Einzelhandelskonzept. für die Stadt Hürth. Wissen schafft Zukunft. Auftraggeber: Stadt Hürth. München Hamburg Köln Leipzig Erfurt

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1 Einzelhandelskonzept für die Stadt Hürth Auftraggeber: Stadt Hürth Ihre Ansprechpartner Wirtschaftsgeogr. Joachim Schulte, M. A. (Projektleitung) Dipl.-Geogr. Rainer Schmidt-Illguth (Niederlassungsleitung) BBE Handelsberatung GmbH Goltsteinstraße 87a Köln Deutschland Tel Fax BBE Handelsberatung GmbH Der Auftraggeber kann die vorliegende Unterlage für Druck und Verbreitung innerhalb seiner Organisation verwenden; jegliche vor allem gewerbliche Nutzung darüber hinaus ist nicht gestattet. Diese Entwurfsvorlagen und Ausarbeitungen usw. fallen unter 2, Abs. 2 sowie 31, Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze der Urheberrechte. Sie sind dem Auftraggeber nur zum eigenen Gebrauch für die vorliegende Aufgabe anvertraut. Weitergabe, Vervielfältigungen und Ähnliches, auch auszugsweise, sind nur mit ausdrücklicher schriftlicher Zustimmung des Verfassers gestattet. Sämtliche Rechte, vor allem Nutzungs- und Urheberrechte, verbleiben bei der BBE Handelsberatung GmbH. Wissen schafft Zukunft. München Hamburg Köln Leipzig Erfurt Köln, im Juli 2016

2 Inhaltsverzeichnis Seite 1 Aufgabenstellung und Auftragsdurchführung Ausgangssituation und Zielsetzung Bedeutung kommunaler Einzelhandelskonzepte aus Sicht der Landesplanung Methodische Vorgehensweise und Primärerhebungen Rahmenbedingungen der Einzelhandelsentwicklung Siedlungsstruktur und Verkehrsanbindung Demografische Entwicklung Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen in der Stadt Hürth Einzelhandelssituation in der Stadt Hürth Einzelhandelsausstattung nach Stadtteilen Einzelhandelsausstattung nach Sortimenten Einzelhandelsausstattung der Stadt Hürth im Zeitvergleich 2007 / Einzelhandelszentralität Wohnungsnahe Versorgung in der Stadt Hürth Standortstrukturen des Einzelhandels auf Stadtteilebene Stadtteil Hermülheim Hauptzentrum Hürth Nahversorgungszentrum Luxemburger Straße Verbundstandort Eschweilerstraße/ Kölnstraße Geschäftsbereich Krankenhausstraße Stadtteil Efferen Nahversorgungszentrum Efferen Agglomerationsbereich Luxemburger Straße Stadtteil Alt-Hürth Nahversorgungszentrum Alt-Hürth Stadtteil Gleuel Nahversorgungszentrum Gleuel Sonstige Stadtteile Exkurs: Reaktionsfähigkeit des Hürther Einzelhandels auf die zunehmende Bedeutung des Onlinehandels Allgemeine Trends im Onlinehandel Entwicklung des Onlinehandels nach Sortimenten Online-Aktivitäten des stationären Handels Fazit zur Reaktionsfähigkeit des Hürther Einzelhandels auf die Entwicklungen im Onlinehandel...65 Seite 2 von 112

3 7 Fazit der Angebots- und Nachfrageanalyse sowie Empfehlungen zur Verkaufsflächenentwicklung Zentrenkonzept Hürth Leitziele für die Einzelhandelsentwicklung in der Stadt Hürth Hürther Sortimentsliste Empfehlungen zur Entwicklung der zentralen Versorgungsbereiche in der Stadt Hürth Hauptzentrum Hürth Nahversorgungszentrum Luxemburger Straße Nahversorgungszentrum Alt-Hürth Nahversorgungszentrum Efferen Nahversorgungszentrum Gleuel Ergänzungsstandorte zur Stärkung der Nahversorgung Empfehlungen für den großflächigen Einzelhandel mit nicht-zentrenrelevanten Sortimenten Fazit und abschließende Empfehlungen Anhang: Planungsrechtliche Steuerung der Einzelhandelsentwicklung Steuerung des Einzelhandels mit zentren- und nahversorgungsrelevanten Kernsortimenten Städtebauliche Prüfung von Ansiedlungsvorhaben des großflächigen Einzelhandels Festsetzungen zu Art und Umfang von Einzelhandelsnutzungen in Sondergebieten des großflächigen Einzelhandels Beschränkung von Einzelhandelsnutzungen in Gewerbegebieten Beschränkung von Einzelhandelsnutzungen in sonstigen Baugebieten Ausschluss von Einzelhandelsnutzungen im unbeplanten Innenbereich Möglichkeiten zur Umsetzung des Einzelhandelskonzeptes durch die Bauleitplanung Seite 3 von 112

4 Abbildungsverzeichnis: Abbildung 1: Lage der Stadt Hürth und zentralörtliche Gliederung...11 Abbildung 2: Einwohner der Stadt Hürth nach Altersgruppen...13 Abbildung 3: Einwohnerentwicklung der Stadt Hürth...13 Abbildung 4: Einwohner der Stadt Hürth nach Stadtteilen...14 Abbildung 5 Entwicklung ausgewählter Altersgruppen (Anteile in %)...15 Abbildung 6: Einzelhandelsrelevantes Kaufkraftniveau in der Stadt Hürth und in Nachbarkommunen...16 Abbildung 7: Einzelhandelsrelevante Pro-Kopf-Ausgaben in der Stadt Hürth p. a Abbildung 8: Einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial nach Sortimenten...18 Abbildung 9: Verkaufsflächen und Umsätze in der Stadt Hürth nach Stadtteilen...19 Abbildung 10: Verteilung der Einzelhandelsbetriebe in der Stadt Hürth...20 Abbildung 11: Verkaufsflächen und Umsätze in der Stadt Hürth nach Sortimenten...21 Abbildung 12: Lebensmittelangebot der Stadt Hürth nach Betriebsformen...22 Abbildung 13: Verkaufsflächen und Umsätze in der Stadt Hürth nach Sortimenten...24 Abbildung 14: Einzelhandelsentwicklung der Stadt Hürth Abbildung 15: Verkaufsflächenentwicklung Abbildung 16: Umsatzentwicklung Abbildung 17: Umsatz-Kaufkraft-Relation nach Warengruppen...31 Abbildung 18: Umsatz-Kaufkraft-Relation und Kaufkraftsaldo nach Warengruppen...32 Abbildung 19: Nahversorgung in der Stadt Hürth...34 Abbildung 20: Umsatz-Kaufkraft-Relationen bei Nahrungs- und Genussmitteln in Hürth nach Stadtteilen...35 Abbildung 21: Verkaufsflächenausstattung im Sortiment Nahrungs- und Genussmittel (Arealität)...36 Abbildung 22: Nutzungsstruktur des Haupzentrums Hürth...38 Abbildung 23: Verkaufsflächen und Umsätze des Einzelhandels im Hauptzentrum Hürth...39 Abbildung 24: Einzelhandelsumsatz nach Wochentagen...41 Abbildung 25: Kundenherkunft...42 Abbildung 26: Einzugsgebiet des Hürth-Parks...43 Abbildung 27: Nutzungsstruktur Nahversorungszentrum Luxemburger Straße...44 Abbildung 28: Nutzungsstruktur im Bereich Eschweilerstraße / Kölnstraße...46 Abbildung 29: Nutzungsstruktur Geschäftsbereich Krankenhausstraße...47 Abbildung 30: Nutzungsstruktur Ortskern Efferen und angrenzende Luxemburger Straße...49 Abbildung 31: Nutzungsstruktur Ortsmitte Alt-Hürth...51 Abbildung 32: Nutzungsstruktur des Geschäftsbereichs Gleuel...52 Abbildung 33: Nutzungsstruktur Fischenich...54 Seite 4 von 112

5 Abbildung 34: Nutzungsstruktur Kendenich...55 Abbildung 35: Nutzungsstruktur Berrenrath...56 Abbildung 36: Entwicklung der sortimentsspezifischen Marktanteile des Onlinehandels...59 Abbildung 37: Einzelhandel im Stadtgebiet Hürth nach Branchen und sortimentsbezogenem Wachstum der Marktanteile im Onlinehandel...60 Abbildung 38: Online-Sichtbarkeit der Hürther Einzelhandelsbetriebe...63 Abbildung 39: Online-Sichtbarkeit der Einzelhandelsbetriebe im Hauptzentrum Hürth...64 Abbildung 40: Verkaufsflächenanteil nach Standortbereichen...77 Abbildung 41: Sortimentsliste der zentren- und nahversorgungsrelevanten und nichtzentrenrelevanten Sortimente der Stadt Hürth...78 Abbildung 42: Zentrenkonzept...82 Abbildung 43: Hauptzentrum Hürth...85 Abbildung 44: Nahversorgungszentrum Luxemburger Straße...86 Abbildung 45: Nahversorgungszentrum Alt-Hürth...88 Abbildung 46: Nahversorgungszentrum Efferen...90 Abbildung 47: Nahversorgungszentrum Gleuel...92 Abbildung 48: Potenzialstandorte der Nahversorgung im Siedlungsraum Fischenich / Kendenich...95 Abbildung 49: Fotos des Potenzialstandortes Bonnstraße / Schmittenstraße (Standort 1)...96 Abbildung 50: Potenzialstandorte der Nahversorgung im Siedlungsbereich zwischen den Stadtteilen Hermülheim und Efferen...98 Abbildung 51: Fotos des Dreiecksgrundstücks an der Luxemburger Straße (Standort B) und der fußläufigen Anbindung...99 Abbildung 52: Standortbereich Luxemburger Straße / Jägerpfad Seite 5 von 112

6 1 Aufgabenstellung und Auftragsdurchführung 1.1 Ausgangssituation und Zielsetzung Die Stadt Hürth hat die BBE Handelsberatung GmbH damit beauftragt, das im Jahr 2009 beschlossene kommunale Einzelhandelskonzept zu überprüfen und fortzuschreiben, um die Entwicklung des Einzelhandelsstandorts Hürth für die nächsten Jahre nachhaltig mitgestalten zu können. Dafür wird eine umfassende Aktualisierung der Datengrundlagen zur Einzelhandelssituation erforderlich, die zuletzt im Jahr 2007 erfolgt ist. Notwendig ist eine Überprüfung und Fortschreibung des bestehenden Einzelhandelskonzeptes auch, weil sich der Einzelhandel weiterhin sehr dynamisch verändert und beispielsweise Fragen zur Nahversorgung und zu den Auswirkungen von E-Commerce auf Basis des bisherigen Konzepts nicht zufriedenstellend beantwortet werden können. Im besonderen Fokus stehen bei der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes die zentralen Versorgungsbereiche der Stadt Hürth, deren Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenziale als Einzelhandelsstandorte zu beleuchten sind. In diesem Zusammenhang sind auch die Einstufungen der zentralen Versorgungsbereiche und ihre räumliche Abgrenzung zu überprüfen. Über den wichtigen Aufgabenbereich der Zentrenentwicklung hinaus soll auch die Einzelhandelssituation in den Wohn- und Mischgebieten beleuchtet werden. Insbesondere sind dabei die marktund standortseitigen Potenziale für eine Ergänzung des Einzelhandelsangebotes für die wohnungsnahe Versorgung auf Stadtteilebene zu klären. Zudem soll auf der Ebene des großflächigen Einzelhandels mit nicht-zentrenrelevanten Sortimenten festgestellt werden, ob die Stadt Hürth markt- und standortseitig über Potenziale verfügt, weitere großflächige Betriebe aus der Einrichtungsbranche oder anderen nicht-zentrenrelevanten Branchen aufzunehmen. Und schließlich soll überprüft werden, ob die Hürther Sortimentsliste zur Definition der nahversorgungsrelevanten, zentrenrelevanten und nicht-zentrenrelevanten Sortimente noch sachgerecht ist. Bei der Bearbeitung des Einzelhandelskonzepts ist auch zu berücksichtigen, dass die Landesregierung Nordrhein-Westfalen am den sachlichen Teilplan zum großflächigen Einzelhandel als Teil des neuen Landesentwicklungsplans beschlossen hat. Mit diesem landesplanerischen Fachplan werden die Ziele und Grundsätze festlegt, die im Rahmen der Bauleitplanung beachtet (Ziele) bzw. in die Abwägung von Bauleitplänen einbezogen werden müssen. Dieser landesplanerische Steuerungsrahmen für den großflächigen Einzelhandel, der wichtige Determinanten für das kommunale Einzelhandelskonzept vorgibt, wird im Folgenden in seinen Eckpunkten vorgestellt (siehe Kapitel 1.2). Seite 6 von 112

7 1.2 Bedeutung kommunaler Einzelhandelskonzepte aus Sicht der Landesplanung Das kommunale Einzelhandels- und Zentrenkonzept stellt eine Ausgestaltung des landesplanerischen Steuerungsansatzes unter Berücksichtigung der ortsspezifischen Besonderheiten dar. Mit dem Inkrafttreten des Landesentwicklungsplans Nordrhein-Westfalen, Sachlicher Teilplan Großflächiger Einzelhandel am bestehen folgende Ziele und Grundsätze der Raumordnung, die im Rahmen der Bauleitplanverfahren in der Abwägung beachtet (Ziele) bzw. berücksichtigt (Grundsätze) werden müssen und somit auch den Rahmen für das kommunale Einzelhandelskonzept bilden: Großflächige Einzelhandelsbetriebe dürfen nur innerhalb der in den Regionalplänen dargestellten Allgemeinen Siedlungsbereichen errichtet werden (Ziel 1). Großflächige Einzelhandelsbetriebe mit zentrenrelevanten Kernsortimenten dürfen nur in zentralen Versorgungsbereichen errichtet werden (Ziel 2). Welche Sortimente als zentrenrelevant gelten, regeln die Gemeinden über ortstypische Sortimentslisten. Bei der Festlegung der Liste sind sogenannte zentrenrelevante Leitsortimente zu beachten. Großflächige Einzelhandelsbetriebe mit nahversorgungsrelevanten Kernsortimenten (Nahrungs- und Genussmittel, Drogeriewaren) dürfen ausnahmsweise auch außerhalb von zentralen Versorgungsbereichen realisiert werden. Dazu ist nachzuweisen, dass eine Errichtung in integrierter Lage innerhalb eines zentralen Versorgungsbereiches aus städtebaulichen und siedlungsstrukturellen Gründen nicht möglich ist, die Bauleitplanung der Gewährleistung der wohnungsnahen Versorgung dient und zentrale Versorgungsbereiche nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Durch großflächige Einzelhandelsbetriebe mit zentrenrelevanten Sortimenten dürfen zentrale Versorgungsbereiche nicht wesentlich beeinträchtigt werden (Ziel 3). Großflächige Einzelhandelsbetriebe mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten sollen so dimensioniert werden, dass der zu erwartende Gesamtumsatz die sortimentsbezogene Kaufkraft in der Gemeinde nicht überschreitet (Grundsatz 4). Betriebe mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten dürfen dann außerhalb zentraler Versorgungsbereiche angesiedelt werden, wenn die zentrenrelevanten Randsortimente auf max. 10 % der Verkaufsfläche beschränkt werden (Ziel 5). Der Umfang der zentrenrelevanten Randsortimente soll m² Verkaufsfläche je Betrieb nicht überschreiten (Grundsatz 6). Die Gemeinden werden veranlasst, vorhandene Standorte großflächiger Betriebe außerhalb von zentralen Versorgungsbereichen über Bebauungspläne auf den Bestand zu begrenzen, der baurechtlichen Bestandsschutz genießt. Ausnahmsweise kommen auch geringfügige Erweiterungen in Betracht, wenn dadurch keine wesentliche Beeinträchtigung zentraler Versorgungsbereiche zu erwarten ist (Ziel 7). Einzelhandelsagglomerationen außerhalb Allgemeiner Siedlungsbereiche und Agglomerationen mit zentrenrelevanten Sortimenten außerhalb von zentralen Versorgungsbereichen ist Seite 7 von 112

8 auf der Ebene der Bauleitplanung entgegenzuwirken. Dabei ist eine wesentliche Beeinträchtigung zentraler Versorgungsbereiche zu vermeiden (Ziel 8). Zwischen Kommunen durch förmliche Beschlüsse vereinbarte Regionale Einzelhandelskonzepte sind bei der Aufstellung und Änderung von Regionalplänen zu berücksichtigen (Ziel 9). Die Regelungen gelten auch für vorhabenbezogene Bebauungspläne für Vorhaben im Sinne von 11 Abs. 3 BauNVO (Ziel 10). Der Einzelhandelserlass Nordrhein-Westfalen in der Fassung vom 22. September 2008 fasst als Verwaltungsvorschrift wesentliche Punkte der gesetzlichen Rahmenbedingungen zusammen und erläutert diese. Dieser Erlass soll 1 ( ) den Trägern der Regionalplanung, den Bezirksregierungen, den Gemeinden als Trägern der Bauleitplanung und den Bauaufsichtsbehörden als Grundlage für die Beurteilung von Einkaufszentren, großflächigen Einzelhandelsbetrieben und sonstigen großflächigen Handelsbetrieben i. S. v. 11 Abs. 3 BauNVO dienen und für Investitionswillige, Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer und den Einzelhandel Planungs- und Investitionssicherheit schaffen. Unter Punkt 4.1 Gemeindliche Einzelhandelskonzepte führt der Einzelhandelserlass NRW einleitend aus: Mit der Aufstellung von gemeindlichen Einzelhandelskonzepten und der planungsrechtlichen Umsetzung dieser Konzepte durch Bauleitpläne unterstützen die Gemeinden die Entwicklung ihrer Zentren und Nebenzentren und sorgen für eine ausgewogene Versorgungsstruktur. Einzelhandelskonzepte schaffen einerseits eine Orientierungs- und Beurteilungsgrundlage für die Bauleitplanung und die Beurteilung von Vorhaben, andererseits Planungs- und Investitionssicherheit für Einzelhandel, Investoren und Grundstückseigentümer. In den Einzelhandelskonzepten legen die Gemeinden ihre Entwicklungsziele für den Einzelhandel fest. Dies beinhaltet neben dem angestrebten Zentrengefüge über die Festlegung zentraler Versorgungsbereiche auch die Bestimmung der Sonderstandorte für großflächige Einzelhandelsvorhaben mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten sowie sonstige Sonderstandorte. Dabei werden auf der Grundlage einer konkreten Bestandserhebung und -analyse der Einzelhandelssituation sowie der städtebaulichen Konzeption für die Einzelhandelsentwicklung die bestehenden tatsächlichen zentralen Versorgungsbereiche sowie die Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche räumlich 1 Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben; Bauleitplanung und Genehmigung von Vorhaben (Einzelhandelserlass NRW). Gem. RdErl. D. Ministeriums für Bauen und Verkehr - V.4/VI A u. d. Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Energie - 322/ vom Seite 8 von 112

9 und funktional festgelegt. Zu einem Einzelhandelskonzept gehört auch die ortsspezifisch zu entwickelnde Liste zentrenrelevanter Sortimente. Mit einem Bundesverwaltungsgerichtsurteil von 2013 wurde nochmals die Bedeutung von Einzelhandelskonzepten für die Bauleitplanung klargestellt. Demnach kann sich die Kommune bei der Rechtfertigung eines Bebauungsplans zur Steuerung der Einzelhandelsentwicklung allein auf das beschlossene Einzelhandelskonzept berufen. 1.3 Methodische Vorgehensweise und Primärerhebungen Das Gutachten zur Fortschreibung des kommunalen Einzelhandelskonzepts basiert auf folgenden Erhebungen und Datenquellen: Betriebsstättenerhebung in der Stadt Hürth Im November 2015 wurde von der BBE eine Vollerhebung aller Einzelhandelsbetriebe 2 durchgeführt. Dabei wurden die Verkaufsflächen der Betriebe nach 31 Warengruppen differenziert erhoben. Darüber hinaus wurden in den zentralen Versorgungsbereichen die sonstigen publikumsintensiven Nutzungen (private Dienstleistungen, Gastronomie, öffentliche Einrichtungen) und die leerstehenden Ladenlokale kartografisch dokumentiert. Unter Beachtung der standortbezogenen Rahmenbedingungen sowie der branchen- und betriebsformenspezifischen Leistungskennziffern wurde die Umsatzleistung der Einzelhandelsbetriebe eingeschätzt. Die nachfolgenden Darstellungen beziehen sich auf den Datenstand November Kundenwohnorterhebung Mit rd. 100 Einzelhandelsbetrieben und einer Verkaufsfläche von über m² ist der Hürth-Park der bedeutendste Einkaufsstandort der Stadt Hürth und stellt ein regional bedeutsames Einkaufsziel dar. Zur Ermittlung der Versorgungsfunktion des Einkaufszentrums für die Hürther Bevölkerung und die Umlandkommunen wurde eine Passantenbefragung unter Kunden des Hürth-Parks durchgeführt. Die Befragung wurde außerhalb der Ferienzeit von zwei Interviewern an drei unterschiedlichen Wochentagen (05., 06. und 07. November 2015) über einen Zeitraum von jeweils 4 Stunden durchgeführt. Die Ergebnisse beziehen sich auf Angaben von rd befragten Kunden. 2 Als Einzelhandelsbetriebe werden die Betriebe bezeichnet, die Waren ausschließlich oder überwiegend an Endverbraucher in Verkaufsräumen verkaufen. Dabei werden auch Ladenhandwerksbetriebe (Bäckereien, Konditoren, Metzgereien) und Apotheken berücksichtigt. Aus der Betrachtung ausgeklammert werden die Betriebe des Kfz-Handels/ -Handwerks, des Handels mit Mineralölerzeugnissen (außer größere Verkaufsräume in Tankstellen) und ähnlichen Waren. Seite 9 von 112

10 Weitere Grundlagen Die Daten zum einzelhandelsrelevanten Kaufkraftpotenzial in der Stadt Hürth wurden von der BBE- Marktforschung ermittelt. Zugrunde gelegt werden die sortimentsbezogenen Kaufkraftkennziffern aus der aktuellen Veröffentlichung der MB-Research-Kaufkraft 2015 in Verbindung mit den Daten der Veröffentlichung MB-Research-Kaufkraft für Sortimente Für die Konzeptentwicklung wurde auf relevante Daten aus sekundärstatistischen Quellen sowie einzelhandelsbezogene Kenndaten der BBE Marktforschung zurückgegriffen. Vorliegende Planungsunterlagen der Stadt Hürth wurden berücksichtigt. Das Einzelhandelskonzept für die Stadt Hürth aus dem Jahr 2008, das von Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalplanung erstellt wurde, wurde u. a. für einen Zeitvergleich ausgewertet. Seite 10 von 112

11 2 Rahmenbedingungen der Einzelhandelsentwicklung 2.1 Siedlungsstruktur und Verkehrsanbindung Das Mittelzentrum Hürth gehört dem Rhein-Erft-Kreis an und stellt hier die drittgrößte Stadt dar. Die Nachbarkommunen sind im Nordwesten Frechen, im Nordosten die kreisfreie Stadt Köln, im Süden die Stadt Brühl, im Südwesten die Stadt Erftstadt und im Westen die Stadt Kerpen. Die nächstgelegenen Großstädte sind das im Osten angrenzende Oberzentrum Köln, das im Südosten gelegene Oberzentrum Bonn (ca. 25 km) und im Norden das Oberzentrum Düsseldorf (ca. 50 km). Abbildung 1: Lage der Stadt Hürth und zentralörtliche Gliederung Quelle: eigene Darstellung Seite 11 von 112

12 Das Stadtgebiet von Hürth wird im Norden von der Bundesautobahn A 4 und im Westen von der Bundesautobahn A 1 erschlossen. Die Bundesstraße B 265 (Luxemburger Straße) verläuft in Nord- Süd-Richtung und stellt eine direkte Anbindung nach Köln und Erftstadt her. Die Luxemburger Straße ist zusammen mit der Bonnstraße (L 183 / K 2) das Verkehrskreuz für den Hürther Nahund Regionalverkehr. Geplant ist, die Stadtteile Efferen und Hermülheim durch eine Umgehungsstraße der Luxemburger Straße, die B 265n, zu entlasten. Mit den Bauarbeiten für die neue Ortsumgehung wurde im November 2015 begonnen. Die Maßnahme besteht aus zwei Teilprojekten, der eigentlichen Ortsumgehung Hürth-Hermülheim und dem Ausbau der B 265 zwischen der Ortsumgehung Hürth-Hermülheim und Köln / Militärring. Der Bahnhof Hürth im Stadtteil Kalscheuren liegt an der Bahnstrecke Köln - Bonn und ist Haltepunkt im Regionalverkehr für die Züge nach Köln, Bonn, Koblenz und Trier. Die Stadtbahnlinie 18 ergänzt mit den Stationen Hürth-Efferen, Kiebitzweg, Hermülheim und Fischenich dieses schienengebundene Verkehrsangebot. Hürth ist Teil der wirtschaftsstarken und bevölkerungsreichen Rheinschiene. Mit der Braunkohleförderung seit 1820 und der Erschließung durch die Eisenbahn im Jahre 1859 kam es zu bedeutenden Ansiedlungen im produzierenden Gewerbe (Kohleveredelung, Chemie, Elektroindustrie). Den Rückgang der Großindustrie und die Stilllegung des Bergbaus seit Ende der 1980er Jahre wurde mit der Schaffung neuer Gewerbegebiete und der Ausweitung der Chemiebranche - vor allem durch den Chemiepark Knapsack - ausgeglichen. Seit den 1990er Jahren wurde durch den Umbau von Industrieleerständen zu Großfernsehstudios ein wichtiger Standort für die Medien- und Filmproduktion entwickelt. Mit den Film- und Fernsehstudios in Efferen und Kalscheuren wurde die Stadt Hürth zu einem der größten europäischen Medienstandorte. Im Untersuchungszusammenhang ist weiterhin von Bedeutung, dass die Erwerbsbevölkerung der Stadt Hürth im Saldo eine Außenorientierung aufweist. In Bezug auf die Pendler ergibt sich bei Einpendlern und Auspendlern ein negativer Pendlersaldo von Erwerbspersonen, was v. a. auf die hohe Arbeitsplatzzentralität des Oberzentrums Köln zurückzuführen ist. 3 3 Quelle: Kommunalprofil 2015 Hürth, IT.NRW, Stand: Seite 12 von 112

