Förderschwerpunktseminar Emotionale und soziale Entwicklung
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- Irmgard Becke
- vor 6 Jahren
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1 Profil zum Förderschwerpunktseminar Emotionale und soziale Entwicklung (ESE) 1. Leitgedanke des Förderschwerpunktseminars ESE Die individuellen Inszenierungen der Schülerinnen und Schüler erkennen und verstehen lernen sowie auf Grundlage eines vielfältigen Handlungsrepertoires passend zu (inter-) agieren, reagieren und zu intervenieren. 2. Bezug zum Leitbild des Seminars für das Lehramt für SF Die Ausbildung der Sonderpädagogischen Expertise und eines professionellen Lehrerhandelns in verschiedenen konfliktreichen Erziehungs- und Unterrichtssituationen ist zentrales Ausbildungselement im. Sie zeichnet sich speziell durch die Fähigkeit aus, die vielfältigen Ursachen der Verhaltensauffälligkeiten zu verstehen und entsprechend so zu agieren, dass die Schülerinnen und Schüler fachliche und entwicklungsbezogene Expertisen in einem kompetenzorientierten Unterricht erwerben können. Voraussetzung ist eine grundlegende Haltung, getragen von Elementen der Selbstreflexion, Entwicklungsorientierung und der Mehrperspektivität im Betrachten von und der Reaktion auf konfliktreiche Unterrichtssituationen. Die Erscheinungsformen verschiedenster Verhaltensweisen von Schülerinnen und Schülern im Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung umfassen stark internalisierende bis extrem externalisierend, ausagierende Verhaltensweisen sowie vielfach sozial unreifes als auch sozialisiert delinquentes Verhalten. Der Umgang mit dieser Vielfalt erfordert differenzierte förderdiagnostische Kompetenzen, die planungs- und handlungsleitend gedacht und eingesetzt im Laufe der Ausbildung erworben werden und die Grundlage einer kompetenzorientierten, ressourcenorientierten Unterrichtsgestaltung bilden. Ebenso wenig wie es die Schülerin oder den Schüler mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung gibt, macht auch ein Umgang in einfachen Rezepten in diesen konfliktreichen Unterrichtssituationen Sinn. Daher begegnen wir der besonderen Vielfalt an Verhaltensstörungen stets mit individuell auf die jeweiligen Ursachen angepassten und ressourcenbasierenden Aktionen und Interventionen. Als hilfreich
2 für die Umsetzung eines fachlich und fachrichtungsorientierten Unterrichts sowie passende Aktionen und Reaktionen, hat sich der von uns auf der Grundlage sonderpädagogischer und fachwissenschaftlicher Grundlagen entwickelte förderdiagnostische Prozess erwiesen, der zusammengefasst, die grundlegende Konzeption des Seminars abbildet. Die besonderen Erziehungsbedürfnisse der Schülerschaft des Förderschwerpunktes Emotionale und soziale Entwicklung erfordert, sowohl im Gemeinsamen Lernen als auch an der Förderschule, die Fähigkeit zur kooperativen Zusammenarbeit mit verschiedenen Expertisen und allen an der Erziehung des jeweiligen Kindes Beteiligten. Einen besonderen Schwerpunkt setzen wir im Rahmen der Ausbildung auf die Zusammenarbeit von Lehrkräften der allgemeinen Schule und der angehenden Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen im Gemeinsamen Lernen. Im Rahmen von Unterrichtsbesuchen beraten wir unter anderem die optimale Nutzung der jeweiligen Expertisen im Unterrichtsgeschehen. Über den Unterricht hinaus nehmen wir die schulische Netzwerkarbeit in den Blick. Wir erkunden verschiedene Kooperationspartner der Schulen und analysieren die Kooperation im Hinblick auf die Förderung der Schülerschaft. 3. Grundlegende Konzeption des Seminars Auf der Grundlage eines kompetenzorientierten Unterrichts, der sich an den Ressourcen, Interessen, und Kompetenzen der jeweiligen Schüler und Schülerinnen, des jeweiligen Schülers, der jeweiligen Schülerin orientiert, werden wir verschiedene Ursachen und Gründe von unangepassten, regelverletzendem Verhalten identifizieren und erklärbar machen und mit Hilfe ergänzender Blickrichtungen alternative Handlungsmöglichkeiten erkennen und in einem fachlichen, individualisiertem Unterricht umsetzen lernen.
