung einbezogen. Die gezielte Beobachtung der Kinder im schulintern konzipierten Schulspiel, zu dem die neuen Erstklässler ca. 3 Monate vor Einschulung in die Grundschule eingeladen werden, gibt zusätzlich Aufschluss über die individuellen Lernvoraussetzungen. Erfasst werden dabei die Bereiche Wahrnehmung, Mengenerfassung, Aufgabenverständnis, Sprache, Gedächtnis, Motorik, Leistungsmotivation, Arbeitsverhalten sowie der soziale und emotionale Bereich. Eingangsphase Eine erste grundlegende und gesetzlich verankerte Maßnahme des Förderns und Forderns ist die flexible Dauer der Eingangsphase. Je nach individuellem Leistungsvermögen kann die Eingangsphase in einem, zwei oder drei Jahren durchlaufen werden. (Schulgesetz 41, 2) 2
3 In den ersten Wochen nach Einschulung geht es für die unterrichtenden Lehrkräfte zunächst darum, sich durch unterrichtsbegleitende Beobachtungen einen Überblick über die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der einzelnen Kinder im Klassenverband zu verschaffen. Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Motorik, personale und soziale Kompetenz, Umgang mit Aufgaben und elementares Wissen stehen dabei besonders im Fokus. Der Schwerpunkt der Förderung liegt in diesen ersten Wochen eindeutig im Bereich der Sozial- und Methodenkompetenz. Dabei geht es darum, die Erstklässler darin zu unterstützen, Rituale und Regeln für das Miteinander zu erlernen sowie ein angemessenes Lern- und Arbeitsverhalten einzuüben, um erfolgreiches Lernen zu gewährleisten. Stundenweise verstärkte personelle Unterstützung im Klassenverband durch Schulassistentin oder eine weitere Grundschullehrkraft soll zur Umsetzung beitragen. Bei der fachbezogenen Förderung liegt in den ersten beiden Jahrgangsstufen ein Schwerpunkt auf der lernprozessbegleitenden Diagnostik und Förderung nach dem Konzept Lesen macht stark, für das die Deutschlehrkräfte der Eingangsphase extra ausgebildet und zertifiziert wurden. Jede Klasse erhält im Rahmen dieses Konzeptes eine zusätzliche Stunde für die Förderung in der Kleingruppe. Um Entwicklungsdefizite frühzeitig diagnostizieren, eventuellen Lernschwierigkeiten vorbeugen bzw. der Verfestigung bereits bestehender Lernprobleme entgegenwirken zu können, stehen den Jahrgangsstufen 1 und 2 in den Fächern Deutsch und Mathematik zudem sogenannte Präventionsstunden mit einer Sonderpädagogin des Förderzentrums als Doppelbesetzung zur Verfügung. Zuständig ist die Förderlehrkraft jeweils für die gesamte Lerngruppe. In Zusammenarbeit mit der jeweiligen Klassenlehrerin/ dem Klassenlehrer bzw. im Tandem-Team der Schule bestehend aus Grundschullehrkraft und Sonderpädagogin und zuständig für die Beratung im Bereich emotional- soziale Entwicklung werden die einzelnen Unterstützungsbedarfe erfasst und entsprechende Fördermaßnahmen geplant und angebahnt. Präventive Förderung kann im Klassenverband, als Einzelförderung oder in der Kleingruppe stattfinden. 3
4 Zusätzliche Förderstunden des Förderzentrums kommen Kindern mit anerkanntem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung und Sprache zugute. Grundsätze der Unterrichtsgestaltung - gesamte Schulzeit Schul- und Unterrichtsgestaltung sollen sich an den Lernvoraussetzungen und Lernprozessen der Schülerinnen und Schüler orientieren und sie in ihrer individuellen Entwicklung fördern (GrundschulVO 5 (1)). Vielfältige Methoden, binnendifferenzierende Maßnahmen, gebundene wie auch geöffnetere Unterrichtsformen (z.b.: Plan-, Stations-, Projektarbeit), abwechslungsreiches, differenziertes Arbeitsmaterial und der Wechsel von Sozialformen (Einzel-, Partner-, Gruppenarbeit) sollen dafür sorgen, dass die Freude am Lernen bei allen Kindern geweckt wird und erhalten bleibt und jedes Kind individuelle Fortschritte machen kann. Nach Möglichkeit der Ressourcen gibt es Doppelbesetzung in den Klassen (zwei Lehrkräfte), um differenzierter arbeiten zu können, kleinere Gruppen zu bilden oder Einzelförderung von Kindern intensiver durchzuführen. Als zusätzliche Kraft insbesondere als individuelle Unterstützung für einzelne Kinder - steht der Schule eine Schulassistentin