13 2.2 Demografische Entwicklung Die Stadt Hürth weist Einwohner auf. 4 Hinsichtlich der Altersstruktur liegt die Verteilung der Bevölkerung nach Altersgruppen annähernd im Bundesdurchschnitt. Mit rd. 65 % leicht überdurchschnittliche Anteile entfallen dabei auf die erwerbsfähige Bevölkerung der Jährigen (Bundesdurchschnitt rd. 63 %; Quelle: Destatis). Abbildung 2: Altersgruppen Einwohner der Stadt Hürth nach Altersgruppen 0-17 Jahre Jahre Einwohner 65 Jahre und älter Gesamt absolut in % 16,6 64,5 18,9 100,0 Quelle: Kommunalprofil 2015, Stand: (nur Hauptwohnsitze) Die Stadt Hürth zeigt in den letzten Jahren eine positive Bevölkerungsentwicklung. Im Zeitraum von 1989 bis 2014 konnte die Stadt Hürth einen Zugewinn von rd Einwohnern bzw. 16 Prozentpunkte verzeichnen (Quelle: Kommunalprofil Hürth 2015), das Land Nordrhein-Westfalen hingegen im gleichen Zeitraum insgesamt nur einen Bevölkerungsgewinn von 3,1 %. Abbildung 3: Sortiment Einwohnerentwicklung der Stadt Hürth Einwohner Absolut Veränderung zum Bezugsjahr in % Quelle: Kommunalprofil 2015, Stand: (nur Hauptwohnsitze) - + 4,9 + 6,4 + 10,2 + 15,2 + 16,0 Hürth besteht aus den zwölf Stadtteilen Alstädten / Burbach, Alt-Hürth, Burbach, Efferen, Fischenich, Gleuel, Hermülheim, Kalscheuren, Kendenich, Knapsack, Sielsdorf und Stotzheim. Die Siedlungsschwerpunkte stellen die Stadtteile Hermülheim mit rd. 26 % und Efferen mit rd. 21 % der Einwohner dar. Mit weniger als einem Prozent liegen in den Stadtteilen Knapsack und Sielsdorf die geringsten Bevölkerungsanteile vor. 4 Um den Regionalvergleich zu ermöglichen, wird hier auf die amtlichen Daten des Landesbetriebes Information und Technik Nordrhein-Westfalen zurückgegriffen. Zu beachten ist, dass die eigene Bevölkerungsfortschreibung der Stadt Hürth zum eine Einwohnerzahl von Personen ausweist. Seite 13 von 112

14 Im Hinblick auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung der Stadt Hürth ist darauf hinzuweisen, dass im Zuge des Beschlusses zum Wohnbaulandkonzept im Planungsausschuss am ein maximal gewünschtes Bevölkerungswachstum um rd. 10% bzw. rd Einwohner bis 2030 für unterschiedliche Zielgruppen im Sinne eines sozial ausgewogenen Bevölkerungszuwachses beschlossen wurde. Für den Planungshorizont des vorliegenden Einzelhandels- und Zentrenkonzepts wird daher davon ausgegangen, dass die Stadt Hürth als attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort auch weiterhin einen positiven Wanderungssaldo durch eine gezielte Stadtentwicklungspolitik erzielt und das derzeitige Bevölkerungsniveau deutlich gesteigert werden kann. Somit lässt sich im Hinblick auf die Bevölkerungsprognose festhalten, dass für den Einzelhandelsstandort Hürth Impulse durch die positive Bevölkerungsentwicklung zu erwarten sind, von denen auch der hier ansässige Einzelhandel profitieren kann. Abbildung 4: Einwohner der Stadt Hürth nach Stadtteilen Einwohner Stadtteil abs. in % Alstädten / Burbach ,1 Alt-Hürth ,0 Berrenrath ,1 Efferen ,0 Fischenich ,9 Gleuel ,6 Hermülheim ,3 Kalscheuren 814 1,4 Kendenich ,9 Knapsack 152 0,3 Sielsdorf 347 0,6 Stotzheim ,8 Stadt Hürth gesamt ,0 Quelle: Stadt Hürth, Stand: (nur Hauptwohnsitze) Die Folgen des demografischen Wandels sind in der Stadt Hürth wie auch in anderen Städten in Deutschland in der zunehmenden Alterung der Bevölkerung ablesbar. Im Zusammenhang mit diesem Alterungsprozess wird es auch in der Stadt Hürth zu Veränderungen in der Bedürfnisstruktur kommen, die insbesondere die Anforderungen an eine wohnungsnahe Grundversorgung betreffen. Seite 14 von 112

15 Abbildung 5 Entwicklung ausgewählter Altersgruppen (Anteile in %) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 19% 20% 65% 64% 16% 16% und älter unter 18 Quelle: IT.NRW, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes und Bevölkerungsvorausberechnung (Gemeindemodellrechnung ) Seite 15 von 112

16 2.3 Einzelhandelsrelevantes Nachfragevolumen in der Stadt Hürth Zur Berechnung des einzelhandelsrelevanten Nachfragevolumens werden die privaten Verbrauchsausgaben zugrunde gelegt, die wiederum aus dem verfügbaren Einkommen abzüglich der Sparquote resultieren. Von den privaten Verbrauchsausgaben im gesamten Bundesgebiet sind demnach aktuell pro Jahr und Kopf insgesamt einzelhandelsrelevant. 5 Die MB-Research-Kaufkraftkennziffern weisen für die Stadt Hürth aktuell ein einzelhandelsrelevantes Kaufkraftniveau von 107,6 % aus. Im Rhein-Erft-Kreis und in den sonstigen Umlandgemeinden liegen die Kaufkraftkennziffern weitgehend unter dem Niveau der Stadt Hürth. Einzig in der Stadt Pulheim wird ein im Vergleich zur Stadt Hürth deutlich höheres Kaufkraftniveau erreicht (vgl. Abbildung 6). Abbildung 6: Einzelhandelsrelevantes Kaufkraftniveau in der Stadt Hürth und in Nachbarkommunen Hürth Brühl Erftstadt Kerpen Frechen Wesseling Pulheim Bergheim Elsdorf Köln Rhein-Erft-Kreis NRW 100,4 97,4 99,0 98,0 100,2 107,6 105,6 107,1 107,7 106,8 104,7 115, Quelle: MBR-Kaufkraftkennziffern 2015 (Kaufkraftbasis stellt das wohnortbezogene Einkommen dar) 5 Quelle: BBE-Marktforschung; unberücksichtigt bleiben u. a. die Ausgaben für Kraftfahrzeuge, Brennstoffe und Reparaturen. Seite 16 von 112

17 Abbildung 7: Einzelhandelsrelevante Pro-Kopf-Ausgaben in der Stadt Hürth p. a. Deutschland Stadt Hürth Sortiment Pro-Kopf- Ausgaben in Pro-Kopf- Ausgaben in Kaufkraftpotenzial in Mio. Nahrungs- und Genussmittel ,4 Drogerie-, Parfümerie, Kosmetikwaren ,4 Apothekenwaren ,7 Sanitätsbedarf, mediz., orthop. Artikel, Hörgeräte ,0 Blumen ,2 Tierfutter, Heimtierzubehör, lebende Tiere ,9 Bekleidung, Wäsche ,1 Schuhe, Lederwaren ,2 Sport-, Campingartikel ,9 Bücher, Zeitschriften ,0 Papier-, Büro-, Schreibwaren (PBS) ,9 Spielwaren, Hobby, Musikinstrumente ,1 Möbel, Küchen ,9 GPK*, Haushaltswaren, Geschenkartikel ,1 Haus-, Tisch-, Bettwäsche ,1 Heimtextilien, Gardinen ,8 Bettwaren ,5 Lampen und Leuchten ,6 Elektrogroßgeräte ,4 Elektrokleingeräte ,5 Unterhaltungselektronik, Ton- / Bildträger, Computer, Telekommunikation ,0 Foto ,7 Optik ,9 Uhren, Schmuck ,8 Bau- und Heimwerkerbedarf ,7 Farben, Bodenbeläge, Teppiche ,3 Pflanzen, Gartenbedarf ,8 Fahrräder, Fahrradzubehör ,4 Autozubehör ,6 Baby- und Kinderausstattung** ,6 Sonstiger Einzelhandel*** ,2 Gesamt ,8 * Glas, Porzellan, Keramik ** Kinderwagen, Autositze u. a. *** u. a. Antiquitäten, Kunstgegenstände, Bilderrahmen Quelle: BBE-Marktforschung unter Verwendung der sortimentsbezogenen MBR-Kaufkraftkennziffern Seite 17 von 112

18 Für die Stadt Hürth ergeben sich unter Beachtung des überdurchschnittlichen Kaufkraftniveaus jährliche Pro-Kopf-Ausgaben in Höhe von rd Multipliziert mit der Einwohnerzahl lässt sich ein einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial in der Stadt Hürth in Höhe von aktuell rd. 390,8 Mio. errechnen. Mit rd. 36 % (rd. 140,4 Mio. ) entfällt ein großer Teil des Kaufkraftpotenzials auf die Warengruppe Nahrungs- und Genussmittel. Addiert man die Sortimente Drogerie-, Parfümeriewaren sowie Apotheken und Sanitätsartikel hinzu, entfallen rd. 52 % des einzelhandelsrelevanten Kaufkraftpotenzials (rd. 200,6 Mio. ) auf die nahversorgungsrelevanten Sortimente. Für die Leitbranchen Bekleidung/ Schuhe und Sport, Bücher/ Schreib- und Spielwaren sowie Unterhaltungselektronik/ Elektrowaren stehen im Stadtgebiet insgesamt ca. 93,8 Mio. (ca. 24 %) zur Verfügung. Die jährlichen Ausgaben für Bau- und Gartenbedarf sowie Möbel und Einrichtungszubehör summieren sich auf ca. 68,9 Mio. (ca. 18 %), die sonstigen Warengruppen umfassen ca. 27,5 Mio. Kaufkraft bzw. ca. 7 % des Gesamtvolumens (vgl. Abbildung 8). Abbildung 8: Einzelhandelsrelevantes Kaufkraftpotenzial nach Sortimenten Möbel, Einrichtungsbedarf* 34,0 Mio. sonstige Sortimente** 27,5 Mio. 9% Gesamt 390,8 Mio. 7% Nahrungs- und Genussmittel 140,4 Mio. Bau- / Gartenbedarf, Blumen, Zoo 34,9 Mio. 9% 36% Unterhaltungselektronik, Computer, Elektrowaren, Foto 29,6 Mio. Bücher, Schreib- und Spielwaren 17,1 Mio. 8% 4% 12% 11% 5% Drogerie, Parfümerie, Kosmetik 18,4 Mio. Bekleidung, Schuhe, Sport 47,1 Mio. Apotheken, Sanitätsartikel 41,8 Mio. * Glas, Porzellan, Keramik, Haushaltsgegenstände, Haus- und Heimtextilien / Gardinen, Bettwaren, Leuchten, Lampen ** Optik, Uhren, Schmuck, Fahrräder, Autozubehör, Kinderwagen, Kunst Quelle: BBE-Marktforschung unter Verwendung der MBR-Kaufkraftkennziffern Seite 18 von 112

19 3 Einzelhandelssituation in der Stadt Hürth 3.1 Einzelhandelsausstattung nach Stadtteilen In der Stadt Hürth sind 306 Einzelhandels- und Ladenhandwerksbetriebe ansässig, die insgesamt über eine Verkaufsfläche von ca m² verfügen und nach eigener Prognose einen Jahresumsatz in Höhe von ca. 387,3 Mio. erwirtschaften. Abbildung 9: Verkaufsflächen und Umsätze in der Stadt Hürth nach Stadtteilen Betriebe Verkaufsfläche Umsatz Einwohner Stadtteil abs. in % in m² in % in Mio. in % abs. in % Alt-Hürth 27 8, ,6 15,2 3, ,0 Alstädten-Burbach 3 1,0 95 0,1 0,7 0, ,1 Berrenrath 5 1, ,6 1,8 0, ,1 Efferen 52 17, ,3 45,0 11, ,0 Fischenich 12 3, ,8 5,4 1, ,9 Gleuel 32 10, ,3 21,8 5, ,6 Hermülheim , ,3 291,2 75, ,3 Kalscheuren 1 0,3 60 0,1 0,2 0, ,4 Knapsack ,3 Kendenich 5 1, ,2 2,9 0, ,9 Sielsdorf 4 1, ,8 2,8 0, ,6 Stotzheim 2 0,7 85 0,1 0,3 0, ,8 Stadt Hürth , ,0 387,3 100, ,0 Quelle: BBE-Erhebungen Zur Bewertung der Versorgungsstruktur der Stadt Hürth ist u. a. die Relation zwischen der Einzelhandelsverkaufsfläche und der Einwohnerzahl heranzuziehen. Es ergibt sich ein Dichtewert (Arealitätsziffer) von 1,8 m² je Einwohner. Damit liegt die Flächenausstattung über dem deutschen Durchschnittswert von rd. 1,6 m² je Einwohner ein erster Hinweis darauf, dass die Stadt Hürth übergemeindliche Versorgungsfunktionen entfaltet. Im weiteren Verlauf der Analyse wird aufzuzeigen sein, dass insbesondere der Hürth-Park hohe Umsatzanteile auch mit auswärtigen Kunden generiert und im Stadtgebiet mit einem Bauhaus-Bauund Gartenmarkt an der Luxemburger Straße sowie einer Einzelhandelsagglomeration im Bereich Eschweilerstraße / Kölnstraße zwei weitere Angebotsstandorte vorhanden sind, deren Einzugsgebiete über die Stadtgrenzen hinausreichen. Seite 19 von 112

20 Abbildung 10: Verteilung der Einzelhandelsbetriebe in der Stadt Hürth Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Der eindeutige räumliche Schwerpunkt des Einzelhandelsangebotes liegt mit mehr als der Hälfte der Betriebe, etwa 80 % der Verkaufsfläche und rd. drei Vierteln des Umsatzes im Stadtteil Hermülheim. Dies ist im Wesentlichen auf die drei vorab schon angesprochenen Angebotsschwerpunkte Hürth-Park, Bauhaus und den Bereich Eschweilerstraße / Kölnstraße zurückzuführen, die sich alle innerhalb der Gemarkung Hermülheim befinden. Darüber hinaus ist nur in den Stadtteilen Efferen, Gleuel und Alt-Hürth eine umfangreichere Einzelhandelsausstattung vorhanden. Demgegenüber verfügen die übrigen Stadtteile nur über eine ausschnittweise Einzelhandelsausstattung, die lediglich eine lückenhafte Grundversorgung gewährleisten kann. Eine detaillierte Standortanalyse der Stadtteile erfolgt in Kapitel 5. Seite 20 von 112

21 3.2 Einzelhandelsausstattung nach Sortimenten Die Einzelhandelsausstattung der Stadt Hürth zeigt deutliche Angebotsschwerpunkte in den Branchen Nahrungs- und Genussmittel, Bekleidung / Schuhe / Sport sowie Bau- und Gartenbedarf, auf die zusammen etwa 68 % der Verkaufsfläche und rd. 59 % des Umsatzes entfallen (vgl. Abbildung 11). Abbildung 11: Verkaufsflächen und Umsätze in der Stadt Hürth nach Sortimenten Nahrungs- und Genussmittel 21% 30% Drogerie, Kosmetik, Parfümerie 5% 7% Apotheken, Sanitätsartikel 1% 9% Bekleidung, Schuhe, Sport 19% 24% Bücher, Schreib-, Spielwaren Unterhaltungselektronik, Computer, Elektro, Foto 4% 5% 6% 10% Bau-/ Gartenbedarf, Blumen, Zoobedarf 10% 23% Möbel, Einrichtungsbedarf* 7% 13% sonstige Sortimente** 2% 3% Verkaufsfläche Umsatz * Glas, Porzellan, Keramik, Haushaltsgegenstände, Haus- und Heimtextilien / Gardinen, Bettwaren, Leuchten, Lampen ** Optik, Uhren, Schmuck, Fahrräder, Autozubehör, Kinderwagen, Kunst Quelle: BBE-Erhebungen (Rundungsdifferenzen möglich) Der höchste sortimentsbezogene Umsatz wird mit Nahrungs- und Genussmitteln erzielt. Prägend sind die Lebensmittelmärkte Real im Hürth-Park, Rewe, Aldi, Penny und Lidl im Bereich Eschweilerstraße / Kölnstraße sowie weitere Betriebe der Filialisten Rewe, Lidl und Penny in den Stadtteilen; hinzu kommen Länderspezialisten wie der Deniz-Supermarkt in Alt-Hürth oder der Bazar Efferen. Das Ausstattungsniveau bei Lebensmittel-SB-Märkten / -Geschäften liegt in der Stadt Hürth aktuell mit ca. 0,35 m² Verkaufsfläche je Einwohner unter dem Bundesdurchschnitt (ca. 0,43 m² Verkaufsfläche je Einwohner; vgl. Abbildung 12). 6 Betriebstypenbezogen ist eine hohe Angebotsausstattung 6 Ohne Ladenhandwerk, Fachgeschäfte, Getränkemärkte Seite 21 von 112

22 bei SB-Warenhäusern festzustellen, während die Versorgung durch Supermärkte in etwa dem Durchschnitt in Deutschland entspricht. Die Ausstattung an Lebensmitteldiscountmärkten und sonstigen Lebensmittelgeschäften ist im Vergleich zum Bundesdurchschnitt als unterdurchschnittlich zu bewerten. Der Betriebstyp des Großen Supermarktes (> m² Verkaufsfläche) ist in der Stadt Hürth nicht vorhanden. Abbildung 12: Lebensmittelangebot der Stadt Hürth nach Betriebsformen Vertriebstypen Verkaufsfläche 1 in m² Stadt Hürth ( EW) Arealität in VKF m²/ew Bundesdurchschnitt ( EW) Verkaufsfläche 1 in Mio. m² Arealität in VKF m²/ew SB-Warenhäuser (> m² VKF) ,12 6,25 0,08 Große Supermärkte ( m² VKF) - - 3,61 0,04 Supermärkte ( m² VKF) ,12 10,16 0,13 Lebensmitteldiscounter ,10 12,09 0,15 sonstige LE-Geschäfte (SB-Läden, SB-Märkte) 715 0,01 2,78 0,03 Summe ,35 34,89 0,43 1 Quelle: inkl. Verkaufsfläche für Nonfood-Sortimente EHI Handelsdaten (Stand: 2013), BBE-Berechnungen (Rundungsdifferenzen möglich) Darüber hinaus ist ein differenzierter Besatz mit überwiegend kleinteiligen Nahrungs- und Genussmittelangeboten (u. a. Bäckereien, Metzgereien, Obst- und Gemüsegeschäften / Hofläden, Getränkehandel / Kiosk) gegeben, die die Nahversorgung ergänzen; insgesamt sind hier 96 Betriebe mit rd m² Verkaufsfläche im Stadtgebiet zu zählen. Der Nahversorgung dienen darüber hinaus die Angebotsbereiche Drogerie / Parfümerie / Kosmetik sowie Pharmazie / Sanitätswaren. Der Drogeriebereich wird im Wesentlichen durch ein Drogeriekaufhaus (Müller), drei Drogeriemärkte (zwei dm-märkte, einen Rossmann-Markt), eine Parfümerie (Douglas), einen Kosmetikanbieter (Cremetiegelchen) sowie die Drogerieabteilungen der Lebensmittelmärkte repräsentiert. Der Angebotsschwerpunkt liegt im Hauptzentrum bzw. im Hürth- Park. Nur am Fachmarktstandort Eschweilerstraße / Kölnstraße ist außerhalb des Hauptzentrums ein Drogeriemarkt (dm) ansässig. Im sonstigen Stadtgebiet erfolgt die wohnungsnahe Drogeriewarenversorgung durch die Lebensmittelmärkte. Die Apothekenausstattung ist mit 14 Betrieben im Verhältnis zum Bundesdurchschnitt überdurchschnittlich 7 und zeigt die angemessene Versorgungsbedeutung im medizinischen Bereich. Das Sanitätsangebot (vier Betriebe inkl. medizinische, orthopädische, akustische Fachanbieter) konzentriert sich mit drei Betrieben vor allem auf das Hauptzentrum. 7 In der Stadt Hürth liegt die Apothekendichte bei einer Apotheke je Einwohner. Im NRW-Landesdurchschnitt wird ein Wert von ca Einwohnern je Apotheke erreicht (Quelle: APDA-Statistik 2015). Seite 22 von 112

23 Im Angebotssegment Bekleidung, Schuhe und Sport weist die Stadt Hürth mit 63 Betrieben, die über eine Verkaufsfläche von zusammen rd m² verfügen, ein umfangreiches und leistungsfähiges Angebot auf. Der Angebotsschwerpunkt liegt in dieser Warengruppe im Hürth-Park. Hervorzuheben sind hier die größeren Bekleidungshäuser Peek & Cloppenburg, C & A, TK Maxx, H & M sowie Olymp & Hardes, die Schuhspezialisten Deichmann, Kämpgen und Reno und das große Sportkaufhaus Intersport Voswinkel. Darüber hinaus sind im Hürth-Park über 40 weitere Anbieter dieser Branchen ansässig, so dass ein differenziertes Angebot unterschiedlicher Angebotsniveaus und Zielgruppenbezüge vorhanden ist. Im sonstigen Stadtgebiet ist ein vergleichsweise geringes Angebot im Bereich Bekleidung, Schuhe und Sport (neun Betriebe mit rd. 810 m² Verkaufsfläche) festzustellen. Der Angebotsbereich Bücher, Schreib- und Spielwaren ist durch Fachgeschäfte / Fachmärkte geprägt. Größter Buchhändler ist Thalia mit einer Verkaufsfläche von über m². Größter Fachanbieter von Schreibwaren und Büroartikeln ist McPaper wie Thalia ebenfalls im Hürth-Park ansässig. Darüber hinaus werden Schreibwaren und Büroartikel v. a. von weiteren kleineren Fachgeschäften, Post-Agenturen und als Randsortimente von Lebensmittelbetrieben angeboten. Spielwaren werden im Hürth-Park vor allem vom Drogeriekaufhaus Müller und dem Real-SB- Warenhaus als Randsortimente angeboten. Im sonstigen Stadtgebiet finden sich in dieser Branche darüber hinaus mehrere, teilweise sehr spezialisierte Fachgeschäfte (z. B. Modellbau, Computerspiele). Ein hoher Verkaufsflächenanteil entfällt auf den Bau-, Heimwerker- und Gartenbedarf (rd. 27 % der Verkaufsfläche bzw m² inkl. Blumen, Pflanzen und Tierbedarf). Damit werden in diesem Angebotssegment etwa 10 % des Hürther Einzelhandelsumsatzes generiert. Aus diesen Zahlen ist die flächenintensive Warenpräsentation der Anbieter von Bau- und Gartenbedarf ablesbar. Wesentlicher Anbieter ist in dieser Warengruppe der Bauhaus-Bau- und Gartenmarkt mit allein rd m² Verkaufsfläche. Die übrigen Anbieter (u. a. Roozen Blumen & Pflanzen, Pelzer Bauzentrum und Fressnapf) verfügen jeweils über weniger als m² Verkaufsfläche. Im Bereich Möbel und Einrichtungsbedarf wird das Angebot im Wesentlichen durch den Anbieter Dansk Design Massivholzmöbel geprägt, der mit einer Verkaufsfläche von über m² den mit Abstand größten Betrieb der Stadt Hürth in dieser Branche darstellt. Weiterhin sind mit Fischer s Lagerhaus, dem Dänischen Bettenlager, Lux 118 Bettenfachgeschäft und Art of Sleep & Dream Schlafsysteme mehrere größere Warengruppenspezialisten in Hürth ansässig. Den räumlichen Schwerpunkt bildet die Luxemburger Straße zwischen Efferen und Hermülheim mit Dansk Design, Das Wasserbettenhaus, Lux 118, Fischer s Lagerhaus und Brune Küchen. Darüber hinaus sind weitere Fachhändler in der Stadt Hürth ansässig, die ein zielgruppenspezifisches Angebot vorhalten. Im Hürth-Park werden von Betrieben wie Depot, Nanu Nana und Tchibo vor allem Raumausstattungsartikel und Wohnaccessoires angeboten. Das Angebot mit Elektrowaren, Unterhaltungselektronik, Computern, Kommunikation und Foto wird im Wesentlichen durch den Elektronikfachmarkt Saturn im Hürth-Park geprägt. Abgerundet wird das Angebot durch verschiedene kleinere und mittlere Fachgeschäfte. Weitere Einzelhandelsangebote der Stadt Hürth beziehen sich vor allem auf Fachgeschäfte für Optik und Uhren / Schmuck, Kunst sowie Fachmärkte bzw. Fachanbieter in den Bereichen Fahrrä- Seite 23 von 112

24 der und Autozubehör, die eine weitgehende Versorgung der Bevölkerung der Stadt Hürth sicherstellen können. Abbildung 13: Verkaufsflächen und Umsätze in der Stadt Hürth nach Sortimenten Verkaufsfläche Umsatz Sortiment in m² in % in Mio. in % Nahrungs- und Genussmittel ,0 117,3 30,3 Drogerie-, Parfümerie, Kosmetikwaren ,5 25,6 6,6 Apothekenwaren, Sanitätsbedarf, medizinische, orthopädische Artikel, Hörgeräte ,1 33,5 8,7 Bekleidung, Wäsche ,5 56,9 14,7 Schuhe, Lederwaren ,4 8,7 2,2 Sport-, Campingartikel ,0 7,6 1,9 Bücher, Zeitschriften ,2 6,6 1,7 Papier-, Büro-, Schreibwaren (PBS) ,9 9,6 2,5 Spielwaren, Hobby, Musikinstrumente ,3 4,9 1,3 Möbel, Küchen ,1 14,2 3,7 GPK*, Haushaltswaren, Geschenkartikel ,9 7,6 2,0 Haus-, Tisch-, Bettwäsche 280 0,3 0,7 0,2 Heimtextilien, Gardinen 290 0,3 0,6 0,2 Bettwaren ,2 2,4 0,6 Lampen und Leuchten 670 0,6 1,9 0,5 Elektrohaushaltsgeräte ,2 6,7 1,7 Unterhaltungselektronik, Computer, Telekom., Foto ,1 31,9 8,2 Optik, Uhren, Schmuck 880 0,8 7,6 2,0 Bau- und Heimwerkerbedarf, Bodenbeläge, Teppiche ,6 24,3 6,3 Blumen, Pflanzen, Gartenbedarf ,0 11,3 2,9 Tierfutter, Heimtierzubehör, lebende Tiere 820 0,8 2,5 0,6 Fahrräder, Fahrradzubehör 860 0,8 1,9 0,5 Autozubehör 490 0,5 2,6 0,7 Baby- und Kinderausstattung** 80 0,1 0,2 0,1 Sonstiger Einzelhandel*** 50 0,0 0,1 0,0 Gesamt ,0 387,3 100,0 * Glas, Porzellan, Keramik ** u. a. Kinderwagen, Autositze *** u. a. Antiquitäten, Kunstgegenstände, Bilderrahmen Quelle: BBE-Erhebungen (Rundungsdifferenzen möglich) Seite 24 von 112