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4 3. Inhalte des Seminars Entwicklungsplanung/ Förderplanung Förderdiagnostik Lernprozessdiagnostik Ressourcenorientierung Rechtliche Grundlagen Erzieherische Einwirkungen Intensivpädagogische Förderung Netzwerkarbeit Leistungsbewertung Unterrichtsplanung Erklärungsansätze Systematik des Förderschwerpunktes Regeln und Regelsysteme Classroommanagement Prävention von Störungen Intervention bei störendem Verhalten Umgang mit KonIlikten Aufsichtsfplicht KEB-Modell Körpersprache Elternarbeit Beratung Gutachtenerstellung Kindeswohlgefährdung Deeskalation Diagnostische Testverfahren Teamteaching/ Co- teaching Tokensysteme Störungsbider Trainingsprogramme...
5 4. Kooperationspartner JVA Iserlohn Jugendamt Lüdenscheid Förderschwerpunktseminare ESE der ZfsL Dortmund & Hamm Eckpfeiler der Seminararbeit Wissenschaftsorientierung Praxisorientierung Seminararbeit Im Rahmen der Seminararbeit verbinden wir die theoretischen Grundlagen des Förderschwerpunktes Emotionale und soziale Entwicklung mit der konkreten beruflichen Praxis. Beide Säulen sollen in gleichem Maße Berücksichtigung finden und sich gegenseitig bedingen. Bei dieser zweisäuligen Seminarpraxis werden wir Fallberatungen in selbst erlebten konfliktreichen Erziehungssituationen als Basis verstehen und verschiedene hilfreiche Möglichkeiten zur Umsetzung im Rahmen der Unterrichtsgestaltung als mögliche Antwort kennen lernen. Die theoretischen Grundlagen werden teils in Form von Vorträgen durch die Fachleitungen vermittelt als auch durch die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter in Form von Seminarsitzungen. Hier versuchen wir vorhandene Ressourcen und Expertisen zu berücksichtigen. Ausreichend Raum für aktuelle Anlässe und notwendige Diskussion wird stets gegeben.
6 6. Basisliteratur Ahrbeck, B. & Willmann, M. (2010). Pädagogik bei Verhaltensstörungen. Kohlhammer. Gasteiger- Klicpera, B.; Julius, H. & Klicpera, C. (2008). Sonderpädagogik der sozialen und emotionalen Entwicklung, Hogrefe,. Goetze, H. (2010). Schülerverhalten ändern. Bewährte Methoden schulischen Erziehungshilfe. Stuttgart: Kohlhammer. Hartke, B. (2004). Prävention von Verhaltensstörungen auf Grund systemischer Lehrereinschätzungen. In Mutzeck, W. & Jogschies, P. (Hrsg.): Neue Entwicklungen in der Förderdiagnostik. Grundlagen und praktische Umsetzungen. Weinheim: Beltz, Harms, U. (2014). Rund um den Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung, Verlag an der Ruhr. Hartke, B. & Plagmann, H. (2004). Lernprozessbegleitende Diagnostik von Lernvoraussetzungen im sozial-emotionalen und Verhaltensbereich in: Mutzeck, Jogschies (Hrsg.): Neue Entwicklungen in der Förderdiagnostik, Beltz. Hennemann, T. & Hövel, D. (2012): Effektives Classroom Management. Ein wirksames Konzept für die erfolgreiche Prvetion. In Grundschule aktuell. Zeitschrift des Grundschulverbandes, 120, Hillenbrand, C. (2008). Einführung in die Pädagogik bei Verhaltensstörungen, UTB. Lohaus/ Vierhaus (2015). Entwicklungspsychologie, Springer Verlag Berlin, Heidelberg. Mutzeck, W. (2000). Verhaltensgestörtenpädagogik und Erziehungshilfe. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Myschker, N. (2009). : Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Erscheinungsformen, Ursachen, hilfreiche Maßnahmen. 6., überarb. und aktualisierte Aufl. Stuttgart: Kohlhammer. Palmowski, W.:(1996). Anders handeln- Lehrerverhalten in Konfliktsituationen, Borgmann. Rhode, R. & Meis, M. S. (2015). Wenn Nervensägen an unseren Nerven sägen. So lösen Sie Konflikte mit Kindern und Jugendlichen sicher und selbstbewusst. Kösel: Münschen.
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