zur Verfügung. Durch zusätzliche Förderstunden aus dem Grundschulstundenkontingent für die Förderschwerpunkte LRS (Leserechtschreibschwäche), DaZ (Deutsch als Zweitsprache), Mathematik für leistungsschwächere und leistungsstärkere Kinder sowie Sport wird der reguläre Unterricht je nach aktuell vorhandenen Ressourcen - ergänzt. Ob ein Bedarf für zusätzliche Förderung/Forderung vorliegt, wird auf Grundlage von regelmäßig durchgeführten Klassenarbeiten, Lernzielkontrollen und Beobachtungen der Fachlehrkräfte ermittelt. In regelmäßigen Abständen und bei Bedarf finden Elterngespräche zum individuellen Lernstand eines Kindes statt. Der intensive Austausch zwischen Eltern und beteiligten Lehrkräften ist wesentliche Grundlage einer erfolgreichen Förderung. Um zielorientiert individuelle Entwicklungsschwerpunkte festzulegen und das Fördern bzw. Fordern besser steuern und begleiten zu können, werden von der 4
5 Klassenlehrkraft bei Bedarf Lernpläne erstellt. Dies kann bereits in der Eingangsstufe erforderlich sein und erfolgt auf Beschluss der Klassenkonferenz in Absprache mit den Fachlehrkräften, der Förderschullehrkraft, den Eltern und dem Kind. Unverzichtbar ist der Lernplan, wenn ein späterer sonderpädagogischer Förderbedarf nicht ausgeschlossen werden kann. Im Falle von Erziehungskonflikten und besonderen Auffälligkeiten einzelner Kinder im emotional-sozialen Bereich steht den Lehrkräften das schon erwähnte Tandem-Team der Schule beratend zur Seite. Auch hier kann als personelle Unterstützung für das betreffende Kind ggf. die Schulassistentin eingesetzt werden. Je nach Erfordernis werden zusätzlich außerschulische Beratungsstellen hinzugezogen. Bei Bedarf wird von der Klassenlehrkraft in Absprache mit den Fachlehrkräften, den Tandemlehrkräften, den Eltern und dem Kind ein Lernplan für den Bereich emotionale und soziale Entwicklung erstellt. Ist bei einzelnen Schülern oder Schülerinnen die Notwendigkeit einer umfassenden und langfristigen sonderpädagogischen Förderung zu erkennen, werden diese meistens gegen Ende der Eingangsphase zur sonderpädagogischen Überprüfung gemeldet und nach Anerkennung des sonderpädagogischen Förderbedarfes zieldifferent weiter im Klassenverband unterrichtet. Ein individueller Förderplan wird in Absprache mit Regelschullehrkräften, Eltern und Kind von der Förderlehrkraft erstellt. Stundenweise erhalten diese Kinder personelle Unterstützung durch die Lehrkraft des Förderzentrums. Als Forderangebot steht Kindern ab Jahrgangsstufe 3 unter anderem das an der KKS durchgeführte Enrichment-Programm zur Verfügung (enrichment.schleswig-holstein.de) Ziel dieses Programms ist es, begabten und engagierten Schülerinnen und Schülern mittels außerunterrichtlicher Impulse weitere Entwicklungschancen zu geben. Mit dem Enrichment-Programm bietet Schleswig-Holstein ein Konzept eines zusätzlichen Kursangebotes außerhalb der Unterrichtszeit für Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen. Teilnehmen können nur Schülerinnen und Schüler, die von den Schulen nominiert werden. Ebenfalls Zugang zu den Kursen können vom schulpsychologischen Dienst empfohlene Schülerinnen und Schüler erhalten, vorausgesetzt die Empfehlung wurde mit der Schule abgesprochen. 5
6 In regelmäßig durchgeführten Wettbewerben (wie z.b. Matheolympiade, Känguru der Mathematik, Plattdeutsch-Vorlesewettbewerb) können sich die Kinder untereinander und mit den Schülerinnen und Schülern anderer Grundschulen messen und ihr Können im Bereich Mathematik, Sport und Vorlesen unter Beweis stellen. (s. auch Schulprogramm) Um Interessen zu wecken und Begabungen zu fördern, haben alle Kinder zudem die Möglichkeit, sich in Arbeitsgemeinschaften im musischen, sportlichen, künstlerischen und handwerklichen, etc. (je nach Angebot) Bereich zu erproben. Die Umsetzung dieses Förderkonzeptes ist abhängig von personellen, finanziellen und räumlichen Möglichkeiten der Schule. Die Schulleitung bemüht sich anhand der Leitlinien des Förderkonzeptes möglichst optimale Rahmenbedingungen zur Umsetzung des Konzeptes zu schaffen. 6
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