Tutorium 7. Definition. Sei V ein C-Vektorraum. Eine Abbildung, : V V C heißt komplexes Skalarprodukt : det F k > 0 mit F k := (f i,j ) C k k
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- Stefanie Rosenberg
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1 Skalarprodukte Tutorium 7 Bemerkung. Für jeden komplexen Vektorraum V mit dim V und jede komplexe Bilinearform P auf V findet man einen Vektor v mit P (v, v) =. Es gibt also keine positiv definite Bilinearformen über V! Definition. Sei V ein R-Vektorraum. Eine Abbildung, : V V R heißt Skalarprodukt : (i) λv + w, x = λ v, x + w, x v, λx + y = λ v, x + v, y (Bilinearität) (ii) v, w = w, v (Symmetrie) (iii) v v, v > (Positive Definitheit) Ein R-Vektorraum mit Skalarprodukt heißt euklidischer Raum. Definition. Sei V ein C-Vektorraum. Eine Abbildung, : V V C heißt komplexes Skalarprodukt : (i) λv + w, x = λ v, x + w, x v, λx + y = λ v, x + v, y (Sesquilinearität) (ii) v, w = w, v (Hermitezität) (iii) v v, v > (Positive Definitheit) Ein C-Vektorraum mit komplexem Skalarprodukt heißt unitärer Raum. Beispiel. Das Skalarprodukt, : R n R n R, (x, y) x T y heißt Standardskalarprodukt auf dem R n, dieser heißt dann n-dimensionaler euklidischer Standardraum. Beispiel., : C n C n C, (x, y) x T y heißt (komplexes) Standardskalarprodukt auf dem C n, dieser heißt dann n-dimensionaler unitärer Standardraum. Satz. Die Fundamentalmatrix D B,B (, ) := ( b i, b j ) =: F Satz. Die Fundamentalmatrix D B,B (, ) := ( b i, b j ) =: F ist symmetrisch (F T und es gilt: = F ) und positiv definit, ist hermitesch (F T = F ) und positiv definit, und es gilt: v, w = D B (v) T D B,B D B (w) v, w = D B (v) T D B,B D B (w) Satz (Hurwitz-Kriterium). Sei F R n n symmetrisch. F ist positiv definit : Satz (Hurwitz-Kriterium). Sei F C n n hermitesch. F ist positiv definit : det F k > für k =,..., n det F k > für k =,..., n mit F k := (f i,j ) C k k Bemerkung. Es sei nun V ein euklidischer Vektorraum mit Skalarprodukt,. Alles was folgt gilt aber genauso für unitäre Vektorräume!
2 Satz (CSU). Für alle v, w V gilt: v, w v, v w, w Aufgabe. Finde eine nicht ausgeartete, symmetrische Bilinearform B auf dem R 7 sodass B(m, m) = für m = ( 3 ) T. Lösung. Es genügt, eine entsprechende Fundamentalmatrix F zu finden. Wir setzen eine Diagonalmatrix an, denn diese ist symmetrisch und mit ihr lässt sich leicht rechnen: F = diag(λ,..., λ 7 ) m T F m = λ + 4λ + 9λ 3 + 4λ 4 + λ 5 + λ 7 Wir wählen also z.b. λ =... = λ 6 = und λ 7 = und sind fertig, denn F hat somit vollen Rang, B ist also nicht ausgeartet!