25 3.3 Einzelhandelsausstattung der Stadt Hürth im Zeitvergleich 2007 / 2015 Während im Jahre 2007 noch 366 Einzelhandelsbetriebe im Stadtgebiet Hürth ansässig waren, wurden Ende 2015 nur noch 306 Betriebsstätten erhoben. Gleichzeitig ist aber ein Verkaufsflächenzuwachs um rd. 555 m² Verkaufsfläche festzustellen. 8 Somit folgt auch der Einzelhandel in Hürth dem allgemeinen Trend einer zunehmenden Flächenkonzentration. Abbildung 14: Einzelhandelsentwicklung der Stadt Hürth Differenz Betriebe Verkaufsfläche in m² Durchschnittliche Betriebsgröße in m² Umsatz in Mio. 387,3 425,5-38,2 Quelle: BBE-Erhebung und Berechnungen unter Verwendung der Acocella-Daten 2007 Unterschieden nach Sortimenten bzw. Warengruppen ergibt sich im Hinblick auf die Verkaufsflächenentwicklung folgendes Bild: Eine positive Verkaufsflächenentwicklung ( m² VKF) ist bei Nahrungs- und Genussmitteln festzustellen, die insbesondere auf die Ansiedlung der Lebensmittelmärkte Rewe, Aldi und Penny im Bereich Eschweilerstraße zurückzuführen ist. Gleichzeitig sind vor allem Fachgeschäfte und kleinere Lebensmittelmärkte aus dem Markt ausgeschieden. Zudem wurde der Aldi-Lebensmitteldiscountmarkt im Hürth-Park geschlossen. Im Bereich Drogerie- und Parfümeriewaren ist trotz der Schließung der früher im Stadtgebiet ansässigen Schlecker-Märkte ein Zuwachs um mehr als 500 m² Verkaufsfläche zu verzeichnen. Dies ist insbesondere auf die Eröffnungen des Müller-Drogeriekaufhauses im Hürth-Park und des dm-drogeriemarktes im Bereich der Eschweilerstraße zurückzuführen. Das Apothekenangebot ist im Vergleichszeitraum nahezu konstant geblieben. Im Angebot von Bekleidung / Schuhen / Sport konnten im Wesentlichen die durch Betriebsschließungen freigewordenen Verkaufsflächen durch neue Anbieter wiederbelegt werden (z. B. Schließung von Wehmeyer / Nachnutzung durch TK Maxx). Allerdings führt die Schließung mehrerer kleinerer Fachanbieter insgesamt zu einem Verkaufsflächenrückgang von rd m². 8 Vgl. Einzelhandelskonzept für die Stadt Hürth, Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentwicklung, Seite 25 von 112

26 Das Segment Elektrowaren / Unterhaltungselektronik ist u. a. durch die Schließung mehrerer kleinerer Anbieter geprägt, so dass auch hier ein Verkaufsflächenrückgang zu verzeichnen ist. Das rückläufige Angebot beim Bau-, Heimwerker- und Gartenbedarf lässt sich damit begründen, dass der damals schon geplante Bauhaus-Bau- und Gartenmarkt mit rd m² Verkaufsfläche bereits vor seiner Eröffnung als Bestand gewertet wurde. Somit konnte dieser Markt erst nach Erstellung der Vorläuferuntersuchung seine Marktwirkung entfalten, was zu einem Verdrängungswettbewerb geführt hat. Per Saldo ist diese Warengruppe also durch einen Verkaufsflächenrückgang geprägt, der aus Schließungen von im Jahre 2007 noch ansässigen, kleineren Fachmärkten resultiert. Abbildung 15: Verkaufsflächenentwicklung Nahrungs- und Genussmittel Drogerie, Kosmetik, Parfümerie Apotheken Bekleidung (inkl. Sanitätsartikel) Schuhe, Lederwaren Sport Bücher, Zeitschriften, Schreibwaren Spielwaren Unterhaltungselektronik, Computer, Elektrowaren Bau- / Gartenbedarf, Blumen, Zoobedarf Möbel / Einrichtungsbedarf sonst. Sortimente Gesamt in m² VK Quelle: BBE-Berechnungen unter Verwendung der Acocella-Daten 2007 Seite 26 von 112

27 Dass die BBE-Prognose des Einzelhandelsumsatzes in Hürth für das Jahr 2015 um rd. 38,2 Mio. bzw. um rd. 9 Prozentpunkte niedriger ausfällt als die Umsatzschätzung der Vorgängeruntersuchung, lässt sich nur teilweise mit Veränderungen der Angebotsstrukturen begründen. Die wesentliche Ursache ist darin zu sehen, dass mit dem Gutachten 2008 für einzelne Branchen aus Sicht der BBE Handelsberatung weit überhöhte Flächenproduktivitäten zugrunde gelegt wurden. Abbildung 16: Umsatzentwicklung Nahrungs- und Genussmittel 117,3 106,0 Drogerie, Kosmetik, Parfümerie Apotheken Bekleidung (inkl. Sanitätsartikel) Schuhe, Lederwaren Sport Bücher, Zeitschriften, Schreibwaren Spielwaren Unterhaltungselektronik, Computer, Elektrowaren Bau- / Gartenbedarf, Blumen, Zoobedarf Möbel / Einrichtungsbedarf sonst. Sortimente 25,6 21,3 31,5 22,3 58,8 93,6 8,7 11,9 7,6 14,4 16,2 15,3 4,9 2,9 38,7 59,9 38,1 42,9 27,5 18,5 12,4 16,5 387,3 Gesamt 425,5 in Mio. Umsatz 0,0 50,0 100,0 150,0 200,0 250,0 300,0 350,0 400,0 450,0 Quelle: BBE-Berechnungen unter Verwendung der Acocella-Daten 2007 Seite 27 von 112

28 Besonders prägnant ist dies im Sortiment Bekleidung und in der Warengruppe Unterhaltungselektronik, Computer, Elektrowaren, für die der Zahlenvergleich Abweichungen von minus 34,8 bzw. minus 21,2 Mio. ausweist. Vor diesem Hintergrund wird dieses Sortiment bzw. diese Warengruppe im Folgenden detaillierter betrachtet. Bekleidung Auch wenn sich beim Sortiment Bekleidung die Verkaufsfläche im Vergleichszeitraum um rd m² reduziert hat, lässt sich der hohe Umsatzrückgang von rd. 34,8 Mio. hiermit allein nicht erklären. Vor diesem Hintergrund sind die herangezogenen Flächenproduktivitäten näher zu betrachten. In der Vorläuferuntersuchung wird für das Sortiment Bekleidung, das im Jahre 2007 auf einer Verkaufsfläche von rd m² angeboten wurde, eine sortimentsbezogene Umsatzleistung von rd. 93,6 Mio. prognostiziert, so dass sich eine durchschnittliche Flächenproduktivität von rd pro m² Verkaufsfläche errechnet. Gemäß BBE-Erhebung ist im Sortiment Bekleidung in der Stadt Hürth derzeit eine Verkaufsfläche von insgesamt rd m² vorhanden, auf der nach eigener Prognose eine Umsatzleistung von rd. 58,8 Mio. erwirtschaftet wird. Somit geht die BBE in der vorliegenden Untersuchung davon aus, dass in der Stadt Hürth im Bereich Bekleidung nicht mehr als rd pro m² Verkaufsfläche erwirtschaftet werden. Um diesen Produktivitätswert einordnen zu können, können die Struktur- und Marktdaten im Einzelhandel herangezogen werden. Dieses Zahlenwerk wird im jährlichen Turnus von der BBE Handelsberatung im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie als Datenbasis für die Verfahren zur landesplanerischen Genehmigung von Einzelhandelsbetrieben erarbeitet. Demnach liegt die durchschnittliche Flächenleistung von Bekleidungskaufhäusern bei rd , die von Bekleidungsfachmärkten bei rd und die von Fachgeschäften bei rd je m² Verkaufsfläche. In Hürth entfallen mit rd m² knapp 60 % der Verkaufsfläche auf die Bekleidungskaufhäuser Peek & Cloppenburg, C & A, TK Maxx, H & M und Olymp & Hades und damit auf eine Betriebsform, die im Bundesdurchschnitt Flächenleistungen von etwa je m² VKF erreicht. Rund m² Verkaufsfläche entfallen auf Bekleidungsfachmärkte wie z. B. Kik, Takko und Ernsting s Family mit noch deutlich niedrigeren Produktivitätskennziffern. Die restliche Verkaufsfläche von rd m² wird von Bekleidungsfachgeschäften sowie Mehrbranchenunternehmen belegt, die Bekleidung als Randsortiment oder zeitweise in Form von Aktionswaren anbieten. Für diese Flächen kann unterstellt werden, dass auf ihnen teilweise Flächenleistungen von über je m² VKF erreicht werden. Gleichwohl erreichen diese Betriebe keine so hohe Flächenproduktivität, dass dies Bekleidungsumsätze im Stadtgebiet Hürth von fast 94 Mio. erklären könnte, die das Gutachten aus dem Jahre 2008 prognostiziert hatte. Seite 28 von 112

29 Unter Beachtung der standortbezogenen Rahmenbedingungen sind für ein Mittelzentrum wie Hürth, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Oberzentrum Köln befindet und nur über ein begrenztes überörtliches Einzugsgebiet verfügt, im Schnitt allenfalls durchschnittliche Flächenproduktivitäten zu unterstellen, wobei natürlich einzelbetrieblich Abweichungen nach oben und unten möglich sind. Vor diesem Hintergrund ist aus Sicht der BBE Handelsberatung für das Sortiment Bekleidung eine Umsatzleistung in der prognostizierten Größenordnung von rd. 59 Mio. als realitätsnah zu bewerten. Unterhaltungselektronik, Computer, Elektrowaren In der Warengruppe Unterhaltungselektronik, Computer, Elektrowaren hat die Verkaufsfläche im Vergleichszeitraum von rd m² um rd m² auf rd m² abgenommen. Der hohe Umsatzverlust von rd. 21,2 Mio. lässt sich in dieser Warengruppe wie auch in der Warengruppe Bekleidung, Schuhe, Sport nicht allein mit der rückläufigen Verkaufsflächenentwicklung begründen, so dass auch hier die Flächenproduktivitäten näher zu betrachten sind. In der Vorläuferuntersuchung errechnet sich bei einer branchenbezogenen Verkaufsfläche von rd m² und einem Umsatz von rd. 59,9 Mio. eine durchschnittliche Flächenproduktivität von rd pro m² Verkaufsfläche. Gemäß der vorliegenden Untersuchung wird in der Warengruppe Unterhaltungselektronik, Computer, Elektrowaren auf einer Verkaufsfläche von rd m² ein Umsatz von rd. 38,7 Mio. erwirtschaftet, was einer Raumleistung von rd pro m² Verkaufsfläche entspricht. Mit rd m² entfällt der Großteil der Verkaufsfläche auf den Elektrofachmarkt Saturn, der über ein Elektrovollsortiment mit brauner und weißer Ware verfügt. Die restliche Verkaufsfläche entfällt auf Fachgeschäfte sowie auf Mehrbranchenunternehmen, die Elektrowaren als Randsortiment oder temporär in Form von Aktionswaren anbieten. Gemäß den Struktur- und Marktdaten im Einzelhandel liegt die Raumleistung im Elektrohandel bei Fachmärkten mit Vollsortiment bei maximal pro m² Verkaufsfläche. Fachgeschäfte mit Elektrogeräten (Fachgeschäfte mit weißer Ware) sowie mit Leuchten und Zubehör erzielen eine maximale Raumleistung von rd pro m² Verkaufsfläche, Fachgeschäfte mit Unterhaltungselektronik (Fachgeschäfte mit brauner Ware) verfügen über eine maximale Flächenproduktivität von rd pro m² Verkaufsfläche. Aufgrund des vergleichsweise gering ausgeprägtem Wettbewerbs in der Stadt Hürth, der im Wesentlichen nur von einem strukturprägenden Anbieter und mehreren kleinen Fachgeschäften geprägt wird, wurden bei der Umsatzprognose in der vorliegenden Untersuchung bereits überdurchschnittliche Flächenleistungen angelegt. Eine Flächenleistung, wie sie in der Vorläuferuntersuchung unterstellt wurde, ist aus Sicht der BBE unter Berücksichtigung der Standortrahmenbedingungen und der gegebenen Wettbewerbssituation allerdings als realitätsfern einzuschätzen, so dass die eigene Prognose eine geringere Umsatzleistung als in der Vorläuferuntersuchung ausweist. Seite 29 von 112

30 3.4 Einzelhandelszentralität Aufbauend auf den Ergebnissen der Angebots- und Nachfrageanalyse lässt sich die Versorgungsbedeutung des Hürther Einzelhandels mit Hilfe der Einzelhandelszentralität bewerten. Die Umsatz- Kaufkraft-Relation stellt das Verhältnis zwischen den erwirtschafteten Umsätzen des Hürther Einzelhandels und dem Kaufkraftpotenzial der Hürther Bevölkerung dar. Eine Umsatz-Kaufkraft- Relation von über 100 bedeutet, dass die Stadt per Saldo von Kaufkraftzuflüssen profitiert. Für die Stadt Hürth liegt die Umsatz-Kaufkraft-Relation bei einem Umsatz von rd. 387,3 Mio. und einer Kaufkraft von rd. 390,8 Mio. bei rd. 99 %, so dass der erwirtschaftete Gesamtumsatz ungefähr auf dem Niveau des Kaufkraftpotenzials liegt und per Saldo nur rd. 3,5 Mio. Kaufkraft in das Umland abfließen. Im Vergleichszeitraum zwischen den Jahren 2007 und 2015 hat sich der Einzelhandelsumsatz von rd. 425,5 Mio. um rd. 9 Prozentpunkte auf rd. 387,3 Mio. reduziert. 9 Gleichzeitig ist das Kaufkraftpotenzial in der Stadt Hürth von rd. 321,2 Mio. um rd. 22 Prozentpunkte auf rd. 390,8 Mio. gestiegen. Vor diesem Hintergrund ist die Umsatz-Kaufkraft-Relation im Vergleichszeitraum von rd. 133 % auf rd. 99 % gesunken. Die Umsatz-Kaufkraft-Relationen nach Sortimenten lassen Rückschlüsse auf die Stärken und Schwächen des Einzelhandelsangebotes in der Stadt Hürth in Verbindung mit der regionalen Wettbewerbssituation zu. Im Bereich der nahversorgungsrelevanten Sortimente werden insgesamt vergleichsweise hohe Kennziffern verzeichnet. Umsatzstärkstes Sortiment ist der Bereich der Drogerie-, Parfümerie-, Kosmetikwaren, in dem eine Einzelhandelszentralität von rd. 139 % Ausdruck einer sehr guten Versorgungssituation ist. Im Bereich der Nahrungs- und Genussmittel dokumentiert die Umsatz- Kaufkraft-Relation von rd. 84 %, dass trotz des im Hürth-Park ansässigen SB-Warenhauses und weiterer im Stadtgebiet ansässiger Lebensmittelmärkte per Saldo Kaufkraft für den täglichen Bedarf aus dem Stadtgebiet abfließt. Im Segment pharmazeutische / medizinische / orthopädische Artikel ist eine noch geringere Kaufkraftbindungsquote festzustellen (rd. 80 %). Bei den zentrenrelevanten Sortimenten sind ausschließlich positive Kaufkraftsalden festzustellen. Die höchste Umsatz-Kaufkraft-Relation liegt mit rd. 155 % in den Warengruppen Bekleidung / Schuhe / Sport vor. Aber auch bei Büchern / Schreib- und Spielwaren (rd. 124 %) sowie Elektrowaren / Unterhaltungselektronik (rd. 130 %) liegen Umsatz-Kaufkraft-Relationen von deutlich über 100 % vor. Werden die nicht-zentrenrelevanten Sortimente betrachtet, so treten hier ebenfalls noch vergleichsweise hohe Umsatz-Kaufkraft-Relationen auf. Allerdings ist nur für den Bereich Bau- und Gartenbedarf noch von einer relativ hohen Kaufkraftbindung auszugehen (rd. 109 %). Die Umsatz- 9 Vgl. hierzu auch die Ausführungen in Kapitel 3.4. Seite 30 von 112

31 Kaufkraft-Relation bei den sonstigen Sortimenten liegt allerdings bei deutlich unter 100 %. Die Warengruppe Möbel und Einrichtungsbedarf liegt bei insgesamt rd. 81 %, wobei das Sortiment Möbel allein betrachtet allerdings nur eine Umsatz-Kaufkraft-Relation von rd. 68 % aufweist. Abbildung 17: Umsatz-Kaufkraft-Relation nach Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel 84% Drogerie, Kosmetik, Parfümerie 139% Apotheken, Sanitätsartikel 80% Bekleidung, Schuhe, Sport 155% Bücher, Schreib-/ Spielwaren Unterhaltungselektronik, Computer, Elektrowaren Bau-/ Gartenbedarf, Blumen, Zoobedarf 109% 124% 130% Möbel, Einrichtungsbedarf* 81% sonstige Sortimente** 46% gesamt 99% 0% 100% * Glas, Porzellan, Keramik, Haushaltsgegenstände, Haus- und Heimtextilien/ Gardinen, Bettwaren, Leuchten, Lampen ** Optik, Uhren, Schmuck, Fahrräder, Autozubehör, Kinderwagen, Kunst Quelle: BBE-Berechnungen Im Fazit ist festzuhalten, dass die Stadt Hürth als Mittelzentrum mit einer Gesamtzentralität von rd. 99 % insgesamt eine angemessene Einzelhandelsversorgung bereitstellt. Hierbei übernimmt die Stadt Hürth insbesondere in den innerstädtischen Leitsortimenten (vor allem Bekleidung, Schuhe, Sport) eine wichtige Versorgungsfunktion auch für die Umlandbevölkerung. Darüber hinaus ist eine hohe Ausstrahlungskraft für die Angebotsbereiche Drogerie- / Parfümerie- / Kosmetikwaren, Bücher / Schreibwaren, Elektrowaren / Unterhaltungselektronik sowie Bau- und Heimwerkerbedarf ablesbar. In einzelnen Sortimenten sind im Mittelzentrum Hürth allerdings auch Angebotsdefizite zu erkennen, die in relativ geringen Kaufkraftbindungsquoten ihren Ausdruck finden. Vor diesem Hintergrund sind Angebotsergänzungen vor allem bei der flächendeckenden Nahversorgung notwendig (vgl. auch Kap. 4). Zusätzlich besteht im Marktsegment Möbel- und Einrichtungsbedarf Entwicklungspotenzial. Seite 31 von 112

32 Abbildung 18: Umsatz-Kaufkraft-Relation und Kaufkraftsaldo nach Warengruppen Umsatz Kaufkraft Umsatz-Kaufkraft-Relation Sortiment in Mio. in Mio. in % in Mio. Nahrungs- und Genussmittel 140,4 117, ,1 Drogerie-, Parfümerie-, Kosmetikwaren 18,4 25, ,2 Apothekenwaren, Sanitätsbedarf, medizinische, orthopädische Artikel, Hörgeräte 41,8 33,5 80-8,3 Bekleidung, Wäsche 33,1 56, ,8 Schuhe, Lederwaren 8,2 8, ,5 Sport-, Campingartikel 5,9 7, ,7 Bücher, Zeitschriften 6,0 6, ,6 Papier-, Büro-, Schreibwaren (PBS) 7,9 9, ,7 Spielwaren, Hobby, Musikinstrumente 3,1 4, ,8 Möbel, Küchen 20,9 14,2 68-6,7 GPK*, Haushaltswaren, Geschenkartikel 6,1 7, ,5 Haus-, Tisch-, Bettwäsche 2,1 0,7 33-1,4 Heimtextilien, Gardinen 1,8 0,6 33-1,2 Bettwaren 1,5 2, ,9 Lampen und Leuchten 1,6 1, ,3 Elektrohaushaltsgeräte 7,9 6,7 85-1,2 Unterhaltungselektronik, Computer, Telekommunikation, Foto 21,8 31, ,1 Optik, Uhren, Schmuck 7,7 7, ,1 Bau- und Heimwerkerbedarf, Bodenbeläge, Teppiche 20,0 24, ,3 Blumen, Pflanzen, Gartenbedarf 12,0 11,3 94-0,7 Tierfutter, Heimtierzubehör, lebende Tiere 2,9 2,5 86-0,4 Fahrräder, Fahrradzubehör 2,4 1,9 79-0,5 Sonstiger Einzelhandel** 17,3 2, ,4 Gesamt 390,8 387,3 99-3,5 * Glas, Porzellan, Keramik ** Kinderwagen, Autositze, Autozubehör, Antiquitäten, Kunstgegenstände, Bilderrahmen Quelle: BBE-Marktforschung; eigene Erhebungen und Berechnungen, ggf. Rundungsdifferenzen Seite 32 von 112

33 4 Wohnungsnahe Versorgung in der Stadt Hürth Die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sollte möglichst durch Einzelhandelsbetriebe in räumlicher Nähe zum Konsumenten erfolgen. Als zumutbare fußläufige Entfernung wird in der Regel eine Distanz von 700 bis Metern definiert. 10 In der folgenden Karte werden die fußläufigen Distanzzonen um die im Stadtgebiet ansässigen Lebensmittelmärkte dargestellt. Dabei werden die 700-Meter-Radien und zusätzlich die tatsächlichen 700-Meter-Wegedistanzen unterschieden (vgl. folgende Abbildung). Die kartografische Darstellung illustriert, dass insbesondere in den Stadtteilen Hermülheim und Efferen fast von jedem Wohnstandort innerhalb eines 700-Meter-Radius ein Lebensmittelmarkt erreicht werden kann. Zurückzuführen ist diese gute Versorgungssituation auf die Präsenz des Real SB-Warenhauses im Hürth-Park, zwei Supermärkte (Rewe und Nahkauf) und vier Lebensmitteldiscountmärkte (Aldi, Lidl, 2 x Penny) in Hermülheim und einen Supermarkt (Rewe) und zwei Lebensmitteldiscountmärkte (Lidl und Netto) in Efferen. Ebenfalls über eine gute Nahversorgung verfügen die Stadtteile Gleuel und Alt-Hürth, in denen jeweils ein großflächiger Rewe-Supermarkt ansässig ist, der innerhalb des eigenen Stadtteils eine wohnungsnahe Versorgung in zentraler Lage sicherstellt. Bei der Betrachtung lassen sich aber auch Wohnquartiere identifizieren, die weiter als 700 Meter vom nächsten Lebensmittelmarkt entfernt sind. Diese Ausnahmen stellen die mittig zwischen den Nahversorgungszentren Hermülheim und Efferen gelegenen Wohnsiedlungsbereiche dar, die fußläufig nicht adäquat versorgt werden. Keine größeren Lebensmittelmärkte sind in den Stadtteilen Alstädten-Burbach, Berrenrath, Fischenich, Kendenich, Kalscheuren, Knapsack, Sielsdorf und Stotzheim vorhanden. So sind in diesen Stadtteilen maximal Betriebe des Lebensmittelhandwerks (Bäckerei, Metzgerei) oder spezialisierte Lebensmittelfachgeschäfte (z. B. Obst- und Gemüsehändler, Kioske, Getränke-Shop, Hofladen) ansässig. Hierbei handelt es sich somit lediglich um Warengruppenspezialisten mit einer beschränkten Nahversorgungsbedeutung. In Berrenrath ist in diesem Zusammenhang auf den Frischemarkt Berrenrath hinzuweisen, der aber aufgrund seiner geringen Verkaufsflächendimensionierung (< 400 m² VKF) auch nur eine eingeschränkte Nahversorgungsfunktion für die umliegende Wohnbevölkerung übernehmen kann. Insgesamt verfügen diese Stadtteile somit nur insgesamt über wenige kleinteilige Einzelhandelsbetriebe, die nur eine ausschnittweise Versorgung sicherstellen können. 10 Diese Distanz wird von Fußgängern in durchschnittlich Minuten zurückgelegt und ist damit als maximal akzeptierte fußläufige Entfernung zu betrachten. Seite 33 von 112

34 Abbildung 19: Nahversorgung in der Stadt Hürth * Warengruppenspezialisten mit geringer Nahversorgungsbedeutung. Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Betrachtet man die Einwohnerzahlen auf Stadtteilebene, weist insbesondere der Siedlungsbereich Fischenich / Kendenich mit zusammen mehr als Einwohnern Potenziale für die Ansiedlung eines zusätzlichen Lebensmittelmarktes auf. 11 Für diese Stadtteile übernehmen derzeit insbesondere die Lebensmittelmärkte im Agglomerationsbereich Eschweilerstraße / Kölnstraße wichtige 11 Die wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Lebensmittelmarktes erfordert i. d. R. ein Kundeneinzugsgebiet von mindestens Einwohnern. Seite 34 von 112

35 Versorgungsfunktionen, die Lebensmittelversorgung in den Stadtteilen selbst weist jedoch deutliche Defizite auf. Die übrigen Stadtteile, die über keinen eigenen Lebensmittelmarkt verfügen, weisen dagegen nur Einwohnerzahlen von ca. 150 bis Einwohnern auf, so dass dort der wirtschaftliche Betrieb eines Lebensmittelmarktes nicht gewährleistet ist. Zur quantitativen Beurteilung der Nahversorgungssituation in der Stadt Hürth wird als Indikator die Umsatz-Kaufkraft-Relation im Bereich der Nahrungs- und Genussmittel herangezogen (vgl. Abbildung 20). Abbildung 20: Stadtteil Umsatz-Kaufkraft-Relationen bei Nahrungs- und Genussmitteln in Hürth nach Stadtteilen Umsatz Kaufkraft Umsatz-Kaufkraft-Relation in Mio. in Mio. in % in Mio. 1 Alstädten / Burbach 0,5 8,5 5,9-8,0 Alt-Hürth 8,4 16,8 50,0-8,4 Berrenrath 1,1 7,2 15,3-6,1 Efferen 24,6 29,5 83,4-4,9 Fischenich 1,9 12,5 15,2-10,6 Gleuel 9,8 14,9 65,8-5,1 Hermülheim 69,4 37,0 187,6 + 32,4 Kalscheuren - 2, ,0 Kendenich 0,7 6,9 10,1-6,2 Knapsack - 0, ,4 Sielsdorf 0,6 0,8 75,0-0,2 Stotzheim 0,3 3,9 7,7-3,6 Summe 117,3 140,4 83,5-23,1 1 Quelle: +: Kaufkraftzufluss / -: Kaufkraftabfluss BBE-Berechnungen Die Stadt Hürth verzeichnet bei Nahrungs- und Genussmitteln per Saldo Kaufkraftabflüsse. So liegt der Gesamtumsatz bei rd. 117,3 Mio., während im Stadtgebiet eine sortimentsspezifische Kaufkraft von rd. 140,4 Mio. verfügbar ist. Der Kaufkraftabfluss beträgt per Saldo rd. 23,1 Mio.. Betrachtet man die Umsatz-Kaufkraft-Relationen auf Stadtteilebene, werden darüber hinaus deutliche Disparitäten in der Versorgung mit Nahrungs- und Genussmitteln sichtbar. Es zeigt sich, dass sich die größten Angebote im Lebensmittelbereich auf den Stadtteil Hermülheim konzentrieren. Mit rd. 69,4 Mio. erwirtschaften die hier ansässigen Lebensmittelbetriebe vor allem das Real-SB-Warenhaus im Hürth-Park sowie die in der Einzelhandelsagglomeration Eschweilerstraße / Kölnstraße ansässigen Märkte Rewe, Aldi, Lidl und Penny rd. 60 % des insgesamt im Stadtgebiet Hürth mit diesen Sortimenten getätigten Umsatzes. Hierbei wird deutlich, Seite 35 von 112

