Online Beratung. eine Perspektive für die Psycho Onkologie?
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- Cornelius Jaeger
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1 Online Beratung eine Perspektive für die Psycho Onkologie? WPO Interdisziplinäres Curriculum, Block 5 Münster, 22. Oktober 2014 Dr. rer. medic. Klaus F. Röttger M.A. Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum Langendreer Praxis für Psychoonkologie und Psychotherapie, Bochum
2 Übersicht Ausgewählte Studien zur Internetnutzung, Beratungswünsche, Informationsbedarf Tools der Onlineberatung mit Beispielen Praktische Übung zur E Mail Beratung Online Projekte (Beispiele)
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5 D21 Digital Index (0 100) (N)ONLINER Atlas Digitaler Zugang Internetzugang, Hardwareausstattung, Einsatz für die Internetnutzung Digitale Kompetenz Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien, Wissensstand Digitale Vielfalt genutzte Anwendungen, tägliche Nutzungsdauer Digitale Offenheit Offenheit gegenüber digitalen Themen, Erwartungen, Ängste Index % Zugang Hohe Kompetenz Vielfältige Nutzung rund um die Uhr Hohe Offenheit
6 Nutzertypologie (N)ONLINER Atlas
7 Zur Internetnutzung in Deutschland 23,5% in Deutschland sind Offliner Jede 2. Frau >50 ist offline Internetnutzung und Berufstätigkeit: berufstätig nicht berufstätig D21 Index D: 51,2 M: 55,2 W: 47,4 89,1 % 61,2 % Internetnutzung und Einkommen: < > ,0 % 66,5 % 84,9 % 93,0 %
8 Internetnutzung von HSZT Patienten Digital Natives (Residents), Immigrants and Visitors Stammzellspendersuche psychologische Unterstützung Sexualität nach HSZT Austausch mit Betrof. Bewegungstherapie/Sport Selbsthilfegruppen Erkrankung 4,50 4,00 3,50 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 med. Fachbegriffe körperliche Folgen Behandlung neue Therapieverfahren Infektionsrisiken Infos zu Medikamenten Anträge online stellen Erfahrungsberichte Pflegeempfehlungen Verhaltensempfehlungen Ernährungsempfehl. Infos für Arztbesuch Gedächtnisstörungen Nebenwirk. von seelische und soziale Folgen sozialrechtliche Fragen 117 Pat nach allo HSCT, N = 55(m), 62 (w) Medianes Alter: 44,0 (m), 47,5 (w), Röttger, 2010 Die Gruppenunterschiede sind ausnahmslos hochsignifikant, p<=,002
9 Das Ende der Privatheit? Mark Zuckerberg Mit Hilfe einer Suchmaschine wurde zu jedem Patienten recherchiert, ob im Internet über den Befragten auch etwas veröffentlicht ist. Für 20 (17,1%) Patienten konnten erkrankungsunabhängige und für 16 (13,7%) der Patienten erkrankungsbezogene Informationen im Internet ermittelt werden. 117 Pat nach allo HSCT, N = 55(m), 62 (w) Medianes Alter: 44,0 (m), 47,5 (w), Röttger, 2010
10 Informationsbedarf von Ratsuchenden Repräsentative Befragung im Auftrag des KID Prognos AG, Berlin Befragung von Personen Fragestellungen: In welchem Umfang informieren sich die Zielgruppen? Welche Themen interessieren am meisten? Welche Angebote werden genutzt? Wie zeichnet sich die Qualität von Beratungsangeboten aus?
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14 Medien sind Mittel a n a l o g d i g i t a l Social Media (2003) World Wide Web (1991) E Mail (1971) Internet (1969) Computer (1941) Fernsehen (1929) Rundfunk (1916) Film (1895) Telefon (1861) Fotografie (1816) Buchdruck (1448) Schrift (>3.000 v. Chr.) Sprache (> Jahre) und was sind die Zwecke?