3 Norm und Metrik Definition. Eine Abbildung : V R heißt Norm : (i) v und v = v = (ii) λv = λ v (iii) v + w v + w Definition. Eine Abbildung d : M M R heißt Metrik : (i) d(x, x) und d(x, x) = x = (ii) d(x, y) = d(y, x) (iii) d(x, z) d(x, y) + d(y, z) für alle y M Bemerkung. Intuitiv: Normen messen Längen, Metriken messen Abstände! Eine Metrik benötigt keinen VR! Definition und Satz. Jedes Skalarprodukt, induziert eine Norm v := v, v und jede Norm induziert eine Metrik d(v, w) := v w Aufgabe. Sei, das durch die Fundamentalmatrix F := (f i,j ), f i,j := +δ i,j gegebene Skalarprodukt auf R 7. Bestimmte die von, induzierte Norm von m = ( 3 ). Lösung. m = m, m = m T F m... = m T.. m + m T m = m T... = + = mi. mi + m T m = ( m i ) m T. + m T m = ( m i ) 3
4 3 Orthogonalität Definition. v, w V heißen orthogonal : v w : v, w = Aufgabe 3. Sei V ein unitärer Vektorraum und v, w V. Zeigen Sie: w λv + w für alle λ C v w Beweis. Für v = ist die Aussage trivial, wir betrachten v : w, w λv + w, λv + w λλ v, v + λ v, w + λ w, v λ v, v + λ v, w + λ v, w λ v, v + Re(λ v, w ) Das liefert zum einen die Rückrichtung, andererseits gilt für alle λ R < : λ v, v + λ Re( v, w ) λ v, v + Re( v, w ) Re( v, w ) λ v, v }{{} Re( v, w ) = sowie für alle λi R > i: λ v, v + Re(λi v, w ) λ v, v λ Im( v, w ) λ v, v Im( v, w ) Im( v, w ) λ v, v }{{} Im( v, w ) = was die Hinrichtung zeigt. Definition. / M V heißt Orthogonalsystem (OGS) : v, w = für v, w M, v w Gilt zusätzlich v, v = für alle v M, so heißt M Orthonormalsystem (ONS). Ist M Basis von V, so heißt M Orthogonalbasis (OGB) bzw. Orthonormalbasis (ONB). Bemerkung. Jedes OGS lässt sich durch Normierung (v := verwandeln. v v ) in ein ONS 4
5 Satz (Fourierformel). Ist B eine OGB bzw. eine ONB, so gilt: v = b B v, b b, b b bzw. v = v, b b b B Korollar. M OGS M l.u. Satz (E. Schmidt). Sei v,..., v k V l.u. mit k Elementen. Dann ist die Menge w,..., w k definiert durch w := v j v j, w i w j := v j w i, w i w i i= ein OGS mit v,..., v k = w,..., w k. Definition und Satz. Sei U ein UVR von V mit dim U <. Dann ist das orthogonale Komplement U := {v V u U : v u} ein UVR von V mit V = U U. Also lässt sich jedes v = u + u V mit u U, u U schreiben, und man hat die orthogonale Projektion von V auf U: π U : V U, u + u u Aufgabe 4. Sei U der von i u := i, u := aufgespannte UVR des C 4 mit dem Standardskalarprodukt. Bestimmen Sie eine ONB von U und die orthogonale Projektion π U. Lösung. Durch scharfes Hinsehen i, i u, u Wir orthogonalisieren diese Vektoren mit E. Schmidt: ( i i ) ( i ) v := i, v :=, i i i! ( i ) ( i ) i {}}{ = i i = + =, i i und erhalten w := v, w := 6 v als ONB von U. Fourierformel: π U (x) = x, w w + x, w w = ( i ) ( i ) x, + ( i ) ( i ) x, =... 6 i i 5
6 4 Abstände Definition. Seien A, B V. Dann heißt d(a, B) := inf{d(a, b) a A und b B} der Abstand von A und B. Definition. Seien a V und U UVR von V. Dann heißt a + U := {a + u u U} affiner Teilraum von V. Insbesondere heißt ab := {a + λ(b a) λ R} = a + b a Gerade durch a und b. Satz. Sei a V und U, W endlichdim. UVRe von V. Dann gilt: d(a + U, W ) = π(u+w ) (a) Satz. Geometrische Interpretation: Das Lot verläuft orthogonal zu den Richtungen U und V! Aufgabe 5. Sei U :=, 3, 4, 4 R 5 =: v Bestimmen Sie den Abstand von v zu U. Lösung. d(v, U ) = d(v + {}, U ) = π(u ) (v) = πu (v) = v π U (v) Denn es scheint leichter eine ONB von U zu finden: ein Basisvektor ist e 4, und Gauß auf das EZS von U zeigt, dass in der Tat dim U = 4 gilt, und folglich e 4 der einzige Basisvektor von U ist. Also: d(v, U) = v v, e 4 e 4 = = 6
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