36 dass der Stadtteil Hermülheim mit dem einzigen im Stadtgebiet ansässigen SB-Warenhaus und mehreren weiteren Supermärken und Lebensmitteldiscountmärkten beim täglichen Bedarf auch Versorgungsfunktionen für die anderen Stadtteile und teilweise über das Stadtgebiet hinaus übernimmt. Demzufolge ist einzig im Stadtteil Hermülheim auf ein positives Verhältnis von Umsatz zu Kaufkraft hinzuweisen, so dass sich hier per Saldo hohe Kaufkraftzuflüsse von rd. 32,4 Mio. ergeben. Noch zufriedenstellende sortimentsbezogene Angebote liegen in den Stadtteilen Efferen, Gleuel und Alt-Hürth vor. Dagegen verzeichnen die restlichen Stadtteile sehr geringe Umsatz-Kaufkraft- Relationen bzw. sehr hohe Kaufkraftabflüsse. Die Betrachtung der einwohnerbezogenen Verkaufsflächenausstattung im Sortiment Nahrungsund Genussmittel nach Stadtteilen liefert zusätzliche Belege dafür, dass eine relativ geringe Nahversorgungsausstattung in den Stadtteilen Alstädten / Burbach, Berrenrath, Fischenich, Kalscheuren, Kendenich, Knapsack und Stotzheim vorhanden ist, während im Stadtteil Hermülheim eine deutlich überdurchschnittliche Ausstattung zu verzeichnen ist (siehe. Abbildung 21). Im Fazit ist festzuhalten, dass in der Stadt Hürth eine differenzierte wohnungsnahe Versorgung besteht, die im Bestand marktgerecht weiterentwickelt und standortbezogen ergänzt werden sollte. Hierbei stehen vor allem die Siedlungsbereiche im Vordergrund, die aktuell über keine angemessene wohnungsnahe Versorgung verfügen. Empfehlungen zur Stärkung der Nahversorgung werden in Kapitel 8.4 unterbreitet. Abbildung 21: Verkaufsflächenausstattung im Sortiment Nahrungs- und Genussmittel (Arealität) Stadtteil Einwohner Verkaufsfläche in m² m² VKF je Einwohner Alstädten / Burbach ,01 Alt-Hürth ,24 Berrenrath ,07 Efferen ,39 Fischenich ,04 Gleuel ,34 Hermülheim ,85 Kalscheuren ,00 Kendenich ,04 Knapsack ,00 Sielsdorf ,35 Stotzheim ,03 Summe ,38 Quelle: BBE-Berechnungen Seite 36 von 112

37 5 Standortstrukturen des Einzelhandels auf Stadtteilebene Innerhalb der Stadt Hürth weisen die Stadtteile Hermülheim, Efferen, Gleuel und Alt-Hürth umfangreiche Einzelhandelsstrukturen auf. Dagegen verfügen die übrigen Stadtteile maximal nur über eine ausschnittweise Einzelhandelsausstattung, die nur eine lückenhafte Grundversorgung gewährleisten kann. Im Folgenden werden die Einzelhandelslagen der Stadt Hürth detailliert betrachtet. 5.1 Stadtteil Hermülheim Hauptzentrum Hürth Das Hauptzentrum der Stadt Hürth liegt im Stadtteil Hermülheim und umfasst im Wesentlichen das Einkaufszentrum Hürth-Park sowie die angrenzenden Bereiche. Die städtebauliche Situation ist hier wie folgt zu beschreiben: Das Hauptzentrum weist eine starke Durchmischung von öffentlichen und privaten Versorgungseinrichtungen auf. Hierdurch ergeben sich als positiver Folgeeffekt umfangreiche Agglomerationswirkungen. Prägend ist der Hürth-Park, der mit einem umfassenden Einzelhandelsangebot den mit Abstand leistungsfähigsten Einzelhandelsstandort im Stadtgebiet darstellt. Neben einem breiten Einzelhandelsbesatz sind im Hürth-Park eine Vielzahl von Dienstleistungsbetrieben (z. B. Geldinstitute, Friseur, Reinigung) sowie Freizeitangebote (Kino, Fitnessstudio, Spielsalon) und Gastronomiebetriebe (Imbissstände, Schnellrestaurants, Cafés) ansässig. Neben dem Hürth-Park sind dem Hauptzentrum im Osten und Norden mit dem Rathaus, dem Bürgerhaus und dem Ernst-Mach-Gymnasium mehrere öffentliche Einrichtungen zugeordnet. Im Norden und Süden schließen sich Wohnnutzungen an. Im Süden befindet sich außerhalb des Hürth-Parks zudem eine kleine Ladenzeile mit ergänzenden Nutzungen. Der Hürth-Park stellt einen zusammenhängenden Gebäudekomplex dar, der sich in vier Etagen (Untergeschoss, Erdgeschoss, erstes und zweites Obergeschoss) gliedert und sich in West-Ost-Richtung auf einer Gesamtlänge von rd. 400 Metern ausdehnt. Die einzelnen Geschossebenen sind durch (Roll-) Treppen und Personenaufzüge erschlossen. Die Wegeführung im Center ist in einigen Bereichen vergleichsweise unübersichtlich ein bauliches Defizit, das durch das Besucherleitsystem mit umfangreichen Beschilderungen nicht vollständig kompensiert werden kann. Im Unterschied zu den meisten anderen Einkaufszentren ist der Hürth-Park nicht vollständig überdacht. Die Erdgeschoss-Mietflächen gruppieren sich um offene Passagen. Entsprechend weisen aber das 1. und das 2. Obergeschoss eine geringere Nutzfläche als die darunter liegenden Geschosse (UG und OG) auf. Innerhalb des Einkaufszentrums bestehen großzügig gestaltete Fußwegeverbindungen. Die Aufenthaltsqualität wird durch zahlreiche Sitzmöglichkeiten und gestalterische Elemente Seite 37 von 112

38 (z. B. Wasserbecken, Blumenbeete) erhöht. Dass von den das Einkaufszentrum umgebenden stark befahrenen Straßen keine Beeinträchtigung ausgeht, wirkt sich ebenfalls positiv auf die Aufenthaltsqualität des Einkaufszentrums aus. Durch die Anbindung des Einkaufszentrums an die Theresienhöhe und an die Friedrich- Ebert-Straße, die innerhalb des Stadtgebietes wichtige Verbindungsstraßen darstellen, verfügt der Hürth-Parkt über eine gute Pkw-Erreichbarkeit. Das Parken auf den centereigenen Kundenparkplätzen ist kostenfrei, das Stellplatzangebot erscheint ausreichend dimensioniert. Über den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), der dem Einkaufszentrum im Süden im Bereich Theresienhöhe unmittelbar vorgelagert ist, ist das Center auch sehr gut in das städtische Busliniennetz eingebunden. Abbildung 22: Nutzungsstruktur des Haupzentrums Hürth Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Seite 38 von 112

39 Im Hauptzentrum Hürth sind insgesamt 110 Einzelhandelsbetriebe (ca. 36 % der im Stadtgebiet insgesamt ansässigen Betriebe) mit einer Verkaufsfläche von zusammen ca m² (ca. 43 % der Gesamtverkaufsfläche) und einem Umsatzvolumen von ca. 183,6 Mio. (ca. 47 % des gesamtstädtischen Einzelhandelsumsatzes) ansässig (vgl. Abbildung 23). Die Einzelhandelsbetriebe des Hauptzentrums sind fast ausschließlich im Hürth-Park lokalisiert. Lediglich südlich des Straßenzuges Theresienhöhe befindet sich noch eine Ladenzeile mit ergänzenden kleinteiligen Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gastronomiebetrieben. Im Hinblick auf die Einzelhandelsausstattung sind folgende Punkte hervorzuheben: Abbildung 23: Verkaufsflächen und Umsätze des Einzelhandels im Hauptzentrum Hürth Verkaufsfläche Umsatz Sortiment in m² in % von Hürth gesamt in Mio. in % von Hürth gesamt Nahrungs- und Genussmittel ,3 31,0 26,4 Drogerie-, Parfümerie-, Kosmetikwaren ,2 18,1 70,7 Apothekenwaren, Sanitätsbedarf, medizinische, orthopädische Artikel, Hörgeräte ,9 3,7 11,0 Bekleidung, Wäsche ,2 52,4 92,0 Schuhe, Lederwaren ,7 8,1 93,1 Sport-, Campingartikel ,5 5,8 76,3 Bücher, Zeitschriften ,3 5,3 80,3 Papier-, Büro-, Schreibwaren (PBS), Spielwaren, Hobby, Musikinstrumente Möbel, Küchen (inkl. Lampen), GPK*, Haushaltswaren, Geschenkartikel, Einrichtungsbedarf Elektrohaushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Computer, Telekom., Foto ,5 11,4 78, ,6 4,1 15, ,5 35,8 92,7 Optik, Uhren, Schmuck ,6 6,4 84,2 Bau- und Gartenbedarf, Blumen, Pflanzen, Zoo 355 1,4 1,3 3,2 Sonstiger Einzelhandel** 35 3,5 0,2 9,1 Gesamt ,8 183,6 47,4 * Glas, Porzellan, Keramik ** u.a. Fahrräder, Fahrradzubehör, Autozubehör, Kinderwagen, Antiquitäten, Kunstgegenstände, Bilderrahmen Quelle: BBE-Erhebungen (Rundungsdifferenzen möglich) Der eindeutige Angebotsschwerpunkt liegt mit rd m² Verkaufsfläche und einer Umsatzleistung von rd. 52,4 Mio. im Sortimentsbereich Bekleidung / Wäsche. Zusätzlich entfallen größere Verkaufsflächen- und Umsatzanteile auf die Sortimente Nahrungs- und Genussmittel sowie Elektrowaren. Die Flächenleistung über alle Betriebe von rd Umsatz je m² Verkaufsfläche ist als vergleichsweise hoch zu bewerten und resultiert aus der überwiegenden Lage der Einzelhandelsbetriebe innerhalb eines Einkaufszentrums mit einer großen auch über das Stadtgebiet hinausreichenden Versorgungsbedeutung. Seite 39 von 112

40 Die durchschnittliche Betriebsgröße ist mit ca. 416 m² Verkaufsfläche je Betrieb ebenfalls relativ groß. Dies ist im Wesentlich auf die 13 im Center ansässigen großflächigen Betrieben zurückzuführen, auf die mit zusammen rd m² rd. 70 % der innerstädtischen Verkaufsflächen entfallen. Diese Einzelhandelsgroßbetriebe (neun Bekleidungs- und Sportanbieter, ein SB-Warenhaus, ein Drogeriekaufhaus sowie je ein Fachmarkt für Unterhaltungselektronik und Bücher) fungieren als wichtige Magnetbetriebe und sichern die Kundenfrequenzen im Center. Die Bedeutung des Einkaufszentrums für die Stadt Hürth wird durch die Konzentration des städtischen Einzelhandelsbesatzes in vielen Sortimenten auf den Hürth-Park hervorgehoben. Mit jeweils mehr als 70 % der Verkaufsfläche bzw. des Umsatzes der Gesamtstadt in den Sortimenten Drogerie-, Parfümerie- und Kosmetikwaren, Bekleidung / Wäsche, Schuhe / Lederwaren, Sport- und Campingartikel, Bücher / Zeitschriften, PBS / Spielwaren / Hobby, Elektrowaren sowie Optik / Uhren / Schmuck bildet das Hauptzentrum Hürth den eindeutigen Angebotsschwerpunkt des Einzelhandelsstandortes Hürth. Im Fazit ist festzuhalten, dass das Hauptzentrum mit dem Hürth-Park aufgrund einer deutlichen Konzentration von strukturprägenden Einzelhandelsbetrieben und ergänzenden Dienstleistungseinrichtungen den wichtigsten, die mittelzentralen Einzelhandelsfunktionen prägenden Versorgungsstandort der Stadt Hürth darstellt. Welche räumliche Ausstrahlung und Marktabschöpfung das Center im Einzelnen erreicht, wurde über eine Kundenwohnorterhebung ermittelt. Die Ergebnisse dieser empirischen Analyse werden im Folgenden dargelegt. Um die Ausstrahlung des Hürth-Parks in umliegende Städte und Gemeinden zu ermitteln, erfolgte im November 2015 im Hürth-Park eine Kundenwohnorterhebung. Dabei wurden an folgenden Tagen bzw. zu folgenden Uhrzeiten über einen Zeitraum von jeweils vier Stunden die Kunden von zwei Interviewern zu ihren Wohnorten befragt: Donnerstag, 05. November 2015, 10:00 14:00 Uhr Freitag, 06. November 2015, 14:00 18:00 Uhr Samstag, 07. November 2015, 12:00 16:00 Uhr. Bei der Auswahl der Erhebungstage wurde darauf geachtet, dass es sich um besonders umsatzstarke Wochentage handelt, um die maximale Ausstrahlungskraft des Hürth-Parks durch die Befragung zu ermitteln. Für die sonstigen Einkaufstage kann davon ausgegangen werden, dass tendenziell weniger Kunden und verstärkt Kunden aus dem Nahbereich, d. h., aus der Stadt Hürth, den Hürth-Park aufsuchen. Seite 40 von 112

41 Abbildung 24: Einzelhandelsumsatz nach Wochentagen Wochentag Kunden in % Montag 15,8 Dienstag 13,8 Mittwoch 13,8 Donnerstag 15,9 Freitag 19,4 Samstag 20,1 Sonntag 1,2 Quelle: HDE 2013, BBE-Darstellung Die Ergebnisse der Kundenwohnorterhebung sind wie folgt zusammenzufassen (vgl. Abbildung 1025): An den drei o. g. Erhebungstagen konnten insgesamt Kundenwohnorte erfasst werden. Mit rd. 44 % kommt der Großteil der Kunden aus dem Hürther Stadtgebiet. Positiv hervorzuheben ist aber, dass gleichzeitig entsprechend rd. 56 % der Kunden aus umliegenden Städte und Gemeinden stammen, worin sich die regionale Bedeutung des Einkaufszentrums widerspiegelt. Die übergemeindliche Ausstrahlungskraft bezieht sich vor allem auf die benachbarten Siedlungsbereiche der Städte Köln, Erftstadt, Brühl und Frechen (zusammen ca. 33 % der Kunden). Aus den sonstigen umliegenden Städten (Bergheim, Kerpen, Wesseling, Bornheim und Euskirchen) kommen ca. 12 % der Kunden. Die restlichen Kunden (ca. 11 %) sind sonstigen Orten aus dem weiteren Umland zuzuordnen, ohne dass sich hierbei bei einzelnen Städten und Gemeinden größere Kundenzahlen ablesen lassen. Stellt man die Zahl der erhobenen Kundenwohnorte den Einwohnerzahlen der verschiedenen Städte gegenüber, ergibt sich ein Messwert für die Intensität der Kundenbindung. Die Bindungsintensität des Hürth-Parks ist außerhalb von Hürth für die Kunden aus Erftstadt, Brühl und Frechen am höchsten. Ebenfalls zeigt sich eine höhere Bindungsintensität bei den westlichen Kölner Stadtteilen Meschenich und Rondorf. Nachgeordnet liegen ebenfalls noch höhere Bindungsintensitäten für Kunden aus den Nachbarstädten Frechen und Wesseling vor. Im Fazit lässt sich festhalten, dass die Einkaufsstadt Hürth ein Marktgebiet erreicht, das sich vor allem auf die angrenzenden Siedlungsbereiche der Nachbarstädte Erftstadt, Brühl, Köln, Frechen und Wesseling bezieht. Seite 41 von 112

42 Abbildung 25: Kundenherkunft Stadt Einwohner Kundenanzahl abs. in % Bindungsintensität (Kunden je EW) Stadt Hürth ,8 21,1 Stadt Erftstadt ,8 5,0 Stadt Brühl ,4 4,1 Stadt Bergheim ,8 0,9 Stadt Kerpen ,1 1,8 Stadt Frechen ,6 3,0 Stadt Wesseling ,6 2,9 Stadt Köln, davon ,2 0,3 Sülz ,3 1,0 Meschenich ,5 5,7 Rondorf ,7 5,0 sonstiges Stadtgebiet ,7 0,2 Stadt Bornheim ,8 1,1 Stadt Euskirchen ,8 0,4 sonstige Orte./ ,0./. Gesamt./ ,0./. Quelle: Kundenwohnorterhebung im Hürth-Park im November 2015, Einwohnerzahlen Stadt Hürth (Stand ) / IT.NRW (Stand ) Unter Berücksichtigung der Befragungsergebnisse lässt sich für den Hürth-Park ein Einzugsgebiet abgrenzen, das sich wie folgt in drei Zonen untergliedern lässt: Der Zone I, die als engeres Kerneinzugsgebiet zu bewerten ist, wird die Stadt Hürth mit rd Einwohnern zugeordnet. Der Zone II mit einer immer noch relativ hohen Einkaufsintensität werden die angrenzenden Siedlungsbereiche der Stadt Köln mit Rondorf und Meschenich sowie der Städte Erftstadt und Brühl mit insgesamt rd Einwohnern zugerechnet. Die Zone III bezieht sich auf die angrenzenden Siedlungsbereiche der Städte Frechen und Wesseling mit zusammen rd Einwohnern. Im gesamten Einzugsgebiet des Hürth-Parks leben insgesamt rd Einwohner. Darüber hinaus können umfangreichere Umsätze mit Kunden aus einem räumlich erweiterten Marktgebiet erzielt werden. Letztere können aufgrund der geringen Verflechtungsintensität nicht dem Einzugsgebiet zugerechnet werden, so dass sie als Streuumsätze berücksichtigt werden. Seite 42 von 112

43 Abbildung 26: Einzugsgebiet des Hürth-Parks Quelle: eigene Darstellung Seite 43 von 112

44 5.1.2 Nahversorgungszentrum Luxemburger Straße Auf Höhe des Kreuzungsbereiches Luxemburger Straße/ Horbeller Straße/ Hans-Böckler-Straße befindet sich ein differenzierter Geschäfts- und Dienstleistungsbesatz, der vor allem Versorgungsfunktionen für die umliegende Wohnbevölkerung übernimmt. Im Einzelhandelskonzept der Stadt Hürth aus dem Jahr 2008 wurde dieser Bereich als Nahversorgungszentrum klassifiziert. Abbildung 27: Nutzungsstruktur Nahversorungszentrum Luxemburger Straße Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Seite 44 von 112

45 Der Einzelhandelsbesatz, der sich in diesem Bereich nicht durchgängig beidseitig der Luxemburger Straße erstreckt, besteht aus elf Betrieben mit zusammen rd m² Verkaufsfläche und einer jährlichen Umsatzleistung von rd. 14,5 Mio.. Hierbei sind ein Möbelanbieter (Dansk Design), auf den mehr als drei Viertel der Verkaufsfläche entfallen, und ein kleiner Supermarkt (Nahkauf) die größten Einzelhandelsbetriebe der Einkaufslage. Darüber hinaus weist der Versorgungsbereich weitere ergänzende kleinteilige Betriebe des kurz-, mittel- und langfristigen Bedarfs sowie mehrere zentrenprägende Dienstleistungen auf. Die Aufenthaltsqualität wird durch die hohe Verkehrsbelastung und die Barrierewirkung der mehrspurig befahrenen Luxemburger Straße deutlich eingeschränkt. Aufgrund der derzeitigen Versorgungsfunktionen für die angrenzenden Siedlungsbereiche kann der zentrale Versorgungsbereich Luxemburger Straße als Nahversorgungszentrum bestätigt werden Verbundstandort Eschweilerstraße/ Kölnstraße Im Stadtteil Hermülheim befindet sich im Bereich Eschweilerstraße/ Kölnstraße noch ein Verbundstandort. Die Einzelhandelsagglomeration, die eine gesamtstädtische Ausstrahlung aufweist, besteht aus elf Einzelhandelsbetrieben mit zusammen rd m² Verkaufsfläche, auf der ein jährlicher Umsatz von rd. 45,0 Mio. erwirtschaftet wird. Die größten Einzelhandelsbetriebe sind hier die Lebensmittelmärkte Rewe, Aldi, Lidl und Penny, der Möbelfachmarkt Dänisches Bettenlager, der Drogeriemarkt dm sowie der Zoofachmarkt Fressnapf. Da der Verbundstandort als städtebaulich nicht-integrierter Standort zu bewerten ist, erfüllt dieser nicht die Kriterien eines zentralen Versorgungsbereiches (vgl. hierzu auch die allgemeinen Ausführung zu Abgrenzungen und Funktionen der zentralen Versorgungsbereiche in Kap. 8.3). Seite 45 von 112

46 Abbildung 28: Nutzungsstruktur im Bereich Eschweilerstraße / Kölnstraße Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Geschäftsbereich Krankenhausstraße Im Bereich der Krankenhausstraße, der in der Vorläuferuntersuchung als Nahversorgungszentrum eingestuft wurde, besteht heute nur noch ein rudimentärer Einzelhandelsbesatz, der sich aus wenigen Betrieben mit zusammen nur rd. 150 m² Verkaufsfläche zusammensetzt. Hierbei handelt es sich somit um einen kleinteiligen Einzelhandelsbesatz ohne strukturprägenden Lebensmittelmarkt. Damit erreicht die Geschäftslage nicht die für einen zentralen Versorgungsbereich notwendige Nutzungsvielfalt. Insbesondere im Bereich des Einzelhandels besteht kein ausreichendes, zentrentypisches Angebot unterschiedlicher Betriebstypen und -größen sowie vielfältiger Sortimente. Auch die Entwicklungsmöglichkeit zu einem funktionsfähigen Nahversorgungszentrum wird von Seiten Seite 46 von 112

47 der Gutachter aufgrund fehlender Potenzialflächen als gering bewertet. Entsprechend wird der Geschäftsbereich entlang der Krankenhausstraße aus Sicht der Gutachter heute nicht mehr als Nahversorgungszentrum klassifiziert. Abbildung 29: Nutzungsstruktur Geschäftsbereich Krankenhausstraße Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Seite 47 von 112

48 5.2 Stadtteil Efferen Der Stadtteil Efferen, mit rd Einwohnern der zweitgrößte Stadtteil von Hürth, schließt nördlich an den Stadtteil Hermülheim an und bildet mit dem Stadtteil Hermülheim einen zusammenhängenden Siedlungskörper. Im Stadtteil Efferen sind 52 Einzelhandelsbetriebe mit zusammen ca m² Verkaufsfläche und 45,0 Mio. Umsatz ansässig. Damit verfügt der Stadtteil Efferen, nach dem Stadtteil Hermülheim, über die zweitgrößte Einzelhandelsausstattung. Im Stadtteil Efferen lassen sich mit dem Nahversorgungszentrum Efferen und einem Agglomerationsbereich entlang der Luxemburger Straße zwei Einzelhandelsschwerpunkte identifizieren, auf die im Folgenden näher eingegangen wird Nahversorgungszentrum Efferen Im Stadtteil Efferen befindet sich mit 30 Betrieben, die über eine Verkaufsfläche von rd m² und eine jährliche Umsatzleistung von rd. 29,5 Mio. verfügen, ein größerer Einzelhandelsbesatz im Ortskern im Bereich Kaulardstraße, Ritterstraße, Moselstraße und Bachstraße, der im Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2008 als Nahversorgungszentrum eingestuft wurde. Hier ist mit einem Supermarkt (Rewe), zwei Lebensmitteldiscountmärkten (Lidl und Netto) und weitere kleinteilige ergänzenden Einzelhandelsbetrieben ein umfassendes Nahversorgungsangebot vorhanden, bei dem der Angebotsschwerpunkt des Zentrums bei Nahrungs- und Genussmitteln liegt. Zudem verfügt der Versorgungsbereich über einen kleinteiligen Fachgeschäftsbesatz mit Artikeln des persönlichen Bedarfs. Auch ist ein hoher Anteil an zentrenprägenden Dienstleistungs- und Gastronomienutzungen festzustellen. Mit dem Rewe-Supermarkt und dem Lidl-Lebensmitteldiscountmarkt verfügt der Ortskern von Efferen über zwei großflächige Einzelhandelsbetriebe, von denen wichtige Magnetwirkungen für den übrigen kleinteiligen Handelsbesatz ausgehen. Der Großteil der Einzelhandelsbetriebe des Ortskerns erstreckt sich linear entlang der Kaulardstraße (inkl. des Straßenzuges Zum Komarhof ) zwischen Luxemburger Straße im Südosten und Kochstraße/ Klosterstraße im Nordwesten. Hier sind auch mit dem Rewe-Supermarkt sowie den beiden Lebensmitteldiscountmärkten Lidl und Netto die größten Einzelhandelsbetriebe der Einkaufslage ansässig. Entlang der Ritterstraße, der Moselstraße und der Bachstraße zwischen Brentenstraße und Frankenhof befindet sich dagegen ein durchgängig kleinteiliger Einzelhandelsbesatz, wobei insbesondere entlang der Bachstraße die Komplementärnutzungen und Leerstände bereits deutlich überwiegen. Der zentrale Versorgungsbereich Efferen kann aufgrund der derzeitigen Versorgungsfunktionen auf Stadtteilebene als Nahversorgungszentren bestätigt werden. Seite 48 von 112

49 Abbildung 30: Nutzungsstruktur Ortskern Efferen und angrenzende Luxemburger Straße Quelle: BBE-Erhebungen und Darstellung Seite 49 von 112

50 5.2.2 Agglomerationsbereich Luxemburger Straße Weiter südlich entlang der Luxemburger Straße sind nahezu ohne Übergang und in räumlichfunktionalem Zusammenhang mit dem o. g. Nahversorgungszentrum Efferen mehrere (großflächige) Einzelhandelsbetriebe mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten ansässig, die sich in Richtung Süden schon teilweise im Stadtteil Hermülheim befinden. Die wichtigsten Anbieter sind hier der Bauhaus-Bau- und Gartenmarkt, Fischer s Lagerhaus, Das Wasserbettenhaus, Lux 118, Brune Küchen und Hoppe Trosse, so dass der Sortimentsschwerpunkt bei Bau- und Gartenartikeln- sowie bei Möbeln und Einrichtungsbedarf liegt. Ergänzt werden die hier ansässigen Einzelhandelsbetriebe um Gastronomiebetriebe (Café del Sol, L Osteria, McDonald s), den Kfz-Handel und einige Dienstleister (u. a. Haus der Ideen). 5.3 Stadtteil Alt-Hürth Im Stadtteil Alt-Hürth leben mit etwas mehr als Einwohnern rd. 12 % der städtischen Gesamtbevölkerung. Dagegen vereinen die hier ansässigen 27 Einzelhandelsbetriebe, die sich überwiegend im historischen Ortskern von Alt-Hürth befinden, mit rd m² nur rd. 3 % der Gesamtverkaufsfläche der Stadt Hürth auf sich Nahversorgungszentrum Alt-Hürth Der stadtteilbezogene Einzelhandel beschränkt sich mit 26 Betrieben, rd m² Verkaufsfläche und rd. 15,1 Mio. Umsatz fast ausschließlich auf den historischen Ortskern Alt-Hürth im Bereich zwischen Linden- und Weilerstraße bzw. Brabanter Platz und Mittelstraße. Im Einzelhandelskonzept der Stadt Hürth aus dem Jahr 2008 wurde der Ortskern Alt-Hürth als Nebenzentrum eingestuft. Den Angebotsschwerpunkt bildet mit einem großflächigen Rewe-Supermarkt, einem Deniz Supermarkt, einzelnen Spezialanbietern und Betrieben des Lebensmittelhandwerks das Sortiment Nahrungs- und Genussmittel, während in den sonstigen Segmenten nur ein ausschnittweises Angebot vorhanden ist. Die Frequenz in der Ortsmitte von Alt-Hürth wird insbesondere durch den zentral gelegenen großflächigen Lebensmittelvollsortimenter Rewe gesichert, der als Magnetbetrieb des Zentrums fungiert. Die höchste Nutzungsdichte besteht im Südwesten des Ortskerns im Bereich Lindenstraße/ Mittelstraße/ Weilerstraße/ Pastoratstraße. Auffällig ist, dass die Erdgeschoss-Nutzflächen fast im gesamten Geschäftsbereich mit Wohnnutzung durchsetzt sind und im nordöstlichen Bereich bereits das Wohnen dominiert. Das vielfältige Angebot an Komplementärnutzungen stellt dagegen eine funktional wichtige Ergänzung zum bestehenden Einzelhandelsangebot dar. Die historische Ortsmitte von Alt-Hürth übernimmt wichtige stadtteilbezogene Versorgungsfunktionen, so dass die Ortsmitte auch weiterhin einen zentralen Versorgungsbereich der Stadt Hürth darstellt. Aufgrund der gegebenen Ausstattung, die sich insbesondere auf das nahversorgungsrelevante Sortiment Nahrungs- und Genussmittel bezieht, der begrenzten Versorgungsbedeutung, die sich fast ausschließlich auf den Stadtteil Alt-Hürth bezieht, und den fehlenden Entwicklungsflä- Seite 50 von 112