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16 Die Krankenkassen schätzen die virtuelle Therapie sie ist billig Der Erfolg bei schweren psychischen Erkrankungen ist nicht nachgewiesen Ein Vorteil der digitalen Couch: Sie ist unabhängig von Ort und Zeit Die Internettherapie wird das direkte Gespräch nur ergänzen können Quelle: Das Ich und das Netz Psychotherapie per Internet Die Zeit, Internetthera
17 Nicht nur Kommunikationsmittel sondern Therapieinstrument Therapeutische Beziehungen wirken auch über Entfernungen E Health kann existierende Strukturen in Versorgung und Forschung ergänzen und bereichern Der Mensch und sein Datensatz dürfen nicht verwechselt werden Beginn einer neuen Ära? Quelle: E Health in der Psychiatrie Editorial M. Lucht, G. Schomerus Psychiat. Prax. 2013, 40
18 IKT in der psychotherapeutischen Gesundheitsversorgung Online Psychotherapie Beispiel: Beat the Blues (UK) computerisierte Kognitive VT (CCBT). Software führt d.d. Programm Beispiel: Interapy (NL) PT und Patient kommunizieren über das Internet Virtuelle Realitäten (VRET) Beispiel: Behandlung von Angststörungen Patient ist aktiver Teilnehmer einer cg dreidimensionalen Umgebung IKT gestützte Nachsorge nach stationärer Behandlung Internet Chat Brücke z.b. nach psysom REHA SMS Brücke
19 Psychoonkologische Versorgung* und Online Hilfen Information Beratung Psychoedukation Krisenintervention supportive Begleitung Psychotherapie Angebote der Selbsthilfe Patientenorientierung und information Online Gesundheitsinformation Online Beratung / Edukation / Therapie Datenschutz, Sicherheit, Anonymität, Vertraulichkeit? Die virtuelle Beziehung Zahl und Qualifikation der Fachkräfte *) lt.nkp, Ziel 9: gestufte psychosoziale und psychotherapeutische Interventionen für Krebskranke und ihre Angehörigen
20 Tools der Online Beratung Informationsangebote via Website Beratung via E Mail Webbasierte E Mail Beratung Chat Forum SMS Soziale Netzwerke (facebook, twitter ) Video Online Beratung via Skype
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22 Schriftbasierte Online Beratung Schriftliche Kommunikation (kanalreduziert) Wegfall nonverbaler Äußerungen, Nivellierungseffekte, Projektionsbereitschaft Selbstreflexion durch Schreiben, höhere Verbindlichkeit durch Schreiben Autonomie bei der Selbstpreisgabe nachhaltig durch Nachlesbarkeit Pseudonymisierung und Anonymität möglich Niederschwelligkeit keine Öffnungszeiten bei eingeschränkter Gesundheit oder Mobilität wahrnehmbar von jedem Ort der Welt aus erreichbar muttersprachliche Beratung realisierbar innere Niederschwelligkeit: Nähe durch Distanz Zeitliche Flexibilität asynchrone Kommunikation über das Internet Zeit, eigene Gedanken zu formulieren zeitliche Dehnung, nicht auf 50 Minuten beschränkt Möglichkeit der Entschleunigung
23 Beratungskompetenzen Klientenzentrierte Gesprächsführung (Rogers) Ressourcenorientierter Beratungsansatz Grundsätze der humanistischen Psychologie und der Kommunikationspsychologie Psychoonkologische Kompetenz Lesekompetenz (Patiententexte) Schreibkompetenz (Beratungstexte) Beziehungskompetenz für Online Beratung Internetkompetenz
24 Das 4 Folien Konzept nach B. Knatz, Eigener Resonanzboden Was ist das erste Gefühl? Welche Bilder entstehen Erscheinen die Probleme per Mail lösbar? Möchten Sie lieber abgeben? Was wünschen Sie dem Ratsuchenden spontan? Helfende Beziehung vorstellbar? 2. Das Thema Was ist das Thema der Mail? Bekommen Sie ein Bild vom RS? Bekommen Sie genügend Fakten? Wo sehen Sie Stärken und Schwächen des Ratsuchenden 3. Die Diagnose Was ist das eigentliche Thema des RS? Was sind die Fragen und Wünsche an Sie? Ist das Ziel des RS klar? Was sind Ihre Hypothesen? Welche Fragen haben Sie noch? 4. Die Antwort Anrede, Einleitung Auf generelle Fragen eingehen Positive Wertschätzung ausdrücken Feedback, Mitteilen, was Sie nicht verstanden haben, Hypothesen und Vermutungen: Fragen Problemlösungswege aufzeigen, Nachfragen Angebot und Grenzen deutlich machen Mitteilen der Rahmenbedingungen, Abschluss, Grußformel
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30 Anhang Kleines Glossar Beispiele psychoonkologischer Onlineangebote, Webadressen Tipps zum Weiterlesen
31 Cyber Cyber ist ein altgriechisches Präfix und bedeutet Steuerung (κυβέρνησις kybérnesis) ursprünglich die Steuerkunst des Seefahrers. Die Kybernetik ist nach ihrem Begründer Norbert Wiener * die Wissenschaft der Steuerung und Regelung von Maschinen, lebenden Organismen und sozialen Organisationen. Wer steuert was? *) US amerikanischer Mathematiker
32 virtuell Der Möglichkeit nach vorhanden virtuel (franz.) fähig zu wirken, möglich virtus (lat.) Tugend, Tapferkeit, Tüchtigkeit, Kraft, Männlichkeit virtuell ist nicht das Gegenteil von real obwohl es fälschlicherweise oft so verwendet wird sondern von physisch
33 E Mental Health Zweckgerichtete Anwendung moderner Informations und Kommunikations technologien (IKT) wie Computer, Internet, Mobiltelefone etc. für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung und somit letztliche für eine Stärkung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung. Kriterien Erweiterung der Verfügbarkeit von Gesundheitsleistungen Erleichterter Zugang Steigerung der Qualität bzw. der Effektivität Verbesserung der Kosten Effizienz
34 Beispiele psychoonkologischer Online Angebote onkologie.net/ sakg.de/beratung/unsere beratungsangebote/ beratung/ ng_und_unterstutzung/cancerline/
35 Tipps zum Weiterlesen beratungsjournal.net/onlineberatung/aktuell.html beratungsjournal.net/ausgabe_0106/checkit_layout.pdf _und_spionageaff%c3%a4re Roboter»Wakamaru«von Mitsubishi Birgit Knatz. Das Vier Folien Konzept. In: Stefan Kühne u. Gerhard Hinterberger (Hg.) Handbuch der Online Beratung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2009.
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