51 chen ist an der Einstufung des zentralen Versorgungsbereiches Alt-Hürth als Nebenzentrum jedoch nicht weiter festzuhalten. Von Seiten der Gutachter wird die Einstufung als Nahversorgungszentrum vorgeschlagen. Abbildung 31: Nutzungsstruktur Ortsmitte Alt-Hürth Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Seite 51 von 112

52 5.4 Stadtteil Gleuel Im Stadtteil Gleuel (rd Einwohner) befinden sich insgesamt 32 Einzelhandelsbetriebe mit zusammen rd m² Verkaufsfläche und rd. 21,8 Mio. Umsatz. Die größte Einzelhandelsdichte weist das Nahversorgungszentrum Gleuel auf. Abbildung 32: Nutzungsstruktur des Geschäftsbereichs Gleuel Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Seite 52 von 112

53 5.4.1 Nahversorgungszentrum Gleuel Insgesamt befindet sich im Ortskern von Gleuel eine Einzelhandelsausstattung mit 16 Betrieben, rd m² Verkaufsfläche und rd. 13,2 Mio. Umsatz. Der Einzelhandelsbestand besteht aus einem großflächigen Rewe-Supermarkt, einen Rewe-Getränkemarkt und ergänzenden kleinteiligen Einzelhandelsbetrieben. Die Einzelhandelsbetriebe sind linear entlang der Ernst-Reuter-Straße zwischen Jakob-Eßer-Platz und dem Kreuzungsbereich Kölner Straße/ Hermülheimer Straße ansässig, so dass sich hier ein Verdichtungsbereich mit größerer Angebotsvielfalt herausgebildet hat. Zudem sind im zentralen Versorgungsbereich ergänzende Dienstleistungsnutzungen und Gastronomiebetriebe vorhanden. Aufgrund seiner Versorgungsfunktion auf Stadtteilebene und der sortimentsbezogenen Ausstattung wird für den zentralen Versorgungsbereich Gleuel die Einstufung als Nahversorgungszentrum bestätigt. 5.5 Sonstige Stadtteile Der im Süden der Stadt Hürth gelegene Stadtteil Fischenich (rd Einwohner) weist mit insgesamt zwölf kleinteiligen Betrieben mit zusammen rd. 850 m² Verkaufsfläche und rd. 5,4 Mio. Umsatz eine vergleichsweise gering ausgeprägte Einzelhandelsausstattung auf. Hierbei befindet sich nur entlang der Gennerstraße ein Streubesatz kleinteiliger Nahversorgungsstrukturen (8 Betriebe, rd. 315 m² VKF, rd. 4,0 Mio. Umsatz). Dieser Bereich wurde in der Vorläuferuntersuchung als Nahversorgungszentrum eingestuft. Aufgrund der geringen Einzelhandelsausstattung erfüllen die bestehenden Nahversorgungsstrukturen im Stadtteil Fischenich aus Sicht der Gutachter allerdings nicht mehr die Funktion eines Nahversorgungszentrums, zumal im Bereich der Gennerstraße geeignete Potenzialflächen zur Entwicklung eines Nahversorgungszentrums fehlen. Seite 53 von 112

54 Abbildung 33: Nutzungsstruktur Fischenich Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Seite 54 von 112

55 Der Stadtteil Kendenich (rd Einwohner) schließt nördlich an den Stadtteil Fischenich an. In Kendenich sind nur entlang der Ortshofstraße zwischen Grabenstraße und dem Platz an den Kirchen einzelne Einzelhändler (5 Betriebe) mit zusammen weniger als 200 m² Verkaufsfläche ansässig. Somit lässt sich auch für den Stadtteil Kendenich festhalten, dass hier kein Einzelhandelsbesatz besteht, der die Funktion eines Nahversorgungszentrums erfüllt. Gleichzeitig ist die Entwicklungsmöglichkeit für ein vollwertiges Nahversorgungszentrum aufgrund des sehr begrenzten stadtteilbezogenen Einwohnerpotenzials in diesem Standortbereich als gering zu bewerten. Abbildung 34: Nutzungsstruktur Kendenich Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Seite 55 von 112

56 Der dörflich geprägte Stadtteil Berrenrath mit rd Einwohnern befindet sich am westlichen Rand des Hürther Stadtgebietes. Der Stadtteil weist mit nur fünf kleinteiligen Betrieben (rd. 605 m² Verkaufsfläche, rd. 1,8 Mio. Umsatz) eine vergleichsweise geringe Einzelhandelsausstattung auf. Abbildung 35: Nutzungsstruktur Berrenrath Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Vier Einzelhandelsbetriebe mit zusammen rd. 250 m² Verkaufsfläche und rd. 1,4 Mio. Umsatz befinden sich in einem Bereich entlang der Wendelinusstraße zwischen Hubertusstraße und Wendelinusplatz, der in der Vorläuferuntersuchung als Nahversorgungszentrum eingestuft worden ist. In Berrenrath ist neben wenigen weiteren kleinteiligen Einzelhandelsgeschäften auf den Frischemarkt Seite 56 von 112

57 Berrenrath hinzuweisen, der aber aufgrund seiner geringen Verkaufsflächendimensionierung (< 400 m² VKF) auch nur eine eingeschränkte Nahversorgungsfunktion für die umliegende Wohnbevölkerung übernehmen kann. Ein größerer moderner Lebensmittelmarkt (> 400 m² VKF) ist hier nicht ansässig. Der rudimentäre und kleinteilige Einzelhandelsbesatz ohne einen größeren modernden Lebensmittelmarkt (> 400 m² VKF) erfüllt nicht mehr die Funktion eines Nahversorgungszentrums. Zudem sind wie auch im Stadtteil Kendenich die Entwicklungsmöglichkeiten für ein vollwertiges Nahversorgungszentrum bei einem stadtteilbezogenen Einwohnerpotenzial von nur rd Einwohnern als gering zu bewerten. Die übrigen Stadtteile Alstädten-Burbach, Kalscheuren, Knapsack, Sielsdorf und Stotzheim verfügen jeweils über weniger als 5 kleinteilige Einzelhandelsbetriebe in Streulagen, die keine umfassendere Nahversorgung sicherstellen können. Seite 57 von 112

58 6 Exkurs: Reaktionsfähigkeit des Hürther Einzelhandels auf die zunehmende Bedeutung des Onlinehandels 6.1 Allgemeine Trends im Onlinehandel Die Veränderungen im Handel (u. a. Konzentrationsprozesse und Betriebsformenwandel) haben in den letzten Jahrzehnten stets auch Auswirkungen auf die Stadt, die Stadtgestaltung und die Lebensqualität in den Städten entfaltet. Derzeit wird die Einzelhandelsentwicklung insbesondere durch den Onlinehandel bestimmt. Die starke Dynamik des Online-Einkaufs wird sich ebenfalls vielschichtig auf Stadt und Raum auswirken. Dabei werden als Folgen u. a. zunehmende Leerstände in klassischen Geschäftsstraßen, die kürzer werdenden Nutzungszyklen von Handelsimmobilien, die Verödung öffentlichen Raumes oder die Verschlechterung der Versorgungssituation in einzelnen Siedlungsräumen befürchtet. Die aktuelle Diskussion um die weiteren Trends zum Onlinehandel und seine Auswirkungen insbesondere auf die deutschen Innenstädte als Einkaufsstandorte lässt sich wie folgt zusammenfassen: Die technischen Möglichkeiten werden sich weiterentwickeln, so dass das Online-Angebot und die Online-Nachfrage weiter ansteigen werden. Dabei gewinnen Fragen zur Sicherheit und zum Datenschutz immer mehr an Bedeutung. Die Kunden werden gleichermaßen online und offline einkaufen, die Motive sind dabei sehr unterschiedlich. Der demografische Wandel wird nur sehr eingeschränkte Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten haben. Der Umsatzanteil des Einzelhandels am zur Verfügung stehenden Haushaltseinkommen wird weiter sinken und gleichzeitig wird der Online-Anteil in vielen Sortimenten steigen. Damit werden der Wettbewerb um Marktanteile und der Druck auf den Einzelhandel insbesondere auf den inhabergeführten Einzelhandel weiter zunehmen. Der bereits seit Jahren anhaltende Strukturwandel im Handel wird durch den zunehmenden Onlinehandel noch verstärkt. Die Zukunft liegt in einer intelligenten Verknüpfung von Online- und Offlinehandel ( Cross- Channel ). Aktuell fehlen hierzu insbesondere für den kleinteiligen und inhabergeführten Einzelhandel jedoch noch tragfähige Strukturen und Konzepte, so dass vor allem der filialgestützte Einzelhandel hiervon profitiert. Zukünftig können Showrooms die klassischen Einzelhandelsnutzungen in den Innenstädten zumindest teilweise ablösen. Der Wettbewerb um zentrale Toplagen wird zunehmen, während sich Strukturprobleme vor allem auf Streulagen, kleinere zentrale Versorgungsbereiche und die Nebenlagen von Innenstädten beziehen werden. Damit wird es insbesondere innerhalb der Innenstädte zu Konzentrationstendenzen kommen, ohne dass sich die Stadtzentren mittelfristig komplett verändern werden. Seite 58 von 112

59 Im Folgenden werden die Auswirkungen der zunehmenden Anteile des Onlinehandels auf den Hürther Einzelhandel untersucht, wobei die zentralen Versorgungsbereiche im Mittelpunkt stehen. 6.2 Entwicklung des Onlinehandels nach Sortimenten Da die Umsatzentwicklung im deutschen Einzelhandel seit Jahren stagniert, wird der wachsende Umsatzanteil im Onlinehandel den Flächenbedarf im stationären Einzelhandel verringern. Nachdem sich zunächst die Wettbewerbswirkungen des Onlinehandels vor allem auf den klassischen Versandhandel bezogen haben, geht das weitere Umsatzwachstum nun zu Lasten der Umsätze im stationären Einzelhandel. So leidet der stationäre Einzelhandel in Deutschland ungefähr seit dem Jahr 2010 an den zunehmend spürbaren Auswirkungen des E-Commerce. Abbildung 36: Entwicklung der sortimentsspezifischen Marktanteile des Onlinehandels Gartenartikel, Gartenbedarf, Pflanzen Nahrungs- und Genussmittel, Getränke Brillen und Zubehör, optische Erzeugnisse Uhren und Schmuck Apotheken Sanitätshäuser, Orthopädie und medizin. Handel Drogerie- und Parfümeriewaren Papier- und Schreibwaren, Bürobedarf sehr gering gering + 2,8 % + 4,4 % + 5,6 % + 8,8 % + 9,7 % + 10,0 % + 10,7 % + 12,0 % GPK*, Geschenkartikel, Haushaltswaren + 17,2 % mittel Lederwaren + 18,9 % Schuhe UE**, Elektrowaren + 19,8 % + 20,7 % Haus- und Heimtextilien, Bettwaren + 26,6 % hoch Bekleidung + 28,3 % Sport- und Campingartikel Spielwaren Bücher, Zeitschriften sehr hoch + 33,6 % + 41,6 % + 44,0 % 0% 20% 40% 60% (%-Punkte) 80% * GPK: Glas, Porzellan, Keramik ** UE: Unterhaltungselektronik Quelle: BBE-Darstellung auf Basis von elaboratum-prognosen Dabei sind starke Unterschiede nach Sortimenten festzustellen (vgl. Abbildung 36). Während in den Bereichen Bücher, Spielwaren und Elektronik/ Medien bereits ein hoher Online-Anteil erreicht wird, sind insbesondere bei Nahrungs- und Genussmitteln, Pflanzen, Optik und Uhren/ Schmuck die Marktanteile des Online-Handels noch sehr gering. Seite 59 von 112

60 Abbildung 37: Einzelhandel im Stadtgebiet Hürth nach Branchen und sortimentsbezogenem Wachstum der Marktanteile im Onlinehandel (Prognose für das Jahr 2025) Quelle: BBE-Erhebungen und Darstellung Seite 60 von 112

61 In der Trendprojektion gehen die Experten von elaboratum 12 von einem Wachstum in praktisch allen Marktsegmenten des Einzelhandelsangebots aus, wobei die höchsten Wachstumsraten bis zum Jahre 2025 für Bücher, Spielwaren, Sportartikel und Bekleidung zu erwarten sind. Für den Hürther Einzelhandel wird damit deutlich, dass gerade die Sortimente, die das Hürther Hauptzentrum prägen, zukünftig einem weiter wachsenden Wettbewerb ausgesetzt sein werden. Die Klassifizierung der Hürther Einzelhandelsbetriebe nach dem sortimentsbezogenen Wachstum der Marktanteile im Onlinehandel ist der Abbildung 37 zu entnehmen. Hohe Online-Wachstumsraten sind dabei insbesondere für die zentrenrelevanten Leitbranchen zu erwarten, die den Branchenmix des Hürth-Parks dominieren. Dagegen weisen die Ortskerne von Efferen, Alt-Hürth und Gleuel, die mehr auf die Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs ausgerichtet sind, Schwerpunkte in Sortimenten auf, für die nur vergleichsweise geringe Online-Wachstumsraten zu erwarten sind 6.3 Online-Aktivitäten des stationären Handels In der heutigen Zeit der umfassenden Digitalisierung ist es für den stationären Einzelhandel von großer Wichtigkeit, auch im World-Wide-Web sichtbar und auffindbar zu sein. Ein hoher Prozentsatz der Kunden informiert sich vor einem geplanten Kauf eines Produktes im Internet. Zusätzlich verschaffen sie sich einen Überblick, welche Händler in der Umgebung die avisierten Waren ebenfalls führen. Ein eigener Internetauftritt bzw. eine Platzierung von Online-Anzeigen sichert eine hohe Auffindbarkeit, so dass der Kunde bei einer Internetrecherche auf das stationäre Angebot aufmerksam wird. Die Online-Präsenz ist somit von elementarer Bedeutung zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit eines Einzelhandelsbetriebs. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen der Angebotsanalysen auch ermittelt, welche Online- Präsenzen die in Hürth ansässigen Einzelhandelsbetriebe zeigen. Dazu wurden zunächst mit gängigen Suchmaschinen ermittelt, ob ein Betrieb überhaupt online auffindbar ist. Hat ein Betrieb keine eigene Webseite, sollte er zumindest über elektronische Verzeichnisse (z. B. Das Örtliche, klicktel) oder Plattformen wie kaufda gefunden werden ( eingeschränkte Auffindbarkeit ). Eine bereits deutlich professionellere Präsenz ist zu erreichen, wenn über Dienste wie Google my Business alle wichtigen Firmeninformationen inklusive Öffnungszeiten, Kontaktdaten, Anfahrtsbeschreibung usw. in die lokalen Suchergebnisse gezielt eingebracht werden ( hohe Auffindbarkeit ). 12 Quelle: elaboratum, Prognose der sortimentsbezogenen Marktanteile des Onlinehandels im Jahre 2025 (Basis: E-Commerce-Umsätze 2013) Seite 61 von 112

62 Eine eigene Webseite erhöht die Sichtbarkeit im Netz, ein eigener Onlineshop belegt, dass das Einzelhandelsunternehmen bereits Multichannel-Vertriebsstrukturen aufgebaut hat. Die Ergebnisse der von den Gutachtern durchgeführten Recherche illustrieren Abbildung 38 und Abbildung 39) auf den Folgeseiten: Sehr auffällig ist, dass sich die im Stadtgebiet ansässigen Filialisten bis auf wenige Ausnahmen auch Online professionell präsentieren. Ersichtlich wird auch, dass bereits ein hoher Anteil des filialisierten Einzelhandels auch über eigene Online-Shops verfügt und somit in der Lage ist, auf allen Vertriebskanälen aktiv zu sein. Besonders hoch ist der Besatz dieser omnipräsenten Betriebe im Hürth-Park, dessen Mieterbesatz von zumindest national, teilweise auch international tätigen Filialisten dominiert wird. Vorteilhaft ist für die Einzelhandelsbetriebe dabei zudem die Lage innerhalb des Hürth-Parks, wobei es sich um ein Einkaufszentrum in professionellem Management handelt. Hierdurch werden die hier ansässigen Einzelhandelsbetriebe zusätzlich über die Homepage des Einkaufszentrums präsentiert und beworben. Andererseits zeigt sich auch, dass viele kleinere, überwiegend inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte den Weg in die Digitalisierung noch gar nicht oder nur in eingeschränktem Maße beschritten haben. Darunter befinden sich Ladenhandwerksbetriebe und andere Anbieter des täglichen Bedarfs, aber auch kleinere, spezialisierte Fachgeschäfte. Seite 62 von 112

63 Abbildung 38: Online-Sichtbarkeit der Hürther Einzelhandelsbetriebe Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Seite 63 von 112

64 Abbildung 39: Online-Sichtbarkeit der Einzelhandelsbetriebe im Hauptzentrum Hürth Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Seite 64 von 112

65 6.4 Fazit zur Reaktionsfähigkeit des Hürther Einzelhandels auf die Entwicklungen im Onlinehandel Für das Hürther Hauptzentrum bzw. den Hürth-Park als Haupteinkaufslage der Stadt Hürth mit einem prägenden Angebot in den zentrentypischen Sortimenten Bekleidung, Schuhen und Sport, die jedoch auch zu den Sortimenten mit hohen Online-Wachstumsraten gehören, ist eine hohe Reaktionsfähigkeit abzulesen. Hierbei ist insbesondere vorteilhaft, dass sich der Großteil des innerstädtischen Einzelhandels innerhalb des Hürth-Parks befindet. So liegt eine besondere Stärke von Einkaufszentren im Marketing durch eine kundengerechte Gestaltung von Angebot und Service ( Wohlfühlfaktor ) sowie der Kommunikation dieser kundengerechten Gestaltung. Da wie dargestellt im Handel die Grenzen zwischen online und offline zunehmend verschwimmen und Smartphones eine wachsende Bedeutung einnehmen, geht im Hinblick auf das Marketing der Trend bei Einkaufszentren immer mehr in Richtung Multichannel-Strategie. Für Einkaufszentren besteht beispielsweise die Möglichkeit, eine App anzubieten, die den Kunden gezielt Angebote zukommen lässt, sobald sie sich in der Nähe der zuvor ausgewählten Shopping-Meile befinden. Das können Hinweise auf neue Produkte, auf Rabattangebote oder Veranstaltungen sein. Möglich wird das über Location Based Services, die sich die GPS-Funktion der Handys zunutze machen oder bei kurzen Distanzen über ibeacons via Bluetooth Kontakt zu den Telefonen aufnehmen. Zusammenfassend lassen die Lagequalität und die Attraktivität mit einer ausgeprägten Multichannel-Strategie für den Hürth-Park und damit auch für das Hauptzentrum der Stadt Hürth ein geringes Gefährdungspotenzial erkennen. Dagegen werden die Ortskerne bzw. Nahversorgungszentren und Streulagen der Stadt Hürth mit einem höheren Anteil kleinerer, inhabergeführter Einzelhandelsbetriebe deutlich stärker von dem zunehmenden Onlinewettbewerb betroffen sein. Insbesondere Betriebe mit spezialisierten Nonfood-Angeboten werden zukünftig nur noch eingeschränkt marktfähig bleiben können. Im Fazit stellt der Trend zum E-Commerce eine Herausforderung für den gesamten stationären Einzelhandel dar. Insbesondere den mittelständischen Handelsunternehmen fällt es schwer, die Digitalisierung der Branche in innovative Geschäftsmodelle zu überführen. Grundsätzlich ist festzuhalten: Die Wettbewerbsverschärfungen durch den zunehmenden Onlinehandel betreffen jede Branche des Einzelhandels; jede Branche jedoch in unterschiedlichem Maße. Da die digitalen Innovationen das Einkaufsverhalten verändern, ist ein Umdenken im Einzelhandel notwendig. Der Einkauf im stationären Einzelhandel bleibt auch zukünftig noch der wichtigste Einkaufsweg aber zunehmend in Kombination mit anderen Vertriebskanälen. Langfristig werden daher die Händler erfolgreich sein, die ihre Kunden über verschiedene Kanäle ansprechen selbst wenn sie nicht über alle Kanäle verkaufen. Das Einkaufserlebnis und die individuelle Kundenbetreuung sind wesentliche Erfolgsfaktoren des stationären Einzelhandels. Der stationäre Einzelhandel kann nicht primär über den Preis mit dem Onlinehandel konkurrieren. Seite 65 von 112

66 Nach wie vor stellt ein attraktiver Einkaufsstandort mit einem ausgeprägtem Gastronomieund Einzelhandelsmix sowie Freizeitaktivitäten einen wichtigen Faktor für die Kundenorientierung dar. Die Attraktivität eines Mietobjekts in einer A-Lage - in Hürth somit innerhalb des Hürth- Parks - wird auch in Zukunft so hoch sein, dass eine hohe Nutzungsdichte durch Einzelhandelsbetriebe unterstellt werden kann. Hierbei ist hervorzuheben, dass der Hürth-Park die frequenzstärkste Lage innerhalb der Stadt Hürth darstellt und zudem moderne Mietflächen anbieten kann. Dagegen wird die Vermietbarkeit von Ladenlokalen in den B- und vor allem C-Lagen des Hürther Einzelhandels, wozu insbesondere die Nahversorgungszentren der Stadt Hürth zu zählen sind, wesentlich schwieriger werden. Die bereits heute erkennbare Polarisierung des Marktes mit einer deutlichen Fokussierung der Flächennachfrage auf Frequenzstandorte wird zukünftig weiter zunehmen. An Standorten hoher Lagequalität werden auch neue Marktteilnehmer zu finden sein. Beispielsweise bisherige Internet-Pure-Player wie Zalando, die künftig als Chross-Channel- Vertriebskonzepte auch stationär Präsenz zeigen werden. Nahversorgungszentren werden demgegenüber künftig noch größere Schwierigkeiten als heute haben, einen breiten Branchen- und Betriebsformenmix zu erhalten. Konstanten werden die Vertriebsformen des Einzelhandels mit Nahrungs- und Genussmitteln bleiben, da Güter des täglichen Bedarfs voraussichtlich auch in einigen Jahren noch weit überwiegend im stationären Einzelhandel eingekauft werden. Seite 66 von 112

67 7 Fazit der Angebots- und Nachfrageanalyse sowie Empfehlungen zur Verkaufsflächenentwicklung Bei der Ableitung grundlegender Empfehlungen zur Verkaufsflächenentwicklung nach ausgewählten Warengruppen sind folgende Aspekte zu berücksichtigen: Die Arealitätsziffer der Stadt Hürth liegt mit rd. 1,8 m² je Einwohner über dem deutschen Durchschnittswert (rd. 1,6 m² je Einwohner), so dass insgesamt eine hohe Flächenausstattung gewährleistet ist. Hiermit weist die Stadt Hürth eine Einzelhandelsausstattung auf, die in vielen Branchen eine über die Stadtgrenzen hinausgehende Ausstrahlungskraft entfalten kann. Insbesondere der Hürth-Park spricht auch in starkem Maße auswärtige Kunden an. Im Rahmen einer Kundenwohnorterhebung konnte für den Hürth Park ein hoher Anteil auswärtiger Kunden von insgesamt über 56 % ermittelt werden. Dabei sind Kaufkraftzuflüsse vor allem aus den Kölner Stadtteilen Rondorf und Meschenich und aus den Nachbarstädten, Erftstadt, Frechen und Wesseling gegeben. Darüber hinaus sind mit einem Bauhaus-Bauund Gartenmarkt an der Luxemburger Straße sowie einer Einzelhandelsagglomeration im Bereich Eschweilerstraße/ Kölnstraße zwei weitere Angebotsstandorte im Stadtgebiet vorhanden, deren Einzugsgebiete über die Stadtgrenzen hinausreichen. Vor diesem Hintergrund übernimmt die Stadt Hürth insbesondere bei Bekleidung, Schuhen, Sport sowie Elektrowaren auch für die Umlandbevölkerung eine wichtige Versorgungsfunktion. Darüber hinaus ist eine hohe Ausstrahlungskraft für die Angebotsbereiche Drogerie-/ Parfümerie-/ Kosmetikwaren, Bücher/ Schreibwaren, Elektrowaren Unterhaltungselektronik sowie Bau- und Heimwerkerbedarf ablesbar. Leitfunktionen innerhalb des Stadtgebietes übernimmt der Hürth-Park mit seiner differenzierten Einzelhandelsausstattung. Die Stadt verfügt somit über ein Hauptzentrum, das insbesondere in den Bereichen Bekleidung, Schuhe, Sport und Elektrowaren/ Unterhaltungselektronik ein Angebot vorhält, das der Funktion des Mittelzentrums mehr als gerecht wird. Mit Bauhaus an der Luxemburger Straße ist im Stadtgebiet ein sehr leistungsfähiger Anbieter für Bau- und Gartenbedarf ansässig. Anbieter vergleichbarer Kompetenz sind allerdings in anderen nicht-zentrenrelevanten Branchen nicht vorzufinden. Insbesondere im Bereich Möbel/ Einrichtungsbedarf wäre deshalb eine Angebotsausweitung zu begrüßen. Die Nahversorgung wird durch größere Lebensmittelmärkte bestimmt, die sich innerhalb der zentralen Versorgungsbereiche befinden (Real im Hürth-Park, Rewe, Lidl und Netto in Efferen, Rewe Nahkauf an der Luxemburger Straße, Rewe in Alt-Hürth, Rewe in Gleuel). Einen leistungsfähigen Angebotsstandort für die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs stellt auch die Einzelhandelsagglomeration im Bereich Eschweilerstraße/ Kölnstraße im Stadtteil Hermülheim dar. Hier finden sich die Lebensmittelmärkte Rewe, Aldi und Lidl. Darüber hinaus ist mit dm hier der einzige Drogeriemarkt außerhalb des Hürth-Parks ansässig. Mehrere Lebensmittelmärkte an überwiegend wohnungsnahen Standorten runden das Angebot zur Grundversorgung ab. Eine Umsatz-Kaufkraft-Relation von ca. 84 % für die Branche Nahrungs- und Genussmittel belegt allerdings, dass per Saldo Abflüsse von nahversorgungsrelevanter Kaufkraft zu verzeichnen sind. Seite 67 von 112

68 Im Bereich der Drogeriewaren konzentriert sich das Angebot auf den Hürth-Park (Müller, dm, Rossmann) und die Eschweilerstraße in Hermülheim. Unter quantitativen Gesichtspunkten ergibt sich somit zwar ein breites Angebot. Wünschenswert wäre aber darüber hinaus, das Drogeriewarenangebot auch in den Nahversorgungszentren auszubauen. Unter Berücksichtigung der Angebots- und Nachfrageanalyse für die Stadt Hürth, der regionalen Wettbewerbssituation, einer positiven Einwohnerentwicklung in Hürth und der allgemeinen Marktentwicklung des Einzelhandels in Deutschland sind folgende Empfehlungen auszusprechen: Nahrungs- und Genussmittel Im Sortimentsbereich Nahrungs- und Genussmittel verfügt die Stadt Hürth über einen vergleichsweise breiten Betriebsformenmix. Auch stellt sich die räumliche Verteilung der Angebotsstandorte so dar, dass sich der überwiegende Teil der Bevölkerung in einem akzeptablen Zeitaufwand fußläufig versorgen kann. Insgesamt ist allerdings mit einer Umsatz-Kaufkraft-Relation von rd. 84 % in der Stadt Hürth noch keine angemessene Versorgung gegeben. Vor allem im Vergleich der Stadtteile untereinander gibt es immer noch große Abweichungen in der Angebotsqualität. Angesichts der Leistungsdaten bestehen in der Stadt noch Entwicklungspotenziale in einer weiteren räumlichen Diversifizierung des wohnungsnahen Lebensmittelangebots. Für den Bereich Nahrungs- und Genussmittel ergeben sich für die Stadt Hürth folgende Handlungserfordernisse: Sicherung und Entwicklung des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels in den zentralen Versorgungsbereichen. Hier wird es im Wesentlichen darum gehen, einem steigenden Flächenbedarf der bereits ansässigen Betriebe Rechnung zu tragen. Supermärkte wie auch Discounter streben auch weiterhin größere Verkaufsflächen an, so dass ausreichende Flächenpotenziale zur Erweiterung des Bestandes in den zentralen Versorgungsbereichen aktiviert werden müssen. Entwicklung von Ergänzungsstandorten für die Nahversorgung in Wohnsiedlungsbereichen mit heute noch defizitärem Angebot. Grundvoraussetzung ist dabei eine wohngebietsorientierte Lage, um einen möglichst hohen Prozentsatz der Wohnbevölkerung auch fußläufig versorgen zu können. Dabei ist der Fokus auf die Stadtteile Fischenich/ Kendenich und den Siedlungsbereich im Übergangsbereich von Hermülheim und Efferen zu richten. Gleichzeitig ist sicherzustellen, dass nahversorgungsrelevante Einzelhandelsbetriebe nicht in Gewerbegebieten ohne ausreichenden Wohngebietsbezug realisiert werden können. Denn dadurch ergäben sich zusätzliche Standortkonkurrenzen, die dem Leitziel einer möglichst wohnungsnahen Grundversorgung entgegenlaufen würden. Qualitative Ergänzung des Lebensmittelangebots. Im Stadtgebiet Hürth ist bisher kein größerer Spezialanbieter für Bio-Lebensmittel (z. B. denn s bio, Alnatura, Super Natur Seite 68 von 112

69 Markt) ansässig. Insofern würde die Ansiedlung eines Bio-Supermarktes eine attraktive Ergänzung im Betriebsformen-Mix darstellen. Bei Pro-Kopf-Verbrauchsausgaben von etwa 105 im Jahr für Bio-Lebensmittel (Bundesdurchschnittswert, Quelle: EHI handelsdaten.de) errechnet sich für das Stadtgebiet von Hürth ein Kaufkraftpotenzial von über 6 Mio. - eine Potenzialbasis, die für einen entsprechenden Anbieter an einem Standort mit ausreichender Verkehrszentralität ausreichen sollte. Drogeriewaren Wie dargelegt, ist ein Ausbau des Drogeriewarenangebots in den Nahversorgungszentren anzustreben. Auch wenn moderne Lebensmittelmärkte ein entsprechendes Angebot im Randsortiment führen, kann ein moderner Drogeriemarkt als Warengruppenspezialist den Branchen- und Betriebsformenmix eines Nahversorgungszentrums deutlich bereichern. Möbel/ Einrichtungsbedarf In der Stadt Hürth ist derzeit kein Möbelvollsortimenter mit regionaler Ausstrahlungskraft vertreten. Lediglich der Möbelanbieter Dansk Design Massivholzmöbel spricht mit seiner Ausrichtung auf natürliches und nachhaltiges Wohnen in größerem Umfang auch Kunden von außerhalb der Stadt Hürth an. Darüber hinaus wird die Angebotsstruktur durch eine überschaubare Zahl an Fachanbietern und Randsortimenten bei Mehrbranchenunternehmen geprägt. Dass im Möbelsegment ein Arrondierungsbedarf besteht, zeigt auch die Umsatz-Kaufkraft-Relation in der Warengruppe Möbel und Küchen, die nur bei rd. 68 % liegt, so dass Kaufkraftabflüsse in Höhe von rd. 6,7 Mio. vorliegen. Vor dem Hintergrund einer derzeit ausbaufähigen Angebots- und Versorgungssituation in der Stadt Hürth wird die Ansiedlung eines modernen und leistungsfähigen Möbelanbieters empfohlen. Zu beachten ist aber, dass die Region Köln bereits über eine Vielzahl profilierter Angebotsstandorte für Möbel- und Einrichtungsbedarf verfügt, wodurch die Marktpotenziale am Standort Hürth deutlich limitiert werden. Bekleidung/ Schuhe/ Sport Das Hauptzentrum mit dem Hürth-Park bietet insbesondere im Bereich Bekleidung einen differenzierten Mietermix mit Schwerpunkten in konsumigen Warengruppen. Positiv ist insbesondere hervorzuheben, dass eine breite Zielgruppenansprache erfolgt. Mit den Filialisten Deichmann, Kämpgen, Reno und Görtz ist die Schuh-Branche ebenso kompetent vertreten wie die Sport-Branche mit dem großflächigen Fachgeschäft Intersport Voswinkel. Vor diesem Hintergrund werden im Bereich der zentrenrelevanten Leitbranchen im Hürth-Park künftig insbesondere qualitative Entwicklungen erfolgen können. Ggf. wird es möglich sein, bisher noch nicht im Center vertretene Markenstores einzumieten und das Angebot damit weiter zu diversifizieren. Seite 69 von 112

70 Um diesen Prozess bestmöglich zu stützen, sollte die Stadt Hürth sicherstellen, dass an Standorten außerhalb zentraler Versorgungsbereiche Betriebe mit zentrenrelevanten Kernsortimenten grundsätzlich ausgeschlossen werden, um so die Vorrangstellung des Hauptzentrums mit den Mitteln der Bauleitplanung zu stützen. Seite 70 von 112

71 8 Zentrenkonzept Hürth Auf Basis der vorab dargelegten Ergebnisse der Angebots- und Nachfrage werden im Folgenden die wesentlichen Eckpunkte des kommunalen Einzelhandels- und Zentrenkonzepts für die Stadt Hürth konkretisiert. Den Orientierungsrahmen bilden dabei die einzelhandelsrelevanten Ziele der Landesplanung. Zunächst werden städtebauliche Leitziele ausformuliert, an die sich die stadtentwicklungspolitischen Instrumente zur Förderung und räumlichen Steuerung des Einzelhandels ausrichten sollen (siehe Kap 8.1). Bei der Steuerung des Einzelhandels ist zwischen nahversorgungsrelevanten, zentrenrelevanten und nicht-zentrenrelevanten Sortimenten zu unterscheiden. Während Betriebe mit zentrenrelevanten Kernsortimenten den zentralen Versorgungsbereichen vorbehalten bleiben sollten, sind nahversorgungsrelevante Angebote darüber hinaus auch an weiteren wohngebietsorientierten Standorten sinnvoll. Nicht-zentrenrelevante Betriebe können aufgrund ihrer besonderen Standortanforderungen auch an verkehrsgünstigen Standorten in Randlagen der Siedlungsschwerpunkte angesiedelt werden. Um diese Differenzierung rechtssicher vornehmen zu können, ist eine Hürther Sortimentsliste zu erarbeiten, die eine für die Stadt Hürth spezifische Definition der nahversorgungsrelevanten, zentrenrelevanten und nicht-zentrenrelevanten Sortimente vorgibt (siehe Kap. 8.2). Die Hürther Sortimentsliste definiert somit auch diejenigen (zentrenrelevanten) Einzelhandelsnutzungen, die primär auf die Zentren im Stadtgebiet konzentriert werden sollten. Diese zentralen Versorgungsbereiche sind in ihrer angestrebten Funktionsreichweite und ihrer räumliche Abgrenzung festzulegen. In diesem Kontext werden auch Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Einzelhandels in den Zentren ausgesprochen (siehe Kap. 8.3). Zur Vervollständigung des Standortkonzepts werden darüber hinaus noch Aussagen zu Ergänzungsstandorten für die wohnungsnahe Versorgung (siehe Kap. 0) und zur Entwicklung des großflächigen Einzelhandels mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten (siehe Kap. 8.5) angeschlossen. Seite 71 von 112

72 8.1 Leitziele für die Einzelhandelsentwicklung in der Stadt Hürth Die Instrumente der Stadtentwicklungsplanung zur Förderung und Steuerung des Einzelhandels in der Stadt Hürth sollten an folgenden Leitzielen ausgerichtet werden: Erhalt und Stärkung der mittelzentralen Versorgungsfunktion Der Einzelhandel der Stadt Hürth soll auch zukünftig die mittelzentralen Versorgungsfunktionen erfüllen, so dass eine nach städtebaulichen Kriterien ausgerichtete Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen erfolgen soll. Den zentralen Versorgungsbereichen wird dabei eine Vorrangstellung im Bereich der zentren- und nahversorgungsrelevanten Einzelhandelsangebote eingeräumt. Betriebe mit zentrenrelevanten Kernsortimenten auf das Hauptzentrum konzentrieren Das Hauptzentrum mit dem Einkaufszentrum Hürth-Park stellt den wichtigsten Einzelhandelsstandort der Stadt Hürth dar. Neuansiedlungen von Einzelhandelsbetrieben mit zentrenrelevanten Kernsortimenten sollten primär im Hauptzentrum erfolgen. In besonderem Maße gilt dies für großflächige Betriebe mit mehr al 800 m² Verkaufsfläche, da diese Großbetriebe in der Regel über die Stadtteilgrenzen hinausgehende Marktgebiete erschließen. Dem zentralen Versorgungsbereich Hauptzentrum wird damit die Funktion eines Vorrangstandortes für die Weiterentwicklung des (großflächigen) Einzelhandels mit zentrenrelevanten Sortimenten zugewiesen. Gleichzeitig soll das Hauptzentrum auch Nahversorgungsfunktionen für die Wohnbevölkerung im Umfeld übernehmen. Stabilisierung und Förderung der Nahversorgungszentrum als eigenständige und vitale Zentren Die Nahversorgungszentren übernehmen derzeit wichtige (Nah-) Versorgungsfunktionen für die umliegende Wohnbevölkerung. Vor diesem Hintergrund sollten die Bemühungen auf eine Bestandssicherung und Stärkung der vorhandenen Versorgungseinrichtungen gerichtet werden. Hierbei sollte auch die Möglichkeit bestehen, großflächige Einzelhandelsbetriebe mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Kernsortimenten mit Einzugsbereichen im Stadtteilbezug anzusiedeln. Sicherung und Stärkung der wohnungsnahen Versorgung Die wohnungsnahe Versorgung soll erhalten und marktgerecht weiterentwickelt werden. Dazu ist neben der Konzentration auf die zentralen Versorgungsbereiche die Weiterentwicklung der vorhandenen Nahversorgungslagen sowie ggf. die Realisierung von weiteren Nahversorgungsstandorten möglich. Dabei kann im Einzelfall auch die in Ziel 2 des LEP Sachlicher Teilplan Großflächiger Einzelhandel formulierte Ausnahmeregelung zur Sicherung einer flächendeckenden Nahversorgung in Anspruch genommen werden. Großflächiger Einzelhandel mit nahversorgungsrelevanten Sortimenten kann demnach auch an siedlungsstrukturell integrierten Standorten außerhalb der zentralen Versorgungsbereiche in Betracht kommen, wenn Seite 72 von 112

73 die wohnungsnahe Versorgung nicht durch einen Standort in einem zentralen Versorgungsbereich sichergestellt werden kann, der Betrieb nach Standort, Sortiment und Größe der Gewährleistung der wohnungsnahen Versorgung in dem zugeordneten Siedlungsbereich dient und keine negativen Auswirkungen auf zentrale Versorgungsbereiche zu erwarten sind. Konzentration des großflächigen Einzelhandels mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten auf geeignete Ergänzungsstandorte Durch die Konzentration des großflächigen Einzelhandels mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten auf ausgewählte Standorte soll eine weitere Streuung des Einzelhandels innerhalb des Stadtgebiets vermieden werden. Somit wird auch für überwiegend nicht-zentrenrelevante Einzelhandelshandelsbetreibe eine Steuerung möglicher neuer Betriebe auf im Stadtgebiet gut erreichbare Standorte angeraten, um Verbundeffekte zwischen den Nutzungen zu ermöglichen. Zudem wird durch die Konzentration des großflächigen Einzelhandels mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten auf ausgewählte Standorte der Ressourceneinsatz reduziert (Verbrauch von Flächen, Bau und Unterhaltung von Verkehrswegen). Grundsätzlich sind die Standorte für den großflächigen (nicht-zentrenrelevanten) Einzelhandel nur in regionalplanerisch festgelegten Allgemeinen Siedlungsbereichen zulässig. Bei der Ansiedlung, Verlagerung oder Erweiterung von großflächigen Einzelhandelsbetrieben mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten dürfen durch zentren- und nahversorgungsrelevante Randsortimente keine negativen Auswirkungen im Sinne des 11 Abs. 3 BauNVO zu erwarten sein, so dass im Rahmen einer Einzelfallprüfung für die Zulässigkeit die raumordnerischen und städtebaulichen Auswirkungen eines Vorhabens zu bewerten sind. Die zentren- und nahversorgungsrelevanten Randsortimente sind nach den Zielen des Landesentwicklungsplanes NRW - sachlicher Teilplan großflächiger Einzelhandel - auf max. 10 % der Verkaufsfläche zu beschränken. Eine absolute Obergrenze von m² Verkaufsfläche sollte dabei im Regelfall eingehalten werden (Grundsatz der Landesplanung). Günstige Standortbedingungen für den großflächigen Einzelhandel mit nicht-zentrenrelevanten Sortimenten weist der Bereich der Luxemburger Straße im Übergangsbereich der Stadtteile Hermülheim und Efferen auf, der durch den bereits ansässigen Bauhaus Bauund Gartenmarkt bereits eine entsprechende Vorprägung aufweist. Mit der Realisierung der bereits konkret projektierten Ortsumgehung Hermülheim im Jahre 2019 wird die Verkehrszentralität des Standortbereiches noch weiter verbessert. Deshalb wird es möglich sein, hier auch weitere Einzelhandelsnutzungen anzusiedeln, ohne die Verkehrsinfrastruktur zu überlasten. An anderen Standorten im Stadtgebiet soll die Ansiedlung großflächiger Einzelhandelsbetriebe mit nicht-zentrenrelevanten Sortimenten nur im Ausnahmefall erfolgen. Grundvoraussetzung für eine Genehmigung sollte dabei eine ausreichende siedlungsräumliche Integration sein, um die Betriebe bestmöglich den Siedlungsschwerpunkten der Stadt Hürth zuzuordnen. Seite 73 von 112

74 8.2 Hürther Sortimentsliste Mit dem Einzelhandelskonzept aus dem Jahre 2009 wurde unter anderem auch eine Hürther Sortimentsliste zur Definition der nahversorgungsrelevanten, zentrenrelevanten und nichtzentrenrelevanten Sortimenten beschlossen. Diese Sortimentsliste ist vor dem Hintergrund der in Hürth erfolgten Marktentwicklungen und unter Berücksichtigung der zwischenzeitlich geänderten landesplanerischen Vorgaben zu überprüfen. Grundsätzlich werden dabei folgende Unterscheidungsmerkmale zugrunde gelegt: Zentrenrelevante Sortimente zeichnen sich dadurch aus, dass sie für das Einzelhandelsangebot einer Innenstadt bzw. eines Stadtteilzentrums prägend und daher für starke und intakte Versorgungszentren bedeutsam sind. Als zentrenrelevant sind somit grundsätzlich diejenigen Sortimente anzusehen, deren Ansiedlung in peripheren Lagen zu Funktionsverlusten durch nennenswerte Umsatzumlenkungen und daraus resultierenden Verdrängungseffekten in zentralen Versorgungsbereichen führen können. Dagegen sind als nicht-zentrenrelevant Sortimente einzustufen, die nicht oder nur in geringem Umfang in der Innenstadt bzw. in den Stadtteilzentren vertreten sind und für das innerstädtische Angebotsspektrum keine bzw. nur geringe Synergieeffekte hervorrufen. Vielfach können diese Sortimente aufgrund ihrer Beschaffenheit und der besonderen Standortanforderungen der auf sie spezialisierten Betriebe (z. B. großer ebenerdiger Flächenbedarf, starke Pkw-Orientierung, Sperrigkeit der Waren) kaum in innerstädtische Bereiche integriert werden. Die Nahversorgungsrelevanz von Sortimenten ergibt sich aus den in sehr kurzen Abständen wiederkehrenden Versorgungsvorgängen, die insbesondere auch für weniger mobile Verbraucher ohne eigenen Pkw durch ein am Wohnstandort und damit verbrauchernah gelegenes Angebot gewährleistet werden sollen. Nahversorgungsrelevante Sortimente sind grundsätzlich auch zentrenrelevant. Mit dem LEP NRW Sachlicher Teilplan großflächiger Einzelhandel werden folgende zentrenrelevante Leitsortimente definiert, die von der Gemeinde bei der Erstellung ihrer ortstypischen Sortimentslisten zu beachten sind: Papier / Bürobedarf / Schreibwaren Bücher Bekleidung, Wäsche Schuhe, Lederwaren Medizinische, orthopädische, pharmazeutische Artikel Haushaltswaren, Glas / Porzellan / Keramik Spielwaren Sportbekleidung, Sportschuhe, Sportartikel Elektrogeräte, Medien (= Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, Computer, Foto) Uhren, Schmuck Nahrungs- und Genussmittel (gleichzeitig nahversorgungsrelevant) Gesundheits- und Körperpflegeartikel (gleichzeitig nahversorgungsrelevant). Seite 74 von 112

75 Für die Bewertung der Zentrenrelevanz der ausgewählten Sortimente wird folgende Vorgehensweise gewählt: Bewertung der Angebotsstruktur nach Standorten Bewertung der sortimentsbezogenen Ausstattung in zentralen Versorgungsbereichen Bewertung der Bedeutung der Sortimente für die Funktionsfähigkeit und Entwicklungsfähigkeit der zentralen Versorgungsbereiche der Stadt Hürth. Unter Berücksichtigung der strukturellen Gegebenheiten und der Marktentwicklung ist die Zentrenund Nahversorgungsrelevanz der Sortimente in der Stadt Hürth wie folgt zu bewerten: Die Nahversorgung wird aufgrund der Einkaufshäufigkeit nach wie vor durch die Sortimente Nahrungs- und Genussmittel, Reformwaren, Drogerie-, Parfümerie-, Kosmetikartikel sowie Apothekenwaren sichergestellt. Die strukturprägenden Betriebe mit diesen Sortimenten befinden sich in der Stadt Hürth zum Großteil in den abgegrenzten zentralen Versorgungsbereichen bzw. an sonstigen wohnungsnahen Standorten. Sie sind als zentrenrelevant und gleichzeitig auch als nahversorgungsrelevant zu bewerten. Im zentralen Versorgungsbereich Hauptzentrum Hürth sind die wesentlichen Angebote in den Sortimenten Bekleidung, Schuhe/ Lederwaren, Sportartikel, Bücher / Zeitschriften, Schreibwaren, Spielwaren/ Hobby-Zubehör, Glas/ Porzellan/ Keramik, Haushaltswaren, Haushaltstextilien, Elektrowaren/ Unterhaltungselektronik, Computer, Telekommunikation, Foto, Optik und Uhren/ Schmuck sowie Sanitätsartikel konzentriert. Aufgrund der strukturellen Gegebenheiten sind diese Sortimente in der Stadt Hürth weiterhin faktisch als zentrenrelevant zu bewerten. Die Sortimente Schnittblumen, Kunst, Bilder/ Bilderahmen zeichnen sich durch ein relativ kleinteiliges Sortiment ( Handtaschensortiment ) aus, das hinsichtlich des Flächenbedarfs und der Leistungsfähigkeit (Flächenproduktivität) bereits in den zentralen Versorgungsbereichen ansässig ist bzw. hier integrierbar wäre. Auch wenn aktuell in der Stadt Hürth kein bzw. nur ein geringes Angebot in den zentralen Versorgungsbereichen vorhanden ist, wären diese Sortimentsbereiche für einen attraktiven Branchenmix in den Zentren insbesondere im Hauptzentrum wünschenswert. Aufgrund der Kleinteiligkeit des Sortiments ist auch eine grundsätzliche Entwicklungsfähigkeit in den zentralen Versorgungsbereichen der Stadt Hürth gegeben, so dass die Kriterien der Zentrenrelevanz wie auch in der Vorläuferuntersuchung erfüllt sind. Aufgrund der flächenintensiven Warenpräsentation und des großen Flächenbedarfs der Artikel sind die Sortimente Bau- und Gartenbedarf (inkl. Farben, Tapeten, Bodenbeläge, Pflanzen) sowie Möbel/ Küchen und Elektrogroßgeräte (sog. weiße Ware ) in der Stadt Hürth als nicht-zentrenrelevant zu bewerten. Die strukturprägenden Betriebe befinden sich mit Ausnahme des Möbelanbieters Dansk Design Massivholzmöbel, der in einer Randlage des Nahversorgungszentrums Luxemburger Straße ansässig ist außerhalb der abgegrenzten zentralen Versorgungsbereiche. Für die Angebotssegmente ist eine Entwicklungsfähigkeit innerhalb der zentralen Versorgungsbereiche nicht zu erwarten bzw. nicht wünschenswert. Seite 75 von 112

76 Heimtierzubehör und lebende Tiere sollten in der Stadt Hürth ebenfalls anders als im Einzelhandelskonzept der Stadt Hürth aus dem Jahr 2009 als nicht-zentrenrelevant eingestuft werden. Die Angebotsstruktur wird in der Stadt Hürth derzeit vor allem durch einen Fressnapf-Fachmarkt an der Eschweilerstraße geprägt. Aufgrund des Flächenanspruchs ist eine Integration in die zentralen Versorgungsbereiche der Stadt Hürth zukünftig nicht mehr zu erwarten, so dass auch Heimtierzubehör und lebende Tiere als nicht-zentrenrelevant eingestuft werden. Die Sortimente Bettwaren und Teppiche werden in den zentralen Versorgungsbereichen der Stadt Hürth in nur sehr begrenztem Umfang angeboten. Aufgrund der Sperrigkeit der angebotenen Waren ist auch bei einer möglichen Ansiedlung keine Integration in den zentralen Versorgungsbereich zu erwarten, so dass diese als nicht-zentrenrelevant zu bewerten sind. Das Sortiment Lampen/ Leuchten wird in der Stadt Hürth nur durch einen Betrieb außerhalb der zentralen Versorgungsbereiche als Kernsortiment (Licht & Raum Deko Lux) sowie als Randsortiment (insbesondere vom Bauhaus-Bau- und Gartenmarkt) angeboten. In den zentralen Versorgungsbereichen ist kein Fachanbieter vorhanden. Betrachtet man die Entwicklungen der Angebotsstrukturen in Deutschland, kann davon ausgegangen werden, dass Lampen/ Leuchten auch zukünftig allenfalls als begrenztes Randsortiment in den Hürther Zentren präsent sein wird. Deshalb wird empfohlen, diese Warengruppe abweichend zur Empfehlung des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Hürth aus dem Jahr 2009 zukünftig als nicht-zentrenrelevant einzustufen. Die Angebotsstrukturen für Fahrräder und Zubehör sind in der Stadt Hürth durch Betriebe überwiegend außerhalb der zentralen Versorgungsbereiche geprägt. Der zunehmende Flächenbedarf und die geringe Flächenproduktivität in diesem Angebotssegment lassen eine Zentrenintegration nicht erwarten. Das Sortiment ist als nicht-zentrenrelevant zu bewerten. Ebenfalls als nicht-zentrenrelevant sollten mit der Hürther Sortimentsliste auch Campingartikel, Sportgroßgeräte, Reitsport, Angel- und Bootsbedarf eingestuft werden. Die Spezialsortimente Baby- und Kinderartikel (u. a. Kinderwagen, Kindersitze, ohne Spielwaren, Bekleidung) werden in der Stadt Hürth wenn überhaupt überwiegend außerhalb des Hauptzentrums angeboten. Aufgrund der betriebswirtschaftlichen Aspekte werden sie sich auch zukünftig nicht als prägende Sortimente für die Hürther Zentren entwickeln. Es wird empfohlen, diese Spezialsortimente zukünftig als nicht-zentrenrelevant einzustufen, soweit es sich dabei nicht um Angebote aus zentren- und nahversorgungsrelevanten Warengruppen handelt (z. B. Bekleidung, Spielwaren, Haustextilien, Drogerieartikel). Seite 76 von 112

77 Abbildung 40: Verkaufsflächenanteil nach Standortbereichen Nahrungs- und Genussmittel Drogerie, Kosmetik, Parfümerie Apotheken, Sanitätsartikel Blumen Zooartikel Bekleidung, Schuhe, Sport Bücher, Schreib-/ Spielwaren Unterhaltungselektronik, Computer, Elektro, Foto Bau-/ Gartenbedarf Fahrräder und Zubehör Möbel, Einrichtungsbedarf* sonstige Sortimente** gesamt 3% 21% 19% 64% 52% 55% 53% 59% 82% 79% 95% 85% 95% 97% 65% 81% 36% 48% 45% 47% 41% 18% 5% 15% 5% ZVB sonstige Standorte * Glas, Porzellan, Keramik, Haushaltsgegenstände, Haus- und Heimtextilien/ Gardinen, Bettwaren, Leuchten, Lampen ** Optik, Uhren, Schmuck, Fahrräder, Autozubehör, Kinderwagen, Kunst Quelle: BBE-Berechnungen Unter Berücksichtigung der landesplanerischen Vorgaben und der spezifischen Gegebenheiten am Einzelhandelsstandort Hürth wird eine aktualisierte Sortimentsliste vorgeschlagen, die nahversorgungsrelevante, zentrenrelevante Warengruppen und nicht-zentrenrelevante Sortimente genau unterscheidet. Die Bezeichnung der Warengruppen stützt sich auf die vom Statistischen Bundesamt herausgegebene Systematik der Wirtschaftszweige (WZ 2008). 13 Wie oben dargestellt, ergeben sich im Vergleich zu den Empfehlungen des Einzelhandelskonzeptes der Stadt Hürth aus dem Jahr 2009 lediglich Abweichungen in den Sortimenten Lampen, Leuchten, Beleuchtungsartikel, Sportgroßgeräte, Campingartikel, zoologischer Bedarf und lebende Tiere sowie Musikalien, die aus Sicht der BBE Handelsberatung zukünftig als nichtzentrenrelevant eingestuft werden sollen. 13 Veränderungen gegenüber der vorherigen Sortimentsliste ergeben sich aus der aktuellen Bewertung der Sortimente Baby- und Kinderartikel (u. a. Kinderwagen, Autositze, ohne Spielwaren, Bekleidung, Hygieneartikel) als nicht-zentrenrelevant. Seite 77 von 112

78 Abbildung 41: Sortimentsliste der zentren- und nahversorgungsrelevanten und nicht-zentrenrelevanten Sortimente der Stadt Hürth Definition zentren- und nahversorgungsrelevanter Sortimente Definition nicht-zentrenrelevanter Sortimente WZ Bezeichnung WZ Bezeichnung nahversorgungsrelevante Sortimente 47.2 Nahrungs- und Genussmittel, Reformwaren, Getränke, Tabakwaren Apotheken Drogeriewaren, kosmetische Erzeugnisse und Körperpflegemittel aus Wasch-, Putz-, Reinigungsmittel zentrenrelevante Sortimente nicht-zentrenrelevante Sortimente Datenverarbeitungsgeräte, periphere Geräte und Software Telekommunikationsgeräte Geräte der Unterhaltungselektronik aus Haushaltstextilien (Haus-, Tisch- und Bettwäsche), Kurzwaren, Schneidereibedarf, Handarbeiten sowie Meterware für Bekleidung und Wäsche aus Bettwaren (u. a. Matratzen, Lattenroste, Oberdecken) Metall- und Kunststoffwaren (u. a. Eisenwaren, Bauartikel, Installationsbedarf für Gas, Wasser, Heizung und Klimatechnik, Werkzeuge, Spielgeräte für Garten und Spielplatz, Rasenmäher) Anstrichmittel, Bau- und Heimwerkerbedarf Vorhänge, Teppiche, Bodenbeläge und Tapeten aus elektrische Haushaltsgeräte (Kleingeräte) aus elektrische Haushaltsgeräte (Großgeräte wie Herd, Waschmaschine) Wohnmöbel, Kücheneinrichtungen, Büromöbel keramische Erzeugnisse und Glaswaren Musikinstrumente und Musikalien aus Haushaltsgegenstände (u. a. Koch-, Bratund Tafelgeschirre, Schneidwaren, Bestecke, nicht elektrische Haushaltsgeräte) aus Holz-, Flecht- und Korbwaren (u. a. Drechslerwaren, Korbmöbel, Bast- und Strohwaren, Kinderwagen) aus Lampen, Leuchten und Beleuchtungsartikel Bücher Fachzeitschriften, Unterhaltungszeitschriften und Zeitungen Schreib- und Papierwaren, Schul- und Büroartikel Ton- und Bildträger Fortsetzung auf folgender Seite aus sonstige Haushaltsgegenstände (u. a. Bedarfsartikel für dem Garten, Garten- und Campingmöbel, Grillgeräte) Seite 78 von 112

79 Definition zentren- und nahversorgungsrelevanter Sortimente Definition nicht-zentrenrelevanter Sortimente WZ Bezeichnung WZ Bezeichnung Fahrräder, Fahrradteile und -zubehör aus Sportartikel (inkl. Sportbekleidung, -schuhe, -geräte) Spielwaren und Bastelartikel Bekleidung Schuhe, Lederwaren und Reisegepäck medizinische und orthopädische Artikel aus Sportgroßgeräte, Campingartikel aus Schnittblumen aus Pflanzen, Sämereien und Düngemittel Uhren und Schmuck zoologischer Bedarf und lebende Tiere (inkl. Futtermittel für Haustiere) Augenoptiker Foto- und optische Erzeugnisse Kunstgegenstände, Bilder, kunstgewerbliche Erzeugnisse, Briefmarken, Münzen und Geschenkartikel Antiquitäten und Gebrauchtwaren Kraftwagenteile und -zubehör Quelle: BBE-Zusammenstellung im Rückgriff auf die Systematik der Wirtschaftszweige (WZ 2008), blau unterlegt: zentrenrelevante Leitsortimente gemäß Anlage 1 zum LEP, Sachlicher Teilplan Großflächiger Einzelhandel Seite 79 von 112

80 8.3 Empfehlungen zur Entwicklung der zentralen Versorgungsbereiche in der Stadt Hürth Bei einem stadtplanerischen Konzept zur Steuerung des Einzelhandels handelt es sich - nach entsprechender Beschlussfassung durch den Rat der Stadt - um ein städtebauliches Entwicklungskonzept, das nach 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB bei der Aufstellung der Bebauungspläne zu berücksichtigen ist. Bei der Erarbeitung derartiger informeller Planungen liegt der Schwerpunkt darin, städtebauliche Belange zu konkretisieren, die in die Abwägung einzustellen sind. Insbesondere die in 1 Abs. 6 Nr. 4 BauGB genannten Belange der Erhaltung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche spielen dabei eine wichtige Rolle. Dieser Begriff findet im Übrigen Erwähnung in den Vorschriften der 2 Abs. 2, 9 Abs. 2a, 34 Abs. 3, 34 Abs. 3a BauGB, 11 Abs. 3 BauNVO. Es handelt sich um einen Begriff des durch den Bundesgesetzgeber geregelten Bauplanungsrechts. Ziel eines Einzelhandelskonzeptes ist es, auf Gemeindeebene die konkreten Abgrenzungen und Funktionen der zentralen Versorgungsbereiche und Ergänzungsstandorte zu bestimmen. Für den einfachen Bebauungsplan nach 9 Abs. 2a BauGB hat der Bundesgesetzgeber die Bedeutung von Einzelhandelskonzepten in Satz 2 ausdrücklich betont. Diese Regelung lautet wie folgt: Dabei ist insbesondere ein hierauf bezogenes städtebauliches Entwicklungskonzept im Sinne des 1 Abs. 6 Nr. 11 zu berücksichtigen, das Aussagen über die zu erhaltenden oder zu entwickelnden zentralen Versorgungsbereiche der Gemeinde oder eines Gemeindeteils enthält. Zentrale Versorgungsbereiche sind nach der hierzu mittlerweile vorliegenden Rechtsprechung, insbesondere des OVG NRW sowie des Bundesverwaltungsgerichts, räumlich abgrenzbare Bereiche, denen aufgrund vorhandener Einzelhandelsnutzungen - häufig ergänzt durch Dienstleistungen und gastronomische Angebote - eine Versorgungsfunktion über den unmittelbaren Nahbereich hinaus zukommt. Diese Kernaussage seiner früheren Rechtsprechung hat das Bundesverwaltungsgericht in einem Urteil vom (4C 2.08) weitergehend konkretisiert: Entscheidend ist danach, dass der Versorgungsbereich nach Lage, Art und Zweckbestimmung eine für die Versorgung der Bevölkerung in einem bestimmten Einzugsbereich zentrale Funktion hat. Der Begriff zentral ist nicht geographisch im Sinne einer Innenstadtlage oder Ortsmitte, sondern funktional zu verstehen. Betont hat das Bundesverwaltungsgericht in der genannten Entscheidung auch, dass ein zentraler Versorgungsbereich eine integrierte Lage voraussetzt. Dies hatte das OVG NRW in seinem Urteil vom (7 A 1392 / 07) dahingehend beschrieben, dass der Standort für die zu versorgende Bevölkerung nicht nur mit dem Pkw günstig zu erreichen sein muss. Das Bundesverwaltungsgericht hat dies dahingehend ergänzt, dass isolierte Standorte mit einzelnen Einzelhandelsbetrieben keinen zentralen Versorgungsbereich bilden können, auch wenn sie über einen weiten Einzugsbereich verfügen und eine beachtliche Versorgungsfunktion erfüllen mögen. Seite 80 von 112

81 Ein zentraler Versorgungsbereich setzt auch keinen übergemeindlichen Einzugsbereich voraus. Auch ein Bereich, der auf die Grund- und Nahversorgung eines bestimmten örtlichen Bereichs zugeschnitten ist, kann eine zentrale Versorgungsfunktion über den unmittelbaren Nahbereich hinaus wahrnehmen. Der Zweck des Versorgungsbereichs besteht in diesem Fall in der Sicherstellung einer wohnortnahen Grundversorgung der im Einzugsbereich lebenden Bevölkerung. In dem OVG NRW-Urteil vom (10 D 32/11.NE bzw. 10 A 1770/09) wurden die Kriterien konkretisiert. Demgemäß muss die ansässige Einzelhandelsausstattung geeignet sein, den allgemeinen Anforderungen an ein Nahversorgungszentrum zu entsprechen. Als Grundvoraussetzung sollte im Allgemeinen mindestens ein moderner und zukunftsfähiger Anbieter aus dem Nahrungs- und Genussmittelsektor ansässig sein. Bei einem zu entwickelnden zentralen Versorgungsbereich muss die städtebauliche Begründung auch belegen, dass die Entwicklung in einem überschaubaren Zeitraum wahrscheinlich ist bzw. durch den Einsatz des planungsrechtlichen Instrumentariums realisierbar erscheint. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass je nach Versorgungsfunktion und Einzugsbereich folgend Typen zentraler Versorgungsbereiche in Betracht kommen: Hauptzentren, die einen größeren Einzugsbereich, in der Regel das gesamte Stadtgebiet und gegebenenfalls sogar darüber hinaus das weitere Umland versorgen und in denen regelmäßig ein breites Spektrum von Waren für den lang-, mittel- und kurzfristigen Bedarf angeboten wird, Nebenzentren, deren Einzugsbereich sich regelmäßig auf bestimmte Bezirke größerer Städte beschränkt und die zumeist ein nicht so breites Spektrum an Waren und Dienstleistungen anbieten wie erstgenannte Kategorie, sowie Nahversorgungszentren, die einen kleineren Einzugsbereich, in der Regel nur bestimmte Quartiere größerer Städte bzw. gesamte kleinere Orte versorgen und in denen regelmäßig vorwiegend Waren des kurzfristigen Bedarfs namentlich Lebensmittel (einschließlich Getränke) und Drogeriewaren und gegebenenfalls auch Teilbereiche des mittelfristigen Bedarfs angeboten werden. Seite 81 von 112

82 Abbildung 42: Zentrenkonzept Quelle. BBE-Darstellung Seite 82 von 112

83 Für das Zentrenkonzept wird der Stadt Hürth folgende Zentrenhierarchie vorgeschlagen (vgl. folgende Abbildung). Hierbei lassen sich für die Stadt Hürth folgende zentrale Versorgungsbereiche abgrenzen: Hauptzentrum Hürth, das einen gesamtstädtischen, teilweise übergemeindlichen Einzugsbereich versorgt und in dem ein breites Spektrum von Waren für den lang-, mittel- und kurzfristigen Bedarf ebenso angeboten wird, wie ein umfassendes Dienstleistung-, Gastronomie- und Kulturangebot sowie sonstige öffentliche Einrichtungen. Das Hauptzentrum stellt den Vorrangstandort für die Weiterentwicklung des (großflächigen) Einzelhandels mit zentrenrelevanten Sortimenten dar und soll Nahversorgungsfunktionen für die Wohnbevölkerung im Umfeld übernehmen. Nahversorgungszentren, deren Einzugsbereich sich auf die benachbarten Wohnsiedlungsbereiche bzw. den entsprechenden Stadtteil beschränkt und die ein auf die Nahversorgung bezogenes sowie ein ergänzendes zentrenrelevantes Angebot vorhalten. Zu den Nahversorgungszentren zählen die zentralen Versorgungsbereiche an der Luxemburger Straße in Hermülheim, in Efferen, in Alt-Hürth und in Gleuel. In den Nahversorgungszentren soll die Ansiedlung von (großflächigen) Einzelhandelsbetrieben mit nahversorgungsrelevanten Sortimenten sowie ergänzender Angebote mit zentrenrelevanten Sortimenten zulässig sein, wenn diese der Versorgung der Bevölkerung im zugeordneten Versorgungsbereich dienen. Darüber hinaus wird im Bereich der Luxemburger Straße ein Ergänzungsstandort ausgewiesen, der als Vorrangstandort zur Weiterentwicklung des Einzelhandelsangebotes durch Betriebe mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten zu bewerten ist. Im Folgenden wird eine Überprüfung der räumlichen Abgrenzungen der zentralen Versorgungsbereiche vorgenommen sowie Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen aufgezeigt. Seite 83 von 112

84 8.3.1 Hauptzentrum Hürth Bei der räumlichen Festlegung des zentralen Versorgungsbereiches sind insbesondere die städtebauliche Situation sowie die Nutzungsstrukturen zu beachten. Die Analyse der Einzelhandelsstrukturen zeigt auf, dass sich der Einzelhandelsbesatz und die ergänzenden Nutzungen der privaten und öffentlichen Dienstleistungen auf den Hürth-Park und das unmittelbare Umfeld konzentrieren (vgl. Abbildung 43). Entsprechend erstreckt sich das Hauptzentrum Hürth entlang des Straßenzuges Theresienhöhe und wird im Westen durch die Spijkenisser Straße und im Osten durch die Friedrich-Ebert-Straße begrenzt. Damit sind alle strukturprägenden Betriebe in diesem Standortbereich sowie die östlich gelegenen öffentlichen Einrichtungen insbesondere das Rathaus dem abgegrenzten zentralen Versorgungsbereich zugeordnet. Im Vergleich zur Vorläuferuntersuchung wird ein Bereich südlich des Hürther Bogens und östlich der Kreuzstraße nicht mehr in die Abgrenzung des Hauptzentrum mit aufgenommen, da diese Flächen mittlerweile nicht mehr als Entwicklungsflächen für den Einzelhandel zur Verfügung stehen. Außerhalb des Hürth-Parks stehen im abgegrenzten Hauptzentrum somit gegenwärtig keine Entwicklungsflächen zur Verfügung. Maximal die Parkplatzfläche im Westen des Hürth-Parks könnte mittelfristig als Potenzialfläche herangezogen werden. Dies bedingt, dass eine Weiterentwicklung der Einzelhandelsfunktionen derzeit ausschließlich über Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb des Hürth-Parks und damit innerhalb eines privat geführten Einkaufszentrums vollzogen werden kann. Vor diesem Hintergrund kann die funktionale Entwicklung des Zentrums im Konsens mit den Eigentümern und Betreibern des Centers erfolgen. Wie bereits dargelegt (siehe Kap.5.1), bietet der Hürth-Park bietet insbesondere in den Branchen Bekleidung, Schuhe, Sportartikel und Elektronik ein differenziertes Angebot mit breiter Zielgruppenansprache. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass im Bereich der zentrenrelevanten Sortimente künftig keine größeren Flächenentwicklungen, sondern im Wesentlichen noch qualitative Entwicklungen im Bestand erfolgen können. Dabei wird es dem Center-Management in den nächsten Jahren auch möglich werden, bisher noch nicht im Center vertretene Markenstores einzumieten und das Angebot damit weiter zu diversifizieren. Wichtige Aufgaben hat der Hürth-Park auch auf der Ebene der wohnungsnahen Grundversorgung für die umliegenden Wohngebiete zu erfüllen. Vor diesem Hintergrund fällt dem im Center ansässigen Real-SB-Warenhaus eine besondere Bedeutung zu. Der Vollsortimenter stellt mit einer Lebensmittel-Verkaufsfläche von rund m² den mit Abstand größten Anbieter von Nahrungs- und Genussmitteln im Hauptzentrum bzw. im gesamten Stadtgebiet dar. Mit dieser lebensmittelbezogenen Verkaufsflächenausstattung ist das SB-Warenhaus auch als Frequenzbringer für das gesamte Center von großer Wichtigkeit und in seinem Erhalt zu fördern. Unter Berücksichtigung des derzeitigen Marktauftrittes dieses Betriebes wäre in diesem Zusammenhang allerdings auch eine Qualifizierung des Lebensmitteleinzelhandels anzustreben. Hierbei wäre die Modernisierung des SB-Warenhauses zu einem modernen Vollsortimenter mit einer umfangreichen Convenience- Abteilung und einem umfassenden Food-Court wünschenswert. Seite 84 von 112

85 Abbildung 43: Hauptzentrum Hürth Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Seite 85 von 112

86 8.3.2 Nahversorgungszentrum Luxemburger Straße Im Stadtteil Hermülheim besteht zwischen den Knotenpunkten Luxemburger Straße/ Bonnstraße und Luxemburger Straße/ Horbeller Straße/ Hans-Böckler-Straße ein differenzierter Geschäftsund Dienstleistungsbesatz, der als Nahversorgungszentrum zu klassifizieren ist. Abbildung 44: Nahversorgungszentrum Luxemburger Straße Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Seite 86 von 112

87 Das Nahversorgungszentrum übernimmt mit einem kleinen Supermarkt (Nahkauf) als größtem Anbieter mit Angeboten für den täglichen Bedarf und ergänzenden kleinteiligen Betrieben des kurz-, mittel- und langfristigen Bedarfs vor allem Versorgungsfunktionen für die umliegende Wohnbevölkerung. Eine Besonderheit des Nahversorgungszentrums ist, dass hier als größter Einzelhandelsbetrieb ein Möbelanbieter (Dansk Design) ansässig ist, auf den mehr als drei Viertel der Gesamtverkaufsfläche des Zentrums entfallen. Im Hinblick auf die hohe Verkehrsbelastung der mehrspurigen Luxemburger Straße ist festzuhalten, dass die Ortsdurchfahrt im Bereich des zentralen Versorgungsbereichs nach Fertigstellung der Ortsumgehung B 265n deutlich vom Durchgangsverkehr entlastet werden wird. Hierdurch ergeben sich Ansatzpunkte, die Aufenthaltsqualität im Nahversorgungszentrum durch Reduzierung der Fahrbahnquerschnitte zu erhöhen und die Barrierewirkung der Fahrgasse abzubauen. 14 Wie oben bereits erwähnt, soll das Nahversorgungszentrum vor allem Versorgungsfunktionen für die umliegende Wohnbevölkerung übernehmen. Mit nur einem kleinen Supermarkt und ergänzenden kleinteiligen Betrieben ist die gegebene Ausstattung als eingeschränkt zu bewerten. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass im näheren Umfeld des Nahversorgungszentrums Baugebiete geplant sind bzw. sich bereits in Realisierung (Kölnstraße) befinden und mittelfristig von einer steigenden vom Nahversorgungszentrum zu versorgenden Bevölkerungszahl auszugehen ist. Angebotsseitig wäre für das Nahversorgungszentrum Luxemburger Straße somit die Ansiedlung eines modernen, großflächigen Lebensmittelmarktes wünschenswert. Aufgrund fehlender Potenzialflächen ist die Ansiedlung eines entsprechenden Anbieters derzeit aber nicht zu realisieren. Neue Perspektiven für eine Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes könnten sich künftig nach dem Bau der Ortsumgehung ergeben. Denn heute finden sich im Verlauf der Luxemburger Straße Nutzungen, die sich auf deren heutige Funktion einer überörtlich bedeutsamen Hauptverkehrsstraße stützen. Beispielhaft sind die Tankstellen und der Automobileinzelhandel zu nennen. Sollten sich künftig Flächenpotenziale für Neuentwicklungen im zentralen Versorgungsbereich ergeben, sollte dem Ausbau des Lebensmittelangebotes Priorität eingeräumt werden. 14 Mit dem Masterplan Luxemburger Straße soll eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität nach Inbetriebnahme der Ortsumgehung B 265n (ca. 2020) erreicht werden. Neben der Straßenraumgestaltung sollen hierbei auch noch verfügbare Entwicklungspotenziale in ein Gesamtkonzept einbezogen werden. Seite 87 von 112

88 8.3.3 Nahversorgungszentrum Alt-Hürth Der Einzelhandelsbesatz des Nahversorgungszentrums Alt-Hürth, dessen Verflechtungsbereich sich im Wesentlichen auf den Stadtteil Alt-Hürth selbst bezieht, konzentriert sich auf den Bereich Lindenstraße, Mittelstraße, Weilerstraße und Pastoratstraße. Abbildung 45: Nahversorgungszentrum Alt-Hürth Quelle: BBE-Erhebungen und Darstellung Seite 88 von 112

89 Mit einem großflächigen Rewe-Supermarkt, einem Deniz-Supermarkt und weiteren kleineren Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben ist dem Geschäftsstandort insgesamt eine vergleichsweise hohe Angebotsvielfalt mit Schwerpunkt bei der Nahversorgung beizumessen. Ergänzt wird das Einzelhandelsangebot durch einen differenzierten Besatz an Dienstleistungs- und Gastronomiebetrieben. Innerhalb des zentralen Versorgungsbereiches fehlen Entwicklungsflächen für größere Neuansiedlungen. Entwicklungspotenziale bestehen deshalb vor allem im vorhandenen Bestand. Zum Zeitpunkt der Erhebungen fanden sich mehrere Leerstände, die Ansatzpunkte für die Integration weiterer kleinteiliger Einzelhandels- und Dienstleistungsnutzungen bieten. Grundsätzlich ist anzustreben, die Erdgeschosse im Hauptgeschäftsbereich im Falle der Nachnutzung zentrenkompatiblen Betrieben vorzubehalten und die Wohnungsnutzungen auf die Obergeschosse zu konzentrieren Nahversorgungszentrum Efferen Das Nahversorgungszentrum Efferen erstreckt sich linear entlang der Kaulardstraße (inkl. des Straßenzuges Zum Komarhof) zwischen Luxemburger Straße im Südosten und Kochstraße/ Klosterstraße im Nordwesten. Der Standortbereich bildet einen gewachsenen Geschäftsbereich mit vergleichsweise hoher Nutzungsdichte. Ein breiterer Handelsbesatz ist darüber hinaus noch entlang der Ritterstraße und auf Teilbereichen der Bachstraße vorzufinden. Als Magnetbetriebe fungieren ein Rewe-Supermarkt sowie die beiden Lebensmitteldiscountmärkte Lidl und Netto. Im Vergleich zum Einzelhandelskonzept aus dem Jahr 2008 wird unter Berücksichtigung der derzeitigen Handelsausstattung vorgeschlagen, die Bereiche Kaulardstraße zwischen Bachstraße und Klosterstraße sowie Bachstraße zwischen Moselstraße und Kaulardstraße aus der Abgrenzung des Zentrums herauszunehmen. Gleichzeitig sollte aus Sicht der BBE das Nahversorgungszentrum in Richtung Südosten erweitert werden, so dass das Zentrum zukünftig auch die angrenzenden Bereiche der Luxemburger Straße umfasst. Denn im Einmündungsbereich Kaulardstraße/ Luxemburger Straße ist zwischenzeitlich ein größerer Besatz zentrenkompatibler Nutzungen entstanden. Nördlich der Kaulardstraße im Bereich zwischen Luxemburger Straße und Stadtbahntrasse finden sich mindergenutzte Grundstücke, die grundsätzlich für eine Nutzungsverdichtung infrage kommen. Ansatzpunkte zur Integration zusätzlicher Nutzungen sind darüber hinaus ggf. auch im Bereich des Rewe-Marktes (Zum Komarhof) vorhanden. Nach Aussage der Stadt Hürth wird seitens der Eigentümer über eine bauliche Modernisierung des Rewe-Bestandsmarktes nachgedacht. Zudem ist auch darauf hinzuweisen, dass die Ansiedlung eines Drogeriemarktes im Nahversorgungszentrum Efferen eine sinnvolle Angebotsergänzung darstellen würde. Seite 89 von 112

90 Abbildung 46: Nahversorgungszentrum Efferen Quelle: BBE-Erhebungen und -Darstellung Zentrales Entwicklungsziel für das Nahversorgungszentrum Efferen sollte sein, die bestehenden Betriebe zu erhalten und die Nutzungsdichte innerhalb des zentralen Versorgungsbereiches zu erhöhen. Hierbei sind einerseits kleinteilige Einzelhandels- und Dienstleistungsnutzungen zur Weiterentwicklung im Bestand denkbar. Bei Nutzung bisher mindergenutzter Areale im Umfeld der Einmündung Kaulardstraße/ Luxemburger Straße sind darüber hinaus auch bauliche Ergänzungen vorstellbar. Zusätzliche Verkaufsflächen sollten dabei überwiegend nahversorgungsrelevanten Angeboten vorbehalten werden. Seite 90 von 112

91 Auch wenn südlich entlang der Luxemburger Straße nahezu ohne Übergang und in räumlichfunktionalem Zusammenhang mit dem Einzelhandelsbestand des Nahversorgungszentrums mehrere (großflächige) Einzelhandelsbetriebe sowie ergänzende Dienstleistungs- und Gastronomieeinrichtungen ansässig sind, wird von Seiten der Gutachter eine weitere Ausdehnung des Nahversorgungszentrums in diese Richtung nicht empfohlen. Dies vor dem Hintergrund, dass die hier ansässigen Einzelhandelsbetriebe mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten eine Sortimentsausrichtung aufweisen, die für die Versorgungsfunktionen eines Nahversorgungszentrums nicht notwendig sind. Gleichzeitig sind die Verbund- bzw. Kopplungseffekte mit den großflächigen Einzelhandelsbetrieben mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten mit dem Handelsbesatz im Nahversorgungszentrum Efferen als sehr gering zu bewerten Nahversorgungszentrum Gleuel Aufgrund der vorliegenden Angebotsstrukturen mit einem Rewe-Supermarkt als Magnetbetrieb bildet der Bereich entlang der Ernst-Reuter-Straße zwischen Jakob-Eßer-Platz und dem Kreuzungsbereich Kölner Straße/ Hermülheimer Straße den funktionalen Schwerpunkt des Nahversorgungszentrums Gleuel. Ein verdichteter Streubesatz findet sich darüber hinaus auch noch im weiteren Verlauf der Ernst- Reuter-Straße bis zur Einmündung der Hermülheimer Straße, so dass dieser Straßenabschnitt ebenfalls noch dem Nahversorgungszentrum zugerechnet werden kann. Es wird empfohlen, die zukünftige Einzelhandelsentwicklung auf diesen eng gefassten Bereich zu konzentrieren. Der zentrale Versorgungsbereich übernimmt im Wesentlichen (Nah-) Versorgungsfunktionen für den Stadtteil Gleuel, aber nachgeordnet auch für die umliegenden Stadtteile Sielsdorf, Alstädten/ Burbach und Berrenrath. Innerhalb dieses Verflechtungsbereiches bildet der in Gleuel ansässige Rewe-Supermarkt den wichtigsten Träger der Nahversorgung. Einer Bestandssicherung dieses Marktes ist deshalb eine hohe Priorität beizumessen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten im Stadtteil Gleuel außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs keine Neuansiedlungen weiterer Lebensmittelmärkte zugelassen werden. Auch sollten sonstige Einzelhandelsnutzungen weitgehend auf das Nahversorgungszentrum konzentriert werden und außerhalb des Zentrums lediglich Vorhaben mitgetragen werden, die zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit bereits ansässiger Betriebe beitragen. Seite 91 von 112

92 Abbildung 47: Nahversorgungszentrum Gleuel Quelle: BBE-Erhebungen und Darstellung Seite 92 von 112

93 8.4 Ergänzungsstandorte zur Stärkung der Nahversorgung Ziel der zukünftigen Einzelhandelsentwicklung der Stadt Hürth sollte eine Verteilung des nahversorgungsrelevanten Einzelhandels insbesondere der strukturprägenden Lebensmittelmärkte entsprechend der zu versorgenden Bevölkerung sein. Wie in den Kapiteln 4 und 5 aufgezeigt, sind neben den im räumlichen Zusammenhang der zentralen Versorgungsbereiche ansässigen nahversorgungsrelevanten Betriebe im Stadtgebiet Hürth zusätzlich mehrere Lebensmittelbetriebe ansässig, die wichtige Aufgaben der wohnungsnahen Versorgung übernehmen. Außerhalb der zentralen Versorgungsbereiche der Stadt Hürth sind derzeit an folgenden Standorten weitere Lebensmittelmärkte ansässig: am Verbundstandort Eschweilerstraße / Kölnstraße die Lebensmittelmärkte Rewe, Aldi, Lidl und Penny ein Penny-Lebensmitteldiscountmarkt in der Ingeborg-Bachmann-Straße und in der Max-Planck-Straße der Lebensmittelanbieter Frischeparadies. Die Nahversorgungsangebote an den o. g. Standorten ergänzen das nahversorgungsbezogene Angebot in der Stadt Hürth durch überwiegend Pkw-orientierte Betriebsstandorte. Aufgrund eines jeweils vergleichsweise geringen Bevölkerungspotenzials im fußläufigen Einzugsbereich können diese Standorte allerdings nicht als Ergänzungsstandorte zur Stärkung der Nahversorgung in der Stadt Hürth definiert werden. Zur Sicherung der verbrauchernahen Versorgung sollte die Entwicklung dieser Standorte deshalb auf eine Bestandssicherung der ansässigen Lebensmittelbetriebe beschränkt sein. Insgesamt besteht in der Stadt Hürth eine differenzierte wohnungsnahe Versorgung, die im Bestand marktgerecht weiterentwickelt und standortbezogen ergänzt werden sollte. Hierbei stehen vor allem die Siedlungsbereiche im Vordergrund, die aktuell über keine angemessene wohnungsnahe Versorgung verfügen. Die Schaffung weiterer Nahversorgungsstandorte mit wohnungsnaher Versorgungsfunktion sollte in diesen bisher unterversorgten Stadtteilen auch außerhalb zentraler Versorgungsbereiche grundsätzlich möglich sein. Dies sollte allerdings an die Bedingungen geknüpft werden, dass: die wohnungsnahe Versorgung nicht alternativ durch eine Angebotsausweitung in einem zentralen Versorgungsbereich sichergestellt werden kann, der Betrieb nach Standort, Sortiment und Größe der Gewährleistung der wohnungsnahen Versorgung in dem zugeordneten Siedlungsbereich dient und durch den geplanten Nahversorgungsbetrieb keine negativen städtebaulichen Auswirkungen bewirkt werden (Einzelfallprüfung). Seite 93 von 112

94 Im Hinblick auf die Schaffung weiterer Nahversorgungsstandorte mit wohnungsnaher Versorgungsfunktion soll im Folgenden der Siedlungsraum Fischenich / Kendenich und ein Bereich zwischen den Stadtteilen Hermülheim und Efferen näher betrachtet werden, da diese Siedlungsbereiche wie in Kapitel 4 dargelegt derzeit über keine adäquate Nahversorgung, jedoch über ein ausreichendes Einwohnerpotenzial für die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes verfügen. Siedlungsraum Fischenich / Kendenich Wie in Kapitel 4 aufgezeigt, verfügen der Stadtteil Fischenich, der im südlichen Stadtgebiet von Hürth gelegen ist, und der unmittelbar nördlich an Fischenich angrenzende Stadtteil Kendenich über keinen strukturprägenden Lebensmittelmarkt. In diesem Stadtbereich wird die wohnungsnahe Versorgung derzeit nur ausschnittweise über wenige kleinteilige Einzelhandelsbetriebe sichergestellt. Es ist davon auszugehen, dass sich die hier lebende Bevölkerung derzeit zum Großteil auf weiter entfernt gelegene Nahversorgungsangebote orientiert (v. a. der Agglomerationsbereich E- schweilerstraße / Kölnstraße). Im Hinblick auf die stadtteilbezogenen Einwohnerzahlen weist der Siedlungsbereich Fischenich/ Kendenich mit zusammen mehr als Einwohnern bzw. einer Kaufkraft von rd. 21,7 Mio. bei den nahversorgungsrelevanten Sortimenten Potenziale für die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes auf. Bei einer realistischen Ausschöpfung von rd. 25 % der Kaufkraft im Siedlungsbereich Fischenich / Kendenich errechnet sich aktuell ein nahversorgungsrelevantes Umsatzpotenzial von rd. 4,9 Mio.. Unter Zugrundelegung durchschnittlicher Flächenproduktivitäten marktüblicher Lebensmittelmärkte lässt sich eine tragfähige Verkaufsfläche für Nahrungs- und Genussmittel sowie Drogeriewaren von rd m² ableiten, die um nicht-nahversorgungsrelevante Verkaufsflächen in begrenztem Umfang ergänzt werden kann. Da sich gemäß vorliegendem Konzept aufgrund der insgesamt geringen Anzahl an Betrieben, der geringen Verkaufsflächenausstattung und der großen Streuung der Einzelhandelsangebote weder in Fischenich noch in Kendenich ein zentraler Versorgungsbereich befindet, soll im Folgenden die Ausweisung eines Ergänzungsstandortes zur Stärkung der Nahversorgung in diesem Siedlungsbereich geprüft werden. Für den Stadtteil Fischenich sind folgende Potenzialflächen als nahversorgungsbezogene Ergänzungsstandorte zu diskutieren (vgl. folgende Abbildung): 1) Areal im Bereich Bonnstraße/ Schmittenstraße 2) Areal im Bereich Bonnstraße/ Marktweg 3) Areal im Bereich An der Flur / Marktweg 4) Areal westlich der Bonnstraße im südlichen Eingangsbereich von Fischenich. Seite 94 von 112

95 Abbildung 48: Potenzialstandorte der Nahversorgung im Siedlungsraum Fischenich / Kendenich Quelle: BBE-Darstellung Der Potenzialstandort Bonnstraße / Schmittenstraße (Potenzialstandort 1) befindet sich westlich der Bonnstraße und südlich der Schmittenstraße. Im Westen wird das Areal durch eine Bahntrasse begrenzt, im Süden schließen sich Wohnbebauung und Grünflächen an. Das Areal wird derzeit von einer Hofanlage und landwirtschaftlicher Nutzfläche belegt. Das Standortumfeld wird im Wesentlichen durch Wohnen geprägt, so dass es sich um einen siedlungsintegrierten Standort handelt. Durch seine Lage im Kreuzungsbereich Bonnstraße / Schmittenstraße ist der Mikrostandortbereich verkehrlich gut erreichbar. In das Busliniennetz ist das Areal durch einen nahegelegenen Bushaltepunkt ( Am Schildgen ) eingebunden. Seite 95 von 112

96 Aufgrund der siedlungsintegrierten Lage des Standortbereiches könnte durch die Ansiedlung eines funktionsfähigen Lebensmittelmarktes die Nahversorgung im Siedlungsbereich Fischenich/ Kendenich effektiv gestärkt werden. Hierbei könnte das Angebot des Lebensmittelmarktes um weitere Sortimente des periodischen Bedarfs sowie ggf. auch durch kleinteilige Ergänzungen mit Sortimenten weiterer Bedarfsstufen ausgebaut werden. In Ergänzung zum Lebensmittelmarkt könnte ein zu entwickelnder Nahversorgungsstandort nicht nur Einzelhandelsangebote des vorwiegend täglichen Bedarfs, sondern auch Komplementärnutzungen wie z. B. Post, Bankfiliale, Ärzte und Frisör umfassen. Je breiter der Angebots- und Nutzungsmix strukturiert werden kann, umso höher wird die Versorgungsqualität und damit die Attraktivität des Versorgungsstandortes. Abbildung 49: Fotos des Potenzialstandortes Bonnstraße / Schmittenstraße (Standort 1) Quelle: eigene Fotos Die Potenzialflächen Bonnstraße/ Marktweg (Potenzialstandort 2), An der Flur/ Marktweg (Potenzialstandort 3) und westlich der Bonnstraße im südlichen Eingangsbereich von Fischenich (Potenzialstandort 4) sind alle in Randlage des Stadtteils Fischenich verortet. Die verkehrliche Erreichbarkeit der Potenzialflächen 3 und 4 ist bedingt durch die unmittelbare Lage an der Bonnstraße bzw. der Nähe zur Bonnstraße als gut zu bewerten. Beim Potenzialstandort 2 könnte sich die Erschließung des Plangrundstückes aufgrund der Lage zwischen zwei Bahngleisen dagegen schwieriger gestalten. Der Stadtbahnhaltepunkt Fischenich und die Bushaltestelle Stadtbahnhaltepunkt Fischenich befinden sich in räumlicher Nähe der Potenzialstandorte. Für diese Potenzialfläche gibt es derzeit Anfragen zur Ansiedlung von Nahversorgungsbetrieben. Aufgrund des eingeschränkten Wohngebietsbezugs sind diese Standorte zur Verbesserung der Nahversorgung im Siedlungsbereich Fischenich/ Kendenich nur als eingeschränkt geeignet zu bewerten. Insbesondere der Potenzialstandort 4 kann aufgrund seiner Lage im südlichen Eingangsbereich von Fischenich nur sehr eingeschränkt zur Verbesserung der Nahversorgungssituation im nördlich von Fischenich gelegenen Stadtteil Kendenich beitragen, so dass hier von der Ansiedlung eines Nahversorgungsbetriebes abzuraten ist. Seite 96 von 112

97 An den Potenzialstandorten 2 und 3 wäre demgegenüber die Ansiedlung eines nicht-großflächigen Lebensmittelmarktes begründbar, sofern das oben beschriebene Areal Bonnstraße/ Schmittenstraße nicht für die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes aktiviert werden kann. Diese Empfehlung setzt allerdings voraus, dass durch eine Ansiedlung eines nicht-großflächigen Lebensmittelmarktes keine negativen raumordnerischen und städtebaulichen Auswirkungen zu erwarten sind. Siedlungsbereich zwischen den Stadtteilen Hermülheim und Efferen Wie in Kapitel 4 aufgezeigt, lassen sich unter räumlichen Gesichtspunkten im Übergangsbereich zwischen den Stadtteilen Hermülheim und Efferen westlich der Luxemburger Straße Wohnsiedlungsbereiche erkennen, die heute nicht adäquat fußläufig versorgt werden. Vor diesem Hintergrund wäre eine Ergänzung der Nahversorgung in diesem Siedlungsbereich wünschenswert. Das oben beschriebene Gebiet zwischen den Stadtteilen Hermülheim und Efferen, das derzeit über keinen Lebensmittelmarkt verfügt, weist ein Einwohnerpotenzial von rd bis Einwohnern auf, die in den nahversorgungsrelevanten Sortimenten über ein Kaufkraftpotenzial von rd. 11 bis 13 Mio. verfügen. Aufgrund des im Nahbereich vorliegenden Einwohner- und Kaufkraftpotenzials, lässt sich für das Gebiet zwischen den Stadtteilen Hermülheim und Efferen die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes mit Nahversorgungsbezug begründen. Als Ergänzungsstandorte stehen ein Standort im Kreuzungsbereich Krankenhausstraße / Kiebitzweg (Potenzialstandort A) und das Dreiecksgrundstück an der Luxemburger Straße (Potenzialstandort B) zur Diskussion. Ergänzend wird in diesem Zusammenhang zudem das Grundstück Berrenrather Straße 511 thematisiert, da hier ebenfalls die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes diskutiert wird (Potenzialstandort C). Aufgrund seiner zentralen Lage innerhalb dieses Siedlungsbereiches und seiner guten Erreichbarkeit wäre eine Grünfläche im Kreuzungsbereich Krankenhausstraße / Kiebitzweg (Potenzialfläche A) sehr gut als Ergänzungsstandort zur Stärkung der Nahversorgung im Siedlungsbereich zwischen den Stadtteilen Hermülheim und Efferen geeignet. Allerdings verläuft auf dem Areal südöstlich der Krankenhausstraße und nordöstlich des Kiebitzweges eine Hochspannungsleitung, so dass eine Bebauung mit einem Lebensmittelmarkt voraussichtlich nur schwer zu realisieren wäre. Vor diesem Hintergrund könnte ein bisher unbebautes Grundstück an der Stadtbahnhaltestelle Kiebitzweg (Potenzialfläche B) für die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes mit Nahversorgungsbezug herangezogen werden. Das Standortumfeld wird im Osten durch Gewerbe und großflächigen Einzelhandel mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten (Bauhaus) geprägt. Im Norden schließt sich ein P & R-Parkplatz an. Nur in westlicher Richtung befinden sich jenseits der Bahntrasse ausgedehnte Wohnsiedlungsbereiche. Die hier bestehenden Wohnsiedlungsbereiche sind fußläufig derzeit jedoch nur unzureichend an die Potenzialfläche angebunden. Diese Anbindung wird gegenwärtig nur über eine Fuß- und Radwegeverbindung gewährleistet, die am Bahnübergang über den Kiebitzweg entlang der Hochspannungsleitung in das Wohngebiet führt. Zudem befindet sich eine Fuß- und Radwegeverbindung nördlich des Potenzialareals entlang der Seite 97 von 112

98 Bahntrasse. Eine Fuß- und Radwegeverbindung am westlichen Rand der Potenzialfläche entlang der Bahntrasse besteht derzeit nicht. Abbildung 50: Potenzialstandorte der Nahversorgung im Siedlungsbereich zwischen den Stadtteilen Hermülheim und Efferen Quelle: BBE-Darstellung Im Vergleich zur oben aufgeführten Grünfläche im Kreuzungsbereich Krankenhausstraße/ Kiebitzweg verfügt das Dreiecksgrundstück an der Luxemburger Straße über eine deutlich schlechtere Anbindung an die Wohngebiete westlich der Bahntrasse. Gleichwohl wäre der Standort für einen zusätzlichen Nahversorger geeignet, sofern die Fuß- und Radwegeanbindung an die umliegenden Wohngebiete optimiert werden kann. Seite 98 von 112

99 Zusätzlich ist diesem Standort auch die Eignung für den großflächigen Einzelhandel mit nichtzentrenrelevanten Kernsortimenten zuzusprechen (vgl. Kapitel 8.5). Abbildung 51: Fotos des Dreiecksgrundstücks an der Luxemburger Straße (Standort B) und der fußläufigen Anbindung Quelle: eigene Fotos Der Planstandort C befindet sich im Norden des Hürther Stadtgebietes am Siedlungsrand des Stadtteils Efferen an der Berrenrather Straße. Auf dem Areal sind derzeit verschiedene Gewerbeund Dienstleistungsbetriebe (u. a. Logistikunternehmen) ansässig. Das nähere Standortumfeld wird in nördlicher und östlicher Richtung hauptsächlich durch gewerbliche Nutzungen (Verwaltungsgebäude der Rewe West Beteiligungs GmbH, Kfz-Handel, Fliesenhandel Goldbach, Tankstelle, Ausstellungs- und Lagerräume des Sanitärbetriebes Backes) und Wohnen (zwei- bis dreigeschossige Wohnbebauung entlang der Berrenrather Straße und am Paul-Gerhardt-Weg) geprägt. Aufgrund der räumlichen Nähe des Planareals zu den südlich und westlich angrenzenden Wohngebieten kann der Standort eingeschränkte Nahversorgungsfunktionen für die umliegende Wohnbevölkerung übernehmen. In diesem Zusammenhang ist auch darauf hinzuweisen, dass am nordwestlichen Ortsrand von Efferen östlich der Umgehungsstraße K 2n auf einer Fläche von elf Hektar 264 Wohneinheiten entstehen sollen, was einem zusätzlichen Bevölkerungspotenzial von rd. 675 Personen entspricht. Für den Standortbereich wird derzeit die Ansiedlung eines nicht-großflächigen Lebensmittelmarktes (max. 800 m² VKF) diskutiert. Bei der Bewertung des Planvorhabens ist heranzuziehen, dass sich der unmittelbare Nahbereich eines möglichen Lebensmittelmarktes mit dem Versorgungsgebiet des Nahversorgungszentrums Efferen deutlich überschneidet. Somit besteht in diesem Gebiet derzeit kein Versorgungsdefizit, da die hier lebende Bevölkerung mit dem Rewe-Supermarkt und den beiden Lebensmitteldiscountermärkten Netto und Lidl über drei Lebensmittelmärkte im Nahbereich verfügt. Vielmehr würde durch die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes am Planstandort C der Wettbewerb auf die im Nahversorgungszentrum ansässigen Lebensmittelmärkte verschärft. Auch könnte ein Lebensmittelmarkt an der Berrenrather Straße aufgrund der nördlichen Randlage im Stadtteil Efferen zu keiner Verbesserung der Siedlungsbereiche zwischen den Stadtteilen Hermülheim und Seite 99 von 112

100 Efferen beitragen. Zusammenfassend wird seitens der Gutachter von der Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes am Standort Berrenrather Straße abgeraten. 8.5 Empfehlungen für den großflächigen Einzelhandel mit nicht-zentrenrelevanten Sortimenten Als Ergänzungsstandort für den großflächigen Einzelhandel mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten sind Standorte geeignet, die folgende Kriterien erfüllen: Zentrale Lage innerhalb des städtischen Siedlungsraumes Lage in einem Bereich, der im Regionalplan als Allgemeiner Siedlungsbereich ASB dargestellt ist, funktionsfähige Verkehrsanbindung an gesamtstädtisch bedeutsamen Hauptverkehrsstraßen, leistungsfähige Erschließung des Grundstücks, ausreichendes Flächendargebot an unbebauten Grundstücken oder durch Umnutzung fvon Brachflächen. Für den großflächigen Einzelhandel mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten wird die Empfehlung ausgesprochen, Ansiedlungen auf den Standortbereich Luxemburger Straße/ Jägerpfad zu konzentrieren (siehe Abbildung 52). Da hier mit einem Bauhaus-Bau- und Gartenmarkt bereits ein großflächiger Einzelhandelsbetrieb mit nicht-zentrenrelevantem Kernsortiment ansässig ist und sich in Richtung Norden entlang der Luxemburger Straße weitere (großflächige) nichtzentrenrelevante Einzelhandelsbetriebe befinden, können bei dieser Standortwahl Verbundeffekte genutzt werden. Gleichzeitig kann hiermit ein sparsamer Flächenverbrauch sichergestellt und Gewerbeflächen in anderen Standortbereichen für emittierende Betriebe vorgehalten werden. Die Lage des vorgeschlagenen Entwicklungsbereiches an der bereits konkret projektierten Ortsumgehung Hermülheim (B 265 n) sichert auch langfristig die hohe Verkehrszentralität des Standorts und ermöglicht, durch weitere Einzelhandelsnutzungen generierte Mehrverkehre stadtverträglich abzuwickeln. Als Standortvorteil ist darüber hinaus auch die fußläufige Anbindung des Standortbereichs an die Stadtbahnhaltestelle Kiebitzweg hervorzuheben. Grundvoraussetzung für eine Ansiedlung ist allerdings, dass die Ziele des Landesentwicklungsplans zur Größenordnung und Sortimentsstruktur (Festlegungen 4 bis 6 des Sachlichen Teilplans Großflächiger Einzelhandel) berücksichtigt werden. Damit ist jedes potenzielle Ansiedlungsvorhaben einer umfassenden Einzelfallprüfung zu unterziehen und zu klären, ob das geplante Vorhaben negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Hauptzentrums Hürth und der Nahversorgungszentren der Stadt Hürth sowie auf die Entwicklung der zentralen Versorgungsbereiche in Nachbarkommunen haben könnte. Seite 100 von 112

101 Im Falle konkreter Ansiedlungsersuche sollte die Stadt Hürth mittels geeigneter Bebauungspläne sicherstellen, dass ausschließlich Betriebe mit nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten und begrenzten, zentrenverträglichen Randsortimenten realisiert werden. Abbildung 52: Standortbereich Luxemburger Straße / Jägerpfad Quelle: eigene Darstellung Seite 101 von 112

102 9 Fazit und abschließende Empfehlungen Zusammenfassend lässt sich der Handlungsbedarf zur Weiterentwicklung des Mittelzentrums Hürth wie folgt darstellen: Im Stadtgebiet von Hürth gibt es insgesamt 306 Einzelhandels- und Ladenhandwerksbetriebe, die zusammen über eine Verkaufsfläche von rd m² verfügen und einen jährlichen Gesamtumsatz von rd. 387,3 Mio. erwirtschaften. Die Einkaufsstadt Hürth ist ein Mittelzentrum, das insbesondere durch sein Hauptzentrum, das im Hinblick auf den Einzelhandel im Wesentlichen aus dem Einkaufszentrum Hürth- Park besteht, eine wichtige Einkaufsstadt in der Region darstellt. Zur Sicherung dieser Position besteht unter quantitativen und qualitativen Gesichtspunkten die Notwendigkeit zur Weiterentwicklung. Hierbei ist im Zeitalter des Online-Einkaufs weniger die Schaffung von zusätzlicher Verkaufsfläche notwendig, als vielmehr eine abgestimmte Strategie zur Optimierung von Cross-Channel-Angeboten, um die Verbindung von stationärem Einkauf und E-Commerce für die Kunden attraktiv zu gestalten. Wie aufgezeigt, ist die Reaktionsfähigkeit auf den Online-Handel für das Hürther Hauptzentrum v. a. aufgrund des Hürth-Parks als Einkaufszentrum mit einem prägenden Angebot in den zentrentypischen Sortimenten als vergleichsweise hoch zu bewerten. Dagegen werden die Ortskerne bzw. Nahversorgungszentren und Streulagen der Stadt Hürth mit einem höheren Anteil kleinerer, inhabergeführter Einzelhandelsbetriebe deutlich stärker von dem zunehmenden Onlinewettbewerb betroffen sein. Insbesondere Betriebe mit spezialisierten Nonfood-Angeboten werden in diesem Zusammenhang zukünftig nur noch eingeschränkt marktfähig bleiben können. Im Rahmen des Zentrenkonzepts konnten mit dem Hauptzentrum Hürth und den Nahversorgungszentren Luxemburger Straße, Efferen, Alt-Hürth und Gleuel fünf zentrale Versorgungsbereiche abgegrenzt werden. Den zentralen Versorgungsbereichen insbesondere dem Hauptzentrum wird die Vorrangstellung zur Ansiedlung von zentrenrelevanten Sortimenten zugewiesen, während die nahversorgungsrelevanten Angebote zusätzlich auch auf die drei Nahversorgungszentren Efferen, Alt-Hürth und Gleuel gelenkt werden sollten. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass grundsätzlich die Ansiedlung von Betrieben mit zentren- und nahversorgungsrelevanten Kernsortimenten außerhalb der zentralen Versorgungsbereiche ausgeschlossen werden soll. Lediglich im Einzelfall sollten Standorte mit Wohngebietsbezug weiterentwickelt werden, die der wohnungsnahen Versorgung dienen und keine städtebaulich negativen Auswirkungen auslösen. Als Schwerpunktstandort für den nicht-zentrenrelevanten Einzelhandel wird der Standortbereich Luxemburger Straße/ Jägerpfad vorgeschlagen. Die städtebauliche Verträglichkeit zusätzlicher Nutzungen ist durch entsprechende Bauleitpläne sicherzustellen. Von der Entwicklung weiterer dezentraler Agglomerationsstandorte wird abgeraten Die vorliegende Untersuchung soll einer geordneten, städtebaulich verträglichen Einzelhandelsund Standortentwicklung der Stadt Hürth im Rahmen der Bauleitplanung dienen. Um die notwendige Rechtssicherheit für die kommunale Planung herzustellen und zugleich den Investoren und Be- Seite 102 von 112

103 treibern des Einzelhandels in der Stadt Planungssicherheit zu geben, ist ein Selbstbindungsbeschluss des Stadtrates über die Grundzüge des Einzelhandelskonzeptes Hürth erforderlich. Dieser Beschluss sollte durch eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit vorbereitet werden. Hintergrund ist die aktuelle Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts, das mit seinen Urteilen vom klargestellt hat, dass es ausreicht, wenn in einem Zentrenkonzept die für die Funktionsfähigkeit der jeweiligen Zentren entscheidenden und mithin zentrenbildenden Sortimente festgelegt werden und diese Sortimente darauf aufbauend in einem Bebauungsplan für ein Gebiet außerhalb der Zentren ausgeschlossen werden. Das Gericht sieht es somit als ausreichend an, wenn der konkrete Nachweis der Zentrenschädlichkeit eines Sortiments bereits mit der Erstellung des gesamtstädtischen Einzelhandelskonzeptes und nicht erst getrennt für jeden einzelnen, einen Einzelhandelsausschluss regelnden Bebauungsplan geführt wird. Die grundsätzliche Rechtfertigung eines Bebauungsplans zur Steuerung des Einzelhandels kann somit bereits mit dem gesamtstädtischen Einzelhandelskonzept geführt werden. Das Instrument des kommunalen Einzelhandelskonzeptes wurde somit in seinem Gewicht zur Artikulierung gemeindlicher Planungsinteressen deutlich gestärkt. Bezogen auf die Nutzungsmöglichkeiten einzelner privater Grundstücke können bereits mit dem Konzept weitgehende Vorentscheidungen getroffen werden. Deshalb ist anzuraten, die Öffentlichkeit intensiv an der Erstellung des gesamtstädtischen Einzelhandelskonzepts zu beteiligen und im Rahmen des Beteiligungsverfahrens insbesondere deutlich zu machen, welche Bedeutung diese vorbereitende Planung für private Individualinteressen entfalten kann. In Anlehnung an das Verfahren nach 3 Baugesetzbuch sollte der Öffentlichkeit die Gelegenheit gegeben werden, Bedenken und Anregungen in die Planung einzubringen. Alle abwägungsrelevanten Eigentümer- und Betreiberbelange sollten intensiv geprüft und abgewogen werden. Besonders zu beachten sind dabei konkret angezeigte Planungsabsichten zur Erweiterung oder Neuerrichtung von Einzelhandelsbetrieben. Köln, im Juli 2016 BBE Handelsberatung GmbH i. V. Joachim Schulte i. V. Rainer Schmidt-Illguth Seite 103 von 112

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